Der Feuerschein dieser Explosion beleuchtet neuerdings mit grellem Licht das verbrecherische Treiben der zarischen Polizei. Eben deshalb wird diese alles aufbieten, um die Schuld von sich auf Revolutionäre " abzuwälzen. Doch wird ihr dies unmöglich gelingen. Die Falle", in die Karpow geraten sein soll, hat er selbst aufgestellt und das verlegene Stammeln der offiziösen Meldungen beweist nur ihr schlechtes Gewissen.
In Petersburg hat man denn auch nicht den geringsten Zweifel über die Natur dieses Attentates" und die Kadettenfraktion hat bereits beschlossen, über diesen neuesten Streich der zarischen Polizei in der Duma zu interpellieren.
Zur Lage im rheinisch- weitfälischen
Steinkohlenrevier.
Politifche Ueberlicht.
In einer eigentümlichen Zensorrolle hat sich der Vorstand des Vereins für die Geschichte der Neumark gefallen. Die legte Vereinsfizung hat darüber folgende Tatsachen ergeben: Brofeffor van Niessen( Stargard ), ein eifriges Mitglied des Vereins, hatte dessen wissenschaftlichem Ausschuß ein Manuskript eingesandt, das Studien über die historische Vergangenheit der Neumart, insonderheit den Markgrafen Johann von Küftrin erhielt. Der Vorstand nahm Einsicht in das Manuskript und erklärte dann, daß es Sachen enthielte, die nach seiner Ansicht besser nicht in die Deffentlichkeit fämen. Markgraf Johann von Küstrin habe viel für die Neumark getan, es sei nicht nötig, daß man seine Schattenfeiten hervorhole. Da die Studien des Professors ban Niessen im föniglichen Staatsarchiv gemacht worden waren, wurde dieses benachrichtigt und die Veröffentlichung der Schriften inhibiert. Professor van Niessen fand dieses Vorgehen mit Recht sehr verwunderlich, verlangte sein Manuskript zurid und fündigte feinen Austritt aus dem Vereine an. In der Vereinsfizung famen verschiedene Herren zu Wort, die erklärten, daß der Vorstand in der ganzen Angelegenheit zu eigenmächtig vorgegangen fei; es hätte zum mindesten eine Vereinsfigung einberufen werden müssen. Diese Stritit faßte der Vorstand, bestehend aus dent Landrat Grafen Clairon d'Haussonville als Vorsigenden, dem Schriftführer Pfarrer Rackwitz , dem Landesökonomierat. Ebert, dem Landgerichtspräsidenten Stamer und dem Rendanten Datoio, als ein Mißtrauensvotum auf, fie legten ihre Aemter nieber and berließen den Saal. Es wurde ein provisorischer Vorstand. gewählt und die endgültige Vorstandswahl auf die Hauptversammlung verschoben. Ein Antrag, Professor van Niessen zum Ehren mitgliede zu ernennen, fand nicht die genügende Unterstügung."
Kurz darauf mußte zugegeben werden, daß einer der Ge Hochkonjunktur gezeigt haben: Hoher Bedarf an Kohlen, der über, ßische wie die Reichsregierung haben bisher das Aräutlein noch töteten niemand anderer war, als der Chef der poli-[ die Leistungsfähigkeit der Zechen hinausging. Der tühle nicht gefunden, mit dem sie sich das Vertrauen der Ruhrbergtischen Polizei, Oberst Karpow, der angeblich in Verstand sagt uns, daß ein Streit der Ruhrbergarbeiter in eine arbeiter erwerben können. Die Bergarbeiter sind zu oft bc= eine Falle gelockt" worden sei. Bei dem Verhafteten, der folche Zeit der Hochkonjunktur hineinverlegt werden muß. trogen worden. Dazu kommt noch die Behandlung, wie sie der Wosfressenski heißt, wurden sieben Bässe vorgefunden. Hinzu kommt, daß nach einigen Jahren einer aufsteigenden gesamten Arbeiterklasse von den Regierungsstellen aus zuteil wird. Die Vorgeschichte des Anschlags sei, so meint die offiziöse Konjunktur die Masse der Bergarbeiter wirtschaftlich nicht so ge- Wer sich die Seele der Bergarbeiter