Nr. 28. 27. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Senzig( Kreis Teltow). Am Sonntag, den 6. Februar, nachmittags 3 Uhr, findet im Kühnschen Lofal eine Voltsversammlung statt. Tagesordnung: Unsere nächsten Gemeindewahlen". Referent Genosse Herm. Reichert- Mariendorf. Diskussion.
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Schutz vor Schuleuter.
Massachusetts eingesetzten Kommission für die städtebauliche Ent- selbst nicht zu Hause sind, ihren Angehörigen oder Angestellten ein wickelung von Groß- Boston abgeschlossen worden sind. Patet, das wertvolle Bücher enthalten soll, behaupten, diese feien bestellt und legen eine Quittung über 6,50 M. vor. In der Regel Aus der besten der Welten. Der Polizeibericht meldet: Wegen wird das Geld gezahlt. Später ergibt sich aber, daß das Paket Zweiter Wahlkreis. Sonntag, den 6. Februar, abends andauernder Stellungslosigkeit vergiftete sich vorgestern nachmittag nur irgend ein wertlojes altes Buch enthält. Die Quittungen tragen 6 Uhr, findet für die Mitglieder der 6. Abteilung bei Habel, Bergs der 36 Jahre alte Kanzleigehülfe Paul R. in einem Schanklokal die falsche Unterschrift E. Globig, Karlstraße 6/7. Die Schwindler mannstr. 5/7, ein Familienabend statt. Vortrag der Genossin Luise in der Straußberger Straße mit Nießwurzfraut. Gäste riefen fehen aus wie Boten. Der Mann, der etwa 25 Jahre alt sein mag giey. Nachher Tanz. einen Schußmann, der den bereits Bewußtlosen in einer Droschte und dunkles Haar hat, trägt ein Augenglas. Ferner findet am Sonntag, den 6 Februar, abends nach dem Krankenhause Am Friedrichshain transportierte, ico er 6 Uhr, für die Mitglieder der 7. und 8. Abteilung bei Rabe, Fichte- auch Aufnahme fand. In den Anlagen des Belleallianceplates straße 29, ein gemütlicher Abend statt. Vortrag des Stadtverordneten vergiftete sich vorgestern abend der 20 Jahre alte wohnungslose Redakteur Karl Leid über: über: Fürsorgeerziehung". Strantenpfleger Walter S. mit Salzsäure. Man schaffte ihn in Ueber einen Vorfall, der so recht das eigenartige beleidigende Nachher Tanz. einer Droschte nach der Hilfswache am Tempelhofer Ufer und dann Vorgehen der Polizei schildert, wird uns von einer Aerztin gemeldet. nach dem Krankenhause Am Urban . Nach einem bei ihm bor- Sie schreibt:„ Dienstagabend 11 Uhr ging ich mit Frau K. gefundenen Briefe ist der Beweggrund in völliger Mittellosigkeit, und deren 14jähriger Tochter ruhig die Chauffeestraße hinunter. hervorgerufen durch Nerven, Augen- und Ohrenleiden zu suchen. An der Ede Liesenstraße nahmen unseren Bürgersteig und Damm In der Bedürfnisanstalt auf dem Blücherplatz wurde vorgestern etwa 25 Schutzleute ein, einen schmalen Durchgang dicht am Bürger mittag der 27 Jahre alte wohnungslose Arbeiter Gustav M. mit steig freilaffend. Die Straße war menschenleer; nur neben der durchschnittenen Pulsadern von der Wartefrau aufgefunden. Man Schußmannsgruppe auf dem Bürgersteig standen einige Männer, brachte ihn nach der Hilfswache und nach der ersten Hilfeleistung neben der Gruppe auf dem Damm stand der Herr Leutnant, nach dem Urban- Krankenhause. insbesondere befanden sich keine anderen Frauen in der Auffindung von Leichenteilen der ermordeten Arnholz? Der