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Gewerkschaftliches.

Ein Scharfmacher- Weihnachtsgefchenk.

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fannt ist, ist aller Grund vorhanden, seinen Worken das größte Gewicht beizumessen."

Eine Arbeitslosenzählung hat der Zentralverband der Maurer am 27. November 1909 vorgenommen. Zur Zeit der Zählung hatte der Verband 162 582 Mitglieder, von denen 151 293 befragt werden konnten. Von den Befragten standen am Zähltage in Arbeit 116 327 oder 76,89 Proz.; arbeitslos waren insgesamt 23,11 Proz., davon wegen Arbeitsmangels 10,04 Proz., wegen Witterungsverhältnisse 9,90 Proz. und erwerbsunfähig wegen Krankheit 3,17 Proz. 162 Zweigvereine haben trok Mahnung die Berichtsbogen nicht eingesandt.

Arbeitseinstellung. Sämtliche Arbeiter der Firma Frieda rich Boos, Solingen - Wangenberg, haben am Mitt­woch plötzlich die Arbeit niedergelegt. Durch ständige Lohnabzüge, brutale Behandlung und Maßregelung von organisierten Arbeitern wurden diefelben zum Aeußersten getrieben. In Betracht kommen alle Berufe der Schlacht-, Brot- und Tischmesserbranche. Die strei fenden Arbeiter sind zum Teil im Metallarbeiterverband, zum Teil im Industriearbeiterverband organisiert.

