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Nr. 25. 27. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonntag, 30. Januar 1910.

Verfammlungen.

Die Gepflogenheiten der Firma Jandorf.

liege in dem Inspektorensystem. Er, Redner, habe sich bemüht, objektiv zu sein. Das Urteil, ob die Entlassungen zu Recht be­ständen, überlasse er der Versammlung.

Es sprachen dann noch eine große Anzahl Redner, darunter auch einige der Entlassenen, die alle an den Jandorfschen Zuständen schärfste Kritik übten. Ein Redner, der fünf Jahre im Betriebe war Nach dem Referenten sprach Liebenow: Es sei nicht das und nach dem Boykott wieder eingestellt wurde, erhielt als Zulage Der Deutsche Transportarbeiterverband( Sektion Berlin  ) hatte erste Mal, daß der Verband und auch, wie die letzten Fälle in der später 50 Pf., die Streitbrecher aber 2-3 m. Ein anderer hatte zum Mittwoch eine öffentliche Versammlung der Hausdiener, Packer, Presse bewiesen, die Deffentlichkeit sich mit den Gepflogenheiten des Sonntagswache. Obgleich trotz mehrmaliger Kontrolle alles vor­Schaffner, Portiers, Fahrstuhlführer, Jugendlichen, Chauffeure usw. Hauses Jandorf befassen. Wie die Firma den Tarif einhalte, schriftsmäßig verschlossen war und die Ablösung auch nichts gefunden an den Kauf- und Warenhäusern einberufen mit folgender Lages- zeige schon der Umstand, daß fie Lohnerhöhungen ganz nach Belieben hatte, hieß es doch am nächsten Tage, es sei eingebrochen worden. vonung: 1. Wie ist das Verhalten der Firma Jandorf gegenüber bewillige, wie sie ja überhaupt die Bestimmungen des Vertrages Er und alle anderen wurden von Kriminalbeamten vernommen, ihren Hausdienern usw. seit dem Boykott von 1907? 2. Diskussion. ganz einseitig zu ihren Gunsten auslege. Dem Einigungsamt sei unterdessen hatten diese aber in der Wohnung schon gehaussucht, Das einleitende Referat hielt Wappler, der einen kurzen Sandorf geschickt ausgewichen, da hätte ja die Deffentlichkeit natürlich zwecklos. Die Frauen mußten ihr Porte­Ueberblick gab von den Plänkeleien, die die Organisation von dem etwas aus den Jandorf schen Betrieben erfahren können und das monnaie zeigen() und nach Sparkassenbüchern Boykott im Jahre 1907 an bis heute zu bestehen hatte. Man müsse vermeide die Firma gerne. Häßlich sei besonders das Feilschen wurde geforscht(!!). Redner wurde dann zur Disposition ge= fich endlich einmal flar werden, wie die Firma Fandorf um die ausgemachte Zulage. Erst wollte sie die Firma zum 1. April stellt und nach 14 Tagen entlassen. Es hieß er sei zu teuer! dem zwischen ihr und dem Verbande abgeschlossenen Tarife und als sie damit keine Gegenliebe fand, zum 1. Januar bewilligen, Auf eine Anfrage bei Herrn Jandorf, sagte ihm dieser, er fei zu Achtung verschafft hat. Er, Redner, wolle nur eine rein fachliche um sich endlich auf die zweite Woche des Dezember festlegen zu Unrecht entlassen und würde wieder eingestellt. Das geschah Schilderung der Sachlage geben, aber er sei der Meinung, daß, lassen. Aber am Hl. Abend oder nach Weihnachten   erfolgten auch jedoch nicht. wenn Verträge abgeschlossen werden, diese auch eingehalten werden prompt die Entlassungen. Fein sei dies gerade nicht. Bekannt sei Besonders an dem Vorgehen der Inspektoren, die sich durchweg müßten. Schon bei der versprochenen Wiedereinstellung der Gemaß es ja aber auch, daß im Warenhaus niemand alt und grau wird. vom Hausdiener oder Portier zu dieser Stellung emporgearbeitet" regelten nach dem Boykott habe die Firma Schwierigkeiten bereitet. Er müsse erklären: mit der Firma Fandorf persönliche Verhand- haben, wurde von den Rednern schärfste Kritik geübt. Sie würden Auch sollten neue Maßregelungen nicht mehr stattfinden, dennoch lungen zu pflegen, elle ihn schon geradezu an. Dieses Feilschen, erst wieder zu Einsehen kommen, wenn sie auf dem Pflaster liegen wurde gemaßregelt, angeblich erfolgten die Entlassungen nur, weil Schachern und das ganze Getue wirte einfach abstoßend. Bei den und froh wären, wieder eine Hausdienerstelle zu erhalten. Personal überflüssig war. Nebenbei schlug man noch andere Wege Entlassungen konnte die Leitung bestimmte Gründe nicht angeben; Vor Weihnachten wollte Jandorf tüchtige Packer haben und ein, um die verhaßte Organisation auszurotten: man gründete emen sie behauptete nur, die Betreffenden seien aufsässig" geivesen. 