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Nr. 30. 27. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 5. februar 1910.

30. Sigung. Freitag, den 4. Februar,

nachmittags 1

hr.

Am Bundesratstische: Dr. Delbrüd, v. Schoen, Wermuth. Auf der Tagesordnung steht zunächst die

Ferner liegen Anträge des Zentrums und der Nationalliberalen bor  , wonach den Mitgliedern des Reichstages freie Fahrt auf den deutschen Eisenbahnen während der Dauer der Legislaturperiode statt wie bis jetzt der, Sigungsperiode" gewährt werden soll. Abg. Singer( Soz.):

steht hier

-

Bundesrat zuzulassen.

Abg. Kaempf( frf. Vp.): Nach der Erklärung, die der Abgeordnete Gröber abgegeben hat, werden wir für feinen Antrag stimmen. Seit längerer Zeit ist unser allverehrter Präsident Graf Stolberg  gezwungen, unseren Beratungen fern zu bleiben.( Abg. Kopsch( fr. Vp.]: Bravo  ! Große Heiterfeit im Hause und auf den Tribünen.) Hoffentlich wird es ihm bald wieder bergönnt sein, unsere Beratungen zu leiten.( Lebhaftes Bravo! im ganzen Haufe.)

Abg. Ledebour( Soz.):

Nun liegen auch noch Anträge von anderen Parteien vor, kanzler und den Wir wollen auch die ungefähr dasselbe bezwecken und in denen noch der eine oder nicht rütteln an dem Recht des Kaisers, den Reichskanzler andere Punkt hinzugefügt ist. Ich würde es für richtig halten, diese nach seinem Belieben zu ernennen und zu entlassen.( Bravo  ! Anträge sämtlich an die Geschäftsordnungskommission zu überweisen. rechts.) Die furzen Anfragen bergen die Gefahr in sich, daß der Etwas anders stehe ich zu dem Antrage Gröber, der die Geschäfts- Reichstag in die Erekutive eingreift. Ich faffe mich dahin zusammen, ordnungskommiffion mit der Revision der Geschäftsordnung beauf   daß wir die Anträge zurückweisen, weil sie auf dem Wege der tragen will. Ich habe die Empfindung, daß die Annahme des Gröberfchen Geschäftsordnungsänderung eine Verfassungsänderung be Antrages die ganze Sache ad Kalendas Graecas( auf den Sankt zivecken. Dhne eine durchgreifende Revision der Geschäftsordnung Nimmerleinstag) bertagt. Kollege Gröber hat einen ganz löblichen für nötig zu halten, wollen wir doch nicht Widerspruch dagegen zweite Beratung des Etats für den Reichstag  . Zweck im Auge; aber dieser Zwed darf nicht dazu benutzt werden, erheben, daß der dahin zielende Zentrumsantrag angenommen und Hierzu beantragen die Abgg. Albrecht und Genossen( Soz.): die aktuellen Fragen, deren Aenderung eine bittere Notwendigkeit für die verstärkte Geschäftsordnungskommission mit der Revision beauf­Auch gegen die Kommissionsberatung der übrigen An­Die Geschäftsordnungskommission zu beauftragen, eine Ab- den Reichstag ist, wenn nicht seine ganze Tätigkeit in unerträglicher tragt wird. änderung der Geschäftsordnung zu entwerfen und im Reichstage zur Weise degradiert werden soll, hintanzusehen und zu vertagen. Eine träge haben wir nichts einzuwenden.( Beifall rechts.) Abg. Gröber( 8.): Die Geschäftsordnung des Reichstages ist Beschlußfassung vorzulegen, wonach bei Besprechung von Inter  - folche allgemeine Revision fann der Reichstag   ja vornehmen, aber pellationen die Stellung von Anträgen zuzulassen ist und von den fie muß als eine neue Aufgabe bezeichnet werden, und nach meiner verfassungsmäßig mit ein paar Ausnahmen ausschließlich Reichs­Mitgliedern des Reichstages an den Bundesrat und den Reichs- Meinung müssen vorher die Fragen, die in den Anträgen tags angelegenheit.