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Nr. 1. 27. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 1. Jannar 1910,

Freistellen an höheren Lehranstalten

Schulen mit stärkerem Bedürfnis möglich wird.. Ebenso wird daran

für die Berechnung und Verteilung diese Anstalt zusammen mit die Brosamen, die von überfüllter Tafel fallen! In schmachvollster den höheren Lehranstalten für Knaben als ein Ganzes behandelt Weise verteuern die Genießer den Ausgebeuteten durch Steuerbelastung wird. Auch auf dem Mädchen- Realgymnasium bleibt die Nachfrage den notwendigsten Lebensunterhalt. Aber wehe dem, der an die volls nach Freistellen zurück hinter dem Angebot; dagegen sehen wir bei gefüllten Taschen rührt! Aus der Arbeitskraft von Männern, Frauen find eine Notwendigkeit, solange nicht der Besuch auch dieser den höheren Mädchenschulen die umgekehrte Erscheinung und Kinder saugen jene ihre Reichtümer, aus der ungeschützten Kraft Die Stadt Berlin hält eine Anzahl solcher Freistellen bereit: Das ist allerdings begreiflich, denn bisher standen den höheren der Mütter, den Trägerinnen künftiger Lohnsllaven. Kantpf" heißt ihren Gymnasien, Realgymnasien, Oberreal- Mädchenschulen nur 5 Pro3. Freistellen zu. Der Mangel an sch uien und auch in den Realschulen( die eigentlich nicht reistelle: ibar hier stets ganz besonders fühlbar; zu Kichaelis für die Frauen die Lojung des neuen Jahres! Kampf um ihre als höhere, sondern als mittlere Schulen gelten) darf Schulgeld 1909 tonnten für alle fieben höheren Mädchenschulen der Stadt Menschenrechte! Stetig mehren sich die Scharen derer, die erkennen, erlaß bewilligt werden für im Maximum 10 Proz. aller jogar nur 2 ganze und 4 halbe Freistellen neu vergeben werden, die daß einzig und allein ein gemeinsam geführter Kampf fie aus der Schüler. In den Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen durch Abgang von Freischülerinnen verfügbar geworden waren. Knechtschaft des Kapitals, aus der Entrechtung als Mensch erheben Durch den erwähnten Beschluß ist nunmehr auch für die höheren kann. Aber noch Tausende Indifferente gilt es aufzuklären, bleiben von dieser Vergünstigung die Schüler der Vorschulklassen Mädchenschulen die Freistellenzahl endlich auf 10 Proz. er Zausende, die bei ausgeschlossen, weil den Kindern zahlungsunfähiger Eltern die all- höht worden. Der Magistrat hat für sie, wie für die Realschulen, Blick zum Himmel richten, von wo ihnen Erlösung kommen jeder Jahreswende hoffnungsvoll den gemein unentgeltliche Gemeindeschule den notwendigen Elementar- seinen Vorschlag damit begründet, daß sich unter den Zu­unterricht als Vorbildung für den Besuch höherer Lehranstalten rückgewiesenen viele begabte und von den Di- soll. Die aufgeklärten Frauen jedoch stehen stolz und vermitteln müsse. In den Realschulen( denen man erfreulicherweise rektoren warm empfohlene Kinder befanden". Für mutig zusammen. Jür Blick hat sich geschärft für die ge­feine Vorsculklassen gegeben hat) bleiben noch die Schüler der die Mädchenschulen hob er noch hervor, daß selbst von diesen schichtliche Entwickelung ihrer Lage, sie wissen, daß nur aus den beiden untersten Klassen Serta und Quinta ausgeschlossen vom Ge­nuß der Freistellen, weil die Realschulen Berlins erst in Quarta bedürftigsten Schülerinnen bei vorzugsweiser Berücksichtigung nur eigenen Reiben des Proletariats, aus gemeinsamen Kampfe Gr­ ein sehr geringer Teil freien Unterricht erhalten konnte". Auch lösung aus Knechtschaft kommen kann. Soeben sehen wir einen mit dem fremdsprachlichen Unterricht beginnen, so daß die Kinder für die Mädchenschulen gilt weiter die bisherige Vorschrift, daß imposanten Kampf jenseits des Ozeans: 40 000 streifende Blusen zahlungsunfähiger Eltern sogar bis zur Reife für Realschulquarta für Berechnung und Verteilung der Freistellen alle Schulen zu macherinnen in New York . In furzer Zeit stieg die Zahl der die Gemeindeschule besuchen können. Auch für die Berechnung der 10 Broz. Freischüler wird in den Gymnasien, Realgymnasien, fammengenommen werden, so daß Uebertragung von Freistellen auf Organisierten um Tausende. Ueberall, wohin wir den Blick Oberrealschulen die Gesamtzahl nur der Schüler von Serta auf- festgehalten, daß die untersten Klaffen, die noch keinen fremdsprach- senden, kämpfen die Frauen einen schweren Kampf mit wärts, in der Realschulen die Gesamtzahl nur der Schüler bon lichen Unterricht haben und als Vorschulklassen der Mädchenschulen ihren Ausbeutern. Winzig sind die Konzessionen, die man ihnen Quarta aufwärts zugrunde gelegt. Im übrigen aber wird die Be­rechnung nicht innerhalb der einzelnen Klassen und nicht einmal anzusehen sind, von der Freistellenbewilligung ausgeschlossen bleiben. bisher hier und dort machte. In