Gewerkschaftliches.
Aufruf an die Zündholzarbeiter und
Arbeiterinnen Deutschlands . Infolge des Zündwarensteuergesetzes vom 15. Juli 1909 ist über die deutsche Zündholzindustrie eine Krise hereingebrochen, die für die betreffenden Arbeiter und Arbeiterinnen Arbeitslosigkeit und Arbeitszeitverkürzung zur Folge hat.
Die Zündholzarbeiter und Arbeiterinnen von Pfung stadt und Niederramstadt ( Großherzogtum Hessen) beschlossen daher, an den Deutschen Reichstag zu petitionieren zweds Entschädigung derjenigen Arbeiter und Angestellten, die infolge des Inkrafttretens dieses Steuergesezes arbeitslos oder durch Betriebseinschränkung in ihrem Einkommen geschädigt. werden.
Die Arbeiterschaft der Zündholzindustrie von Pfungstadt und Niederramstadt fordert alle Kollegen und Kolleginnen auf, sich der Petition an den Deutschen Reichstag anzuschließen.
Die Petition sowie Listen zur Unterschrift derselben sind durch Rud. Keller, Frankfurt a. M., Battonſtr. 70, I, zu beziehen. Es wird gebeten, die ausgefertigten Lister underzüglich an die gleiche Adresse portofrei einzusenden.
Mit kollegialem Gruße!
J. A.: Rudolf Keller.
Die arbeiterfreundliche Presse wird um Abdruck dieses gebeten. Berlin und Umgegend.
Lohnbewegung der Formstecher.
Eine sehr zahlreich besuchte Versammlung der Formstecher Berlins und Umgebung fand am Sonnabend statt. Der Vorsitzende berichtete über die Antworten der Arbeitgeber über die von den Gehilfen eingereichten Forderungen, wie neunstündige Arbeitszeit; Mindestlohn für Ausgelernte im ersten Jahr 19% M.; 10 Broz. Rohnerhöhung für alle übrigen; für Ueberstunden 25 Broz. Bu schlag und auf je 5 Gehilfen ein Lehrling.
Die Antwort der Arbeitgeber war teilweise zustimmend, bereinzelt aber ganz ablehnend. Besonders scharf verurteilt wurde das Verhalten der Firma Lippmann, Tapetenfabrit, Strelißer straße. Der Inhaber dieser Firma erklärte, daß die Forderungen für ihn abgetan seien und er feinen Grund zum Verhandeln habe; folgedessen haben bereits bis auf zwei Formstecher alle übrigen gefündigt, weil sie anderweitig Stellung haben. Die Organisationsleitung wurde beauftragt, sich mit der Firma in Verbindung zu setzen, lehnt auch hier diese Firma jedes Verhandeln ab, so sollen weitere Maßnahmen gegen diese Firma ergriffen werden.
Da die Formftecher sich auch zugleich durch die bestehende Zentralfommission der Formstecher an die Arbeitgeber wandten, so berichtete deren Vorsißender, daß die Arbeitgeber brieflich dahin Antwort gegeben hätten, daß sie sich bereit erklärten, mit einer Kommission über diese Forderungen zu verhandeln. Die Vere sammlung wünschte jedoch ein sofortiges Vorgehen mit allgemeiner Kündigung. Der anwesende Zentralvorsitzende Sillier riet jedoch an, zunächst den Weg der beschleunigten Verhandlungen zu betreten. Schließlich wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen:
Die heute, am 15. Januar, vollzählig besuchte Versamm der Formstecher Berlins beschließt, in die Verhandlungen mit der Arbeitgeberorganisation resp. mit einer beiderseitigen Kommission einzutreten. Die Versammlung erwartet jedoch, daß die Verhandlungen in aller Kürze stattfinden und behält sich weitere Schritte zur vollständigen Erringung ihrer Forderungen vor." Deutfches Reich.
In Sommerfeld befinden sich die Tischler seit 18 Wochen im Streit.
Bei der Firma Lauffer, Möbelfabrik in Schwenningen , dauert der Streit schon 24 Wochen. Verhandlungen, die in den Testen Tagen stattfanden, verliefen ergebnislos.
