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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 123.

Tokales:

An die Mitglieder des sozialdemokratischen Wahl. vereins im 4. Berliner Reichstags- Wahlkreise. Genossen Wie Euch befannt, ist laut Beschluß der Generalversammlung vom 25. v. Mts. unfer Statut geändert und tritt dasselbe in neuer Faffung mit dem 1. Juli 5. J. in Kraft. Da sich nun eine Neubestellung der Bücher nothwendig machte, sind dieselben zu gleich mit der Aenderung angefertigt worden und erhalten die Mitglieder daher neue Bücher. Um nun das Umschreiben der: selben zu beschleunigen und möglichst reiche Mittel für die Agitation in den ländlichen Kreisen zur Verfügung stellen zu fönnen, werden die Genossen ersucht, die noch restirenden Monate baldigft zu begleichen und sich in den Bahlstellen neue Bücher ausschreiben zu lassen. Der Vorstand.

Sonntag, den 28. Mai 1893.

10. Jahrg.

spiel foll etwa 20-30 Minuten in Anspruch nehmen. 2. Die An den Knabenmörder Ernst Kappler erinnert ein Bahl der darstellenden Personen soll sechs nicht überschreiten, Mensch, der am Donnerstag Abend an der neuen Gasanstalt in indessen kann in dem Stück ein Chor mitwirken. 3. Das Stück Charlottenburg festgenommen worden ist. Mehrere Frauen hatten ist mit einem Motto zu versehen und das Motto ist auf einem am Tegeler Wege hinter dem Gauert'schen Hause einen Kinder­geschlossenen Kouvert, das den Namen des Verfassers enthält, zu freund" bemerkt, der unter die spielende Schaar Süßigkeiten ver­wiederholen. 4. Die Stücke sind an das Bureau des Vereins, theilte. Er war fichtlich bemüht, fleine Mädchen in ein Gebüsch Berlin SW., Solmsstr. 24, zu senden. 5. Das Preisrichteramt zu verschleppen, hat aber in anbetracht der infolge des Rappler­haben übernommen die Herren Schriftsteller Gustav Lichtenstein, ichen Geschehnisses bei den Kindern herrschenden Furcht nur in Schriftsteller und Tonfünstler Ernst Otto Nodnagel , Schriftsteller einem Falle Erfolg gehabt, indem er die sechsjährige Tochter Robert Schweichel . 6. Das von dem Preisrichter- Kollegium Brunande des Arbeiters Selom zu sich in das Strauch­mit 100 m., das zweitbeste mit 50 M. prämiirt; ist feins der Frauen, die noch aus der Nachbarschaft Zuwachs er zur Aufführung geeignet befundene Stück wird seitens des Vereins merk zu loden verstand. Jezt hielten die argwöhnischen eingesandten Stücke zur Aufführung geeignet, so wird das beste halten hatten, nicht mehr an sich, umstellten den Ort und brangen bis zu dem Unhold von allen Seiten vor. Trozdem mit 50 M., das zweitbeste mit 25 M. prämiirt. gelang es dem Mann, vorläufig zu entwischen, durch das Ge­ichrei der hinter ihm herlaufenden Weiber wurden Männer auf den Davoneilenden aufmerksam, die ihn stellten und an die Polizei auslieferten. In ihm ist der obdachlose 35 Jahre alte Schiffer Ferdinand Wagner festgestellt worden, der noch die Refte der Zuckerwaaren bei sich trug. Leider haben die Frauen etwas zu lange mit ihrem Angriffe gewartet, denn die Kleine ist nicht ganz unverlegt geblieben, da an ihrem Körper fleine Haut­abschürfungen und rothe Flecke sichtbar sind. Der Berbrecher ist der Staatsanwaltschaft vorgeführt worden.

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Der Ahlwardt ist jetzt felbft von der Staatsbürger- Beitung" Achtung, 5. Wahlkreis! Die nächsten Wähler- Ver- in den Annoncentheil verwiesen, und von diesem aus erhebt er fammlungen finden in folgenden Lofalen statt: Sonntag, den feine Klage gegen die Behandlung, die ihm der Parteitag der 28. Mai, Vormittags 91/2 Uhr, im Schüßenhaus, Linienstr. 5; Deutsch - sozialen Partei( Antisemiten) in Hannover hat zu Theil Montag, den 29. Vlai, Abends 8%, Uhr, bei Müller, Johannis: werden laffen. ftraße 20; Montag, den 29. Mai, Abends 81/2 Uhr, in Bözow's " Das Lied von der deutschen Treue, gesungen am Brauerei, Prenzlauer Allee 242-247. Hermanns- Denkmal von Leuten, die ihrem Mittämpfer bas Schwert in demselben Augenblick in den Rücken bohren, in welchem er mit dem gemeinsamen Gegner tämpft und nach einer anscheinenden Schlappe eben zum neuen Angriff vorgeht, flingt wie grausamer Hohn und muß den Mitfeiernden die Schamröthe ins Gesicht treiben!..."

Sozialdemokratischer Wahlverein für den 6. Berliner Reichstags- Wahlkreis. Den Genossen zur Nachricht, daß die nächste Versammuilung im Feldschlößchen, Müllerstraße, ftatt­findet. An welchem Zage, wird durch Inserat bekannt gegeben. Der Vorstand.

An die Mitglieder des sozialdemokratischen Wahl vereins für den sechsten Berliner Reichstags- Wahlkreis. Da an uns von feiten der Parteigenoffen des Nieder- Barnimer Kreises die Aufforderung ergangen ist, ihnen bei der Agitation in obengenanntem Kreise behilflich zu sein, so halten wir es für unsere Pflicht, im Interesse der Sache des arbeitenden Voltes diese Aufforderung an Euch ergehen zu lassen. Es gilt nicht nut diesen Kreis wieder neu zu er obern, sondern auch eine möglichst große Anzahl von Stimmen auf den Kandidaten der Sozialdemokratie zu ver­einigen.

