wußtsein hatten, rechtswidrig zu handeln. Unter diesen Umständen sprach die Strafkammer sämtliche Angeklagte frei.
Schloffer Paul Huisgen hatte ein Privatautomobil repariert und Sache auch überzeugt, daß die angeklagten Arbeiter nicht das Be- Herren, Beamte der Oberrechnungskammer, felen mit dem Automobil unternahm mit dieſem eine Probefahrt durch die Westfälische Straße. Als während der Fahrt der Motor nicht gut funktionierte, sprang. vom Kraftwagen herab. Er glitt hierbei aus und fiel so unglücklich, daß er einen schweren Schädelbruch erlitt. Der Verunglückte wurde nach dem Krankenhause Westend übergeführt, wo er in bedenklichem Zustande daniederliegt.
Bei der gestern stattgefundenen Gemeindevertreterwahl in der 1. Abteilung wurde der Kaufmann Bach, Kaiser- Wilhelm- Straße, einstimmig als Gemeindevertreter gewählt, da der Fiskus der einzige Wähler dieser Abteilung ist und durch den Amtsvorsteher die Abgabe dieser Stimme herbeigeführt hat. Der zweite Wähler in der Liste, ein hiesiger Firmeninhaber, ist verstorben. Der Vertreter der Firma wurde als Wähler nicht anerkannt, da nicht die Firma eingetragen ist, sondern der verstorbene Kommerzienrat das Glück teilte mit der Regierung Wähler der 1. Abteilung zu sein, während in der dritten Abteilung 1600 Wähler nur die gleichen Rechte genießen. Die Wahl gewinnt noch dadurch an Bedeutung, daß der Gewählte der Schöffe ist, dem in der letzten Sibung der Gemeindevertretung entgegengehalten wurde, daß er seit Jahresfrist dieses Amt zu Unrecht befleidet hat. Auf der Tagesordnung der am Donnerstag dieser Woche stattfindenden Sibung der Gemeindevertretung befindet sich die Beratung über die Rechtmäßig teit dieser Amtsführung. Croß- Besten.
bereits unterwegs und würden in furzer Zeit eintreffen. Verblüfft holte der Gemeindeeinnehmer die Bücher und den Barbestand herbei Die Elberfelder Postbehörde hätte, als sie von dieser Ver- und zählte das Geld auf. Der Herr Revisor" prüfte und ließ weitere wertung der alten Postwertzeichen erfuhr, diese selbst ablösen und Belege herbeibolen, um endlich zu erklären:„ Na, beruhigen Sie sich, Herr Einnehmer, es ist ja alles in bester Ordnung. Ich will nur an Sammler resp. Händler verkaufen können, ebenso wie die Kieler einmal bei Schulzes( einer Wirtschaft in der Nähe des Friehlschen Marineverwaltung viele nicht verbrauchte gute Materialien hätte Hauses) nachfragen, die Herren müſſen jetzt da sein. Wenn Sie unterauf Lager nehmen und buchen können, so daß sie nicht unter die zeichnet haben, ist diese leidige Affäre aus der Welt geschafft." unbrauchbare Ware kommen konnte. Aber als echte Bureaufraten Sprach's und ging, während der Einnehmer noch zitternd über die haben sie lieber Anzeigen wegen Diebstahl und gewerbsmäßiger Schlechtigkeit der anonymen Anzeige nachdachte und auf die Rückkehr Hehlerei erstattet, von nen sie sich vorher hätten sagen können, des Herrn Revisors" mit seiner Begleitung wartete. Aber er mußte daß fie ins Wasser fallen würden. Auch auf unsere Bureaukraten lange warten, und immer noch famen feine Beamten. Endlich schöpfte er Verdacht, und als er sein Geld nachzählte, fehlten 500 M. Der paßt das Wort des Dichters: Gemeindeeinnehmer war mit seiner Vertrauensseligkeit einem Bes trüger zum Opfer gefallen. Der Schwindler hatte, wie auch spätere Feststellungen ergaben, die Oppenheimer Fähre über den Rhein be nutzt und war verschwunden. Der geprellte Einnehmer, der nicht ein mal eine Legitimation von dem angeblichen Revisor verlangt hatte, wird den Schaden decken müssen.
" Ihr könnt im großen nichts verrichten,
Und fangt es nun im fleinen an."
einem Küstriner Zotalblatt stand neulich folgendes vielsagende Mus ersten Kreifen. Wir lesen im Stettiner Boltsboten": Jn Inferat:
Welche Damen aus ersten Streifen wären wohl geneigt,
diskret Liebes- Abenteuer einzugehen. Gefl. Offerten usw.
