Nr. 15. 27. Jahrgang.
19. Sigung. Dienstag, den 18. Januar, nachmittags 1 hr.
Am Bundesratstisch: Dr. Delbrück, Frhr. v. Heeringen. Ein schleuniger Antrag Albrecht und Genossen( Soz.) auf Einstellung eines gegen den Abg. Ged( Soz.) wegen Beleidigung schwebenden Privatflageberfahrens während der gegenwärtigen Session des Reichstages wird debattelos angenommen.
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Wege ist ja bei Ihnen nichts zu erreichen; was foll also eine Bension; denn wenn sie zum Arzt kamen, erklärte dieser, daß der Arbeiter machen? Drganisieren foll er sich nicht, ob sie noch nicht arbeitsunfähig seien. Als wir dies dem Vorsitzenden wohl er das Recht dazu hat, sondern er soll sich als Stlave Oberbürgermeister Dietrich in Leipzig vorhielten, entschuldigte er behandeln lassen. Und greift er dann dagegen zum Streit, so die Direktion damit, daß solche Leute, die nicht pensioniert werden, heißt es, das sei Unsinn. Es gibt ja auch Arbeiterorganisationen Unterstübungen von der Gewerkschaft erhalten. Nun, wir die gelben Organisationen die denselben Standpunkt vertreten. Arbeiter wollen fein Gnadenbrot, die Arbeiter haben ein Jedenfalls haben wir alles mögliche versucht, um ohne den Streit Recht auf Arbeit!( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) fertig zu werden. Der Direktor glaubte ja auch nicht, daß es zum Wenn jemand 45 Jahre treu gedient hat, dann muß man ihn ent Streit kommen würde. Als wir ihm sagten: Wenn die Kündi- weder pensionieren, oder wenn er noch arbeitsfähig ist, weiter gungen nicht zurückgenommen würden, so könnten wir nicht dafür beschäftigen. gutsagen, daß nicht etwas passiere", erwiderte er:„ Ach, Sie meinen Bur Mißstimmung der Arbeiter trägt ferner auch die wohl den Streit? Das ist ja in Mansfeld ganz ausgeschlossen! Wir haben 12 000 reichstreue Knappen, die werden ungeheuere Verschlechterung des Gesundheitszustandes feststehen wie ein Mann gegen die Sozialdemokraten." Juterpellation der Abgg. Albrecht und Genossen( Soz.) wegen des 12 000 Reichstreuen waren wohl auf dem Papier vorhanden, aber Arbeitern, sondern von Beamten aufgestellt ist, waren 1896 bon Diese bei. Nach der Statistik im Mansfelder Revier, die nicht etwa von Mansfelder Bergarbeiterstreiks. in Wirklichkeit war ihre Treue" zum großen Teil durch den 100 Arbeitern 33,5 frant, 1901 38,2, 1906 schon 79,7( Lebhaftes Terrorismus veranlaßt. Gegärt hatte es in Mansfeld schon lange, aber durch die reichstreue Bewegung ist eine entsegliche Heuchelei und unter dem Beamtentum eine Korruption ſondergleichen großgezogen worden. Es liegt in Mansfeld genau wie in Saarbrücken ,
Der nächste Gegenstand der Tagesordnung ist die
Sie lautet:
" Ist dem Reichskanzler bekannt, daß bei dem fürzlich im Mansfelder Bergrevier ausgebrochenen Bergarbeiterstreit Militär zugezogen ist, um den Bergarbeitern die Ausübung ihres reichsgefeglich gewährleisteten Koalitionsrechtes zu erschweren und sie an dessen Ausübung zu hindern?
Ist dem Reichskanzler ferner bekannt, daß bei diesem Streit Offiziere und Beamte sich viele Verstöße gegen Reichsgesetze zu schulden lommen ließen? Was gedenkt der Herr Neichskanzler zu tun, um solchen Vortommnissen für die Zukunft vorzubeugen?"
Auf die Frage des Vizepräsidenten Dr. Spahn erklärt
Staatssekretär Dr. Delbrück: Ich bin bereit, die Interpellation organisationen find, sondern lediglich Gebilde, die von Unternehmern
heute zu beantworten.
