welches von den Ausstellung?- Kommissaren Oesterreich-Ungarns, Brasiliens, Dänemarks, Frankreichs, Deutsch-lands, Englands, Italiens, Japans, Norwegens, Portugals,Rußlands, Siams, Schwedens und der Schweiz unter-zeichnet ist. In demselben wird erklärt, daß die Antwortaus die Mittheilung hinsichtlich der Preis- Jury nicht aus-reichend sei und daß trotz der seit mehr als einem Jahrewiederholten Aufforderungen keine Mittheilungen den Kam-missaren hierüber zugegangen seien. Jetzt sei es zu spät.eine internationale Jury einzusetzen; sie zögen daher dieausgestellten Gegenstände ihrer Staaten von der Preis-bewerbung zurück. Die Mittheilung gab Veranlassungzu einer lebhaften Berathung in der Kommission. St. Clair,der Vertreter von West-Virginien, führte aus, die An-gelegenheit sei sehr ernst, wenn dieselbe nicht geregelt würde,würde daraus ein unersetzlicher Schaden für die Ausstellungund eine Schande für das Land erwachsen. Die Mit-theilung Davies' wurde der Kommisston für die Preis-vertheilung überwiesen.Mehrere hundert amerikanische Aussteller richtetengleichfalls an Foster ein Schreiben, in welchem sie gegendas System der Preisvertheilung Protest erheben und er-klären, sie würden dem Beispiele der fremden Länder folgen,wenn das geplante System keine Aendernng erfahre.—Die Deichstttgswahlen.Offizielle sozialdemokratische Reichtags-Kandidaturen.M agdeburg: Stadtverorönelee W. Klees in Magdeburg-Buckau. Münster-Coesfeld: Bebel-Berlin. Alsseld-Lauier-bach: Schuhmachermeisler I. Brand, Frankfurt a. M. Bensheim-Crbach: Miedrcich in Mainz.Burgerlich« Kandidaturen. Ruppin-Templin:Böhm(FU). Wieser(Bg). Goslar: Engels(R). Essen:Krupp(Konserv.-liberaler Mischmasch-Kandldat). Duisburg-Mühlheim: Dr. Hammacher(N). Neurode-Reichen-b a ch: Virchow(FV), Grögor(A). Pleß-Rybnik: Conrad(Z). Labiau-Wehlau: Amtsrichter Rother- Stuhm(FV).Hamburg II: Kunstdrechsler Menzel(FB). Hamburg III:Kaufmann Ragel(FV). Guhrau-Steinau: GutsbesitzerSchliebs(FB). Naumburg-Weißenfels: Goldschmidt,Redakteur des„Gewerkoereins"(FV). Wiesbaden: Köpp(Vg).llsedom-Wollin: Gaulle(Vg). Demmin-Anklam:Dr. Werner(Vg). Raugard-Regenwalde: Woike(Vg).ltosel-Groß-Strehlitz: Dr. Stephan(Z). Sachsen VII(Meißen-Grotzenhain- Riesa): Mehnert(K). Lieber(A).Erfurt.-Schleus ingen: Jakobskötter(A). Cäsar(N u. Vg).v! e u st a d t O b.- S ch l.: Deloch(-}), Ondrusch(P). Weimar-Apolda: Pfarrer Dr. Nrtel(N), Kalmring(K und Bund d. Land-wirthe), Sani Hammer(Vg). Schwarzburg- Sonders-Hausen: Lerche(FB), Dr. Pieschel(N), Gremse(K undBund der Landw,). Malmedy-Montioie: Prinz Aren-berg(Z), v. Eynatten(Z). W ü rz b u r g: E. Mayer(N). For-bach-Saargemünd: Riff(Elsässer), Keuzinger(Baden),Schältgen(Z). Köln: Rennen(N). Deutsch-Krone:Gamp(R). Dr. Sluhrmann(N). Schleswig-Holstein Vl:Hänel(Vg), Lange(FV). Beuthen-Tarnowitz: Szmula(F), Nerlich(Z). Lennep-Remscheid: D. Hasenclever(liberal> konservativ» antisemitischer Mischmasch- Kandidat).O st f r i e s l a n d: Hache(FV). Tübingen: Paver(FV). Rupp(N). Halle-Herford: Dclius(N).— InMittelfranken Huben der Mittelfränkische Bauernvereinund der Bund der Landwirthe für die mitlelfrSukischen Wahl-kreise folgende Kandidaten ausgestellt: l. Wahlkreis DinkelSbühlden bisherigen Abgeordneten Lutz in Haidenhcim a. H. 2. Er-langen-Fürth: Michael Horneber, Bürgermeister und Gutsbesitzerin Neuses. S. Ansbach: Friedrich Beckh, Gutsbesitzer und Land-tags-Abgeordneter in Rathsberg. 