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Gewerkschaftliches.

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Die Flaschenfahrer verlangen einen Rohn von 22,50 M. 1676 Deutfches Reich. pro Woche und eine Provision von 20 f. auf je 3 M. des Um Ginen vollen Sieg errangen die freien Gewerkschaften in fages fowie für je 1000 zurückgebrachte leere Flaschen 1,50 M. Der Arnstadt  ( Thür.) bei der Gewerbegerichtswahl. 586 Stimmen Vom Zwangsknebelnachweis der Bergarbeiter. Flaschenfahrer, der täglich 30 Staften Vier verkauft, hat einen Mit vereinigten sich auf ihre Liste, während es der Deutsche Arbeiter­Bei der Verhandlung der Interpellation über den Zwangsnach fahrer zu beanspruchen. Muß der Fahrer die Arbeit allein machen, verein", ein Glied vom Bund vaterländischer Arbeitervereine, auf weis im Ruhrrevier hat sich die Regierung wieder völlig und aller erhält er pro Tag 3 M. Vergütung, die aber wegfällt, sobald er es 51 Stimmen brachte. Durch die Wahl ist aber ein kompletter ablehnt, einen Mitfahrer anzunehmen. Welt offenbar als getreuer Fridolin des Kapitalismus gezeigt. Schwindel aufgedeckt worden. Der Verein wurde im April 1907 Die Flaschenbier mitfahrer erhalten einen Lohn von vom Vorsitzenden der Ortsgruppe des Reichsverbandes zur Bes Keine Rede mehr von den famosen Seelenrettungsversuchen; mit 30 m. pro Woche, außerdem für jeden vollen Kasten eine Provision fämpfung der Sozialdemokratie ins Leben gerufen unter der Teil­dreister Stirn wurde der Knebelnachweis zur Wohlfahrtseinrichtung von 2 Pf. Werden zum Mitfahrerdienst innere Betriebsarbeiter nahme der Fabrikanten. Den Vorsiz übernahm ein ehemaliger für die Arbeiter umgelogen. Im Parlament blieben die Regie- herangezogen, so erhalten dieselben an solchen Tagen 1,50 M. Lohn- Genosse, Mitbegründer des Arnstädter   Gewerkschaftstartelles, der rungsvertreter wie die Unternehmerknechte ja böllig ernst bei diesem zuschlag bezahlt. frechen Taschenspielertrid, wenn sich die Herren im stillen Stübchen Die Reservefahrer und Stalleute erhalten 36 m. inzwischen vom Tischlergesellen zum" Saalmeister" einer Papier­Wochenlohn. Wird Wohnung gegeben, so wird dieselbe bei dem Mitglieder" angewachsen und seit dieser Zeit, 2% Jahre, steht zu fabrik avanciert war. Sehr bald war der Verein auf über 100 später auch schön ins Fäustchen gelacht haben werden. In welcher Richtung die Wohlfahrts" anstalt wirken wird, Lohniaz berechnet. Der wöchentliche Lohn für die im inneren Betriebe beschäftigten jeder Monatsversammlung Aufnahme neuer Mitglieder" auf der darüber ist ja in jüngster Zeit schon einiges bekannt geworden. Ein Arbeiter beträgt: a) für Biersieder 38 M., b) für Gärfeller, Sud- Tagesordnung, und bei einer geheimen Wahl bringt der Verein 51 neues Stückchen teilt die Düsseldorfer West d. Post" in ihrer haus- und Pumphausarbeiter 36 M., c) für Flaschenfellerarbeiter ganze Stimmen auf. So ist dieser ganze Schwindel in sich selbst lebten Nummer mit. Danach wünschte ein Bergmann  , auf Beche   30 M., d) für jugendliche Arbeiter im Alter von 16-18 Jahren ausammengefallen, wie der ganze Reichsverbandsschwindel über. haupt. Auch das reaktionäre Schwarzb.- Sonderhausener Mi­Hardenberg Beschäftigung zu erhalten. Der Betriebsführer 18 M., e) für jugendliche Arbeiter im Alter von 18-20 Jahren nisterium hat zum zweitenmal erleben müssen, daß seine Be­fonnte ja nicht mehr Herr im Hause" sein und schickte den Mann 23 M. zum Zwangsnachweis in Dortmund  , um einen Schein zu holen. Die Arbeitszeit zu regeln, ist besonders notwendig geworden, mühung mit der Einführung des Proportionalwahlsystems mit ge­bundenen Vorschlagslisten umsonst war, um es als Mittel gegen Dort angekommen bringt der Mann sein Gesuch vor mit dem sie soll für den Fahrer dauern bis zur Erledigung aller Arbeiten, die Arbeiterbewegung ins Feld zu führen. Die Arbeiterschaft hat Wunsche, auf Zeche Hardenberg beschäftigt zu werden. Auf dem die das Bierausfahren speziell für seine Kunden betrifft. Nachweis hatte man aber allerlei Ausflüchte und wollte den Mann Leistung anderer Arbeiten, welche außerhalb der regulären Touren aber bewiesen, daß sie mit der Bertretung der Gewerkschaften ein­verstanden ist und daß Ministerium und Reichsverband nichts daran nach Nachbarzechen, Kaiserstuhl   oder Minister Stein  , schiden. Das liegen, sind die Fahrer und Mitfahrer nicht verpflichtet. Für Reservefahrer und Stalleute beträgt die tägliche Arbeitszeit 6u ändern vermögen. mit war der Kumpel nicht einverstanden, worauf er dann endlich 9 Stunden innerhalb 11 Stunden. gar keinen Schein für Hardenberg, wohl aber eine Mitteilung den Pastor in Lindenhorst   betam. Vom Pastor wurde der Kumpel regelrecht eraminiert und zunächst gefragt, ob er organisiert sei, worauf die Antwort erfolgte: a, im alten Verband." Worauf der Pastor: Dann sind Sie wohl Sozialdemokrat?" Der Bergmann   verneint. Pastor: Aber aus der Landeskirche sind Sie wohl ausgetreten?" Auch dies verneint der Knappe. Nachdem das scharfe Verhör endlich beendet, erhielt der Kumpel wieder eine Bescheinigung an den Zechennachweis. Hier erhielt er nun endlich den Schein, womit er nach Zeche Hardenberg gehen konnte, um dort in Arbeit zu treten.