erkämpfen will, der muß nicht Meldung, noch dunkel. Man weiß bisher nur, daß vor schwächt dasteht, wie das heute der Fall ist. Die industrielle der Verfechter der einseitigsten Steuer-, Polizei und sonstiger einigen Tagen ein junger Mann, der sich als Michael Strisis und als deren schlimme Folge die starken Lohnredut Bedrüdungswirtschaft sein. Der darf auch nicht so wie bisher de Wostressenski legitimierte, die Wohnung, in der die Explosion tionen haben die wirtschaftliche Lage der Ruhr- Grubenbefizern das Rüdgrat gegen die Arbeiter steifen helfen, stattfand, gemietet hat. Gestern zog ein Herr, angeblich sein bergarbeiterschaft auf ein Niveau herabgedrüdt, wie feit wie das auch jetzt wieder in der Frage des ZwangsarbeitsnachOntel, mit seinem Diener zu ihm. Im Augenblick der vielen Jahren nicht mehr. Hierbei hat selbstverständlich auch die weises durch die Regierung geschehen ist. Und darum haben die Explosion scheint Woskressenski auf der Treppe gewefen zu euerung mitgewirkt. Die meisten Bergarbeiter leben buch- Bergarbeiter, soweit sie sich mit den Debatten im Reichstag in den sein. Er eilte ohne Hut und Mantel auf die Straße, wo ein stäblich in der erbärmlichsten Weise von der Hand in der Mund". Bergarbeiterversammlungen beschäftigt haben, ausgesprochen, den Polizist ihn festnahm, bevor er feinen Revolver abzufeuern Weiter ist zu beachten, daß taufende von Bergarbeitern ihre Kampf gegen den Zwangsarbeitsnachweis der Ruhrgrubenbesizer vermochte. Erst später wurde festgestellt, daß der angebliche Waren aus Werkstonsumanstalten. beziehen, durch weiter zu führen. Und sobald die Kassenverhältnisse der OrganiOnkel der Chef der politischen Polizei und daß der Schwer- Warenborg und Vorschüsse tief bei der Zechen- Gewerkschaft in der fationen es erlauben und die Zahl der organisierten Bergarbeiter verwundete ein Geheimpolizist sei. Der Getötete ist Streide stehen. Bei den heutigen geringen Verdiensten mehr denn im Verhältnis zu der Gesamtbelegschaft einen weit höheren Probuchstäblich in Stücke gerissen worden. je. Weitere Kopfschmerzen macht uns eine Frage, die bisher sentsaz ausmachen wird wie heute, dann soll auch vor dem letzten Aber das Dunkel, das die russische Regierung so liebt, weniger beachtet worden ist, die aber für kommende Streits immer gegebenen Mittel, dem Streit, nicht zurüdgeschredt werden. fann leicht erhellt werden. Dieser Karpow ist erst seit einem brennender wird. Das ist die Ausländerfrage. Den Die fortgesetzten Brutalitäten werden zur Kräftigung des OrJahre der oberste Petersburger Polizist. Früher war er Agrariern und der Großindustrie zu Liebe hat be- ganisationsgedankens beitragen, ebenso wird der Organisation Gendarmerieoffizier im Dienst der politischen Polizei. Seine fanntlich die Regierung die Ueberwachung der in Preußen arbeiten- förderlich sein die heranbrechende bessere Konjunktur. Die BergErfolge verdankt er seiner in famen Lodipizeltätig den Ausländer organisiert und zentralisiert. Durch dieses Kon- arbeiterorganisationen haben zum Frieden geraten, um Zeit zu feit, die ihm prompt Verbrecher" lieferte, so oft er Ent- trollsystem werden die ausländischen Arbeiter in immer größer gewinnen, ihre Schlagkraft zu erhöhen. Der kommende Kampf, deckungen zur Beschleunigung seiner Karriere bedurfte. Als werdender Abhängigkeit von den Unternehmern der unausbleiblich ist, wenn die Wertsherren weiter Petersburger Polizeichef unterhielt er die intimsten Be- gebracht. Nicht umsonst sind ausländische Arbeiter ein von den glauben, an ihrem Herrenstandpunkt festhalten