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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 122.

Parteinachrichten.

Die Parteigenoffen werden ersucht, von allen Flug: blättern, Broschüren oder Plakaten 2c., welche al3 Parteilund gebungen zu den jezigen Wahlen von unserer und den gegneri schen Parteien veröffentlicht werden, je zwei Exemplare an das Partei- Archiv unter Kreuzband einzusenden. Adresse:

Albin Gerisch, Berlin , Kazbachstr. 9.

Sonnabend, den 27. Mai 1893.

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10. Jahrg

antragt. Die Verhandlung über einen anderen Artikel, über- falls sein politisches Verhalten von der Stimmung der dortige fchrieben: Haß", wurde auf Antrag des Beschuldigten vertagt; Mandatsvergeber abhängig gemacht und wäre dann auf di der Redakteur der in Mannheim erscheinenden Wolfsstimme" Rickert'sche Seite gesprungen. Für das Treiben dieser Sorte von Politikern hat man is foll als Zeuge geladen werden. Im ganzen schweben gegen Müller noch 4 Preßprozesse. den Vereinigten Staaten, wo alle Auswüchse des Parteilebens Auch bei dem Parteigenoffen Fris Kunert in in üppigster Form zur Reife gedeihen, die Bezeichnung ,, Sitting Friedrichshagen ist auf Antrag der Breslauer Staats on the fence" Auf dem Baune hocken" erfunden. So ein anwaltschaft eine natürlich erfolglos gebliebene Haussuchung vor- richtiger Baunbocker schiebt seine eigene Entscheidung in wichtigen genommen worden, wobei man nach militärgerichtlichen Urtheils. Fragen immer erst hinaus, bis er sieht, wie der Parteiführer, der iginalen und Abschriften von solchen fahndete, die vor Monaten boss"( Meifter), oder die Volksstimmung oder sonst eine seinem son von Runert im Reichstage und in einer Reihe sozialdemo- Fortkommen förderliche Macht sich gesonnen zeigen. Hat er Eine Warnung vor dem aus Berlin gebürtigen Schuh - tratischer Zeitungen publizirt worden waren. mit dem Scharfblick strebsamer Leute die richtige Witterung macher Emil Pazholz wird von Augsburg aus an alle Der frühere Redakteur des Braunschweiger Volksfreundes", gewonnen, dann springt er vom Baune herab auf die gute" Parteigenossen gerichtet. Pähholz steht im Alter von 42 Jahren, Eisenbed, wurde wegen einer Anzahl gegen die national: Seite. Wer sich aufs Zaunbocken versteht, bringt's weit im Leben, ist von mittelgroßer unterfester Statur, hat blonden Schnurr- liberal- fonfervative Braunschweig . Landes- 3tg." polemifirender und habe er auch sonst keine Fähigkeiten des Geistes und( Sha= bart, angehende Glaze, spricht Beriiner Dialekt und trägt dunkel: Artikel von dem Redakteur derfelben, Dr. Sierfe, wegen Beleidi- rafters. Nur bewahren sie meist die Geheimnisse ihrer Kunst in grauen Anzug und eben solchen Ueberzieher. Näheres durch den gung verflagt. Eisenbeck erhob gegen Sierfe Widerklage. In stillverschwiegener Seele und plaudern sie nicht so unvorsichtig aus Vertrauensmann Karl Breder in Augsburg , Redaktion der der am 25. Mai stattgehabten Verhandlung der Sache wurden wie Herr Baumbach. Volts- Zeitung". Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck des beide der Beleidigung schuldig befunden, Sierte aber für straffrei Aber recht geschieht den Freifinnigen schon, daß sie ihn jett Vorstehenden gebeten. erklärt, während Eisenbeck zu 200 M. Geldbuße und zur Tragung im Fleiſche ſizen haben, den Säkularfest Wadelstrumpf, der sich der Gesammtkosten verurtheilt wurde. mit seiner seit wenigen Jahren ihm anvertrauten Stadt Danzig bereits so verwachsen fühlt, daß er die wichtigste Abstimmung während seiner ganzen Boltsvertreterzeit schwänzen mußte, um nur bei den Borbereitungen zu einer städtischen Jubelfeier dabei sein zu können. Wie nun, wenn's sich wieder eininal eine Abstimmung mit unberechenbaren Folgen handelt? Was da wohl den wackeren Oberbürgermeister am Erscheinen bindern wird? Vielleicht läuft ihm unheilverfündend eine Raze über den Weg, oder er versäumt den Pferdebahnanschluß, wie weiland sein Amtsbruder Herr v. Forckenbeck, dem in seinem überlasteten Gehirn natürlich nie eine Erinnerung daran auf­dämmern konnte, daß man in der mit ihm verwachsenen Stadt Berlin durch eine Droschte erster Klasse fein Biel noch schneller erreichen fann, als durch eine verpaßbare Pferdebahn.