In Luckenwalde zeitigt der 18wöchige Kampf der Tischler eigenartige Blüten. Dort sollen einige Arbeitswillige nißhandelt worden sein, weshalb ein Gendarmerieaufgebot von 8 Mann nach dort kommandiert wurde. Den Streifenden wurde jede Annäherung" an die Arbeitswilligen untersagt, und auf Sent Bahnhofsperron wird bei jedem eintreffenden Zuge von dem antoesenden Polizisten aufgefordert, daß, falls sich unter den eintreffenden Rerienden arbeitswillige Holzarbeiter befinden, die des polizeilichen Schuhe bedürftig sind, diese sich in den Bereich seines Seitengewebres begeben sollen. Verhandlungen, die der Bürgermeister einleitete, hatten feinen Erfolg. Der Zuzug nach allen obengenannten Orten ist weiter streng fernzuhalten.
Die Lohnbewegung der Bromberger Böttcher ist nach kurzer Dauer mit einem vollen Erfolg für die Ausständigen beendet worden. Die Arbeitszeit wurde um 3% Stunden wöchentlich verkürzt, der Lohn durchschnittlich um 1,50-3 M. erhöht und die Organisation anerkann Die Abmachungen wurden tariflich festgelegt. Der Erfolg ist um so bemerkenswerter, als die Organisation erst auf ein halbjährliches Bestehen zurückbliden kann.
In der Steindruckerei der Firma C. F. Leonhardt in Crossen an der Mulde sind Differenzen ausgebrochen. Zunächst wurde der Vertrauensmann gemaßregelt, und die Firma lehnte jede Verhandlung mit der Organisation ab. Desgleichen lehnte die Firma auch einen von den Arbeitern eingereichten Tarif ab. Die irma, die viel für Konsumvereine fabriziert, sucht mit Vorliebe Nichtverbändler. Der Betrieb ist für Steindrucker bis auf weiteres gesperrt.
Der Vorstand des Allgemeinen Knappfchaftsvereins gegen die Bergarbeiter- Zeitung".
organisationen mit Rüdficht auf die schlechte Konjunktur von Forderungen auf Lohnerhöhung Abstand nehmen.
Achtung, Klavierarbeiter! Die Klavierarbeiter werden gebeten, Zuzug nach Triest , Firma Enrico Brenit, fernzuhalten, da die dortigen Arbeiter sich im Streit befinden.
Drohende Aussperrung in den spanischen Marine- Werkstätten.
Zwischen den Arbeitern und der Direktion des Marinearsenals in El Ferrol ist wegen der Anordnung von Ueberstunden eine Diffe reng entstanden. Die Direktion hat den Arbeitern eine Frist von drei Tagen gewährt, innerhalb deren sie die Arbeit unter der Bedingung, auch Ueberstunden zu leisten, annehmen können. Anderenfalls werden die Werkstätten geschlossen werden, was eine Aussperrung von 2400 Arbeitern zur Folge haben würde.
Einigung der Eisenbahnangestellten? bahnangestellten und Arbeiter haben am nächsten Donnerstag eine New York , 17. Januar. Die Führer des Syndikats der Eisens Konferenz mit den Vertretern der Direktoren der verschiedenen Eisenbahndirektionen. Der Zweck dieser Versammlung ist, die Unterlagen zu einer Einigung zu suchen.
Soziales.
Arbeiterflucht.
Alle Mittel der Regierung und Junker nüßen nichts mehrl Die Flucht der Landarbeiter hält weiter an und verstärkt sich von Jahr zu Jahr. Sehr interessante Zahlen gewinnen wir wiederum aus dem Bericht der Landes- Versicherungsanstalt Bosen. Bea kanntlich haben sich die Versicherungsanstalten gegenseitig Ersat zu leisten für Beitragserstattungen im Falle der Heirat, des Todes und eines Unfalles der Versicherten. Nach erfolgter Beitragserstattung werden dann die Quittungskarten mit Aufstellung der Heimatsanstalt zugestellt. Man ersieht hieraus, welche Arbeitermassen aus dem Bereiche der Versicherungsanstalt später in andere Bezirke ausgewandert sind.