zu müssen, wird ziehungen zu sew und erweiterte mit dessen Hilfe das Grubenbefizern sehr gesuchtes Menschenmaterial. Wissen die Herr- auf Monate hinaus die Bergarbeiter auf den Kampfplan rufen. Tätigkeitsfeld der Provokation beständig. Er war auch einer schaften doch, daß die ausländischen Arbeiter z. B. das Recht Wenn es sein muß! der einflußreichsten Beschützer Asers nach dessen Entlarbung. des Streits unter Umständen nur noch unter schweren Von den beiden ging auch der Plan aus, Burbem in Paris wirtschaftlichen Gefahren zur Anwendung bringen ermorden zu lassen, ein Plan, den Jaurès in der können. Wie die früheren Streits, so wäre ein Streit auch in Humanité" veröffentlichte und dadurch vereitelte. Kennt jeßiger Zeit nur unter" Kontrattbruch" vor sich gegangen. Das Berlin , den 22. Dezember 1909. man aber diese Tatsachen, so verliert die Explosion gar viel liegt nun einmal in den eigenartigen Verhältnissen im Bergbau Die Aufgabe echter vaterländischer Geschichtsschreibung. von dem Geheimnis, mit dem sie die russische Polizei so gern und es wird auch noch eine geraume Zeit vergehen, bis sich in Bürgerliche Blätter und ihre Rezensenten lieben es, sich über umgeben möchte. In der Astrachangasse war ein Quar- Deutschlands Bergbau Massenstreits mit Einhaltung der Stüntier, der russischen Lodipizel. Ein Zufall oder digungsfrist vorbereiten. Ein Streit nun, der unter Stontratt- bie tendenziöfe" sozialdemokratische Geschichtsschreibung aufzuhalten, eine Ungeschicklichkeit brachte die dort fabrizierten Bomben bruch" vor sich gehen müßte, hätte unzählige Ausweisun- die sich angeblich ihre Ergebnisse durch Parteirücksichten diftieren zur Explosion gerade in dem Moment, als Karpow selbst zu gen ausländischer Arbeiter nach sich gezogen! Auch laffe. Dagegen wird die bürgerliche Historik als„ boraussetzungslose" gegen war, sei es, um sich von dem Eifer seiner Fanghunde daran mußte gedacht werden, nachdem sich in letzter Zeit heraus- unparteiische Wissenschaft gepriesen. Wieteit dieses Gelbitlob bezu überzeugen, sei es, um felbft Hand ans Wert mit anzu- gestellt hat, wie sich die Behörden und die Regierung den Gruben- rechtigt ist, zeigt wieder mal folgende hübsche von der„ Berl. Volksztg." Tegen. Bei diesem verruchten Treiben ereilte ihn die wohl- befizern durch eine rigorose Ausweisungspraxis zu empfehlen erzählte Geschichte aus Landsberg a W.: verdiente Strafe. wiffen. Der Zechenverband hat als sogenannte Werbegebiete auch autünftig unter dem Arbeitsnachweissystem das Ausland freigegeben, so daß zu erwarten ist, daß bei großem Arbeiterbedarf ausländische Arbeiter in Mengen nach dem Ruhrbeden herangezogen werden, trotz der großen Kosten, die damit verbunden sind. Die Rechtlosigkeit, unter der die Angeworbenen leben müssen, entschädigt ja die Werksherren reichlich. Rund 30000 ausländische Arbeiter sind im Ruhrbergbau beschäftigt. Und da kann es nicht mehr gleich sein, ob und wie diese bei Streits in ihrer Willensfreiheit gehemmt sind. Es muß zur Ehre der ausländischen Arbeiter gesagt werden, daß in den letzten Wochen viele von ihnen sich an die Bergarbeiterführer wandten und um Aufklärung ersuchten, ob es zum 1. Januar zum Streit kommen würde oder nicht. Im ersteren Falle wollten sie am 15. Dezember kündigen und sich für die Dauer des Streits nach anderen Arbeiten umsehen! Sie glaubten dadurch der Ausweisung oder anderer Bedrückungsmaßregeln zu entgehen. Also tritt die Ausländerfrage bei Erörterung kommender Ausstände mehr und mehr in den Vordergrund, um so mehr, als sich die Zahl der