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Nr. 4. 27. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 6. Januar 1910.

Partei- Angelegenheiten.

Funktionäre; 3. Vereinsangelegenheiten.

Bernsdorf . Am Sonntag, den 9. Januar, nachmittags 3 Uhr, Bernsdorf . Am Sonntag, den 9. Januar, nachmittags 3 Uhr, findet im Lokal von Julius Knorr eine öffentliche Versammlung des fozialdemokratischen Wahlvereins Bernsdorf und Umgegend statt. Die Genossen treffen sich zur Parteiarbeit am Sonnabend, den 8. Januar, abends 8 Uhr, im genannten Lokal. Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Vorort- Nachrichten.

Sehnsucht nach einer vollständigen kommunalen Dunkelkammer derer um Damit

nach Eine Liebestragödie hat sich vorgestern in der Königsheide ab-[ tont, gegen Wehrle und Frauböse Strafantrag gestellt habe. Es ist gespielt. In der Nähe der Nixdorfer Walderholungsstätte fand man daher Sache des Gerichts, festzustellen, inwieweit der gegen Schiefer borgestern nachmittag die Leiche eines jungen Mädchen, das als die erhodene Vorwurf, er stände im Dienste der Polizei, berechtigt ist. Wilmersdorf . Heute Donnerstagabend 8 Uhr findet 19 Jahre alte aus Ruß im Kreise Heydekrug gebürtige Marie Bemerken möchten wir jedoch, daß, entgegen der am 4. Januar ver bon den Bezirkslokalen aus eine Handzettelverbreitung schpeltat festgestellt wurde. Dieses Mädchen hatte ein Liebes- öffentlichten Mitteilung Schiefers, in der Zuschrift des Vereins der föderierten Anarchisten die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen berhältnis mit einem 28 Jahre alten Mechaniker Walter Zimmer nicht nur aufrechterhalten, sondern durch angebliche Geständnisse des statt. Alle Parteigenossen müssen sich daran beteiligen. Freitagabend 8% Uhr findet im Gesellschaftsmann aus der Kaiser- Friedrich- Straße 83 zu Rigdorf, der verheiratet Sch. gestützt werden. haus Wilhelmsaue 112 eine öffentliche Versamni and Vater von zwei Kindern ist. Zimmermann soll die Abficht ge­Tung statt, in der Reichstagsabgeordneter Stücklen über: Die habt haben sich mit Einverständnis feiner Frau von dieser positive Arbeit der Sozialdemokratie sprechen wird. scheiden zu lassen, um seine Geliebte zu heiraten, wurde aber Ferner stehen die bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen auf der Samit vom Amtsgericht abgewiesen. Deshalb beschloß das Paar, Tagesordnung. gemeinsam in den Tod zu gehen. Man fand indes nur Lichtenberg . Stralau. Die Generalversammlung des Wahlvereins findet am die Leiche des Mädchens, das durch einen Schuß in die Sonntag, den 9. d. M., vormittags 91, Uhr, im Lokal von Steinigte, Brust getötet worden war. Während man Zimmermann vergeblich Alt- Stralau 5, statt. Tagesordnung: 1. Bericht der Bezirksleitung und der Funktionäre; 2. Neuwahl der Bezirksleitung und der fuchte, fam er vorgestern spät abends aus freien Stüden nach dem nicht mehr durch namentliche Abstimmungen ihr Verhalten in sozialen Die Bezirksleitung. Polizeipräsidium sich der der Ermittelungen der Polizei. Dieser Darstellung nach hatte sich zwecke für Freitagnachmittag 5 Uhr einberufene außerordentliche stellung der Vorgänge deckt sich im wesentlichen mit dem Ergebnis und anderen Fragen festgelegt werden kann, soll eine extra zu diesem Stadtverordnetenversammlung die Geschäftsordnung reformieren. Bimmermann berpflichtet, seine Geliebte zu erschießen, mit dem aus­drücklichen Versprechen, daß er ihr in den Tod folgen werde. Nach- Schachtel und Genossen beantragen, daß in Butunst namentliche Ab­dem Zimmermann das Mädchen durch einen Schuß getötet hatte, ſtimmungen nur noch auf Antrag von mindestens einem Drittel der fand er aber nicht den Mut, sich selbst ebenfalls zu erschießen. Er Stadtverordneten erfolgen sollen. Da unserer Fraktion eine Stimme irrte eine Zeitlang plantos umher und begab sich dann nach seiner am Drittel fehlt, würde sie also nie in der Lage sein, namentliche Wohnung. Von dort begab er sich zur Kriminalpolizei, um sich ihr Abstimmungen herbeizuführen. Daß die Herrschaften ihr Tun gerne in ganz diskretes Dunkel hüllen möchten, finden wir sehr verständ zur Verfügung zu stellen. Er wurde in Haft behalten. lich, scheut es doch sehr das Licht der Deffentlichkeit, was schon die Wegen