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Renten und Entschädigungen an Fürsten und Standesherren

gezahlt werden.

Angesichts der schlechten Finanzlage sollten Fürsten und Standesherren so nobel sein und auf diese Renten verzichten. Als Unterstüßungsrente für das Residenzschloß in Bofen find 88 600 m. eingestellt! Auch diese Summe fönnte ge­spart werden. Schließlich wären wir für die Streichung der Dispofi­tionsfonds, die den Oberpräsidenten in Posen, Westpreußen und Schleswig- Holstein zur Förderung des Deutschtums gegeben werden. Dieses Geld ist direkt zum Fenster hinausgeworfen, denn die preußische Polenpolitik hat ein glänzendes Fiasko erlitten. ( Sehr richtig! links.) zu streichen wären schließlich die Ost­markenzulagen, die sich nur als Korruptionsfonds erwiesen haben. Recht dürftig bedacht ist

der Etat der Gewerbeverwaltung.

Sier müßten mehr Mittel für die Gewerbeinspektionen flüssig gemacht werden. Vor allem sollten auch Arbeiter und Aerzte zu­gezogen werden. Erfreulich ist, daß für das gewerbliche Unter­richtswesen größere Summen eingestellt sind. Wir werden für diese Summe stimmen, obgleich wir wissen, daß Sie mit Ihrem Fortbildungsschulunterricht ganz andere Ziele verfolgen als wir. Sie betrachten eben auch die Fortbildungsschulen als Dressur­anstalten, in denen den jungen Leuten allerhand Schauermärchen über die Sozialdemokratie erzählt werden.( Widerspruch rechts und im Zentrum. Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) In den Fortbildungsschulen sollen die jungen Leute lediglich das lernen, was sie zu ihrem Fortkommen gebrauchen. Wir machen hierfür im Verhältnis zu unseren Finanzen große Aufwendungen, und Sie tun alles, um die Aufklärungsarbeit der Sozialdemokraten unter der Jugend zu hintertreiben!( Sehr wahr! bei den Sozial­demokraten.) Jetzt haben Sie zu dem gewaltsamen Mittel der

Auflösung unserer Jugendorganisation gegriffen! Mit solchen Gewaltmitteln werden Sie nichts erreichen. Wenn Sie auch unsere Organisationen auflösen, wir werden weiter die Jugend aufzuklären wissen.( Sehr richtig! bei den Sozial­

mokraten.)

Beim

Kultusetat

hat der Finanzminister rühmend hervorgehoben, wie die Aufwen­dungen in den letzten Jahren gestiegen sind. Diese Steigerung in den letzten Jahren beweist nur, wie schwer die Sünden in der Ver­gangenheit gewesen sind und welch große Mittel notwendig waren, um einigermaßen den Lehrermangel zu beseitigen. Auch heute

steht

unser Volksschulwesen

einannt, sondern die jungen Leute schaffen sich, um Karriere zu sinn bei den leßten Landtagswahlen im Stich gelaffen. Nun darf machen, schnell eine fonservative Gesinnung an!( Sehr richtig! man aber mit Stimmungen feine Politik machen, sondern bei bei den Sozialdemokraten.) Dr. Friedberg beklagte sich darüber, ihr müssen ruhige Ueberlegung und Vernunft maßgebend sein. daß nicht auch einmal Nationalliberale genommen werden. Deswegen erkläre ich namens meiner politischen Freunde, daß wir Das ist uns ziemlich gleichgültig.( Seiterkeit bei den Sozialdemo- trotz allem, was der Freifinn auf dem Gewissen hat, wenn er es fraten.) Ob Konservative, Nationalliberale, Freikonservative oder ehrlich meint, mit ihm den Kampf für das allgemeine, gleiche, die Herren vom Zentrum regieren, taugen tun fie alle nichts! geheime und direkte Wahlrecht führen wollen. Wenn aber der ( Große Heiterkeit.) Wenn wirklich einmal ein Nationalliberaler Freifinn es nicht ehrlich meint, dann werden wir auch gegen den in das Ministerium berufen wurde, dann hat er sich noch immer Freifinn den Kampf zu führen wissen. Die Wahlreform ist die bemüht, die konservativen Kollegen an konservativer Gesinnung zu wichtigste Frage. Nicht nur für Preußen, sondern für ganz Deutsch­übertreffen. Denken Sie nur an Miquel. land. Erst wenn das Reichstagswahlrecht errungen ist, wird es Mit meinen Ausführungen glaube ich bewiesen zu haben, daß möglich sein, die Vormacht der Junker in Preußen zu brechen und Breußen noch weit davon entfernt ist, auf den Namen eines Kultur- damit der Reaktion ein Ende zu machen.( Beifall bei den Sozial­staates Anspruch zu erheben. Solche Zustände sind nur möglich in demokraten. Unruhe rechts.) einem Lande, dessen Parlament auf Grund des Dreiklassen­wahlrechts gewählt ist. Damit komme ich

zur Wahlrechtsfrage.

