Einzelbild herunterladen
 
gunsten der BerilfSgeiiossenschnften erfolgt? Man sollte doch alles vermeiden, was solchen Gedanken der breiten Masse des Volkes Nahrung zufuhren könnte. Aber nicht nur der Schein der Abhängigkeit kommt in Frage, sondern auch besonders der Umstand, dasj ein Schiedsgericht für den Stadtkreis Berlin   nicht im Zentrum der Stadt, sondern an der westlichen Grenze, ja auf Charlottenburger   Gebiet errichtet wird. Die Versicherten, welche persönlich ihre Klagesacheu vertreten, um vor dem Schiedsgericht ärztlich untersucht zu werden, müssen nunmehr viel Zeit und Kosten für die Fahrt usiv. aufwenden. Wenn auck das Schiedsgericht für den Regierungsbezirk Pols- dam mit dem Schiedsgericht für Berlin   verbunden ist, so ist die Verlegung auf Charlottenburger   Gebiet auch nicht eine Erleichterung für die Kläger aus dem Regierungsbezirk Potsdam  . Soweit sie persönlich erscheinen müsse», benutzen sie hauptsächlich die Potsdamer oder Anhalter Bahn und inüssen nunmehr, nachdem sie in Berlin  sind, nach Charlottenburg   fahren. Das Vorgehen des Schiedsgerichtsvorsitzenden fordert daher den schärfsten Protest heraus. Tie Eisbahn ans der Wcberwiese. Von einem genauen Kenner der örtlichen Verhältnisse wird derVossischen Zeitung" ge- schrieben:Der Bescheid des Magistrats auf die protestierenden Petitionen kann in keiner Weise befriedigen, zumal er tatsächliche Unrichtigkeiten enthält und auf die wesentlichsten Beschwerdepuntte aar nicht eingeht. Dasi die durch Ausroden von Baumwurzeln ent- ftandenen Löcher mit Mutterboden ausgefüllt worden sind, ist selbst- verständlich, denn an diesen Stellen werden voraussichtlich wieder Bäume eingepflanzt Wersen. Dagegen ist der ganze Rasen tat- sächlich mit Kies beschüttet und gewalzt worden. Auf der Ostseite des Parks, am Hause Frankfurter Allee 105, sind nicht vom Sturm beschädigte Bäume gefällt und Sträucher ausgerodet, um für einen Holzschuppen Platz zu gewinnen. Die Bedürfnisanstalten in der Memeler Straße, an der Frankfurter Wee und an der Königs bcrger Straße befinden sich nicht aus dem Platz, sondern außerhalb des abschließenden Drahtgittcrs. Um diese Bedürfnisanstalten zu benutzen, müssen die Schlittschuhläufer die Eisbahn verlassen; zu welchen Unzuträglichkeiten das führen muß, braucht nicht ctuS einandergesetzt zu werden.Ausgangspunkt für den Beschluß in der Parrdeputation war natürlich nicht die Pachtsumme von 300 Mark, sondern die Beobachtung, daß auf den Tümpeln der Weber- wiese, die etwas tiefer liegt, die Schuljugend untaugliche Versuche des Eissparts unternahm, für die ihr jetzt eine gepflegte und be- nutzbare Bahn zur Verfügung gestellt werden soll." So heißt eZ in der Antwort des Magistrats. Aber mit derselben Logik können auch die Mittelpromenaden oder Straßen ohne Fuhrverkehr zu Eis bahnen für die Schuljugend hergerichtet werden, denn auch hier sieht man sie den Sport ausüben. Warum ist bei der Anlage des erst im letzten Jahre geebneten und angepflanzten Commenius- Platzes an eine Eisbahn nicht gedacht worden. Die Umzäunung soll nur für die Tauer der eigentlichen Frostperiode bestehen bleiben. Also doch wenigstens vier Monate. Und weil es vielleicht an einzelnen Tagene frieren wird eS soll sogar schon Winter ohne Eisbahn gegeben haben wird ein öffentlicher Park