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Borgarten und machten durch Rufen das Personal auf den Unglück- Mariendorf : Tempelhof .

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Im Elisabeth- Krankenhause spielte sich dieser Tage ein bemerkens. Janstaltung Propaganda machen werden. Billetts find zu haben bei Nein, nein!" Schuhmann Jauer befundete, am Gewerkschaftshaus werter Borfall ab. Ein anscheinend Fieberfranker stürzte sich aus den Bezirks- und Gruppenführern des Wahlvereins sowie bei Emil fei Leutnant Altrogge völlig machtlos" gewesen. Ueber 3. wisse dem Fenster des zweiten Stockwerks und fiel auf die Fliesen des Müller, Rosinenjir. 3, A. Weisheit, Nettelbeckstr. 11, und W. Gaudite, er, daß auch er Bluthunde!" gerufen habe. Zeuge hat bei der Mittelweges. Paffanten gingen in den zum Krankenhaus führenden Schillerstr. 38. Der Vorstand des Wahlvereins. Festnahme geholfen. Es blieb nun noch die Vernehmung des Polizeileutnants Alt­lichen aufmerksam. Eine Schwester, die erſchien, verbat sich in energischem Tone diefe Störung" durch den Rufer mit den Worten: Der Jugendausschuß veranstaltet am Sonntag, den 16. Januar, rogge. Der Staatsanwalt war es, der ihn hatte laden lassen. Noch Was ist das hier für ein Lärm?" Der sich nicht mehr Regende im Restaurant Löwenhagen, Mariendorf , Chauffeestr. 27, einen furz vor der Situng schien er auf diesen Zeugen großen Wert zu wurde nun schleunigst aufgehoben und die Beugen des Vorganges Unterhaltungsabend. Beginn 6 Uhr. Genosse W. Deinert, Marien- legen; im Warteraum sah man den Herrn Staatsanwalt zehn schnell aus dem Vorgarten hinauskomplimentiert. dorf, hält einen Vortrag über: Heinrich Heine ". Es schließen Minuten hindurch mit dem Herrn Leutnant eifrig konferieren und Abgesehen von der nicht gerade schönen Behandlung der auf sich Rezitationen und Gesangsvorträge an. Danach geselliges Bei­das Unglück aufmerksam machenden Beobachter ist nicht recht ver- sammensein. ständlich, wie der Fieberkranke die Möglichkeit hatte, aus dem Fenster Köpenick . zu stürzen.

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Bei der Personenstandsaufnahme zur Steuerberanlagung find Einen unheimlichen Fund machten vorgestern zwei Arbeiter 30 025 Einwohner gezählt worden; 1908 betrug die Zahl der Ein­auf dem Wolffchen Müllabladeplag am Spandauer Schiffahrts- wohner 29 782. fanal. Als sie dort einen Aschenhaufen auseinanderkragten,

fließen sie auf den Kopf eines kleinen Kindes. Sie stellten ihre Nieder- Schönhausen.

