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zu tief, aber in einer stetigen, von deutschnationalem Bewußtsein geringere Ausgabe 1 Dieser Erzbergersche Gedanke" ist ganz nett, loogu als maßgebende Grundlage die Telephonftatistik benligt wird. getragenen Arbeit können wir das Deutschtum materiell und aber erstens ist das, was er will, feine Schuldentilgung, zweitens Daß diese zuweilen anfechtbarer Natur ist, zeigt der Jahresbericht fulturell so weit stärken, daß ihm das Polentum trok seines Vor- werden die erforderlichen Ausgaben nicht geringer werden, weil die der Handelskammer Effen, der unter anderem auch eine aus der dringens nichts anhaben fann.( Bravo  ! rechts.) Es ist nicht Eingeborenen von der Diamantengewinnung ausgeschlossen sind und Statistik der Deutschen Reichs- Post- und Telegraphen- Verwaltung richtig, daß unsere gange Arbeit bisher vergeblich gewesen wäre. infolgedessen, wie sich voraussehen läßt, in eine leicht begreifliche für 1908" entnommene Tabelle über die Zahl der in Essen vor­Gewiß ist unsere Polenpolitik von Schäden begleitet und mit Erregung geraten werden, die zu Aufständen führen und daher genommenen Telephonverbindungen enthält. Nach dieser Auf­großen Härten verbunden, aber wenn wir in furzer Zeit über nicht eine Ermäßigung, sondern eine Erhöhung der Ausgaben, stellung wurden im Jahre 1907 15 138 177 Telephonverbindungen 15 000 bäuerliche Stellen geschaffen, über 450 neue deutsche Dörfer das heißt eine Steigerung der Zuschüsse zur Folge haben dürfte... hergestellt, während es im Jahre 1908 nur 9 487 112 gewesen sein haben erstehen lassen, so ist das eine Kulturarbeit, der Preußen Zur Entschädigung der im Ausstand treu gebliebenen Ein- sollen. Dabei soll es sich nach amtlicher Feststellung etwa nicht um sich nicht zu schämen hat und die ihm auf die Dauer zugute geborenen wurden 100 000 m. gefordert und nach kurzer Debatte einen Drudfehler handeln, sondern beide Zahlen sollen den Tat kommen wird. Man soll nur nicht von einer Arbeit, die ihrer bewilligt. Jm vorigen Jahre waren bereits 50 000 m. bewilligt fachen entsprechen. Die Differenzquelle dürfte in der Art der Natur nach weitausschauend ist, vor der Zeit durchschlagenden worden, aber fie haben wie mitgeteilt wurde den beabsichtigten Erhebung zu suchen sein. Eine wissenschaftlich präzise, unanfecht­Erfolg erwarten und sie vor allem nicht durch Uneinigkeit ge- 8wed nicht erfüllt, und man will beobachtet haben, daß jene Streitbare Zählung kann die Postverwaltung nicht stellen, da hierfür die fährden. An der Einigkeit der Polen   sollten wir uns ein Beispiel brecher" Anschluß an die Hottentotten suchen und baher mit Sosten zu hoch werden würden. Es handelt sich vielmehr um eine nehmen, dann wird die Zeit kommen, wo auch der begeistertste Sicherheit vermutet werden darf, daß fie im Ge- Stichprobestatistik, bei der im Jahre 1908 nach anderer Methode Pole einſicht, daß irgendwelches Rüttelnwollen an den deutschen tegenheitsfalle gegen die deutsche Herrschaft auftreten werden." verfahren wurde, als in der vorhergehenden Beit. Derart abs Grenzpfählen ebenso aussichtslos ist wie der Kampf gegen deutsche Die so von dem Stamm der Brogdamaras an den Tag gelegte weichende Zahlen, deren Richtigkeit von amtlicher Seite nicht in Kultur, gegen deutsches Wesen. Ich hoffe, daß die Mehrheit dieses Unverfrorenbeit bringt ihnen, wie man sieht, ordentlich was ein! Bweifel gezogen wird, müffen Bedenken hervorrufen. Und wenn hohen Hauses die Regierung in dieser Politif auch ferner unter- Die Reichsfolonialverwaltung aber übt den alten Grundfaz: einmal die Telephongebührenerhöhung im Parlament zur Sprache stüßen und anerkennen wird, daß es lediglich die Ueberzeugung Teile und herrsche! auch gegen die eingeborene Bevölkerung kommt, so wird es nötig sein, auch die statistischen Grundlagen, von der staatlichen Notwendigkeit war, die die Regierung zu den des unterjochten Landes. Ein liebliches Licht auf die Gründe, die mit denen die Aenderungen motiviert werden, erst einer Prüfung Entschlüssen bestimmt hat, die Gegenstand der heutigen Inter- manchen zum Kolonialschwärmer machen, wirft übrigens die von zu unterziehen. pellation sind.( Lebhaftes Bravo! rechts und bei den National- Ledebour festgenagelte Tatsache, daß der nationalliberale Abgeordnete liberalen; Bischen im Zentrum und bei den Polen  . Erneutes Semler, ber Referent für den Kolonialetat, selber Aufsichtsrats- fabriken beschloß die Erhöhung der Seifenpreise um 8-4 M. pro Preisaufschlag. Eine Konferenz der mitteldeutschen Seifen­mitglied einer folonialen Gesellschaft ist! Doppelzentner.