Nähe. Beim Passieren der Schugleutegruppen fielen aus der Fund eines Leichenteiles ruft die schaurige Bluttat wieder in ErFür- innerung, an arten, die von Blicken und Lachen begleitet waren, Unter der Spigmarke:„ Ein grelles Schlaglicht auf unser Für innerung, die Ende November oder Anfang Dezember an der Dammgruppe, neben welcher der Herr Leutnant stand, RedensProstituierten Anna Arnholz verübt wurde. Am 4. Dezember forgeweſen" nahmen wir in unſerer Nummer vom 25. Januar unter fanden Schiffer oberhalb der Michaelbrüde in einem Batet den fie nur unflätige Worte auslösen. Ich wandte mich um, in diesem Vorbehalt Notiz von einer Lokalmeldung, nach der die 17jährige oberen Teil eines menschlichen Rumpfes. Am 7. Dezember morgens Moment fielen deutlich hörbar die Worte:" Ihr Fosen". Charlotte W., die mit dem 21 jährigen Otto M. berlobt war und in famen auf dem Tempelhofer Felde, in der Nähe der Schultheiß - Mein mehrmaliger Ruf nach dem Leutnant wurde mit aberden nächsten Tagen Hochzeit machen wollte, von der Polizei abgeholt brauerei, zwei weibliche Arme zum Vorschein, die in Kleidungs- maligem Gelächter beider Gruppen aufgenommen. Der Leutnant und in Fürsorgeerziehung gebracht wurde. In der Meldung hieß es, stücke u. a. ein Jackett eingewickelt waren. Dieses Jackett führte hörte nnd sah jedoch nichts. Ich trat zu ihm, berichtete den Vorfall, daß die W. in früheren Jahren sich nicht besonders gut geführt zur Ermittelung der Person der Toten, der Anna Arnholz. Alle nannte meinen Namen und verlangte sofortige Fest haben sollte, daß aber ihre Führung in letzter Zeit tadellos gewesen Nachforschungen nach weiteren Leichenteilen, die im größten Umfange, ftellung der Beleidiger durch Befragen der einzelnen fei. An diese Mitteilung knüpften wir den Wunsch, zu wissen, wer auch mit Spürbunden angestellt wurden, blieben erfolglos. Erst Schuyleute aus seiner Gruppe. Das wurde abgelehnt- abermals den Antrag auf Fürsorgeerziehung gestellt habe und warfen die Frage gestern mittag fand man um 12 Uhr im Nixdorfer Stichkanal in Schußleute aus seiner Gruppe. Das wurde abgelehnt- abermals und ich wurde auf den Weg der der Nähe der Elsenstraße einen weiteren Körperteil, der zu den freches Hohnlachen auf, ob die städtische Waisenverwaltung sich den lleberweisungsbeschluß anderen zu gehören scheint, wenn das auch noch nicht bestimmt fest- fchriftlichen Beschwerde verwiesen." angesehen habe, da auch die Stadt Berlin verpflichtet wäre, die steht. Es ist ein weibliches linkes Bein, von der Hüfte bis zum Wir geben dieser Zuschrift heute ohne jeden Zusatz Raum, Ueberweisungsbeschlüsse des Vormundschaftsgerichts genau zu prüfen nie. Daran befinden sich noch einige innere Störperteile. Der erwarten jedoch, daß der Herr Polizeipräsident seines Amtes waltet und eventuell dagegen zu remonstrieren. Fund wurde nach Berlin in das Schauhaus gebracht und wird hier und erklärt, wie er sich zu einem derartigen Vorgehen seiner Untervon den Gerichtsärzten Dr. Störmer und Dr. Strauch genauer gebenen verhält. untersucht werden. Die Kriminalfommissare, die diese Angelegenheit bearbeiten, haben sich mit Beamten nach dem Fundort begeben, um dort weiter nachzusuchen.
Waisenverwaltung und Fürsorgewesen.
