Nr. 29. 27. Jahrgang.
Freitag, 4. Februar 1910.
Militärfiskalische Unterschleife vor dem wachtmeister Müller und dem Wachtmeister Stat- anstalten von 10 000 auf 12 000 W., für den Berein der Goßner
Kriegsgericht.
( Dritter Verhandlungstag.)
An die nächsten Zeugen richtet der Verhandlungsleiter die Frage, ob sie öfter beobachtet hätten, daß Engel Hafer von der Kaserne abgeholt und Schrot wieder zurückgebracht habe. Die meisten der Zeugen bekunden, daß sie wohl häufig gesehen hätten, wie Hafer abgeholt wurde, doch von dem Zurückbringen des Schrots wollen fie nichts bemerkt haben. Wöchentlich soll Engel ein, zwei und dreimal Hafer abgeholt haben. Den Leuten fiel es bald auf, daß die Sache nicht mit rechten Dingen zugehe. Auch daß verhältnismäßig sehr wenig Schrot gefüttert wurde, war unter den Mannschaften aufgefallen. Dem früheren Fahrer Verhöfen gegenüber äußerte später einmal ein Mann, der auch seinerzeit bei der Bespannungsabteilung war: Jst denn die Sache noch immer so mit dem Hafer? Wenn der Sache nicht bald auf den Grund gegangen wird, so muß der
Wachtmeister durch den Haferverkauf noch ein reicher Mann werden. Der Zeuge, der diese Aeußerung getan, ist der vorher ver
nommene Mindmann. Verhöfen fennt M. auch sofort wieder. Der nächste Zeuge hat niemals Haferschrot, sondern nur hin und wieder Roggenschrot in den Futterbehältern gesehen. Der Zeuge Pfahl hat im Jabre 1908 einmal mit anderen Kanonieren beobachtet, wie Engel eines Sonntags vorfubr. Auf dem Wagen lagen mehrere leere Säcke, die auf dem Futterboden mit Hafer gefüllt und durch die Luke nach dem Fuhrwerk geschafft wurden. Auf dem Wagen stießen die Kanoniere beim Aufladen auf zwei Pakete, die Kaffee und Speck
enthielten. Engel suchte Karstädt und Rautenberg auf und ihnen schloß sich Frl. Ida K. an. Die vier gingen durch den Stall nach dem Wagen und nun mußten die Kanoniere abtreten. Was aus den Bateten geworden ist, vermochten sie nicht mehr zu beobachten. In welch' freigiebiger Weise der Müller Engel mit den„ Trinkgeldern" herumsprang, zeigt ein Fall, in dem er einem Fahrer ohne weiteres zwei Mark Schenkte. Ein anderer Zeuge hat in den Tonnen nur Erbsen, Gerste und Roggenkleie, aber feinen Schrot gesehen. Verschiedene Schrots und Kleiearten, sowie andere Getreideproben, die auf dem Richtertisch aufgestellt sind, wurden sodann von den Richtern, Verteidigern und Angeklagten in Augenschein genommen. Diese Besichtigung gestaltet sich zu einer fleinen Prüfung" in der Getreidekenntnis. Die größten Schwierigkeiten bereiten für den Uneingeweihten natürlich die meblartigen Sleie arten. Für den Laien ist es nicht leicht, hier den Unterschied herauszufinden. Die weiteren Beugenaussagen sind unerheblich. Nachmittags- Sitzung.
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dienen. Er, Engel, werde die Sache mit dem Vize- tion für den Verein zur Beförderung der Kleinkinderbewahr städt erledigen. Der Zeuge, dem der Handel verdächtig vor- schen Kleinkinderbewahranstalten von 1500 auf 2000 M., für der fam, ging nicht darauf ein. Ein andermal erhielt W. den Befehl, Berliner Strippenverein von 3000 auf 5000 M. und für den Verein den Dienstwagen anzuspannen. Wachtmeister Karstädt , zwei für Volkskindergärten von 12 000 M. über die Magistratsvorlage Sergeanten, Engel und zwei weibliche Personen unternahmen in( 14 000 m.) hinaus auf 16 000 m. beschlossen. Jüterbog
cine fidele Nachtfahrt,
die bis 4 Uhr morgens dauerte. Kriegsgerichtsrat Hierholzer gibt jetzt den Angeklagten nach den belastenden Aussagen des W. Gelegenheit, ein Geständnis abzulegen. Die Angeflagten haben nichts zu sagen.