Der Vorstand des Allgemeinen Knappschaftsvereins in Bochum beschloß in seiner jüngsten Sigung auf Antrag des Verwaltungsdirektors Köhne, gegen die Bergarbeiterzeitung" Strafantrag zu stellen, weil sie jüngst in einem Artikel gesagt, daß die Statuten von der Verwaltung in einem die Arbeiter schädigenden Sinne Nach dem Bericht der Versicherungsanstalt Bosen hatte diese ausgelegt werden. Da die bürgerliche Lokalpresse in ihrem am Anstalt nur 33 644 Karten an andere Versicherungsanstalten im Sonnabend verbreiteten Bericht über die Sihung sagt, daß der Jahre 1908 abzusenden, erhielt dagegen 110 160 Karten zurüd. Jm Beschluß einstimmig gefaßt und im Vorstand des Senappschaftsver- Jahre 1904 wurden von dieser Versicherungsanstalt 29 343 Starten eins auch 5 Verbandsmitglieder sißen, bedarf die Sache der Auf- abgeschidt und 88 783 famen zurüd. flärung. Die 5 Verbandsmitglieder haben ursprünglich gegen den Antrag protestiert, weil das von der" Bergarbeiterzeitung" Behauptete unbestreitbar wahr sei. Als die Verwaltung aber das befiritt, zogen sie ihren Protest zurück, damit die arbeiterschädigende und sinnwidrige Auslegung der Statuten endlich einmal gerichtlich festgestellt werden könne. Die Weltesten befinden sich mit dieser ihrer Stellungnahme im vollen Einverständnis mit der„ Bergarbeiterzeitung", die schon in der nächsten Nummer weiteres Tatsachenmaterial für ihre Behauptungen bringen wird.
Tarifbewegung des Buchdruckerei- Hilfspersonals in
Schon 4 Wochen stehen 80 Anlegerinnen im Kampf um Einführung des Tarifs. Als die Prinzipale Verhandlungen ablehnten, reichten 100 Anlegerinnen die Kündigung ein, die von verschiedenen Brinzipalen mit sofortiger Entlassung der Vertrauenspersonen unter Auszahlung des Bohnes beantwortet wurde. In vier Drudereien wurden Sonderverträge abgeschlossen. Das Personal einer Druckerei trat am 11. Dezember, alle anderen am 18. Dezember außer Arbeit. Die Bemühungen der Prinzipalsorganisation und der Gehilfenorganisation, Verhandlungen anzubahnen, maren bisher erfolglos, was in der Hauptsache darauf zurückzuführen ist, weil instanzenmäßig noch nicht entschieden ist, ob die Der Reichstarif im Malergewerbe angenommen! Gehilfen auf Grund ihres Tarifes verpflichtet sind, mit geübten Streifbrechern als Hilfsarbeitern zu arbeiten. Ungeübte brauchen Die am 8. Januar 1910 zu Berlin von dem Kollegium der die Gehilfen nicht anzulernen, auch nicht die Arbeiten des HilfsUnparteiischen, Herren Magistratsrat v. Schulz, Gerichtsrat personals berrichten; aber die Gehilfen müffen mit den von OberDr. Brenner und Beigeordneter Rath, gefällten Schiedssprüche meistern und Lehrlingen Angelernten arbeiten, deshalb konnte der über Arbeitszeit, Lohnfrage und Lohnausgleich wurden den Mit Betrieb in einigen Druckereien notdürftig aufrecht erhalten werden. gliedern des Hauptverbandes deutscher Arbeitgeberverbände im Verlangte Ueberstunden sind auf Anordnung des BuchdruckerverMalergewerbe sowie den Mitgliedern der drei in Frage stehenden bandes nicht weiter gemacht worden, und in der nächsten Woche Arbeiterorganisationen zur Abstimmung unterbreitet und ist die all- werden die lehten der maßgebenden Instanzen darüber entscheiden, seitige Zustimmung nunmehr am 16. dieses Monats bei dem ob die Gehilfen mit geübten Streifbrechern arbeiten müssen. Kollegium der Unparteiischen niedergelegt worden. Damit dürfte In der Mittweidaer