Daß dieser Bluff nicht zieht, follte Herrn Siebel von born herein flar gewesen sein, denn er kennt die Organisation der Holz­Diese Mitteilung besagt also nichts anderes, als daß die deut- arbeiter, fennt auch den Ausgang des Kampfes in Rheinland­schen Kapitalister jede Verbesserung der Lohn- und Arbeitsverhält- Westfalen in diesem Jahre, wo er auch im Anfang den im Briefe Der Schutzverband für das deutsche Steindruckerei- nisse der Straßenbahner in Kopenhagen hintertreiben wollen, und angeschlagenen Ton beliebte. Die Holzarbeiter nehmen Herrn gewerbe hat noch zum Abschluß des alten Jahres einen daß sie die Stadt Kopenhagen boykottieren wollen, falls die städtische Siebel diesen Trainbataillonston der Reserve" nicht weiter fauberen Plan ausgehedt, 1910 sollen die Arbeiter seiner Be- Verwaltung, wie es im Interesse der gesamten Bevölkerung liegt, übel, da der Herr erst kurze Zeit von der Uebung heim ist; aber triebe eine neue Arbeitsordnung nach einem einheitlichen die eigentliche Leitung ist offenbar in Berlin und den Angestell- werden weiter rüsten! zwischen der Kopenhagener" Zeitung der Straßenbahngesellschaft- seinen 3wed verfehlt er bei den Holzarbeitern vollständig. Diese Schema bekommen, die sich gewaschen hat. Im Vertrags- ten zu vermitteln sucht. Wie kann sich auch die Stadt Kopenhagen muster, das den Arbeitern bis jetzt nur bekannt geworden so etwas anmaßen wollen! Ob der Straßenbahnverkehr in Kopen­die Arbeitsordnung selbst hat man noch nicht in den hagen von Neujahr ab stillgelegt werden soll oder nicht, daß ist nicht Betrieben ausgehängt, weil in der Unternehmerorganisation Sache der Stadtverwaltung, das geht sie gar nichts an, das ent­borläufig noch vernünftige Leute zu sein scheinen, die mit scheidet die Berliner Börse! Fügt sich die Stadt nicht solch rigorosen Bestimmungen nicht einen Kampf unvermeid- und das Personal der Straßenbahn auch nicht, so wird die neue lich machen wollen sind einzelne Abschnitte vorhanden, die städtische Anleihe nicht untergebracht, wenigstens in Berlin nicht, ohne weiteres an Gefängnisbestimmungen erinnern. Als und die dänische Hauptstadt müßte, wenn es nach den Wünschen der deutschen Sapitalisten ginge, Bankrott machen. Entlassungsgrund soll zum Beispiel angesehen werden, wenn So schlimm steht es allerdings in Wirklichkeit nicht. Freilich ein Arbeiter seine Mitarbeiter zum Ungehorsam gegen den braucht Kopenhagen Geld und die Stadt ist vorläufig noch durch Chef oder seinen Vertreter auffordert"!! Ein organisierter eine reaktionäre Gesetzgebung verhindert, dies Geld auf dem einzig Kollege, der seine Mitkollegen darauf aufmerksam macht, daß richtigen Wege, durch höhere Besteuerung ihrer wohlhabenden irgend eine Maßnahme der Geschäftsleitung ungeseglich ist, Bürger aufzubringen. Das Landsthing, die auf dem faulen Grunde sie aus diesem Grunde zur Weigerung auffordert, gilt als eines Zweiklassenwahlrechts und anderer Privilegien beruhende erste Kammer des dänischen Reichstags hat es bis jetzt fertig ge­fofort entlassen!! Noch schöner, und seines geistigen Vaters, bracht, die Hauptstadt an der Durchführung einer vernünftigen Herrn Dr. Gerschel, Vorsitzenden des Schutzverbandes, Steuerordnung zu verhindern. Die Stadt ist genötigt, Anleihen preußischen Abgeordneten und Bankvertrauensmann wür zu machen und den Kapitalisten hohe Zinsen dafür zu zahlen, und diger, ist ein Passus, der es jedem Betriebsinhaber ermöglicht, da diese Anleihen, zumal jetzt, wo das Wirtschaftsleben Dänemarks seinen Betrieb sofort zu schließen ohne jede Schadenersaß- teils infolge der allgemeinen Krise, teils infolge der Millionen­leistung an seine Arbeiter, wenn auch nur ein Teil des Per- diebereien Albertis und anderer Finanz- und Bankgenies danieder­fonals streift. Und gerade in den Steindruckereibetrieben ist liegt, nicht in dem kapitalarmen Dänemark untergebracht werden die Hilfsarbeiterfrage brennend. Eine Arbeitsniederlegung fönnen, muß sie sich an das Ausland wenden. Aber glücklicherweise der Hilfsarbeiter zieht unweigerlich, wenn laut Arbeits- tann feine Anleihen ebensogut und vielleicht besser und billiger in ist Berlin nicht der einzige Ort, wo Geld zu haben ist. Kopenhagen ordnung kein passender Ersatz gefunden wird, die sofortige Baris oder London unterbringen. Die dänische Hauptstadt braucht Entlassung des gesamten Personals nach sich, ohne Rücksicht also nicht vor der Berliner Börse ins Maufeloch zu friechen und auf die ausgemachte, in derselben Arbeitsordnung fest- wird sich auch von ihr keine Vorschriften machen lassen. Und die gelegte Kündigungsfrist! Im Betriebe selbst sollen die Ar- Straßenbahner Kopenhagens werden sich ebensowenig darum beer sich absolut unter den Willen der Interessen des Unter- fümmern, ob es den deutschen Kapitalisten angenehm ist, wenn sie nehiners stellen. Eine Bestimmung lautet, daß der Arbeiter, streifen wollen. soweit dem nicht gesetzliche Bestimmungen entgegenstehen, es offenbar nur recht, wenn die Berliner Börse in diesem Falle so Den dänischen Konservativen und sonstigen Patrioten" wäre verpflichtet ist, die von der Betriebsleitung angeordneten eine Art Oberregierung über die dänische Hauptstadt ausüben Ueberstunden über die normale Arbeitszeit hinaus und fönnte. Diese Konservativen sind dieselben Leute, die Kopenhagen Sonntags zu leisten habe. Die Anordnungen dazu sollen, durch die reaktionäre Gesetzgebung dem ausländischen Kapital mehr soweit fie vorauszusehen sind, am Tage vorher bekanntgemacht und mehr tributpflichtig machen, und es sind dieselben Leute, denen werden. Der Arbeiter wird als Ding im Arbeitsprozeß an- 40 Millionen Stronen für neue Festungswerke und Kriegsrüstungen gesehen, wenn es der Arbeitgeber als notwendig erachtet, noch nicht genug waren, um die Unabhängigkeit Dänemarks gegen­dann soll er keine eigenen Interessen, keine Familienrücksichten, über dem äußeren Feind, gegenüber Deutschland , zu schützen, dessen kein Vergnügen, kurz kein Verfügungsrecht über seine Person Kapitalisten sich ruhig als die Herren der dänischen Hauptstadt aufspielen können. mehr haben. Der Chef bestimmt, wann und wie lange er zu arbeiten hat. Folgt er diesen Wünschen nicht, so ist der auch, die mit Hilfe einiger liberaler Ueberläufer vor einigen Jahren Die Konservativen im Stadtparlament Kopenhagens waren es Grund zu sofortiger Entlassung gegeben! Des weiteren soll die Uebernahme der Straßenbahnen in städtische Regie verhinderten. der Arbeiter, wenn er das Arbeitsverhältnis widerrechtlich" Sie setzten eben auch damals das Interesse der deutschen Sapita­löst, einen vollen Wochenlohn als Schadenersatz leisten. An liften über das der Stadt und ihrer Bevölkerung. Wären die diese Bestimmung der Gewerbeordnung(§ 119a) hat man Straßenbahnen städtisch, so hätten die Straßenbahner schon längst schnell noch erklärend zugefügt, daß es eines Nachweises die Löhne, die sie jetzt fordern, und ein Streit wäre nicht zu be­irgendwelchen Schadens nicht bedarf! Dann kommt noch fürchten. Im Jahre 1911 hat die Stadt wiederum Gelegenheit, hinzu, daß die Frage der Muster- Lithographen und Stein- 1910 von der Gemeindevertretung beschlossen wird. Der Ver­die Straßenbahnen zu übernehmen, wenn es vor dem 1. August brucker werden bei Engagements oft nach ihren Leistungen mittelungsvorschlag, den der frühere Bürgermeister Jacobi den aus früheren Stellungen gefragt in der Gefängnisordnung Straßenbahngesellschaften wie dem Personal gemacht hat, geht in einer Art und Weise geregelt ist, die durchaus nicht den Wünschen der Arbeiter auch nur im geringsten entgegen­kommt. Die Entscheidung über das Vorliegen aller Voraus­segungen in der Musterfrage soll lediglich der Geschäftsleitung