startes Bravo! auf der anderen Seite.)

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Kultusminister v. Trott zu Solz: Eine ganze Reihe von Beamten und Lehrern, die für die Kan- Stellenwechsel kostet Geld. Das ist eine Erfahrung, welche die didaten des Zentrums, nicht aber für die Polen   gestimmt haben, Budgetkommission schon öfter gemacht hat und jetzt abermals macht. sind von den Maßnahmen der Regierung ganz unberührt ge- Werden doch im Nachtragsetat zum Reichsjustizamt 100000 Mart blieben. Die Regierung hat also nicht daran gedacht, gegen die- zur Renovierung der Dienstwohnung des Staats. jenigen Stellung zu nehmen, die in Kattowiß für die christliche iekretärs für das Reichsjustizamt gefordert! Seit Weltanschauung eintreten zu müssen glaubten. Sollte es richtig 30 Jahren soll an dem Hause nichts mehr renoviert worden sein. sein, daß ein Oberlehrer an der Ferrerversammlung teilgenommen Unter den Gründen, durch die man die bittere Bille zu verfüßen und öffentliche Angriffe auf die katholische Kirche   widerspruchs- fucht, figuriert auch der, daß 1907, als der jezige Reichskanzler los geduldet hat, so würde er zur Rechtfertigung gezogen werden Nachfolger des Grafen v. Posadowsky   wurde, die Renovierung sogar müssen! das Sümmchen von 130 000 art erforderte! Wenn die Minister nicht auf die Ehre gefaßt sein müßten, von Beit zu Zeit ihren allerhöchsten Herrn und Gebieter bei fich zu sehen, würden die Ministerpalais wohl weniger luxuriös ausgestattet werden.

Was die beiden polnischen Kandidaten anlangt, so ist Ba­fulla ein öffentliches Mitglied des Sokols.( Widerspruch bei den Polen  .) Es trifft nicht zu, daß er zu Hause deutsch   spricht, seinen Sohn hat er bei dem bekannten Großpolen Lewandowski in Dienst gegeben. Er treibt ausschließlich polnische Agitation. Auch der Rechtsanwalt Adamczewski ist eifriger Großpole, Mitarbeiter radikal polnischer Blätter. Er hat in Kattowiß in einem Lotal die Deutschen   auf das ärgste beschimpft und ist deshalb vom Ehren­gericht seiner Berufsgenossen bestraft worden.( hört! hört! rechts.) Wenn trotzdem die Lehrer den großpolnischen Charakter dieser Kandidaten nicht gefannt haben, so waren sie erst recht nicht ge­eignet, in einer solchen Umgebung Lehrer zu sein.( Sehr richtig! rechts.) Ich hoffe, daß die Lehrer in Zukunft ihren Schülern das Verständnis für deutsche Art beibringen werden. Von den Lehrern im Osten muß in allererster Linie verlangt werden, daß sie unter allen Umständen zum Deutschtum halten, innerhalb und außerhalb der Schule.( Lebhafter Beifall rechts und bei den National Auf Antrag des Abg. Dr. Porsch( 3.) findet eine

liberalen.)

statt.

Besprechung beider Interpellationen

Aus der Partei.

Ein Veteran der italienischen Sozialdemokratie gestorben. Imola  , 19. Januar.  ( Telegramm.) Genosse Andrea Costa  , Vizepräsident der Kammer und einer der ältesten und bedeutendsten Vertreter des Sozialismus, ist gestorben.

Unsere Toten.