Was in der Thronrede über die Wahlreform gesagt worden ist, so dürftig, wie nur irgend möglich. Ich muß es geradezu als eine Verhöhnung des Volkes

ist

betrachten, daß die Thronrede sich über diese Frage ausschweigt. Bizepräsident Dr. Porsch: Ich bitte, sich mit etwas mehr zu­rückhaltung über die Thronrede zu äußern. Abg. Hirsch( fortfahrend): Ich muß es als

eine Verhöhnung des Volkes

betrachten, daß der Ministerpräsident nicht Gelegenheit nimmt, bei so wichtigen Debatten hier im Hause zu erscheinen. Würde der Antrag Aussicht auf Annahme haben. so würde ich ihn stellen: näm­lich auf Grund des Artikels 60 der Verfassung die Anwesenheit des Ministerpräsidenten im Hause zu verlangen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Man will dem Volke

Steine statt Brot

Er

Der Abgeordnete v. Pappenheim hat gesagt, das Gedeihen Preußens und die Erhaltung seiner Machtstellung im Reiche sei die sicherste Gewähr für die Erhaltung eines starten einigen Deutschlands . Wenn er damit das moderne Preußen, das Junker= preußen gemeint hat, dann muß ich dieser Aeußerung mit aller Schärfe widersprechen. Das moderne Preußen bietet nicht die Gewähr für das Gedeihen des Staates und für die Erhaltung seiner Machtstellung, sondern das Junterpreußen trägt nur dazu bei, daß fich die Reaktion von Preußen aus auch über die anderen deutschen Bundesstaaten verbreitet, und daß Preußen dem Spott aller Kultur­nationen preisgegeben ist.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemo­fraten, Unruhe und Lachen rechts.)

Hierauf bertagt das Haus die Weiterberatung auf Dienstag, 1 Uhr. Schluß 4 Uhr.

Aus der Partei.

Parteiliteratur.

Georg Grabnauer: Verfassungswesen und Verfassungskämpfe in Deutschland . Berlin 1909. Verlag Buchhandlung Vorwärts. 158 Seiten.

geben. Mit dem öffentlichen Wahlrecht soll der schlimme Terro­rismus aufrecht erhalten werden, auf dem Ihre Macht beruht. ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wir verlangen das ge= Die Exzellenz v. Jagemann, die jest aus reicher bundes­heime Wahlrecht. Die Thronrede fündigt an, daß an den rätlicher Erfahrung den Heidelberger Studenten reaktionäres Grundlagen des Dreiklassenwahlsystems nichts geändert werden Staatsrecht vorträgt, erzählt eine kleine, lehrreiche Geschichte. Auf werden, und man will zeigen, daß Gewalt vor Recht geht. Wir ein paar Stunden in einem kleinen Bergwirtshaus warten. Um foll! Der Widersinn des Dreiklassenwahlsystems foll verewigt einer Schweizertour mußte der Geheimrat wegen schlechten Wetters werden den Wahlrechtstampf mit allen Mitteln weiterführen. Sie sich die Zeit zu vertreiben, bat er um eine Zeitung oder ein Buch, mögen spotten und höhnen über die Wahlrechtsdemonstrationen, so und der Hausherr brachte ihm als Lektüre stolz eine Ausgabe der viel Sie wollen. Wir haben schon Erfolge aufzuweisen. Wir haben republikanischen eidgenössischen Verfassung. Mit einem neidischen dem früheren Ministerpräsidenten endlich den Mund geöffnet. Gr Seufzer beklagt der Diplomatenprofessor, daß in Deutschland nur hat vor dem Ansturm des Volkes nicht länger schweigen können. Die Ankündigung der Thronrede wäre nicht erfolgt ohne unsere wenige Familien ähnliche Werke besigen oder gar lesen. Die Ur­Agitation.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten. Lachen rechts.) sache dieser verschiedenen Gewohnheiten ist leicht zu entdecken. Im Gerade weil durch uns die Wahlreform in Fluß gebracht worden demokratischen Staat hat jeder Bürger Intereffe für das öffentliche ist, erklären sich ja die Konservativen gegen jede Aenderung! Wir Recht, aus dem sich der Umfang und Inhalt der Volksmacht ergibt. fagen zur Regierung: Im bureaukratischen Gemeinwesen dagegen fümmern sich nur Heraus mit der Sprache! Fachgelehrte um die juristischen Tüfteleien und komplizierten Ge feße, die den Absolutismus mastieren sollen. In der Arbeiter. bewegung wurde der geschichtsphilosophischen Seite der Verfassungsfragen immer besondere Sorgfalt gewidmet. Daß ge= sellschaftliche Klassentämpfe hinter dem Paragraphenstreit stehen, ist seit 2assalle geistiges Gemeingut geworden.