fich Notizen machen. Jezt aber galt ihm der Zeuge Altrogge für überflüssig, und er verzichtete auf die Vernehmung. Desto ente schiedener forderte sie der Verteidiger, der den Herrn Leutnant Altrogge fragen wollte, ob es wahr sei, daß er bei Gelegenheit iener angeblichen Straßendemonstration an der Adalbertbrüde einem Passanten eine Ohrfeige gegeben habe. Daraus könne auf große Erregung der Polizei geschlossen werden, und der qus der nun gleichfalls erregten Menge etwa gefallene Ruf Bluthunde!" Arbeiten sofort ein und benachrichtigten das 12. Polizeirevier in In der heute, Freitag, stattfindenden Gemeindevertreter werde dann anders zu beurteilen sein. Der Staatsanwalt hielt Charlottenburg . Dieses ließ den Blaz alsbald absperren und fikung steht unter Bunft 3 der Tagesordnung der Antrag des das für nicht zur Sache gehörig", und das Gericht beschloß Ab­dann sorgfältig weiter absuchen. Dabei fand man in der Aiche Sozialdemokratischen Wahlvereins auf Erhöhung lehnung der Vernehmung des Leutnants. Berzichtet wurde auch weiter den größten Teil eines Kindesrumpfes mit dem rechten Arm, und den größten Teil des Unterleibes mit dem rechten Bein. Der Bahl der Gemeindevertreter bon 15 auf 18 auf Vernehmung von Familienangehörigen 3.6, weil als wahr Die Leichenteile waren in die Asche hineingeſtedt und unbemerkt aur Beratung. Die Parteigenossen werden ersucht, soweit angenommen wurde, daß er von Hause gekommen sei. auf- und abgeladen worden. Schulter und Arm weisen einige es ihnen möglich ist, recht zahlreich in dieser Sizung zu erscheinen. Der Staatsanwalt beantragte, gegen beide Angeklagte auf Brandstellen auf, die aber wohl von der noch heißen Asche her- Dieselbe beginnt nachmittags 6 Uhr und findet im Hause Nater- 14 Tage Haft zu erkennen. Die Schimpfworte seien erwiesen, er­rühren mögen. Die anderen Teile des Körpers wurden nicht Wilhelm- Straße 5, 1 Treppe, statt. wiesen sei auch Beteiligung an einer Demonstration, mit Sicherheit gefunden. Der Fund wurde nach dem Charlottenburger Schau­wenigstens gegen Lange, der nun nach dem Worte: Mitgefangen, hause gebracht und dort von dem zuständigen Kreisarzt unter­sucht. Nach dessen Gutachten handelt es sich um ein neugeborenes Der Streit um das Tegeler Secufergelände hat jetzt durch die mitgehangen!" gegen sich verfahren lassen müsse. Für Zittfowati Kind. Ob diefes gelebt hat und lebensfähig gewesen ist, läßt sich Verhandlung vor dem fünften givilienat des Reichsgerichts sein Ende forderte der Verteidiger die Freisprechung, weil nichts erwiesen sei. aus den vorhandenen Leichenteilen nicht feststellen. Ebensowenig, gefunden. Der höchstee Gerichtshof erkannte auf fostenpflichtige Wendt sei in seiner Aussage schwankend geworden, Aussagen von ob das Kind eines gewaltsamen Todes gestorben ist, oder ob es Burüdweisung der Revision der Kläger Bielow und Müller gegen Bolizisten seien überhaupt mit Vorsicht aufzunehmen, weil sie bei fich nur um die Beiseiteschaffung eines totgeborenen Kindes das vor einem Jahre vom Kammergericht feitens der Gemeinde im angeblichen Straßendemonstrationen in Erregung zu geraten handelt. Die Ermittelungen der Kriminalpolizei ergaben, daß Restitutionstlageverfahren erwirkte Ürteil. Damit bleibt nun end- pflegten. Gesehen habe man das wieder aus den letzten Prozessen, ein Kutscher aus der Eichendorffstraße erst vorgestern die Asche gültig das Seeufergelände Eigentum der Gemeinde und es dürfte aber leider stehe nicht auch für die Vorgänge vom 17. Oktober ein weggefahren und abgeladen hat. In dem Haufen fand man nunmehr mit dem Ausbau der Uferpromenade sofort begonnen Graf Hoensbroech als Zeuge zur Verfügung. Unmöglich dürfe das Feßen von Zeitungspapier, Speisekarten und dergleichen mehr. werden. Diese stammen aus einem großen Restaurant im Norden der Stadt. Ob fie jedoch zur Einwickelung der Zeichenteile gedient haben, steht noch nicht fest.

Tegel .

Gerichts- Zeitung.

Und nochmals: die Polizei vor Gericht.

Ein neues Liebesbrama hat sich in einem Hotel in der König­gräßer Straße zugetragen. Dort wurden gestern morgen ein Ingenieur Paul Berg aus Hannover und eine Studentin der Die Polizei unserer Haupt- und Residenzstadt Berlin mußte Medizin Fräulein Naufert, die sich als Berg und Frau" ins Fremdenbuch eingetragen hatten, in besinnungslosem Zustande gestern vor dem Amtsgericht Berlin- Mitte( 141. Abteilung) wieder aufgefunden. Es scheint Morphiumvergiftung vorzuliegen. ein paar der Strafmandate nachprüfen lassen, die sie aus Anlaß Fräulein N., die fast leblos war, wurde nach dem Krankenhause der Ferrer- Brotestversammlungen zahlreichen Personen auferlegt Am Urban gebracht, während dem B., der Morphinist ist, das hat. Diesmal handelte es sich um die Protestversammlungen, die Gift nicht allzuviel geschadet zu haben scheint. B. wurde in Haft von der sozialdemokratischen Partei am 17. Oktober 1909 veran­staltet worden waren.

genommen.