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Hierzu erhalten wir nun von der Waisenverwaltung ein längeres Schreiben, unterzeichnet Im Auftrage: Voigt", dessen Inhalt charakteristisch ist für den Geist, der an gewissen Stellen der Waisenverwaltung in puncto Fürsorgeerziehung herrscht. Wir wollen von Eine weitere Mitteilung besagt: Vor der Elfenbrücke im Rigdorfer der im vorliegenden Falle gänzlich unzulässigen Berufung auf das Stanal steht ein dreieckiger Schußkasten, der aus schweren Pfählen und Brezgesetz gar nicht reden, wir würden das Schreiben ganz ab- Bohlen errichtet ist, damit die Kähne nicht gegen den Brückenpfeiler drucken, wenn es auch nicht genau dem Preßgesetz entspräche, dafür treiben fönnen. In diesem Abschlag steht das Wasser etwa einen aber die Grenzen einhielte, die eine gewissenhafte Zeitung in Meter tief. Vorgestern hatten Leute der Schiffahrtspolizei hier das ihren Veröffentlichungen sich stecken muß. Das Schreiben be- Gis gelockert und zerschlagen, so daß das Wasser wieder frei fließen gnügt sich nicht mit dem Hinweis, daß die Gründe für Ueberweisung fonnte. Gestern mittag fanden nun zwei Arbeiter an dieser Stelle, des Mädchens in Fürsorgeerziehung in ihrem sittlichen Verhalten unmittelbar am Brückenpfeiler nach der Seite des Weigandufers zu Oberschenkel, der mit derselben Backschnur verschnürt war, wie der zu suchen sind, daß ferner das Fürsorgeverfahren von Amts Rumpfteil, der am 4. Dezember v. J. oberhalb der Michaelbrücke aus wegen eingeleitet worden ist, daß nach Lage des Falles die Waisen- der Spree herausgefifcht wurde. Dieser Oberschenkel ist vermutlich verwaltung feine Beschwerde gegen den Gerichtsschluß eingelegt an der Fundstelle selbst, wahrscheinlich von der Brücke aus in das hat- auch die Eltern nicht- und dieser Beschluß bereits am 15. Juli Waffer geworfen worden. Nach den Untersuchungen, die die 1909 rechtsfräftig geworden ist, sondern schildert das sittliche Ver- Gerichtsärzte gestern nachmittag im Schauhauſe anstellten, halten des Mädchens in eingehender Weise. Anscheinend auf Grund handelt es fich ohne Zweifel um einen Oberschenkel der des Ueberweisungsbeschlusses wird dargelegt, welcher Art die fittliche ermorderten Anna Arnholz. Das Beinstück reicht vom Knie bis etwas Berwahrlosung ist, deren das Mädchen beschuldigt wird, und daß die über das Kugelgelenk hinaus. Oben ist es etwas roh abgeschnitten, Angaben der Eltern, der Bräutigam werde das Mädchen heiraten, im Stniegelent dagegen glatt. Hier ist nur ein kleiner Schnitt vorbeigegangen. Der Oberschenkel hat nach dem Befund mindestens sechs nicht geeignet seien, die beschlossene Fürsorgeerziehung abzuwenden. Wochen im Wasser gelegen, es fönnen aber auch acht Wochen geWir wollen ganz davon absehen, ob in der Tat alles, was in wesen sein. Der Oberschenkel ist also wahrscheinlich um dieselbe Zeit Siefem Schreiben enthalten ist, bewiesen ist; wir wissen es nicht, in das Wasser geworfen worden, wie der Rumpfteil. Das Papier, und wollen teineswegs für das uns ganz unbekannte Mädchen eine in das er eingewickelt gewesen ist, ist dasselbe braune Backpapier, Lanze brechen wir wissen aber aus unserer Erfahrung, daß man das sich in fleinen Fetzen auch noch an dem Rumpfteile befand. nicht alles, was in den Ueberweisungsbeschlüssen steht, für bare Die Verschnürung ist mit der zweistränigen Backschnur auch an dem Münze nehmen darf, und daß auch in dem uns zur Veröffentlichung eine regelrechte Bafetverschnürung des ziemlich langen und schweren Oberschenkel sachgemäß ausgeführt worden. Es zeigt sich auch hier zugegangenen Schreiben stark mit Vermutungen gearbeitet wird. Leichenteils. Die Schlußverknotung endet in einer Schleife. Die an uns gerichtete Zumutung auf Veröffentlichung erinnert start an die Vorgänge in Mielczyn, gelegentlich deren Erörterung in der Presse Mitteilungen aus den Aften von Fürsorgezöglingen veröffentlicht wurden, die eine Brandmarkung der betroffenen Fürsorge- Rechnungsrates im Finanzministerium, Eberhard Voß, werden nun zöglinge bedeuteten. Gegen ein derartiges Verfahren müssen wir Ende dieser Woche das Schwurgericht beschäftigen. Voß wird beuns ganz entschieden wenden und wir bedauern, daß man in der schuldigt, die Nazareth- Kirchengemeinde durch Unterschlagungen um Waisenverwaltung gar kein Gefühl dafür zu haben scheint.
Durch die Uebertragung des Dezernats der Waisenverwaltung auf den Stadtrat Düring durch den Oberbürgermeister glaubten wir hoffen zu können, daß endlich in unsere Waisenverwaltung ein neuer Geist einziehen werde; noch scheinen aber die alten Geister nach wie nicht zum Nutzen der städtischen Verwaltung- bestimmenden Einfluß auszuüben.
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Die Unterschlagungen des Kirchenrendanten der NazarethKirchengemeinde,
etta 14 000 m. geschädigt zu haben. Voz, ein noch nicht 50 jähriger Mann, verwaltete als Rendant der Gemeinde im Ehrenamt feit vielen Jahren deren Kirchen- und Friedhofstaffe. Zur Aufbewahrung der Stirchengelder und Wertpapiere stand ihm in seiner Wohnung ein Geldschrank zur Verfügung. Schon im Mai vorigen Jahres follte die Kaffe zur Abführung des Geldes geprüft werden, mehrere hierzu angesetzte Termine wurden jedoch durch den Angeklagten bereitelt, der angab, daß er in seinem Hauptamt so start mit Arbeiten überhäuft sei, daß er die Abrechnung Der Botanische Garten und die Stadt Berlin . Der Magistrat noch nicht habe vollenden können. Als am 16. Juni Pfarrer Neutellt mit: In der Deffentlichkeit wird in jüngster Zeit wiederholt bauer mit zwei Revisoren erschien, um Bücher und Kaffe zu prüfen, darüber Klage geführt, daß der Baumbestand des ehemaligen war Voß nicht zu finden. Ein Schlosser wurde herbeigeholt, der Botanischen Gartens zurzeit von den Pächtern des Geländes Geldschrank gewaltsam geöffnet und alsdann festgestellt, daß statt wenig pfleglich behandelt werde, daß die Stadt hier um Bacht einer Summe von etwa 14 000 m., die vorhanden sein mußten, nur zu erzielen, den Bark verwüsten lasse, den sie später neu werde 200 M. vorhanden waren. Voß war flüchtig geworden. Es wird schaffen müssen. Demgegenüber muß bemerkt werden, daß die behauptet, daß die Kirchengelder ihren Weg zu Rennbahnen und Stadt das fragliche Gelände nicht verpachtet hat, sondern der Spieltischen gefunden haben und zum Teil auch durch verfehlte Fistus; daß die Stadtgemeinde noch gar nicht Eigentümerin ist, Spekulationen des Rendanten verschlungen worden seien. Voz hat dennoch aber schon jetzt ihr Augenmerk darauf gerichtet hält, daß sich schließlich der Behörde selbst gestellt. Er wird sich am nächsten dem wertvollen Baumbestande kein dauernder Schaden geschehe. Sonnabend vor dem Schwurgericht des Landgerichts III zu verant Im übrigen liegt das Geld für die Bezahlung des erworbenen Parkes bereit. Die Vermessungsarbeiten sind erfolgt und die Stadtgemeinde wartet nur darauf, daß ihr das zum Park be- Ein schwerer Straßenbahnunfall ereignete sich am gestrigen stimmte Gelände geräumt und frei bon allen baulichen Mittwoch gegen 10 Uhr vormittags in der Kastanien- Allee. An der Anlagen baldigst übergeben werde. Es steht zu erwarten, daß diese Ecke der Schwedter Straße versuchte der in der Kastanien Allee 88 Uebergabe in den nächsten Wochen erfolgt. Jedenfalls hat die Park- wohnhafte Tischlermeister Otto Fischer den Motorwaggon Nr. 2887 deputation bereits in den neuen Etat Mittel für die Instandsetzung eines Straßenbahnzuges der Linie 57 während der Fahrt zu bedieser Anlagen eingestellt und es wird eine der ersten Aufgaben des steigen. Er tam zu Fall und geriet dabei mit dem linken Fuß neuen Gartendirettors sein, den Plan für die Anlage festzustellen. unter den Schuhrahmen des Anhängewagens. Der Fuß wurde dem Die Parkdeputation hat ihre Zustimmung zu weiteren Verpachtungen Bedauernswerten buchstäblich abgequetscht. In besinnungslosem von Teilen des Geländes abgelehnt. Zustande wurde der Verunglückte nach dem Lazarus- Krankenhause übergeführt, wo auch starter Bluterguß im rechten Kniegelenk und schwere innere Verlegungen festgestellt wurden. Der Zustand des Tischlermeisters ist bedenklich.
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Wegen Sittlichkeitsvergehen verhaftet wurden zwei Männer, die fich an Kindern vergangen hatten. Es sind dies ein Arbeiter namens Karl Thieme , der sich in einem Kientopp in der Schlesischen Straße an Kindern verging, und ein 65 Jahre alter Schuhmacher Straßburger, der in seiner Kellerwohnung in der Möckernstraße sich an schulpflichtigen Mädchen vergriff.
Ein empfehlenswerter Hauswirt. Zu der gestern veröffentlichten Zuschrift des Hausbesizers Herrn Schleh schreibt uns unser Gewährsmann: Die E.schen Eheleute haben 2½ Jahre nicht 1½ Jahr in dem Herrn Schleh gehörigen Hause gewohnt. Daß sie pünktliche Mietezahler waren, wagt Herr Schleh selbst nicht zu bestreiten. Wenn er deshalb erklärt, er habe bereits am 2. September die Klage angestrengt, so wirkt diese Feststellung nur noch mehr zu seinen Ungunsten. In dem entscheidenden Teil der Klage heißt es: Beklagte haben die am 1. September d. 3. fällige Mietrate nicht gezahlt. Ich lade daher die Beklagten zu dem von dem Königl. Amtsgericht Berlin- Mitte hierselbst anzuberaumenden Termin zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites, in welchem ich beantragen werde, die Beklagten kostenpflichtig zu verurteilen, 1. die oben beschriebene Wohnung zu räumen, 2. mir 29 M. Miete zu zahlen, sowie das Urteil für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Beweis der von mir vorzulegende Mietfontrakt vom 1. Januar 1907, worin das Räumungsrecht vorbehalten ist, wenn die Miete nicht am 1. Tage jeden Monats bezahlt ist." Der Eingangsbermerk beim Amtsgericht Berlin- Mitte trägt den Stempel 3. September 1909, 11-12 Uhr. Danach könnte man ja annehmen, daß die Ausfertigung der Klageformulare bereits am Abend des am Vormittag des 2. September zur Post getragen, da sie am 2. September erfolgt sein mag. Die Miete war von Frau E.
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1. September berreist war, und der Mann die Poftanweisung am Abend vorher geschrieben hatte. Nicht erst als die Leute davon hörten, daß Klage angestrengt werden sollte, ist das Geld zur Post gebracht, sondern die Begegnung mit dem Hauswirt erfolgte, als die Frau bereits von der ost tam. Ob Geld, welches rechtzeitig vormittags eingezahlt wird, erst am Abend des nächsten Tages dem in Berlin wohnenden Empfänger zugeht, fann von dem Schreiber Viele andere Hauswirte dieser Zeilen nicht beurteilt werden. hätten unter diesen Umständen die Klage zurückgenommen. Zerwürfnisse mit anderen Mietern haben nicht stattgefunden, dagegen mit den Verwaltersleuten; aber das will manchmal nicht viel besagen, denn es ist eine Tatsache, daß es sich oftmals besser in den Häusern wohnt, wo der Hauswirt selbst Mitbewohner ist, als wenn Verwaltersleute die Vertretung haben. Die Streitig teiten mit dem Wirt konstruiert sich dieser selbst; er kann nur die herbeigeführte Aussprache wegen Lösung des Kontraktes im Auge haben. Diese sollte anfangs nur erfolgen unter der Bedingung, daß die Wohnung zum 1. Oktober anderweitig vermietet wird. Am 27. August war in der Tat ein Mieter erschienen, welcher die Wohnung sich ansehen wollte; diesem ist allerdings von Frau E. erklärt worden, daß sie es erst schwarz auf weiß haben müßten, daß fie( E.) vom Kontrakt entbunden sind, sonst tönnten fie die Wohnung ja nicht vermieten lassen. Diefer Mieter besichtigte die gleiche Wohnung in einer anderen Stage und mietete die Wohnung auch. Unter dem 29. August teilt dann auch der Wirt per Postkarte mit, daß die Wohnung anderweitig vermietet ist. Damit fällt zugleich die Behauptung des Herrn Schleh, daß die Verweigerung der Besichtigung Mietluftigen gegenüber geschehen sei und nur durch Entgegenkommen der Mieter die Besichtigungen vorgenommen werden konnten. Daß die Klage berechtigt gewesen sei, weil die E.schen Eheleute nicht hätten ziehen und ihm einen Streich hätten spielen wollen. mag Herrn Schley hinterbracht worden sein, wahr wird das aber durch die Behauptung allein nicht. Dagegen spricht auch, daß die Leute sich nach Entbindung vom Kontrakt nach einer anderen Wohnung umgesehen und anderweitig auch gemietet haben. Will Herr Schley bestreiten, daß es den Richter sehr wunderte, daß er auf einen Räumungstermin bestand und daß endlich Frist bis zum 20. September gegeben wurde? Auf Vorzeigen der Karte, wonach die Wohnung am 1. Oktober dem neuen Mieter zur Ver fügung gestellt werden sollte, stellte der Richter an den Hauswirt
Allgemeine Städtebau- Ausstellung 1910 in Berlin . Wie uns von der Leitung der Allgemeinen Städtebau- Ausstellung 1910 in Berlin "( Marchstr. 9) mitgeteilt wird, will das Ein Zusammenstoß zwischen einem Straßenbahnwagen und Minifterium für Landwirtschaft die Ausstellung mit dem Be- einem Arbeitsfuhrwert ereignete fich gestern nachmittag gegen 3 Uhr die Frage:" Aber warum denn nun anders." Nun kam der Herr bauungsplan für das Grunewaldgelände an der Döberizer Heer- am Savignyplag. Der Arbeitswagen wurde von dem Motorwagen Schleh mit seinen Einwänden:" Ja, die Frau ſteht soviel vor ſtraße beschicken. Es wird auf diese Weise einem weiteren Publi- angefahren, und zwar mit solcher Wucht, daß der Kutscher von der Tür und hetzt die Mieter auf. Nun soll allerdings, nachdem fum Gelegenheit gegeben, in der viel erörterten Frage der Be- feinem Sig herabgeschleudert wurde. Er erlitt einen Bruch des die Räumungsfrist bewilligt war, gesagt worden sein, daß fie bauung des genannten Geländes aus eigener Anschauung heraus rechten Armes, erhebliche Hautabschürfungen im Gesicht und an- bis zum 1. Oktober wohnen können, wenn sie sich der Hausordnung Stellung zu nehmen. Der Finanzminister wird die Ausstellung scheinend auch innere Verlegungen. Ein Zusammenstoß zweier fügen. Vernünftig und weitjichtig war es von den durch die Stasterweiterungskommission in Posen mit einem Gips Straßenbahnwagen trug sich gestern in der Hafenheide zu. Dort schen Eheleuten gehandelt, daß sie freiwillig vor dem 20. zogen. und der daran anschließenden Solatscher Villenkolonie beschicken fuhr der Motorwagen Nr. 2343 der Straßenbahnlinie 15 auf einen Denn bis dahin konnte ihnen mit Erfolg nichts an. an der Ecke der Fichtestraße haltenden Zug der Linie 89 mit solcher gehängt werden, während es nach dieser Zeit zu jeder Lassen. Von England aus hat sich der bekannte Architekt und wucht auf, daß dem angefahrenen Wagen der Vorderperron start Stunde geschehen konnte. Die Kosten des Verfahrens find allerdings Städtebauer Raymond Unwin , der gerade kürzlich ein umfassendes beschädigt und eine Seitenscheibe zertrümmert wurde. Um dem nicht erhoben; inwieweit dabei der Umstand mitspielt, daß vor Werf( Town- planing in practice) über die Pragis des modernen Motorwaggon der Linie 89 wurde die Türscheibe eingedrückt und die Inkrafttreten des Räumungsurteils die Wohnung geräumt wurde, Städtebaues veröffentlicht hat, freiwillig erboten, die Sammlung Schußweste beschädigt. Glücklicherweise kamen die Fahrgäste, die bei ist schwer zu sagen. Immerhin konnte dies aber bei Einsendung des englischen Materials für die Ausstellung zu leiten. Auch eine dem Anprall von den Blägen geschleudert wurden, mit dem Schrecken vorausgesehen werden. Daß die E.schen Eheleute nicht gleich der damaligen Zeilen an die Vorwärts"-Redaktion noch nicht große Gesellschaft englischer Architekten hat bereits in corpore dabon. ihren Besuch der Ausstellung für den 7. Juni bei dem Ausschußdie Wohnung beziehen konnten, in der sie jest wohnen, wird ja mitgliede Professor Eberstadt angemeldet. Serr Schley inzwischen auch von dem neuen Hauswirt be stätigt erhalten haben, bei dem er sich danach erfundigt hat. Es bedurfte im Gegenteil recht großer Mühe des Herrn E., um Unterkommen in einer anderen als der