Preußen- Deutschland jedoch sind Die Vermehrung der Freistellen wird mancher. wenigbemittelten die Reaktionäre, find die Scharfmacher wieder eifrig an der Arbeit. innerhalb der einzelnen Anstalten vorgenommen, sondern es werden alle Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen als ein Ganzes Familie erwünscht sein und noch manchem begabten Kind den Weg Nastlos und unentwegt müssen die aufgeklärten Frauen im Kampfe und ebenso alle Realschulen als ein Ganzes behandelt. Durch dieses au besserer Schulbildung erschließen. Hierbei darf indes nicht stehen, die Stumpfsinnigen aufrütteln, die Zagenden mit Dout er­und ebenso alle Realschulen als ein Ganzes behandelt. Durch dieses übersehen werden, daß für die Möglichkeit eines. Besuches höherer füllen. Kampf um Menschenrechte, Kampf um das allgemeine, Berfahren wird ermöglicht, daß aus Schulen, in denen etwa das Verlangen nach Freistellen nur gering ist, die nicht verwendeten Schulen das Schulgeld nicht als wichtigste Ausgabe Freistellen an andere Schulen übertragen werden können, die dem in Frage kommt. Wer für sein Kind nicht auch die Kosten des gleiche, direkte und geheime Wahlrecht! das sei die Parole; Erfolg Lebensunterhaltes noch für eine Reihe von Jahren drangeben bort vielleicht sehr starken Bedürfnis nach Freistellen sonst nicht kann, der muß sich genügen lassen an der bitteren Erkenntnis, daß ou genügen vermöchten. Es gibt Lehranstalten, an denen die Frei- in einer nicht nach sozialistischen Grundsäßen geordneten Gesell auf Philadelphia ausgedehnt. Dort sind bereits einige Er­Der Streit der Blusenmacherinnen in New York hat sich auch ftellenzahl unter 5 Proz. der Schülerzahl bleibt, es gibt andere, an denen sie über 10 Broz. hinausgeht, ja bis an 15 Proz. heran- schaft der Besuch höherer Schulen tros alfer unentgeltlichkeit Eine Firma, die 400 Angestellte beschäftigt, schloß reicht. In den Realschulen sind die Unterschiede minder beträchtlich, Nachwuchses der befizenden klasse bleibt. des Unterrichts in der Hauptsache ein Privileg des folge erzielt. am ersten Tage schon Frieden mit der Gewerkschaft. Am zweiten weil diese Anstalten eine größere Zahl von Schülern auch aus Tage hatten fünf Firmen die Forderungen der Streifenden bewilligt. wenig bemittelten Familien haben, so daß hier das Verlangen nach Die Gewerkschaft bat Lohntabellen veröffentlicht, nach welchen vor Freistellen fast überall recht start ist. Bisher haben in den Real­fünf Jahren der Wochenlohn der Blusenmacherinnen noch 10 Dollar schulen die 10 Proz. Freistellen sogar so wenig gereicht, daß in ( 42 M.) wöchentlich betrug, während gegenwärtig nur noch 7 Dollar jedem Halbjahr nur aus Mangel an noch verfügbaren ( 30 M.) erzielt werden. Zugleich aber wird darauf aufmerksam gemacht, Das alte Jahr ging zur Neige. Verflogen ist der Festesrausch, daß die Preise für Lebensmittel und die Wohnungemieten sehr in die Höhe Freistellen eine erhebliche Anzahl Gesuche zu­rüdgewiesen werden mußten. Nach einem Beschluß des Magi- der immer wieder alljährlich die Menschheit für kurze Frist einlullt gegangen seien. Gearbeitet wird von 7 Uhr morgens bis 6 1hr abends, ftrats, der fürzlich die Zustimmung der Stadtverordnetenversamm in Friedensgefafel. bei einer nur halbstündigen Mittagspause. Allerlei kleine Abzüge lung gefunden hat, soll diesem Mangel dadurch einigermaßen be­Eigentlich sollte das Leben nur Freude und Fest sein, die Arbeit müffen sich die Mädchen noch gefallen lassen, z. B. für Trinkwasser, gegnet werden, daß die in den höheren Lehranstalten etwa nicht freudiges Schaffen und Genießen, nicht Frondienst, der die besten für Nadeln, für das Aufbewahren der Garderobe und dergleichen. bergebenen Freistellen fortan auch auf Realschulen übertragen werden können. Ob das schon genügen wird, erscheint sehr fraglich, Lebenskräfte auffaugt, nicht Kampf um den notdürftigsten Lebens- In Philadelphia kommen etwa 40 Unternehmer in Betracht, von denen viele sich zum Frieden bereit erklärten, wenn ihnen eine Be­unterhalt! Die gesamte Menschheit hat gleiches Anrecht auf alle bingung erlassen würde, nämlich die Anerkennung der Ge­aber es ist freilich immer besser als nichts. Erzeugnisse der Natur und Kultur! Aber, die da gottgewollte Ord- werkichaft. Die Streiferinnen bestehen aber darauf, daß nur nung predigen, fizen an der gedeckten Tafel und gönnen der Maffe, noch Mitglieder der Gewerkschaft beschäftigt werden dürfen. Hoffent­die für sie frondet und ihnen erst die Güter schafft, nicht einmal lich baben sie vollen Erfolg.

Auch in den Lehranstalten für Mädchen gibt es Freistellen. Dem Mädchen Realgymnasium, das Berlin feit einigen Jahren hat, stehen die üblichen 10 Pro 3. Freistellen zu, wobei

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