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Die Leidensgeschichte eines anderen Bergmannes wird uns wie folgt geschildert:

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Auf einer Zeche des Essener Reviers arbeitete der Hauer nennen wir ihn H. Dieser erhielt am ersten Weihnachtstage von seinen Familienangehörigen aus Ostpreußen   ein Telegramm mit der Mitteilung, daß die Mutter schwer erkrankt wäre und ihn bor ihrem Tode noch einmal sehen möchte. H. reiste sofort ab und ließ feine Abreise durch einen Arbeitskameraden auf der Zeche melden. Am 5. Januar fehrte er wieder zurück, holte sich ein Anlegeattest, wofür er 3 M. zahlen mußte und wurde auf seiner Zeche vorstellig zur Anfahrt. Der Betriebsführer nahm das Attest an sich und Seglückte dafür H. mit der Abkehr! Diese Abkehr war auf den 7. Januar ausgestellt, nicht auf das Datum, wo H. die letzte Schicht verfahren hatte. Am 10. Januar begab sich H. nach dem Arbeits­nachweisbureau in Gelsenkirchen  . Daselbst wurde ihm bedeutet, daß er als Kontrattbrüchiger anzusehen sei, mithin bor dem 21. Januar von feinem Arbeitsnachweisbureau Arbeit zu­gewiesen erhalte. H. ging wieder nach seiner alten Zeche zurück und verlangte einen ordnungsgemäßen Abkehrschein. Der Betriebs­führer war so entgegenkommend, in die Abkehr einzutragen: Lette Schicht verfahren am 23. Dezember 1909." Am 11. Januar ging

