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Nr. 17. 27. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Stettag, 21. Januar 1910.

Partei- Angelegenheiten.

Königs- Wusterhausen  . Am Sonntag, den 23. Januar, nach­mittags 2 Uhr findet im Wedhornschen Lokale unsere General­versammlung statt. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes und der Funktionäre. 2. Kaffen- und Speditionsbericht. 3. Neuwahl des Borstandes. 4. Die bevorstehenden Gemeindevertreterwahlen. 5. Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Der Vorstand.

Die

Bild von dem Sachverhalt machen kann. Festzustehen scheint, daß den Weg gegenüber dem Hause Tiergartenstraße 2 entlang. In threr die Entlassenen Schwestern Speisen, die für Krante bestimmt waren, Nähe befand sich noch eine andere Dame, sonst war niemand zu selbst verzehrt haben, ungewiß scheint aber, inwieweit Schwester N., sehen. Blöglich tam ein Mann hinter ihr her. Er ging so rafch, Tempelhof  . Sonntag früh Sandzettelberteilung zu die sich das Leben genommen, an diefer Ungehörigkeit beteiligt war. daß er sie überholen mußte. Als er an ihrer Seite war, stolperte er und tat als ob er beinahe hingefallen war. Das war ein Kniff, der am Montag, den 24. Januar im Wilhelmsgarten", Berliner   Eigentümlich berührt die Unstimmigkeit im Direktorium der ihm den beabsichtigten Raub erleichtern sollte. Im Stolpern Straße 9 stattfindenden öffentlichen Frauenversammlung. des Krankenhauses. Während der Verwaltungsdirektor Ohlmüller nämlich ergriff er die filberne Handtasche, die Freifrau v. Zedlik Reinickendorf  - Ost. Am Sonnabend, den 22. Januar, feiert der die Entlassung der Probeschwestern verfügte, äußert sich der ärzt- trug, entriß sie ihr und eilte mit der Beute nach der Bellevuestraße hiefige Arbeiter Radfahrerverein   fein 1. Stiftungsfest liche Direktor des Virchow- Krankenhauses, Professor Dr. Gold zu davon. in den Hubertus- Sälen", Provinzstraße. Da der Verein seine scheider, in einer Zuschrift an die Morgenpost", daß er von vorn- Die Freie Boltsbühne feiert am Sonnabend dieser Woche thr Hauptbetätigung in der Landagitation unferes Bezirkes sucht, auch herein für eine milde Beurteilung der den Krankenschwestern zur zwanzigstes Stiftungsfest im großen Konzertsaale der Brauerei fchon oft dazu beigetragen hat, unsere Feste durch Aufführungen Last gelegten geringfügigen Verfehlungen" gewesen sei. Königstadt", Schönhauser Allee   10/11. Das Programm ist der Be verschönern zu helfen, bitten wir die Parteigenossen und Genossinnen, Ich bemerke," so schreibt Professor Goldscheider, daß die Ent- deutung des Abends entsprechend gewählt. Außer Konzert- und unsere Stählernen Ritter" durch rege Teilnahme an ihrem Verlassung der Schwestern seitens der Krankenhausverwaltung ohne Gesangsvorträgen steht eine Festansprache des Genossen Molkenbuhr gnügen zu erfreuen. Die Bezirksleitung des Wahlvereins. mein Einverständnis erfolgt ist, und daß ich bei dem der Schwester auf dem Programm. Besonders sei noch auf das satirisch- humo­Herta erteilten Verweise nicht zugegen war. Bielmehr bin ich von ristische Festspiel hingewiesen, welches für das 20. Stiftungsfest ver vornherein für eine milde Auffassung der ganzen Angelegenheit ein- faßt und von Friß Witte- Wild forgfältig inszeniert wurde. Zwanzigjährige heißt die aktuelle und launige Parodie, zu welcher getreten." die Mitglieder erster Bühnen ihre Mitwirkung zusagten. Die Mit­Das Verliner Tageblatt" weiß über den Stand der Angelegen- glieder der Freien Wolfsbühne und besonders die an der Gründung