25 M. für sieben Tage von morgens 6 bis abends 10 1hr zahlen. gelben Verein, den sogenannten Jandorfschen Hansdiener- Verein", Nachdem nun die Versammlung angekündigt war, erklärte die Jeßt, nach Ankündigung der Versammlung, sollen Ueberstunden be­der natürlich nur auf Storruption aufgebaut ist und mit einer modernen Firma, daß es von dem Verlauf der Versammlung abhänge, ob sie zahlt werden. Obwohl die Firma in keiner Weise den Tarif fest­Kampforganisation nichts zu tun hat. Natürlich wurde dadurch noch einmal Verhandlungen betreffs Wiedereinstellung der Ent- halte, hat sie sich doch mit einem Zirkular an die Gewerkschaften ge­das kollegiale Verhältnis unter dem Jandorfschen Personal nicht ge- laffenen pflegen werde. Ein Loblied auf ihren Betrieb wolle die wendet, diese möchten doch ihre Einkäufe bei ihr besorgen. Bon bessert. Unsere Leute sollten beitreten, womit die Herren allerdings Firma hören, weiter nichts. Wie die Firma den Tarif achte, einigen Rednern wurde aber auch betont, daß das Personal bei nicht allzuviel Glück hatten. Auch die tariflichen Abmachungen bezüglich zeige sich schon darin, daß sie die Zulage erst ein halbes Jahr später, Jandorf diese Zustände mit verschuldet hätte, indem dasselbe nach des Lohnes wurden ignoriert. Fortwährend seien Slagen darüber bei als vereinbart war, zahlte. Auch ignoriert sie den Arbeitsnachweis. dem Boykott ihre Organisationszugehörigkeit nicht hochgehalten der Organisation eingelaufen. Die Firma Jandorf wußte von nichts Ebenso ist es mit dem Koalitionsrecht. Auf dem Ausstellungsschein habe. Wäre bei Jandorf eine festgefügte Organisation, dam und wusch ihre Hände in Unschuld. Sie wußte nichts von all den steht fett gedruckt: Welchem Verbande gehören Sie an? stünde es heute anders. Nach einem fräftigen Appell des Referenten, Tarifbrüchen, die tagtäglich in ihren Betrieben geübt wurden. Sie Ferner heißt es, die Arbeitszeit wird den Bedürfnissen des Geschäfts sich zu organisieren, wurde folgende Resolution einstimmig an­behauptete auch regelmäßig, daß von ihrer Seite niemals das angepaßt. Dabei ist die Arbeitszeit tariflich geregelt. genommen: Koalitionsrecht angetastet werde. Die neuesten Entlassungen datieren Bullmeier: Die Verhältnisse bei Jandorf hätten sich in nun um die Zeit zu Weihnachten aus dem Kaufhaus des Westens. der legten Zeit erheblich verändert, und zwar seit Jandorf dem Unter den Entlassenen waren zwei Vertrauensleute des Verbandes. Verbande der Warenhäuser angehöre. Jandorf fei von den Beide waren tüchtige, brauchbare Arbeiter, die sich während ihrer anderen bloß vorgeschoben, die Aktion richte sich gegen den Handels­Tätigkeit bei der Firma stets gut geführt hatten. Die Entlassungs- und Transportarbeiterverband, der folle zerstört werden. Nach dem gründe waren so durchsichtig, daß man nur allzu leicht den Zweck Boykott habe Jandorf mit allen Mitteln, durch billige Wochen, merkte. Der Verband mußte sich sagen, daß dies keine gerecht- Rabatt usw. die Sympathie der Arbeiter wieder zurückzuerobern ge­fertigten Gründe seien. Nun hatte die Firma die Annonce zu dieser fucht. Von den 164 Entlassenen wären aber nur wenige wieder Versammlung gelesen und sich an die Organisation mit der Frage eingestellt worden. Dann tam der gelbe Verein, dem auch die gewandt, wie diese dazu käme, troz des Tarifs öffentliche Ver- Suspektoren" angehörten. Diese übten natürlich einen sanften Druck sammlungen einzuberufen. Das Resultat aller Verhandlungen auf das Personal aus, sich diesem Verein anzuschließen. Das ist war aber, daß die Gemaßregelten nicht wieder ein tein Terrorismus. Ebenso auch nicht, wenn die Organisierten gestellt wurden. Zuerst habe die Firma beim Fall Schreiber herausfliegen. Die gelben Vereinchen würden von der Firma gefagt, er hätte sich Verfehlungen zuschulden fommen lassen. gefördert und fubventioniert. Das mußte Jandorf selbst zugeben. Der Organisation aber wurde erklärt, der Posten sei zu teuer. So Am Stiftungsfest dieses Vereins war er nebst Gemahlin anwesend feien die Zustände bei der Firma Jandorf. Allerdings treffe und spendete 300 M. Wer Mitglied wird, erhält Zulage. Von alledem nicht die ganze Schuld die Leitung des Hauses. Das Hauptübel wisse das Publikum nichts.

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Die am 26. Januar bersammelten Hausdiener usw. aus den Waren- Kaufhäusern nehmen Kenntnis von dem rigorosen Vor­gehen der Firma Jandorf u. Co. den modern organisierten Berufs­follegen gegenüber. Sie erklären, daß die in letzter Zeit vor genommenen Entlassungen von Kollegen ohne Grund und zu Unrecht erfolgt sind. Die Versammelten nehmen weiter mit Ent­rüstung Kenntnis davon, daß genannte Firma die tariflichen Vereinbarungen zu ihren Gunsten ausgelegt und die in ihrem Betriebe Beschäftigten dadurch) materiell geschädigt hat. Die Ver­fammlung erwartet, daß die zu Unrecht Entlassenen wieder eins gestellt werden und beauftragt die Leitung des Deutschen Trans­portarbeiter- Werbandes, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln dahin zu wirken. Die versammelten Berufskollegen verpflichten fich, für energische Agitation unter den in Frage kommenden und in dem Betriebe Jandorfs in Betracht kommenden Kollegen Sorge zu tragen."

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