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Eine aufregende Szene spielte sich gestern mittag in Blögenfee An jenem Sonntag glaubte unsere übernervöse Polizei wieder ab. Die Leiche des Lokomotivführers Lucht, der im Irrfinn erst einmal die öffentliche Ordnung bedroht, weil nach Schluß der in seine Frau zu erschießen versuchte und, als ihm das mißlungen, sich Sellers Festsälen( Koppenstraße) veranstalteten Versammlung die felbst erschos, sollte gestern mittag vom Leichenschauhaus in Berlin dichten Scharen der heimgehenden Teilnehmer ihr als ein Bug" zur Beifegung nach Spandau übergeführt werden. In Plögensee von Straßendemonstranten" erschienen. In der Umgebung des scheuten aber die Pferde und gingen durch. Zuerst rasten sie gegen Gewerkschaftshauses kam es zu den üblichen Manövern des in einen Baum, wobei das Verdeck des Wagens in Trümmer ging. Dann rannten sie mit dem Wagen weiter und stießen gegen einen großer Stärke bereit stehenden Polizeiaufgebotes, zu den Versuchen des Weges kommenden Laftwagen. Der Anprall war so heftig, daß einer Ablenkung" durch vorrüdende Schußmannstetten, zu dem der Leichenwagen in Trümmer ging und der Sarg vom Wagen ge- maßvollen Drängen" gegen die nicht rasch genug zurückflutende schleudert wurde, so daß er zerbrach und die Leiche noch ein Stück Menge und schließlich auch wieder zu Siftierungen von Passanten. weiter geschleudert wurde. Eine Abteilung des Luftschifferbataillons. Dieses Schicksal widerfuhr unter anderen einem Kutscher Lange in die gerade die Unfallstelle passierte, hielt die Pferde an, ehe sie der Adalbertstraße nachmittags um 23 Uhr und einem Tischler weiteres Unheil anrichten konnten. Die Leiche wurde in einen Zittkowski am Engelufer nachmittags um 3 Uhr. Gegen beide inzwischen besorgien anderen Sarg gebettet und ihrem Bestimmungs- wurde von Schuhleuten die Beschuldigung erhoben, daß sie an ort augeführt. einer Straßendemonstration teilgenommen und die Polizeibeamten Barnung vor dem Beitritt zur Fortuna". Die Königliche als Bluthunde" beschimpft hätten. Die beteiligten Beamten, an Polizeidirektion München warnt vor dem Beitritt zur ein- der Spitze der Polizeileutnant Altrogge, tamen überein, daß sie geschriebenen Hilfstasse Fortuna", Kranten- und Sterbekassen- der Vorsitzende des Gerichts hob das in der Verhandlung herbor Bersicherungsanstalt au München , Kapuzinerstraße 31( hiesige fich nicht für beleidigt erklären und demnach nicht Strafantrag Vertreter Emil Billeit, Kommandantenstraße 5a, stellen wollten. Vom Polizeipräsidium wurde dann gegen beide Robert Valeste, Eberthstraße 23, und G. A. Kampmann, wegen groben Unfugs, der durch die Teilnahme an einer Straßen­Steglitz, Schloßstraße 28). demonstration und durch die Rufe Bluthunde!" verübt worden sei, Strafmandate festgesetzt, die aber nun jedem sogleich 14 Tage Haft zubiftierten. Beide forderten Entscheidung durch ein Gericht und tamen so zusammen auf die Anklagebant.

birigiert.

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Gericht urteilen nach dem vom Staatsanwalt empfohlenen Grund faz : Mitgefangen, mitgehangen!"

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Das Urteil lautete: für Lange eine Geldstrafe von 30 M. ( eventuell 6 Tage), weil er geschimpft und auch am Zug" teil­genommen habe, für Zittkowski eine Geldstrafe von 10 M.( eventuell 2 Tage), weil er geschimpft habe.