noch lange nicht auf der Höhe. Ganz besonders zeichnet sich dabei der Often aus, die feligen Gefilde Oftelbiens: Bommern und Schle­fien. Daß der Unterricht unter folchen Umständen keine guten Früchte zeitigen tann, ist selbstverständlich. Jeder Volksschüler foftet dem Staate nur 53 M., jeder höhere Schüler aber 279 M. und jede höhere Schülerin 172 M.( hört, hört! links.) Herr Herold hat offen erklärt, daß die Schule der Stirche gehört. Ich Das Volk will wiffen, welche Absichten die Regierung hat.( Leb. hoffe, daß diese Anschauung von der Mehrheit des Hauses nicht hafte Bustimmung bei den Sozialdemokraten.) Beruhigung wird geteilt wird. In Sachsen- Meiningen ist erst vor kurzem die Schule erst eintreten, wenn das allgemeine, gleiche, geheime und direkte der Aufsicht der Kirche völlig entzogen worden.( Sört, hört! Wahlrecht eingeführt ist.( Buruf rechts: Dann auch nicht!) So? links.) Dann wollen wohl Sie Straßendemonstrationen machen?( Große Wie wir die Heiterkeit.) Für die Konservativen handelt es sich hier einzig und allein um cine Frage der Macht.

Trennung des Staates von der Kirche verlangen, so verlangen wir auch die Trennung der Schule von der Kirche. Wir wenden uns auf das allerentschiedenste dagegen, Die Freikonserbatiben wollen ja einer Reform zu­daß das Zentrum als Belohnung für das Zustandekommen der stimmen. Man weiß nur nicht welcher.( Heiterkeit.) Jeden Reichsfinanzreform die Verdummung der Boltsschule erhält.( Unfalls verspreche ich mir von den Freikonservativen nichts. Auch ruhe im Zentrum. Sehr gut! links.) Grst soll das Volk verdummt auf die Nationalliberalen ist herzlich wenig Verlaß. Wie unsinnig werben, denn wenn es verbummt ist, mertt es ja nicht, wie es von der Gedanke an einen preußischen Großblock ist, muß Ihnen schon Ihnen geschröpft wird!( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Die Stellung der Nationalliberalen dazu vergleichen.( Sehr richtig! einheit auf dem Wege von Jena bis Sedan geschildert wird, soll und Vorgänge in Spanien , wo ein Mann wie

Ferrer

dem flerifalen Terrorismus geopfert wurde, zeigen, wohin ein solche Verdummungspolitik führt.( Unruhe im Zentrum.) Ferrer hat für die Menschheit und das Volf mehr getan, als all: Anhänger des Zentrums zusammen.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten, Lachen im Zentrum.) Und wenn Sie Ferrer von der Tribüne des Landtages herab noch so sehr beschimpfen, Sie werden die Grinne rung an diesen großen Führer des Volkes nicht im geringsten. herab­mindern.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Gerade die Rede des Herrn Herold hat bewiesen, daß

bas Zentrum eine fonfeffionelle Partei ist. Es beginnt ja auch zu dämmern, und das Volk läßt sich von Ihnen nicht länger mehr narren. Immer mehr Arbeiter fehren Ihnen den Rüden und kommen zu uns, weil wir die einzige Partei find, die wirklich die Interessen der Gesamtheit vertritt. Sehr schlecht im Stat tommt auch

das Medizinalwefen

weg. Gewiß, manches ist besser geworden. Aber es ist noch lange nicht genug geschehen. Das e bammenwesen liegt noch da­nieder. Die Sterbefälle an Tuberkulose find gewiß zurüd­gegangen, aber es müßte noch mehr zur Bekämpfung der Lungen­schwindsucht geschehen.