unglücklicher Liebe hat Mittwochnachmittag 5% Uhr der öftere Flucht in die geheime Sigung beweist. Unsere Genossen haben 22 Jahre alte Buchhalter Hermann Polte, der seit drei Mo- aber nicht das Bedürfnis, den Dunkelmännern den von ihnen ge­wendet allt an die Stiftungsdeputation des naten in der Linienstraße 54 wohnhaft ist, seine Braut, die 20 Jahre wünschten Gefallen zu tun. Daß diese mit einem Messer ohne Klinge, alte Frieda Thurow erschossen. Er hatte den Besuch des Magistrats, Sie verwaltet die Mehrzahl der Stiftungen, die der Mädchens in den frühen Morgenstunden empfangen und während an dem das Heft fehlt, kämpfen, daß auch die neue Waffe ebenso Stadt Berlin zur Verfügung stehen. Das Vermögen, das da auf- die Wirtin glaubte, daß er ins Geschäft gegangen, hielt er sich nuß- und zwecklos als z. B. die bisherige Praris der Schlußanträge, gespeichert ist, beläuft sich auf viele Millionen. Doch der Ertrag mit dieser in der Wohnung auf, bis gestern nachmittag das wird man bald erfahren. Die Versammlung am Freitag tann diefer bedeutenden Kapitalien reicht bei weitem nicht aus, um auch um Uhr die Mutter zum Besuch ihres Sohnes ganz interessant werden. muis alle wohlbegründeten Ansprüche zu befriedigen. Die Gesamt- aus Pankow gekommen war. Als sie an der Tür zum Zimmer zahl der Gesuche, die überhaupt an die Stiftungsdeputation gerichtet des Sohnes klopfte, hörte sie einen Schuß in dem 3immer werden, ist geradezu erschreckend groß. Man redet immer so viel fallen, sie alarmierte durch ihr Geschrei die Wirtin, sowie einen Zur Weiterbildung der arbeitenden Jugend veranstaltet die Freie habon, daß neben dem wirklich hilfsbedürftigen auch mancher sich in dem Hause wohnhaften Schlächtermeister, die die Tür gewaltsam Jugendorganisation einen Vortragsfurfus über das Thema: Meltere melde, der es eigentlich nicht nötig hat. Das wird zutreffen, gewiß. erbrachen und das Paar in ihrem Blute schwimmend deutsche Geschichte". Referent ist der Genosse Schriftsteller Simon fanden. Das Mädchen hatte eine Schußverlegung in agenstein. Der Sturius beginnt am Freitag, den 7. Januar, Aber warum gibt die Stiftungsdeputation nicht bekannt, wie ber linken Schläfe, die sofort tödlich war, während er, eine abends 8 Uhr, im Vollshause, Rosinenſtr. 3, und findet alle 14 Tage hoch ungefähr sie auf Grund ihrer Ermittelungen die Zahl dieser Schußverletzung in der linken Schläfe, noch schwache Lebenszeichen Freitags im selben Lokale statt. Die weibliche und männliche Unwürdigen bemißt? In ihren alljährlichen Verwaltungsberichten von sich gab. Als Polizeigefangener nach der Charité transportiert, arbeitende Jugend ist dazu herzlichst eingeladen. suchen wir immer wieder vergeblich nach einer Andeutung hierüber. ist er auf dem Transport gestorben und wurde deshalb Sonntag, den 9. Januar, nachmittags 3 Uhr, findet im Kleinen Bir glauben, daß die übliche Klage über gewerbsmäßige Schnorrerei nach dem Schauhause gebracht, wohin die Thurow bereits abge- Saale des Volkshauses die Generalversammlung der denn doch sehr übertrieben ist. Die Regel ist, daß die Flut der holt war. Jugendorganisation statt. Auf der Tagesordnung steht außer dem Bericht und der Neuwahl des Vorstandes ein Referat des Rechts­Bittgesuche steigt und fällt mit dem Auf und Ab Der Mord an der Anna Arnholz beschäftigt nach wie vor den anwalts Dr. Karl Liebknecht. Zu diesem Vortrage sind eben­bes allgemeinen Rotstandes. Das läßt darauf schließen, Untersuchungsrichter und die Kriminalpolizei. Es bedarf noch falls Gäste willkommen. Um den Jugendschutz energisch betreiben daß wirkliche Not den Ausschlag gibt. dringend der Ermittelung dreier Zeugen, die sich bisher nicht ge- zu können, wird die erwachsene Arbeiterschaft gebeten, alle Miß­meldet haben und die auch auf anderem Wege nicht zu finden stände, unter denen die Jugendlichen leiden müssen, wie überlange waren. Es sind das ein früherer Drechsler Mag Blum, ein früherer Arbeitszeit, Nichtinnehalten der Bausen und Jugendschutz­Bauanschläger Artur Els und ein Mann, der den Spiznamen bestimmungen, dem Vorsitzenden Paul Schiller, Potsdamer Str. 38, " Hamburger Willi führt. Mag Blum, hat sich in Hamburg , mitzuteilen. Hannover und Berlin aufgehalten. Er hat nachweislich mit

