das
bes Abels liefert a. B. die Potsdamer Garnison den besten Beweis. Die sogenannten Ersparnisse" im Militäretat
Dem neuen Herrn Kriegsminister bringen wir unbedingtes Ver-[ Militärgefeß abgelaufen ist, wir trauen entgegen. Wir werden stets bereit sein, die nationale Wehreine neue Militärvorlage traft auf der Höhe zu halten, müssen aber verlangen, daß in allen militärischen Forderungen große Selbstbeschränkung geübt wird und bekommen. Herr. Einem, der verflossene Kriegsminister, hat im daß die auf dem Altar des Vaterlandes niedergelegten Opfer in vorigen Jabre darauf hingewiefen und gesagt, diefe Vorlage werde find merkwürdiger Art. Ich will auf die Frage der Nationen und fich in beicheidenen Grenzen halten. Aber die Bescheidenheit beim Pferdegelder gar nicht näher eingehen, jedenfalls ist bezeichnend: die sparsamer Weise verwendet werden.( Bravo ! im Zentrum.) Abg. Dr. Ofann( natl.): Die notwendige Sparsamkeit ist im Striegsministerium fennen wir!( Sehr richtig! bei den Sozialdemo- Budgetkommission beschließt, daß die überschüssigen Rationen beseitigt Aus den Reise- fraten.) Soviel man bisher gehört hat, besteht die Absicht, den werden sollen, und die Heeresverwaltung führt diese Sparsamkeit im Etat Militäretat leider nicht überall geübt worden. gebühren darf fein Profit herausgefchlagen werden. Eine Reihe von Regimentern mit zwei Bataillonen ein drittes anzugliedern; ferner durch, findet aber heraus, daß diese Sparsamkeit uns in diesem Kommandanturen fönnten aufgehoben werden. Für die Komman follen ein oder zwei neue Generalfommandos errichtet werden; wir Jahre annähernd eine Million mehr fostet!( Hört! hört! bei den werden also wieder mit gewaltigen Mehrausgaben zu rechnen haben. Sozialdemokraten.) Sie stellt sich auf den Standpunkt: die Offiziere der Reichstag Dantur in Glogau zum Beispiel hat bereits wiederholt gefordert! Unverständlich ist es, daß( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Das ist ein merkwürdiger müßten in irgendeiner Weise für die entgangenen Rationen entjeder tommandierende General als solcher neben dem Gehalt von Beweis unserer Friedensliebe. Jeder Staat versichert ebenso wie schädigt werden. Aber die Rationen find doch nicht für die Offiziere 13 000 M. eine Stellenzulage von 18 000 M. erhält.( hört! hört! wir beständig seine" Friedensliebe"; aber auf diesen sonderbaren bestimmt, sondern für die Pferde.( Heiterkeit.) Die ganzen ErBeweis unferer Friedensliebe antworten die benachbarten sparnisse sind bei den einmaligen Ausgaben vorhanden, in Wirklichlinks.) Auch an Dienstwohnungen könnte erheblich gespart werden. Für einen kommandierenden General trägt das Reich 13 000 m. Staaten ebenfalls mit Vermehrungen ihrer Armeen, und dann stehen feit aber ist gar nicht gespart worden, sondern man hat einfach die Armeen sich wieder im selben prozentualen Stärkeverhältnis Forderungen, die man in diesem Jahre hatte stellen wollen, Wohnungskosten! Daß bei der Munition große Verichwendung gegenüber, nur daß die Lasten überall gewachsen find.( Sehr richtig! nur halb gestellt und die andere Hälfte auf das nächste Jahr Unangenehm getrieben wird, hat schon der Vorredner betont. empfunden wird auf der Linken, daß auch heute noch eine große bei den Sozialdemokraten.) Wenn die Fürsten sich besuchen, so werden hinausgeschoben, also die Summen nur verschoben. Das bedeutet Bevorzugung des Adels stattfindet; viele Regimenter bestehen aus- ihnen nicht die Errungenschaften der Kultur vorgeführt, sondern sie zum Beispiel bei Bauten, deren Bauzeit in die Länge gezogen wird, feine Ersparnis, sondern eine Verteuerung.