Zur
erhält das Wort
Begründung der Interpellation
Abg. Sachse( Soz.):
Vor wenigen Tagen beschäftigten wir uns mit der Maßregelung von Reichs- und Staatsbeamten, wobei von fast allen Parteien eine Mißbilligung des Vorgehens der Regierung ausgesprochen wurde. Heute handelt es sich nicht um gemaßregelte Reichsbeamte, sondern wir wollen zur Sprache bringen, in welcher Weise die Arbeitgeber mit Hilfe der Behörden und des Militärs gegen streifende Arbeiter vorgegangen sind.
Hört! hört! bei den Sozialdemokraten) und 1907 fogar 84,1 Proz.! ( Erneute Entrüstungsrufe bei den Sozialdemokraten.) Das ist eine höchst beunruhigende Verschlechterung des Gefundheitszustandes.
Ebenso traurig steht es mit den anderen Verhältnissen. Das Krankengeld ist fast nirgends so niedrig als im Mansfelder Revier hört! bei den Sozialdemokraten.) Nicht nur Arbeiter, sondern auch Beiträge der Arbeiter zur Invaliditätsversicherung hinin bezug auf Weibergeschichten sogar noch ärger!( Sört! Ebenso find die Pensionen für alte Arbeiter nirgends so gering wie im Mansfelder Revier. Dabei sind am 1. Januar 1908 die hochstehende Beamte, sogar ehemalige Minister, erkennen eine Beiträge der Arbeiter zur Invaliditätsversicherung hin. aufgefegt worden! Die Monatsrenten aber wurden reichstreue Arbeiterorganisation nicht als wirkliche Arbeiterheruntergeschraubt. Man hat zwar die Bestimmung ausorganisation an. Der ehemalige Minister v. Berlepsch gemerzt, daß die Hälfte der Reichsrente angerechnet werden soll auf sprach im vorigen Sommer in einer Versammlung von die Pensionen, aber den alten Leuten, die zurzeit schon pensioniert waren, wurde diese Wohltat, wenn man es schon so nennen will, nicht zuteil. Das ist eine große ungerechtigkeit. Ueberhaupt iſt gegenüber der Arbeiterschaft von den Statuten in rigorosester Weise Gebrauch gemacht worden. Dafür nur wenige Beispiele: Nach den Bestimmungen der Strafzeit leine Rente bezahlt. Trozz dieser flaren Bestimmung des Statuts wird im Falle einer Gefängnisstrafe während der Dauer wurde einem alten Bergmann , der eine Gefängnisstrafe abgebüßt wie er mir erzählte: unschuldigerweise, doch das tut ja nichts zur Sache die Auszahlung der Rente verweigert, als er aus dem Gefängnis entlassen war. Das ist direkt statutenalter Bergmann , dem jedes Schullind schon ansehen konnte, daß er widrig.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ein 57 Jahre schwer an Asthma zu leiden hat, bekam trotz 30jähriger Dienstzeit nur die Monatsrente von 22 M. Die Reichsrente wurde ihm berweigert, weil der Arzt seine Arbeitsunfähigkeit nicht anerkennen wollte.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.)
Einrichtungen, die sich Auch Arbeiterorganisationen nennen. Die Gelben nenne ich deswegen nicht, weil sie feine Arbeitergegründet sind, um die Stoßkraft der Arbeiterorganisationen zu brechen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Daß diese Gebilbe nicht in einer Reihe mit ehrlichen Arbeiterorganisationen genannt werden können, versteht sich von selbst."( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.)
ein direkter und indirekter Druck auf die Arbeiter ausgeübt torden, dem reichstreuen Verein beizutreten und in ihm zu bleiben. Die Entsendung von Militär in das Mansfelder Gebiet war nicht die einzige Ursache, daß unter der Arbeiterschaft Aufregung hervor gerufen worden ist. Die Arbeiter des Mansfelder Gebietes haben unter der ungeheueren Teuerung der Lebensmittel
hatte
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Folge, daß die Bergarbeiter vielfach auf eben arbeiten an Die niedrigen Löhne im Mansfelder Bergrevier haben zur gewiesen find. In einer übrigens nicht von unserer Seite einBerufenen Versammlung wurde nun Herr Dr. Arendt interpelliert: wie er sich zu diesen Nebenarbeiten stelle.( Glocke des Präsidenten.)
Vizepräsident Dr. Spahn( wegen seiner leisen Stimme zum Teil unverständlich), fordert den Redner auf, nicht zu tveit abzufchweifen und nicht auf Dinge zu kommen, die mit dem Gegenstand der Interpellation kaum im Zusammenhange stehen.( Lebhafter Beifall rechts. Lebhafter Widerspruch bei den Sozialdemokraten.)
