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Jm Kampfe mit der Kolonialverwaltung.

Befehl!

Der Wert der offiziellen Dementis

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heiten werden so 3ufammenrottungen" hervorgerufen). Hierbei ringerung des für diese Arbeiten erforderlichen Personals zu er- Und der Wunsch der Regierung ist den unabhängigen Richtern will nun ein Gendarm beschimpft und bedroht worden sein; es sei möglichen. gesagt worden:" Du Lump hast die längste 3eit ge Iebt!" Erst am 14. November, also 3% Woche später, hat der Gendarm den Angeklagten auf dem Nicwandschacht wiedergesehen Der in Hamburg   wohnende Kaufmann Gottlieb Goerne und sogleich erkannt", vorher war gegen den Mann nichts unter- hat bis Ausbruch des Hereroaufstandes in Wüstwest gewohnt, wo ist felten besser illustriert worden als in folgendem Falle: Vor nommen. Ein gleichfalls geladener Gendarm kann die belastende er ein Vermögen von 178 000 m. verloren haben will, da ihm einigen Wochen meldeten freisinnige Blätter aus dem Riesen­Aussage seines Kollegen durchaus nicht unterstützen; allgemein seine Plantagen usw. durch die Aufständischen zerstört worden sein gebirge, daß eine Anzahl Tschechen, meist tschechische Arbeiter, au 3- herrscht die Ansicht vor, daß der erste Gendarm sich geirrt haben fellen. In Verfolg seiner Interessen ist G. einige Male mit der gewiesen und über die böhmische Grenze abgeschoben seien. Kolonialverwaltung beziehungsweise der Schußtruppe in Kollision Prompt, wie immer, tam das Dementi. Diesmal war es die Re­müsse, trotzdem erkennt das Gericht auf vier Monate Gefängnis! geraten. Im August 1908 ist er wegen Beleidigung der Schuß- gierung zu Lięgnik, die die ganze Meldung für falsch erklärte. Es Freilich können derartige Urteile nicht gerade verwundern, wenn truppe freigesprochen worden, weil das Gericht, Straffammer II feien nur einige ausländische Arbeiter zur Innehaltung der man die im folgenden Falle sich wiederspiegelnde Stimmung in   Hamburg, ihm den Schuß des§ 193 zubilligte. Sturz nach dieser ministeriell vorgeschriebenen Starenzzeit, laut welcher vom 20. De­des Gerichts in Anjas bringt. Zugleich mit dem Angeklagten Verhandlung richtete G. ein weiteres Schreiben an die Stolonial gember bis 1. Februar ausländische Arbeiter ihren Aufenthalt in Weiß wurde gegen die Ehefrau Jenderch verhandelt. Ihr ist es verwaltung, in dem er ironisch auf den Ausgang dieser Justiz- Deutschland unterbrechen müssen, über die Grenze abgeschoben ebenso ergangen, wie dem vorigen Angeklagten. Sie kam von aktion hinwies und mit Bezug auf den Oberleutnant v. Franten worden". Das war aber völlig unwahr, denn soeben stellt der einem Geschäftsgange und wurde von der durch Gendarmen zu   berg, Stationschef in Okantwego, Behauptungen aufstellte, die Bote aus dem Riefengebirge" fest, daß die Ausgewiesenen übez­fammengehaltenen Menge in einen Graben gedrängt. Um nicht beleidigender Natur sein sollen. Als Goerne infolge des Aufstandes haupt keine Saisonarbeiter gewesen find, auf die die Karenzzeit den Distrikt verlassen mußte, soll sein außerhalb der befestigten Anwendung findet, sondern Handwerker. Fünfzehn tschechi­zu stürzen, hielt sie sich an einem Baum fest und rief erregt: Aber Station belegenes Haus von Hereros start beschädigt worden sein. schen Handwerksgesellen ist vor   Weihnachten in Hirschberg und da müßte man doch gleich dazwischen schmeißen! Ein Polizist aus Die Entschädigungskommission forderte ihn später auf, feinen Umgegend die Ausweisung zugegangen, und darunter befinden Burgörner hat diese Worte tragisch genommen. Der Staatsanwalt Schadenersatzanspruch anzugeben. Auf Grund von Mitteilungen sich mehrere Familienväter, die schon längere Zeit in Preußen beantragt gegen die 60 jährige Frau 5 Monate Gefängnis!! mehrerer Freunde und Soldaten gab er eine Entschädigungssumme wohnten und nie an die ominöse Karenzzeit" erinnert worden Das Urteil lautet zwar auf 2 Wochen, doch führt das Gericht von 1500 M. an. Die unter Führung des Oberleutnants v. Franken- sind. aus: Geldstrafe sei ausgeschlossen, es dürfe nicht au milde berg eingefeßte Unterkommission meinte, es sei überhaupt kein erjabpflichtiger Schaden entstanden. Ihr Bericht führte zur Ab- Wieder ein drakonisches Militärgerichtsurteil. geurteilt werden! lehnung des Anspruchs. Dem Leutnant v. F. wirft G. vor, flüchtig Das Militärgericht in   Braunschweig berurteilte den als und gewiffenlos verfahren zu sein. Der Angeklagte, der sich am Montagnachmittag abermals vor unsicheren Heerespflichtigen eingestellten Musketier Meese au dem genannten Gericht zu verantworten hatte und gegen den noch 3 Jahren Gefängnis und Versegung in die zweite Staffe zwei weitere Beleidigungsklagen schweben, behauptete, er sei durch des Soldatenstandes, weil er in der Silvesternacht in voller Be die füdwestafrikanische Wirtschaft" schiver geschädigt worden. trunkenheit ohne Erlaubnis die Stadt besucht und nach seiner Statt der ihnt zustehenden 178 000 m. habe man ihm 488 M. ge- Arretierung auf der Wachtstube geschimpft, gelärmt und Vorgesezte boten, falls er teine weiteren Ansprüche erhöbe. Der Oberst bedroht hatte. b. Erstorff, habe ihm für die Einquartierung von zwölf Soldaten 8 Pf. pro Stopf und Tag geboten. Das pro Tag eine Mart. in Rede stehende Haus sei arg beschädigt gewesen, aber die Kom­mission, gegen die er jekt feine Angriffe richte, habe das nicht ge­sehen. Er werde zu geeigneter Zeit die ganze Wirtschaft" ver­öffentlichen.