Bur

Kutscher, welche Prozente nicht beziehen, erhalten bei Touren, welche so liegen, daß der hiermit Beauftragte fich in der üblichen Mittagszeit zwischen 12-2 Uhr in feiner Behausung nicht beköstigen fann, 1 m. Wenn die Tour einen ganzen Tag dauert, 2 M. Spesengeld. Die Arbeitszeit der inneren Betriebsarbeiter beträgt täglich Stunden innerhalb 10 Stunden.

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Uthes und Alisch erläuterten die einzelnen Bestimmungen und machten darauf aufmerksam, daß die Vertrauensleute bereits Stellung dazu genommen haben und die Annahme des Entwurfs empfehlen. Einige Anträge aus der Mitte der Versammlung wurden noch in den Tarif aufgenommen; so sollen den Fahrern die Lieferungen von Bier in größeren Aufträgen, die zu einer Tour gehören, nicht entzogen werden. Auch wurde für die Privatfahrer ein fester Lohn von 22,50 m. nebst Provision von 25 Pf. pro Achtel berlangt. Die Provision für umgesetztes Bier an solche Kunden, die in Raten an die Brauerei bezahlen, soll jedem Fahrer wöchentlich mitberechnet und zur Auszahlung gebracht werden.

Unter den allgemeinen Bestimmungen im Tarif wird verlangt, daß die Fahrer nicht mehr verpflichtet sein sollen, Fässer, Wagen oder Geschirre zu reinigen, Pferde zu puzen oder beschlagen zu laffen, und daß an Sonn- und Feiertagen das Fahrpersonal nicht zu Arbeiten in der Brauerei herangezogen werden darf.- Jn bezug auf Leistung und Sicherheit heißt es:

der Kasse der Brauerei in bar zu deponieren, eventuell werden pro Jeder Fahrer hat eine Raution bis zur Höhe von 500 m. bei Monat 20 M. von seinem Gehalt einbehalten, bis die Kaution erreicht ist. Die Verzinsung beträgt 5 Broz. für volle 100 M. Für Außenstände der Kundschaft sind die Fahrer nicht haftbar.

Viele Bestimmungen decken sich mit denen des Tarifs für die Lagerbierbrauereien, wenn auch manche Forderung sich in noch be­scheideneren Grenzen hält, in Berücksichtigung der Geschäftslage der Weißbiers gegenüber den Lagerbierbrauereien. Die Beriammlung beschloß einstimmig, daß dieser Entwurf den Weißbierbrauereien eingereicht werde.

Startell geführt werden soll und daß in der Kartellvertretersizung Alisch erklärte noch, daß die Bewegung gemeinsam mit dem auch die Forderungen der Handwerker noch berücksichtigt werden müßten.

Dertliche Tarifregelung im Malergewerbe. Für die Lohngebiete Frankfurt   a. M., Offenbach  , Darmstadt  , Friedheim- Nauheim, Hanau  , Wiesbaden  , Worms  , Mainz  , Höchst  und Gießen   fanden Bezirksverhandlungen statt mit dem Arbeit. geberverband für Hessen- Nassau   und das Großherzogtum Hessen. Die Vertreter der Arbeitgeber wie Arbeitnehmerverbände nahmen daran teil. Gegenstand der Verhandlungen war die Festsegung der Arbeitszeit und der Pausen, des Arbeitsschlusses an den Sonn abenden, Stellung des eigenen Handwerksgeuges und Festsetzung des Geltungsbereichs für die einzelnen Lohngebiete. Zu gleicher Zeit wurden die Stundenlöhne für diejenigen Orte, wo Diffe renzen nicht bestanden, festgesetzt. Für Darmstadt  , Gießen  , Fechens heim und Mainz   wurde Anspruch auf den vierten Pfennig, Lohn. erhöhung erhoben. Eine Einigung hierüber war aber nicht zu erzielen, und werden sich die Orts- oder Gautarifämter mit der Frage weiter zu beschäftigen haben. Die laut Schiedsspruch von 17. Januar zu erfolgende Lohnerhöhung von 2 bezw. 3 Pfennig pro Stunde ist noch nicht überall durchgeführt. Die Arbeitgeber wurden zur Einhaltung des Schiedsspruches angehalten. Den Schiedssprüchen nicht zugestimmt haben die Arbeitgeber in Hom burg; diese wollen sogar aus dem Arbeitgeberverbande aus. treten. Ferner haben bisher auch die Wiesbadener   Arbeit. geber den Schiedssprüchen, soweit sie sich auf die Lohnfrage be ziehen, nicht zugestimmt.