( Sehr richtig! links und im Zentrum.) tanzler furze Anfragen tatsächlicher Art über Angelegenheiten, welche angeregt sind, von der Kommission und dem Reichstag   ers Es fann also feine Rede davon sein, daß Aenderungen der Ge Ich ledigt sein.( Sehr richtig! links.) würde es für schäftsordnung Verfassungsänderungen bedeuten. Eine Durchsicht zur Zuständigkeit des Reiches gehören, gerichtet werden fönnen. unter Zurückweisung der und Revision der Geschäftsordnung ist dringend notwendig und wird Einen ganz ähnlichen Antrag haben die Abgeordneten Baffer- sehr verhängnisvoll halten, wenn Jch uns viele unangenehme Erörterungen erfparen. mann und Genossen( Natl) gestellt sowie die Abgeordneten anderen Anträge der Antrag Gröber angenommen würde. Abg. Dr. Görde( natl.): Nachdem uns erklärt worden ist, daß Dr. Ablaß und Genossen( frs. Vp.), die speziell auch wünschen, würde es also, wie schon gesagt, für richtig halten, die speziellen daß die Zeit der Besprechung der Interpellationen näher prä- Anträge mit den bestimmten Aufträgen der Geschäftsordnungs die Regelung des Interpellationsrechts der sonstigen Revision der fommission zu überweisen, die um 14 Mitglieder zu verstärken Geschäftsordnung vorausgehen soll, tönnen wir die von unserem gifiert wird. Ein Antrag Gröber( 8) berlangt: 1. die Geschäftsordnungs  - wäre. Für den Antrag Gröber können wir im Augenblick nicht Freunde Dr. Jund vorgebrachten Bedenken gegen den Antrag Gröber tommission mit der Revision der Geschäftsordnung zu beauftragen; stimmen, sondern erst dann, wenn die anderen Anträge tatsächlich fallen laffen. 2. die Anträge der Sozialdemokraten, Freifinnigen und National angenommen find. liberalen der Geschäftsordnungskommission als material zu Zum Schluß will ich nur noch einmal betonen: der Reichstag  wie in manchen anderen Dingen vor der Frage: überweisen. Soll er die Stellung, die ihm gebührt, soll er den Einfluß, den auszuüben er im Interesse des Volkes verpflichtet ist, soll er die Selbstachtung, die er sich schuldig ist, im vollen Umfang wahrnehmen, Dann ist es notwendig. daß diese unwürdige Stellung, die der Reichs tag leider Jahrzehnte lang ertragen hat, bei der Behandlung der Interpellationen endlich einmal aufhört.( Sehr richtig! bei den Dem letzten Wunsche des Vorrebners fchließe ich mich an, im Anläßlich der großen Debatte, die hier im Hause über das Sozialdemokraten.) Wir müssen darauf halten, daß die Beschlüsse persönliche Regiment geführt wurde, wurde auch der Paragraph der des Reichstags diejenige Beachtung finden, die sie verdienen, und übrigen will ich mich auf die Geschäftsordnungsdebatte beschränken. Geschäftsordnung erörtert, der es nach übereinstimmender Meinung wir dürfen die Möglichkeit eines Befchluffes aus Anlaß einer aktuellen Ich muß dem Abg. Westarp entgegentreten und bedaure leb aller Parteien verhindert, daß der Reichstag   das Mittel der Inter- Angelegenheit nicht in das Belieben der Verbündeten Regierungen haft, daß bezüglich der Freifahrten der Abgeordneten eine Ein­pellationen wirksam gestaltet. Entsprechende Anträge wurden an die und des Reichskanzlers stellen. Die Gleichberechtigung des Reichs stimmigkeit nicht zu erzielen ist. Nach der Verfassung ist der Ab­Geschäftsordnungsfommission verwiesen. Diese hat zwar eifrig ge- tags mit dem Bundesrat ist ein Märchen; fie muß endlich zur Wirk geordnete Vertreter des ganzen Volkes, und deshalb muß es ihm arbeitet und quantitativ sehr viel geleistet, aber das Resultat ist im lichkeit werden.( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten.) ermöglicht werden, jederzeit an allen Orten des Vaterlandes mit den ganzen nicht genügend, um die von allen Seiten empfundenen Mängel Abg. Dr. Müller- Meiningen  ( frf. Vp.): Unsere Geschäftsordnung Personen, die er zu vertreten hat, sich persönlich in Verbindung zu zu befeitigen. Wir beantragen jetzt, die Kommiffton zu beauftragen, weist überall Unklarheiten und Lüden auf. Daher ist das Verlangen feßen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Herr Weftarp hat Menderungen in bezug auf die geschäftliche Handhabung der Inter  - des Kollegen Gröber nach einer allgemeinen Revision der Geschäfts- gegen unseren und die Anträge der anderen Barteien auf Aenderung pellationen vorzubereiten. Wenn das Interpellationsrecht irgend einen ordnung berechtigt. In bezug auf die praktische Behandlung dieser der Geschäftsordnung das schwere Geschütz verfassungsrechtlicher Be­Wir denken aufgefahren. Im großen und ganzen ist er ja schon von Herrn 3wed haben soll, muß der Neichstag in der Lage sein, an die Frage schließe ich mich aber dem Kollegen Singer an. Besprechung der Interpellationen Beschlüsse fnüpfen zu können. milffen aber auch zu einer Revision der Geschäftsordnung in bezug Gröber widerlegt, und ich kann mich auf einen Bunft beschränken. Sonst geht die Geschichte aus wie das Hornberger Schießen. Vielfach auf die Schwerinstage und Initiativanträge fommen. Aus meiner Rede bei der Verfassungsdebatte hat Graf Westarp den gezogen, baß es sich auch jezt um Verfassungs­wurden bei Interpellationen die weitestgehenden Uebelstände be- Den Antrag des Zentrums und der Nationalliberalen auf Abänderung Schluß sprochen, und das ganze Haus war einig, daß die Vorgänge zu des Diätengefeßes unterſtügen wir; wir gehen aber weiter, wir änderungen handelt. Unsere Bestrebungen nach einer Alenderung migbilligen feien. Aber niemals war die Möglichkeit gegeben, halten das ganze Diätengefeß für reformbedürftig. Das unwürdige der Verfaffung in der Richtung, daß der Reichstag   einen Einfluß irgend ein Urteil über das Vorgeben der Regierung, das zur Lohnlistensystem für Reichstagsabgeordnete muß beseitigt werden. auf die Besetzung des Postens des Reichskanzlers hat, verfolgen wir Einbringung der Interpellation Veranlassung gegeben hatte, Wenn ein Abgeordneter hier drei Reden gehalten hat und an 5-6 nach wie vor. Aber man kann die Geschäftsordnung auch sehr zu fällen. Ein Uebelstand ist es auch, daß es in dem namentlichen Abstimmungen teilgenommen hat, dann aber bei der weitgehend ohne jede Verfassungsänderung ändern. In bezug Belieben des Reichstanzlers gestellt ist, den Zeitpunkt zu be- nächsten fehlt, vielleicht weil er als Arzt zu einem Stranten gerufen auf das Recht auf ein Mißtrauensvotum hat ja Herr Gröber stimmen, wann er eine Interpellation beantworten will. Es handelt ist, verliert er die Diäten. Das ist eine ganz unfinnige und uns fchon betont, daß Mißtrauens- und Vertrauensvoten nur die ver schiedenen Seiten derselben Münze sind. Wer das eine will, muß fich doch gewöhnlich um Gegenstände aktueller Natur, und wenn würdige Bestimmung.( Zustimmung bei den Freifinnigen.) der Reichskanzler die Beantwortung der Interpellation hinausschiebt, Abg. Dr. Jund( natl.): Unser Antrag verlangt ebenso wie der auch das andere zugeben. Der Reichstag   foll eben ein Urteil ab so verliert fie vollständig ihren Wert. Es ist also nötig, daß aus des Zentrums die frete Eisenbahnfahrt für die Abgeordneten geben über die politischen Handlungen der Regierung, das ist gesprochen wird, daß die Verbündeten Regierungen bezw. der Reichs während der ganzen Legislaturperiode, also auch wenn der Reichstag der Grundgedante des