Gh: Heer von Hilfesuchenden

Charlottenburg.

Treptow - Baumschulenweg.

-

Am

Die letzten Jahre haben der Stiftungsdeputation wieder eine sehr fühlbare Mehrung der Bittgefuche gebracht. Aus ihrem neuesten Verwaltungsbericht ersehen wir, daß auch im Etatsjahr 1908/09 bie Zahl der Gesuche noch um ein Beträchtliches gestiegen ist. In 1905/06 und 1906/07 waren 21 086 und 22 543 Gesuche eingegangen, der Arnholz noch bis in die letzte Beit hinein ber= Selbstmord eines Knaben. In der vergangenen Nacht hat sich in 1907/08 gingen 30 103 ein, und in 1908/09 wurden gar 34 568 fehrt und fann wahrscheinlich sehr wichtige Mitteilungen der 13 Jahre alte Gemeindefchüler Franz Tack, Sohn des Lokomotiv­Gesuche gezählt. Die meisten famen, wie immer, in den Monaten machen, die zur Ausfüllung der vorhandenen Lücke dienen führers Tack aus der Sophie- Charlottenstr. 26, auf dem Boden er­um Winteranfang, z. B. im Oktober 4832, im November 6171, im fönnten. Artur Els hat in Lokalen der Frankfurter Straße, hängt. Er war Schüler der Gemeindeschule Sophie- Charlotten­Dezember 3798, dagegen steuerten z. B. der Mai nur 1545 und der der Frankfurter Allee , der Duerstraßen zu diesen, auch in straße 69-70. Als Beweggrund wird Furcht vor Strafe an Suni nur 1314 Gesuche bei. Im November fallen besonders die Nummelsburg und Lichtenberg und in der Staliger Straße verkehrt. genommen, da er eine schlechte Zensur in der Schule erhalten Zahireichen Gesuche um Bewilligung von Feuerung ins Gewicht; Auch ist er bis in die letzte Zeit hinein mit der Arnholz in Lokalen hatte. Saraus erklärt es sich, daß Jahr für Jahr dieser Monat die zusammen gesehen worden. Els ist ein Mann von 30 Jahren mit rotem aufgewirbelten Schnurrbart. Der Hamburger Willi" hat mit höchsten Zahlen aufweist. Eine Neuerung, die sehr dankenswert der Ermordeten in Lokalen im Süden Berlins und in Rigdorf vere ist findet sich in dem Verwaltungsbericht für 1908/09. Bum fehrt. Diese drei gesuchten Zeugen follten sich umgehend, lediglich ersten Male erfährt man da die Gesamtzahl derjenigen Gesuche, nur in dieser Sache, bei der Kriminalpolizei im Zimmer 36 denen eine Bewilligung aus den im Stiftungsbureau ber melden. talteten Fonds auteil wurde, wobei den Angaben über 1908/09 auch Tot aufgefunden wurde gestern am Südufer ein unbekannter, Die über die lettvorhergehenden Jahre hinzugefügt find. Werden etwa 45jähriger Mann. Der Fremde ist anscheinend das Opfer Die Bewilligungen von Feuerung mitgezählt, so stellte sich in den eines Unglücksfalles geworden. An der Stirn der Leiche war eine Jahre 1005/0601906/07, 1907/08, 1908/09 die Babl aller Bewillis Wunde vorhanden, die vermutlich von einem Sturz auf den Fahr gungen auf 4780, 4508, 5104, 5264. Hiermit vergleiche man die damm herrührt. Nach Papieren, die bei dem Toten vorgefunden oben angegebenen Gesamtzahlen der eingegangenen Gesuche, die wurden, dürfte es sich um den Arbeiter Luze aus der Kleinen leiber in ganz anderer Weise als die Bewilligungen Hamburger Straße 8 handeln. Die Leiche wurde durch die Polizei fi gemehrt baben. In 1908/09 tamen auf schließlich 34 568 nach dem Schauhause gebracht. Befuche nur 5264 Bewilligungen! Noch mehr Bewilligungen wird hant für 1909/10 schwerlich herauszudrücken vermocht haben, es sei denn, daß die Höhe der einzelnen Unterstützungen eingeschränkt worden ist. Wohl aber muß man befürchten, daß die Flut der Gesuche noch weiter zugenommen hat.