Hochstapelei gegen eine Erblindete. Ein erschütterndes Drama wurde gestern vor der 139. Ab­teilung des Schöffengerichts am Amtsgericht Berlin- Mitte ent­rollt. Es dürfte den Lesern noch erinnerlich sein, daß vor einiger Beit ein Referendar auf seine Geliebte schoß und sich alsdann selbst das Leben nahm. Die Geliebte, namens Betty Wassermann, beraubt. Da fie gänzlich mittellos war, so öffneten sich infolge wurde nicht tödlich verlebt, jedoch lediglich ihres Augenlichtes öffentlichen Aufrufs viele mildtätige Hände, so daß die junge Dame vor Not geschützt war. Dies erfuhr der 21jährige Hand­lungsgehilfe Robert Schulze. Er stellte sich Fräulein Wassermann als Romanschriftsteller vor und bat fie, ihm in ausführlicher Weise ihr Lebensschicksal zu erzählen, er wolle es zu einem Roman verwerten. Fräulein Wassermann entsprach dieser Bitte. Außer bem entwickelte sich sehr bald zwischen dem jungen Mann und der Wassermann ein intimes Liebesverhältnis, zumal der angebliche Romanschriftsteller der jungen Dame die Ehe versprach. Unter diesen Vorspiegelungen gelang es dem Schulze, von der Erblindeten ein Darlehen von 1153 m. zu erhalten. Erst nach längerer Zeit sah Fräulein Wassermann ein, daß sie einem dreisten Schwindler in die Hände gefallen war. Auf Anzeige wurde gegen Schulze die Anklage wegen Betruges erhoben. In der Verhandlung ergab sich, daß Schulze niemals Schriftsteller war und nicht im mindesten die Befähigung hat, einen Roman zu schreiben. Der Amtsanwalt beantragte drei Wochen Gefängnis. Nach längerer Beratung des Braust: Der Gerichtshof hat einen Betrug im Sinne des§ 263 des Strafgesetzbuchs für vorliegend erachtet und auf 3 Monate Gefängnis erkannt. Der Gerichtshof hat aus der Verhandlung die Ueberzeugung gewonnen, daß der Angeklagte, dem aus den Zeis tungen bekannt war, daß mildtätige Menschen der unglücklichen Gra blindeten Unterstübung gewährt haben, die Bekanntschaft mit dieser nur zu dem Zwede angeknüpft hat, um ihr das Geld abzu­nehmen. Der Gerichtshof sieht in der Handlungsweise des An geflagten eine ganz gefährliche Hochstapelei, die von einer bobenlos gemeinen Gesinnung Zeugnis gibt. Es mußte daher auf eine hohe Strafe erkannt werden. Nur die große Jugend und der Leichtsinn des Angeklagten und der Vorsatz, daß er ernsthaft be strebt ist, das Darlehen nach und nach zurückzuerstatten, hat den Gerichtshof von einer weit höheren Strafe abgehalten. Staatliche Anreizung zu Eigentumsvergehen.