Unter zahlreicher Beteiligung fand am Montag das Begräbnis des Genossen Alb. Schmidt in Sonnenburg   statt. Außer den Sonnenburger Genossen waren die Ortsvereine Bielengig, Strifcht, Drossen und Reppen   durch größere Deputationen mit schönen Stranz­spenben vertreten, ebenso die Agitationsfommission für die Provinz Brandenburg  . Am Grabe fang der Arbeitergefangverein von Bielengig Abg. Winkler( fons.): Im Interesse der Staatserhaltung einige Trauerlieder. Ansprachen an der Gruft waren fonnte die Regierung nicht anders porgehen. Sonst müßten wir berboten! Damit ja nichts paffiert, war neben ihr ein eine Gefährdung der Beamtendisziplin befürchten. Sollte es je Gendarm postiert, der auch, nachdem die Leibtragenden den borgekommen sein, daß ein Beamter für einen Sozialdemokraten Friedhof verlassen hatten, die Kranzschleifen noch einmal einer Revision unterzog. Aber trotz aller kleinen Schikanen gestimmt hat, so müßte er mit dem gleichen Maße gemessen hat Sonnenburg noch niemals solch ein Begräbnis gesehen wie das des Genoffen Schmidt.

werden.( Lebhafter Beifall rechts.)

Abg. Dr. Seyda( Pole): Es ist ein Ammenmärchen, daß die Polen   an eine Losreißung preußischer Landesteile dächten. Je mehr die preußische Regierung den Boden des Rechts verläßt, desto mehr wird das zur Aufklärung der Polen   beitragen. Hinter uns steht das Recht, die Verfassung und die Gerechtigkeit.( Bravo  ! bei den Polen  .)

Abg. Mertin- Dels( frions.): Die Freiheit der Ausübung des Wahlrechts für die Beamten, für die auch wir eintreten, muß ihre Grenze finden in nationalen Rüdsichten. Die polnische Bewe­gung und die Sozialdemokratie, die darauf abzielen, den Bestand des preußischen Staates zu gefährden, dürfen die Beamten nie unterstützen.( Bravo  ! rechts.) Das Zentrum sollte dankbar sein, dah gegen die polnische Bewegung Front gemacht wird, denn wenn es so weiter geht, wird es am ehesten von der polnischen Welle weg­geschwemmt werden.( Bravo  ! rechts.)

Eisenbahnminister v. Breitenbach stellt gegenüber einer Bemer­fung des Borrebners fest, daß auch Eisenbahnbeamte hätten versetzt

werden müssen.

Abg. Schiffer( natl.): Es dürfte den Beamten nur verboten werden, für Parteien zu stimmen, die sich unmittelbar gegen die Sicherheit, den äußeren Bestand oder die monarchische Grundlage des Staates wenden. Eine solche Erklärung würde Beruhigung unter den Beamten schaffen und der Regierung einen festen Boden unter die Füße geben, auf dem sie die große Mehrheit des Hauses hinter sich haben würde.( Bravo  ! bei den Nationalliberalen.) Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Freitag, 11 Uhr.( Außerdem Interpellation des Zentrums wegen des Zechen­arbeitsnachweises im Ruhrrevier.)

Parlamentarifches.

Kommunal- Wahlfieg.

In der fächsischen Gemeinde Schönfels   bei Zwidau wurde am Sonntag bei der Ersabwahl ein Genosse als Vertreter der Un­ansässigen in den Gemeinderat gewählt. Die Gegner hatten dies­mal keinen Kandidaten aufgestellt.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Aus der Frauenbewegung.

Die göttliche Mission des Kapitalismus  . Lefern folgende erheiternde Episode aus dem kürzlich stattgehabten Unser Bruderorgan in New York  , The Call", erzählt feinen Streik der Blusennäherinnen, von dessen glücklicher Beendigung der Vorwärts" in der Nummer vom 18. Januar bereits berichtete. Eine Streifende, die wegen eines Konfliktes mit einer Streit brecherin vor dem Friedensrichter erschien, wurde von diesem ge fragt, wo sie arbeite. Auf ihre Erwiderung, daß fie momentan im Streit stehe, leistete sich der Richter folgenden Weisheitsspruch: Es ist mir bekannt, daß Sie nicht arbeiten, sondern streifen. Sie stehen im Streit gegen Gott selber und lehnen sich gegen die Natur auf, deren oberstes Gefes lautet:" Du sollst im Schweiße deines Angesichts dein Brot verdienen." Sie versündigen sich also gegen Gott   selbst, indem Sie streifen."