Antrages. Solche Urteile fällen wir fort­fanzler sich in einer bestimmten Zeit zu erklären haben, widrigen- nicht beisammen ist. Das soll die politische Tätigkeit auch nach während. Der Reichstag   hat schon mit großer Mehrheit gesagt, das falls der Reichstag   ohne weiteres in die Besprechung der Inter  - Schließung des Reichstags ermöglichen. Ganze, was die Regierungen uns vorgelegt haben, ist vollständig pellation eintreten fann. Mit besonderer Energie müssen wir Abg. Roeren( 8.): Auf das Ergebnis der Arbeit der Geschäfts- unbrauchbar. Solch Urteil war doch ein Mißtrauensvotum. Bisher darauf bestehen, daß an die Interpellationen Beschlüsse des Reichs- ordnungskommission brauchen wir wirklich nicht sehr stolz zu sein. tonnten wir aber solche Mißtrauens- oder Vertrauensvoten nicht ab tages geknüpft werden fönnen. Ferner verlangen wir das Recht der( Heiterkeit.) Aber das lag am Block.( Widerspruch bei den geben bei Gelegenheit von Interpellationen, wo es gerade besonders Db durch ein Mißtrauensvotum ein Reichs. sogenannten furzen Anfragen", damit jederzeit an bes Liberalen.) Man wollte für rechts und links etwas zustande bringen. notwendig ist. stimmten Tagen der Woche wenigstens direkt aktuelle Borkommnisse( Heiterkeit.) Unter den jegigen Verhältnissen wird das anders fangler gestürzt wird, das hängt von der Entwickelung des in etwas fürzerer Form besprochen werden können, als es werden. Unseren Antrag betreffend die Freifahrten der Mitglieder politischen Lebens ab, und ich spreche den Konservativen und dem durch den Apparat der Interpellationen möglich ist. Danii müssen des Reichstags bitte ich anzunehmen; die Vergünstigungen für die Zentrum meine Anerkennung dafür aus, daß es ihnen gelungen ist, wie auch Vorkehrungen gegen eine Degradierung des Reichstages Mitglieder des Reichstags dürfen nicht von dem Belieben des Reichs- in eflatanter Weise die Macht des Reichstages zu stärken, indem fie gegenüber dem Bundesrat treffen. Jetzt hat der Reichskanzler kanzlers abhängen.( Bravo  ! im Zentrum.) durch ihr Votum im vorigen Sommer einen Reichstanzler zu Falle jederzeit das Recht, das Wort zu nehmen. Wir haben Fälle Abg. Graf v. Westarp( f.): Der Anregung betreffend die Frei- gebracht haben.( Sehr richtig! links.) Sie selbst üben ihre Macht­erlebt, in denen der Reichskanzler unter Berufung auf diefes fahrten uns anzuschließen hindert uns unfere grundfäßliche befugnis zum Sturze eines Reichetanglers aus, Sie wollen nur nicht, Recht hier außerhalb der Tagesordnung die wichtigsten Stellung. Ebenso fönnen wir dem Antrag der Sozialdemokraten daß andere dasselbe tun, das ist der Stern Ihrer Befürchtung. Wir Mitteilungen machte, wobei der Reichstag   mundtot war und Freifinnigen nicht zustimmen, weil sie der Geschäftsordnungs  - wollen also mit unserem Antrag dem Reichstag nicht eine neue Waffe und niemand das Notwendige auf diese Erklärung erwidern durfte. Tommission bestimmte Vorschriften erteilen. Weiter haben wir verschmieden, sondern nur eine alte, rostig gewordene Waffe wieder schleifen, im Anschluß an Interpellationen damit sie besser gebraucht werden kann. Auch die Minderheit muß Dem Reichstage muß das Recht gegeben werden, an jede solche faffungsrechtliche Bedenken, Erklärung der Verbündeten Regierungen eine Diskussion zu fnüpfen. Die Möglichkeit zu Mißtrauensvoten gegen den Reichs das Recht haben, im Anschluß an Interpellationen Anträge zu stellen, Rodin   über das Häßliche. In den Gesprächen mit Rodin  , die Grund ihres Kostüms, oft zu sonst ganz unverständlichen Erfolgen Paul Gsell