heit zu melden: des Vereins beteiligten, werden zu diesem Stiftungsfest eingeladen. Bezirk Waidmannsluft. Sonntag, den 23. Januar, nachmittags Ein Teil der Schwesternschaft hatte die Direktion des Virchow- Festmarken sind in allen Zahlstellen a 60 Pf. nur noch kurze Zeit 4 Uhr findet im Forsthaus Hermsdorf die Generalversammlung des Krankenhauses, allerdings nur vertraulich und nicht in offizieller, zu haben. Wahlvereins statt. Tagesordnung: Bericht der Bezirksleitung und verbindlicher Form davon verständigt, es bestehe die Absicht, die der Funktionäre. Anträge. Vereinsangelegenheiten. Berschiedenes. Pflege am 1. Februar niederzulegen, Einen schweren Berluft hatte am gestrigen Tage ein Arbeiter zu Nach Schluß der Versammlung gemütliches Beisammensein mit die sich anscheinend in erster Linie der Unwille der Schwestern zum Tempelhofer Ufer 10 ein schwarzledernes Portemonnaie mit wenn die Oberin, gegen beklagen. Derfelbe verlor auf dem Wege von der Lindenstr. 9 bis Zanz. Vormittags 8 Uhr wird in allen Drten des Bezirks von den richtet, nicht versetzt und wenn die beiden Probeschwestern nicht 34,03 Mart. Der Finder wird gebeten, dasselbe bei Franz Möhring. bekannten Lokalen aus ein Flugblatt verbreitet. wieder angestellt werden würden. Diesen Wunsch kann natürlich die Urbanstr. 111 abzugeben. Die Bezirksleitung. Direktion nicht so ohne weiteres erfüllen, da prinzipielle Gründe, Bernau  . Die ordentliche Mitgliederversammlung des Bezirks besonders die Rücksicht auf die Disziplin unter dem Pflegepersonal findet morgen Sonnabend, abends 884 Uhr, im Lokal von Franz dagegen sprechen. Inzwischen ist der Antrag der Schwestern Salzmann, Basdorfer Straße, statt. Tagesordnung: Diskussion über zurückgezogen worden, so daß von einem Streit teine Rede 1. Unser Kommunalprogramm". 2. Geschäftliche Mitteilungen. mehr sein kann. Ein Streit würde gerade in diesem Fall, Seht die Wählerlisten nach, die nur bis zum 30. Januar Die Bezirksleiter. abgesehen von dem schädigenden Einfluß auf die Kranken, in den Gemeindebureaus zur Einsichtnahme ausliegen. Die Zentral- Bibliothek der freiorganisierten Arbeiter befindet sich auch rechtlich gar nicht am Plaze sein. Wir haben zwei Arten von Wer nicht in der Liste steht, geht seines Wahlrechtes im Gewerkschaftslotal, Kaiser- und Chausseestraßen- Ede( Inhaber Schwestern: Probeschwestern, die ihre zweijährige Probezeit ab- verlustig. Für diejenigen, die selbst die Listen nicht Nichard Wünsche) im unteren Vereinszimmer. Sie ist geöffnet Sonnabends von 8-9 Uhr abends. Statalog liegt bort öffentlich folvieren und in einer der beiden städtischen Schwesternschulen im einsehen können, übernehmen die auf Plakaten vermerkten aus. Um recht rege Inanspruchnahme ersucht Genossen bereitwilligst die Einsicht in die Listen. Zu den bereits veröffentlichten Orten geben wir noch bekannt: Lankwik. Die Auslegung der Wählerliste erfolgt im Einwohner­Meldebureau von 8 bis 3 Uhr täglich. Außerdem an den beiden Tagen Freitag, den 21. und 28. Januar, abends von 6 bis 8 Uhr. Zum Nachsehen haben sich bereit erklärt: Ebel, Mühlenstr. 9; Kister, Calandrellistr. 63; Schulz, Kurfürstenstr. 37; Dehnst, Seydlitz­straße 12; Erpel, Bietenstr. 2; Borheimer, Kaiser- Wilhelm- Str. 47. Die Genossen werden ersucht, den Steuerzettel mitzubringen, da die Aufstellung nach den Steuerbeträgen erfolgt ist.

3. Bezirksangelegenheiten.

Der Bildungsausschuß. Buch( Bezirk Französisch- Buchholz  ). Morgen, Sonnabend abend 8% Uhr, findet bei Starke, Bahnhofstraße, der Zahl­abend statt.

Berliner   Nachrichten.