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links.) Bis vor kurzem haben die Nationalliberalen das Plural­wahlrecht verlangt! Nachdem aber das Pluralwahlrecht bei den sächsischen Landtagswahlen sie in die Pfanne gehauen hat, haben sie sich besonnen. Wir haben unter diesem Wahlrecht in Sachsen ein Drittel der Size bekommen. Würden Sie es aus halten, wenn wir auch hier ein Drittel der Size hätten?( Buruf bei den Nationalliberalen: Nein!) Sie wären ja gar nicht mehr hier, denn wir würden uns ja die Gibe teilen!( Seiterfeit.) Jedenfalls müssen Sie Auskunft geben, wie Sie sich zur öffentlichen Wahl verhalten. Ihr Parteitag hat sich für die geheime Wahl erklärt. Trotzdem hat Ihr Fraktionsmitglied Schmieding fich fürz­lich für die öffentliche Wahl ausgesprochen!( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Also so ganz tann man sich auf Sie doch nicht verlassen.( Heiterkeit.) Noch in den letzten Tagen hat fich eine Zuschrift in der Nationalzeitung" gegen die geheime Wahl ausgesprochen, eine Zuschrift, die von leitender Seite auszugehen scheint. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Nationalliberalen verhalten werden. Das Pluralwahlrecht können wir nicht einmal als eine Abschlagszahlung betrachten, sondern wir werden, wenn diese Forderung Gefeß wird, nach wie vor den Kampf für das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht weiter führen. Das Zentrum ist freilich nach seinem Programm gleichfalls für dieses Wahlrecht; aber das steht nur auf dem Papier. Das Zentrum ist nicht einmal für eine gerechte Einteilung der Wahl­freise! Die Herren vom Zentrum, die sehr schlaue und gerissene Geschäftsleute find( Große Heiterkeit), berechnen sehr fühl, was für sie dabei herauskommt. Früher ist einmal ausgerechnet worden, daß das Zentrum beim Reichstagswahlrecht dieselbe Zahl Mandate bekommen würde als unter dem Dreiklassenwahlrecht. Bundesbrüder den Kampf für das gleiche Wahlrecht zu führen. Es könnte sich also den Lugus gestatten, gegen seine konservativen Hoffentlich beweist das Zentrum durch die Tat, daß die Hoffnungen der Konservativen zuschanden werden.

Es ist aber ein erfreuliches Symptom für den erstarkenden Machtwillen des Proletariats, daß aus den Kämpfen um und gegen die Staatsgewalt die Notwendigkeit erwachsen ist, die konkreten deutschen Verfassungen und die Formen der Verwaltung kennen zu lernen. Gradnauers Buch ist der erste und wohlgelungene Ver­such, diesem neuen Bedürfnis der Arbeiterklasse durch eine syste matische Darstellung des deutschen Staatsrechts zu genügen. Die einleitende geschichtliche Stizze, in der die Entstehung der Reichs­tann natürlich nicht das Studium größerer historischer Werke über das 19. Jahrhundert ersehen. Der Hauptwert der Arbeit lieg in der kritischen Erläuterung des geltenden Rechts. Die Sprache ist flar, ohne flach zu werden. Durch eine sorgfältige Erklärung der Fremdwörter ist der Gebrauch für den Selbstunterricht erleichtert. Für eine zweite Auflage des Werkes, das sicherlich oft als Nach­fchlagebuch verwendet wird, wäre die Erweiterung durch ein Sach register erwünscht. Als Anhang sollte der Tert der Reichsverfaffung abgebrudt werden. Das letzte Kapitel, das die neuen Verfassungstämpfe behandelt, leidet etwas unter under­meidlichen Wiederholungen der Kritik, die in früheren Abschnitten an Bestimmungen der Geseze geübt wird. Es wäre vielleicht rich­tiger gewesen, unsere Forderungen in Verbindung mit der Darstellung dessen, was ist", zu behandeln. Nach diesen kleinen formellen Beanstandungen muß aber anerkannt werden, daß der Verfasser, der Neuland mit Fleiß und Sorgfalt beaderte, sich um die Partei ein Verdienst erworben hat. Viele Leiter von Unter­richtskursen werden für die fachkundige Führung dankbar sein. Sein Leitfaden ist aus der Pragis unserer Bildungsbestrebungen erwachsen und wird für diese Bragis bald unentbehrlich sein.

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Ludwig Frant.

Eingegangene Druckfchriften.