Stadtverordneten- Verfammlung.
4. Sizung vom Donnerstag, den 3. Februar, nachmittags 5 Uhr.
Der Vorsteher Michelet eröffnet die Sigung nach 5% Uhr und gedenkt mit teilnehmenden Worten der Heimsuchung, welche die " freundnachbarliche Schwesterstadt" Paris durch die Ueberschwemmung erlitten hat; er gibt unter dem Beifall der Versammlung der Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen werde, die Folgen der Katastrophe möglichst zu mildern. Ferner widmet er dem vor einigen Tagen verstorbenen Rentier Ludwig 3eitler, einem alten Wohltäter Berline", einen ehrenden Nachruf, den die Versammelten stehend anhören.
Vor der Tagesordnung nimmt Stadtv. Hammerstein( A. 2.) Anlaß, sich ausführlich gegen eine Kundgebung der Armenkomwelche er am 4. März 1909 gemacht hat, und welche an die Frage missionsvorsteher zu verwahren, die auf Ausführungen zurückgreift, des Eintritts weiblicher Mitglieder in die Kommissionen anknüpften.
Der Stadtv. Heimann( Soz.) hat längeren Urlaub angemeldet, will aber in der Verkehrsdeputation und im Ausschuß für die Wertzuwachssteuer auch für die Zeit des Urlaubs weiter tätig sein. Ueber die Tätigkeit des Ausschusses zur Vorbereitung a) der Neuwahl der ständigen Ausschüsse der Versammlung, b) der Abordnung der Mitglieder der Versammlung in die Verwaltungsdeputationen und Kuratorien,
c) der Zuteilung der Stadtbezirke an die Mitglieder behufs der Erledigung der Wahlsachen, Recherchen usw. referiert Stadtv. Jacobi( A. L.). Er hebt hervor, daß sowohl die Gepflogenheit, die bisherigen Inhaber solcher Mitgliedschaften in ihren Aemtern zu belassen, als das jebige Stärkeverhältnis der Fraktionen durchweg berücksichtigt worden ist und die neue Verteilung wohl zur Zufriedenheit aller Parteien ausgefallen sein dürfte.
Ohne weitere Debatte genehmigt die Versammlung die Ausschußzvorschläge. Nach der Mittagspause wird in der Beweisaufnahme fortDie Vorlage wegen Aufbesserung der Besoldungen des Erekus gefahren. Einer der Zeugen, der ehemalige Kanonier Rakowicz, tivpersonals der Berliner Berufsfeuerwehr ist in der Ausschußgibt Aufklärung über die große Futterkifte, die hinter einem Verberatung angenommen worden. schlag auf dem Futterboden stand. Während einige der Angeklagten Im Ausschuß ist ein Antrag auf Bewilligung einer pensionsbehaupten, daß die Kiste Schrot enthalten habe und stets damit gefüllt worden sei, befundet der Zeuge, es sei
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darin gewesen. Mehrfach werden die Besuche des Getreides händlers Engel bei dem angeklagten wachte meister Karstädt zur Sprache gebracht. Nach Zeugenausfagen egte Engel häufig Sonntags, wenn er mit seinem Wagen an der Staferne vorfuhr, auszuspannen, die Pferde im Batteriestall unter zubringen. Er begab sich dann in die Wohnung des Wachtmeisters und hielt sich dort einige Zeit auf. Defter foll Engel auch mit einem verdedien Korb in der Hand die Wohnung des Karstädt betreten haben.
Der Kanonier Binder, der heute als Zeuge auftritt, lagt aus, daß fich die Stanoniere
Auch für die Heimstätte", die zum erstenmal gefallenen Mädchen und deren Kindern ein vorübergehendes Heim gewährt, erhöht die Versammlung auf Antrag des Ausschusses die Subvention von 4000 nicht auf 5000, sondern auf 7000 M.
Für das deutsche Zentralfomitee für 3ahnpflege in den Schulen, Lokalkomitee Groß- Berlin, sind in der Vorlage 10 000 M. neu eingestellt.