Daß die Arbeiter nur gezwungen in diese reichstreuen Drganisationen hineingegangen sind, kann ich durch viele Beispiele beweisen. Am 5. Oktober 1909 wurde ein Laufzettel unter die Arbeiter verteilt, worin sie aufgefordert wurden, Mitglieder dieses reichstreuen Vereins zu werden. Unterzeichnet war dieses Zirkular von einem Beamten. Schon im Juli war ein Zirkular an verschiedene Arbeiter gelangt, worin es hieß: Der Streit im Mansfelder Bergrebier erregte großes Aufsehen, Auf Anregung der Oberberg - und Hüttendirektion( hört! hört! weil man glaubte, dort einen guten reichstreuen Arbeiterstand zu bei den Sozialdemokraten.) mögen sich alle diejenigen, die dem haben, so daß der Streit völlig unerwartet war. Er erregte auch reichstreuen Verein noch nicht angehören, ohne Zögern melden; deshalb Aufsehen, weil man glaubte, daß im Mansfelder Bezirk diejenigen, die es unterlassen haben, dem Verein beizutreten, sollen Mißstände nicht vorhanden waren. Es wurde Militär in den Bezirk ihre Gründe der Oberbergdirektion angeben."( Lebhaftes Hört! hört! geschickt, aber trotzdem tamen feine Ausschreitungen der Arbeiter bei den Sozialdemokraten.) Es ist also vor. Und trotz der Anwesenheit des Militärs nahm der Streif feinen Fortgang. Es ist jedenfalls ein starkes Stück, daß die deutschen Arbeiter das Koalitionsrecht zwar schon seit 1868 haben, daß fie aber 1909 noch um Anerkennung und Duldung dieses ihres gefezlichen Rechtes fämpfen müssen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Die lezte Ursache zu dem Streit ist ja gewesen, daß den Mansfelder Bergarbeitern das Koalitionsrecht verweigert wurde: daß nicht geduldet werden sollte, daß sie sich unserer Organisation anschlössen. Uns waren Maßregelungen aus furchtbar zu leiden; sie empfinden es besonders start, daß durch das dem Grunde, weil Bergarbeiter sich einem Verbande anschließen, nichts Neues. Hunderte von Fällen können wir anführen, geradezu verbrecherische System der Ausfuhrprämien die Lebensmittel wo Arbeiter aus feinem anderen Grunde broilos gemacht und ins verteuert worden sind. Die Aufregung der Arbeiterschaft im Mans- feine vorige Aufforderung zu wiederholen und fordert schließlich den Elend gestoßen wurden. Im Jahre 1909 haben die Bergarbeiter fich felder Gebiet ist um so begreiflicher, als zahlreich dem Bergarbeiterverbande angeschlossen, die Arbeitgeber im die Löhne ganz bedeutend zurückgegangen Mansfelder Bezirk aber wollen das nicht dulden. Wenn es sich um find, obwohl sie ohnehin niemals nennenswert hoch tvaren.( Sehr Sozialdemokraten, Zustimmung rechts.) ihre eigene Organisation handelt, so stehen sie freilich auf richtig! bei den Sozialdemokraten.) Im Mansfelder Gebiet bestand Abg. Sachse( fortfahrend): Um die Erbitterung im Revier zu cinem anderen Standpunkt. In allen Berufszweigen haben die sogenannte Wohlfahrtseinrichtung", daß an die Arbeiter Brot verstehen, muß man doch einigermaßen die Zustände dort kennen. wir heute Verbände der Arbeitgeber und überall werden und Mehl zum Selbstkostenpreise abgegeben wurde. Nun ist aber( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Für die politische Herrschaft, Zwangsmittel angewendet, damit die Einzelnen sich diesen der Preis des Mehls enorm gestiegen; während 1908 ein Faß Mehl die die Gewerkschaft im Revier ausübt, ist es bezeichnend, daß eine Organisationen anschließen. In ber" Deutschen Industrie- 9,95 M. foftete, ist der Preis 1909 auf 12,16 M. hinaufgeschraubt ganze Reihe Drtsschulzen und fleine Bürgermeister und Beamtenzeitung" bezeichnet ein Arbeitgeber die Arbeitgeber, die worden. Das ist eine Steigerung von über 20 Proz, die um so Gewerkschaftsbeamte sind!( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) sich dem Verbande nicht anschließen, als verabscheuens empfindlicher sein mußte, als gleichzeitig die Löhne zurückgegangen So erhielt der Drtsschulze von Hettstedt vom Diplomingenieur Hahn würdige Naturen!( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) find. Kein Wunder, daß in den Versammlungen, die ich dort ab- feine Weisung, wie er sich in seiner bürgermeisterlichen Eigenschaft 3er nur einigermaßen gerecht denkt, muß auch den Arbeitern hielt, die Frauen mir öfter augerufen haben, daß sie im Streit zu stellen habe! Da war feine umparteiische Haltung der zugeben, daß sie nicht nur das Recht hahen, sich zu koalieren, sondern tagelang kein Brot im Hause unteren Behörden zu erwarten. Und was tat daß fie fogar verpflichtet sind, sich ihrer Berufsorganisation haben und Hunger leiden müßten.( hört! hört! bei den Sozialanzuschließen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Aber die Mansfelder Arbeitgeber wollen dieses Koalitionsrecht den demokraten.) Das erklärt sich auch daraus, daß fie manchmal feche Arbeitern unter feinen Umständen zugestehen. Schon seit Jahren Wochen lang auf den Lohn warten müssen! Wer mehr als drei bis vier Schichten versäumt hat, bekam am legten des Monats haben sie ein noch gar keine Abrechnung, sondern mußte noch bis Mitte des nächsten Monats warten! Das find geradezu
Spikelsystem
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eingerichtet, um die Drganisation zu unterbrüden: Am 18. und 19. September v. J. hielt ich Gewerkschaftsversammlungen ab, um die Notwendigkeit für die Arbeiter, sich dem Bergarbeiterverband anzuschließen, zu betonen. Bei der Versammlung am 18. September, geringe, 1906 betrug die in Eisleben stattfand, stand ein Steiger und der Obersteiger
unerhörte Zustände.
der Durchschnittslohn
zur
unter
Abg. Sachfe( fortfahrend): Ich denke, es steht in sehr engem Busammenhange mit dem Gegenstand der Jnterpellation, wenn ich das Milieu der Streikvorgänge schildere.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten. Glocke des Präsidenten.) Vizepräsident Dr. Spahn( wiederum schwer verständlich) scheint Redner auf, den Abgeordneten Dr. Arendt nicht so in die Debatte zu ziehen!( Unruhe und Lachen bei den
der preußische Handelsminister,
der telegraphisch um seine Vermittelung gebeten wurde? Er meinte, der telegraphisch um seine Vermittelung gebeten wurde? Er meinte, Vermittelung habe keinen Zweck, weil Meinungsverschiedenheiten vorhanden feien! Daß Meinungsverschiedenheiten vorhanden waren, wußten fie freilich, so gut wie jeder Nachtwächter! ( Heiterkeit und Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Dazu brauchten Sie nicht beim preußischen Handelsminister anzufragen. Der Dabel ist, wie schon erwähnt, die Höhe des Lohnes eine sehr englische Handelsminister hat bei einem ähnlichen Streit seine Bermittelung fogar unaufgefordert angeboten!( Hört! hört!) Wenn so die Mansfelder Bergknappen von allen Seiten, auf Schmiere, um die Versammlungsbefucher aufzufchreiben, damit 8,42 m., 1907, zu einer Zeit der Hachkonjunktur, stieg er auf die sie Hoffnung gefeßt, im Stich gelassen wurden, hielten wir es jie dann gemaßregelt werden können! Zu der Bersammlung 3,57 Mt., fiel aber bereits 1908, obwohl im Revier immer noch Hoch- für unsere Pflicht, uns ihrer anzunehmen. Daß wir dafür namentam 19., die in Hettstedt stattfand, hatte der Obersteiger Böttcher fonjunktur herrschte, auf 3,36 m. Jm abgelaufenen Jahre schwankte lich von den Konservativen ezer gescholten werden, wissen wir; cinen Steiger und zwölf Arbeiter zu dem gleichen Zwecke hin- die Höhe des Durchschnittslohnes zwischen 3,38 M. und 3,36 MW. das kümmert uns aber wenig.( Sehr gut! bei den Soz.) ir dirigiert!( Lebhaftes fui! bei den Sozialdemokraten.) Nicht nur wenn das der Durchschnittslohn ist, so kann man annehmen, daß find stolz darauf, die Mansfelder Bergknappen aufgerüttelt in den Kreisen der Arbeitgeber finden wir so brutale und eine große Zahl von Hauern vorhanden find, die zu haben.