Wie das Militär bei den harmlosesten Vorfällen vorgegangen ift, erhellt aus der Erzählung eines Bizefeldwebels, der ebenfalls als Zeuge geladen ist. Um am Abend des Tages, als das Militär auf dem Kriegsschauplatze erschien, die Menge, die sich bei derartig befremdenden Ereignissen naturgemäß sammelte, zu beruhigen" ließ der Feldwebel mit aufgepflanztem Seitengewehr schwärmen! Hierbei stieß ein jetzt in Redlinghausen befind­licher Bergmann gegen einen Musketier. Dieser behauptet als Zeuge, geschlagen worden zu sein. Der Bergmann wurde arretiert und auf der Wache festgehalten, weil der Feldwebel vergessen hatte anzugeben, was mit dem Verhafteten geschehen solle. Heute erhält dieser einen Monat Gefängnis.

Mehr und mehr zeigt die Justigaktion, die gegen die Klaffen­fämpfer von   Mansfeld betrieben wird, daß fie aur Rechtfertigung des Militäraufgebots dienen soll. Die harmlosen Vorfälle müffen streng bestraft werden, sonst wirkt die Auffahrt der Maschinen­gewehre gegen ruhige Leute gar zu lächerlich. Und das alles wagt der arbeiterfreundliche" Abgeordnete von   Mansfeld, Herr Dr. Arendt, nebst seinen Geistesverwandten zu beschönigen und für gerechtfertigt zu erklären!