Eröffnung der Technischen Mittelschule.

Virchow- Krankenhause und in Moabit   ausgebildet werden, und städtische Schwestern, die sich verpflichten müssen, nach Ablauf dieser & rist zwei Jahre fest in städtischen Diensten zu bleiben. Ferner be­steht eine dreimonatliche Kündigungszeit zum Monatsersten." Die Angelegenheit spielte auch in die gestrige Stadtverordneten versammlung hinein, weil verlautete, der Magistrat würde von Stadtverordneten interpelliert werden. Aus diesem Grunde gab der Vorsitzende der Krankenhausdeputation, Dr. Weigert, vor Eintritt in die Tagesordnung folgende Erklärung ab:

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Ueber den Vorfall im Virchow Krantenhause und den Selbstmord der Schwester Herta Rosenkranz find Nach­richten, zum Teil entstellte, in die Deffentlichkeit gelangt. Die Untersuchung ist eingeleitet; die Krankenhausdeputation wird sich mit der Angelegenheit in ihrer nächsten Sizung am Sonnabend beschäftigen."

Diese Erklärung ist recht dürftig. Es wäre wünschenswert ge­wesen, wenn nach dem Bekanntwerden des Selbstmordes der Kranken­schwester die Krankenhausdeputation sofort zusammengetreten wäre und eine öffentliche Klarstellung gegeben hätte.

Vorort- Nachrichten.

Steglitz  . Die Wählerlisten liegen nicht nur wochentags bon 8-3 und abends 5-7, sondern auch am Sonntag von 11 bis 12%, im Rathause II Zimmer Nr 43 zur Einsicht aus. Tempelhof  . Die Gemeindewählerlisten liegen auch Sonn tags, früh bon 1/ 29-210 Uhr, Gemeindebureau, Zimmer 8, aus.

Tegel  . Endlich am 20. Januar hat der Gemeindevorsteher mit­geteilt, daß die Wählerliste von jezt ab im Steuerbureau, Beit­straße 3, parterre, ausliegt. Die ersten fünf Tage lag belanntlich die Liste im Zimmer 24 aus. Wozu diese Kenderung? Die Liste fann auch außer an Wochentagen von 8-3 Uhr am Sonntag, den 23. und 30. Januar, vormittags 10-12 Uhr, eingesehen werden. Rigdorf.

Am 7. April d. J. wird die neue Technische Mittelschule am Zeppelinplag mit der untersten( vierten) Klasse eröffnet werden. Eine ,, Vorklasse", die zum Eintritt in die Technische Mittelschule vor­bereitet, besteht bereits seit Oftober vorigen Jahres. Die neue Schule entspricht in ihren Aufnahmebedingungen, in ihrem Aufbau, in der Zusammensetzung des Lehrkörpers und in der Reichhaltig­keit der Unterrichtsmittel ungefähr den königlichen höheren Maschinenbauschulen in Preußen, unterscheidet sich aber von diesen durch manche Einzelheiten des Lehrplanes. Namentlich in der Abteilung für Technologie und Gewerbebetrieb soll mit Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse der Berliner   Industrie dem mechanisch- Einige Blätter, vor allem der Lokal- Anzeiger", nehmen an­technischen und chemisch- technischen Gewerbe, dem Werkstätten- und läßlich dieses Vorkommnisses Bezug auf die Lage der Schwestern, Maschinenbetrieb größere Beachtung geschenkt und dafür die insbesondere auf ihre Arbeitszeit. Wir und vor allem unsere Genossen zeichnerische und konstruktive Tätigkeit der Schüler etwas in der Stadtverordnetenversammlung sind wiederholt für möglichst vermindert werden. Mit der Technischen Mittelschule ist eine günstige Bedingungen für die Schwestern eingetreten und wünschen Engelbert Graf werden darauf aufmerksam gemacht, daß des Lese­Die Teilnehmer am naturwissenschaftlichen Vortrag des Genossen Betriebszentrale" zur Beleuchtung und Heizung der drei das auch heute noch. Bemerken wollen wir aber, daß abends wegen der vierte Vortragsabend erst am 31. Januar statt neuen Schulanstalten am Zeppelinplag verbunden, in der sich drei Hochdruckdampffefsel von je 125 Quadratmeter Heizfläche, ein das Pflegepersonal, insbesondere Pfleger und Pflegerinnen findet. Sonntag, den 23. Januur, nachmittags präzise 21%, Uhr, 150 pferdiger Turbegenerator, ein 80 pferdiger Dieselmotor, eine An- und nicht zuletzt die Kranken selbst bei der Krankenhaus Vorstellung im Rigdorfer Theater, Bergstr. 147. Bur Aufführung Der Bildungsausschuß. Lage zum Heben, Enteisen und Erhärten des Nuzwassers, die verwaltung für ihre Klagen und Beschwerden fast immer taube gelangt Der rote Leutnant." Apparate und Umlaufpumpen für die Warmwasserheizung usw. usw. Ohren finden. Gerade die städtischen Pfleger leiden unter schlechter Entlassung eines Kranken unter eigenartigen Umständen ist in befinden. Es besteht also für die Schüler die beste Gelegenheit, Behandlung und miserabeler Bezahlung weit mehr als die dem neuen Rigdorfer Krankenhaus( bei Budow) bor­schon während ihrer Ausbildungszeit die wirtschaftlichen Anforde- Schwestern. Und im Interesse der Kranken liegt es, auf diesem gekommen. Ein Tapezier B. war in der Nacht plöglich erkrankt, rungen eines vielseitigen Betriebes fennen zu lernen. Gebiete Besserung zu schaffen. Dann werden auch die Klagen der anscheinend infolge eines Schlaganfalls. Ein Arzt, der gegen Morgen Kranten, die in letzter Beit sich wieder außerordentlich häufen, herbeigeholt wurde, riet dringend zu schleunigster Ueberweisung an geringer werden. ein Krankenhaus. Er tat auch selber am Vormittag die nötigen