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Daß rückständige Ansichten, sondern auch in den Kreisen der Richter. Der 3 Mart täglich verdienen!( Hört! hört! bei den Sozialdemo- Die reichstreuen Knappen und sogar ihre Führer haben mitgemacht. wir Heyer" aber den Streit beranlaßt haben, ist nicht wahr. Einberufer jener Versammlung erhielt ein Strafmandat, weil es eine traten.) Angesichts solcher Jammerlöhne müssen die Arbeiter- Gerade uns„ Hetzern" ist es zu verdanken, daß Ausschreitungen fast politische" Versammlung gewesen sei, die er nicht angemeldet familien in Aufregung geraten, wenn ihnen noch das Brot um 20 Broz. habe. Auf seinen Einspruch wurde er vom Gericht verurteilt, und verteuert wird. Herr Dr. Arendt wird ja sicherlich die Mansfelder ganz vermieden wurden. Auch zu den kleinen Reibungen in Hettstedt das Urteil führte aus: wenn die Versammlung nicht politisch ge- Gewerkschaft hier verteidigen. Nun, wir wissen ja, daß die Gewerk- wäre es nicht gekommen, wenn die Mansfelder Polizei fo vernünftig wesen wäre, so wäre es seine Pflicht gewesen, mich, den Vor- schaft nicht auf Roſen gebettet ist und daß fie, da die Stupferpreise gewesen wäre wie die westfälische und unsere Ordnungsmänner fizenden des Bergarbeiterverbandes, von der Versammlung fern- 1908 zurückgegangen find, feine Riefenüberschüsse machen kann. Aber hätte funktionieren lassen. Aber diese Ordnungsmänner erregten ja zuhalten!( Lebhaftes hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Acht die Mansfelder Kupferschieferbauende Gewerkschaft hat auch schon scheinen, wenn die Ordnung ohne Säbel und Flinte aufrechterhalten den Neid besonders der Herren Offiziere, die es nicht gern zu sehen Tage nach der Versammlung wurden 75 Arbeiter, die die Versamm fehr fette Jahre gehabt. Aber obwohl der frühere Direttor lung besucht hatten, gemaßregelt. Unter diefen Leuten, denen versprochen hatte, daß bei guter Konjunktur auch beffere Löhne wird.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) gelündigt wurde, befanden sich solche im Alter von 46, 47 und gezahlt werden sollten, ist dieses Versprechen niemals ein- Namentlich die Offiziere waren es ja auch, die den Bergknappen 48 Jahren, die bereits 27 und 28 Jahre, in einem Falle sogar schon gelöst worden. Man erklärte: man müsse während der guten Jahre fagten: Dagegen ist nichts einzuwenden, daß Ihr Euch organisiert; 34 Jahre derselben Gewerkschaft treu gedient hatten!( hört! hört! Referben anlegen, damit man bei eventuellen schlechten Zeiten die aber Ihr dürft Euch nicht im sozialdemokratischen Verbande organi bei den Sozialdemokraten.) Einer der ältesten von diesen Leuten Höhe der Löhne nicht allzu sehr herunterzudrücken brauche. Dabei fieren! Nun, Direktor Vogelsang hat rundweg erklärt, daß er auch war gar nicht organisiert, sondern nur weil er die Versammlung gab es Jahre, die weit höhere Löhne leicht vertragen hätten. 1899 Sozialdemokraten.) Beim Streit in Lothringen wurde Militär gegen feine christliche Organisation duldet.( hört! hört! bei den besucht hatte, wurde ihm gekündigt, wurde er wurden 100 m. pro Aug ausgezahlt, 1906 fogar 120 m. 1907 bemit seinen fünf Kindern brotlos gemacht, auf die Straße geworfen, trug die Ausbeute nur noch 70 M. und 1908 ist nichts ausgezahlt christliche Arbeiter geschickt.( hört! hört!) Ebenso wurde Militär und hat heute noch keine Arbeit im Bezirk der Mansfelder Gewert worden. Aber verschiedene Gewerke haben auch in diesem Jahre beim ersten großen Bergarbeiterstreit in Deutschland niederschlesischen bor 40 noch darauf hingewiesen, daß zu hohe Abschreibungen Jahren, bertpandt, obwohl es fchaft gefunden!