in der Revue" veröffentlicht, äußert sich der große gebracht. So war es bon diesem Standpunkt aus gesehen Meister der Plaftit diesmal über das Häßliche, dessen Wirkung und an sich kein übler spekulativer Einfall Jockeis und Neune Bedeutung in Kunst und Leben so böllig verschieden ist. Der Late flubs und dann als Trumpf zu guter Legt ein echtes Vollblut Die Ungarn   in der Sezession. Was man von ungarischer Malerei stellt sich gern vor, daß das, was er in der Wirklichkeit für auf die Bretter zu bringen. Es hätte eine Senfation dabei heraus­auf der letzten Pariser Weltausstellung oder sonst auf internatio- häßlich hält, fein Stoff der tünstlerischen Darstellung ist. springen fönnen. Indes die vereinigte Phantasiekraft der beiden Autoren nalen Weltausstellungen fah, konnte einem den Geschmad daran Er möchte uns verbieten, das darzustellen, was in der Natur schleppte wohl emsig befliffen die Exterieurs zusammen, wußte dann gründlich verleiden. Man hatte meist große nallige Bilderbogen vor sein Mißfallen und seinen Abscheu erregt. Aber das ist aber mit ihnen schlechterdings nichts anzufangen. Nirgends in den fich, die der Welt beweisen sollten, was für eine große Nation die ein tiefer Irrtum. Was man gemeinhin in der Natur Figuren und Situationen eine Spur lebendiger Anschaulichkeit oder Ungarn   von jeher waren. Da war weniger ungeipundeter Kraft- Häßlichkeit nennt, das kann in der Kunst zu einer großen Schönheit auch nur bühnenwirksamer Stomit. Glauben die Verfaffer, eine überschuß eines aufstrebenden Boltes als aufdringliches Empor- werden. In der Ordnung der realen Dinge nennt man häßlich. Bointe beim Schopf gefaßt zu haben, dann hezzen sie sie durch tömmlingtum. Die Bilder, die jetzt in der Berliner   Sezeffion ausgestellt was mißgestaltet, was frankhaft ist, was die Vorstellung von Leiden Wiederholungen zu Tode. So tut ein junger Leutnant, der find, offenbaren eine andere Art: sie find weder patriotisch noch auch und Schwachheit hervorruft, was dem Normalen, dem Anzeichen und in Anekdoten denkt, niemals den Mund auf, ohne zu erklären: national, fie zeigen, daß ungarische Maler in die allgemeine europäische der Bedingung von Gesundheit und Kraft entgegengesetzt ist; häßlich Wissen Sie, da fällt mir ein". Und bei einer Duell Kunstschule gegangen sind und vor allem in Baris malen gelernt haben. ist ein Buckliger, häßlich das Elend in Lumpen. Häßlich sind auch die berhandlung, in der die Sefundanten wetteifernd die Man würde aber irren, wenn man die durchschnittliche ungarische Seele und das Benehmen des unmoralischen Menschen, des Lafter- Kampfbedingungen für ihre Auftraggeber immer sinnloser Malerei nach diesen älteren und neueren Broben beurteilen wollte. haften und des Verbrechers. Es liegt Gesetzmäßigkeit darinnen, verschärfen, hat man dann alsbald in gleicher Ausführlich­Indes hat man den Eindruck, daß Europa   in der Kunst eine Einheit daß Wesen und Sachen, bon benen man nur Uebel feit das umgekehrte Spiel, das Abhandeln, das aus bildet, die sich nicht nach politischen Grenzmarken richtet, und daß erwarten kann, mit Worten des Hasses bezeichnet werden. dem blutigen Projekte eine harmlofe Spielerei macht, mit anzuhören. die Vorherrschaft der neueren französischen   Malerei auch in Ungarn   Aber wenn ein großer Stünstler oder ein großer Schrift Die Satire tommt nirgends über die billige Marktware hinaus. Die fich geltend gemacht hat. steller sich der einen oder andern dieser Häßlichkeiten bemächtigt, so Handlung pendelt zwischen Sherlok Holmes und der Marlitt. Von älteren