Für das ganze Lohngebiet haben nunmehr auf Grund der Abmachungen in der nächsten Woche die Lohnzuschläge zu erfolgen. Unstimmigkeiten weiter bestehen, ist es umgehend den örtlichen Auch die unorganisierten Arbeitgeber sind dazu verpflichtet. Wo Vorständen des Verbandes anzuzeigen.

Kampfanzeichen im mittelfränkischen Baugewerbe. franken ist an die Organisationsleitungen der Bauhandwerker ein Vom Arbeitgeberberband für das Baugewerbe in Mittel Schreiben ergangen, worin der Tarif zum 31. März 1910 ge fündigt wird. Zu gleicher Zeit wird erklärt, daß für den Neu­abschluß eines Tarifvertrages das bekannte Tarifmuster des der örtlichen Regelung unterliegenden Punkte werden die in den Deutschen Arbeitgeberverbandes vorgelegt wird. Hinsichtlich der unterhandlungen vom 7. Januar vom Unternehmerverband ge Die erwähnten, von den Unter machten Vorschläge wiederholt. nehmern berlangten Unterhandlungen haben sich gerade wegent auf der Grundlage der bisherigen Lohn- und Arbeitsverhältnisse dieser Vorschläge zerschlagen. Die Unternehmer verlangten, daß der Vertrag nach dem Tarifmuster abgeschlossen werde, worauf die Arbeitervertreter nicht eingingen, zumal die Unternehmer guy jede Auskunft darüber verweigerten, ob der zukünftige Lohn Gin heits-, Durchschnitts- oder Staffellohn sein, ob das Wort tüchtig des Bertragsmusters stehen bleiben solle usw.

Die Ankündigung ist allen Organisationen des Baugewerbes zugegangen, auch den christlichen, obwohl mit diesen gar nicht einmal ein Tarif besteht.

Verfammlungen.