Bei einem verhängnisvollen Sturz ist der Kaufmann, Road aus Baumschulenweg schwer verletzt worden. Er war in Berlin gewefen und hatte zur Heimfahrt einen Vorortzug benutzt. Als er auf der Station Baumschulentweg die Treppen hinunterstieg, glitt er oben aus und stürzte ab. Mit schweren Verletzungen wurde der Verunglückte davongetragen.

Ober- Schöneweide.

Ein mysteriöser Fund wurde vorgestern in der Nähe des Restau rants" Strandschloß" gemacht. Dort entdeckten Arbeiter ein langes blaues, mit Seide gefüttertes Damenjadett, eine weißseidene Bluſe, einen schwarzen, weichen Damenhut mit zwei Nadeln, einen schwarzen Samigürtel, ein Paar schwarze, niedrige Schuhe und eine Hand­tasche, in der sich ein Notizbuch, ein leeres Portemonnaie und eine Visitenkarte mit dem Namen Paula Stuchenbart befanden. Allem anscheine nach handelt es sich hier um den Selbstmord eines jungen Mädchens dieses Namens, das am Tage vorher in dem Bahnhofs­hotel in Nieder- Schöneweide logiert hat. Spandau .

Für 10 000 Mart Pelzwaren erbeuteten Einbrecher in der gefirigen Nacht in der Handlung von Bruhn in der Leipziger Straße 86. Sturz nach 4 Uhr gestern früh wurde beobachtet, daß an dem Bruhnschen Laden der Nollvorhang der Eingangstür Hoch­gezogen und die Tür selbst mit einem Nachschlüffel geöffnet war. Der Wächter des Viertels ließ den Geschäftsinhaber benachrichtigen Biele Gesuche werden von der Stiftungsdeputation ohne weiteres und bewachte den Ladenausgang, bis von der Revierwache Beamte Deshalb abgewiesen, weil sie meint, daß für die betreffenden Bitt- famen. Man durchsuchte jetzt den Laden, fand aber die Einbrecher, Gasvergiftung. In der Nacht vom 4. zum 5. Januar, morgens fteller im Hinblid auf ihre ganze soziale Lage oder auf ihre bereits die ihn von oben bis unten durchwühlt hatten, nicht mehr vor. Wohin furz nach 3 Uhr, hörten einige Bäckerjungen in einer Kellerwohnung eingetretene Verarmung die öffentliche Armenpflege anzurufen sei. sie die Beute geschleppt haben, ist noch nicht ermittelt. des Hauses Adamstr. 5, in welchem von dem Gastwirt Schulz fünf Aus Stiftungsmitteln werden hauptsächlich solche Notleidenden unter- Der Leichnam eines Mannes wurde gestern an der Charlotten- augereifte russische Arbeiter untergebracht waren, lautes Stöhnen, flüht, die man davor bewahren will, die öffentliche Armenpflege in burger Schleuse aus dem Wasser gezogen. Am Stopfe zeigte sich eine Sie alarmierten einige Nachtwachbeamte und als diese die Fenster­Anspruch nehmen zu müssen. Aber trotz dieser Beschränkung reicht scharfe Wunde, die vom rechten Ohr bis zum Munde reichte. fcheiben einschlugen, bemerkten fie einen intensiven Gasgeruch. Sie der Ertrag der Stiftungen nicht aus, dem Bedürfnis zu genügen. Allem Anschein nach handelt es sich um einen 25 jährigen Mann, brangen schließlich in das Zimmer ein und fanden die fünf Russen Es ist in der Tat zu wünschen, daß einmal die Stiftungsdeputation dessen Beinkleider und Weste zerrissen waren. Die roten Schuhe leblos vor. Sofort wurde die Feuerwehr alarmiert, und dieser ge­sich darüber äußert, wieviele Gesuche, die von wirklicher Not trugen das Firmenzeichen: Leiser, Oranienstraße 34. Ober- lang es, an Ort und Stelle drei der Russen wieder zum Bewußtsein bittiert sind, aus Mangel an Mitteln abgewiesen und Unterhemd waren nicht gezeichnet, auch das Taschentuch mit zu bringen. Zwei wurden ins Krankenhaus geschafft und haben verben müssen. Für nur zu viele der Bittsteller wird man von roter Kante wies fein Monogramm auf. Gold- oder Wertsachen das Bewußtsein noch nicht wiedererlangt. Die Nuffen hatten einen vornherein über die Tür des Stiftungsbureaus die Inschrift setzen wurden nicht vorgefunden, ebenso fehlten Ausweispapiere, so daß die Gashahn offen gelassen; wahrscheinlich haben sie die Flamme aus­Identität der Leiche nicht festgestellt werden konnte. Besondere müffen: Laßt alle Hoffnung fahren, ihr, die ihr hier- Hilfe Kennzeichen find: dunkelblondes Haar, fleiner englischer Schnurrbart, geblasen. fucht! braune Augen und eine sehr hohe Stirn. Wie die scharf ge­ränderte Wunde entstanden sein kann, ließ sich noch nicht feststellen. Weste und Beinkleider waren von dunkelblauer Farbe. Auffällig ist, daß die Kleidung vollständig zerrissen war und jeder Aus­weis fehlte.

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Gerichts- Zeitung.