Von der Agitation. Während der Pfingstfeiertage verbreiteten die Parteigenossen in Ober- und Nieder­ bayern gegen 200 000 Wahlflugblätter.

Aus Neisse wird uns geschrieben: Mit welcher Be­

geisterung die Landagitation und die Vorbereitung zur Wahl von Lokales.

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Für den Süd- Osten bei Zoltsdorf. Görligerstr. 58; Spindler, Reichenbergerstr. 118; Schaier, Reichenberger­raße 54; 3ubeil, Naunguftr. 86; Rohr, Naunynstr. 78; Stabernad, Pücklerstr. 49.

den hiesigen Genossen betrieben wird und welche gute Aufnahme sie bei der Landbevölkerung findet, geht aus Nachstehen- Parteigenoffen des IV. Berliner Wahlkreises. Das dem hervor: Da die Verbreitung der Flugschriften zu erfte Flugblatt zur Reichstagswahl wird am Sonntag, den 28. Mai, langsam und zeitraubend Dor fich ging, erbot fich Morgens 1/28 Uhr, verbreitet. Parteigenossen, die helfen wollen, ein bewährter Genosse, der frühere Gasthausbesizer jezige Land- fönnen sich in folgenden Lokalen melden: wirth Hinner in Grunau bei Neisse welcher sich schon bei der Für den Osten bei Lock, Friedrichsbergerstr. 11; 3abel, 90er Wahl rühmlich hervorgethan hat, indem er uns troh der Frankfurter Allee 90; Tempel, Langestraße 65; 3ippfe, größten Hindernisse seinen Tanzsaal unentgeltlich zu einer Bolts- Grüner Weg 14; Lange, Elisabeth- und Waßmannstraßen- Ecke; versammlung überließ, uns in seinem Fuhrwert zu fahren, was ungering, Breslauerstr. 27; Spietermann, Markusstr. 6; wir uns natürlicher Weise nicht zweimal sagen ließen. So war Rattte, Krautfir. 48; Wagner, Königsbergerstr. 28; Böhl, es uns denn möglich, an den beiden Pfingsfeiertagen ca. 6000 Frankfurter Allee 74. Flugschristen, die uns vom Parteivorstand zugegangen waren, in 18 Dörfern des hiesigen Wahlkreises an den Mann zu bringen. Nur eine Stimmung herrscht unter den betheiligten Genossen, nämlich die: Dies waren so echte, rechte Pfingsfeiertage, wo wir als Jünger des Sozialismus ausgingen, um die Wahr­heit allen denen สิน spenden, die ihrer bedürfen. 5. Berliner Wahlkreis. Am Sonnabend, den 27. d. M., Und die Aufnahme bei der Landbevölkerung? Sie kann nur Abends 7/2 Uhr, tommt ein Flugblatt zur Verbreitung, und mit vereinzelten Ausnahmen eine herzliche, freundschaftliche ge­nannt werden. Wenn wir nach der Vertheilung der Blätter wieder durchs Dori zum Rendezvous- Ort zurückkehrten, standen Bauer und Knecht auf der Straße, im Garten, im Hause, am offenen Fenster und lasen einander aus unseren Schriften vor. Sobald fie uns wieder erblickten, wurde uns zugerufen: Ja, das ist wahr, was darinnen steht; Ihr habt recht, wenn wir nur öfter so etwas zu lesen hätten" u. f. w. Das Gesammt refultat unferer Agitation im hiesigen Kreise läßt sich furz dahin zusammenfassen: Wir haben unsere Schuldigkeit gethan, und die Wirkung wird nicht ausbleiben, denn der Thurm des Zentrums ist erschüttert, die Konservativen sind zersplittert; dies wird der 15. Juni beweisen.