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In der Eisenbahnkantine.

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Uns wird geschrieben: Wiederholt hatte ich Gelegenheit, meine Mittagspause in den Bahnwerkstätten in Tempelhof   zuzubringen und Ein Geldschrankeinbruch wurde in der letzten Nacht in den Kontor- Schritte, um zu beranlassen, daß auf Kosten der Stadt ein Kranten ich habe dort interessante Studien gemacht. Schon beim Eintritt räumen der Holzbearbeitungsfabrit von A. Schwidegky in der Acker- wagen gestellt und der Erkrankte in das neue Krankenhaus ein fand ich, daß das Benehmen und der ganze Geist, der über den straße 48 verübt. Die Diebe drückten eine Türicheibe ein und ge- geliefert werde. Das geschah dann noch in der Mittagstunde. dort ihr Mittagbrot einnehmenden Bahnarbeitern lagerte, eine berlangten so in den Kaffenraum. Dort bohrten sie den Geldschrank Im Krankenhause wurde der Krante nach einstweiliger im Auf­teufelte lehnlichkeit mit der Disziplin in einer Kaserne hat. Ein an und erbeuteten 1000 m. bares Geld und 2000 m. in Wechseln.   nahmebureau borgenommener Besichtigung auf Station 11 großer Speisesaal, in dem sich Bant an Bank reiht, nimmt Hunderte 100 man ihn entkleidete und ihn in bon Arbeitern auf. Die Wände sind mit allerhand Sinnsprüchen Weil er nicht hungern wollte. Durch Nahrungssorgen ist der untergebracht, beschrieben, halb altbäterisch patriarchalisch, halb modern spieß- 36 Jahre alte wohnungslose Metallarbeiter Emil Dietrich in den Tod Bett legte. Seine Ehefrau, die ihn im Krantenwagen begleitet hatte bürgerlich. Im Hintergrunde hebt sich eine mächtige Inschrift ab: getrieben worden. D. war längere Zeit ohne Beschäftigung und und auch die Vorgänge im Aufnahmebureau und im Krankenfaal Ein jeder habe acht darauf, troz seiner Bemühungen wollte es ihm nicht gelingen, wieder Arbeit mitansah, ist der Meinung, daß der Kranke in dieser ganzen Zeit Daß hier fein Störenfried tommt auf. zu erhalten. Um seinem elenden Dasein ein Ende zu bereiten, lieb bewußtlos gewesen sei. Nach der Einbettung des Kranten Diefe Beilen find das Signum des ganzen Raumes und feiner er sich einige Mart, kaufte sich hierfür einen Revolver und jagte sich wurde die Frau in das Aufnahmebureau zurückgeschickt und Gäfte. Was unter dem Spruch gemeint ist, bedarf keiner besonderen Schußleute fanden den Lebensmüden später auf und schafften ihn Sie mußte dann Verhandlungen zwischen einem Arzt und auf einer Ruhebant des Humboldthains eine Kugel in die Schläfe. bort nochmals über die Personalien ihres Mannes befragt. Erklärung. Wie eine versteckte Aufforderung zur Spigelzüchterei muten nach dem Birchow Krankenhause  , wo er bald nach der Einlieferung einer Schwester mitanhören, aus denen sie den Schluß zog, die Verse an, zu denen sich in holder Eintracht noch andere Weis- starb. beiten von Tugend, Fleiß, Sparsamkeit usw. gesellen. Und in der Tat: es scheint, als ob der Spruch den Arbeitern in Fleisch und Blut Silflos aufgefunden wurde vorgestern abend um 10 Uhr ein baß der Arzt irgend etwas übersehen habe und daß mun