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Bon der ,, Gleichheit", Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen ( Stuttgart , Berlag von Baul Singer), ist uns foeben Nr. 8 des 20. Jahr­Bon gh. ganges zugegangen. Sie hat folgenden Inhalt: Notwendige Erörterung. Der preußische Parteitag. Bom Haushalt der Arbeiterfamilien. I. Die persönlichen Wirkungen der Ehe. II. Von Ernst Oberholzer. Deutschland im Jahre 1909. I. Bon H. B. Die zunehmende Zahl der weiblichen Krankenkassenmitglieder. Von Fr. Kleeis. Amerikanische Blusenmacherinnen im Kampfe mit ihren Ausbeutern. Von ed. Aus der Parteitag. Bewegung: Bon der Agitation. Weibliche Delegierte zum preußischen Politische Rundschau. Bon H. B. Gewerkschaftliche Rund­arbeiterbewegung. Bon hj. Genoffenschaftliche Rundschau. Von H. F. Differenzen in der Holzindustrie. Von fk. Aus der Textil Notizenteil: Dienstbotenfrage Sozialistische Frauenbewegung im Aus­lande. Frauenbewegung. Verschiedenes. Für unsere Mütter und Hausfrauen: Morgen. Bon Percy B. Shelley .. Ueber unsere Straft. I. Milch. Vom Dr. A. Lipsius. Kampf gegen die Unterernährung im Haushalt. Von M. Kt.( Schluß.) Brillanten. Von Liesbeth Eisner. Feuilleton. Aus: Ueber unsere Straft. Bon Björnstjerne Björnson. ( Forsehung.) Für unsere Kinder: Hohes Ziel. Aus dem Italienischen. Bon Sm Hafen von Hamburg . Von Richard Woldt . Johann Gottfried Herder. ( Gedicht.) Aus dem Reiche der Technik: VI. Theodor. Von Ferdinand Avenarius. ( Gedicht.) Die schwarze Rosie. Eine wahre Geschichte von sebe. Der faule Heinz. Von Gebrüder Grimm . Der Ausblid. Bon