Stadtv. Dr. Weyl( Soz.): Das Komitee hat eine Bewilligung bon 30 000 m. nachgesucht; es will zu der ersten schon vorhandenen und zu der zweiten am 1. April 1910 zu eröffnenden noch eine weitere dritte und vierte derartige Klinit errichten. Der Magistrat meint, 10 000 M. feien genug; Gründe bringt er dafür nicht bei. Nach genauer Berechnung bedürfen die Herren, denen ein ungenannter Gönner 10 000 M. zur Verfügung gestellt hat, und die ja auch von bemittelten Eltern Beiträge erheben, noch 15 000 m., um wenigstens die beiden Kliniken durchzuhalten; dieje 15 000 W. herzugeben, sind wir doch schon den armen zahnkranten Schulkindern schuldig.
Stadtv. Dr. Isaac( N. L.) empfiehlt gleichfalls die Bewilligung der höheren Summe, desgleichen Stadtv. Barth( A. L.)
Stadtrat Namslau : Auch wir erkennen die Wirksamkeit des Vereins ganz gewig an, bestreiten aber die Notwendig niten fönnen im nächsten Jahre doch nicht betrieben werden, 10 000 teit, 30000 m. jest zu bewilligen. Mehr als zwei KliMart reichen aus, um sie durchzufüttern.
Stadtv. Dr. Weyl: Es handelt sich doch nicht bloß darum, die beiden Kliniken durchzufüttern", sondern sie sollen ordnungs. mäßig betrieben werden, und dazu reichen 10 000 m. nicht aus.
Gegen eine starke Minderheit wird die Erhöhung auf 15 000 Mark abgelehnt; einstimmig erfolgt die Bewilligung von 10 000 Mart. Stadtv. Dr. Nitter enthält sich der Abstimmung.
Die vom Zentralverein für Arbeitsnachweis beantragte Gr. höhung der Zuwendung um 4000 M. wird heute vom Stadtv. Nosenow mit der Notwendigkeit der Aufbesserung der Beamtengehälter dringend befürwortet und, nachdem auch Stadtrat Namslau das Einverständnis des Magis cats erklärt, von der Versammlung entgegen dem Ausschußantrage beschlossen. Den jährlichen Buschuß an die Elisabeth- Stiftung für Witwen und Waisen unbefoldeter Kommunalbeamten erhöht die Versammlung dem Aus. schußantrage gemäß bon 10 000 auf 15 000 m.
Im übrigen haben die Magistratsvorschläge durchweg die Ges nehmigung des Ausschusses gefunden und die Versammlung beschließt dementsprechend.
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Die Forderung des Magistrats, der Heilsarmee eine städtische Beihilfe von 3000 M. zur Begründung eines Gesunkenen. heims" zu bewilligen, hat der Ausschuß einstimmig abge. lehnt. Im Ausschuß ist festgestellt worden, daß große Beträge von den durch die Heilsarmee in Berlin aufgebrachten Summen ins Ausland gingen. Die Heilsarmee verfüge über sehr große Kapitalien und brauche einen städtischen Beitrag nicht. Erwähnt wurde auch, daß der Führer der Heilsarmee für die nächste Beit den Weltuntergang vorausgesagt hat. Es erscheine danach überflüssig, den an sich nur noch fürzere Zeit währenden Bestand der Heilsarmee noch durch städtische Beihilfen zu stärken. Ohne Debatte ward darauf die Beihilfe einstimmig ab. gelehnt.
fähigen persönlichen Zulage von 500 M. für den Direktor der Feuerwehr mit 12 gegen 2 Stimmen abgelehnt worden. Anträge auf Erhöhung der Zulagen für die Mannschaften wurden zurückgezogen, da nach der Ansicht des Magistrats und der Mehrheit an der Vorlage im einzelnen nichts geändert werden könne. Stadtv. Leid( Soz.): Wir stimmen dem Ausschußantrage zu, tun das aber mit sehr gemischten Gefühlen. Einmal glauben wir, daß die Vorlage des Polizeipräsidenten keineswegs den berechtigten Ansprüchen der Feuerwehrleute Genüge leistet, und dann wird uns die Zustimmung sehr erschwert durch die Tatsache, daß wir auf die Gestaltung dieser Vorlage gar keinen Einfluß haben. Sie weist Die Vorlage wegen anderweiler Regelung der Besoldungsauch erhebliche ungerechtigkeiten auf, insofern als verhältnisse der bei der Idiotenanstalt in Dalldorf und bei die Zulage bei den Offizieren 500 M., bei den Obermaschinisten der Anstalt für Epileptische in Wuhlgarten beschäftigten usw. und Feldwebeln nur 200 m. betragen soll. Nach welchen Lehrpersonen wird ohne Debatte angenommen und eine Prinzipien hier verfahren ist, haben wir nicht festzustellen ver- in lehter Stunde dazu eingelaufene Petition dem Magistrat zur mocht. Wir erneuern bei dieser Gelegenheit die Forderung, auch Prüfung überwiesen. die Feuerwehr in die Verwaltung der Stadt zu Dem Beitritt der Stadtgemeinde Berlin als Teilhaberin der übertragen; wir meinen, daß zu der Wohlfahrtspolizei, deren Bergwerksozietät" Rüdersdorf zu einer Wiesen- Ent- und BeUebertragung auf die Stadt die ganze Versammlung wünscht, auch wässerungsgenossenschaft stimmt die Versammlung zu. die Feuerwehr gehört.
förmlich darum rissen, dem Engel den Hafer aufzuladen. Sie wußten fast alle, daß sich Engel nicht lumpen ließ und hatten es auf die reichlichen Trinkgelder abgefehen. Der Beuge wollte auch einmal den anderen Kanonieren die Freude verderben und half selbst beim Aufladen des Hafers. Natürlich befam er nun die Mark Trinkgeld. Einer der folgenden Zeugen gibt an, daß der Nachdem noch Stadtv. Nitter( Fr. Fr.) seine Uebereinstimmung ehemalige Sergeant Zentner, der bekanntlich wegen Haferunter mit dem Vorredner hinsichtlich der Uebernahme der Feuerwehr auf schlagungen bestraft worden ist, ihm gegenüber die Aeußerung tat: die Stadt ausgesprochen hat, wird die Vorlage unverändert anMan fönne nicht so sein, der Müller Engel bringe ja auch Eier und genommen. Butter. Ferner bekundet der Zeuge, daß in der Zeit vor der Untersuchung niemals Schrot gefuttert worden fei, das gegen habe man nach der Untersuchung den Haferschrot selbst angefertigt und jetzt sei ständig Schrot an Dienstpferde verteilt worden. Wenn Engel mit dem Fuhrwert fam, so hätten stets leere Säcke auf dem Wagen gelegen, die dann mit Hafer gefüllt wurden. Am Tage des Geburtstags des Kaisers wurde das Pferd des Engel, der sich in Jüterbog aufhielt, im Rajernenstall untergestellt und aus den fiskalischen Futterbeständen mitgefüttert.
Originelle Angaben macht der Zeuge Schmitts. Er beobachtete eines Tages, wie der Müller Engel mit einem Korb, an dem er schwer trug, die Wohnung des Karstädt betrat, und als er dann wieder zurückkehrte, schleuderte er denselben in der Hand herum, ein Zeichen, daß er jetzt leer war. Ferner fagte Sch. aus, daß Engel den Hafer in Zweizentnersäcken abgeholt habe. Da diese Angaben von den Angeklagten abgestritten werden, wird der Proviantamisassistent Memel darüber vernommen, ob dies möglich sei. Er betundet, daß der Hafer auf dem Proviantamt für den laufenden Gebrauch nicht in Säden, sondern frei aufbewahrt werde, da ein großer Mangel an Säden vorhanden sei. Nur die
Kriegsbestände
würden in Zentnerfäden aufbewahrt. Möglich sei es aber, daß in die 1- Zentnersäcke, in denen die Fourage vom Proviantamt abgeholt wird, auch 2 Zentner Hafer gingen.
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Beim Neubau des Märkischen Museums , bei seiner inneren Einrichtung und bei der Aufstellung der Sammlungsgegenstände ist der Kostenanschlag um nicht weniger als
367 000 M. überschritten
worden. Zur Prüfung der Sache ist ein Ausschuß eingesetzt, der heute einstimmig die nachträgliche Genehmigung beantragt. Ohne Debatte wird bemgemäß beschlossen.
Die Vorschläge des Magistrats hinsichtlich der Einstellung neuer oder erhöhter
Zuwendungen und Beiträge an gemeinnütige Anstalten, Vereine usw.
find in einem besonderen Ausschuß vorberaten worden. Den Bericht erstattet
Stadtv. Edard( A. L.): Eine Diskussion fnüpft sich zunächst an die Beiträge für Kindergärten und Krippen.
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Durch das aus Gesundheitsrücksichten veranlaßte Ausschei. ben des bisherigen unbesoldeten Stadtrats Wirklichen Geheimen Oberregierungsrats a. D. von Friedberg ist die Neubesetzung einer Stadtratsstelle im Magistratskollegium notwendig geworden.
Vorsteher Michelet gibt der Versammlung mit Bedauern Kennt nis von dem Entschluß und teilt mit, daß Herr v. Friedberg sein Amt 10 Jahre lang inne hatte. Die Vorbereitung der Neuwahl wird einem Ausschuß von 15 Personen überwiesen. Schluß der öffentlichen Sigung gegen 18 Uhr.
Soziales.
Restauration des Kaiserlichen Automobilklubs unfallversicherungspflichtig?
Frau F. war im Restaurationsbetriebe des Kaiserlichen Automobilklubs als Aufwärterin beschäftigt. Am 4. April 1909 erlitt sie daselbst dadurch einen Unfall, daß sie beim Geschirrabräumen infolge der glatten Steinfließen ausrutschte, hinschlug und sich eine
Verlegung des linken Armes zuzog.
Die Ent
Stadtv. Dr. Weyl( Sog.): Wir halten uns verpflichtet, bei dieser Gelegenheit wieder einmal darauf hinzuweisen, wie es vor Die Nahrungsmittel- Industrie- Berufsgenossenschaft in Mannzwei Jahren durch den Kollegen Wurm geschah, daß der Weg, durch heim, bei der die Verletzte ihre Ansprüche geltend machte, lehnte die Privatwohltätigkeit den Wolfskindergärten und Krippen aufzu- eine Entschädigung ab, weil die Verletzte nicht zu den versiche= helfen, nicht auf die Länge gangbar sein wird. Grade diese Ver- rungspflichtigen Personen des Küchenbetriebes im Kaiserlichen eine haben sich von Jahr zu Jahr über erhebliche Verringerung der Automobilklubs gehörte und zu diesem nicht in einem LohnverMitgliedsbeiträge und über eine geringere Grgiebigkeit ihrer hältnis stand". Frau F. war zu den Arbeiten des Wirtschafts festlichen Veranstaltungen zu beklagen; alle diese Vereine kommen betriebes angenommen worden und erhielt dafür einen täglichen dem Bankerott immer näher. Da ist es für uns gebieterische befragt. Der Borsigende stellt an ihn die Frage, ob es etwa ein Uebernahme der Krippen und Kindergärten durch die Stadt heraus- nossenschaft wurde Berufung beim Schiedsgericht für Arbeiterver Einer der Zeugen wird nach der Größe des mysteriösen Korbes Pflicht, Sie daran zu erinnern, daß aus diesem Dilemma nur die ohn von 2,50 M. Sie wurde immer wieder bestellt, wenn Arbeit für sie vorhanden war. Gegen den ablehnenden Bescheid der GeMarkiforb, wie ihn die Köchinnen zu tragen pflegen, gewesen sei, hilft. Sie haben damals unseren Antrag abgelehnt und größere ficherung, Stadtkreis Berlin , eingelegt. Dasselbe bernahm den worauf der Zeuge erwidert: Die Köchinnen haben ber- Buschüsse bewilligt. So soll es auch diesmal geschehen, aber alle schiedene Größen!" Diese Aussage ruft einmal für einen Interessenten, die in den Vorständen dieser Anstalten sißen, werden Kassierer und die Wirtschafterin über die Art des Dienstverhält= Augenblick etwas Heiterkeit in der sonst so ernst gehaltenen Ber - Ihnen bestätigen, daß auch damit die Vereine beim besten Willen scheidung des Schiedsgerichts ging dahin, daß der Kochküchenbetrieb nisses der Klägerin im Kaiserlichen Automobilklub. handlung hervor. Der Beuge Nölle ist der Ansicht, daß die Pferde der Bespan dieser Vereine muß entweder sein Vereinsvermögen angreifen, oder Bersicherungspflicht unterliegt, und zwar dergestalt, daß die im nicht imstande sind, ihre Verpflichtungen durchzuhalten. Jeder des Kaiserlichen Automobilklubs in seinem ganzen Umfange der nungsabteilung zu wenig hafer bekommen hätten. Auch ein er sieht sein Defizit wachsen. Die Verwaltung des Vereins für Betriebe beschäftigten Arbeiter bei jeder Betriebstätigkeit ver anderer Beuge glaubt dies. N. bekundet, daß die Pferde in dem Voltsfindergärten, in dessen Vorstand die Kollegen Rosenow und sichert sind, mögen fie mit der Bedienung des Triebwerkes des Regiment, bei dem er vor der Einstellung in die Artillerie- Schieß- Ecard sizen, hatte schon vor 2% Jahren einen Aufruf erlassen, der Speiseaufzuges beauftragt sein oder nicht. Nach den angestellten schule gedient hat, mehr Hafer bekommen und voller ausgesehen geradezu als Begründung für unseren Antrag auf Berstadtlichung Ermittelungen ist Frau F. zur Aushilfe beim Aufwaschen der hätten. Einer der Angeklagten läßt demgegenüber durch Rechts verwertet werden kann, da er ausdrücklich auf die Pflicht der Ge- Küchengegenstände in den Dienst genommen worden. anwalt Ulrich mitteilen, daß N. vorher in einem Mezzer Regiment sellschaft hinweist, solche Anstalten zu unterhalten, welche die gedient hat und daß dort schwere belgische Pferde verwendet würden. Jugend der fie bedrohenden Verwahrlosung zu entziehen bestimmt ist dieselbe in den Kreis der im Küchenbetriebe beschäftigten ArDiese brauchen mehr Hafer als holländische Pferde, die in der Bespan find. Hoffentlich werden wir uns bald alle mit dem Gedanken ist hierdurch, da der Unfall als solcher aufgeklärt, ohne weiteres nungsabteilung stehen. Kanonier Reiländer wurde einmal von der Ueberführung dieser Anstalten in städtische Regie be- gegeben. Das Schiedsgericht sprach der Klägerin eine Rente bon Engel mil einem Storb zum Vizewachtmeister Müller geschickt. E. freunden. Jeder einzelne dieser Vereine hat Segensreiches ge- 10 Brog. zu. Die Entscheidung ist, da die Genossenschaft Rekurs fagte vorher zu N.:„ Bestellen Sie dem Wachtmeister: leistet; aber für die Stadt Berlin ist das Geleistete absolut unge- nicht eingelegt hat, rechtskräftig geworden. Einen schönen Gruß vom Müller Engel und er schickt dieses nügend. Solche Einrichtungen bedürfen eben einer finanziellen Stabilität, die sie als private Organisationen nicht genießen
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Körbchen!"
Der Arbeiterschutz im Gastwirtsgewerbe
Hierdurch
Der Zeuge Wiehmke hat beobachtet, wie Engel mit zwei Sad fönnen. Die Privatwohltätigkeit ist eben nicht imstande, die Rüde ist so äußerst gering, daß er auf diese Bezeichnung kaum Anspruch Haferschrot eines Tages vorfuhr, ohne daß der Schrot aber ab- auszufüllen, die in Berlin zwischen der Säuglings- Fürsorge und geladen wurde. Es wurden noch mehrere Sad Hafer aus dem der schulärztlichen Aufsicht besteht. In diesem Zeitraum findet in erheben kann. Und doch laufen die gastwirtschaftlichen Unternehmer Batteriebestand hinzugeladen und Engel fuhr sodann davon. Die Berlin eine ganz erhebliche Kindersterblichkeit statt. Die freiwillige Sturm gegen die betreffende Bundesratsverordnung. Jeder Session Schrotsäcke waren damals, wie sich W. überzeugte, noch einmal fo Riebestätigkeit versagt eben diesen Vereinen gegenüber. Wir des Reichstags liegen eine oder mehrere Petitionen von Gastwirte. Ilein als die Haferfäde. Dem Zeugen Wiehmfe hat Engel für das beantragen daher, den Magistrat zu ersuchen, bereinen vor, welche Abänderungen, das heißt Verschlechterungen Heruntertragen einiger Sad Hafer 3 M. Trinkgeld gegeben. Enge städtische Krippen und Kindergärten zu errichten. der fraglichen Bestimmungen fordern. So ift dem Reichstage auch fragte bei diefer Gelegenheit, ob er nicht hädselmajor" werden Nach einer kurzen Bemerkung des Stadtv. Rosenow( N. 2.) diesmal wiederum eine Eingabe von den Hoteliers der Badeorte wolle, da fei doch noch ein Groschen zu verwird dieser Antrag abgelehnt und die Erhöhung der Subven zugegangen, Sie verdient deshalb gans befondere Aufmerksamkeit,