Tonwarenfabrik, Gewerkschaft der Friede im Malergewerbe für die kommenden drei Jahre gesichert sein. Die Abstimmung im Verbande der Maler ergab folgendes Sanssouci in Riesa haben die Arbeiter wegen Lohnreduzies Resultat: Von den 16 720 Mitgliedern, welche an den Versamm. rung die Arbeit eingestellt. In Betracht kommen zirka 65 Arbeiter, die dem Fabrikarbeiterverband angehören. Verhandlungen des lungen teilgenommen hatten, haben 8832 für und 6192 gegen die Arbeiterausschusses und des Gauleiters waren erfolglos. Seit dem Schiedssprüche gestimmt. Eine Reihe größerer Städte wie Berlin , 1. Januar dieses Jahres hat das Werk einen neuen Direktor. Hamburg , Bremen , Kiel , Köln , Danzig , Breslau , Elberfeld - Barmen Dieser verfügte, daß vom 15. an die reduzierten Löhne gelten. haben infolge der durch die zentrale Regelung herbeigeführten ge- Zuzug ist fernzuhalten. ringen Lohnaufbesserungen und zum Teil Verschlechterung des Vertragsmusters geschlossen gegen den Reichstarifvertrag und die Schiedssprüche gestimmt, während in über 200 größeren und Kleineren Orten, im besonderen in Süddeutschland die Aufbesserung des Lohnes als eine wesentliche betrachtet wird und daher mit großen Mehrheiten dem Abschluß des Tarifvertrages zugestimmt wurde.
Lohnbewegungen in der Holzindustrie.
In Schwelm versuchte die Leitung der bortigen Pinsel. fabrit, sich für die an den Sonnabenden eintretende kürzere Arbeitszeit für Arbeiterinnen dadurch schadlos zu halten, daß sie
für alle Beſchäftigten eine Verlängerung der Arbeitszeit um
täglich eine Viertelstunde durchführen wollte. Die Pinselarbeiter waren damit nicht einverstanden, sondern verlangten die gleichmäßige Arbeitszeit für alle im Betriebe beschäftigten, was der Deutsche Holzarbeiterverband unterstützte. Nach längeren Auseinandersehungen mit der Firma wurde dem Verlangen der Arbeiter nachgegeben. Der Arbeiterkommission gelang es auch, eine Erhöhung der Affordsäße bis zu 30 Proz. zu erreichen.
In Hemelingen Bremen sind bei der Firma C. T. Wehmann, Weißmöbelfabrit, sämtliche Tischler und Maschinenarbeiter wegen Vertragsdifferenzen entlaffen worden. Vor Zuzu
zug wird gewarnt.
Der Kampf in Höchst geht weiter. Die Unternehmer versuchen, die Ceffentlichkeit zu täuschen. So sind in den letzten Tagen Lounlisten in den bürgerlichen Zeitungen veröffentlicht worden, in denen die Arbeiter mit niedrigen Löhnen bergessen" wurden. Daß der Durchschnittslohn hierdurch ein hoher" wird, ist verständlich.
Eine Maffenklage vor einem Gewerbegericht. Infolge fortgesetter Maßregelung sind, wie schon berichtet, vor vier Wochen die Arbeiter einer Abteilung der Glühfaden fabrit in Lechhausen in den Streit getreten. Nachdem es der Betriebsleitung troß eifriger Bemühungen nicht gelungen ist, Ersatz für die Streifenden zu erhalten, stockt der gesamte Betrieb, und die Direktion veranlaßte, die Arbeitszeit für die übrigen Arbeiter auf 3 Tage pro Woche, also auf die Hälfte, zu reduzieren. Diese Verkürzung der Arbeitszeit, die natürlich einen ganz bedeutenden Lohnausfall mit sich bringt, erfolgte willkürlich ohne Einbernehmen mit der Arbeiterschaft. Nachdem sich die Fabrikzahlen, haben nun 250 Arbeiter und Arbeiterinnen die Firma beim Gewerbegericht eingeklagt. Weitere 40 Klagen sind von den Streifenden am gleichen Gericht anhängig gemacht, weil die Firma ihnen beim Austritt den Lohn für 3 Tage einbehalten hat und die Herauszahlung verweigert.