auf Monate gesperrt und der allgemeinen Benutzung entzogen. Es wird unberücksichtigt gelassen, daß es außer Schuljungen, die sich überall austoben können, auch noch andere Leute gibt, die ein An- recht auf den Park haben. Infolge seiner geschützten Lage inmitten eines dichtbevölkerten Stadtteils wird er auch bei schlechtem Wetter, wenn die Wege nicht geradezu aufgeweicht sind, ebenso von alten kranken siechen Leuten, wie von Müttern mit ihren Säuglingen aufgesucht. Die können im Winter am wenigsten weite Wege machen, um an die Luft zu kommen, und die haben es nötiger als die Sckulkinder. Würde die Parkdeputation beizeiten einen fach- verständigen Arzt um Rat gefragt haben, so wäre die Einrichtung der Eisbahn unterblieben; leider steht ein solcher Sachverständiger dem Magistrat immer noch nicht zur Verfügung." Ein Selbstmord aus dem Bahnhof erregte gestern naibmittag großes Anstehen. Ei» Mann in den mittleren Jabren ging kurz vor ü Uhr ans dem Bahnsteig des Bahnhofes Friedrichstraße   auf und ab und warf sich plötzlicb vor einen um S Uhr 3 Minuten einlaufenden Fernzng. Bevor der Maschinensührer den Zug zum Stehen bringen konnte, waren mehrere Räder schon über den Lebensmüden hinweg gegangen und hatten ihn zermalmt. Aus einer Postkarte, die mau bei ihm fand, stellte man den Toten fest als einen 42 Jahre alten Kaufmann Max Schneider, der l'/z Jahre in der Michaeltirrftstr. 32 ein möbliertes Zimmer bewohnte.'Sckineider reiste seit zwei Jahren für die Kaffeehandlung von Zuntz sek Witwe. Opfer dcö Eissports. Beim Schlittschuhlaufen ertrank gestern der Lehrling Walter Hennig aus Köpenick  . H. hatte mit zwei Freunden eine mit Eis bedecktc Stelle der Oberspree betreten, um Schlittschuh zu laufen. Das Eis hatte noch nicht die genügende Stärke, um die Last tragen zu können und so brachen die drei jungen Leute sämtlich ein. Es gelang den Begleitern des H., sich unter Aufbietung all' ihrer Kräfte wieder ans Land zu schaffen. Dogegen ging H unter und kam nicht wieder zum Borschein. Die Leiche konnte bisher noch nicht geborgen werden. I» größter Lebensgefahr schwebten zwei andere junge Leute. die sich unterhalb Schildhorn aus das dünne Eis der Hovel hinauf gewagt hatten. Auch sie brachen ein und zweifellos wären sie er- trunken, wenn nicht einige Schiffer, die gerade vorüber fuhren, zu Hilfe gekommen wären und sie geborgen hätten. Eine Tragödie des Elends vor dem Kriegsgericht. Weil er feine Familie nicht darben lassen wollte, ist der Kanonier Blisch zum Dieb geworden. Er hatte sich wegen schweren EinbruchSdiebstablS vor dem Oberkriegsgericht des 3. Armeekorps zu verantworten. Die Vorgeschichte dieses Strafverfahrens ist eine überaus traurige. Der Angeklagte verheiratete sich mit 23 Jahren. Bald nach der Hochzeit wurde er zum Militär eingezogen und nun war die junge Ehefrau gezwungen, für sich, für ihre gelähmte Mutter und später auch noch für ihr Kind zu sorgen. Sie ist in einer hiesige» Schokoladenfabrik beschäftigt und verdient 40 M. Hiervon entfallen auf die Miete allein M. und die übrigen 25 M. müssen dafür ausreichen, um die drei Personen zu kleiden und zu ernähren. Gar oft erhielt der Kanonier von daheim Briefe, in denen die Seinen ihre Not klagten, doch war er nicht imstande, die Not- leidenden i» irgend einer Weise zu unterstützen. Immer