4. Eichstätt: Tobias Nißler.Bürgermeister und Landtags- Abgeordneter in Alfershausen.ö. Alidorf-Nürnberg: Herr Friedrich Alt, Architekt in Nürnberg.6. Rolhenburg-Ilffenheim-Neustadt: Friedrich Beckh, Gutsbesitzerund Landtags-Abgeordneter in Rathsberg.Antisemitische Kandidaturen. Aus einer Uebersicht überantisemitische Kandidaturen ersehen wir, daß 63 Antisemitenverschiedener Richtungen sich um Reichstagsmandate bewerben.Außerdem treten 13 konfervativ-anlisemitische Kandidaten unterdiesen Siöcker, ferner drei Kandidaten, die sich als Christlich-Soziale und einer, der sich als katholischer Antisemit be-zeichnet, auf.Die Wahlagitation der Dänen. Der in dänischer Spracheverfaßte Wahlausrus des„Wählervereins für Nordschleswig- ent-hält einen fcharsen Prolest gegen den Druck, dem die dänischeNationalität in Schleswig unierworfen ist und spricht sich gegendie Mililärvorlage aus. Johannsen wird eine Reihe Wähler-sammiungen abhalten.Huene soll nun doch in den Reichstag kommen, er ist be-kanntlich in Netsse gegen die Zenlrumspartei von den Kartell-Parteien aufgestellt worden. Wie man aus Neisse schreibt, hatFrhr. v. Huene erklärt, er wolle zwar nicht kandidiren, doch seier bereit, eine aus ihn fallende Wahl anzunehmen.Bürgerliche Unwissenheit. In bürgerlichen Blättern ver-schiedencr Richtungen finden wir die Nachricht, daß dem GenossenSchnitze von sozialdemokratischer Seite ein Gegenkandidat ans.gestellt würde in der Person des Handwerksmelsters CarlGrigatis. Uns liegt das diesen Herrn empfehlende Flugblattund sein Programm vor. Wir haben schon viel verworrenes Zeugwahrend der Wahlbewegung zu lesen gehabt, aber all dies reichtnicht an den Wahlaufruf und das Programm des Herrn Grigatisheran. Wir wollen dies durch einig« Zitat« beweisen:„Herbeiführung einer Volksabstimmung über die System-änderung der Vevölkerungsbeschräiikung resp. Verlegung derselbenin die Familie."„Eiviger Frieden und Freundschaft sei mit der glorreichenfranzösischen Nation!"„Den Wunsch dieses hochherzigen Volke?, mit Deutschlandein Volk von Brüdern unter Deutschlands Kaiser zu bilden, solljeder redliche Deutsche theilen. Die Völker lieben und ehren sichuntereinander. Nur jene Großen, die uns peinigen— Heyen zurRevanche—, Hetzen vom— Erbfeind."—«Wir werden siegen. Und dann sei Silber da? schlechtesteMelall, um Eurer Pferde Hufe zu beschlagen."Und der Mann soll Sozialdemokrat sein! Zu dieser Be-Häuptling kann sich blos die Unwissenheit bürgerlicher Journalistenausschiviiigen.Die Agitation»-Kommission der HandelsangesteUteuDeutschland» erläßt einen Ausruf, in dem es heißt:„Wirfordern alle Kollegen dringend auf, sich sofort den Bertrauens-Personen der sozialdemolratischen Partei zur Verfügung zu stellenund bei der Wahlarbeit mitzuhelfen. Jetzt ist uns Gelegenheitgeboten, aufS glänzendste zu beweise», daß wir Schulter anSchulter mit den Arbeitern Teutschlands für die Erreichungunserer Ziele kämpfen wollen. Der Fall der Militärvorlage warder Anlaß zur Reichstags-Auflösnng; aber nicht nur über dieMilitärvorlage hat der neue Reichstag zu entscheiden, sonderndie Neuwahlen sollen zeigen, welche Wege das deutsche Volk zuwandeln entschlossen ist.In der nächsten Zeit wird und muß über die Verkürzungder täglichen Arbeitszeit, über Kündigungsfristen, über die Ge-Werbegerichte im Handelsgewerbe berathen und beschlossen werden.Unsere wichtigsten Interessen stehen also auf dem Spiel. Wennjetzt nicht die Stimmen, die Arbeit der Handlungsgehilfen fürdie sozialdemokratische