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Besser weggekommen ist der Etat des Ministeriums des Innern, namentlich, soweit die polizeilichen Zwede in Betracht kommen! Von den Polizeihunden versprechen wir uns nicht sehr biel. Wir halten es für sehr wohl möglich, daß sie einmal so gut dressiert werden, sich auch auf friedliche Staatsbürger hehen zu laffen.( Heiterkeit rechts.) Sie scheinen ja auf dem Standpunkte zu stehen, daß unsere heutigen Polizeibeamten das schon ebenso gut fertig friegen. Ich bin da ganz Ihrer Meinung, und die be­kannten Berliner Gerichtsverhandlungen waren geradezu Bleiben die Freisinnigen und die Polen . Die Polen eine vernichtende Verurteilung des Verhaltens der Berliner Polizei. gefehlt, sonst wäre damals ein Beschluß für die Einführung des haben im vorigen Jahre leider bei der entscheidenden Abstimmung ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Besonders vernichtend geheimen Wahlrechts für Preußen zustande gekommen. Hoffentlich war die Aussage des Grafen Hoensbroech, der doch kein Sozial- tehen die Polen in dem bevorstehenden Wahlrechtskampf ihren demokrat ist. Hätte der Polizeipräsident wirklich wie es in der Mann. Die Freisinnigen haben in ihrem Programm gleichfalls Bresse hieß Entlastungszeugen, sie wären sicher vor Gericht er die Einführung des Reichstagswahlrechts für Breußen stehen. Aber schienen.( Sehr richtig! links.) Ich muß mich wundern, daß das das bisherige Verhalten des Freisinns wirkt nicht gerade sehr er­Volt, sich solchen Herausforderungen der Polizei gegenüber ruhig mutigend. Ich erinnere an die Zeiten, wo der Freisinn sich im verhält. Wenn das der Fall ist, wenn die Massen auch gegenüber Wahlrechtskampf so matt benahm, daß seine eigenen Anhänger sich den Herausforderungen bei den Wahlrechtsdemonstrationen eine zu einer scharfen Kritik veranlaßt sahen. Ich erinnere auch an fühle Ruhe an den Tag gelegt haben, dann ist das unser Ver- das Verhalten des Freisinns zum Wahlrechtstampf außerhalb dienst.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.) Wir haben nicht zu des Parlaments. Er hat bei den Wahlen fast niemals diejenige wenig, sondern Partei unterstützt, die eine ausgesprochene Gegnerin des Drei­zu viel Schuhleute. tlassenwahlrechts ist. Da muß man doch an dem Ernst der frei­finnigen Wahlrechtskämpfer zweifeln.( Sehr richtig! bei den Sozial- Emina Dölk.( Gedicht.) demokraten.) Es sei auch darauf verwiesen, welchen Stampf die Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer Freisinnigen im vorigen Jahre hier im Abgeordnetenhaus gegen 10 Bi., durch die Post bezogen beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich uns geführt haben, wie sie darauf bedacht waren, die verhaßten ohne Bestellgeld 55 Pf.. unter Kreuzband 85 Pf. Jahresabonnement Sozialdemokraten möglichst bald aus dem Landtag wieder heraus- 2,60 m. zubringen. Gelungen ist ihnen das ja nicht, ja sie haben sich bei Bom Wahren Jacob ist soeben die 2. Nummer des 27. Jahr den Neuwahlen eine so empfindliche Niederlage geholt, daß ihnen gangs im Umfange von 12 Seiten erschienen. Aus ihrem Inhalt er­die Lust an solchen Experimenten wohl auf immer vergangen ist. wähnen wir: Um den Sieg in Berlin 12 beneiden wir sie nicht. Die Zahl Bilder: Der Couleurstudent. Denkmalsentwurf für König Leopold. unserer Wahlmänner ist auch dort gestiegen, und der frei­finnige Sieg war nur möglich, weil die ganze reaktionäre Meute auf unseren Kandidaten Hoffmann losgelassen wurde. Ein mil­dernder Umstand für den Freifinn war der Blodgebante, die Wahnidee, daß auch für den Freifinn die Zeit gekommen sei, in uno. Dr. Friedberg hat sich über das fonservative Parteiregiment in hohe Regierungsstellen berufen zu sein.( Heiterkeit.) Nun ist Preußen beklagt, Freiherr von Zedlib hat darauf geantwortet, daß der Blockgedanke in die Brüche gegangen. Ich fürchte nur, daß es der Nachwuchs für die Verwaltungsbeamten durchweg fonservativ noch eine Reihe Freifinniger gibt, die sich nach den Fleischtöpfen sei und daß deshalb die Regierungsbeamten fonjervativ wären. des Blocks zurücksehnen, und die, wenn es darauf ankommt, wieder Freiherr von Zeblik verwechselt hier Ursache und Wirkung. Nicht gegen uns und mit den Konservativen fämpfen werden. Selbst weil der Nachwuchs tonservativ ist, werden nur fonservative Beamte seine festeste Sterntruppe in Berlin , die Lehrerschaft, hat den Frei- und Kolporteuren zu beziehen. Berantwortlicher Redakteur Richard Barth , Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW,

Es werden sogar einige abkommandiert, um unseren Wahlvereinen als Mitglieder beizutreten! Wenn Sie die 300 000 m. für den Geheimfonds wiederum bewilligen, dann machen Sie sich mitschuldig an dem unheilvollen kulturwidrigen Spikeltreiben.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Für

die Fürsorgeerziehung

werden nunmehr 6 Millionen gefordert. Aber Ihre ganze Für­sorgeerziehung muß Fiasko machen, weil Sie nur die äußeren Er­scheinungen bekämpfen, nicht aber ihre Ursachen aus der Welt schaffen. Wenn Sie das Wohnungselend beseitigen und den Alkoholismus bekämpfen würden, dann würde die Zahl der Fürsorgezöglinge sich verringern.

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Bum Drdensfest. Die Bedenken des Junkers. Dokument zur preußischen Geschichte.

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-WO

Bayerische Heeresreform. rungenschaft. -Politisch- technische Er Abschied aus den Kolonien. Text: Könige. Bon Paul Enderling ," Das Leben für den Zaren". Der starke Mann am Ziel. Bon ef. Die unfittliche Turnerhose. Von - Lieber Jacob! Bon Jotthilj Nauke. Wie es König Leopold vor dem Richterstuhl Gottes erging. Warum Erfroren. Bon Alfred Scholz.­Neu­die militärische Begeisterung des Kleinen Willi nicht stand hielt. erscheinungen auf dem deutschen Büchermarkt. Elsaß . Bon P. E. Gedanken eines Sunters. Ein falter Bafferstrahl. Ujw. Der Preis der Nummer ist 10 Pf. Probenummern find jederzeit durch den Berlag Paul Singer in Stuttgart sowie von allen Buchhandlungen

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