dringender wurden die Klagen der Ehefrau und in seiner Verzweiflung faßte der Angeklagte einen unseligen Entschluß. Ohne daß etwas davon bemerkt wurde, fe»tigte er sich in der Kaserne einen Dietrich an und mit dessen Hilfe drang er in die Kantine ein. Er eignete sich daS eine Mal fünf Mark, das andere Mal vier und zum dritten Male 4, SO M. an. Auch Butter. Würste und andere Eßwaren entwendete er. Für das gestohlene Geld kaufte er ebenfalls Eßwaren und alles schickte er dann an seine An- gehörigen. Die Diebstähle waren aber bemerkt worden und A. legte auch ein Geständnis ab. Lediglich die Not seiner Familie habe ihn zu dem Verbrechen getrieben. DaS Kriegs- gericht erkannte, da der Angeklagte wegen zweier kleiner Diebstähle bereit« vorbestraft ist, auf ei« Jahr und sechs Monate Gefängnis. Der Angeklagte legte Berufung ein und bat um andere Straf» zumessung. In der Verhandlung vor dem OberkriegSgericht äußerte er. er wolle gern Zuchthausstrafe haben, wenn man nur für seine Familie sorgen wolle. Er bat sogar daS Gericht, die Gefängnis- strafe in Zuchthausstrafe umzuwandeln, da er dann wohl nicht so lange zu sitzen brauche und um so eher wieder für die Seineu sorgen könne. Da« Gericht war jedoch nicht imstande, den Wunsch des Angeklagten zu erfüllen. ES erkannte ebenfalls auf ein Jahr «nd sechs Monate Gefängnis. Die neue russische Pantomime des Zirkus Busch, die vom Polizei- Präsidium verboten war, ist nach Abänderung des Titels.Nihilisten" inMarja' und einzelner Szenen freigegeben worden. Die Premiere findet heute abend statt. Die durch die Krankheit des Genoffen Unterrichtskurse werden wie folgt nach- Arbeiter-BildungSschnle. Grunwald ausgefallenen geholt: Reden bung: Donnerstag, den 23. Dezember, abends 8'/, Uhr. Finanz Wissenschaft: Dienstag, 28. Dezember, Mittwoch, den 29. Dezember und Donnerstag, den 30. Dezember, abends 8'/z Uhr. Geschichte: Montag, den 3. Januar, Dienstag, den 4. Januar und Mittwoch, den ö. Januar, abends 8Vz Uhr. Der Vorstand. Auf der Treptow  -Sternwarte spricht am 1. Weihnachtsfeiertag Direktor Dr. Archenhold nachmittags 5 Uhr über:Eine Wände- rung durch das Weltall  ". Am 2. Weihnachtsfeiertag b Uhr über: Ein Ausflug in die Sternenwelten" und um 7 Uhr über das Thema:Gibt eS ein Leben auf dem Mars?" Auch findet am Montag, den 27. Dezember, abends 9 Uhr, ein Vortrag über: Die Bewohnbarkeit der Welten" statt. Alle Vorträge sind mit zahlreichen Lichtbildern ausgestattet und gemeinverständlich. Mit dem großen Fernrohr wird der Mond. Saturn und Mars am Abend, und nachmittags die Sonne und Venus gezeigt. Die Aus- stellung von alten Stichen von Luftschiffen, die erste Auffahrt in Berlin   über dem Brandenburger Tor   usw., kann nur noch 8 Tage besichtigt werden; alsdann wird eine neue Ausstellung über alte und neue Kometenerscheinungen eingerichtet. Im Zirkus Schumann finden während der drei Weihnachts feiertage täglich zwei Vorstellungen statt. In jeder derselben, also auch während der Nachmittagsvorstellungen, gelangt die FeerieDie drei Rivalen" oderDas uiysteriöse Schloß in der Normandie  " un- gekürzt zur Aufführung. Bei de» Nachmittagsvorstellungen hat ein Kind bis zu zehn Jahren freien Eintritt, weitere Kinder in diesem Alter zahlen halbe Kassenpreise. Der Deutsche   Arbeiter-Sängerbund, Gau Berlin