Elisabeth Dutcher, von der Union   der weiblichen Gewerk schaften, war von der tiefen Weisheit dieser Auskunft so era schüttert, daß sie sie dem bekannten sozialistischen   Schriftsteller und Wibold in London  , Bernard Shaw  , per Stabel mitteilte und ihn befragte, was er zu dieſem neuen Evangelium meine.

Shaw  , der sich die nähere Charakterisierung dieses Mustera beispiels eines friedliebenden Friedensrichtes in der kapitalistischen  era vielleicht für eines feiner fünftigen Lustspiele vorbehalten will, sandte daraufhin folgendes Kabeltelegramm: Entzückendes mittelalterliches Amerita, in welch inniger, vertraulicher Intimität mit dem Allmächtigen stehst du doch immer!"

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Tatsächlich operiert gerade Amerika  , das Land der schants lefesten, faltblütigften Ausbeutung, noch am meisten mit heuch lerischen, religiösen Phrasen, wenn sie sich nämlich zugunsten des Kapitals anwenden laffen. So hielt auch Baer  , ein Kohlenmagnat, an seine streifenden Sklaven eine Ansprache, in der er unter anderem ausführte:" Die Rechte und die Interessen der Arbeiter werden nicht durch Agitatoren gewahrt, sondern durch jene christ lichen Männer, denen Gott   in feiner unendlichen Weisheit die Herrschaft über die Reichtümer der Landes gegeben hat."

Shaw hat also ganz recht, indem er die neue Welt höhnt, fie sei noch ganz mittelalterlich, wenn ihre Ausbeuter noch heute solchen Wert auf die Mitarbeiterschaft des Allmächtigen legen, der doch in der alten Welt teilweise schon recht abgewirtschaftet hat.

Arbeiterinnenschut.

Der französische   Arbeitsminister Viviani hat soeben eine Ver­ordnung erlassen, in der die Höchstgewichte der Lasten festgestellt Wie man sozialdemokratische Preßsünder behandelt. find, die Frauen und jugendliche Personen tragen dürfen. Diese Das Boltsblatt für Bochum   teilt mit, daß der Ge. Verordnung bezieht sich vernünftigerweise auf alle Betriebe und werden noffe Steinkamp eine zweimonatliche Gefängnis. gar keine Ausnahmen gestattet. Frauen sollen ferner nach ber ftra fe angetreten hat, die er sich als Verantwortlicher des Bolts- Niederkunft durch drei Wochen keine Laften tragen. Diese Be blatts" zugezogen hat. Absonderlicherweise ist ihm nicht gestattet ſtimmung ist natürlich ungenügend. Drei Wochen nach einer worden, die Strafe im Bochumer   Zentralgefängnis anzutreten Entbindung ist der Organismus einer Frau noch viel zu empfind hat Genojie Steinfamp schon einmal eine Strafzeit durchmachen feb, welches gewerbliche Schiedsgerichte und Einigungsämter bor er muß die Strafe im Gefängnis zu Werl   absigen. In Werl   lich, als daß man ihr das Tragen von Lasten zumuten fönnte. Der schweizerische Kantonsrat beschäftigt sich mit einem Ge müssen und seine damaligen Erfahrungen haben ihn veranlaßt, die Strafverbüßung in Bochum   vorzuziehen. Aber ein Versuch, dem sieht. Die Kommission, welche diesen Gefeßentwurf einer Vor­Ersten Staatsanwalt zu Bochum   ein Gesuch dieses Inhalts vor- beratung unterzog, hat beantragt, den Frauen das paffive Wahl­zutragen, mißglüdte. Er wurde