Am ersten Pfingstfeiertage unternahmen 30 Stralsunder Parteigenossen eine Agitationstour nach Rügen . Sie fanden fast überall die freundlichste Aufnahme. In Gingst wurden ihnen etwa 50 Flugblätter beschlagnahmt, wogegen Be­schwerde eingereicht ist.

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fordern wir alle Genossen, welche sich an der Verbreitung be­theiligen wollen, auf, sich an nachstehenden drei Stellen pünktlich einzufinden: Krüger, Hirtenstr. 10. Wagener, Neue Königstr. 89. Witschow, Elfaffer- und Hamburgerstraßen- Ece. Das Wahlfomitee.

Wahlkreises! Alle diejenigen Parteigenossen, welche gewill Achtung, Parteigenoffen des 6. Berliner Reichstag8. find, thätig zu sein, hauptsächlich während der Wahl, tönnen sich melden bei den Vertrauenspersonen

Joh. Pfarr, Willsnackerstr. 49, Wilh. Marten, Ackerstr. 44, Gust. Wigel, Ackerstr. 29, Eduard Bingau, Bionsfirchftr. 7.

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Daß diese liberalen Herren Bürgermeister immer, wenn es sich um ernstliche Fragen des Volkswohls handelt, eine so wenig erhebende Rolle spielen im Deutschen Reich , hat seinen guten Grund. An ihnen zeigt es sich so recht, welch ein Scheinding unsere fogenannte städtische Selbstverwaltung ist. Nicht genug, daß der großen Masse der städtischen Einwohner durch das Dreitlassen­Wahlsystem ihr Bürgerrecht verkürzt wird, auch den wohlhabenden Bürgern, die in den Stadtverordneten - Versammlungen den Aus ichlag geben, wird eine bureaukratische Spize aufgesetzt. Sie müssen sich einen Juristen" zum Haupt wählen, so verlangt es das Gesetz. Da wird denn irgend ein Regierungsrath oder Land­rath, allenfalls ein Rechtsanwalt, der mit der Stadt bisher faum irgend welche Beziehungen hatte, irgendwo hergeholt, ein Mann, der bureaukratisch fühlt und sich bureaukratisch geberdet, so daß der Assessorismus" in den preußischen Städten mindestens eben so maßgebend ist, wie in den verschiedenen Zweigen der preußischen Staatsverwaltung. Wie eingewurzelt die Gepflogenheit ist, die höheren Selbstverwaltungsposten mit ehemaligen Staatsbeamten nicht obligatorisch ist. Da ist es doch immer ein Beamter a. D. oder zu befeßen, zeigt sich in den fleineren Städten, wo der Assessorismus Offizier a. D., den man zum ersten Bürger" der Stadt macht. So viel Selbftgefühl aus ihrer Mitte einen Bürgermeister zu wählen beißen die deutschen Vollbürger nicht. Erfor doch vor einigen Tagen die Stadt Königsberg in der Neumart zum Bürger­meister einen Berliner Polizeilieutenant. Das ist der Bürger­ftolz" im Beamtenstaate!