Eine interessante Gesangsprobe fand am Sonntag in der Brauerei Friedrichshain statt. Es hatten sich gegen 1500 Sänger zusammengefunden, die unter Leitung verschiedener Gesangs­birigenten, die zum Zwecke der Wahl eines Bundesdirigenten aus der Liste der Bewerber um diese Stelle zur engeren Wahl ge= Da die Polizei, wie gesagt, diesmal sich nicht für beleidigt tommen waren, das Probelied" Herbstfeier" von Schulten halten wollte, so mußte die Verteidigung von vornherein abstehen fangen. Zur Direktion war den Herren Dirigenten je eine halbe von dem Versuch, durch Beweisanträge über frühere Taten der Stunde Zeit vorgeschrieben. Jeder aufmerksame Sänger fonnte Polizei Berlins dem Gericht Klarmachen zu wollen, aus welcher feine Freude haben an dem Können, das die ausgewählten Herren Borstellung heraus eine Voltsmenge sich wohl zu dem Nuf Blut­einsekten. In der Ausschußsizung wurde nach längerer Debatte hunde!" veranlaßt fühlen mag. Die Verhandlung konnte sich nur Herr Diesbach an Stelle des verstorbenen Dirigenten Blobel zum auf die zur Anklage stehenden Vorgänge erstrecken, und vernommen Bundesdirigenten gewählt. Der Gewählte hat bisher die wurden lediglich die nächstbeteiligten Polizeibeamten. Der An- Ein Hilfsbeamter der Eisenbahn, namens Otto Riedel , Hatte " Typographia" und den Arbeiter- Sängerbund" in Heidelberg geklagte Lange hatte zu seinem Schuß keine eigenen Beugen bei- fich am 13. Januar vor den Geschworenen in Wiesbaden wegen bringen können; das war ihm unmöglich gemacht worden durch die einer Reihe von Unterschlagungen zu verantworten, die er im Wer sind die Toten? Mit dem Revolver haben in der vor- Gile, mit der der ihn sistierende Schuhmann wegführte. 2. letzten Jahre begangen hatte. In der Verhandlung kam heraus, bergangenen Nacht drei unbekannte Männer ihrem Leben ein Ende gemacht. Im Humboldthain ward der eine von einem trat auch ohne Verteidiger vor das Gericht hin. Dem Angeklagten daß Riedel seit 12 Jahren bei der Eisenbahn angestellt ist, zulekt Schuhmann tot aufgefunden. Er scheint ein Arbeiter zu sein, Bittkowski stand als Verteidiger der Rechtsanwalt Dr. Kurt Rosen- in Erbach im Rheingau , aber nur 83 M. Monatslohn bezog, wovon er seine Frau und seine Kinder ernähren sollte. Da ihm dies ist etwa 35 bis 40 Jahre alt und 1,70 Meter groß, hat dunkel feld zur Seite, der durch das Zeugnis Familienangehöriger 3.'s nicht möglich war, fälschte er hin und wieder Fahrkartenbelege. blondes volles Haar, einen rotblonden Schnurrbart und trug einen nachweisen wollte, daß 3. nicht an der angeblichen Demonstration Die Geschworenen sprachen ihn der Urkundenfälschung frei schwarzgrau gestreiften Jackettanzug, ein blaues Oberhemd, einen teilgenommen habe, sondern von Hause gekommen sei. Beide An- und nur der Unterschlagung schuldig. Das Gericht verurteilte ihn braunen, modefarbenen Selbstbinder und einen schwarzen, weichen geklagten versicherten, ganz zufällig in die Menge hineingeraten zu 8 Monaten Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte 9 Monate. Filzhut. Im Tiergarten erschoß sich ein Mann von etwa zu sein und nicht geschimpft zu haben. Bluthunde!" sei von beantragt. 35 Jahren in der Nähe des Schweizerhäuschen. Dieser trug einen anderen gerufen worden, und die Polizei habe dann Falsche heraus- In der Verhandlung wurde flar und deutlich ausgesprochen, grauen Jackettanzug, eine wollene Jade, einen schwarzen, steifen gegriffen. Der Vorsitzende meinte: Einer Demonstration muß daß es unerhört sei, einen Beamten, der 12 Jahre bei der Eisen­Filzhut und Schnürstiefel. Bei ihm fand man einen Abschieds­bahn beschäftigt ist, mit 83 M. monatlich abzulohnen, was bom brief an eine Frau in der Friedbergstraße, die Anna Sommer man bekanntlich aus dem Wege gehen, wenn man sich nicht strafbar wirklich auf eine Anreizung zu Unterschlagungen herauskomme. oder ähnlich heißt. Der dritte Unbekannte tötete sich durch einen machen will." Schuß in die rechte Schläfe vor dem Hause Neue Wilhelmstraße 2 in einer Droschte. Der Kutscher hörte den Schuß fallen, stieg vom Bock und fand seinen Fahrgast im Wagen in seinem Blute schwimmen. Er brachte ihn gleich nach der Charité, der Mann verschieb aber schon auf dem Wege dorthin. Der Verstorbene trug unter anderem einen dunkelgrauen Winterüberzieher und einen oben eingedrückten Gut. Eine Postkarte, die der Mann bei sich hatte, ist an einen Bezirksschulinspektor Franz Scheirl in Wien gerichtet.

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Vermischtes.

Ranbmord in Hamburg .

Die Polizeibehörde hat für die Ergreifung des Mörders eine Be­lohmung bon tausend Mark ausgefeßt. Der Mörder hat alle wert­volleren Pfandgegenstände sowie 1300 M. Bargeld geraubt.