( Sehr richtig! bei und führen sich ihre schließlich aus Adligen!( hört! hört! links, Unruhe rechts.) Nur zeigen sich einander die Bajonette bei der Artillerie in Berlin hat der jetzige Chef des Militärkabinetts Soldaten vor; sie scheinen zu glauben, die Stärke der Soldaten den Sozialdemokraten.) Wirklich gespart werden fann an den eine Henderung eintreten lassen. Die Regimenter mit nur bürger- gebe ihnen einen Maßstab für die Höhe der erreichten Kultur. Diefe fortlaufenden Ausgaben, wie Herr Haeusler bereits nachlichen Offizieren stehen merkwürdigerweise alle an der Grenze. fortgefeßten Rüstungen sind geradezu eine Gefahr für den Frieden. gewiesen hat. Radikal gespart werden fönnte vor allem durch die Verkürzung der Dienstzeit! sein soll,( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Was bleibt denn schließlich Bevorzugung Wenn das eine Die Heeresverwaltung hält aber mit großer Bähigkeit an so ist es unverständlich, warum man diese„ Bevorzugung" nicht auch dem Staat, der nicht mehr mitfann, übrig, als wie ein Glücksspieler Adligen zuteil werden läßt.( Sehr gut!" links.) Dieses Vorgeben alles auf eine Starte zu setzen und Krieg anzufangen Auf diesen der dreijährigen Dienstzeit für die Kavallerie feſt. És icheint, hat zur Folge, daß tüchtige bürgerliche Kräfte sich der Offiziers- Buſtand treiben wir hin.( Zustimmung b. d. Soz.) Uebrigens ist als ob die zweijährige Dienstzeit bei der Kavallerie das Handelses auch ein offenes Geheimnis, daß das Offizierkorps den dringenden objekt bilden soll, das bei der nächsten Militärvorlage den bürgerLaufbahn nicht widmen.( Sehr richtig! links.) Der Kriegsminister sollte dahin wirken, daß die berechtigten Wunsch hat, das, was es im Frieden gelernt hat, im Striegsfall zu lichen Parteien geboten werden soll. Die glänzenden KavallerieBeschwerden der Handwerker und Zivilmusiker über Konkurrenz der erproben. G8 sind nicht gerade untergeordnete Offiziere, die sich so attacken, die im Manöver geritten werden, haben nach den Angaben auslassen. Dieses Säbelrasseln geht vielmehr von recht bo o von Sachverständigen, z. B. des Generalmajors v. Bernhardi, der Dekonomiehandwerker und Militärmusiker Abhilfe finden. stellten Offizieren aus. Ohne mich hier ausführlich über
( Zuruf rechts.).
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dessen Auftreten auch hier im Reichstage das größte Mißfallen regte, hat in Mühlhausen bei der Entlassung der Landwehrleute diesen gesagt:
zu
natürlich nicht mehr aktiv ist, nur den Wert eines schönen Schau spiels, für den Ernstfall sind sie eine glatte Unmöglichkeit.( Sehr er- wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wenn das Einjährigenprivileg beseitigt würde und die Söhne der befizenden Klaffen auch wei Jahre dienen müßten, dann würde sehr bald auch aus bürgerlichen Aber ziehen Sie den militärischen Geist nicht mit dem mili-| Kreisen die Forderung der Verkürzung der Dienstzeit erhoben werden. tärischen Rod aus, denn ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Daß die Dienstzeit heute zu lang ist, beweist die bekannte Tatsache, daß die Soldaten zu allen möglichen Dingen verwendet werden, die mit der friegsmäßigen Ausbildung gar nichts zu tun haben, so die Verwendung als Treiber bei der Jagd, als Landarbeiter usw.