nicht vorgelassen; der Obersekretär recht zu geben, während ihnen das aktive weiter vorenthalten erklärte ihm, die Rücksprache hätte keinen Zwed, ba der Oberstaats- werden soll. Wenn die Frauen intelligent genug sind, um als anwalt die Ueberführung nach Werl   angeordnet habe. Weshalb Schiedsrichter zu fungieren, warum sollten sie nicht auch gescheit das geschah, erfuhr aber Genosse Steinkamp nicht. Er leidet an genug fein, diese Schiedsrichter zu wählen? einem nervösen Magen- und Darmleiden, das bei der letzten Straf­verbüßung in Werl   sich start verschlimmerte, was freilich bei der Sozialistische Frauenbewegung in den Vereinigten Staaten  . Art der dortigen Hausfost tein Wunder ist. Unser Bochumer Par- Als sozialistischer Frauenstimmrechtstag ist bon teiblatt wünscht, daß Genosse Steinfamp die Strafzeit diesmal bem nationalen Frauenfomitee mit guftimmung des nationalen besser überstehen möge als die vorige, was allerdings nur möglich Erefutivlomitees der amerikanischen Sozialistischen Partei der lette sein werde, wenn der Gefängnisarzt zu Werl   den Sonntag im Februar bestimmt worden. Genau ein halbes wahren und ernsten Charakter des Leidens des Jahr von dem Tage der Arbeit( 1. September) entfernt, soll er der Aus der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion. Genossen Steintamp diesmal besser zu erkennen gewidmet ſein. In der gestrigen Sitzung nahm die Fraktion zu der Streitfrage bermöge! Bitter bemerkt unfer Bochumer Borteiorgan zum Schluß: regelmäßigen Bersammlungspropaganda für das Frauenwahlrecht Stellung: ob den Vorschlägen des Strafprozeßordnungsentwurfes die der Gefangene gar zu oft nicht nur der Freiheit beraubt, son­zugestimmt werden soll, durch die das Legalitätsprinzip durchbrochen dern auch an Leib und Leben hart gestraft wird, also eine weit und der Staatsanwaltschaft die Befugnis erteilt werden soll, in den schlimmere Strafe erleidet, als zu der er verurteilt wird. Bei im Gesetz angegebenen Fällen nach ihrem Ermessen von der Erhebung Leuten a la Gulenburg ist das natürlich ausgeschlossen. Bei denen einer Anklage abzusehen. Die Fraktion lehnte eine Zustimmung zu weiß man die Gefeße so human auszulegen, daß es nicht einmal dieser Ausweitung der staatsanwaltlichen Willfür ab. Nur zur Beendigung der Hauptverhandlung, geschweige denn zu einer follen die in die Kommission entsandten Genossen in den Berurteilung kommt." innerhalb der Parteifreise unbestrittenen beiden Fällen zustimmen. Danach soll die Staatsantvaltschaft von einer Antlageerhebung Ab­stand nehmen fönnen, wenn der Angeklagte wegen einer anderen Tat eine Strafe verbüßt oder noch zu erwarten hat und die aus der neuen Anflage zu erwartende Strafe neben der anderen nicht ins Gewicht fällt. Ferner soll die Staatsanwaltschaft von der Erhebung der Klage absehen, wenn die Tat zugleich im Inland und im Aus­land begangen ist und inländische Rechtsgüter nicht verlegt sind. In der Strafprozeßordnungskommission stehen der Fraktion nur drei Sige zu. Delegiert sind, nachdem Hoch ausgetreten ist, die Genossen grant, Frohme und Stadthagen  .