Zum   deutsch- amerikanischen Handelsvertrag. Wie der New York   Herald" aus   Washington meldet, hat das Staatsdepartement beschlossen, vorläufig   Deutschland gegenüber auf feinen Forderungen in der Fleischfrage nicht zu bestehen in der Er.  wägung, daß die hohen   amerikanischen Fleischpreise noch weiter steigen würden, wenn   Deutschland dem   amerikanischen Fleisch ge­öffnet würde.

Die Ablehnung des   deutsch- portugiesischen Handels­vertrages.

Der Handelsvertrag mit   Portugal wurde heute in der Kom­mission mit 15 gegen 18 Stimmen abgelehnt. Für den Handels­vertrag stimmten Konservative, Freifinnige, Sozialdemokraten und vom Zentrum der Abg. Herold. Dagegen stimmten die übrigen Mit glieder des Zentrums, die Nationalliberalen und Antisemiten. Die Rationalliberalen erklärten, daß die Abstimmung in der Kommission nicht bindend sei für ihre Haltung im Plenum.

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Das Gericht erkannte an, daß der Angeklagte in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt habe. Aus dem Inhalt des Schreibens gehe aber die Absicht der Beleidigung hervor, weshalb er bestraft werden müsse. Das Urteil lautete auf 200 M. Gelde strafe oder 20 Tage Gefängnis.

Sittlichkeitspetitionen.  

München, 23. Januar. Die Kammer der Abgeordneten er­lebigte heute eine Reihe Petitionen, welche auf die Erhaltung und Förderung der öffentlichen Sittlichkeit abzielen. Gestreift wurde die öffentliche Auslegung von schamlosen, die Sinnlichkeit reizenden Bildern und Schriften, die unfittlichen Darstellungen durch Kinematographen und die scheußliche Un­fitte" des Mädchenhandels.

In die eigene Grube gefallen.

In   Annen( Kreis   Hörde) errangen die Sozialdemokraten bei der Gemeinderatswahl über die vereinigten Gegrier zum ersten mal einen glänzenden Sieg. Sie eroberten in der dritten Abteilung drei Mandate. Nun sannen die Gegner darauf, wie sie den verhaßten Roten die Mandate wieder rauben könnten. Als Grund mußte das Haus befizer. privileg herhalten. Angeblich saßen in der britten Abteilung zu wenig Sausbesitzer. Bisher hatte man es mit dieser Bestimmung nicht so genau genommen, besonders nicht in der ersten Abteilung. Also drehten unsere Genossen den Spieß um und beantragten Ungültigkeitserklärung der Wahlen in der ersten Abteilung. Das Gemeindekollegium erklärte aber nur die Wahl der dritten Abteilung für ungültig. Nun klagten unsere Ge. nossen beim Kreisausschuß mit dem Erfolge, daß Die Wahl der sozialdemokratischen Vertreter für gültigerklärt, die Wahl der ersten Abteilung aber tassiert wurde. Die Sozialdemokraten erzielten also einen vollen Erfolg. Die Gegner mußten hereinfallen, weil in der ersten Abteilung tatsächlich kein Hausbefizer fikt, einer der gewählten Ge­nossen aus der dritten Abteilung aber den Nachweis erbrachte, daß er Hausbesitzer ist.

Oefterreich.

Die Beziehungen zu   Rußland.

Den breitesten Raum in der Besprechung nahm die Frage der Prostitution ein. Die Prostitution ist nach Ansicht eines Zentrumsabgeordneten so alt als die Menschheit selbst. Das ist nun awar nicht ganz richtig, weil die freigeschlechtliche Hingabe der Frau in den Entwidelungsperioden der Wildheit und auch Barbarei durchaus feine Prostitution war. Aber er hat damit wenigstens zugegeben, daß nicht der moderne Unglaube die  Wien, 26. Januar. Bon besonderer Seite erhält die Neue Ursache dieser schlimmen Erscheinung ist, und das will für einen Freie Presse" über die Meldungen von der Anbahnung freundlicherer Beziehungen zwischen Desterreich-   Ungarn und Rußland Innern machte lange Ausführungen über die geheime und ungarische Botschafter Graf   Berchtold wiederholt mit dem Bentrumsmann schon viel heißen. Der Minister des folgende Mitteilungen: In den Besprechungen, die der österreichisch öffentliche, d. i. staatlich geduldete oder fonzessionierte Prostitution, Minister des Aeußern Herrn Jswolsti hatte, wurde beiderseits Preußische Germanisation in Nordschleswig. über die Kasernierung und gesundheitliche Ueberwachung der anerkannt, daß die Spannung, die aus der Annegionskrise Zu den widerlichsten Zwangsmaßregeln in Nordschleswig ge- Dirnen. Nach seiner Ansicht haben die Bekämpfungsversuche in zurückgeblieben ist, mit Rücksicht auf die Verhältnisse auf dem Ballan hören die Fälle, in denen Lehrer, die weiter nichts verbrochen haben, den verschiedensten Kulturstaaten zu dem Ergebnis geführt, daß und in ganz   Europa nicht unbedentliche Folgen haben als daß fie in von dänischen Nordschleswigern gebildeten Abstinenz überall dort, wo ein scharfes System der leberwachung herrschte, fönnte. In diefer Auffassung zeigt sich eine lebereinstimmung vereinen gesprochen haben, mit Frist von wenigen Tagen nach süd die Geschlechtskrankheiten nicht so zahlreich waren wie dort, wo awischen dem   österreichisch- ungarischen Botschafter Graf   Berchtold, lichen Gegenden versetzt worden sind. Die Regierung will jetzt noch die Polizei die Sache mehr gehen ließ. Er konnte für seine Auf- ber selbstverständlich die Meinungen des Ministeriums des Aeußern in   Wien zum Ausdruck brachte, und dem russischen schneidiger vorgehen. Die Folge dieser Flensborg Avis melbet, daß sämtlichen Geistlichen in ftellung auch einiges statistisches Material beibringen:   AIS 1862 Minifter des Aeußern Herrn Jewotsti. dürfte sein, daß bon russischer Scite Nordschleswig ein Schreiben vom Konsistorium in Stief zugegangen in   Bayern die Bordelle aufgehoben wurden, stieg innerhalb einiger lebereinstimmung sei, worin ihnen verboten wird, in Vereinen zu sprechen, deren Mit- Jahre der Krankenstand gang außerordentlich. Auch weisen die dieser Faden weiter gesponnen wird und daß sich im Laufe der Zeit glieder in der Mehrzahl   dänisch gesinnt sind. Besonders wird vor Garnisonstädte mit Bordellen die geringste Zahl geschlechtskranker diese allgemeine Stimmung zu einer Wendung in dem Soldaten auf, während   München den hohen Sak bon 27 bon 1000 gegenseitigen Verhältnisse und zu einer politischen dem Sprechen in Abstinenzvereinen gewarnt. Außer den ausgesprochenen deutschtümlerischen Hezvereinen zu verzeichnen hat.( Die Abolitionisten, die Gegner der polizei- Auseinandersetzung verdichten könne.' Das muß jedoch der würden dadurch fast alle Vereine getroffen werden, weil die fiber- lichen und gesundheitlichen Kontrolle der Prostituierten, verfügen Bukunft vorbehalten bleiben, während es jetzt schon festzustellen ist, wiegende Mehrzahl der Bevölkerung in Nordschleswig dänisch ge- über statistische Zahlen, die das Gegenteil erweisen. Red. d. 2.".) daß beiderseits Geneigtheit zu einer solchen Auseinandersetzung fich zeigt. finnt ist.

Genosse Segi protestierte gegen eine Aeußerung des Ministers, daß die Prostitution nicht mit den sozialen und wirt­schaftlichen Verhältnissen zusammenhänge. Er betonte, daß in guten wirtschaftlichen Zeiten bei reichlicher Arbeitsgelegenheit und ge­nügendem Verdienst die Zahl der Prostituierten sich verringere, in schlechten Zeiten zunehme.

Bündnis zwischen Bündlern und Zentrum in der   Pfalz.  

Schweiz.

Staatliche Arbeitslosenfürsorge.

Jm Züricher Kantonsrat wurde bei der Budgetberatung ber Stredit für die Arbeitslosenunterstützung von 1800 auf 1400 Fr. erhöht, wovon die Stadt   Zürich 1000 Fr. und der Typographenbund 400 Fr. erhalten.

bewilligt zur Durchführung von Borstudien für eine fantonale Der Neuenburger Kantonsrat hat der Regierung einen Kredit Arbeitslosenversicherung. Die Regierung hat bereits ein bezügliches Fragenschema aufgestellt und veröffentlicht, das sechs Fragen enthält, bie fich auf das System( Genter oder Berner), obligatorische oder fakultative Versicherung, Kreis der Versicherten, Aufbringung ber Mittel, Höhe und Einheitlichkeit oder Abstufung der Beiträge sowie der Arbeitslofenunterstützung beziehen.

England.

Einmarsch in   Persien.

Württemberg und die Schiffahrtsabgaben. In der Frage der Schiffahrtsabgaben scheint es zu einer ent­scheidenden Wendung zu kommen. Bekanntlich sind die Stimmen Württembergs im Bundesrat ausschlaggebend dafür, ob die auf Wenderung der Reichsverfassung gerichteten Pläne Preußens An­Das Resultat der Besprechung ist ein negatives. Der Minister nahme finden oder nicht. An eine Zustimmung Württembergs zu wird sich die Frage weiter überlegen, wie das seine Vorgänger den Schiffahrtsabgaben wäre nicht zu denken, wenn nicht schon Jahrzehnte getan haben. Vielleicht kommt er schließlich zur die württembergische Regierung der Meinung wäre, durch Erkenntnis, daß die Frage in der heutigen Gesellschaftsordnung die Zustimmung und durch den Eintritt in den Wasser überhaupt nicht gelöst werden kann, weil die Prostitution, wie sie straßen- Zweckverband- wie Breußen in plant die Stanalisierung in der Feudalzeit eine Folgeerscheinung der wirtschaftlichen Ver­bes Nedars zu erreichen. Dies ist für die wirtschaftliche Enthältnisse, es auch in der   kapitalistischen Ordnung ist. wickelung Württembergs geradezu eine Lebensfrage. Der Stand der Frage ist aber durch die wenig entgegenkommende Haltung der badischen Regierung, die am Neckar natürlich stark beteiligt ist, in den letzten Jahren nicht gefördert worden. Ju Württem Berg hatte daher bereits eine stark pessimistische Auffassung   München, 25. Januar. Aufsehen erregt in politischen Kreisen Plaz gegriffen. Selbst politische Kreise, die noch vor zwei Bayerns die Tatsache, daß für die Nach wahl zum Landtage Jahren mit aller Entschiedenheit gegen die Schiffahrtsabgaben auf- in dem pfälzischen Wahlkreise   Landau ein Bündnis traten, glaubten im Interesse des Landes jetzt keinen Widerspruch wischen dem Bund der Landwirte und dem Bentrum mehr erheben zu dürfen. Durch eine in letzter Stunde einfegende gefchloffen wurde. Das Bündnis richtet sich gegen die bis­parlamentarische Aktion scheint aber doch noch eine entscheidende herigen Verbündeten der Bündler, die Nationalliberalen. Wendung herbeigeführt werden zu sollen. Montag abend wurde im badischen Landtage von den drei Parteien des Großblocks der Antrag eingebracht, daß die Regierung die Frage der Redarkanalisierung Das Reichsichaßamt hat an die Landesregierungen ein Rund­schleunigst durch bundesfreundliches Bufammenwirken der Regierungen fchreiben gerichtet, in dem die Herabsetzung der zur Bereitung der bon Württemberg und Baden einer möglichst baldigen Lösung ent- Eosinlösung zu verwendenden Menge um die Hälfte, nämlich von gegenführen und zugleich ein Einverständnis in der Frage der Schiffahrts- 1 Kilogramm auf 0,5 Stilogramm für 50 Liter Flüffigkeit angeregt wird. Gleichzeitig ist die schon vor einigen Wochen für gewisse Fälle abgaben anstreben möge." empfohlene Berminderung der zu verwendenden Farbflüssigkeitsmenge Da hinter den Antragstellern die Mehrheit des Landtages steht, um 20 Broz. allgemein für ftatthaft erklärt worden. Weiter sollen so bedeutet das für die badische Regierung den svingenden Auftrag, auch Erörterungen darüber im Gange fein, wie ben gerade aus dem Lande   Württemberg beim Bau des Neckarkanals so weit Müllerfreisen laut gewordenen Klagen ebenfalls abgeholfen werden hin gerichtet worden. entgegenzukommen, daß der Kanal auch ohne Württembergs Anschluß tann. an den preußischen Zweckverband unterhalten werden Geschieht dies, so fällt natürlich für Württemberg jeder Grund fort, in der Bundesratssigung, die, wie wir erfahren, bereits am nächsten Montag stattfinden soll, der Erhebung von Schiffahrtsabgaben zuzuftimmen.

tann.

Das schöne Eosin.

Die Vorauswirkung der Strafgeseknovelle. Wegen Beleidigung eines Schumanns ist am Dienstag der Redakteur der Altenburger Boltszeitung", Genosse Paul   Frölich, vom   Altenburger Landgericht zu 150 M. Geldstrafe verurteilt worden. Eine Beugin be­stätigte die in einer Notiz aufgestellte Behauptung, daß ihr der Kontrolle des Reichshaushalts. Schußmann unfittliche Anträge gestellt habe. Man glaubte ihr Dem Bundesrat ist der Entwurf eines Gesetzes über die Kon- nicht, obwohl der Schußmann selbst die Aussagen in ganz unsicherer trolle des Reichshaushalts zugegangen. Der Entwurf will Verein Weise bestritt und zugab, eine ähnliche Aeußerung scherzweise" fachungen auf dem Gebiete der Rechnungsprüfung bringen, wie sie getan zu haben. Der Staatsanwalt sah ein, daß die Sache aus von vielen Seiten, so auch im Reichstag, in lezter Zeit empfohlen sichtslos war, er beantragte nur 50 M. Geldstrafe. Das Gericht worden find. Sein Ziel ist, die Verwaltung und insbesondere den ging über den Antrag hinaus und der Richter berief sich dabei auf Rechnungshof, von Arbeiten, die ohne Schädigung des Prüfungs- bie Absicht ber Reichsregierung, bie Strafen für Beleidigung zu zweds unterbleiben können, zu befreien, und damit auch eine Ver- verschärfen!  

London, 25. Januar. Mit Bezug auf den bevorstehenden Ab­marsch eines indischen Regiments nach dem Persischen Golf wird von dem Reuterschen Bureau darauf hingewiesen, daß die englischen Sonfulate, die Telegraphenstationen usw. an der Stüfte des Persischen Golfs des Schuzes wohl bedürfen könnten, falls die neuen borgeschlagenen Maßnahmen zur Verhinderung der Waffeneinfuhr zur See Erregung unter der Ein. geborenenbevölkerung hervorrufen sollten.

Rußland.

Hinrichtung Woskressenskis. Petersburg, 26. Januar. Der Mörder des Obersten Sarpom, ostressensti alias Petroff, ist heute früh

Die Unruhen in   Buchara.

Nenbuchara, 25. Januar. Den Anlaß zu den hier ausgebrochenen Incuben gab die Beleidigung einiger Perfer, die religiöse Seremonien vollzogen, durch einen   Mullah. Alle Geschwichtigungs verfuche durch den Statthalter von   Buchara waren vergebens. Die Gefamtzahl der bisher getöteten Personen beträgt 50, die Bahl der Verwundeten ist unbekannt.

Amerika.

Gegen den Fleischtrust.  

Chicago, 26, Januar. Das oberste Bundesgericht hat die Untersuchung über die angeblichen Machenschaften des Fleischtrusts begonnen.