Es ist erfreulich, daß die befieren" Herren anfangen, die Dbjette ihrer Luft allmählich in ihren eigenen Streifen zu suchen, statt immer die Töchter des Volkes auszunuzen. In den oberen Schichten gibt es zweifellos Müßiggängerinnen genug, die gerne ihre Muße mit Liebesabenteuern ausfüllen, und deren Benutzung ist weniger unmoralisch, weil sie genügend eigene Mittel haben, um später auch allein existieren zu können, während verführte arme Mädchen ins Glend geraten, wenn sie anständiger Arbeit entwöhnt sind und zu unanständiger nicht mehr begehrt werden.
Hutpoefic. Aus Anlaß der gegenwärtig wieder recht breiten Umfang annehmenden Damenhüte bringt der Korrespondent der Hut macher ufto." folgende Episode in feiner legten Nummer: Als in den 40 er Jahren der Umfang der Damenhüte an Größe fehr überhand genommen hatte, tam die Trägerin eines solchen zu Heinrich Seine, ihn um ein Autograph bittend. Er schrieb ihr in seinem bekannten Sarkasmus folgende Verse:
Bücherdiebstähle in dem Institut für Altertumskunde in der Dorotheenstraße lagen einer Anklagefache zugrunde, mit welcher sich gestern unter Borsiz des Landgerichtsdirektors Goebel die 6. Straffammer des Landgerichts I zu beschäftigen hatte. Angeflagt wegen Diebstahls und Urkundenfälschung war der mit zahn ärztlichen Studien beschäftigte Student Heinrich Epstern. Der Angeklagte besuchte häufig mit Hilfe der Studentenkarte feines Bruders die königl. Bibliothek und auch die Bibliothek des Königl. Instituts für Altertumstunde. Aus dieser verschwanden vor Den Bericht über den Stand der Organisation nahmen die einiger Zeit mehrere wertvolle englische und lateinische Bücher, ohne Genossen in der legten Generalversammlung des Wahlvereins ent- daß es gelang, den Dieb ausfindig zu machen. Durch einen Bufal gegen. Während im Jahre 1908 durch die Krise ein Rückgang der erfuhr der Leiter der Bibliothet, daß die verschwundenen Bücher Organisation zu verzeichnen war, macht sich gegenwärtig wieder ein in der Fuhrmannschen Buchhandlung verkauft worden waren. Es Aufschwung bemerkbar. Die hierauf vorgenommene Wahl des ge- wurde festgestellt, daß die gestohlenen Bücher, nachdem Stempel samten Vorstandes ergab folgendes Resultat: 1. Vorsitzender: und sonstige Erkennungszeichen ausradiert worden waren, von dem Wilh. Starupke; 2. Vorfigender: Friedr. Kodanet; 1. Kassierer: Start Angeklagten bverkauft worden waren. Bei dem Verkauf hatte er Schramm; 2. Staffierer: Albert Kodanet; 1. Schriftführer: Ewald sich der Studentenkarte feines Bruders als Legitimation bedient Starupke; 2. Schriftführer: Herm. Eckhardt. Revisoren: Georg und auch den Verkaufsschein mit dem Namen des Bruders unterBauzaht, Karl Starupfe, Herm. Jander. Lokalfommission: Otto schrieben. Der Büchermarder war in vollem Umfange geständig, Staret, Fried. Mischke, Aug. Noad. Agitationsfommission: Julius behauptete jedoch, daß er selbst nicht so recht wisse, wie er zu dem Schulze, Karl Müller, Georg Bauzaht, Fried. Mischke, Aug. Road, Diebstahl gekommen sei. Da der Angeklagte schon von Jugend auf Herm. Bodan. Als Beifizerin wurde Frau Maria Kodanet, als recht eigentümliche Neigungen an den Tag gelegt hatte, stellte Bezirksführer für Körbistrug: Jensen, Herm. Rau und als Bibliothekar Rechtsanwalt Daniel in dem Vorverfahren den Antrag, den AnKarl Schramm gewählt. geflagten erst einmal längere Zeit auf feinen Geifteszustand untersuchen zu laffen. Diese Untersuchung fiel aber nach dem Gutachten des Medizinalrates Dr. Stoermer und des Oberarztes Dr. BernUeber die Ersatzsteuern für die am 1. April d. J. zur Aufhebung hardt negativ aus, obwohl eine gewisse geistige Minderwertigkeit gelangende Schlachtsteuer bewahrt