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28. Mai, früh 7 Uhr, ein Flugblatt verbreitet wird. Daffelbe den Freifinnigen, den sanften und den derben, aber nicht minder Ferner geben wir hiermit bekannt, daß am Sonntag, den Die Unterthanendemuth gegenüber der Beamtenschaft steckt ist an folgenden Stellen abzuholen: Für Moabit : Hermer in den Knochen wie den übrigen bürgerlichen Parteien. Hat es Aus New York wird uns geschrieben: Die Vorgänge in Schmidt, Perlebergerstr. 28; für Dranienburger Bordoch in Deutschland feit dem Berfall der mittelalterlichen Stadt: it a dt: Hilgenfeldt, Bergstr. 60; für Wedding : Gieshoit, republifen fein selbständiges und selbstbewußtes Bürger chum mehr Deutschland haben auch hier ihre Wirkung geübt und neues Leben unter die sozialistischen Arbeiter gebracht. Gleich nach Gin- Boyenstr. 40, Gleinert, Fennstraße, Bahr, Gerichtsstr. 19; für gegeben. Da ist es denn kein Wunder, daß auch die Freifinnige Gesundbrunnen : Haferland, Bellermannstr. 87; für Boltspartei sich einen Bureaukraten zum Vertreter ertiest, der treffen der Nachricht von der Auflösung des Reichstages wurden Rosenthaler Vorstadt: Wizel, Acferstr. 29, Raabe, durch seine Thaten und Meinungen sich als echten Manchester­überall Sammlungen für den Wahlfonds angeregt, die jetzt in vollem Gange find. Wenn auch die Verhältnisse bier nicht Ruppinerstraße, Meinhardt, Pappel Allee 3/4; Schönhauser mann gekennzeichnet hat. vorstadt: Ließte, Schwedterstr. 33. mehr derart beschaffen sind, daß der Einzelne große Opfer bringen fann wie das vor anderthalb Jahrzehnten war

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fo Polizeilich konfiszirt wurde heute in der Buchhandlung so ist doch zu hoffen, daß ein ansehnlicher Betrag zusammenkommt. des" Vorwärts" May Kegel's" Sozialdemokratisches Liederbuch, In den Zusammenfünften und Versammlungen speziell der deutschen fünfte verbesserte Auflage", und zwar auf Requisition des König­Genossen bilden die bevorstehenden Wahlen das ausschließliche lichen Amtsgerichts, Abtheilung XVIII zu Königsberg i. Pr. Vor­Gesprach; da paßt auf jeden in entsprechender Aenderung das gefunden wurde nur ein Exemplar; der Staat aber ist wieder Burns'sche Lied:" Mein Herz ist in Teutschland, mein Herz ist einmal gerettet. Aus Ostpreußen mußte freilich erst der Retter nicht hier, mein Herz ist beim Wahlkampf im rothen Revier!" tommen, was tief beschämend für die Berliner Staatsanwalt Und das ist auch ganz natürlich; bilden doch die Nachrichten schaft und Polizeibehörde ist. aus Europa , und besonders aus Deutschland , die einzigen An­regungen für die hiesigen deutschen Genossen, um guten Muths und dadurch in der Stimmung zu bleiben, das steinige Feld hier weiter zu bearbeiten!

Die Newyorter vereinigten jüdischen Gewert schaften haben zum Züricher Kongreß den Genossen Ab. Cahan gewählt.

Die fozialistische Arbeiter Partei( Siz Brooklyn) wird am 1. Juli eine Konvention abhalten, und zwar in Chicago ; es ist zu hoffen, daß auf dieser auch endlich eine definitive Ver­einigung der beiden Fraktionen herbeigeführt wird.

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Das in St. Louis herausgegebene englische sozialistische Blatt, dessen zweite Nummer jezt erschienen int, heißt nicht wie ich nach der betreffenden Notiz im Vorwärts" mitgetheilt " Standard", sondern& abor". Die Abonnentenzahl hat schon 800 erreicht, ein erfreuliches Resultat, wenn die Abonnenten alle Amerifaner wären. Das ist nun freilich vorderhand nicht zu erhojjen, aber immerhin wird das Blatt einen guten Theil zur Aufklärung der englisch sprechenden Arbeiter beitragen, so weit diese von den Verbreitern zu erreichen sind.

Todtenliste der Partei. Unter zahlreicher Begleitung der Parteigenossen wurde am Mittwoch in Stuttgart der Schrift feher Friedrich Heine beerdigt.

Zu einer wahren Temonstration gestaltete fich am Montag in Köln das Begräbniß des alten Parteigenoffen Scho b. Dem Sarge folgten in schier endlosem Zuge über 1100 Genoffen, darunter über 50 Frauea. Mit dem ernsten Vorfaze, den Ge= nossen Schob als Vorbild zu betrachten und treu zum Banner des Proletariats zu halten, wie er es gethan hat, ging das Leichengefolge auseinander.