das Gequaffel von dem ewigen Weltfrieden
das Militärstrafverfahren verbreiten zu wollen, muß ich doch sagen, daß viele Urteile der Militärgerichte Kopfschütteln erregen.( Sehr wahr! links.) Aeußerst befremdend ist z. B. die weite Ausdehnung, die von Kriegsgerichten dem Begriff des Aufruhrs gegeben worden ist. Der häufige Ausschluß der Deffentlichkeit bei Kriegsgerichtsverhandlungen, zumal gegen Offiziere, wirft beunruhigend und dient nicht zur Stärkung der Autorität der Militärgerichtsbarkeit.( Sehr richtig! lints.) Nach wie vor ver- ist Mumpis!"( Lebhaftes Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) urteilen wir aufs schärffte die Soldatenmißhandlungen. Wir müssen Das sieht dem General v. Deimling ähnlich. Er befindet sich aber aber unterscheiden zwischen den Mißhandlungen aus Dienfteifer und nicht in Südwestafrika, sondern an der franzöfifchen Grenze. Und denen aus Bös willigkeit. Ganz besonders scharf sind Miß- venn ein Mann in hervorragender militärischer Stellung eine solche handlungen zu berurteilen, die von Offizieren ausgehen. Die Aeußerung tut, so ist das nichts anderes als eine Probotation. ( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Auch der Offiziere sollen doch den Unteroffizieren als Muster dienen! General Keim
Gewiß legt unsere Rüstung dem deutschen Volke schwere Laften auf. Es ist deshalb begreiflich, wenn der Vorredner Abrüstungs- hat in der Jenaer Ortsgruppe des Flottenvereins in einer Rede wünsche äußert. Gewiß find im Prinzip internationale Ab gefagt: rüstungsvorschläge, wie sie auf dem Gebiete der Seerüstungen ja Unfer politisches Ansehen und unsere Machtstellung hat in den bereits die Gestalt greifbarer Borschläge angenommen haben, auch letzten Jahren zweifellos gelitten. Während zu Bismards Beit alle für die Landrüstungen zu wünschen. Aber wir sehen, wie in Welt auf Berlin hörte, find jetzt die Beschlüsse der Pariser, England die liberale Regierung Asquith , von der die Ab- Londoner und Petersburger Diplomatie tonangebend. Es rüstungsvorschläge ausgingen, empfindliche Wahlniederlagen erleidet. muß endlich wieder ein energischer Ton angeschlagen werden, denn Es bereitet sich in England augenscheinlich ein Umschwung vor. der Ton macht die Musit! Wenn jemand behauptet, in Zukunft Nicht die Frage des Freihandels, sondern Fragen der Wehrmacht wird es feine Striege mehr geben, so ist er reif für das Irrenhaus." beherrschen den englischen Wahlkampf. Wir haben ja gefehen, wie( Sehr richtig! rechts.) General Reim weist dann darauf hin, daß Herr Balfour, der frühere Führer der Liberalen( Burufe: Berwechselung alle Striege aus wirtschaftlichen Fragen entstanden feien, mit Chamberlain!) mit dem Gespenst der deutschen Kriegsgefahr und weist dann aus der wirtschaftlichen Lage auf die nahe Möglich operiert hat. Solche Vorgänge legen uns die Notwendigkeit auf, trop feit eines Krieges hin. Das ist eine Kriegshezze schlimmster Art. aller schweren Lasten die deutsche Wehrkraft zu erhalten und zu( Lebhafter Widerspruch rechts, Bustimmung bei den Sozialbemo stärken.( Lebhafter Beifall bei den Nationalliberalen.) fraten.) Es ist das
Abg. Stücklen( Soz.):
Soldaten als Streikbrecher.
Ats in diesem Sommer im Ostseebad Zoppot 20 Kellner fireiften, wurden dem Inhaber des Hotels von der Militärverwaltung zwanzig Leibgardebufaren zur Verfügung gestellt. Diese preußischen Leibgardehuiaren haben also dem polnischen Adel, der vor allem fich in Boppot aufhält, als Kellner gedient.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Es ist nur gut, daß es feine Schullehrer in Kattowitz waren.( Sehr gut! bei den Soz.) Nach unserer Meinung darf die Militärbehörde nicht dadurch in wirtschaftliche Kämpfe eingreifen, daß fie Streifbrecher aus den Reihen der Soldaten stellt. Die Soldaten tönnen sich nicht wehren und müssen dem Befehl einfach Folge leisten, wenn es ihnen auch noch so sehr gegen das Gefühl geht. Ich möchte den Herrn Kriegsminister fragen, ob er eine folche Verwendung von Soldaten billigt.
Ein hübsches Stück hat man sich geleistet in der Verwendung von Soldaten, als der Kaifer von Rußland in Deutschland auf einem Gute zu Besuch war. Die„ National- Beitung vom 26. Juli 1908 berichtet darüber: Go lang der Kaiser- Wilhelm- Kanal ist, fo lang war eine doppelte Kette von Soldaten aufgestellt, zuerst Infanterie, dann Kavallerie. "( Hört! hört! links.) Was hat es mit der friegsmäßigen Ausbildung der Soldaten zu tun, wenn man einen fremden Herrscher, nur weil er ganz unbegründeterweise in Deutschland für sein Leben fürchtet, von dem Militär bewachen läßt und den Soldaten die Aufgabe von Polizisten zuweist.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Wir wollen auf dem Wege der Verkürzung der Dienstzeit zum
Miligheer
Bayerischer Generalleutnant v. Gebsattel : Der Vorredner becine ganz unverantwortliche Kriegshete. hauptete, daß Bayern in der Statistik der Militärkriminalität am ungünstigsten dasteht. Das gerade Gegenteil ist der Fall. Ich berufe( Unruhe rechts.) Der Wahlmacher des Fürsten Bülow hat ja schon Mit im Wahlkampf bewiesen, daß er von Strupeln nicht geplagt ist, und mich auf einen unverdächtigen Zeugen, den Abg. v. Vollmar. Entrüstung weise ich die Beleidigung des bayerischen Heeres zurück. er wird auch nicht die Absicht haben, feine Aeußerungen ferner auf die Goldwage zu legen. Und deshalb ist es von Wert, von diefer ( Lebhafter Beifall rechts.) Stelle aus zu betonen, daß die große Masse des deutschen Volles den Darlegungen des Generals Keim feinen Wert beilegt.( Lebh. Bust. bei den Sozialdemokraten.) In der legten Zeit ist in London ebenfalls bei einem Bantett eine Kriegsrede gehalten worden. Das fommen. Natürlich soll auch das Milizheer für den Gefechtsdienst ist die Folge der maßlosen Hezze, die bei uns von den Aldeutschen vorzüglich wie möglich ausgebildet werden, aber aller überflüffige getrieben wird.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten. Wider- Firlefanz von heute fann erspart werden. In der Schweiz haben spruch rechts.) Ein Verfechter der Mannesmanninteressen hat es doch wir ja eine solche Miliz; dort bekommt der Soldat seine volle Ausbei uns sogar fertig gebracht, in einer Broschüre die Frage aufzu rüstung mit heim, auch sein Gewehr und er ist verpflichtet, einer werfen: Wozu haben wir denn die vier Millionen Bajonette?!( Hört! Gemeinschaft beizutreten, die systematisch Schießunterricht pflegt. hört! bei den Sozialdemokraten.) Sie sehen, welche Verwirrung In der Schweiz hat man offenbar feine Angst davor, wenn jeder der Militarismus in einzelnen Köpfen anrichtet. Wir hören doch schweizer Bürger und es gibt dort auch sehr biel Sozialfein Gewehr hat. Wenn man an unferen Herrn immer, daß wir in der ganzen Welt im tiefften Frieden leben, daß demokraten niemand daran denke, den Frieden zu stören, und auf den bürger Kriegsminister ein solches Verlangen stellen würde, würden ihm lichen Friedenstongreffen werden die schönsten Friedensreden gehalten; wohl die Haare zu Berge stehen.( Stürmische Heiterfeit im aber dieselben Leute bewilligen dann im Reichstag alles, was von ganzen Hause wegen des Kriegsministers ausgeprägter Glaze). der Regierung zu Kriegszwecken verlangt wird.( Sehr wahr! bei General v. Bernhardi hat sich außerordentlich günstig über die schweizerischen Manöver ausgesprochen, und auch das Deutsche den Sozialdemokraten.) Was als Offisiersblatt" schrieb am 11. Rovember 1908, daß die friegerische Ausbildung der schweizerischen Soldaten sehr sorgfältig durchgeführt fei. Freilich, alle Urteile der Sachverständigen werden ja der
In anderen Staaten ist es üblich, daß ein neuer Kriegsminister zunächst einmal im Parlament ein Programm entwickelt.( Sebr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Bei uns ist es unmöglich, daß der Kriegsminister ein eigentliches Programm entwickelt, denn es wird ihm alles von einer anderen Stelle vorgeschrieben, die dem Reichstag in einer Weise unverantwortlich ist, die mit der Verfassung schwer in Einklang gebracht werden kann. Durch die Kabinetts order vom 18. März 1883 wurden die persönlichen Angelegenheiten dem Kriegsministerium genommen und dem Militärkabinett über geben, und in diesem haben wir eine Behörde, die dem Reichstage gegenüber feine Verantwortlichkeit hat, wohl aber Beschlüsse faßt, Die dem Kriegsminister zur Ausführung überwiesen werden, er selbst aber hat auf die Beschlüsse keinen Einfluß. Tatsächlich ist der Ein fluß des Kriegsministers auf das Militärkabinett gleich NuIL. Er ist nur das ausführende Organ. Ueber Bersetzungen und Beförderungen von Offizieren, ebenso über Pensionierung bestimmt
das Militärkabinett.
die eigentliche Aufgabe der Armee
teilen.
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Militärvorlagen werden dort ausgearbeitet, und der Striegsminister, angesehen wird, hat das Organ der Kriegervereine, die Barole. Militärberwaltung nichts gelten, wenn sie sich auf den Standpunkt der sie hier vertritt, ist nur dem Reichstag gegenüber eine Art am 16. Januar 1910 geschrieben, wo es hieß: verantwortlicher Redakteur, der aber in die Redaktion nicht hinein-" Es ist doch wichtig, von Zeit zu Zeit daran zu erinnern, des Herrn v. Einem stellt, der nur feine eigene Autorität anzureden hat.( Buruf bei den Sozialdemokraten: Sigrebatteur! daß wir trop des Friedens nach außen gegen den inneren Feind erkannte und allenfalls die Autorität der Leute, die seine Ansicht auf der Wacht sein müssen." Große Heiterkeit links.) Es ist ja sehr nett, wenn sich jemand für Ein ganz neues Argument gegen die Verminderung der Dienst folche Stellung findet, aber ein erfreulicher Zustand ist es nicht, daß( hört hört! bei den Sozialdemokraten.) Die bürgerlichen Barteien die eigentlich Verantwortlichen hier vor dem Reichstag nicht erscheinen. fürchten eben, daß der innere Feind Deutschland über den Haufen seit bringt die ichon erwähnte Barole", indem sie behauptet, daß Deshalb ist es auch an sich ganz gleichgültig, wer gerade Striegs- werfen wolle.( Sehr richtig! rechts.) Das ist nicht fehr richtig", ein großes Heer die Zahl der Arbeitslosen vermindere. Das beweist, Der daß man wirkliche Gründe gegen die Verminderung der Dienstzeit minister ist. Das System hängt von ihm in feiner Weise ab. Wir sondern sehr falich. Wir benten gar nicht baran! Stampf, den wir in Deutschland führen, zielt dahin, daß in dem nicht mehr hat. Viel gefpart fann werden bei den fortlaufenden aber führen den Rampf gegen das bestehende System. Hause, in dem wir alle wohnen, nicht nur die oberen Zehntausend Ausgaben. Der Gouverneur von Berlin könnte ohne weiteres gedie Kommandanten an offenen Blägen find fich wohl fühlen sollen, sondern das Volf in seiner allgemein strichen werden, es feine Festung beit.( Lebhafte Buftimmung bei den Sozialdemokraten.) Was einfach sinnlos. Für Glogau zum Beispiel mußte im vorigen wäre denn Deutschland ohne den inneren Feind, ohne seine Jahre Herr v. Ginem zugeben, daß intelligente, fleißige, gutgeschulte Arbeiterschaft?( Lachen rechts.) sei und daß nur noch ein befestigter Brüdentopf da in Betracht komme. Aber auch in diesem Jahre ist der Gerade der Tätigkeit der Massen, die als innerer Feind" angefehen werden( Widerspruch rechts), verdanken wir den wirtschaft Kommandant von Glogau noch nicht beseitigt! Der Glogauer lichen Aufschwung Deutschlands in erheblichem Maße. Es scheint Brückenkopf ist dadurch wohl der teuerfte im Lande.( Sehr gut! bei übrigens, als ob die Armee neuerdings immer mehr gegen den den Sozialdemokraten.) Entbehrt werden können auch Jnipetteure inneren Feind" benutzt wird. Ich erinnere an das Eingreifen des der Jäger und Schüßen sowie eine große Zahl von Adjutanten. Ich fehe z. B. nicht ein, was es mit der Schlagfertigkeit der Armee zu Militärs in tun haben soll, daß wir dem Kaiser von Rußland einen Adjutanten stellen, der uns jährlich annähernd 34 000 W. foftet.( Sehr wahr! b. d.
Wir find Gegner des bestehenden Heerwefens.( Lebhafte Bustimmung bei ben Sozialdemokraten.) 682 525 Mann stehen bei uns im Frieden unter den Waffen! Die Kosten für diese Truppe betragen annähernd 900 Millionen Mark! Was tönnte für diese Summe auf fulturellem Gebiete geschaffen werden, denn man wird doch wahrlich nicht behaupten wollen, daß in Deutschland bereits alle Stulturaufgaben gelöst sind.
Die Kosten für das Heerwesen
find beständig gewachsen. 1872 betrugen fie 360 Millionen Mark, 1878 bereits 375 Millionen, 1889 waren sie auf 695 Millionen angewachsen, 1908 auf 855 Millionen und' 1910 betragen sie annähernd 900 Millionen.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) In ganz ähnlicher Weise ist auch der Bensionsfonds
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wo deutsche Soldaten das schweizerische Stapital gegen die Forde Sozialdemokr.) Ueberflüssig sind auch die teuren Baläste als Dienstrungen der Arbeiter schüßen mußten.( Hört hört! bei den Sozial- wohnungen der einzelnen Gouverneure, die uns 15--16000 m. fosten. Das demokraten.) Das ist teine sehr vornehme Aufgabe für die Armee! Gebäude des Kriegsministeriums erfordert in diesem Jahre allein Auch bei den letzten Wahlrechtskundgebungen in Breußen haben in an often für Geräte, Möbel usw. 81 500 m., für Umbauten den berschiedensten Städten einzelne Truppenteile Dienst 62 200 m., für sonstige Ausgaben 86 900 m. die find garnicht gewachsen. 1872 betrug er 21 Millionen Mart, in dem gegen Glauben Sie, daß wir so dumm sein werden, näher spezifiziert sodaß insgesamt für das Gebäude des Kriegswärtigen Etat beträgt er 108 Millionen Mart.( Hört! hört! bei den gehabt. Das tönnte den ministeriums 160 782 W. verlangt werden! Dabei gibt sich bie Sozialdemokraten.) Daß der Pensionsfonds so anschwellen fonnte, auf der Straße Gewalt anzuwenden? Nein, das machen wir nicht, und Militärverwaltung den Anschein, als ob fie furchtbar genau liegt an unserem System der Pensionierung. Ab und zu findet Reaktionären so passen I rechnet. So ist bestimmt, daß der Kriegsminister das ja ein pensionierter Offizier den Mut, dagegen aufzutreten, und wir wir wollen einmal abwarten, ob man es in der Heeresverwaltung das in seinem Garten wächst, zu bezahlen hat, haben daraus mehr als einmal seben tönnen, daß nicht selten wagen wird, auf Massen zu schießen, die friedlich, wenn auch in ge- Dbit, soweit er es nicht selbst zu eigenem Gebrauch benutzt. Offiziere in der Vollkraft ihrer Gesundheit pensioniert werden, ichlossenem Buge, ihre Straße ziehen. sei es, daß sie einem anderen im Wege stehen, der befördert werden ( Heiterkeit.) Das ist doch außerordentlich fleinlich.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Das Zulagensystem der Offiziere muß beseitigt werden. Es dürfte wenig Offiziere geben, die teine Bulage erhalten. Entweder sind sie also zu schlecht bezahlt, oder die Bulagen find überflüssig. Die Reisekostenfrage, die Uniformfrage ist angefertigt worden, aber sie follen nur für den Ernst fall ber Uniformen nicht nehmen wolle.( Hört! hört! b. d. Soz.) Das ist wendet werden, weil man den Soldaten die Freude an den bunten ein überaus fostspieliges Vergnügen und hat mit der friegsmäßigen
hervor,
Das Recht auf Straßendemonftration soll oder daß sie einem der Borgelegten nicht gefallen. Daß sie werden wir uns durchaus nicht nehmen laffen.( Sehr gut! bei den im Bollbefizz ihrer Arbeitskraft find, geht daraus Daß sie sich auf allen Gebieten betätigen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Mit Gewaltmitteln wird man den Kampf gegen Es Sozialdemokraten.) Unsere Militärverwaltung scheint selbst das Ge- die Unterdrückung, den wir zu führen haben, nicht aufhalten. fühl zu haben, daß hierbei große Ungerechtigkeiten vorkommen, und mehren sich die Anzeichen, daß auch in anderen Schichten die Zu bereits erwähnt worden. In legter Zeit find feldgraue Uniformen friedenheit mit dem Militarismus feineswegs eine überaus große deshalb ist sie bestrebt, Stellen im Etat zu halten, in denen solche ist. Ich habe schon darauf hingewiesen, daß inaktive Offiziere in ganze Reihe folcher Sineturen im Etat. Mit diesem Pensionierungs. der legten Zeit immer mehr mit ihren Erfahrungen hervortreten. instem belasten wir die Steuerzahler immer mehr, das sollte die Zu dieser unzufriedenheit mag auch beitragen. Zu diefer Unzu Militärverwaltung beachten.( Gehr richtig! bei den Sozialdemo- friedenheit mag auch beitragen
traten.)
ift auf
Die Schuldenlaft des Reiches
mehr als 5000 Millionen
Es findet sich eine
angewachsen. Wir verdanken sie zum größten Zeil dem Militärthejen, und es ist ein offenes Geheimnis, daß wir, wenn das
die Bevorzugung des Adels im Hcere. Wenn man in letzter Zeit in einzelnen Regimentern einen bürgerlichen Konzessionsschulzen aufgenommen hat. so bedeutet das noch kein Brechen mit dem System. Es ist bezeichnend, daß in den technischen Truppen, wo ganz besondere Fähigkeiten verlangt werden, der Adel am wenigften vertreten ist! Für die Bevorzugung
Ausbildung nicht das allermindeste zu tun.( Sehr wahr! b. d. Soz.) Die Arbeit der Oberintendanturräte müffen in den meisten Fällen die Intendantursekretäre machen.( hört! hört! bei den Sozial demokraten.) Wozu wir da überhaugt Oberintendanturräte haben, ist mir nicht recht ersichtlich und man hat mir auch gesagt, daß fic gänzlich überflüssig sind. Weiter: In Bayern haben wir die artfchiere, hier in Berlin haben wir die Schloßgarde und bie