Die Hauptzahl der Auswanderer aus der Provinz Posen ergießt sich in folgende Landesteile, wie wir auch aus den Ziffern des Berichtes ersehen können.
Es sind Karten übersandt an die
Es find Karten eingegangen von der
Versicherungsanstalt:
1908 1904 1466 1161 St. 1326 1287 4531 4404 1092 890
1908 1904 933 17 156
950 St.
8126 8242
11 368
"
"
"
"
24 390
16 565
"
"
10 304
"
709 689
"
"
11 484
" 1
" 1
5724
3 314
"
"
7 047
8.735
"
1163 887 3270 2897 Bei den übrigen Versicherungsanstalten ist die Zahl geringer oder gleicht sich ziemlich aus.
Sehr start ist also die Zuwanderung der Arbeiterschaft, ber Provinz Posen in die Bezirke Berlin , Brandenburg , Westfalen , Rheinprovinz , Hannover usw., während von dort nur verhältniss mäßig wenige Arbeiter die gesegneten Gefilden Posens aufsuchen. Aber auch die Versicherungsanstalt sucht den Arbeitern den Aufenthalt in ihrer Heimat recht angenehm" zu machen. Die Gefunden wandern aus und die Invaliden und Alten werden von der Versicherungsanstalt scharf kontrolliert. Die Kontrolluntersuchung der Rentenempfänger ist nach dem Bericht im verstärkten Maße" durchgeführt worden. Nur die Invaliden, soweit sie das 70. Lebensjahr überschritten hatten, wurden verschont. Freudig fann daher die Versicherungsanstalt mitteilen, daß die Zahl der Rentenempfänger sich verringert hat. Altersrenten wurden gezahlt im Jahre 1907 noch 4078, in Jahre 1908 nur noch 3806. nvalidenrenten 29 223, im Jahre 1908 nur 28 383.
Die Arbeiter aus Posen wandern aus und Ausländer müssen ihre Stellen besetzen. Leider ist die Zahl der in der Provinz Posen beschäftigten Ausländer nicht genau zu ersehen, jedoch ständig in Steigen begriffen. Auch dies kann man aus den Zahlen des Berichtes ersehen.
Bekanntlich bestimmt das Invalidengefeß im§ 4 Abfab II, daß Ausländer, welchen der Aufenthalt im Inlande nur für eine bestimmte Dauer behördlich gestattet ist und die nach Ablauf dieser Zeit in das Ausland zurüdfehren müssen, der Versicherungspflicht nicht unterliegen. Der Arbeitgeber hat aber der Versicherungs anstalt die Hälfte der Beiträge für diese Personen zu zahlen. Es femmen also nur Beiträge für eine furze Zeit des Jahres, der Ernte usw., in Frage und auch nur die Hälfte derselben, so daß also die Zahl der in Betracht kommenden Personen sehr groß sein muß, wenn größere Einnahmen erzielt worden sind. Der Bericht erwähnt nun, daß im Jahre 1902 für diese Ausländer der Betrag bon 8540 M., im Jahre 1908 dagegen 32 493 M. bereinnahmt worden sind. Die Biffern stiegen von Jahr zu Jahr erheblich an. Die Anwendung der Sprachenparagraphen wird also immer schwieriger und die Lage der Landarbeiter der Provinz Posen jedenfalls nicht bsser.
leitung weigert, für den Verdienstausfall eine Entschädigung au Letzte Nachrichten und Depeschen.
Husland.
Die Wahlen in England.
London , 17. Januar. ( W. T. B.) Bis zehn Uhr abends lagen folgende Wahlergebnisse vor: 50 Unionisten, 38 Libe. rale, 9 Arbeiterpartei, 13 Nationalisten. Die Unionisten gewannen also bisher 18, die Liberalen 3 Size, die Arbeiterpartei gewann einen Sit.