zustehen".

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darauf hinaus, daß das Personal vorläufig, bis über die Ueber­nahme der Bahnen in städtische Regie entschieden ist, auf Lohn­erhöhung, die Gesellschaften auf Verschlechterung der Lohn- und lichung nicht zustande fommt, im Sommer 1910 von neuem zwischen Arbeitsbedingungen verzichten sollen, daß aber, wenn die Verstadt den Parteien verhandelt wird. Ob dieser Vorschlag Annahme findet, ist noch sehr zweifelhaft. Aber auf der Berliner Börse wird das nicht entschieden.

Deutsches Reich .

Es muß gefragt werden, wer ist der eigentliche Ruhe­störer im Steindruckereigewerbe, und da gibt es immer nur eine Antwort( das viel ruhigere und den Arbeitern entgegen­kommendere Verhalten einer ganzen Anzahl von Firmen des Schußverbandes beweist dies), immer ist es nur eine Gruppe, Die Tarifbewegung im Holzgewerbe die unter Leitung des freifinnigen Herrn Dr. Gersche! zeitigt weiter sonderbare Erscheinungen, die auf die Friedensliebe steht. Er ist es, der es auch jetzt wieder und auch sonst bei der Unternehmer ein eigenartiges Licht werfen. Unter den Städten, Verhandlungen auf den Ton des Scharfmachers, auf den die an der Bewegung beteiligt sind, befinden sich auch Köln und Ruhestörer im Gewerbe kommen läßt. Vielleicht meint man Görlig. Auf Verlangen des Arbeitgeberschutzverbandes wurden da auch, sich dies leisten zu können. Der eigene Betrieb ist in diesen Orten die Forderungen seitens der Arbeiter bekannt ge= stark mit den zu nüßlichen Elementen besetzt; es hat einiges geben. In Köln wurde die Verkürzung der Arbeitszeit von 54 Geld gekostet, das Unternehmen so gut gelb anzustreichen. auf 52 Stunden pro Woche verlangt, die in Hamburg , Dresden , Wenn man selbst im Trockenen sitt, ist es gut, andere scharf Leipzig , Frankfurt und anderen Orten bereits anerkannt ist. An­statt, daß nun darüber in Verhandlungen eingetreten wurde, ant­zu machen. worteten die Unternehmer:

Es braucht bei der ganzen Frage einer Einführung solcher Arbeitsordnung nicht verhehlt zu werden, daß es zu­legt immer auf die Art der Auslegung ankommt, der Geist, der in den Bestimmungen waltet, bestimmt ihren Wert und ihre Gefahr. Aber derlei Paragraphen unter dem Geiste des derzeitigen Schußverbandsvorsitzenden bedeuten nicht nur eine Gefahr für die Arbeiter, sie bedeuten eine Gefahr für das ganze jezt in einer inneren technischen Umwälzung befindliche Gewerbe. Und deswegen werden es sich die vernünftigen Unternehmer wohl noch überlegen, für andere die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Die Arbeiter sind sich völlig klar über ihre Stellungnahme zu diesem Arbeitsordnungsentwurf, das hat ja schon die Antwort der Arbeitervertreterverhand lungen über diese Bestimmungen bewiesen. Solche Bestim­mungen unterschreiben Arbeiter nicht.