dann H. wiederum zum Arbeitsnachweis nach Gelsenkirchen   hin und wurde von hier aus nach der Zeche D 3, 4 und 6 überwiesen. Auf dieser Zeche wurde H. abgewiesen, weil feine Arbeit für ihn vorhanden sei, was dann auch auf dem Anlegeſchein bermerkt wurde. Auf dem Nachweisbureau schickte man ihn jest nach der Erfolgreicher Abschluß des Streiks bei Adalbert Stier. Zeche F. E.  , gleichfalls im Essener   Revier, aber auch hier wurde In dem Streit der Konfektionsschneider und Schneiderinnen er nicht angelegt. Von der Zeche( wo H. früher gearbeitet) werden der Firma Adalbert Stier ist es durch die Verhandlungen am feine Leute angenommen." Wieder eilte H. nach Gelsenkirchen  , Sonnabend, die gestern fortgesetzt und beendet wurden, zu einer um vom Arbeitsnachweisbureau nach der Zeche F. J.( Effener Einigung gelommen. Die Streifenden haben durch ihr einmütiges Revier) hingeschickt zu werden. Beinahe hatte er Glück. Er wurde Zusammenhalten einen schönen Sieg errungen. Einer Versamm angenommen. Als er aber die Papiere vorlegte, hieß es:" Solche lung der Streifenden, die am Sonntag in den Musikersälen" statt­Leute fönnen wir nicht gebrauchen. Gehen Sie nach Ihrer alten fand, wurde bekanntgegeben, daß die Firma sich zum Abschluß eines Arbeitsstelle zurüd." Was blieb H. übrig, als zu folgen. Er ver- Tarifvertrags bereit gefunden hatte, der eine Lohnerhöhung langte auf der alten Zeche entweder Arbeit oder einen ordentlichen bon 15 bis 20 Pro 3. mit sich bringt. Darüber, wann der Abkehrschein( auf den 1. des Monats ausgestellt), oder aber man solle Tarif in Straft treten sollte, sowie über die Löhne der Hosen- und Westennäherinnen usiv. sollte am Montag ver­ihm einen Krantenschein ausstellen. Alles das wurde ihm ver- handelt werden. Die Versammelten erklärten fich mit dem In einer Bersammlung der Eisen-, Metall- und Revolver­weigert. Zufällig war neben dem Betriebsführer ein höherer Be vorläufigen Ergebnis der Verhandlungen einverstanden. Die brcher sprach Genoffe Rechtsanwalt Dr. Heinemann über den§ 153 amter im Zechenbureau anwesend, der sich die ganze Leidens- Wiederaufnahme der Arbeit konnte am Sonntag selbstverständlich der Gewerbeordnung. Der beifällig aufgenommene Vortrag löste geschichte erzählen ließ und der sich schließlich des H. erbarmte.. noch nicht beschlossen werden. Gestern nachmittag fand eine neue eine längere Diskussion aus, in der manch einer seine diesbezüg­folle sich auf einem anderen Schacht der Zeche melden. Aber er Versammlung der Streifenden statt. Sie füllte den Saal I des lichen Erfahrungen zum besten gab und sein Wissen durch an den solle sich erst auf dem Nachweisbureau in Essen   den Anlegeſchein Gewerkschaftshauses. Aus dem Bericht, den der Referent Kunze Referenten gerichtete Fragen zu erweitern suchte. Bereitwilligit holen, den er aber hier nicht erhielt. Um den Schein zu erhalten, gab, ist zu entnehmen, daß die weiteren Verhandlungen dazu kam der Referent diesen Bestrebungen entgegen. Nachdem nahmen mußte er wieder nach Gelsenkirchen   hin und erhielt hier dann end- führten, daß der Zeitpunkt für das Inkrafttreten des Tarifver- die Versammelten zu einem Vortrage der Branchenfommission, die trages der Herrenkonfektionsschmeider auf den 1. April dieses eine bessere Regelung der Arbeitsvermittelung erstrebt, Stellung. lich die langersehnte Arbeit. Vorerst aber mußte er hier ein neues Jahres vereinbart ist. Für die Hosen- und Westennäherinnen Die von dieser vorgeschlagene Resolution, durch die sämtliche Dreher Anlegeattest 3 M. und für ein Wurmatteft gleichfalls 3 W. zahlen. ergaben die Verhandlungen einen Aufschlag von 10 Pro 3. auf die verpflichtet werden, alle batanten Stellen sofort der Nachweisstelle Diese Darstellungen zeichnen uns allerliebste Bildchen für die bisherigen Stücklöhne. Die Wochenlöhne der Tagschneider des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Charitéstr. 3, zu melden, späteren allgemeinen Betätigungsmöglichkeiten und wohl auch wurden um 3 Mt. erhöht, und ein Mindestlohn von 30 M. damit dem Unwesen der privaten Arbeitsvermittelung gesteuert -wirklichkeiten des Zwangsnachweises. Wenn der Ortsgendarm wurde für sie vereinbart. Ferner erhalten die Tag wird, wurde angenommen. Nach Erledigung einiger die Allgemein feine Sozialdemokraten, wenn der Geistliche keine Freidenfer im schneider nach einjähriger Tätigkeit bei der Firma 5 Tage, heit weniger interessierenden Verbandsangelegenheiten schloß die Dorf leiden mag, wofür hat man dann die Wohltat" des Knebel nach zweijähriger Tätigkeit 8 Tage Sommerferien. Es ist Versammlung. nachweises. Neben dem allmächtigen Betriebsführer muß auch der Maßarbeit immer als solche behandelt und bezahlt wird, und nicht Letzte Nachrichten und Depeschen. Gendarm, Amtmann oder Geistliche den arbeitslosen Stumpel mikroskopisch untersuchen, ob er auch staats- und Kirchenpolitisch stubenrein ist, ehe er in den Bütt darf. Werden staats- oder firchen­feindliche Bazillen entdeckt, folgt zeitweise oder dauernde Quaran­täne! Die Vorgänge im Ruhrrevier sind eine treffliche Juustration zum Thema: Abschwächung der Klassengegensäßel

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Berlin   und Umgegend.

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Stadtverordneten- Wahlfieg.

mehr, wie es bisher vielfach üblich war, von Konfektionsschneidern zu geringeren Löhnen, als sie für Maßarbeit gelten, angefertigt wird. Das dient zur Beseitigung des Uebelstandes, daß die Konfektionsschneider, oft ohne Wissen und Wollen, zu Schmutz- Landsberg( Warthe  ), 31. Januar.  ( Privatdepesche des fonkurrenten ihrer Kollegen von der Maßbranche gemacht werden. Vorwärts".) Bei den heutigen Stadtverordnetenwahlen Der Referent wies darauf hin, daß die Arbeiterschaft der Firma wurden für die Liste der Sozialdemokraten 884 Stimmen, Stier gleichsam die Avantgarde in der allgemeinen Lohn- für die vereinigten bürgerlichen Parteien 564 und 538 Stim­bewegung der Herrenkonfektionsschneider Berlins   bildete. Sie hat diesen Kampf gut bestanden und hat nun dafür zu sorgen, daß men abgegeben. Die fünf sozialdemokratischen Kandidaten das Errungene in vollem Umfange durchgeführt und aufrecht sind somit glatt gewählt. erhalten wird, sowie auch an ihrem Teile dazu mitzuwirken, daß eine allgemeine Lohnregelung in der Herrenkonfektion erzielt wird, wozu selbstverständlich vor allem ein festes Zusammenhalten in der Organisation notwendig ist.

Die Versammlung erklärte sich mit den Vereinbarungen ein­verstanden und beschloß einstimmig, die Arbeit heute, Dienstag vormittag, wieder aufzunehmen. Der Tarifvertrag gilt auf unbestimmte Zeit mit dreimonatiger Kündigungsfrist.