und Umgegend, veranstaltet am 1. Weihnachtsfeiertag. mittags t Uhr, in der Brauerei Friedrichshain, eine künstlerische Matinee. Mitwirkende: Sinfonisches Orchester Schirmann(genannt der russische Strauß) unter Benutzung der Konzertorgcl, sowie des BundesvereinsLibertö", Chormeister: Paul Joseph. Freunde eines guten Konzerts sind freundlichst ein- geladen. Vorort- JVacbncbten. Weihnachtsveranstaltungen. Lichtenberg  . Am Sonnabend, den 25. Dezember, t. Feiertag abends 7 Uhr, veranstaltet der Bezirk Lichtenberg   im Lokale von P. Schwarz. Möllendorfstr. 25/26, eine Weihnachtsfeier, bestehend in Konzert, Rezitationen und Gesangsaufführungen Bei den außer ordentlichen Darbietungen wird auf einen zahlreichen Besuch ge rechnet. Ober-Schöneweidr. Die Weihnachtsfeier des Wahlvereins findet am Sonnabend, den 25. Dezember, abends 8 Ubr, imWilhelminen Hof" statt. Zur Aufführung gelangt:Der Bettelstudent  ". Operette von Millöcker  . Da die Unkosten besonders hohe sind, mußte das Eintrittsgeld auf 60 Pf. festgelegt werden. Es wird ersucht, sich vorher mit Billetts zu verseben. Solche find noch bei den Bezirks leitern und beim Genossen Muth zu haben. Tempelhof  . Der sozialdemokratische Wahlverein veranstaltet am ersten Weihnachtsfeiertag im.WilhelmSgarten", Berliner Straße 9, einen V o l k s k u n st a b e n d. Dr. Leopold Hirschberg, Dozent für Musikgeschichte an der Humboldt-Akademie, hält einen Vortrag über Das deutsche Volkslied", erläutert am Klavier und durch Gesang. Von 6 Uhr ab und noch dem Vortrage Konzert. Um 12 Uhr Tanz. Jeder Genosse sorge für regen Besuch. Friedrichshagcn. Sonnlag. den 26. Dezember(2. Weihnachts feiertag), abends 6 Uhr. veranstaltet der Jugendausschuß im Jugend beim eine Weihnachtsfeier. Die Unterhaltung ivird nur von den Jugendlichen ausgeführt; die Eltern sind freundlichst eingeladen. Der Jugendausschuß. Grünau  . Der hiesige Arbeiter-TurnvereinFreie Turnerschaft veranstaltet unter Mitwirkung des örtlichen Arbeiter-Geiangvereins am ersten Feiertag im RestaurantJägerhaus" eine Weihnachtsfeier. Da ein recht reichhaltiges Programm einen genußreichen Abend ver spricht, ist recht zahlreicher Besuch seitens der Arbeiterschaft zu wünschen. Am gleichen Tage veranstaltet der bürgerliche Turnverein gleichfalls eine derartige Feier in dem gesperrten Lokal von Buch- holz. BillettS hierzu weise man zurück. Röntgeatal-Buch. Der sich bei Arbeiterfestlichkeiten stets zur Ver fügung stellende Arbeiter-GesangvereinFrisch Voran" in Röntgen- tal feiert, da ibm am Ort ein Lokal nicht zur Verfügung steht, sein WeihnachtSvergnügen am 1. Feiertag in B u ch im LokalParkschlotz Jnh. E. Albrecht. Der Verein rechnet auf regen Besuch der Arbeiter- ichaft. Chart otteaburg. Gegen dir Schundliteratur. Die städtische Schulverwaltung hat. um de»; schädliche» Einfluß der Schundliteratur in Bild und Wort ans die Schuljugend wirksam zu begegnen, einen Aufruf an die Eltern in 25 000 Exemplaren in den Gemeindeschulen und höheren Lehranstalten der Stadt verteilen lassen. Dem Aufruf entnehmen wir u. a. folgende Ausführungen: Die Bestrebungen, gute Jugend schriften zu verbreiten, werden fast völlig lahmgelegt durch daS massenhafte Auftreten jener Schund- und Schand- hefle auf dem Büchermarkt. welche mit ihrem markt- schreierischen Titel die Jugend anlocken und durch Bor- sührung übertriebener, meist unmöglicher Abenteuer sowie durch Äiihäufimg und breite Ausmalung von Greuelszenen in ständiger. nervenanspannender Ausregung erhalten. Solche Leiekost ist für die unersahrene, leichtgläubige Jugend ein Gift, da sie ihren Geist ver- wirrt und sie wohl gar, besonders leicht in der Großstadt, auf die Bahn des Verbrechens treibt. Die Schule vermag zur Fernhaltmig iolcher Bücher nichts auszurichten, wenn sie nicht von den Eltern hierin tatkräftig unterstützt wird. HauS und Schule müssen hier Hand in Hand arbeiten. Die Schulverivaltung wendet sich deS- halb an das Gewissen und an das BerantwortlichkeitSgefühl aller Eltern mit der dringenden Bitte, die Lektüre ihrer Söhne und Töchter unablässig zu überwachen und gegen den Ankauf und das Lesen jener verderblichen Bücher und Hefte mit aller Strenge einzusch retten. Feuer in den Siemens u. Schuckcrt-Werkcn in der FranNin- straße 29/30 alarmierte gestern die Charlottenburger   Feuerwehr. Aus unbekannter Ursache war dort ein Kessel mit sogenannter KabelisolierungSmasse in Brand geraten. Die Feuerwehr löschte die Zlammen, ohne daß großer Materialschaden entstanden ist. Etwas päter wurde die Wehr nach der chemischen Fabrik von Schering gerufen. Dort fand die Feuerwehr trotz Suchcns keinen Brand vor. Der Pförtner vom Eingang Tegeler Weg 27 wurde unter dem Verdacht, die Feuerwehr böswillig alarmiert zu haben, der Polizei übergeben. Eine brennende Kraftdroschke war die Veranlotkung, daß die Feuerwehr früh um 3'/« Uhr nach dem Charlottenburger Ufer 63 ausrückte. Rixdorf. Ein Geisteskranker beschäftigte in der vergangenen Nacht und gestern morgen dreimal die Rixdorfer Polizei. Es ist der 28 Jahre alte Sattler Fritz Kirchner   aus der Weserstraße t6S/l63. Nur mit dem Hemde bekleidet kam der Unglückliche mitten in der Nacht nach dem 6. Polizeirevier gelaufen und meldete, daß soeben in der Wildenbruch- 'traße ein Kriminalschutzmann zwei Männer erschossen habe, das Revier möge doch schnell Beamte dorthin senden. Das geschah denn auch. Man fand aber nichts und es ergab sich, daß man eS mit einem Geisteskranken zu tun hatte. Kirchner ward nun von seinen Angehörigen nach Hause geholt. Um 4 Uhr erschien er abermals auf der Wache. wiederum nur im Hemde. Jetzt behauptete er, sein Bruder wolle ihn torschlagen. Von seinen Angehörigen wieder heimgeführt, entlief er nochmals und erschien um 8>/z Uhr in demselben Anzüge zum drittenmal bei der Polizei. Jetzt holte man den Kreisarzt; dieser untersuchte Kirchner und erklärte ihn für gemeingefährlich geistes­krank. Der Bedaueriiswerte wird in eine Anstalt gebracht. Wilmersdorf  . Eine Ausstellung empfehlenswerter Jugendschristen und sonstiger für den WeihuacdtSlisch in Frage kommenden guten Literatur findet täglich in der örtlichen Borwärtsspedition, Gasteinerftr. 4 statt. Wir ersuchen unsere Leser, bei irgendwelchem Bedarf ihre Einkäufe hier zu bewerkstelligen. Gleichzeitig sei darauf verwiesen, daß durch die Spedinou auch jedes in einem anderen Verlag erscheinende Werk zu gleichem Preise bezogen werden kann. Steglitz  . Eine Nebenregierung? Am 10.6.2»?. erklärte unsere Gemeinde­vertretung die am 22. November vollzogenen Kommunalwahlen für die erste und zweite Klasse für ungültig und ersuchte durch Beschluß den Gemeindevorsteher, die Ersatzwahlen, um die eS sich bandelte, e r st im März n. I. zusammen mit den Neuwahlen vornehmen zu lassen. Ein Gemeindeverordneter bemerkte zu dem Antrage, daß eS wohl kein Genieindevorsteher wogen würde, einem solchen in der Form eines Beschlusses ausgedrückten Wunsche der Gemeindever- lretung zuwider zu handeln. Der Herr hatte wohl im Augenblick vergeben, daß eS in Steglitz   noch eine höhere Instanz als die Gemeindevertretung gibt. Und doch hätte gerade er eS am besten wissen müssen, er, der selbst bis vor kurzem der HauS- besitzerpartei angehörte, ja sogar einer ihrer Wortführer war. Mittler« weile wird der Vergeßliche eines anderen belehrt fein. In voriger Woche hielt der Haus- und Grundbesitzerverein eine Versammlung ab und beschloß, den Gemeindevorsteher zu ersuchen, die Ersatzwahlen baldmöglich st vornehmen zu lassen. Man tonnte nun immerhin gespannt sein, welcher von beiden Beschlüssenwirken" würde. Wir wollen nun keineswegs behaupten, daß sich der Gemeindevorsteher von, Hausbesitzerverein habe beeinflusse» lassen, denn wir wissen und haben eS erst in der letzten Gemeindevertretersitzung auch wieder auS seinem eigenen Munde gehört, daß er seine Entschließungen selb« ständig faßt; wir wollen nur hier registrieren, daß durch amtliche Bekanntmachung vom 20. Dezember die Eriatzwahlen für die II. Klasse auf Donnerstag, den 30. Dezember d. I. anberaumt werden. Die aber- malige kurzfristige Anberaumung der Wahlen deweist, daß der Gemeindevorsteher sich durch einige nörgelnde Gemeindeverordnete durchaus nicht von seiner vermeintlichen Pflicht, die Zeit der Wahl-- beunruhigung möglichst kurz zu bemessen, abbringen läßt. Diesmal wird ihn dasFest de« Friedens" in seiner wahrhaft rührenden Sorge um die Ruhe der Bürgerschaft wirksam unterstützen, denn den Spießbürger möchten wir sehen, der sich durch Wahlan�elegen- heilen seinen Festbraleu verekeln läßt. Und die Nebenregierung? So was gibt'S in Steglitz   nicht. Daß der HauS- und Grundbesitzer- verein zufällig dasselbe für gut und richtig hält, wie der Gemeindevorsteher, dafür ist doch letzterer nicht verantwortlich zu machen. LübarS-Waidmannslust. In der Gcmcindevertretersisung teilte der Gemeindevorsteher zunächst mit, daß die Regierung einer neuen Sehrerstelle und der Umwandlung der sechsklassigen in eine siebciiklaisige Schule zu- gestimmt hat. Hieraus wurden die Mittel zur Inneneinrichtung de« Klassenzimmers in Höhe von 900 M. bewilligt. Nach dem' Ver- trage, welcher bei Verlegung des Wasserrohres»nd Aufstellung der Wasiermesser zwischen der Gemeinde und dem Unternehmer Hempel abgeicdlossen wurde, ist letzterer verpflichtet, außer der dreijährigen Garantie, sämtliche Reparaturen an den Wassecniessern in weiteren siebcn Jahren gegen eine Entschädigung von 2 Proz. des Fakturen» wertes auszuführen. Hierbei ist es nun zu Differenzen gekommen, weswegen dem Antrage des Unternehmers, ein Schiedsgericht an- zurufen, Rechnung getragen wurde. Bei dem Gaslieferungsvertrage kam eS zu einer längeren Debatte. Es war hier vom Gknzest'.dc- Vorsteher vorgeschlagen, den ÄaSpreiS für gewerbliche Zwecke von 10 Pf. auf 13 Pf. zu erhöhen und für BeleuchtmigSzwecke von 14 Pf. auf 13 Pf. herabzusetzen, um durch diese Mehreinnahme in die Lage zu komme». in sechs bis sieben Jahren ein eigenes Gaswerk zu bauen, wofür in Lübars   bereits ein Grundstück gekanft ist. Fast sämtliche Gemeindeverordneten erklärten sich gegen die Erhöhung des Preises und wiesen darauf hin, daß der Gemeinde Lübars   nach Ablauf des Vertrages mit dem Gaswerk Tegel  »ach 23 Jahren das gesamte Rohrnetz kostenlos zufallt. Räch der Erkkärung des Gemeindevorstehers, durch die Erbauung des GaZ- wertes der Gemeinde eine sichere Einnahmequelle zu schaffen, wurde die ganze Sache zu einer nochmaligen Beratung auf eine spätere Zeit vertagt. Die Wiltenauer Bodengesellschast beabsichtigt ein An» schlußgleis an die Nordbahn, welches die Waidmannstraße im Niveau kreuzen soll. Wegen der damit verbundenen Gefährdung der Sicherheit im Straßenverkehr hat der Gemeindevorstand Einspruch erhoben. Trotz- dem hat die Landespolizeibebörde der Gesellschaft die Genehmigung erteilt mit der Begründung, daß die Straße ein öffentlicher Verkehrs- weg ist. Auf Antrag des Gemeindevorstehers wurde die Verhand» lung hier abgebrochen und in die geheime Sitzung verlegt. Hier zeig, sich wieder, wie störend die Aussichtsbehörde in die Gemeinde« Interessen eingreift. Nachdem die Eiienbahnverwaltung auf der ganzen Strecke den Bahnkörper höher legt, um die dem Verkehr hinderlichen Kreuzungen zu beseitigen, kommt die Landespolizei« behörde und erteilt einer Privatgesellschaft die Genehmigung eine? so gefährlichen Hindernisses auf einer der verkehrsreichsten Straßen im Orte. Zu dem zwischen der Gemeinde und Herrn Karl Rathenow zugunsten deS letzteren geführten Streites betreffs der unentgeltlichen Abtretung des KircbenlandeS auf Kosten der Anlieger teilt u»S Genosie Dentzer, früherer Gemeindevertreter, mit, daß sich Herr Rathenow   deS öffentlichen WvribruchS schuldig gemacht habe; habe doch R. erklärt, daß der Gemeinde WaidmannSlnst-LübarS durch die Abtretung deS Geländes zum Bau der zweigleisigen Jiidustriebahn sowohl wie auch des Kirchenlandes kein Pfennig Unkosten entstehen würden. Die politische Gemeinde WaidmannSlnst-LübarS werde durch den Beschluß bei Genie indebeNretung betreffs Uebernahme der Kosten in dieser Sache jedoch sehr geschädigt. Er. Dentzer, sei bereit, vor Gencht zu bekunden, daß Herr Karl Rathenow, Landwirt, Lübars  , auch in der Sitzung der Jndustriebahnkommission für Lübars   so wie oben angeführt sich erklärt hat. Sstandau. Die Jugendschristenausstellung im Restaurant Volksheim. Habel- ftraße 20(oberer Saal) ist nur noch heute Donnerstag bis abends 9 Uhr geöffnet. Wir ersuchen deshalb alle diejenigen Genossen, welche dieselve noch nicht besucht und ihren Bedarf an guten Weibnachtsbüchern noch nicht gedeckt haben, dies noch heute in der Ausstellung zu tun. ___ Der BilduugSauSschuß. rjmenin.isafterflckii von, S2. Dezember 19NS. moraens« Nhr.z Lwmemve 782® Hamburg 757 SO Ptrlin 762 SO trankt. a AI 756 NO lünfitn i7590 W'en 765 NB Settn 2 bedeckt 4 bedeckt Lwolkenl 3 Regen «bedeckt 1 bedeckt c!% s» h m£> 2 3 4 0 3 CMUnen A 3 LS et Lette» i i Ii fvumronda 75571 Petersburg 751 WN« Sctlld 752 SSW 'lätrdetn 1742 SSO Bari» 1745 S i Z wölken!17 3 bedeckt4 S bedeckt» 6 bedeckt 3 bedeckt I SSettervrognos» kür Donnerstag, den 38. Dezember lt>0S. ..«ärmer, vorwiegend trüb« mit Niederschlägen und ziemlich starken südlichen Winden. verliuer Wetterbvreaa.