ihr Mann nicht in der Anstalt behalten werden solle. Als Frau übergegangen wäre. Jeder fügt über sein Mittagbrot gebeugt, meist unbekannter Mann, anscheinend ein Arbeiter, vor dem Hause Groß- B. erschrocken den Arzt fragte: Herr Doftor, Sie wollen wohl stumm und schweigend, felten einen Blick nach seinem Nachbar werfend. beerenstraße Nr. 32. Er blutete aus einer 5 Zentimeter langen Nah verzehrtem Mahl bilden sich einzelne Gruppen zu einem Karten- Kopfwunde und hatte die Besinnung verloren. Im Krankenhaufe meinen Dann nicht aufnehmen?" bekam sie eine Antwort, die sie fpiel, andere streden sich auf einer etwas geleerten Bank aus, die am Urban ist er noch nicht wieder zu sich gekommen. Man weiß dahin verstand, daß für diesen Kranken eine Aufnahmemöglichkeit meisten nicken ein, den Kopf auf die Arme gestützt. Einzelne lesen deshalb auch noch nicht, wie er die Verletzung erhalten hat. Der nicht vorhanden sei. Tatsache ist, daß ihr schließlich gesagt wurde, auch eine Zeitung, doch beileibe nicht etwa den" Vorwärts". Eine Unbekannte ist etwa 40 Jahre alt und 1,76 Meter groß. Er hat der Mann müsse wieder entlassen werden. Frau B. erinnert Art Flugblättchen ist unter den Arbeitern verbreitet, daneben dunkelblondes Haar. und trug einen dunkelgrauen Jadettanzug. sich nicht, daß man ihr eine andere Anstalt genannt habe, in der der bilden allerhand Traktätchen, die hier abgelagert werden, die Lektüre. Unter den Arbeitern mittleren und reiferen Alters gewahrte ich auch ein unbekannter etwa 50 Jahre alter Mann gefunden. Er geriet des Krankenwagens zu warten, der ihren Mann wegbringen folle. In einem Abzugsgraben ertrunken. Einen schrecklichen Tob hat Stranke unterzubringen sei. Sie wurde angewiesen, auf die Ankunft eine große Zahl Schlosser und Schmiede. Mehr oder minder stößt abends in der Dunkelheit in den mit Wasser gefüllten Abzugsgraben Ziemlich zwei Stunden wartete fie, dann kam der Wagen, und der man auf eine große Erbitterung. wurde hinausgetragen. Man hatte nicht versäumt, Welchen Kontrast bildet dieses Stüd Leben im Vergleich zu den hinter dem Birkenwäldchen auf Stegliger Gebiet und vermochte sich Kranke auch das Baufen in den Baubuden und Werkstätten. In letzteren entwickelt allein nicht mehr aus seiner gefährlichen Lage zu befreien. Elend gewissenhaft ihm wieder Anstaltshemd auszu fich vielfach eine lebhafte politische Diskussion, wo in der Debatte die mußte der Wermste den Tod in dem Graben finden. Gestern fand ziehen. Der Einspruch, den Frau P. P. hiergegen erhob, jüngeren Kollegen von den älteren geschult werden und alles an man die Leiche des Unbekannten und schaffte sie nach der Halle des weil bor der Einlieferung fein eigenes Hemd durch Selbständigkeit und Selbstbewußtsein gemahnt. Hier jedoch gefenfte Stegliger Gemeindefriedhofes. Erbrechen beschmutzt worden sei, wurde nicht beachtet. Frau P. Köpfe mit mißtrauischen Blicken, blödes Kartenspiel und Traftätchen­Vei einem Gerüsteinsturz schwer verletzt wurden am gestrigen fagt uns, der Mann sei schließlich ganz nackt in eine Decke gehüllt Leferei. Dazu die patriarchalischen Sprüche und einige Klatsch- Donnerstag mehrere Arbeiter auf einem Neubau in der Sickingen- und so hinausgeschafft worden. Um 4 Uhr nachmittags wurde er Ganz wie sich die Behörde die Arbeiter wünscht. Hoffentlich Stolpischestraße 3, Wilh. Butenhoff aus der Exerzierstraße 19 und zum Rathaus, und von dort aus wurde veranlaßt, daß um straße 41. Dort waren die Maurer August Brückmann aus der in seiner Wohnung abgeliefert. Die Frau lief nun tommen auch diefe Leute mit der Zeit zur Einsicht ihrer Klassenlage! andere beschäftigt. Der Steinträger Albert Kaps aus der Dantel 7 Uhr abends ein Armenarzt bei ihr erschien, der den Mann mannstraße 14 hatte eine Menge Steine nach oben getragen und untersuchte und wiederum fofortige Ueberweisung in eine An­Unter dem Einfluß der milden Witterung haben besonders die warf im vierten Stod eine Tracht auf das Gerüst, als dieses plöp- stalt verordnete. Er setzte die Armendirektion davon in Kenntnis, Eispächter ganz empfindlich zu leiden. Namentlich die kleinen Eis- lich zusammenbrach. Kaps hatte so schwere Verlegungen erlitten, bahnpächter befinden sich in einer sehr schwierigen Lage und nicht daß er nach dem Moabiter   Krankenhause gebracht werden mußte. und um 8 Uhr abends kam dann zum zweitenmal ber wenige von ihnen find in Schulden geraten, umfomehr, als sie die Die beiden Maurer wurden auf der nächsten Unfallstation ver- Krankenwagen und brachte jetzt den Manu nach dem Bachtsumme im ganzen bereits im Voraus zu entrichten haben und bunden und dann entlassen. Sie konnten sich nach ihren Wohnungen Siechenhaus. Dort foll er in einen Raum geſtedt ihnen irgendwelche Nüdvergütung nicht gewährt wird. begeben. worden sein, der für Geisteskranke bestimmt fet. Frau P. weiß nicht, daß vorher ihr Mann geistestrant gewesen wäre. Sie meint, höchstens könnte ein Schlaganfall bei ihm eine Geistesstörung bewirkt haben. Wir vermögen das nicht zu entscheiden. Wundern müssen wir uns, warum nicht P. vom Krankenhaus direkt nach dem Siechenhaus abgeschoben worden ist. Hätte es nicht verhütet werden

blätter.

Aus dem Birchow- Krankenhaus.

Eine fiebenköpfige Einbrechergesellschaft, die Fleischerläden und Konfettionsgeschäfte heimsuchte, ist berhaftet worden. Ihr fonnten bereits 32 Einbrüche, die sie binnen zwei Monaten ausgeführt hat, nachgewiesen werden.

Der Selbstmord der Krankenschwester im Birchow- Krankenhause, Serta Rofenkranz, und die sofortige Entlassung zweier Probes schwestern haben Anlaß zu lebhaften Erörterungen in einigen Blättern Im Tiergarten beraubt wurde gestern abend um 6% Uhr die gegeben. Die Darstellung, die über die Angelegenheit verbreitet Freifrau v. Zedlig- Neukirch aus der Tiergartenstraße 8, die Witwe können, daß er erst wieder nach seiner Wohnung zurückgebracht wird, weicht von einander ab, sodaß der Außenstehende sich auf eines Rittmeisters. Die Baronin pflegte abends entweder auszufahren wurde? Eine Aufklärung besonders dieses Punktes ist dringend zu Grund der vorliegenden Veröffentlichungen nur schwer ein flares oder einen Spaziergang zu machen. Gestern abend ging fie zu Fuß wünschen.