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Die Tarifbewegung in den Weißbierbrauereien. Die Mitglieder des Deutschen Transportarbeiterverbandes aus den Weißbierbrauereien Groß- Berlins versammelten sich am Sonntag vormittag im Englischen Garten  ", um den Bericht ihrer Lohn­tommission zu hören. Die Kommission wurde eingefeßt, als am 5. Dezember v. J. eine Versammlung der Weißbierfahrer beschloß. den Tarif zum 1. April zu fündigen und eine Verbesserung der Ar­beitsbedingungen anzustreben. Von diesem Beschluß fezte die Kom­mission den Vorstand des Vereins der Weißbierbrauereien in Kenntnis, der darauf durch seinen Vorsißenden Herrn Gabriel erwiderte, Achtung, Schuhmacher! Bei der Firma F. Sterntider, daß den Mitgliedern des Vereins empfohlen worden sei, die Tarife Charlottenburg  , Helmholtz- Straße 22 find 2ohndifferenzen auf zwei Jahre zu verlängern, da man keine tariflose Zeit wünsche. ausgebrochen. Von Lohnzulagen wollte man nichts wissen. Außer dem Verein der Weißbierbrauereien ist mit einigen Brauereien einzeln zu ver- Die Kutscher   und Lagerarbeiter der Firma A. Gutschow, Frie­handeln; in Betracht kommen etwa 12 Betriebe mit 231 Arbeitern, brichstraße 234, haben gestern früh die Arbeit niedergelegt wegen die zum größten Teil organisiert sind. unberechtigter Entlassung ihres Vertrauens. Die Lohnkommission batte nun einen Tarif ausgearbeitet und mannes und schwebender Lohndifferenzen. Der entlassene Kol­unterbreitete der Versammlung die darin vorgeschlagenen Verbesse- lege, welcher bereits über 5 Jahre im Betriebe beschäftigt war, rungen zur Beratung, besonders in bezug auf Lohn und Arbeitszeit. hatte die Wünsche seiner Kollegen auf Verbesserung der Löhne vor Die Faßfahrer( für halbe Tonnen) sollen nach dem Entwurf einiger Zeit bei der Geschäftsleitung vertreten. Die Versprechung, 30 M. Wochenlohn und für jede umgesetzte halbe Tonne sowie für die die Firma bei der Verhandlung dem Vertrauensmann gab, hat Eriazbalben" 50 Pf. extra erhalten. Faßfahrer, die einen Mit dieselbe nicht gehalten. Am 27. Januar erfolgte die Entlassung. fahrer beschäftigen bei einem Mindestumiah von 110 halben Die Arbeiter forderten die Zurücknahme der Entlassung. Dies Tonnen ist ein Mitfahrer zu beanspruchen erhalten einen Zuschuß lehnte die Firma ab, darauf erfolgte die Arbeitsniedertegung. Die von 19 M. pro Woche. Die Fagmitfahrer erhalten vom Fah 32 in Frage kommenden Streifenden sind sämtlich Mitglieder des fahrer einen Wochenlohn von 34 M. und werden bei Entlassung Tiansportarbeiterverbandes. durch die Fahrer wegen Mangel an Arbeit in der Brauerei be- Die Kutscher   und Lagerarbeiter Berlins   werden ersucht, ihren schäftigt, soweit offene Stellen vorhanden sind. tämpfenden Kollegen die größte Solidarität zu erweisen.

Verantw. Redakt.: Richard Barth  , Berlin  . Inseratenteil verantw.: C.Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftab

Das neue griechische Ministerium. Athen  , 31. Januar.  ( W. T. B.) Das neue Ministerium febt sich wie folgt zusammen. Ministerpräsident und Minister des Innern Dragumis, Aeußeres Callergies, Justiz Fikie. ri 3, Krieg 3orbas, Marine Miaulis, Kapitän zur See, Unter richt Panujeto poulos; die Finanzen übernimmt wahrschein lich Balaerites, Vizegouverneur der Nationalbant, eventuell Dra gumis selbst. Unter den Ministern sind nur Dragumis und Pa. nujetopoulos Deputierte,

Eine verhängnisvolle Verwechselung. Budapest  , 31. Januar.  ( B. H.  ) In Deva verwechselten die Arbeiter Lukacz und Dahn  , als sie sich ihr Abendessen bc­reiten wollten, eine Dynamitbüchse mit einer Konservenbüchse. Das Dynamit explodierte am Feuer und beide Arbeiter wurden in Stüde   gerissen.

Ein Familiendrama.

London  , 31. Januar.  ( B. H.  ) In einer Dachwohnung der City- Road, welche von dem Arbeiter Hill und seiner zahlreichen Familie bewohnt wird, hat sich ein furchtbares Drama abgespielt. In Abwesenheit der Eltern spielten die 5 Kinder mit Streich­hölzern, wobei die Kleider Feuer fingen. Die herbeigerufene Feuerwehr drang in die mit Rauch gefüllte Woha nung ein, fand jedoch bereits zwei Kinder tot vor, die anderen wurden in hoffnungslosem Zustand ins Spital gebracht. Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.