Gegen Lange bekundete Schuhmann Freher, 2. habe sich in einem Menschenknäuel befunden, habe mit anderen zusammen Bluthunde!" geschimpft und seiner Festnahme sich dadurch wider­feßt, daß er Freyer vom Rad zu stoßen suchte. Schutzmann Belka tonnte nur aussagen, daß er geholfen habe, den sich widersehenden . festzunehmen. Der Vorfigende hatte Pelta ermahnt, er solle Aus Hamburg wird gemeldet: Die in der Poolstraße wohnende nicht sich verleiten lassen, etwa im Hinblick auf die Zeitungsberichte Pfandleiherin Merkli wurde gestern ermordet in ihrem Geschäftslotal über kürzlich verhandelte Prozesse ähnlicher Art hier mit der aufgefunden. Der Mörder hat Frau Merkli anscheinend durch Wahrheit zurückzuhalten. Dieselbe Mahnung richtete er nachher Hammerfchläge betäubt und ihr dann mit einem Messer Einen erheblichen Verlust hat Mittwochabend ein 63 Jahre alter auch an die übrigen als Zeugen geladenen Schutzleute, immer mit den Hals durchschnitten. Aus dem geöffneten Geldschrank ent­Arbeiter erlitten, indem er in der Grozen Frankfurter Straße etwa den Hinweis auf jene Prozesse und die Zeitungsberichte. Gegen wendete er Gold und Juwelen. Von dem Mörder hat man keine vor den Häusern Nr. 57 und 58 sein Portemonnaie mit seinen ganzen 36 M. betragenden Ersparnissen verior. Er bittet den eventuellen Bittkowski sagte der berittene Schuhmann Wendt aus, der habe Spur. Das zur Tat benuzte Rasiermesser wurde am Tatorte vor­Finder, da er durch diesen Verlust in die größte Notlage geraten ist, an der Adalbertbrücke Ihr Bluthunde!" geschrieen und sei dann gefunden. um Abgabe an den Graveur Auguft Frmer, Große Frankfurter nach dem Gewerkschaftshaus weggelaufen. Der Angeklagte be­Straße 86. ftätigte, er habe in der Tat nach dem Gewerkschaftshaus gehen wollen, er sei aber aus seiner in der Gegend des Kottbuser Tores gelegenen Wohnung gekommen. Der Zeuge Wendt, der zunächst ziemlich bestimmt die Meinung ausgesprochen hatte, daß 8. in dem von der Köpenider Straße kommenden Bug" gewesen sei, wurde Aus New York wird gemeldet: Nachdem fürzlich die Welt durch unsicher, als der Verteidiger und mit ihm der Vorsitzende ihm den verwegenen Höhenflug Hubert Lathams auf dem Lagerfelde von. Märchennachmittag für die Charlottenburger Jugend. Am Sonn- borhielt daß das die genau entgegengesette Richtung sei. Die Frage Chalon in Staunen gefegt wurde, als er im fühnen Fluge eine Höhe tag, den 28. Januar, nachmittags 3 Uhr, findet im Volkshause, des Verteidigers, ob Wendt tisse, daß bei jenen Zusammenstoß von 1000 Metern ertionum, find gestern auf dem Flugfelde von Ros Rosinenstr. 3, eine Märchenvorlesung mit Lichtbildern statt. Für diese in der Adalbertstraße jemand von der Polizei geschlagen worden Angelos alle bisherigen Höhenrekorde durch den französischen Beranstaltung ist die bekannte Rezitatorin Frau Johanna Weyer ge- fei, wurde von ihm verneint. Mit Nein beantwortete, W. auch die Aviatiker Louis Paulhan geschlagen worden. Während der Flug wonnen worden, die auch den Märchennachmittag im Berliner Ge- Frage, ob nach seiner dienstlichen Vernehmung über die Vorgänge Lathams wertschaftshause im Dezember v. J. erfolgreich geleitet hatte. Neben vom 17. Oftober etiva noch bei späterer Gelegenheit, vielleicht aus wohl von Difizieren, aber nicht von Benachrichtigten und offiziell nicht anerkannt werden konnte, da er der Borlesung von Märchen soll noch gemeinsamer Gefang von Anlaß der erwähnten Prozesse, irgendein Borgesekter mit ihm vom Komitee beauftragten Inspektoren nachgeprüft wurde, Kinderliedern und allerlei Kurzweil den Kleinen den Nachmittag zu einem recht vergnüglichen machen. Der Eintrittspreis beträgt für über diese Dinge gesprochen habe. Verteidiger:" Nicht in den letzten hatte Baulhan schon tags zuvor an das Komitee die Mitteilung Kinder 10 Pf, für Erwachsene 20 f. 28ir hoffen, daß die Char- vierzehn Tagen?" Beuge: Nein." Verteidiger: Weder ein gelangen laffen, daß er den Höhenflugreford Lathams, an dem er lottenburger Genossen recht lebhaft für den Besuch dieser Ver- Wachtmeister, noch ein Leutnant, noch ein Hauptmann?" Zeuge: lübrigens nicht zweifle, au schlagen gedenke. Vor einer vieltausend

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg .

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Ein neuer Höhenrekordflug.