Meistern find Munkacsy   und Baal   vertreten. wandelt er fie sogleich um. Wenn Velasquez Sebastian den Zwerg Detektiv begleitet den einer strafbaren Mogelei im Rennstall dringend Munta ciy( 1844-1900) ist der einzige ungarische Maler, der Philipps IV. malt, fo verleiht er ihm einen so rührenden Blid, daß verdächtigen Freiherrn von Flamm im Speisewagen des Berliner  einen internationalen Ruf gewonnen hat. Er repräsentiert die Stufe wir darin sofort das schmerzliche Geheimnis dieses Armen lesen, der D- Buges. Es gibt eine Anflage vor dem Ehrengericht des Klubs, eines Realismus, der zwischen dem großen franzöfifchen Entdecker und gezwungen ist, fürs tägliche Brot seine Menschenwürde aufzugeben, spannende Indizien und schließlich einen Alibibeweis zugunsten des Vorwärtstreiber Courbet   und dem deutschen Historiennaler Piloty steht ein lebendiges Spielzeug zu werden.. Und ebenso wenn Shate- Angeklagten durch die Beugenausiage der ebenso abenteuerlichen als Von den großen zumeist in Paris   entstandenen Gemälden religiöfer fpeare Jago zeichnet oder Richard III.  , wenn Racine feinen züchtigen ruffischen Fürstin, einer ehemaligen Berlinerin. Sie ist zu und geschichtsanekdotischer Art oder auch den Genrebildern sieht man Nero oder Narzisse darstellt, so wird die moralische Häß ichade für den berlumpten Kabalier. Ein Sohn des Volles, ein leider nichts. Dafür sind einige größere Landschafts- und Interieur lichkeit bon fo leuchtenden und durchdringend scharfen englischer Berliner   Jodei, bat es ihrer edlen Seele angetan. Der bilder( zum Teil unvollendet) vorhanden, die von der schweren, Geistern erläutert, ein wundersamer Stoff der Schönheit. Denn in Plebejer ist zum Glück auch Gentleman. Er hat in seinem Gewerbe tonigen Schwarz- und Graumalerei, die noch nicht durch den Im Wirklichkeit ist in der Kunst einzig das schön, was caratte- fo viele Tausende verdient, daß er das Pferd des Freiherrn   kaufen preffionismus aufgelockert ist, eine gute Vorstellung geben. Daneben ristisch ist. Das Charakteristische ist die innere Wahrheit eines und ihn an seiner Stelle hinfort reiten lassen kann. Lohn der ist Baal   zu nennen, der die Art der intimen französischen   Landschafts- natürlichen Schauspiels, mag es fchön oder häßlich sein; man tönnte Tugend! Der Jockei wurde von dem elastisch schlanken Herrn malerei fopiert. Ein Talent und noch dazu ein sehr vielseitiges ist es sogar eine doppelte Wahrheit nennen: denn es ist die des Otto, die Fürstin von Frau Adele Hartwig sehr ansprechend Szingli. Er steht unter deutschem Einfluß; man fpürt unter Inneren, ausgedrückt durch die des Aeußeren. Dem großen Künstler repräsentiert. Ju Episodenfiguren traten Nissen, Willi rager andern deutlich Böcklinfche Anklänge in der Farbe wie im Stoff. bietet alles in der Natur solch Charakteristisches dar. Und was für und Leopold hervor. Hermann WIa ch paßte äußerlich wenig Das Hauptstüd, ein Frühstück im Freien, aus dem Anfang der bäßlich gilt in der Natur bietet oft mehr des Charakteristischen dar, für die Freiherrnrolle, die man ihm aufgehalft, aber er führte sie fiebziger Jahre, zeigt eine merkwürdig helle, farbige und naturfrische als das, was für schön gehalten wird, denn in der zusammengeschrumpften mit Intelligenz durch. Nach dem zweiten Aft wurde start applaudiert. Malerei. Die Stizze zu diesem Bilde ist freilich noch unmittelbarer Haut eines franten Gefichts, in der Verwüstung verbrecherischer Büge, und harmonischer im Farbenafford. in jeder Mißgestalt, in jeder Runzel zeigt sich die innere Wahrheit

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Kleines feuilleton.

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Neben den älteren Malern lassen sich aber auch die jüngeren leichter und deutlicher, als in einem gefunden und regelmäßigen wohl sehen. Gewiß es ist fein imponierender Künstler unter ihnen, Antlig. Häßlich ist in der Kunst, was falsch ist, was hübsch und der sich nachdrücklich einprägte; aber man wird doch zugestehen, daß gefällig fein will, anstatt ausbrudsvoll, alles, was nur mit Schön­Beachtenswertes und Tüchtiges geleistet wird. Wir finden da gute heit und Anmut paradiert, alles was lügt." Afte und Porträts von Strobenz, frische Landschaften von Ferenczy. Besonders freundlich und hell wirft en hes, der in

Theater.

Notizen.

dt.

Gin

Sunstaбenbe. Das Schiller- Theater veranstaltet am Sonntag, den 6. d. M. um 8 Uhr, einen Saint- Saens   Abenb im Berlinischen Rathause, an dem Dr. G. Manz den einleitenden Vore trag hält, und im Schiller- Saal Charlottenburg   um 8, Uhr einen Richard Strauß  - Abend, bei dem Dr. May Burkhardt den ein­leitenden Vortrag hält.

Stilleben und Interieurs Geschmack und feinen Farbenfinn beweist. Sebbel Theater: Sabaliere", eine Sportfomödie bon Natürlich sind auch die neuesten Moden in Ungarn   vertreten. Einer Rudolf Lothar   und Robert Saudeck. Diese Komödie, an malt Delbilder, als ob er Gobelins imitierte, ein anderer versucht die Herr Schwarz, der interimistische Direktor des Hebbel- Theaters, fich in träftigen Kontraftwirkungen im Sinne Cézannes oder van eine tostspielige Ausstattung gewagt hatte, dürfte die auf sie gefeßten Der Admiral des Nordpols. Im amerilanischen Goghs. Einiges erinnert direkt an die Malerei von Wilden und Hoffnungen schwerlich erfüllen. Stüde  , die ein im Bühnenrahmen Senat wurde von Hale eine Vorlage eingebracht, in der vore Brimitiven, nur daß es durch seine Bewußtheit manieriert und noch nicht ausgenugtes Milieu mit einigem Geschid und in An- gefchlagen wird, dem Polarforscher Beary ben Mang eines Konter forciert wirkt. D. paffung an den Geschmack des Publikums vorführen, haben es, auf admirals au verleihen.