Die Hochbaudeputation beriet und genehmigte in ihrer geftrigen Sigung mehrere Kostenanschläge, u. a. den Kostenanschlag zum Neu­bau eines Stalles für Versuchstiere auf dem Grundstück des Kranken­hauses am Urban in Höhe von 29 500 M., über die Neuanlage von Ein furchtbares Streikurteil wurde am 26. Januar 1909 von weiteren Fahrwegen beim Krankenhause Friedrichshain in Höhe von Die Nordöstliche Baugewerks- Berufsgenossenschaft ersucht uns der Düsseldorfer Strafkammer gefällt. Organisierte Hafenarbeiter 77 000 97., über Bohrung und Anlegung von weiteren Tiefbrunnen unter Bezugnahme auf die am 25. Dezember vorigen Jahres ge- waren mit einem Hobelwerk in Differenzen geraten und in den für das Bafferwert der städtischen Zentrale Buch in Höhe von brachte Notiz:" Die Nordöstliche Baugelverts- Berufsgenossenschaft Ausstand getreten. Es fanden sich christliche" Streifbrecher, wo­80 000 foivie den Vorentwurf zum Neubau einer Gemeinde- und der Bauarbeiterschuß" um Aufnahme folgender Berichtigung: durch der Kampf verschärft wurde, und eines Tages tam es infolge doppelschule in ber Pettentoferstr. 20/24 mit einem Kostenüberschlage 1. Es ist unwahr, daß auf dem Neubau in Schöneberg , Ebersstr. 13, des herausfordernden Benehmens der Streifbrecher zu einem hef­bon 875 000 die obere Balkenlage nicht abgedeckt und nicht ausgeftaft war; tigen Zusammenstoß mit den erbitterten Ausständigen. Die Die Schulbeputation beschloß in ihrer gestrigen Gigung, einen 2. es ist unwahr, daß der technische Aufsichtsbeamte der Nordöstlichen Herren Arbeitswilligen gaben Revolverschüsse ab, die Streifenden Baugewerks- Berufsgenossenschaft dem dort arbeitenden Dachdecker setzten sich mit Pflastersteinen zur Wehr. Die wie immer streng Berfuch mit der Einrichtung von Arbeitsstunden und einer Jugend- in Gegenwart des Poliers ein Schreiben zum Lesen gegeben hat; unparteiische Polizei ließ die Revolverhelden ganz angeschoren, lefeballe für Gemeindeschüler in der Voraussetzung, daß die Lehrer 3. es ist endlich unwahr, daß dieser Beamte an den betreffenden fie verhaftete dagegen eine ganze Anzahl der Streifenden, und unentgeltlich die Aufsicht übernehmen. Dachdecker die im Vorwerts" angegebener: Worte gerichtet hat. gegen fünfzehn von ihnen wurde Anklage wegen aller möglichen In der Leitung der Deutschen Flugpladrefellschaft Johannisthal Wir müssen es unserem Gewährsmann überlassen, sich zu obiger Verbrechen, einschließlich Landfriedensbruch , erhoben. Aus dem sind mit dem Beginn des neuen Jahres witige Blenderungen ein- Berichtigung zu äußern. Landfriedensbruch wurde vor Gericht allerdings nichts, doch wurde getreten. Die Firma lautet fortab: Flugin Sportplatz Berlin­Johannisthal G. m. b. H." Der Gegenstand des Unternehmens ist Brinzenstr. 