man immer noch vollständiges fonstatiert wurde. Vor Gericht beantragte der Verteidiger bezügSchweigen. In Aussicht genommen sollen sein: Eine Müllab Ichi der Urkundenfälschung die Freisprechung, da dem Angeklagten fuhrsteuer, die nach dem Mietswert der Wohnungen berechnet bei anderen Bücherverkäufen von seinem Bruder gestattet worden und von jedem Mieter befonders gezahlt werden soll. Es ist noch war, dessen Namen zu benußen. Das Gericht kam auch bezüglich fraglich, ob felbst die ganz kleinen Wohnungen von dieser Steuer der Urkundenfälschung zu einer Freisprechung und erkannte wegen berichont bleiben. Außerdem sollen die Kanalisationsgebühren des Diebstahls auf 14 Tage Gefängnis. erhöht werden. Dieselben betragen jegt 14, Proz. Aus der Bier steuer hofft man mehr herauszuschlagen, da die hiesigen Brauereien Wegen des geringen Betrages von 25 Pfennigen in Bukunft diefelben Steuern zahlen müssen, wie jezt die eingeführten erlitt der frühere Bostaushelfer, jebige Artist Albert Lehmann, Eine Anderthalbmillionenerbschaft. Nach einer Meldung aus Biere. Die in Aussicht genommenen Steuern ersetzen aber den eine hohe Strafe. Vor der 2. Straffammer des Landgerichts I Nordhausen hat der Sentier Hermann Arnold, der vor einigen Tagen Schlachtsteuerausfall noch nicht. Brachte diese doch zirka 415 000 m., mußte sich. gestern wegen Unterschlagung im Amte verantworten. bort gestorben ist, die Stadt Nordhausen zu seinem Univerfalerben bon welchen allerdings 59 000 m. an Gehälter für das Erhebungs- Der Angeklagte war vor einiger Zeit auf dem Poftamt 9 als eingelegt. Die Erbschaft beträgt nach Abzug einiger Legate über personal und 30 000 Rückvergütung an die Heeresverwaltung für Bostaushelfer beschäftigt. Zu seinen Obliegenheiten gehörte u. a. 11 Millionen Mart. Hierzu kommen noch Ländereien und wertvolle bas von ihr verbrauchte Fleisch abgingen. Man ist daher noch auf das Ausräumen der Brieffästen. Eines Tages wurde der Ange- naturwissenschaftliche Sammlungen. der Suche nach weiteren in diretten Steuern, die selbst flagte von einem Postschaffner im Abstempelungsraume beobachtet, verständlich bei der fast ausschließlichen fonservativen Stadt- wie er von den eingesammelten Briefen zwei Zehnpfennig- und verordnetenversammlung die Zustimmung finden werden. Die eine Fünfpfennigmarke ablöste und in seiner Tasche verschwinden Rauen ereignet. Der aus Bayern gebürtige 28jährige BürstenFolgen diefer konservativen Kommunalpolitit machen sich denn auch ließ. Der Postschaffner erstattete fofort Anzeige. Der Angeklagte
bereits bemerkbar.
Gerichts- Zeitung.
Entwertete Briefmarken im Altpapier.
Ihr könnt im großen nichts verrichten, Und fangt es nun im fleinen an.
gab die Unterschlagung offen zu und erklärte, daß er sich von dem Erlöse der Marken habe Ghwaren kaufen wollen. Das Gericht erfannte dem Antrage des Staatsanwalts gemäß auf die niedrigfte gesezlich zulässige Strafe bon 3 Monaten Gefängnis.
Frau X. fchellt herzhaft an der Freundin Pforte; Man öffnet ihr, doch tritt sie nicht herein; Von oben tönen endlich diese Worte:
"
" Wie, Du noch draußen? Sag', was soll das sein?"-
Ach, lieber Schat," verfeht Frau X. mit Lachen,
„ Ein Flügel ist nur offen am Portal,
Befehl nur auch, den andern aufzumachen, Denn einer ist für meinen Hut zu fchmal."
Eine Liebestragödie hat sich vorgestern in dem benachbarten macher Mag Jakob gab auf seine Geliebte, die 17 Jahre alte Tochter Elisabeth des Fuhrherrn Grabow, zwei Schüffe ab, die sie schwer verlegten und tötete fich dann selbst. Das verwundete Mädchen, das von den Stugeln über und unter dem linken Auge getroffen worden ist, wurde in bedenklichem Zustande nach dem Krankenhause gefchafft.