Berlin und Umgegend.

Die Berliner Börse gegen den Straßenbahnerftreik in Kopenhagen .

Die konservative Provinzpresse Dänemarks brachte dieser Tage eine Korrespondenz aus Kopenhagen , in der mitgeteilt wird, daß ein angesehener( dänischer) Finanzmann, der neulich von einer Berliner Reise zurückkehrte, über die Frage: Streit oder Vermitte­lung im Sonflift awischen der Straßenbahngesellschaft Kopenhagens und ihren Funktionären, eine Aufklärung gegeben habe, die ohne Zweifel etwas ganz neues enthalte. Diese Aufklärung wird dann so wiedergegeben: " In deutschen Finanzkreisen ist die Stimmung start gegen einen Streit sagte unser Gewährsmann und mit Rücksicht darauf, daß ein wesentlicher Teil der Aktien der Straßenbahn­gesellschaft in Händen deutscher Geldleute liegt, kann ihre Auf­faffung sehr leicht weireichende Bedeutung erlangen.

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Nach den letzten Mitteilungen über die immer mehr drohende Situation waren es recht träftige Ausdrücke, die man auf der Berliner Börse gegen die Straßenbahnfunktionäre anwandte, so fräftige, daß man den Eindrud gewann, daß starker Drud da­hinter gefeßt werden sollte, um zu verhindern, daß die Kopen­hagener Leitung der Gesellschaft in irgendeiner Weise einen Aus­gleich versuchte; man wollte augenscheinlich sich jedem, auch dem geringsten Bugeständnis widersetzen.

Und gegenüber dem Gedanken, daß Kopenhagens Kommune fich möglicherweise in die Angelegenheit einmischen werde, er­tlärten die leitenden Finanzmänner mit Stärke, daß es in folchem Falle nichts nügen fönne, wenn die Rom. mune zu ihnen mit dem Ersuchen käme, die bor. geschlagene neue Anleihe zu übernehmen. Gin selches Verlangen werde unter diesen Umständen die schärffte Burudweisung erfahren.-

Da der erwähnte Finanzmann uns als ein sowohl in in- wie ausländischen Geldverhältnissen besonders sachkundiger Mann be Berantw. Rebatt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.:

" Der erweiterte Vorstand und Ausschuß hat in seiner geftri gen Sigung einstimmig beschlossen, solange in Unterhandlungen über einen eventuellen neuen Vertrag nicht einzutreten, bis der von Ihnen gestellte Antrag auf Reduzierung der Arbeitszeit von 54 auf 52 Stunden zurüdgezogen sein wird. Unter keinen Um­ständen sind wir bereit, über irgendeine weitere Reduzierung der Arbeitszeit zu verhandeln, sondern die derzeit bestehende muß unter allen Umständen aufrechterhalten bleiben."