Partei in die Waagschale geworfen werden,so würden die Handlungsgehilfen gegen ihre eigenen Interessenhandeln!Aus Köpenick schreibt man«nZ: Unsere Wahrnehmungenbei der Agitationstour in Stadt und Land berechtigen zu denschönsten Hoffnungen. Der Empfang bei den ländlichen Leidens»und Kampsgenossen wird uns allen unvergeßlich sein. Di« wirth-schaftlichen Verhältnisse haben die Köpfe revolutionär gemacht,mehr als wir uns träumen ließen. Frohen Muthes sehe» wirdaher dem Aussall der Reichstagswahl entgegen.Au» Weimar wird uns berichtet: Hier wurden in de»Pfingsitageu durch 30 Genossen 6000 Flugblätter auf dem Landevertheilt. Ueberall fanden unsere Genoffen gute Aufnahme. DieStimmung ist sehr günstig für uns.Niederträchtige» vom Gegner..3000 Lumpen' bestndensich in dem IS. sächsischen Reichstags-Wahlkreise, die keineSteuern bezahlen, aber dennoch von ihrem Wahlrechte Gebrauchmachen können. Diese Lumpen werden den Sozialdemokratenwählen. Dennoch wird derselbe— wir wetten 163 gegen 1—nicht wieder gewählt werden---" Also äußerten sich inLimbach in Sachsen Anhänger der Mischmasch-Partei über unseredortigen armen Genossen.Es ist schwer solchen Gegnern, die ebenso arm an Geist undAnstand, als reich an Geld sind, ruhig zu antworten. DieBurgstädter„Bolksstimme" dringt das Kunststück fertig. AuS ihrertrefflichen Antwort geben wir folgende Stelle wieder:„Diese„3000 Lumpen" sind brave, ehrliche Arbeiter, dieinfolge der kapitalistischen Produktionsweise zum TheilMonate lang, Wochen lang arbeitslos gewesen sind undsich mit einem Lohne begnügen mußten, der nicht hinreichte, umFrau und Kind einigermaßen menschlich zu ernähren, nicht hin-reichte, um pünktlich den Hauszins zu entrichten, also auch nichthinreichte, um die Abgaben an Staat und Gemeinde zu be-zahlen.Diese„3000 Lumpen" erzeugte die heutige herrschende Ge-sellschaft, dieselbe Gesellschaft, die diese„3000 Lumpen" wegenihrer Armulh vom Wahlrecht ausschließen möchte, selberaber den Staat durch falsche Deklarirung des Einkommensdetrügt. Diese 3000 Lumpen legen Zeugniß ab von dem Elend,das in Arbeiter- und Handwerkerkreisen herrscht und be-rechtigt die Sozialdemokratie um so mehr, auszuharren in demKampie gegen den Kapitalismus, der die Arbeitskraftdes Proletariers mit Hungerlöhnen entschädigt und dafür dasProletariat physisch und geistig degenerirt; auszuharren in demKampfe gegen den Militarismus, der das noch mmmt, was derKapitalismus übrig gelassen hat— Gut, Blut und Volks-jreiheit.Diese 3000 Lumpen find von der herrschenden Gesellschaftkonsumnnfähig gemacht worden. Sie sind nicht im stände, demHandwerker, dem Gewerbetreibenden, dem Landwirth Waaren,abzunehmen, und aus diesem Grunde geht der Handwerker, derGeschäftsmann, der kleine Landwirth zu Grunde, dieweil dieGlieder der herrschenden Klasse üppig und in Freuden leben."Alle», wa» reaktionär ist, tritt für die Militärvorlageein, da können die Innungen nicht zurückbleiben. Der Zentral-ausschuß der vereinigten Jnnungsverbände hat nun auch einenWahlaufruf erlassen, in dem es heißt:„Wir vertrauen, daß dieKollegen des Handwerks an der Wahlurne für eine verstärkteWehrkraft des Reiches ihre Stimmen abgeben werden." Diegroße Masse der Handwerker steht außerhalb der Innungen, eSgeht ihnen viel zu schlecht, als daß sie sich für Uebernahmeweiterer Lasten bereit erklären könnten. Die meisten Handwerkerwerden in ihrem wohlverstandenen Interesse trotz des Wahl-ausrufs der Jnnungsverbände, trotz der Anbiederung der Konser-vativen gegen die Militärvorlage ihre Stimme abgeben.Welchen Gefahren die Wähler sich««»setzen, wenn sieeinen Geistlichen zu ihrem Abgeordneten ernennen, wird von der„Elsaß-Lothring.Volks-Zeitung" hübsch ausgeführt. Sie schreibt:„Das„Mülhauser Volksblatt" entschuldigt das Fernbleiben derÄvg Dellös und Mangos von der(bekanntlich Sonnabendserfolgten) Abstimmung über die Militärvorlag« damit, daß„beideterren dringende Gründe hatten, auf den S o n n t a g in ihresarrei zurückzukehren". Herr Dellss, Pfarrer von Metz, hättez. B. in seiner Pfarrei der Feier der ersten heiligen Kommunionvorstehen müssen. Das ist za recht nett, und wenn das„Mül-hauser Volksblatt" Recht hat, so haben die beiden Herren durchihr Verhalten bewiesen, daß sie recht gute Pfarrer sind, diewissen, was sie als Pfarrer zu thun haben: sie haben aber damitauch bewiesen, daß sie sehr schlechte Abgeordnete sind, dienicht wissen, was sie als Abgeordnete zu thun haben."— Das-selbe ultramontane„Mülhauser Bolksdlalt" hetzt seineLeser zu den bekannten Brutalitäten gegen die agft«ren-den Sozialdemokraten auf, indem es sagt:„Für erhitzteKöpfe ist frische Luft äußerst nothwendig, und es empfiehltsich sehr, derartige Wandervögel möglichst schnell ins Freie zuuesördern. Man muß ihnen das Hanstren mit Gotteslästerungengründlich verlreiben und nicht erst warten, bis die Polizei er-scheint." Dafür bekommt das fromme Blatt ein Gehöriges ausden Kopf durch folgende Erwiderung unseres bereits genanntenMülhauser Parteiorgans:„Genau so dachten die Bauern undKommunionkinder von Orschweier, als sie, den Dorfweibel, denKirchenschweizcr und die Schulschwestern an der Spitze, seinerteit eine Anzahl friedlicher Ausflügler aus Gebweiler, Bühl undulz ihrer sozialdemokratischen Gesinnung halber mit Steinenund Rebstöcken aus dem Dorfe hinaus verfolgten. Warum?Weil sie von feiten des Herrn Pfarrers gegen die-ss-J- Sozialdemokraten aufgehetzt worden waren! Daß es den Sozialdemo-kraten, welche zur Agitation ausziehen, nicht einfällt, Gottes-lästerungen auszusprechen, dafür sorgt schon ihre Kenntniß desZ 166 des Strafgesetzbuches. Aber die Prediger des Friedensbrauchen diese Beschuldigung, um die stumpfgläubigen Land-leute gegen die sozialdemokratischen Verführer zu Gewaltthätig-keilen aufzustacheln, da sie sich mit anständigen Mitteln nichtmehr zu helfen wissen."Löblich! In G l ü ck st a d t haben sämmtliche Saalinhaberihre Lokaliläten allen Parteien zur Verfügung gestellt.Die dentschen Arbeiter in Pari» und die Wahlen. Einans Anlaß der Wahlen herausgegebener Aufruf des deutschensozialdemokratischen Leseklubs in Paris schließt mit folgendenSätzen:Unser« allerheiligste Pflicht ist eS, nach Kräften zum Sieg derdeutschen Sozialdenwkrarie beizutragen. Da uns, die wir imÄlusiaude leben, die Entfernung daran hindert, persönlich amKampfe theilzunehmen, so laßt uns wenigstens durch Geldsamm-lungen den im Feuer stehenden Genossen Waffen und Munitionzur Schlacht liefern.Thue jeder seine Schuldigkeit!Nieder mit Militarismus und Absolutismus!Hoch die völkerbesreiende und völkereinigende Sozialdemokratie!Vorketnacktvicktfen.Bon der Agitation. Dr. Bruno Schoenlank hieltam Donnerstag Abend im größten Lokal Breslaus, demKonzerthaussaal, seine Kaudidatenrede vor einer überaus starkbesuchlen Wühlerversammlung. Gegen 1000 Personen mußtenwegen Platzmangels wieder umkehren; der Saal war schon um8 Uhr so überfüllt, daß er polizeilich gesperrt werden mußte.Ueber den Vortrag, der stürmischen Beifall fand, bemerkt dieBreslau«„Volksmacht":„Schoenlank dürste durch seinen lehr-reichen wie zur Begeisterung hinreißenden Vortrag einen durch-schlagenden Erfolg erzielt haben."An» SiSlebe« wird dem„"Volksblatt für Halle" mitgetheilt:„daß seitens ein« Reihe hervorragender dortiger Bürger eineBittschrift an das Ministerium gesandt worden ist, in welcherdie Begnadigung der„reichstreuen" Knüppelhelden, welche am31. Mai 1331 im„Gasthof zum Kronprinz" in Eisleben unsereGenosse» mißhandelten,«fleht wird. Wir wollen mit unseremUrtheu der Entscheidung des Ministers nicht vorgreifen; daßaber die Bourgeoisie sich ins Mittel legt, beweist jedenfalls, daßman sich in jenen Kreisen darüber klar ist, daß die Bergleutebei ihrem unvernünftigen Vorgehe» nur für die Satten, die ausder Dummheit der großen Masse ihren Profit schlagen, dieKastanien auS dem Feuer holten. Jetzt, wo sich die Bergleutebei diesem Beginnen die Finger verbrannt haben, ist jene Klasseauch noch in der angenehmen Lage, durch die Bittschrift sich dasMäntelchen der Nächstenliebe umhängen zu können. Wie es sonstmit dieser Eigenschaft aussieht, erfahren die Arbeiter genügendam eigenen abgerackerten Leibe. So wird es getrieben, bis demVolle die Augen aufgehen trotz alledem�"Ueder da« Interesse, das die gewerkschaftlich organisirtenArbeit« an den Reichstagswahlen haben, schreibt die„Fachzeitung für Drechsler" u. a.:„Die gewerkschaftlichen Jnter-essen der Arbeiter finden ihre weitgehendste und beste Vertretungbei der sozialistischen Arbeiterpartei! Aus den Gewerkschaftenrekrutiren sich die Vertreter der Sozialdemokratie; sie standenund stehen noch im gewerkschaftlichen Kampfe und sie allein sindim stände, die Nolhiage der Arbeiter richtig zu beurtheilen.Ihre Wahl zu sichern, ist daher die erste Pflicht jedes Gewerk-schafters, jedes Arbeiters, welcher an die Wahlurne herantritt.Für ihre Wahl zu agitiren, ist Ehrensache jedes Arbeiters, auchwenn« noch nicht das wahlberechtigende Alter erreicht hat.Für die Sozialdemokratie nach Kräften sein Scherflein bei-zutragen, ist das«sie Erforderniß des bevorstehenden Wahl-kampseS. Arbeit«! Kollegen! Wählt � nur Sozialdemokraten!"Blütheu österreichischer Preßzensur. Wiener„Arbeiter»Zeitung" vom 13. Mai:„Wie bald aber ist ein Ausdruck--Konfiszirt I Konfiszirt!— ist das Pflaster, welches das Geschwürder Arbeitslosigkeit verdecken soll!"Wiener„Arbeiter-Zettung" vom 26. Mai:„Der böhmischeLandtag war-- Konfiszirt! Konfiszirt!— Die Kopie ist sehrmangelhaft."„Wien. AuS dem k. k. Münzamte.— Konfiszirt I Konfiszirt!--------- und ein Beweis, daß nur die Ar-beiterschast durch ihre Organisation solche Uebelstände derheutigen modernen Einrichtung beseitigen kann."Todteuliste der Partei.'Gestorben w Würzburg derMaschinenarbeiter Georg Friede l.— In Langen-bielau verschied am 24. Mai nach einjähriger Krankheit derMaler S t« n z e l. Er hinterläßt eine kränkliche Frau und vierKinder, wovon daS älteste erst 7 Jahre, in äußerst dürftigenVerhältnissen. Etenze! verschmähte es trotz seiner großen Roth,um Armenunterstütznng nachzusuchen, da er des Wahlrechts, daser diesmal noch ausüben zu können glaubte, nicht verlustig gehenwollte.»«Polizeiliche», Gerichtliche«»e.— Auf Antrag des Genossen Gladewitz i« Zwickauhat der Staatsanwalt die Untersuchung gegen drn im Be»leidigungS-Prozesse Miede kontra Gladewitz des Meineids ver-dächtige Bergarbeiter eröffnet, infolge deren Aussagen Gladewitzzu der exorbitanten Strafe von 12 Monaten Gesängniß ver-urtheilt worden war. Wegen der Wiederaufnahme des Prozessesist die Verbüßung der Strafe aufgeschoben worden. Gladewitz istbereit? neu abgehört worden.DernuMles.In Lübeck hat die wegen Unterschlagung öffentlicher Geld«erfolgte B«haftung d«S Kassirers und Steuerbeamten Spierinadas üblich« große Aufsehen erregt. Spiering, der alsbald nachEntdeckung der Unterschlagung vor die Steuerbehörde geladen.aber nicht erschienen war, ward in einer Wirthschast verHaftelund zwar unter so«heblichem Widerstande, daß drei Schutz-leute erforderlich waren, um ihn zu transvortiren. Spieringlebte tn guten Verhällnissen, so daß die Unterschlagungen, diedurch Fälschungen verdeckt sein sollen, nicht leicht erklärlich sind.Au« Hattingen wird folgender unglaubliche Borfall be-richtet: Der Gendarm Heloig in Niederbonsseld gerieth miteinem Bergmann in Streit. Als der letztere den Gendarmenam Halse fassen wollte(i), griff der Beamte nach demRevolver und tödtet« seinen Gegner durch einen SchußinS H«z. Die That vollzog sich in wenigen Augenblicken inGegenwart zahlreich« Zuschau«. Ein« Wittw« und mehrereklein« Kinder betrauern ihren Ernährer.— Ob der Gendarmden Revolver auch so schnell abgedrückt hätte, wenn der An-greiser kein gewöhnlicher Bergmann, sondern ein Zechenbesitzergewesen wäre? Schwerlich. Fürwahr, wenig wiegt heutzutageein Menschenleben.Fürst Adolph von Schanmburg-Lippe, welch« jüngststarb, ist der Held folgender Anekdote: Als im Jahr« 1863 inFrankfurt a. M. der Fürsten-Kongreß tagte, fand eine von der„Freien Stadt Frankfurt" veranstalte große Festlichkeit statt, zuwelcher auch die Honoratioren dn Bundcs-Metropole geladenwaren. Da saßen nun die Fürsten des weiland DeutschenBundes in einer abgesonderten Abtbeilung des Festraumcs ankleinen Tischen in lebhaftester Unterhaltung, als plötzlich unterden Herrschaften eine allgemeine Bewegung sich bemerkbar machte.Alle die gekrönten Häupler erhoben sich, um einen soeben in denKreis«intretenden unscheinbaren, kleinen allen Herrn zu be-grüßen; nur Fürst Adolph von Schaumburg-Lipp« blieb zurVerwunderung Aller auf seinem Sessel sitzen. Da nahte sich ihmder Kurfürst von Hessen und flüsterte ihm die Worte in's Ohr:„Aber lieber Fürst! Wollen Sie denn den Herrn nicht auch be-grüßen? Wissen Sie denn nicht, wer der Herr ist?"—„Nein!"—„Das ist ja der Baron v. Rothschild!"—„Ach was! Gehtmich nichts an! Bin dem Kerl nichts schuldig l"Dviefkalken Vev ExpvdikimuIn unserer Expedition gingen zum Wahlfonds fern«folgende Beiträge ein:S. G./K. Ch. Jll. d. Hd. 3,80. Gesangverein Lorbeerkranz I.vom Früh-Konzert bei Bötzow am I. Pfingstfeiertag 28,—. Rauch-klub Elvira 3.—. S. 10,-. P. T.. Moabit 1,-. T..Lothringerstraße— ,80. Dr. B. 6,—. Bon Boy aus Potsdamd. Meyer 2,40. Von L. H. 3,30. B. C. 8,—. I. S., Adalbert-straße 22 4,—. Kaiser'scher Männerchor d. Opitz 10.—. L. C.20,—. Kornblume, Müllerstraße 1,10. Rothe Pflanzer. NassesDreieck 2,08. Verein Titania 2,—. 2 Hutmach«, Roßstr. 231, 80. II. R., Arbeiter und Arbeiterinnen, Metallwaaren-Fabrik,Elisabeth-Ufer 2,30. Franz, für verbrauchte Seife—.20. F.S. II. R. 2,—. 3 Rothe. Zeughofstr. 28 3.—. Schristgießer derSchriftgießerei Gufch 10,—. Bildhauer d. I. C. Psaff'schenMöbelsabr. 4,28. B. u. L., Alte Jakobstr. l,—.Summa 123,60 M. Bereits qufttirt 4046,80 M.; in Summa4176,10 M.Wir«suchen den»asfirer des BnbandeS der Konditmn k.um gest. Angabe fein« Adresse.