Bureaukratie

verderben

Leute, die cs weder mit der noch mit der Bourgeoisie ganz beß dafür sorgen, daß aus Berlin wenigstens tein Baunhocker möchten, paffen da am besten hin. Sie haben die Baunhockerei zu einer schönen Kunst ausgebildet. Die Arbeiterschaft wird in­deß dafür forgen, daß aus Berlin wenigstens fein Baunhocker mehr als Volksvertreter hervorgeht.

Mit dem Beinbruch, den der unglückliche Zaunhocker davon­trug, als er sich aufs diplomatische Blatteis begab, wollen wir ja sehr ausführlich behandelt worden. Wer das Bein gebrochen uns hier nicht beschäftigen. Das Abenteuer ist im Vorwärts" hat, braucht für längere Zeit Ruhe. Die sozialistischen Wähler des fünften Berliner Wahlkreises werden in bekannter Menschen­freundlichkeit dafür sorgen, daß Herrn Baumbach die nöthige Ruhe

Baunhockerei.( Eine Empfehlung für den, freifinnigen" Ran­didaten des V. Berliner Reichstags- Wahlfreises.) Der satularfeft­befliffene Oberbürgermeister von Danzig hat in seiner Kandidatenrede, zu theil wird. durch die er sich den freifinnigen Wählern des fünften Berliner Wahlkreises als der geeignetste Wolfsvertreter wärmfiens empfahl, desto dankenswertherer Weise enthüllt. Als es in seiner Ab­wesenheit zur Spaltung der ehemals deutschfreisinnigen Partei gekommen war, da nahmen bald die San ten um Ricfert, bald die Terben um Richter den Baumbach für sich in Anspruch.

büßen kann. Zwei Wähler laffen die Reichstags- Wahllisten Wie man durch eigene Klugheit fein Wahlrecht ein. einsehen und erfahren, daß sie nicht in denselben stehen. Statt nun an den bekannt gemachten amtlichen Stellen ihre Gin­tragung zu verlangen, schicken sie ein Reklamationsschreiben An den Löbl. Wahlverein des Deutschen Reiches, Expedition des Vorwärts"." Dort ist das Schreiben am Morgen des 26. Mai eingetroffen.

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Die Zweifel, nach welcher Seite diefer strebsame Mann denn schließlich fallen würde, wurden keineswegs beseitigt durch den wundersamen Briej, in welchem Herr Baumbach den Einen Fünf Kriminalbeamte nahmen am Mittwoch Mittag bei Honig und den Anderen Butter um den Mund strich und dann dem Gürtler M. Gammisch, Mariannenstr. 17 eine Haussuchung schwungvoll erklärte, er würde immer für die höhere Einheit der vor. Gefunden wurde nur eine Sammellifte, die man jedoch liberalen Sache wirken. nicht beschlagnahmte. Speziell war den Beamten daran ge legen, den Aufenthalt des Bruders von Gammisch( zur Zeit in Hamburg ) zu erfahren.

Zur Entscheidung ist er erft gelangt, als es sich um die wiederwahl im fünsten Wahlkreise handelte. Da hat er denn in besagter Wahlrede auch seine Beweggründe durchblicken laffen.

Was ihn selbst betrifft," heißt es in dem Bericht der Boff. 3tg.", so würde er, wenn er in der Lage gewesen wäre, infolge der Spaltung in der freisinnigen Partei seinen bisherigen Stand punkt zu ändern, sicherlich vorher die Wähler refragt haben und namentlich würde er sich nicht von Eugen Richter trennen ohne Bustimmung seiner Wähler."