Die Kriegsvorbereitungen des Zechenverbandes. Der Zechenverband hat eine Aenderung seiner Sagungen vorgenommen und dieselben dem binnen kurzem von ihm ein­zuführenden Arbeitsnachweis angepakt. Wesentlich in den Pro Kopf zahlt jede dem Verbande angeschlossene Zeche einen Sabungen sind die Streik versicherungsbestimmungen. monatlichen Beitrag von 1 M. in die Streitversicherungskaffe. Dieser Beitrag kann jedoch durch Beschluß auf 2 M. pro Kopf und Monat erhöht werden. Die bei den Verbandszechen beschäftigten Unternehmer sind verpflichtet, sich den aufgestellten Streif­bersicherungsbestimmungen zu unterwerfen, und sind die Zechen haftbar. Mitglieder des Verbandes können auch Privatkokereien, dem Verbande gegenüber für die Durchführung dieser Maßregel stehende Anlagen werden. Startellverpflichtungen gegenüber den Brikettfabriken und ähnliche mit Verbandswerken in Verbindung stehende Anlagen werden. Kartellverpflichtungen gegenüber den Streifversicherungsverbänden in anderen Revieren oder mit Streitversicherungsverbänden anderer Industriezweige können ein­gegangen werden. Die Dauer der Aussperrung eines Arbeiters nach einem Streit beträgt statutgemäß 3 Monate( früher 6). Der ausgesperrte Arbeiter darf also weder von einer Verbands­zeche noch von einem bei derselben beschäftigten Unternehmer und auch von einem Kartellunternehmen anderer Art innerhalb der ebensowenig von einer Kartellzeche der auswärtigen Reviere wie 3 Aussperrungsmonate bei einer Konventionalstrafe von 1000 m. für jeden einzelnen Fall angelegt werden. Die Entschädigung einer vom Streit betroffenen Zeche oder eines dem Verbande an geschlossenen Kartellunternehmens beträgt in der Regel 1 M. pro Kopf und Arbeitstag, kann aber in besonders begründeten Generalausstand ist eine Entschädigungsmöglichkeit nicht gegeben, Fällen durch Beschluß beliebig erhöht werden. Bei einem und ist ein solcher anzunehmen, wenn die Zahl der auf den Ver­bandswerken ausständigen Arbeiter größer ist als ein Drittel der Die Entschädigung Gesamtbelegschaft aller Verbandswerke. kommt in Fortfall, wenn die Beendigung des Ausstandes Werk die von der Belegschaft erhobenen Forderungen, deren Ab dadurch herbeigeführt wurde, daß das vom Ausstand betroffene lehnung den Ausstand veranlaßte, nachträglich vollständig oder im wesentlichen ohne Billigung des Vorstandes des Streitversicherungs verbandes anerkannt hat. Die dem Verbande angehörigen Zechen und Werke können aus dem Verbande ausgeschlossen werden, wenn sie sich weigern, die jezt neu einzuführenden, bereits bes tannten Bestimmungen über den Arbeitsnachweis anzuerkennen. Grfolgt die Aufhebung der Arbeitsnachweisbestimmungen durch gemeinsamen Beschluß, dann treten die alten Sabungen des Streitversicherungsverbandes vom Jahre 1908 wieder in Kraft.

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Aus den lekteren Bestimmungen läßt sich schlußfolgern, daß auch innerhalb des Zechenverbandes eine starte Strömung gegen den Zwangsarbeitsnachweis vorhanden ist, wie sie ja auch schon durch die Amtsniederlegung des Vorsitzenden, Bergrats Kleine, zum Ausdrud kam. Die vorhergehenden Bestimmungen beweisen, daß der Verband seine Kreise immer weiter zu ziehen sucht, um feine Macht so fühlbar wie möglich zu gestalten.

Rusland .

Abgelehnt wurde der Generaltarif für das schweizerische Schneidergewerbe in der Urabstimmung des Schneiderverbandes mit 882 gegen 6 Stimmen, also nahezu einstimmig. Der ver worfene Tarifvertrag war das Machwerk des Meisterverbandes, der ohne befriedigende Zugeständnisse an die Gehilfen die nach deren Meinung für die einheitliche vertragsmäßige Regelung noch nicht genügend reifen Verhältnisse schablonisieren und so z. B. einseitig nur auf den Stücklohn abstellen wollte, so daß bon dem immerhin verbreiteten Zeitlohnsystem mit keinem Worte die Rede war, ebensowenig von dem noch vorhandenen Kost- und Logis wesen bei den Meistern oder von der Heimarbeit. Auch der Zehn­9½ftündige Arbeitszeit durch Tarifvertrag eingeführt ist, nicht. Hinter dem ganzen Vorgehen, den Gehilfen unter allen Umständen einen Tarifvertrag aufzwingen zu wollen, scheint der Arbeit. geberberband für das deutsche Schneidergewerbe zu stehen, der nun mitsamt seinem schweizerischen Bruderverband" eine wuchtige Niederlage erlitten hat. Die Scharfmacher finden noch ihre Schranken.