112 ein Stellerbrand gelöscht werden. Feuerwehrbericht. In der letzten Nacht um 3 Uhr mußte in der dadurch die Nache der Justitia nicht beeinträchtigt. Sieben dev Angeklagten, die zum großen Teil monatelang in Untersuchungs die Herstellung von Flugplakanlagen und sämtlicher Einrichtungen brannte dort. In einem Keller in der Blumenstr. 50 waren Lumpen urteilt, davon einer zu sieben Monaten, ein anderer aber haft gesessen hatten, wurden zu empfindlichen Freiheitsstrafen ver­für alle mit der Aviatik und Luftschiffahrt fammenhängenden in Brand geraten. Am Weidenweg 21 mußte ein Wohnungsbrand zu der unerhörten Strafe von drei Jahren Gefängnis. Der vor­Zwecke, sowie ferner der Bedarf luftsportlicher Unternehmungen aller Art und der Abschluß aller Geschäfte, die zur Erreichung und Förde gelöscht werden, der durch die Entzündung eines Tannenbaumes dem ganz unbescholtene Mann, Richar½ mit Namen, sollte nach rung dieser Ziele bienen tönnen; als Geschäftsführer fungiert der entstanden war. Wegen eines Schornsteinbrandes wurde der 17. Zug der Ansicht des Gerichts genügend überführt sein, einen der Ar­Direktor der" la", Major von Tschudi . Ferner wurde eine nach einer Fabrik Lindenstr. 54 gerufen. beitswilligen durch Messerstiche schwer verletzt zu haben. Kapitalserhöhung um 300 000 m. beschlossen. Auch der baldige Der Verein der föderierten Anarchisten sendet uns in Bezug Ungefähr ein Jahr, mit der Untersuchungshaft noch erheblich Bau größerer Hallen für Motorluftschiffe geplant, ba mit Sicherheit auf den am 30. Dezember v. J. als Bolizeiipigel gekennzeichneten mehr, hat der unglückliche Richarß von seiner Strafe verbüßt, darauf zu rechnen ist, daß noch im Laufe dieses Sommers sowohl Max Schiefer nochmals eine Charakteristik des letteren. Wir ver- da tommt jetzt aus Düsseldorf die Nachricht, daß er in drei­mit Parsevalluftschiffen wie mit Luftschiffen anderer Stanstruktionen fagen es uns, die Zuschrift abzudrucken, weil ja, wie Schiefer in heit gefeßt und ein Wiederaufnahmeverfahren Bassagierfahrten von Johannisthal aus unternommen werden. einer am 4. Januar im Vorwärts" veröffentlichten Mitteilung be- gegen ihn eingeleitet worden sei. Der mitfühlende Mensch, den

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Badmaterial