Bum Syndikus des Aeltestenkollegiums der Berliner Raufmannschaft ist der Landgerichtsdirektor Hirschfeld gewählt worden. Die Hoffnung des strebsamen Herrn Alexander Meyer auf dieses Amt ist also zu Wasser geworden. Auf eineu Reichstagssiz muß er auch verzichten; nur im Rothen Hause tann er noch fein Licht leuchten laffen. Sein Wiz ist abgestanden, wie das Bier, das seinen Beruf verfehlt und wenn er sich uach oben durch noch Was will das sagen? Der Herr Landrath a. D. und so große Biegsamkeit infinuiren will, fann er auf die trockene Oberbürgermeister in D. macht feine Stellungnahme im Abfertigung rechnen: Was kannst Du, armer Teufel, geben? Ja, Parteileben abhängig von der Ansicht der Wähler, die ihn zulegt ja, so geht's, wenn man gern zu Hofe will und unterwegs im in den Reichstag geschickt hatten, und von denen er hoffen tann, Dreck flecken bleibt. daß sie bei günstiger Stimmung ihm wieder ihre Stimme geben Die Perfonalermittelung einer Dame verursacht der werden. Herr Baumbach pflegt also nicht, wie das von einem Polizei Schwierigkeiten. Donnerstag Abend gegen 11 Uhr wurde - Die Berufang der Staatsanwaltschaft gegen das Er festen politischen Charakter zu erwarten wäre, bei den an ihn eine in den 60er Jahren stehende Dame beobachtet, wie sie am fenntniß des Geraer Schöffengerichts, wonach der Redakteur berantretenden großen Entscheidungsfragen mit sich felbft Landwehrkanal bei der Großbeerenbrücke unschlüssig hin- und her. ber, Reußischen Tribüne", Leven, von der Antlage Hathe zu gehen und dann auf grund seiner nach reiflicher Prü- lief und endlich den Sprung in die Fluthen machte. Unbekannte der Beleidigung des Dobschwitzer Bürgermeisters Wendler freiung gewonnenen Ueberzeugung flare Stellung zu nehmen, so oder Personen unternahmen sogleich das Rettungswert, konnten aber gesprochen wuroe, ist vom Landgericht verworfen worden. In so, gleichgiltig, ob er wiedergewählt wird oder nicht. Nein, er nur noch eine Leiche an das Land ziehen. Das Taschentuch einer anderen Angelegenheit war Leven wegen Beleidigung des fagt: ich fann fo, ich kann aber auch anders; ich lege alles in der Dame zeigt das in Weiß gestickte, verschlungene Monogramm felben Birgermeisters zu 20 M. Geloſtraje verurtheilt. Auch eure Hände, die ihr das schöne Mandat zu vergeben habt. Ihr T. H. feid für Richter? Gut, ich bin's auch. Ich werde mich nie von feine Berufung dagegen wurde verworfen. Ein schwerer Unglücksfall bat sich am Donnerstag Abend

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

In Darmstadt wurde der frühere Redakteur der ihm trennen, so lange ihr nicht eure Zustimmung gebt. Hessischen Volksstimme", Genosse Pbilipp Müller, wegen Das flingt recht demokratisch; es flingt aber nur so. In gegen 1/28 Uhr auf dem Terrain des Zirtus Ciniselli zugetragen. Berächtlichmachung von Staatseinrichtungen und Beleidigung der Wirklichkeit in's nur Mandathascherei. Man denke sich nur ein um diese Zeit wollte einer der Arbeiter dieses Instituts an der Offiziere und Unteroffiziere der deutschen Armee, begangen durch mal den Fall, Herr Baumbach wäre in einem anderen Wahl- Drathleitung der elektrischen Beleuchtung auf dem Vorplatz eine den Artikel:" Fort mit diesem Krebsschaden des Bolfslebens", bezirk in voriger Regislaturperiode gewählt worden, in einem Steparatur vornehmen. Die Leiter glitt jedoch ab und der Ar­der die Mißhandlungen der Soldaten schilderte und die Vor- Wahlkreise mit fezeſſioniſtiſchen Neigungen, etwa in Nieder- beiter stürzte aus einer Höhe von 10 Wietern die Leiter herab. gesetzten scharf fritisirte, zu einer Geldstrafe von 300 m. verschlesien, wo Barih und Goldschmidt durch's Biel gegangen find. Mit schweren inneren Verlegungen mußte er in ein städtisches urtheilt. Der Staatsanwalt hatte 4 Monate Gefängniß be- Da hätte er nach seinen trefflichen Grundsätzen natürlich gleich. Krankenhaus geschafft werden.