In Brand, in der Erzgebirgischen Holzindustrie, wurde eine Bewegung ohne Streit durchgeführt, die den Arbeitern einen schönen Erfolg brachte. Die bestehenden Affordpreise wurden um 10 Proz. und die Löhne der Maschinenarbeiter um 4 Pf. pro Stunde erhöht. Außer diesen wurde eine neue altulationstabelle fü: Stuhlbauer vereinbart. schlade An dem Erfolg sind rund 100 Arbeiter beteiligt.
Einen erbitterten Kampf führen seit 14 Wochen die Harmonikaarbeiter in angenberg bei Gera . Wiederholte Werhandlungen mit dem Fabrikanten konnten eine Einigung nicht herbeiführen, auch das Eingreifen des Bürgermeisters brachte keinen Erfolg. Die Korbmacher bei der Firma Saalbach in Korbetha und alle führen seit 10 Wochen einen Kampf gegen eine erhebliche Herabsehung der jetzt schon niedrig gehaltenen Affordpreise. Ein Ende des Streits ist noch nicht abzusehen. Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inferatenteil verantw.;
Drohender Ausstand.
In verschiedenen Berufen und Orten stehen die dänischen Arbeiter gegenwärtig in einer Lohnbewegung. Bei der dänischen Arbeitgebervereinigung waren bis Mitte dieses Monats 24 Tariffündigungen angemeltet. Beteiligt find daran zumeist ungelernte Arbeiter, ferner Maler, Sattler und Böttcher. Es handelt Trieft, 17. Januar. ( B. H. ) Die Maschinisten des österreichisich hierbei um kleine Gruppen von Arbeitern in mehreren Orten schen Lloyd forderten, daß ihre Bezüge erhöht werden und drohten oder Betrieben, und im ganzen um ungefähr 2000 Mann. Außer- sonst mit einem Generalftreif. dem haben jedoch die Zentialvereine der Mauerermeister und der Zimmermeister in ganz Dänemark , mit Ausnahme der Hauptstadt, dem Maurer, dem 3: nimerer- und dem Arbeitsmannsverband die Entsetzliches Ende einer Arbeiterin. Tarifverträge gekündigt und hiervon werden über 6000 Mann be- Königshütte, 17. Januar. ( B. H. ) Die Arbeiterin rasset troffen. Die Weister selbst, die in den vielen Kleinstädten gern sammelte auf der Kohlen halde der Königsgrube Kohlen. mit ihren Gesellen in Frieden arbeiten wollten, sind von den reste. Grubenarbeiter, die von der Frau keine Ahnung hatten, leitenden Herren des gesamten dänischen Unternehmertums zur schütteten von oben Wagen mit brennender KohlenTariffündigung beranlaßt worden. Die Arbeitgebervereinigung ihla de aus. Die Schlacken begruben die Frau, welche elend stellt nun die allgemeine Lage so dar, als ob wieder einmal die verbrannte. Die verbrannten Zeichenteile fand man unter den Arbeiter den allgemeinen Arbeitsfrieden" stören wollten, obwohl Echlacken. für mindestens drei Viertel der beteiligten Arbeiter die Unterrehmer und ihre Zentrale die Friedesstörer sind. Am Freitag hat der Ausschuß der Arbeitgebervereinigung über die vorliegenden Tariffündigungen beraten, und man erwartete schon, daß wieder einmal nach altgewohnter Weise eine Waffen- ist ein Aristokrat, der früher der Deputiertenkammer angeaus perrung argekündigi werden sollte. Die Herren begnügten hörte, verhaftet worden, weil auf seinem Besistum Guair eine fich aber torläufig mit einer Aufforderung an den Verband der Falschmünzerwerkstätte entdeckt wurde. Es soll sich um ein MitGetvertschaften, dahin zu wirken, daß die betreffenden Arbeiter- glied der herzoglichen Familie Benavente handeln. Ch. Glode, Berlin , Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanftals Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl,