Mr. 18. 27. Jahrg. Beilage Beilage des ,, Vorwärts" Anzeigen für Often, Süden, Weffen.
Vorort- Nachrichten.
Wie schon vorauszusehen, war die Beteiligung bei den am 20. Januar vollzogenen Neuwahlen der Beisiger zum biefigen Gewerbegericht in den Vormittagsstunden eine äußerst minimale, wäh rend in den wenigen Abendstunden sich die Wählerschar, besonders im dritten Wahlbezirt, arg zusammendrängte. So war beispiels weise in dem Wahllofal von Olm, Reuchlinstr. 6, der Andrang ein so gewaltiger, daß die Wähler bei dem schlechten Wetter in langen Reihen auf der Straße standen. Biele kehrten um und haben ihr Wahlrecht infolgedessen nicht ausgeübt. Es ist dringend erforderlich, daß bei fünftigen Wahlen der Magistrat für ein größeres Wahllokal in diesem so industriereichen Bezirke sorgt, damit der Wahlaft glatt von statten geht. Für die Kandidaten der freien Gewerkschaften, die, weil Gegenkandidaten nicht aufgestellt worden, durchweg glatt ge= wählt wurden, wurden 4383 Stimmen abgegeben, das sind 163 Stimmen weniger wie bei den Wahlen vor zwei Jahren. Auch bei den Arbeitgebern waren Gegenkandidaten nicht vorhanden, so daß die Kandidaten der vereinigten Junungen mit 330 Stimmen gewählt wurden. Diese haben diesmal 202 Stimmen weniger er halten als wie vor zwei Jahren. Lichtenberg .
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Rehmann I. Die vorgeschlagenen Bezirksführer, die Genossen Schwarz, Schulz. Deinert und Lig wurden bestätigt, ebenso Genossin Reichardt als Vertreterin der Frauen. Die Versammlung beschloß Jierauf, im Monat März das Stiftungsfest des Wahlvereins abzuhalten.
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22. Januar 1910.
Vorwärts". Abonnenten sind in Neuenhagen 40, in FredersdorfPetershagen 108. Die Jahreseinnahme beträgt 440,64 M., davon sind an den Kreis abgeführt 249,61 m., für Verwaltungstosten und Agitation beträgt die Ausgabe 192,43 M. In den Vorstand wurden gewählt: Höfelbart als Bezirksleiter; Stimming, Stellvertreter; Schwarzbürger, Kassierer; Köseling, Schriftführer; Schumacher, Göller, Beisiger; R. Schumann, Biedermann, Schmäfe, Revisoren; Ley, Bibliothefar.
Gerichts- Zeitung.
Sind Boykottposten strafbar?
Aus der Gemeindevertretung. Aus der Feststellung der Jahres rechnung des Realgymnasiums für 1908 geht hervor, daß die Gemeinde einen Zuschuß von 5109 M. Leisten mußte. Die Schmutzwasserkanalisation in der nördlichen Seite der Barfstraße, wo gebaut wird, soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Der Kostenaufwand beträgt etwa 2400 M. Genehmigung einer Reihe Vorlagen dauerte... 12 Minuten wirts Graffel boyfottiert, weil er es zu Versammlungen herzugeben Die Vorlesung, Beratung" und Die Parteigenossen in Mariendorf haben das Lokal des GaftSteiner der Herren Gemeindevertreter hatte etwas zu sagen. So fonnte der fürzlich mit dem Kronenorden 3. Klasse bedachte Gemeinde- sondere des Sonntags Boykottposten an den Zugängen zu dem berweigerte. Zur Durchführung des Boykotts stellten sie insbevorsteher über Erlaß eines Drtsstatuts betreffend Ber Lofal auf. Die Polizei fchidte eine große Anzahl von Beamten in mehrung der Gemeindeverordneten Beschlußz faffen laffen. Uniform und in Zivil, um dem Gastwirt beizustehen und das wer aber glaubte, daß sich wenigstens hier eine Debatte Boykottpostenstehen zu verhindern. entſpinnen würde, der täuschte sich. Hatte die Verwaltung ob dieses Der Genosse Komnick wurde am 18. Oktober von dem Polizeiaufgestellt. Aber von den fünf Stühlen blieben noch zwei leer. Der mandiert war, sistiert und erhielt daraufhin wegen groben Unfugs wichtigen Ereignisses sogar einen Stuhl mehr im Zuschauerraum sergeanten Hänsel, der in Zivil zur Beobachtung des Lokals kombereits vor zwei Jahren vom sozialdemokratischen Wahlverein gestellte ein Strafmandat über 60 M. eventuell 20 Tage Haft. Antrag auf Vermehrung der Gemeindevertreter, dem später auch Schöffengericht in Berlin- Tempelhof bestätigte diese abnorm hohe bürgerliche Vereine nachhinkten, wurde vor längerer Zeit einer Strafe mit der Begründung, daß die Belästigung des Publikums Stadtverordnetensitung. Die ersten Punkte umfassen die Wahl Kommiſſion überwiesen, die nun mit ihrer Arbeit fertig war! durch den Boykott eine außerordentlich grobe sei und dazu durch mehrerer, jedes Jahr neu zu wählerider Ausschüsse und Stom- Der Vermehrung der Gemeindevertreter vom 1. April 1910 bon denselben die wirtschaftliche Schädigung eines politischen Gegners, missionen. Von unseren Genossen wurden gewählt in den Betitions 12 auf 15 wurde zugestimmt. Auch hier hatte nicht ein also ein durchaus verwerflicher Zweck verfolgt werde. ausschuß: Grauer und Seitel, Rechnungsausschuß: Brühl , Linke und Vertreter ein Wort der Kritik übrig, obgleich andere Gemeinden mit Spiedermann, Ausschuß zur Prüfung von Stadtverordnetenwahlen: weniger Einwohnern mehr Gemeindeverordnete zählten. Kerzscher und Seitel, Kassenrevision: Brühl , Linke, Spiedermann Schülerselbstmord. Die feit Mitte November verschwundene und Sterzscher, Gemischte Kommission für soziale Angelegenheiten: 13 jährige Tochter des Photographen Schneider wurde am DonnersBrühl und Spiedermann, Eingemeindungskommission: Düwell, tag aus dem Lankwizer Hafen des Teltowkanals als Leiche gezogen. Grauer und Rösler. Für den Bezirk 21, umfassend die Traves, Ober- Schöneweide. Oder- und Weserstraße" wird Herr Lehrer Wasmund , Kronprinzenstraße 2, als Armenkommissar gewählt. Für die
Den Widersinn des Dreiklassenwahlrechts zeigt in auffallender am Freitag, den 4. Februar cr., stattfindende Er Weise die diesjährige Wählerliste. Während in der 1. Klasse fazwahl für den ausgeschiedenen Genossen G. Gliefe in 1 Wähler und in der 2. Klasse 262 Wähler vorhanden sind, haben der dritten Abteilung, 14. Wahlbezirk, umfassend: Alfredstraße, in der 3. Klasse 3365 Wähler nur dasselbe Recht. In diesem Jahre Agpodienstraße, Bürgerheimstraße, Frankfurter Chauffee 100-128, find sogar die Berliner Elektrizitätswerke infolge höherer EinHelmutstraße, Magdalenenstraße, Müllerstraße, Rüdigerstraße, schäßung der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft in die 2. Klasse Wagnerstraße und Wagnerplatz wurden unter anderem als Beifiger reip. Stellvertreter die Genossen A. Hedert, A. Mirus und gedrängt worden, welche mit einem Steuerjage von über 269,48 M.
A. Beder gewählt.
beginnt.
Das
Vor der Straffammer, an die Komnid Berufung einlegte, vertrat ihn der Rechtsanwalt Dr. Joseph Herzfeld. Dieser führte aus, für die Frage der Strafbarkeit K.s sei es gleichgültig, ob der Gastwirt durch den Boykott gefchädigt werde. Der Staat führe keine Strafprozesse wegen Schädigung des Herrn Grassel. Das müsse dieser selbst besorgen. Ganz gleichgültig sei auch für die Frage des groben Unfugs, ob K. den Passanten zugeredet oder abgeredet habe, in das G.sche Lokal zu gehen. Alles das gehe die Polizei und das Strafrecht gar nichts an. In Frage komme nur, ob. durch sein Stehen auf der Straße und sein Anreden von Passanten das Publikum gröblich belästigt und insbesondere die äußere Ruhe und Ordnung der Straße gröblich gefährdet oder verletzt hab. Der Polizeibeamte habe aber bezeugt, daß K. in allerhöflichster Weise einige Passanten ansprach und ersuchte, das boykottierte Graffelsche Lokal zu meiden, daß aber nicht die geringste Störung der Ruhe und Ordnung der durch Berliner Ausflügler sehr be= Anläßlich der in einer der letzten Sigungen von uns eingebrachten Seit Bestehen der Gemeinde war es bisher der Arbeiterschaft lebten Straße dadurch verursacht worden. Wenn einzelne der AnInterpellation betreffend Arbeitslosenfürsorge wurde von unseren infolge der vorsintflutlichen Bestimmungen der Landgemeindeordnung, gesprochenen ihren Begleitern oder dem Beamten später sagten, fie Genossen unter anderem an den Magistrat die Anfrage gestellt, wie welche den Hausbesitzern das Privileg sichert, nur möglich, einen empfänden die Mitteilung des Boykotts als eine Belästigung, so fei weit das Projekt des Krankenhauses gediehen sei. Bereits im Vertreter der dritten Wählerklasse aus den Reihen der Nicht diese Belästigung rechtlich unbeachtlich. Denn nicht jede BelästiFrühjahr vorigen Jahres habe man beschloffen, daß die Arbeiten nun grundbefizer in die Gemeindevertretung zu wählen. Auch die gung sei grober Unfug, sondern nur solche, welche mit einer Stöendlich beginnen sollen und bis jetzt sei noch nichts davon zu be- schon zweimal vorgenommenen Vermehrungen der Zahl der Ver- rung des äußeren Bestandes der öffentlichen Ordnung verknüpft merken. Sonderbarerweise lehnte der erste Bürgermeister die Be- treter von 9 auf 18 haben darin feine Kenderung gebracht. Es be sei. Sodann sei die bekundete Belästigung nichts als die unumantwortung rundweg ab, so daß unsere Genossen gezwungen waren, deutet dieser Zustand das trasfeste Unrecht angesichts der Tatsache, gängliche und nach den Entscheidungen des Reichsgerichts erlaubte um endlich in dieser für die ganze Stadt außerordentlich wichtigen daß von den 19 000 Einwohnern des Drtes 17 000 der industriel Betätigung zur Durchführung eines Boykotts. Unmöglich könne sie Angelegenheit Klarheit zu schaffen, eine Interpellation einzubringen. tätigen Arbeiterbebölferung zuzurechnen sind. Die bisherigen Ver- also strafbar sein. Der Angeklagte fei daher freizusprechen, und Mit Recht konnte Genosse Grauer bei Begründung derselben suche unserer Parteiorganisation, unter Anwendung der Möglichkeiten da er nur infolge des Rechtsirrtums der Polizei und des Amtsdarauf hinweisen, daß man bereits im Jahre 1906, nachdem der der Landgemeindeordnung Hausbefizerkandidaten zu wählen, sind gerichts vor der Strafkammer erscheinen müsse, so seien ihm auch Minister erklärt hatte, daß Lichtenberg nur Stadt würde, wenn es vergeblich gewesen. Die Klage unserer Genossen gegen die die Kosten der Verteidigung zu ersetzen. Dadurch werde auch ein ein Strankenhaus besitze, den Bau eines solchen beschlossen hatte. ungültigkeitserklärung der 1908 stattgefundenen Wahl, wo heilsamer erzieherischer Einfluß auf die Polizei ausgeübt, die sich Jetzt, nach zirka vier Jahren und nachdem die Stadt inzwischen auf von uns Vertreter bon Hausbesitzern gewählt wurden, noch nicht daran gewöhnt habe, daß friedliche und ruhige Boykottzirka 80 000 Einwohner angewachsen sei, ist von dem Bau immer ist in zwei Instanzen abgewiesen und schwebt jetzt beim Ober- posten sie gar nichts angehen. noch nichts zu bemerken. Bei Beantwortung der Interpellation verwaltungsgericht. Wenn nun in diesem Jahre hierin eine Aende- Das Gericht erkannte auf Freisprechung. Zur Begründung erklärte der Stadtbaurat, daß er für seine Person alles daran jeze, rung eintritt, insofern, als bei den kommenden Wahlen der zweite wurde ausgeführt, man könne es dahingestellt sein lassen, ob der den Bau zu fördern. Lediglich den äußerst schwierigen Terrain- Richtange feiiene gewählt werden kann, so ist dies nur einem Boykott ein berechtigtes Kampfmittel fei. Jedenfalls läge hier berhältnissen sei es zuzuschreiben, daß die Angelegenheit noch nicht eigentümlichen Zufall zu danken, indem einer der Schöffen jetzt keine Gefährdung des äußeren Bestandes der öffentlichen Ordnung weiter gediehen fei. Man habe mit Rücksicht auf diese Schwierig Haus befizer geworden ist. Es stellt sich jetzt die Berechnung vor und deshalb müsse der Angeklagte freigesprochen werden. teiten ein vollständig neues Projeft ausarbeiten müssen, er hoffe wie folgt: Von 18 Vertretern, dem Gemeindevorsteher und Ueber die Bubilligung der Kosten der Verteidigung schwieg sich das jedoch, wenn irgend möglich, noch in diesem Herbst mit dem Bau 4 Schöffen 23 Personen, müssen a 16 Angesessene fein, Gericht aus. beginnen zu können. Der folgende Bunkt der Tagesordnung zeigte es bleiben biernach noch 7 Nicht angesessene zu wählen. Nun wieder einmal so recht das so vielgerühmte foziale Verständnis des sind der Gemeindevorsteher sowie der zu erwartende besoldete Magistrats fowohl wie der bürgerlichen Mitglieder der Deputation Schöffe augenblicklich als Nichtangesessene vorhanden, es bleiben der städtischen Werke. Beantragte man doch nichts mehr und demnach 5 Vertreter übrig. Von diesen wählt nach der Landnichts weniger, als den Preis für Kochgas von 10 Pf. auf 12 Pf. zu gemeindeordnung jede Klasse zunächst je einen und die dritte und erhöhen. Begründet wurde dieser in erster Linie die ärmere erste Klaffe je einen mehr. Machte nun bisher die Hausbesiger Bevölkerung sowohl wie den sogenannten Mittelstand treffende An- tandidatenfrage der örtlichen Parteileitung Schwierigkeiten, so ist sie trag mit dem Hinweis, daß die Selbstkosten bereits höher seien wie bei dieser Wahl der Sorge enthoben. der Verkaufspreis und daß Berlin ja ebenfalls schon 12,35 Pf. für den Kubikmeter erhalte. Daß diese Begründung nicht zutreffen fonnte, wurde von unseren Genossen dadurch bewiesen, daß das Gaswert seit Jahren für die gesamten Werke die melkende Kuh bedeutet, indem man gewaltige Summen als Unkosten des Gaswerts bucht, welche in Wirklichkeit auf die Konten Wasserwerk und Elektrizitätswert gehören. Auch der Einwand, daß Berlin höhere Preise habe, trifft nicht zu, denn der Berliner Preis von 12,35 Pf. stellt den Einheitspreis dar, während man in Lichtenberg das Gas für Beleuchtung immer noch
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1½ Jahre Gefängnis gegen eine Bierzehnjährige!
Aus Heimweh ist die 14jährige Dienstmagd Alwine Deilide aus Sottrum zur Brandstifterin geworden. Das Kind war nach feiner zu Ostern erfolgten Konfirmation zuerst bei einem Bäder, dann bei einem Schlächtermeister in Stellung getreten, wurde abe so vom Heimweh geplagt, daß es wiederholt aus dem Dienst lief. Da ihre Eltern sie jedesmal sofort zurüdbrachten, verfiel sie auf ein anderes Mittel, um aus dem Dienst zu kommen: sie steckte das Warum muß die Arbeiterschaft im Gemeindeparlament vertreten Wohnhaus und die Scheune ihres Dienstherrn in Brand; die sein? lautete das Thema, über das Genosse Stadtverordneter Scheune brannte nieder, während das Feuer im Wohnhaus rechtGroger in einer öffentlichen Versammlung referierte. Jm Verlaufe zeitig bemerkt und gelöscht wurde. Nach einigen Tagen wiederholte feines Vortrages befamen die bürgerlichen Interessenpolitiker sie den Versuch an dem Wohnhaus, doch entstand nur geringer manchen scharfen Hieb. Groger verbreitete fich ausführlich über die Schaden. Im ganzen belief sich der angerichtete Schaden auf Gemeindevertreter, die jetzt ihre Interessen in den Vordergrund 1500. stellen, er hob hervor, wie ganz anders die Sozialdemokraten für
Die
mit 16 Bf. verkauft. Ein von unseren Genossen wiederholt gestellter das Wohl der Allgemeinheit eintreten würden. Reicher Beifall be- Der Hildesheimer Arzt Dr. Niewerth hat die Awine Deilide Antrag auf Schaffung des Einheitspreises ist stets abgelehnt worden lohnte den Referenten. Zur Diskussiou meldete sich kein Bürger- auf ihren Geisteszustand untersucht und kam in seinem vor Gericht und auch bei dieser Beratung wurde er scharf bekämpft. Die ganze licher. Genoffe Mizner unterstrich noch einmal die Ausführungen abgegebenen Gutachten zu dem Ergebnis, daß sie unter dem Drucke Borlage wurde schließlich einer Kommission, welcher unsere Genossen des Referenten, namentlich in bezug auf das schändliche Wahlrecht. von Zwangsvorstellungen gehandelt hat. Der Körper weise DegeneBrühl, Düwell, Seitel, Spiedermann und Stöber angehören, über Besitzen doch am hiesigen Ort in der dritten Klasse 581 Wähler nur rationsmerkmale auf und das Mädchen sei auch sonst zurücktwiesen. soviel Recht wie 47 in der zweiten und 4 in der ersten Klasse. Genosse geblieben. Sie sei indes nicht als unzurechnungsfähig zu bea Eine Vorlage betreffend Erweiterung des Gaswerks wurde eben Blume geißelte die Sparpolitik der Gemeinde, die für kommunale zeichnen, sondern nur als vermindert zurechnungsfähig. falls einer Kommission, bestehend aus den Stadtverordnetenmitgliedern Zwecke fast nichts, dagegen für das Kaiserrudern 500 M. und zur Hildesheimer Strafkammer nahm an, daß die Angeklagte sich der der Baudeputation und der Deputation für die städtischen Werte Kaisergeburtstagsfeier 100 M. übrig hatte. Nach einem warmen überwiesen. Bemerkt fei noch, daß die Kosten für das Erweiterungs- Appell an die Genoffen zur eifrigen Agitation wurde die Versamm Strafbarkeit ihrer Handlung bewußt gewesen sei und erkannte auf projeft auf 1207 000 m. veranschlagt sind. Ein Antrag des lung unter begeisterter Stimmung geschlossen. eine Gefängnisstrafe von 1½ Jahren. Die Angeklagte soll zur beMagistrats, die Marktstandgelder von 10 Pf. auf 20 Pf. pro Quadratdingten Begnadigung empfohlen werden. Nowawes. meter zu erhöhen, wurde gegen unsere Stimmen angenommen. Das Urteil ist ungeheuerlich. Auf Grund des Gutachtens des Einige Bürgerliche unter Führung des Herrn Sommerforn bes Den Tätigkeitsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr des Wahl- Arztes und auf Grund der bekannten Tatsache, daß Brandstiftungen antragten fogar 30 Pf., jedoch zogen sie kurz vor der Abstimmung, vereins erstattete in der legten Generalversammlung Genosse Krobn häufig auf zwangsvorstellungen in der Pubertätszeit zurückzuals sie auf das Lächerliche ihres Antrages von uns aufmerksam ge- berg. Es wurden 15 Versammlungen abgehalten, davon sechs öffent- führen sind, hätte das Kind freigesprochen werden sollen. Die macht gemacht worden waren und nachdem festgestellt wurde, daß liche. Der Verfuch, in Glienicke unter freiem Himmel eine Volksselbst das Gesetz nicht mehr wie 20 Pf. zuläßt, ihren Antrag zurüd. versammlung abzuhalten, sei leider gescheitert. Die im vorigen Hauptschuld an dem drakonischen Urteil trägt freilich die StrafMariendorf- Südende. Jahre eingeführte Haustaffierung habe sich auf das beste bewährt. gefeßgebung, die die Strafmündigkeit bereits mit Vollendung des Ferner erivähnte Redner noch die Einsetzung eines Jugendausichujjes. 12. Jahres beginnen läßt, statt das Strafbarkeitsalter auf das In der Generalversammlung des Wahlvereins erstattete der Die Mitgliederzahl ist von 677 männlichen und 40 weiblichen am vollendete 16. Jahr heraufzurüden. Die Vollstreckung des Urteils Vorsitzende Genosse Jeserich den Bericht des Vorstandes. Aus dem Anfang des Jahres auf 696 männliche und 45 weibliche am Schlusse würde ein Menschenleben vernichten und niemandem Nutzen felben ist folgendes zu entnehmen: Die Mitgliederzahl betrug am desselben gestiegen. Fünf Mitglieder find im Laufe des Jahres ver bringen. 1. Januar 1909 217 männliche und 36 weibliche, am 31. Dezember storben. Am Schlusse forderte Strohnberg die Genossen auf, in Zus 225 männliche und 50 weibliche Mitglieder. Versammlungen fanden funft mehr wie bisher für die Partei tätig zu sein. Der Kassenstatt 8 Mitglieder und 5 öffentliche, welche, wie auch die General bericht weist eine Einnahme von 2612,57 M. und eine Ausgabe von bersammlungen, zum Teil recht gut besucht waren. Flugblatt 2828,84 M. auf, fo daß ein Defizit von 216,27 M. zu verzeichnen ist. berbreitungen fanden zehn statt, an deren Beteiligung noch viel zu Nach dem Speditionsbericht wird der Vorwärts" in 377, die wünschen übrig bleibt. Des weiteren ging der Berichterstatter auf Brandenburger Zeitung" in 402 Exemplaren gelesen. Beim Bericht den am Orte geführten Lokalkampf ein er gab bekannt, daß ein der Lokalkommission wurde bemängelt, daß eine Anzahl Genossen Urteil von 60 m. in der Berufungsinstanz aufgehoben worden ist. nicht die Lokalsperre einhalten. Der Vorstand wurde mit Ausnahme Nach dem Vericht des Kassierers vom verflossenen Halbjahr des zweiten Vorsitzenden, Genossen Neumann, der durch den Gesteht im dritten Quartal einer Einnahme von 300,50. nossen Heidenreich erießt wurde, wiedergewählt. Ebenso wurde für eine Ausgabe von 269,94 m., im vierten Quartal einer Einnahme die Genosjin Frau Nattstock Frau Reinfeld als Revisorin gewählt. von 312,01 M. cine Ausgabe von 245,49 M. gegenüber. Aus dem Unter Geschäftliches teilte der Vorsitzende Eingangs der VersammBericht des Spediteurs war zu ersehen, daß die Zahl der„ Vorwärts" lung mit, daß Genosse Zubeil im Monat Februar einen VorAbonnenten von 376 im Monat Juli 1909 auf 425 Ende Dezember tragszyklus über unser Parteiprogramm halten wird. Aufgenommen 1909 gestiegen ist. Es folgten nach diesen Berichten die der übrigen wurden 39 Genossen. Funktionäre des Wahlvereins. Durchweg wurde der Wunsch aus
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Basserstand
Wafferstands- Nachrichten
am 20. 1. 19. 1.
feit
cm cm) 5673)
0
0
122
+2
194
16
218
+3
234+7
132+2 +1 +5
123
+8
13
+11
Kroßen Franfiurt Barthe, Schrimm Landsberg 122 Nete, Bordamm 48 1be, Leitmeriz
Dresden Barba 321+1 Magdeburg 264
+ bedeutet Buchs.
am leit 20. 1. 19. 1.
cm cm³)
270-1 132+2 142
0
174
128
]
Minden
0
+15
212+2
0
Eisstand.
339+-46 473+79
504-314
221-89
513-155
eisfrei.
und an den Zahlabenden beteiligen möchten. Die vorgenommenen In der Generalversammlung des Wahlvereins gab Genosse Vorstandswahlen hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Genosse Hübscher den Jahresbericht. Danach haben stattgefunden fünf MitJeserich, 2. Vorsitzender Genosse Schwarz, Beisitzerin Genoffin glieder und fünf öffentliche Versammlungen, die letzte, welche am Nach heutigen telegraphischen Meldungen hat der Rhein mittleres Reichardt, Kaffierer Genosse Spremberg . Schriftführer Genosse Totensonntag abgehalten werden sollte, wurde polizeilich verboten Hochwasser, doch ist nicht zu erwarten, daß er eine gefährliche Höhe erlangen Kommid, Revisoren die Genossen Singer, Sucker und Huhn; legere mit der Begründung: dieser Tag ist eingesetzt, das Andenken der Nedar bei Wimpfen , die obere Mosel und die Saar sind bereits wird, zumal da der Schweizer Rhein bereits wieder fällt. Auch der bilden auch die Speditionskommission; Bibliotbekare die Genoffen Toten zu ehren. Es baben ferner stattgefunden: Eine Vorwärts" gefallen. Bei Trier liegt der Wasserstand heute morgen 1 Meter über Wagner und Lix, Landagitation Genosse Lehmann I, Spediteur Agitation, eine Stalender, vier Flugblatt- und fünf Handzettel Mittelhochmaffer, doch ist die Mosel auch dort nur noch in schwachen Genosse. Leip, Lokalkommission die Genossen Eichholz und verbreitungen. Burzeit gehören dem Wahlverein 108 Mitglieder an. Steigen.