Verband der Friseurgehilfen Deutschlands . 8weigverein Berlin : Donnerstag, den 6. Januar, abends 9%, Uhr, Rosenthaler Straße 11/12. Bersammlung und Bortrag.
Statt 800 000 9., 4000 9. Strafe. Drei vermißte Wiener Touristen. Aus Reichenau wird ge Ein Kaufmann Jakob in Hamburg , der Lose der umburger meldet: Drei Wiener Touristen, angeblich Handelsakademiker, bie Lotterie vertreibt, hatte brei Kisten voll Anpreisungen dieser Lose am Donnerstag eine Tour in das Schneegebiet unternommen hatten, an den Bureauvorsteher Flugrat in Stettin geschickt, mit dem Auf- werden vermigt. Man befürchtet, daß sie bei den fürchterlichen Nachdem die Verhandlungen wegen Unterschleifen auf der trage, fie in das Ausland zu bersenden. Die Versendung solcher Schneestürmen, die in den letzten Tagen im Schneeberg - und RayKieler Werft die Gerichte mehrere Wochen beschäftigt haben, ohne Anpreisungen in Breußen nicht zugelassener Botterien ist nach gebiet gewütet haben, verunglückt find. Rettungsaktionen find bereis zu einer Verurteilung geführt zu haben, scheinen andere Staats. bem preußischen Lotteriegesetz von 1904 strafbar, und zwar sieht in voller Arbeit. und Reichsverwaltungen erpicht darauf zu sein, ihrerseits Ber - mindestens 100 m. beträgt. Jakob und Flugrat, ber von Stettin mißten Touristen wohlbehalten aufgefunden worden und haben das Gesez für jeden llebertretungsfall eine Strafe bor, die Einer späteren Meldung aus Wien zufolge sind die drei ber. untreuungen nachzuspüren und zur Anzeige zu bringen. Am aus die Anpreisungen ins Ausland versandt hatte, wurden zu je bereits die Rückreise nach Wien angetreten. Freitag brachten wir die Nachricht, daß drei alte Arbeiter, die schon 800 000 92. Geldstrafe vom Landgericht Stettin verurteilt. Das 18, 20 und 27 Jahre bei der Bahn beschäftigt sind, auf dem Schlesi- Landgericht ging davon aus, daß es sich um 8000 VersendungsStürmische Schiffahrt. New York Herald " meldet aus Liver schen Güterbahnhofe in Berlin von der Eisenbahnverwaltung wegen fälle handele, weil die brei Stiften 8000 Anpreisungen enthielten, pool:" Von dem Dampfer„ Lanfranc “ find heute über 85 Seeleute Diebstahl angezeigt waren, weil sie drei aus einem Güterwagen bie in Stettin dem Briefkasten übergeben wurden. Für jede ver- gelandet, die bei dem Sturm in der letzten Woche bei Oporto und gefallene Biergläfer, die auf den Schienen liegen geblieben waren, fandte Anpreisung wurde die Mindeststrafe von 100 m. berechnet. Bigo Schiffbruch erlitten hatten. auf ihren Müllwagen geworfen hatten, welche Missetäter aber vom land, in Stettin , durch das Hineinwerfen in den Briefkasten ge- meldet: Der Sekretär des amerikanischen Minenarbeiterkongreffes Die Versendungstätigkeit habe ihren Abschluß im preußischen In- Auf dem Schlachtfelde der Arbeit. Aus Ne to yort wird geGericht freigesprochen wurden. funden. leber einen ähnlichen Fall haben wir heute zu berichten. In urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurüd. Dieses getötet und mehr als 100 000 in den Kohlenbergwerken verlegt Das Kammergericht hob im ersten Rechtsgange das stellte gestern fest, daß in dreißig Jahren mehr als 30 000 Arbeiter Elberfeld standen am 2. Dezember vor der Strafkammer als An- erfannte nunmehr gegen jeden der beiden Angeklagin auf 4000 M. worden find. Im Jahre 1907 allein verloren über 3000 Menschen geflagte einige 20 Personen, die in der Papierfabrik von G. in 2. Es nahm die Ausführungen des Kammergerichts aur Richtschnur, ihr Leben in Koblengruben, das sind 5 pro Mille der gesamten beschäftigt sind. Sie wurden des Diebstahls entwerteter Bostwert- wonach zwar das Lotteriegesetz von 1904 den Grundsatz der fort. Bergmannsbevölkerung. zeichen beschuldigt. Einige andere waren der Anstiftung dazu gesezten Handlung ausschließen, nicht aber zerreißen wolle, was oder der gewerbsmäßigen Hehlerei, die mit Zuchthaus bestraft wird, als natürliche Einheit anzusehen sei, so daß nicht 100 selbständige Unter choleraverdächtigen Erscheinungen gestorben ist, wie eine angeklagt. Der Prozeß, der mehrere Stunden dauerte, wäre un Sandlungen anzunehmen wären, wenn 100 Anpreifungen zugleich Meldung aus Frederiksbald( Norwegen ) befagt, der erste Maschinist nötig