In Görlitz haben die Unternehmer auf die Forderung auf Verkürzung der Arbeitszeit um wöchentlich 1 Stunde und eine bescheidene Lohnerhöhung geantwortet, daß sie von weiteren Ver­handlungen absehen müssen, sofern die Arbeiter nicht eine neue Vorlage machen". Die Arbeiter beider Orte werden die Unter nehmer die Folgen für ihr Verhalten überlassen müssen. Daß derartige Vorgänge die Arbeiter beranlassen müssen, auf der Hut zu sein, ist selbstverständlich. Das paßt den Unternehmern aber stundentag befriedigte angesichts des Umstandes, daß schon die auch wieder nicht, wie folgender Vorgang beweist. In Düsseldorf fommen bei der Vertragserneuerung neben dem Deutschen Holz­arbeiterverband noch die christliche Organisation und der Gewerk­verein in Frage. Daß in solchen Fällen die Vorberatung der Forderungen längere Zeit in Anspruch nimmt, ist selbstverständlich. Dem Herrn Siebel, der die Bestimmungen des alten Düsseldorfer Vertrages für seinen Betrieb immer noch nicht durchgeführt hat, nichtsdestoweniger aber Vorsitzender der Ortsgruppe des Schutz­Eine australische Bergarbeiterkonferens, bei welcher die großen verbandes ift, paßte es nicht in seinen Kram, daß er mit den Bergwerksdistrikte Viktoria, Tasmania , Broken Hill und Cobar Forderungen der Arbeiter noch nicht krebsen gehen konnte. Er vertreten waren, beschloß die Gründung einer Einheitsorganisation schrieb darum den nachfolgenden Brief an die Arbeiterorgani- der Bergarbeiter für ganz Australien . fationen, den er aber gleichzeitig der Presse übermittelte:

,, Gemäß der Breßnotiz über die letzte Versammlung des Deutschen Holzarbeiterverbandes, den Wochenbeitrag ab 1. Januar

1910 auf 1. zu erhöhen, um den Kampffonds zu stärten, hat Letzte Nachrichten und Depeschen.

Nachtragsetat für den Moloch.

Einigungsverhandlungen in Sicht?

heute eine Situng des Siebener- Ausschusses des Arbeitgeber­bereines der Holzindustrie und der Schreiner - Innung statt­gefunden, da nach diesem Beschluß des Deutschen Holzarbeiter­Baris, 24. Dezember. ( W. T. B.) Die Deputiertenkammer berbandes recht deutlich zutage tritt, daß für unseren bisherigen Standpunkt, den ablaufenden Vertrag in friedlicher Weise zu ere nahm heute nachmittag mit 437 gegen 50 Stimmen die Ers neuern, auf seiten der Arbeiter keine Neigung besteht. Nach gänzungskredite für das Etatsjahr 1909 im ganzen an. Von diesen den zwischen den Bentralvorständen in Berlin getroffenen Ver- entfallen 30 Millionen auf das Heer und 16 Mil. einbarungen hätten die örtlichen Verhandlungen bis zum heutigen Iionen auf die Marine. Tage bereits beendet sein fönnen. Statt deffen sind wir bis heute noch nicht einmal im Besize Ihrer eventuellen Aenderungs­vorschläge. Da wir nun nicht gewillt sind, länger mit uns Ver­steden spielen zu lassen, laden wir hiermit die von Ihrem Ver- Sydney, 24. Wegenber.( W. T. B.) Der Streiffongreß hat bande gewählten Vertreter der Vertragsverhandlungskommission seine Delegierten ermächtigt, an die Bergwerksbefizer zur Her­zu einer Sigung auf Mittwoch, 22. Dezember, abends 8% Uhr, beiführung einer Verständigung heranzutreten. in das Hotel zum Löwen" ein mit der Tagesordnung: Ver­tragserneuerung. Unsere Mitglieder der Arbeitgeberbereini­gungen bestehen darauf, vor den kommenden Feiertagen volle Klarheit über die etwaigen Forderungen zu erhalten, um danach Gleiwiß, 24. Dezember. ( B. H. ) In dem Sägewerk von ihre Maßnahmen für die Zukunft treffen zu können, u. a. alle Richter in Rybnik schleuderte die Kreissäge einen Holzipan gegen entbehrlichen Beute zu entlasjen da wir kein Intereffe haben, den Kopf eines Arbeiters, welcher bis ins Gehirn drang zur Stärkung Ihres Kampffonds Silfe zu leisten." und den sofortigen Tod des Mannes herbeiführte.

Arbeiters Ende am Weihnachtsabend.

Th. Glode, Berlin , Druck u. Verlag: Borwärts Buchdr, u. Berlagsanftals Paul Singer& Co., Berlin SW, Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl,