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die einzelnen

Abg. Baffermann( natl.): Durch diese Diskussion wird eigent- fann und das ist der zweite Bizepräsident, der damals das Prä­lich die Bestimmung der Geschäftsordnung, daß die Entscheidung fidium geführt hat, und es liegt doch nahe, daß er sich dazu äußert, über die Berechtigung oder Nichtberechtigung des Ordnungsrufes damit wir in die Lage verfekt werden, eine Entscheidung auf Grund ohne Diskussion erfolgen soll, einfach illuforisch ge eines gesicherten Tatbestandes zu treffen.( Lebhaftes Sehr richtig! macht.( Lebhaftes Sehr richtig! rechts und im Zentrum.) Maß- links.) Aber er will scheinbar nicht sprechen. Unruhe rechts.) gebend für diese Beurteilung der Sache ist für uns das vor­liegende Stenogramm. Denn wo kämen wir hin, wenn in münd­licher Beanstandung gesagt wird:" Was in dem Stenogramm steht, ist falsch!" Solange das Stenogramm nicht geändert ist, muß es für uns maßgebend sein. Das Stenogramm stellt auch einen ganz klaren Sachverhalt dar. Der Vizepräsident hat danach drei Säße gesagt: Herr Abgeordneter Ledebour, ich habe verstanden, daß Sie gejagt haben, was ich dazu sage." Dann den zweiten Satz: " Ich verbitte mir eine Kritik in dieser Form", und drittens:" Ich rufe Sie zur Ordnung." Das bezieht sich auf den Abg. Ledebour , wenn man nicht fünfteln will.( Lebhafte Zustimmung rechts und im Zentrum.) Es ist klar, daß der Ordnungsruf auf einen Zwischenruf von Herrn Ledebour erfolgt ist, gleichgültig, ob der Zwischenruf im Stenogramm steht oder nicht! Daß der Name des Herrn Ledebour nicht genannt ist, ist gleichgültig, denn sehr häufig ist bei der Erteilung des Ordnungsrufes der Name nicht ausdrücklich wiederholt worden. Abg. Erzberger( 3.): Ich schließe mich Herrn Bassermann in allen Teilen an. Die Geschäftsordnung erklärt ausdrücklich, daß ohne vorhergehende Diskussion entschieden wird. Das bedeutet: auch ohne Diskussion zur Geschäftsordnung. Wenn jetzt deduziert wird, daß die Ausführungen des verehrten Herrn Vizepräsidenten durch Zwischenrufe unterbrochen sind, so ist zu erwidern: Wären die Herren ruhig gewesen, so hätte der Herr Vizepräsident hinter­einander gesprochen, und der Ordnungsruf wäre Herrn Ledebour fofort erteilt. Zwischenrufe tennt ja die Geschäftsordnung über­haupt nicht. Maßgebend ist natürlich das amtliche Stenogramm. Für das, was Herrn Ledebour gezeigt worden ist, hat kein Mensch eine Garantie übernommen.

Sozialist sein. Wer sich dem Sozialismus anschließt, wird seinem heiligen Glauben untreu und kann nicht mehr zu den heiligen Sas framenten zugelassen werden, so lange er Mitglied einer fozia­listischen Vereinigung ist. Hieraus folgt, daß der Katholik, der ohne Not und gefeßlichen Grund regelmäßig die Schriften der So­Abg. Erbprinz zu Hohenlohe- Langenburg ( Rp.): zialisten liest und ihre Versammlungen besucht, die nächste Ge feht: welches seine Auffassung über die Geschäftsordnungslage Ich habe mich zunächst mit dem Präsidenten ins Benehmen gelegenheit wahrnimmt, feinen Glauben zu verlieren und also Tod­sünde begeht." dieser Debatte ist. Wir haben uns dahin geeinigt, daß ich nunmehr Die hohe Geistlichkeit von Limburg , die offenbar ganz ver. als Abgeordneter die Aufklärung des Tatbestandes gebe, wie ich geffen hat, daß die ersten Christen und ebenso einige der alten ihn erlebt habe oder erlebt zu haben glaube. Ich habe die Worte Kirchenväter auch starke sozialistische Anwandlungen gehabt haben, des Abg. Ledebour zunächst in der im Stenogramm angegebenen wird felbstverständlich mit ihrem Bannfluch den in der tapita­Weise gerügt. Dann kamen sehr lebhafte Zwischenrufe, und Herr liftischen Entwickelung begründeten Fortschritt der Sozialdemo Redebour beteiligte sich an diesen 3Zwischenrufen, obgleich ich ihn fratie nicht aufhalten können. durch meine Rüge bereits zur Ruhe aufgefordert zu haben glaubte. Eine sozialistische Revue in Frankreich ). Ich hielt diese Kundgebungen des Abg. Ledebour für eine uner- Von den verschiedenen sozialistischen Revuen, die im Laufe der Worte konnte ich bei dem Lärm nicht verstehen laubte Unterbrechung der Verhandlungen, die es ganz unmög- lezten Jahrzehnte gegründet worden sind, hat die von Benoit unmöglegten lich machte, daß der Redner, der bereits zum Worte aufgerufen Malon gegründete Revue Sozialiste die längste Lebens­war, seine Rede fortsetzen konnte. Deshalb rief ich in Fortseyung dauer aufzuweisen. Sie hat soeben das Jubiläum ihres 25 jährigen des vorhin Gesagten Herrn Ledebour zur Ordnung. Das ist, glaube Bestandes gefeiert. Im Sinne ibres Gründers pflegte sie zumeist ich, die Antwort auf die Frage, die die Herren an mich gestellt einen ellettischen Sozialismus, zulegt unter der Leitung des auf der äußersten Rechten des Reformismus stehenden Professors Vizepräsident Dr. Spahn: Durch die Erklärung des zweiten Fournière, hatte aber wenig Leser, wobei nicht nur der hohe Bizepräsidenten will ich kein Präjudiz entstehen lassen, aber da er Breis- 18 Frank jährlich von Einfluß gewesen sein dürfte. selbst den Wunsch hatte, die Erklärung abzugeben, so wollte ich ihn nunmehr wird sie mit der von Albert Thomas feit fünf Jahren nicht daran hindern, geleiteten Revue Syndicaliste", die seit dem vorigen Jahre auch die Abg. Dr. Müller- Meiningen ( frf. Bp.): Ich konstatiere, daß gewerkschaftliche Bewegung behandelt und ihrem Titel ein et co­der zweite Bizepräsident nach seiner eigenen Erklärung Herrn operative" angehängt hat, verfchmolzen und foll Revue socialiste, Ledebour angeblich wegen einer allgemeinen Ruheftörung zur Orda syndicaliste et coopérative" heißen. Der Preis wird auf 12 Frant nung gerufen hat, nicht wegen seiner speziellen Bemerkung.( Leb- herabgefeßt. Die Revue soll feiner bestimmten Tendenz innerhalb der sozialistischen Bewegung dienen, sondern nur dem Studium und hafter Widerspruch rechts und im Zentrum.) Vizepräsident Dr. Spahn: Wir kommen nunmehr zur Ab- der Information". stimmung über den Antrag des Abg. Bebel.

haben.( Unruhe links.)

Abg. Graf Westarp( f.)( zur Geschäftsordnung): Ich bezweifle die Beschlußfähigkeit des Hauses.

Abg. Bebel( zur Geschäftsordnung): Ich siehe meinen Antrag zurüd.

mir vorgeschlagenen Tagesordnung. Bizepräsident Dr. Spahn: Dann bleibt es also bei der von Schluß 8 Uhr.

Aus der Partei.

Barteiliteratur.

Arbeiter- Gesundheits- Bibliothek. Als Heft 22 erschien soeben im Verlage der Buchhandlung Vorwärts, Berlin SW. 68: Haut- und Haarpflege" von Dr. Chajes. Die kleine Schrift schildert Bau und Funktionen der Haut". Die wichtigsten Saut frankheiten und ihre Ursachen und die Mittel der Hautpflege, fowie die Haarpflege. Preis 50 Pf.; Volfsausgabe 20 Pf. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen.

Handbuch der sozialdemokratischen Parteitage 1863-1909, be­arbeitet von Wilhelm Schröder, komplett in 18 Lieferungen a 30 Pf. zu je 32 Seiten. Verlag von G. Birk u. Co. m. b. S., Wäünchen. Soeben ist die 3. Lieferung des Handbuches erschienen. Es werden darin behandelt: Bant, Bayern , Beamte der Partei, Bergarbeiterschutz, Berichterstattung von Parteitagen, Bernstein , Debatten, Bildungsbestrebungen, Boytott, Braunschweig , Briefver fehr, Buchhandlung Vorwärts.

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Aus Induftrie und Handel.

Die Produzentenverbände rühren sich.

In den Kreisen der Unternehmer wird es immer lebendiger. 10 Bitterfelder Braunkohlenwerte gründeten einen Verkaufsverein. Der gwed ist, höhere Preise zu erzielen. Auf einem anderen Wege will es das Lausißer Kohlensyndi. tat machen. Gs kämpft jetzt durch einen Preisnachlaß bon 2,50 bis 3 M. für 10 Tonnen gegen Outsider. Die Konvention ber Grobblechwalgwerte vergrößerte das Gebiet ihrer Tätig feit. Es hat jetzt auch Grobbleche für Flußschiffbau mit eine bezogen und Mindestpreise festgelegt. Das deutsche Gas- und Gieberohrsyndikat beschloß als Kampfmaßregel eine Breisermäßigung um 3 bis 4 Proz. Alle oberschlesischen Stahlformgußwerte, im oberschlesischen Stahlformguß­verfand organisiert, beschlossen, die Vereinigung bis zum Oktober 1910 zu verlängern. Die Biegeleien bon of und Um gebung gründeten eine G. m. b.., die die Berkaufsgeschäfte ihrer Teilhaber regeln soll. Die bereinigten fächsischen 28 äschefabrikanten beschlossen wegen der allgemeinen Verteuerung der Rohstoffe" für alle Wäschefabrikate einen Breis­Die Bromsilberkonvention aufschlag von 5 Proz. wurde fürzlich auf weitere drei Jahre verlängert. Das find nur einige Fälle von den vielen, die jetzt alle Tage darauf hinweisen, wie sich die Unternehmer auf eine tommende bessere Zeit vorbe reiten. Die Arbeiter müffen ganz gründlich dahinter her sein, wenn fie nicht zurückbleiben wollen.

Abg. Bebel( Soz.): Herr Baffermann meinte, es sei beabsichtigt, durch diese De­batte die Bestimmung der Geschäftsordnung, daß ohne Debatte ent­schieden werden muß, illusorisch zu machen. Wir würden gar nicht mit der Debatte gekommen sein, wenn wir nicht durch das Steno­gramm, nachdem wir am Samstag das Originalstenogramm gesehen hatten, auf diese Einfügung aufmerksam gemacht worden wären. Nach dem ersten Stenogramm fonnte man des Glaubens sein, der Ordnungsruf sei erlassen wegen der Frage: Was sagt der Präsi dent dazu? Also gegen den Abgeordneten Ledebour , aber nicht Iegal, weil gar feine Veranlassung dazu war. Jeht dagegen steht die Sache so, daß sich aus dem offiziellen Stenogramm nicht ersehen läßt, gegen wen der Ordnungsruf erlassen ist.( Lebhafte Rufe: Oh! Oh! rechts und im Zentrum.) Geben Sie doch das Stenogramm irgend jemand außer dem Hause zu lesen, so wird er fragen müssen: Wer ist denn mit dem Ordnungsruf gemeint? ( Lebhafte Zustimmung lints.) Der Abgeordnete Ledebour ist tveber genannt, noch ist die Aeußerung ersichtlich, für welche der Ordnungsruf erteilt ist. Die Zwischenrufe tamen von ber­fchiedenen Seiten. Ob Ledebour unter den Zwischenrufern war, weiß ich nicht. Aber wenn er mit dem Ordnungsruf gemeint war, fo hätte das ausgesprochen werden müssen. Wir befanden uns im Jahre 1872 in einer ähnlichen Situation, die meine Person betraf. In dem nachträglich geänderten Stenogramm ist der Sache ein ganz anderer Sinn gegeben als sie in ursprünglichen Steno gramm hatte.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Abg. Mommsen( frs. Wg.): Wenn das Stenogramm so aus. gelegt werden müßte, wie Herr Bassermann es getan hat, so hätten meine Freunde und ich keine Veranlassung gehabt, die Frage zu stellen. Das Stenogramm enthält jetzt, wenn ich so sagen darf, zwei Reate( Anschuldigungen). Das erste ist der Zwischenruf Ledebours:" Jawohl, was sagt der Präsident dazu?" Das zweite tratifchen Vereins für Königsberg, die am Sonntag, Die Generalversammlung des Sozialdemo ist ein namenloser Zwischenrufer:" Sie haben den Reichstag beben 30. Januar im Etablissement Ludwigshof abgehalten wurde, dem 7. Februar d. J. der deutsche Generaltarif für die Einfuhr sudeln lassen! Standal!" An diesen schließt sich der Ordnungsruf fudeln lassen! Standal!" An diesen schließt sich der Ordnungsruf an, und ich meine, wenn überhaupt Zweifel auftauchen, für welchen beschloß einstimmig, vom 1. april 1910 einen Parteifetretär aus den Vereinigten Staaten zur Anwendung kommt, so ist es von der Zwischenrufe der Ordnungsruf erteilt ist, so ist doch die Frage Gründung eines eigenen Wahlfonds mit obligatorischer tranfitlägern mit amtlichem Mitverschluß vor dem 7. Februar ein für die Stadt Königsberg anzustellen. Ferner wurde die Wichtigkeit, au wissen, ob die in Bollniederlagen und in Privat­berechtigt, für welches Reat und gegen wen er gerichtet war. Wenn Beitragsleistung( pro Monat 10 Pfennig) beschlossen. Diefer Be- gelagerten Waren amerikanischen Ursprungs nach dem deutschen der Präsident das beantwortet, haben wir keinen Anlaß, die Debatte ichluß wird gleichfalls am 1. april b. J. in Kraft treten. Aus dem Vertragstarif verzollt werden, wenn sie erst nach dem 8. Februar fortzusehen. Abg. Freiherr v. Richthofen ( t.): Die heutige Geschäftsord- Tätigkeitsbericht des Vorstandes ist hervorzuheben, daß die 8abl aus den Lägern entnommen werden. Wie der Sandels­nungsdebatte ist nichts anderes als eine Vorbereitung der Ent- der Mitglieder in der ersten Hälfte des Jahres 1909 um vertragsverein mitteilt, ist für die Entscheidung dieser fcheidung( Lebhafte Bustimmung rechts und im Zentrum), und auch und 300 Berfonen geftiegen ist. Der Antrag, nach dem Be- Frage maßgebend§ 9 des Vereinszollgefehes vom 1. Juli 1869. zu einer solchen Vorbereitung der Entscheidung darf nach unserer schluß des Leipziger Parteitags den Mindestbeitrag für weibliche Danach ist der Zoll nach denjenigen Tariffäßen und Vorschriften Geschäftsordnung eine Debatte nicht stattfinden. Ich schließe mich Mitglieder auf 10 Pfennig pro Monat feftaufegen, fand gleichfalls zu entrichten, welche an dem Tage gültig find. an dem die zum Herrn Bassermann an, daß für uns nur das vorliegende Steno einstimmige Annahme. Eingange bestimmten Waren zur Verzollung, zur Abfertigung auf gramm maßgebend sein kann, nicht aber mündliche Mitteilungen, Begleitschein II oder zur Anschreibung auf Privatkreditlager an wie es etwa hätte lauten können. Ich bitte daher, den Antrag gemeldet und zur Abfertigung gestellt werden. Bebel abzulehnen und die Abstimmung morgen vorzunehmen. Abg. Bebel( Sog.):

Iints.)

Abg. Mommsen( frs. Bg.): Es scheint, daß der Präsident die Frage, die ich an ihn gerichtet habe, nicht beantworten will. Nach der Auffassung der Herren Bassermann und Erzberger wären die brei Aeußerungen des zweiten Bizepräsidenten im Busammen­hang zu lesen, und dann kann der Ordnungsruf nur erfolgt fein wegen der Aeußerung:" Jawohl, was sagt der Präsident dazu?" Dann ist aber wegen der Zwischenrufe Sie haben den Reichstag besudeln lassen! Standal!" ein Einschreiten des Präsidenten und ein Ordnungsruf nicht erfolgt!( Lebhafte Zustimmung links, große Unruhe rechts.) Jawohl, das kommt nach Ihrer Auffassung Abg. Erzberger( 8.): Wir haben über die Beschwerde des Kol­legen Ledebour abzustimmen. Diese Beschwerde liegt vor, und des­halb sehe ich nicht ein, weshalb hier eine weitere Debatte stattfinden foll. Ich muß Widerspruch dagegen erheben, daß die Debatte weiter fortgeführt wird. Was Herr Mommsen ausgeführt hat, war eine sachliche Kritik des Ordnungsrufes( Lebhafte Zustimmung rechts und im Zentrum) und gerade das soll nach der Geschäftsordnung ausgeschlossen sein.

herous.

Aus den Organisationen.

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Der christliche Bater an seinen sozialdemokratischen Sohn. untenstehenden Brief, ben ein Parteigenoffe in Haufen im Wiesental Der Karlsruher Boltsfreund" veröffentlicht den von seinem Vater erhielt. Er ist typisch für die Wirkung, welche die Hezze der Zentrumspartei gegen die Sozialdemokratie hat. Eines Rommentars bedarf der Brief nicht. Er lautet:

Schönau, 1. Januar 1010.

Lieber Sohn!

Verzollung der amerikanischen Einfuhr nach dem 7. Februar d. J.

Da gegenwärtig mit der Möglichkeit zu rechnen ist, daß mit

der Ware zur Verzollung maßgebend, und nicht der Tag des Ein Für die Berechnung des Bolles ist also der Tag der Gestellung bringens auf eine öffentliche Niederlage oder ein unter amtlichem Mitverschluß stehendes Privatlager.

Verkehrsverteuerung.

Ueber die Wirkungen der Verkehrsverteuerung berichtet die Frankf. 3tg." aus Württemberg : Es entfielen von der Gesamtzahl der beförderten Wagentlassen auf die verschiedenen Wagentlaffen: im Jahre 1. Klaffe 2. Klasse 3. Staffe 0,20 Proz 5,26 Proz. 3,28 2,75

1906

1907 1908

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4. Klaffe 42,73 Broz. 69,19 77,12

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Mit der Aeußerung des Präsidenten Jch verbitte mir eine Kritik in dieser Form" war der Abg. Lebebour abgefertigt. ( Lebhafter Widerspruch rechts.) Ganz sicher! Nun fommt: Gr. Unruhe und Zurufe lints: Sie haben den Reichstag besudeln lassen! Standal!" und darauf:" Ich rufe Sie zur Ordnung!" Dieses Ich danke Dir für deine Karte und wünsche dir auch ein glücklich " ie" bezieht sich auf die Zwischenrufer, und es ist nicht gesagt, neues Jahr in Christus durch seinen Segen, wen du überhaupt noch daß der Abg. Ledebour der Zwischenrufer war.( Sehr richtig! in die Stirche gehst und hoffentlich wirst du dich nicht ganz in die Arme der Sozi werfen, die an feinen Gott glauben und den Himmel auf Erden wollen wie sie die bethören, aber es ist ihnen nicht Ernst damit, fie 51,81 Proz wollen blos die Gewalt in händen haben um Ihre Arbeiter noch biel 0,14 27,44 ärger zu fnebeln, das sehn wir in Frankreich ja Minister von Sozi 0,14 19,99 regieren und wie siehts dort aus Abscheulich ohne Religion. und wie sieht es aus jezt in Baden seitdem die Wahl vorbei ist im tarifreform trat am 1. Mai 1907 in Kraft, und mit ihr steigerte Die vierte Klaffe ist feit Oftober 1906 eingeführt, die Personen­badischen Landtag wo Sozi und Liberale mit Ihren Krücken in fich die Benutzung der 4. Klaffe. Wie aus den Zahlen des Jahres Landtag gewakelt find, indem fie schon ein Gesezentwurf einreichten 1908 hervorgeht, hat sich die Erwartung einer baldigen Rückströmung wodurch die drei fonfeffionellen Schullehrerseminare in Simultan nicht erfüllt, vielmehr nahm die Benutzung der 2. und 3. Klasse noch fchulen bezwet Seminare umgewandelt werden jollen lies Tagespost weiter zugunsten der 4. Klasse ab. Diefes Ergebnis ist allerdings vom Freitag 298 und das hat ein jeder Sozi auf dem Gewissen ein sehr fprechender Beleg für das Wort des Ministerpräsidenten die den Sozi bei den legten Wahlen beigestimmt haben eben- b. Weizsäder, daß sich das württembergische Boll als von Standes fals das zeigt also deutlich, daß die Sozi sowohl wie die Liebe- borurteilen überraschend frei erwiesen hat". ralen Kulturkämpferisch gefind find und feine Religion fennen und feine wollen und leben als Religionshaffer und Revolutionär. Es ist ihnen nicht nur um die Religion zu zerstören, nein nachher kommt auch der Thron die Monarchie an die Reihe das ist so sicher als 2 × 2= sind. Darum rathe ich dir ernstlich meide wo möglich diese verführerische Partei den es ist feine Wahrheit in Ihnen, fie lügen wie der Teufel selbst und nur mit Lügen haben sie die Mehrheit erlangt bei den Wahlen, geh weg von diesen Genossen die dich anlügen und verführen, den Ihre Rede ist Lug. und find feine Christen nnd kommen sie aber zum sterben dan machen sie es wie es noch alle Ungläubige getan haben, sie fürchten fich vor dem Teufel dan soll geschwind der Her Pfarer kommen und fie in den siebentne himmel tragen, aber unser hergott laßt sich feiner, wen er schon Langmütig ist doch nicht spoten. Darum be finne dich eines bessern und laß dir deine Religion nicht rauben, den haft diese verloren hast du alles verloren und die Nuhe mit Ihr. Dein Dich liebender

Abg. Dr. David( Soz.):

In die fachliche Erörterung will ich nicht eintreten, nachdem der Abg. Bebel den Sachverhalt schon klar dargelegt hat. Ich will nur protestieren gegen die Auffassung des Herrn b. Richthofen, daß eine Diskussion über die Berechtigung des Ordnungsrufes bei der Vorbereitung der Entscheidung nicht zulässig sei. Wäre das richtig, so hätte der Präsident diese Diskussion nicht zulassen dürfen. Da er es aber getan hat, so muß er eben anderer Meinung sein. ( Lebhafter Widerspruch rechts und im Zentrum.)

Vizepräsident Dr. Spahn: Der Abg. David irrt. Ich habe erklärt, daß ich über diese Frage eine Debatte nicht zulassen tann. Ich habe die Debatte darüber zulassen müssen, ob die Frage mor­gen oder am Donnerstag abgestimmt wird.

Abg. Dr. Pachnicke( frs. Vg.):

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Batter.

Fusion. Nach einer Meldung der. 8tg. schweben zurzeit Verhandlungen zwecks Verschmelzung des Eschweiler Bergwerks bereins mit den Eschweiler - Kölner Eisenwerken.

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Offenbacher Lederwaren werden teurer! Mit der Begründung: Die Lederpreise sind enorm gestiegen! manche Sorten 20 bis 30 Broz.- bat die Bereinigung der Portefeuilles und Reiseartikel fabrikanten Offenbachs beschlossen, die Preise für Lederwaren aller Art sowie für Neffekoffer zu erhöhen.

verteilt für das letzte Jahr 20 Proz. Dividende. Die Baumwoll­Krifen- Dividenden. Die Dittersdorfer Filz- und Tuchfabrik spinnerei Uerdingen 12 Broz, die Franz Hartmann M.-G. 16 Proz., Aftienspinnerei 10 Broz, die Sächsische Kartonnagen A.-G. die A.-G. Wegelin u. Hübener, Halle, 12 Proz., die Chemnizer 11 Proz., die Leinengarn- Spinnerei borm. Renner u. Co. 9 Proz., das Lederwerk Spicharz in Offenbach 7 Proz.

Die Vertrustung der schweizerischen Brauereien. Im Jun dieses Jahres werden sich die schweizerischen Brauereien zu einer Genossenschaft schweizerischer Brauereien"( das heißt, zu einem Brauereitrust) zusammenschließen. Bereits liegt ein Vertrags­entwurf vor, der die Brauereien in zwei Gruppen einteilt, in foche, die mitmachen( Trustbrauereien), und solche, die nicht mitmachen( Dutfiberbrauereien). Jeder Trustbrauerei wird ihr Bier­abfaß gefsichert und die Abtretung einer Bierabfagstelle an die Non­follen nicht nur die Wirte betroffen werden, sondern auch alle Depots, genossenschaftlich organisierte Verkaufsstellen, Konsumvereine, Fabrillantinen und selbst Arbeitervereinigungen auf Bauplägen. Geht eine Bierabfasstelle an eine Dutfiderbrauerei verloren, fo darf die Trustbrauerei die erstere mit den Preisen willkürlich unter­bieten und erhält noch Prämien aus der Genossenschaftskaffe.

Kirchlicher Bannfluch gegen die Sozialdemokratie. In der holländischen Provinz Limburg, wo mit der Ent­Gine Debatte darüber, ob der Ordnungsruf berechtigt war wickelung des Bergbaues und der Industrie auch die sozialdemokra­oder nicht, hat bisher nicht stattgefunden( Rebhafte Zustimmung tische Aufklärung der Arbeiterschaft immer mehr Fortschritte macht, lints) und darf nach der Geschäftsordnung auch nicht stattfinden. ist die Geistlichkeit in großer Besorgnis um das Seelenheil ihrer Wir wollen eine solche auch nicht auf Umwegen erreichen. Wir Schäflein, das ihrer Meinung nach verloren gehen muß, wenn das wollen lediglich eine Feststellung bes Tatbestandes. Es Bolt sich bermißt, etwas mehr irdische Gerechtigkeit zu fordern. furrenz ist an fchivere Bedingungen geknüpft. Bon dem Vertrage bestehen Zweifel darüber, worauf der Ordnungsruf sich bezieht: ob Darum hat der Bischof von Roermund dieser Tage im Limburger auf die erste Aeußerung oder auf die Zwischenrufe, die in dem Kurier" eine Warnung an die gutgläubigen Katholiken veröffent­Lärm gefallen find, ohne daß man weiß, von wem fie ausgingen. licht und fie von den Kanzeln verlefen laffen, eine Warnung gegen Dieser Zweifel besteht, und er muß gehoben werden, wenn wir einen die Gefahren, die dem heiligen Glauben vor allem von feiten des fachlich begründeten Beschluß faffen wollen.( Sehr richtig! lints.) Sozialismus drohen". Es heißt in diesem priesterlichen Grlaß, daß Nun gibt es nur eine Person im Hause, die diesen Zweifel lösen les Lüge und Betrug sei, zu behaupten, ein guter Satholit tönne