Schuldentilgung oder neue Eisenbahnen im fandigen Südwestafrika?

Aus Induftrie und Handel.

Spannung zwischen Mehl- und Brotpreisen.

B

Die Konferenz unserer Genofsinnen, die sich mit der Stellung zur bürgerlichen Frauenbewegung beschäftigte nnd die Teilnahme an dem von diefer veranstalteten Frauenfongreß ablehnte, beschloß zu gleich, eine Anknüpfung mit der Frauen Gewerkschafts vereinigung zu suchen, und feste ein Komitee zu diesem Zwed ein. Leicht wird das Zusammenarbeiten nicht werden, da diese Dr ganifation auf völlig bürgerlichem Standpunkt steht und den So­zialismus berpönt. Immerhin wird der Weg auf diese Weise zu den Maffen der organisationsfähigen Frauen gewonnen.

Einen Schritt in dieser Richtung bedeutete das von den fozialistischen Frauen veranstaltete est zu Ehren der ber­hafteten Blusenmacherinnen Streitposten, das

Ein neues Frauenamt.

Die Brotpreise haben die Hausse am Getreidemarkt ziemlich nach deren Entlassung aus dem Gefängnis stattfand und glänzend gleichmäßig mitgemacht, während beim Rückgang der Getreidepreise verlief. Die fechs Bestraften, die Jüngste 16 Jahre alt, wurden ge­die Brotpreise nur zögernd heruntergehen. Bergleicht man nämlich feiert. Sie klagten, daß man ihnen im Arbeitshaus ungenießbares die Mehlpreise im Großhandel fortlaufend mit den Brotpreisen im Effen vorgesezt und sie mit Dirnen zuſammengesperrt hatte. Ihr Kleinhandel, fo erhalten wir nach dem Durchschnitt von 50 Orten Kampfesmut hat aber nicht gelitten. Jest habe ich noch mehr folgende Resultate: Der Preis für Weizenmehl steht am Jahres- Wut als vorher, denn es gilt einen Kampf für die Freiheit 1 er ende 1909 um 3, der für Weißbrot aber um 5 Bf. pro flärte die eine von ihnen in einer Ansprache Kilo höher als zu Jahresbeginn. Schärfer ist die Spannung bei Roggengraubrot. Nehmen wir der Vergleich­barkeit halber die Roggenpreisnotierungen ebenfalls von 50 deutschen Orten, fo ergibt sich für Jahresende ein Durchschnittspreis Die Budgetkommiffion erledigte am Mittwoch den Nachtrag für bon 162 m. pro Tonne gegen 165 M. zu Jahresbeginn. die Schutzgebiete. Ueber die grundsägliche Seite der Frage, ob die Der Tonnenpreis hat sich also um 3 M. im Laufe des Jahres er Einnahmen aus den Diamantenfunden wieder für Südwestafrifa ver- mäßigt. Diefelben Städte geben den durchschnittlichen Roggenmehl wendet werden sollen zum Bau von Eisenbahnen, die voraussichtlich preis Ende 1909 in derselben Höhe an wie zu Anfang des Jahres, unrentabel sein würden, äußerte sich Ledebour  , der darauf hinwies, daß fie melden aber einen etwas höheren Brotpreis. Roggengraubrot hier ein neues Prinzip aufgestellt werde. Die Einnahmen müßten fostet am Jahresschluß 31 Pf. pro Kilogramm gegen 30 Bf. im in die Reich& taffe fließen, und wenn notwendige Aufwendungen Januar. Bei Roggenmehl wurde der höchste Preis von 27 Pf. im zu machen feien, aus dieser entnommen werden; übrigens sollten Monat Juli notiert; bei Roggenbrot stand der Preis bereits im Die Tätigkeit der staatlichen Arbeitskommission fann von er die Gelder verwendet werden, um die Schulben zu bezahlen, die wir Juni auf 33 Bf. Im August, als der Preis für Roggenmehl wieder heblichem Einfluß auf Gesundheit und Wohlergehen Hundert für Südwestafrika gemacht haben. Die ganzen Maßnahmen in den auf 25 Bf., alfo um 2 Bf. pro Kilogramm zurüdgegangen war, laufender Frauen und Kinder sein. Die Ernennung einer Frau Kolonien dienen der Ausbeutung; das Jutereffe der Ein- stand der Brotpreis noch immer auf einem hohen zu diesem Bosten entspricht also der hohen Bedeutung dieses Amtes. geborenen fäme nicht in Betracht. Die Neger find Ausbeutungs- Stande; erst als der Monat September eine weitere Ermäßigung objefte, nichts weiter. des Mehlpreises gebracht hatte, ging auch der Brotpreis um einen Den Ledebourschen Vorschlag, die Einnahmen aus den Pfennig herunter. Leseabende. Diamanten zur Schulbentilgung zu verwenden, lehnte Erzberger  nicht direkt ab, aber er glaubt auf Umwegen zum Ziele zu kommen.

Telephonstatistik.

Er argumentiert nämlich so: Bauen wir Eisenbahnen, dann können Es ist bekannt, daß sich die Regierung mit Plänen über Neu­vir unsere Schugtruppe verringern, und wir haben somit eine regelung bezw. Erhöhung der Telephongebühren trägt, Berantwortlicher Redakteur Richard Barth  , Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Druck u. Verlag: Borwärts

Jm Staate Washington  ( Vereinigte Staaten  ) ist zum ersten Male eine Frau zu dem wichtigen Amte einer Assistentin in der Arbeitskommission befördert worden. 1909 wurde dieser Posten von der Gesetzgebung geschaffen. Seine derzeitige J.jaberin, Mrs. Blanche. Mason, war mehrere Jahre lang Fabrifinspektorin in Michigan  . Ihr neuer Pflichtenfreis wird die Inspektion der kauf­männischen und industriellen Etablissements und die Sammlung Katistischen Waterials über Lehn- und Gesundheitsverhältnisse be treffen.

Steglit. Freitag 8 Uhr im Rest. Rohmann, Schloßftr. 117. Groß- Lichterfelde  . Freitag, den 21. Januar, 8 Uhr, bei 28 ahren. dorf, Bäteftr. 22: Vortrag: Die Steuerpolitik des Reiches und die Frauen. Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.