gewesen, wenn man im Laufe der monatelangen Ermitte in den Briefkasten geworfen würden. Das Landgericht nahm dies- des von Riga dort eingetroffenen norwegischen Dampfers" Atlas". mal 40 Fälle an, weil F. im Auftrage Jakobs zu 40 verschiedenen Durch bakteriologische Untersuchung wurde Cholera festgestellt. Es lungen auch den Bestohlenen, nämlich die Papierfabrik, näher ver- malen je einen Teil der Anpreisungen zugleich in den Brief- find alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen und die Besagung des nommen hätte. Die Poftverwaltung hatte vor Jahren mit der fasten geworfen hatte. Für jeben dieser 40 Fälle einer Ber- Dampfers ist unter Beobachtung gestellt worden. Firma C. einen Vertrag abgeschlossen, wonach sie der Firma sämte fendungstätigkeit wurde auf die Mindeststrafe von 100 M. erkannt. liche unbrauchbaren Papiere, als 3. B. Postanweisungen, Post- Jakob allein legte wieder Revision ein. Er machte geltend, nur farten, Paketadressen, Personal- und andere Akten zum Ein- Srei Handlungen könnten angenommen werden, weil er die Anstampfen zu übergeben hatte. Die Firma hatte sich verpflichtet, die preisungen in brei Kisten nach Stettin geschickt habe. Das aufgeklebten, wenn auch entwerteten Boftwertzeichen und einge- Rammergericht verwarf die Revision. Die Ausführung Jakobs druckten Wertstempel vor der Ginstampfung nicht abzulösen oder zu fei irrig. Maßgebend sei die Art, wie Fl. im Auftrage 3.3 verentfernen. Sie hatte auch damals in ihren Betrieben am schwarzen 40 Fälle festgestellt. fahren fei. Ohne Rechtsirrtum habe deshalb das Landgericht Brett bekanntgemacht, daß kein Arbeiter ohne Erlaubnis etwas aus der Fabrik mitnehmen dürfe. Dieses Verbot bezog sich jedoch nicht allein und nicht besonders auf die von der Post eingelieferten Papiere, sondern war mehr erlassen worden, weil die Arbeiter vielfach auch größere alte Tapetenreste mitgenommen hatten. Troßdem wurden von den Arbeitern seit Jahren Wertzeichen von den alten Papieren abgelöst und an die der Anstiftung dazu und der Seblerei Angeklagten verkauft. Gingelne bon ihnen verfchafften sich dadurch Rebeneinnahmen von mehreren hundert Mart. Es befanden sich nämlich unter den Marken viele, die hohen Sammelwert hatten. Die Postverwaltung erhielt Kenntnis hiervon und machte der Polizei Anzeige. Die Arbeiter, die Marken abgelöst hatten, wurden darauf wegen Diebstahls vor die Straffammer gestellt. Die Ankäufer, ebenfalls ehrbare, unbestrafte und gut beTeumundete Personen, wegen gewerbsmäßiger Gehlerei. In der Verhandlung stellte sich nun heraus, daß die bestohlene Firma fich gar nicht bestohlen fühlte. Die Inhaber hatten zuletzt felbst keine Renntnis mehe von der seitens der Postverwaltung in dem Bertrage gestellten Bedingung. Die in der Fabrit ausgehängte Ber. warnung, Sachen nicht mitzunehmen, war längst verschwunden. Es war allgemach zum Gebrauch geworden, die Marken abzulösen und Eine Köpenickiade in Hessen . In dem zum Kreise Groß Gerau sowohl die Inhaber der Fabrik als auch die höheren Angestellten gehörigen, etwa taufend Seelen zählenden ländlichen Orte Geins hatten ihre Untergebenen mehrfach beauftragt, seltene Marken für beim wurde, wie aus Mainz gemeldet wird, am Silvestertage ein fie abzulösen, die sie dann Liebhabern zum Geschenk machten. Ge Streich verübt, der lebhaft an den Bluff des Hauptmanns bon trähte, wie man sagt, fein Hahn danach, wenn die Arbeiter mit den Köpenick erinnert. Gegen 6 Uhr abends erichten ein etwa 25 Jahre Marken sich vielleicht einen Heinen Nebenverdienst verschafften. in der Oberrechnungskammer zu Darmstadt fet ein anonymer alter Mann im Haufe des Gemeindeeinnehmers Friehl und erklärte, Denn Wert hatten sie für die Inhaber der Fabrik nicht. Giner Brief mit der Anzeige eingelaufen, daß in der Geinsheimer man in der Sprechstunde vor. von ihnen bekundete als Zeuge, er habe nie etwas gegen die Ge- Gemeinbelaffe Unregelmäßigkeiten vorgekommen feien. So leid es wohnheit der Arbeiter einzuwenden gehabt, er sei nach Lage der ihm tue, er müsse eine Stevision der Käffe vornehmen. Zwei andere les erfolgt dann eine Prüfung durch den Phyfitus. Nach bestandener F. N. 93. Ja; Sie müssen sich an das Polizeipräsidium wenden.