aus. ländischen Arbeiter im Ruhrbergbau noch bedeutend heben wird. Wir haben oben schon angedeutet, daß der Stand der im Ruhrbeden nicht ein folcher ist, der sie dazu reizen könnte, mit dem wohlorganisierten Grubenkapital den Kampf aufzunehmen. Von den rund 830 000 Bergarbeitern im Oberbergamtsbezirk Dortmund Es gibt zwar eine große Anzahl Bergarbeiter, deren Haltung dürften zurzeit rund 150000 Bergarbeiter den vorhanin kritischen Zeiten, wie wir sie jetzt im Ruhrbecken durchmachen, denen vier Verbänden angehören. Es sind demnach noch unberechenbar ist. Heute noch glaubt man an den Frieden, morgen 180000 Ruhrbergleute unorganisiert! Siervon gehen ist der Krieg da! So wenigstens war es bisher im deutschen Berg- ab die meisten Tagearbeiter, die schwer für die Organisation zu bau und erst recht im Ruhrbeden. Die Belegschaft einer einzigen gewinnen find, ebenso die jugendlichen Arbeiter. Diese und die Beche warf in ihrer Empörung die Brocken hin und wie ein Lauf- Tagearbeiter machen rund 23 Proz. der Belegschaft aus, die bei feuer pflanzte sich der Streik von einer Zeche zur anderen fort. einem Streit für die Organisationen weniger in Frage kommen. Aber es darf nicht vergessen werden, daß heute der größere Teil Rechnen wir noch die Bergarbeiter hinzu, die in einem hohen der Ruhrbergarbeiterschaft unter dem Einfluß der Berg- Alter stehen und solche, die Zwischenposten bekleiden, dann ver- in der Bobhudelei fürstlicher Personen erblickt.- arbeiterorganisationen steht. Und nicht mit Unrecht bleiben uns noch rund 100000 Bergarbeiter, die der fonnte Genosse Bömelburg anläßlich der Arbeitsnachweis. Organisation zugeführt werden müssen, che von einer wirklichen In der Massenklage des Reichstagsabgeordneten und Heraus debatten im Deutschen Reichstag sagen, daß es denn auch dem Streit- und Schlagfähigkeit der Organisationen gesprochen werden energischen Gintreten der Organisationsführer zu verdanken ist, kann. Man kann nicht sagen, daß diese verbleibenden 100 000 gebers der Wahrheit", 28 ilhelm Bruhn, gegen eine große wenn es im Ruhrbecken nicht zu einem Streit kommen wird. Mühe Mann wirtschaftlichen Kämpfen aus dem Wege gehen. Durchaus Anzahl hiesiger und auswärtiger Redakteure, sowie gegen den hat es genug gekostet. nicht! Sie sind unberechenbar, sogar ein Element, das au einem Herausgeber der Zeitungs- Korrespondenz Deutiche Journalpost" Die Ruhrbergleute find den Eingebungen ihrer Führer nur Butsch eher geneigt ist als der organisierte Teil, die Elite der wegen der Behauptung, daß Bruhn die moralische Verantwortung gefolgt, weil diefe in überzeugender Weise Harzulegen vermochten, Stuhrbergarbeiterschaft. Diese Elite hat mehr Disziplin und mehr für den Erprefferprozeß Dabiel treffe, ist den Beschuldigten - etwa baß die gegenwärtige Zeit einen günstigen Erfolg eines Aus- Ueberlegung. Doch das ist nicht nötig, hier erst nachzuweisen. Von 30 an der Bahl unter dem heutigen Tage folgender Beschluß des standes ausschließt. Und darum hat man die Bergarbeiter auf selbst drängt sich die Frage auf: Was geschieht mit den föniglichen Amtsgerichts Berlin- Witte, vor dem der Maffenprozes eine bessere Zeit vertröstet. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! in organisierten, wenn sie mit in den Streit eintreten, feinerzeit zusammenfassend verhandelt werden soll, zugestellt worden In der Privattlagefache Bruhn gegen Buchhorn und Genossen Die Bergarbeiter sollten ihre Organisation erst besser ausbauen, ihn gar anfangen? Wenn sie wie früher bei der Unterstützung wegen Beleidigung wird das Verfahren bis zur rechtsfräftigen damit sie aus eigener Straft ihre Stampffähigkeit gegen das in gleicher Weife berücksichtigt werden wie die Crganisierten, dann Entscheidung des gegen Dahiel schwebenden Strafverfahrens, Grubentapital erhöhen. Und dann sollten sie nicht in den alten ist gewiß, daß selbst bei beschränkter Auszahlung das vorhandene fowie gegen den Privatkläger schwebenden Strafverfahrens ans Fehler verfallen, in der Zeit einer wirtschaftlichen De Vermögen des Bergarbeiterverbandes nur auf zwei, höchstens gesetzt, da die in diesem Verfahren ergehenden Entscheidungen für preffion oder beim Beginn einer aufwärts steigenden Kon- auf drei Wochen reicht! Liefen selbst Sammelgelder in die vorliegende Privatllage von Bedeutung find." junktur sich von den Grubenbefizern provozieren zu lassen. Als ein gleichem Maße ein wie im Jahre 1905 und verzichteten wiederum Da der Prozeß Dahfel zurzeit in der Revisionsinstanz schwebt Douchemittel auf die Streiflust der Ruhrbergarbeiter wirkte auch eine Anzahl Bergarbeiter auf jede oder für einige Zeit auf Unter- und das Strafverfahren gegen den Reichstagsabgeordneten Bruhn der Hinweis, daß die Bergarbeiterorganisationen sich um eine stützung, so ist doch gewiß, daß in 4-6 Wochen der Streit erst nach Schluß des Reichstages zur Durchführung gelangen wird, Unterstüßung der Unorganisierten nicht fümmern wieder abgebrochen werden müßte, sollte er nicht bon so ist noch gar nicht abzusehen, wann Herr Bruhn in seinem WaffenDie werden. Und daß eventuell die Organisationen sich befinnen wür- felbft elend zusammenbrechen. Lachenden wären beleidigungsprozeß zu Wort kommen wird, falls er es nicht vorzieht, den, der Streiflust der Bergarbeiter nachzugeben, solange der dann die Grubenbesizer! Die Bergarbeiter und ihre im Anschluß an die Ergebnisse des gegen ihn geführten Strafstärkste Teil der Belegschaft noch nicht den Verbänden angehöre. Organisationen würden auf Jahre hinaus unfähig werden, sich zu verfahrens die von ihm eingereichte Strafanzeige zurückzuziehen. Es sei schließlich ein Recht der Organisationen, sich einem wilden wehren oder in eine ernste Aktion einzutreten. So war es bisher als fein Rechtsbeistand fungiert Rechtsanwalt Bredered- Berlin, der Streit zu widerseßen, der nur die Kampfesmittel erschöpfe und und so würde es jetzt wieder kommen, wenn die Organisationen bekannte Führer der jungkonservativen Richtung, während die Vermoralische Einbuße nach sich zöge. Zur rechten Zeit und mit jenen Bergarbeitern Rechnung tragen wollten, die zum Streit teidigung der von ihm belangten Redakteure in den Händen der rechten Mitteln müsse die Schiacht gegen die Werksherren ge- drängen. Und das sind nicht wenige. Gibt es doch in den Or Rechtsanwälte Dr. Puppe und Dr. Werthauer liegt. schlagen werden. Diese und andere Gründe sind gegen die Streit. ganisationen tausende und abertausende Bergarbeiter, die den Die Hege gegen v. Schoen. lust der Muhrbergarbeiter angeführt worden mit der Wirkung, Standpunkt vertreten, trotz aller angeführten Bedenken den Streit daß die Bergknappen sich der besseren Einsicht nicht verschlossen aufzunehmen. Die Zechenherren sollen wissen, Die Gebrüder Mannesmann, Mannesmann, die in Marokko haben. daß wir uns den 3wangsarbeitsnachweis nicht Bergwerksrechte erworben haben, die ihnen jetzt von dem Wie steht es im Ruhrbergbau? ohne Gegenwehr aufhalsen lassen. Und wenn französisch- deutschen Konkurrenzsyndikat der Herren SchneiderDie gegenwärtige Zeit gibt uns keine Aussicht, daß der Streit der Streit verloren gehe; die Notwehr und die Greuzot und Strupp streitig gemacht werden, haben es nicht solange gehalten werden kann, bis er wirksam wird, wirksam wer- Selbstachtung zwingt uns dazu, ihn aufzu bloß verstanden, ihrem privaten Profitintereffe ein patriotisches den muß. Ungeheure Mengen Kohlen sind auf Halden gestürzt, nehmen!" Diese Worte haben wir in den letzten Wochen so Mäntelchen umzuhängen, sondern auch die Unternehmerpresse dabei arbeitet das Syndikat mit Förderungseinschränkung. Es häufig im Ruhrbecken zu hören bekommen, daß wir noch alle Ur- für sich mobil zu machen. Allem Anschein nach ist man ist ja nicht ausgeschlossen, daß auch in Zeiten dre Hochkonjunktur fache haben, eine Streitgefahr im Auge zu behalten! Jst irgend förmlich erpicht darauf, Marottos wegen neue Schwierig. mächtige Halden gelagert werden, aber es ist nicht anzunehmen, eine Belegschaft von Leuten stark durchseßt, die die Abwehr durch teiten zu schaffen. Der Verein der Hamburger Reeder, daß solche enorme Mengen Kohlen und Stofs wie heute zur Lage- einen Streit- wagen möchten, dann, wie gefagt, weiß man nicht, mit Ballin an der Spitze, hat sich für die Rechte der Gerung abgestoßen werden. Am wenigsten, wenn die Beteiligungs was tommen fann. Heute noch der Frieden, morgen der Krieg!-brüber Mannesmann ausgesprochen, weil auch der Schiffahrt bezw. Förderungsziffer vom Syndikat freigegeben wird. Es sind Wir haben hier näher die Gründe dargelegt, die die Berg- aus diesem Unternehmen Vorteile in Aussicht stehen. gewaltige Vermögen, die da auf den Kohlenplägen lagern, die arbeiterorganisationen veranlassen, vom Streit abzuraten. Nun Diese Stellungnahme der Ballin Leute ist dem offiziösen nichts einbringen, wohl aber zu Ginbußen führen. Und dann ist noch einiges über das Verhalten der Bergarbeiter Wolfffchen Telegraphenbureau mitgeteilt worden und dieses noch zu vermerken, daß trotz der rapiden Entwickelung, die unser den parlamentarischen Debatten über die Frage hat die Verbreitung abgelehnt. Ruhrbergbau voraussichtlich im Norden des Ruhrbeckens in den des Arbeitsnachweises gegenüber. Es steht fest, daß Die Mannesmann- Interessenten erblicken in dem dernächsten Jahren noch nimmt, der Kohlenbedarf in der diese Debatten, wie sie in vergangener Woche vor sich gingen, einen zeitigen Staatssekretär v. Schoen das Haupthindernis fie kommenden Hochkonjunktur dieser Entwickelung vorauseilt; daß großen Einfluß auf die Bergarbeiter nicht ausgeübt haben. Zur bie Durchsetzung ihrer Pläne und sie haben gezeigt, daß fie diefelben Erscheinungen wiederkehren, wie sie sich in der letzten Beruhigung haben sie sicherlich sehr wenig beigetragen. Die preu- vor feinem Mittel zurückschrecken, das ihnen geeignet erscheint,
Aus dem Stuhrbeden wird uns geschrieben: Wenn die Streitgefahr im rheinisch- westfälischen Steinfohlen. Bergarbeiterorganisationen rebier auch noch nicht ganz behoben ist, so kann doch schon gesagt werden, daß es aller Wahrscheinlichkeit zu einem Streit der Ruhrbergarbeiter in den nächsten Wochen nicht kommen wird.
Necht charakteristisch! Da der Professor van Niessen sich nicht auf eine Beweihräucherung des edlen Landesvaters Johann von Stiftrin beschränkt, sondern auch dessen Fehler schildert, lehnt der Vorstand des Vereins für die Geschichte der Neumark furgweg den abbrud des Manuskripts ab und wendet sich obendrein an die Verwaltung des Staatsarchivs, damit dieses dem respektlosen Professor gesperrt wird, der unbegreiflicherweise seine höchste Aufgabe nicht
Herrn Bruhns Beleidigungsklagen.
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