( hört! hört! bei den Soz.) Solche rückständigen gemacht werden. Wenn die Herren Gewerken felbst bie Höhe der Sozialdemokraten gab. Also: ob christliche, fozialdemokratische oder damals unter den niederschlesischen Bergleuten gar feinen Brutalitäten sind auf das schärfste zu verurteilen. Wenn jemals das Wort am Blaze ist: man muß sich schämen, ein Deutscher zu sein, Abschreibungen tadeln, dann kann man sich denken, wie gewaltige Sozialdemokraten gab. Also: ob chriftliche, fozialdemokratische oder Hirsch- Dunderfche Arbeiter, das macht feinen Unterschied! Man so bei dieser Gelegenheit.( Sehr gut bei den Sozialdemokraten.) Abschreibungen gemacht worden sind. Auch wurden ja spreche doch nicht von Erzeffen, die das Einschreiten des Militärs Aber die Mansfelder Gewerkschaft will eben eine Organisation der an die Beamten selbst in den schlechten Jahren koloffale erfordert haben sollen. Bürgerliche Blätter, die direkt gehäffig gegen Arbeiter nicht dulden, und sogar ein Parlamentarier heißt das gut Tantiemen ausgezahlt. die Streikenden waren, haben ihre misterhafte Haltung anerkennen und hat erklärt, im Mansfelder Bezirk iei eine Organisation der Noch 1907 betrugen die Tantiemen für die Beamten 400 000 202., müssen. Zehn Tage vor den Reibungen in Hettstedt , die den Vorwand Arbeiter überflüssig, weil dort nur ein einziger Arbeitgeber die Gesamtsumine der Löhne aber ist 1908 um 906 298 M. gegeben mußten, stand fest, daß Militär einschreiten werde.( Lebhaftes vorhanden sei( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Der Herr fallen, obwohl die Zahl der Arbeiter gestiegen ist.( Hört! hört! hört! hört! b. d. Soz.) Man wollte eben Militär, um den Streif Abg. Dr. Arendt wird diesen Parlamentarier ja kennen Die bei den Sozialdemokraten.) Für die Beamten aber wurden im selben abzumurksen.( Erneute lebh. Zust. B. d. Soz.) Das hat auch bürgerliche Arbeiter haben allerdings andere Ansichten über die Notwendigkeit der Jahre 12 197 M. mehr an Gehältern ausgezahlt als im Jahre Kreiſe empört, die sonst unter dem Einfluß des Herrn Dr. Arendt Drganisation. Die Arbeiter verlangten sofort nach der Maßregelung vorher! Da ist es kein Wunder, wenn die Arbeiter höchst unzu- standen. Zahlreiche Bürger forderten ganz von selbst Sammellisten vom Vorstand des Bergarbeiterverbandes die Erlaubnis, in den frieden sind. und zeichneten Summen zugunsten der Streifenden. Die KreuzStreif einzutreten. Aber wir haben alles mögliche versucht, um zu Dazu kommt noch die zeitung" freilich hat einen Jungliberalen entdeckt, der sich über den einer Einigung auf friedlichem Wege zu kommen. Es wurde zuStreit entrüstet" haben soll! Wir schenken der Kreuz- Zeitung " gern diesen angeblich Jungliberalen, der seinen„ Liberalismus" dagefeges bezeichnet, wenn die Bergarbeiterfrauen von den Rechten Gebrauch machen, die ihnen das Vereinsgefeß gibt.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.)
schlechte Behandlung,
dem
nächst eine freiwillige Kommission gewählt, die eine Rücknahme unter der die Arbeiter zu leiden haben. Besonders schlinim ift es burch offenbart, daß er es als grausamen Weißbrauch des Vereinsder Kündigungen und Maßregelungen versuchte. Aber trotz aller unter dem Vorstellungen hat sie nichts erreicht. Man sagte den Leuten einfach,
es wäre ja unsinnig, einen Streit zu beginnen, und auch später,
Generaldirektor Bogelsang
als der Streit ausgebrochen war, haben viele bürgerliche Zeitungen geworden. Da hat man den alten Arbeitern gesagt, fie follen zu und Politiker den Streit unsinnig genannt. Solche Acußerungen Hause bleiben, da sie ja doch nicht mehr viel leisten können.( Hört! über Streils sind uns nichts Neucs. Aber auf gutem hört! bei den Sozialdemokraten.) Man gab ihnen aber nicht etwal veranlaßt fah, Militär hinzubeordern? Als