Dedeneinsturz.
der Gipsermeister. zu einer Geldstrafe von 20 m. berurteilt Bom Landgericht Mainz ist am 5. Oktober vorigen Jahres worden, weil er bei der Anbringung einer Zwischendecke im alten Postgebäude in Worms gegen die allgemein anerkannten Regeln der Baukunst gehandelt hat. Die Befestigung der Balten war eine ungenügende. Dreiviertel Jahre nach der Fertigstellung fürzte die Decke ein. Es trat dabei nur eine Beschädigung von
Mobiliar ein.
Gleichfalls wegen Zuwiderhandlung gegen bie allgemein an erkannten Regeln der Baukunft wurde vom Landgericht Hamburg am 27. September vorigen Jahres der Maurerpolter S. zu Strafe verurteilt. Er hatte eine Decke nach dem Nabiksystem hergestellt und bereits drei Tage später eine größere Menge Material auf berselben gelagert. Infolge davon stürzte die Dede ein. Die Revisionen beider Angeklagten wurden am Montag vom Reichsgericht verworfen.
Vermischtes.
Gäste willkommen.
Sozialdemokratischer Lese- und Diskutierklub Heinrich eine Seute abend 8 Uhr: Situng bei Bolze, Rodenbergstraße 8. Lefe und Distutierklub doft". Heute abend 8, Uhr bei Neidhardt, Görliger Straße 58: Bortrag über Napoleon . Gäste will tommen. Sozialdemokratischer Lese- und Diskutierklub Karl Marg". Freitag, den 7. Januar, abends 8 Uhr, im Gewertschaftshaus, Engel Heute Sigung bei Hummel, Sophienstraße 5. Gäste willkommen. Deutscher Arbeiter Abstinenten- Bund. Ortsgruppe Berlin . ufer 15, Saal VIII: Vortrag des Genoffen Davidjohn über Des Bastors Rieke" von Erich Schlaiffer. Kein Getränkeausschant. Gäste will tommen.
Verein ehemaliger Hohenelfer. Nächste Bersammlung am Sonntag, den 9. Januar, abends 7 Uhr, bei G. Berndt, Stopenider Straße 147. Ehemalige Hohenelser willkommen.
Eingegangene Druckfchriften.
Die neue Mundichan. 1. Seft. 1910. 2,50. S. Fischer, Berlin . Der Mensch und die Erbe. Lieferung 88-92. Herausgegeben von S. Krämer. 120 Lieferungen a 60 Bi. Bong u. Co., Berlin . Was muß ein prenischer Staatsbürger wiffen, um feine Veranlagung zu der direkten Staatssteuern prüfen zu können? Bon. Wesemann. 75 f. Hahnsche Buchhandlung, Hannover .
Briefkaften der Redaktion.
Die turintische Sprechstunde findet inbenßraße 8, alettes 80%, britter Eingang, vier Treppen, sahrstuhl wochentäglich
abends von 7% bis 9% Uhr statt. Geöffnet 7 Uhr. Sonnabends beginnt die Sprechstunde um 6 uge. Jeder Anfrage ist ein Buchstabe und eine gant als Beantwortung im Brieffaften können 14 Tage vergehen. Eilige Fragen trage wertzeichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Bis zur