Parteigen offen! Wir sind der feften Ueberzeugung, daß dieser Aufruf nicht vergebens an die Genossen des Wahl­vereins für den 6. Berliner Reichstags- Wahlkreis gerichtet sein wird.

Genossen! Wir brauchen nicht erst des langen und breiten Euch flar zu machen, was für uns auf dem Spiele steht, wir wissen das alle. Es genügt nicht nur, das ganz Berlin für die Sache der Sozialdemokratie gewonnen wird, wir haben auch, soweit dies in unseren Kräften steht, dafür zu sorgen, daß bie angrenzenden Kreise durch Sozialdemokraten im Reichstag vertreten sind, um dem heutigen System ein möglichst schnelles Ende zu bereiten. Alles Nähere wird durch Inserat bekannt ge geben. Alle Anfragen und Meldungen in diefer Angelegenheit find zu richten an den Vorsigenden des Vereins Max Riefel, Berlin N., Swinemünderstr. 63, Hof, Quergeb. 3 Tr.

Der Vorstand.

N.B. Um Wahltage ersuchen wir besonders diejenigen Genoffen, welche noch nicht wahlberechtigt sind, sich uns zur Verfügung zu ftellen( fiehe heutiges Inserat).

Die Sammellifte für die Reichstagswahlen Nr. 000961 ift verloren gegangen und bitten dieselbe in der Expedition des Borwärts" ober an Genosse Petermann, Ritterstraße 49, abzugeben.

Verloren ift die Sammellifte Nr. 272 des Niederbarnimer Kreises. Der Finder wird gebeten, sie in der Expedition des " Vorwärts" abzugeben.

Die Reichstags- Wählerliften von Berlin , welche 371 166 Wähler enthalten, find von 88 899 Personen eingesehen worden. 1688 Einsprachen gegen die Liften find angebracht worden, doch betrifft von denselben eine große Anzahl nur eine Berichtigung der Namen, des Alters und des Standes der Eingetragenen, während nur ein kleiner Theil sich auf die unterlassene Gin­tragung, die nachzuholen ist, bezieht.

Preisausschreiben. Zum Sommerfest der Freien Bolts­bühne, das der Verein zur Feier seines dreijährigen Bestehens am 23. Juli in Schönholz bei Berlin veranstaltet, wird ein Fest­spiel unter folgenden Bedingungen ausgeschrieben: 1. Das Fest.

Sonntagsplauderet.

Baul Förster, Liebermann von Sonnenberg und die anderen anti­So tönt der Jammer- und Wehruf Ahlwardt's über Stöcker, semitischen Judengenoffen, die an dem Ahlwardt zum Ischarioth geworden sind.

Die gerichtsärztliche Deffnung des am 17. b. M. infolge von Schlägen auf den Kopf geftorbenen Knaben Rarl Lehmann hat ergeben, daß die unmittelbare Zodesursache in einer Gehirn­gezogene Dr. Martuse hatte schon eine Gehirnerschütterung und entzündung zu suchen ist. Der sogleich nach dem Berfalle hinzu­damit verbundene Entzündung festgestellt, so daß der Zoo mit dem Kinderstreit in ursächlichem Zusammenhange steht. bezug auf die Thäterschaft hat sich die behördliche Untersuchung neuerdings auch auf andere Knaben ausgedehnt, so daß die An­nahme, daß der Knabe Walter Rüffer den Tod allein verursacht habe, mit aller Sicherheit nicht mehr aufrecht erhalten werden

In

Bom Gewerbegericht. Der Rellner Wegener war von einem Kollegen bevollmächtigt worden, feine Klage gegen den Hotelbefizer Schauerté vor dem Gewerbegericht zu vertreten. Schauerté protestirte dagegen, indem er Wegener als einen fann. Dann bezeichnete, der das gewerbsmäßig betreibe. Der amtirende Assessor ließ daraufhin Wegener nicht als Vertreter zu. Diefer gofal des Schantwirths F. Bleinert, Müller und Fenn Diebstahl. In der Nacht vom 25. bis 26. wurde aus dem erhob Beschwerde. Die Antwort darauf war, daß, solange nicht straßen- Ecke, bei welchem sich mehrere Bahlstellen von Verbänden festgestellt war, ob er das Verhandeln vor Gericht gewerbs befinden, folgendes gestohlen: Bom Metallarbeiterverband 10,20 M. mäßig betreibe, seine Zulassung als Prozeßbeistand( der Kläger Geld und 153 Quittungsmarten à 20, verschiedene Karten mit felbft war in jener Sigung anwesend und vertrat feine Sache und ohne Nummern und eine Mitgliedstarte auf den Namen nach der Ablehnung W.'s allein) allerdings nicht hätte verweigert Heinrich Endritatis, Schlosser, Schulstraße 113, lautend. Die werden dürfen. Zukünftig würde demgemäß verfahren werden. Arbeiter- Bildungsschule büßte 2,25. und 4 Billets zur Urania Kurioser Weise ist der Unterzeichner der Beschwerdebeantwortung ein. Dem Verband der Geschäftsdiener, Packer und Berufs­derfelbe Assessor, welcher Wegener damals nicht zuließ. genoffen wurden 2,40 M. und ein Stempel mit der Gravirung:

Die Arbeitsvermittlung für entlassene Strafgefangene Bezahlt 24" gestohlen. Außerdem wurden dem Besizer des scheint, wie viele andere Wohlthätigkeitsunternehmen, von Lotals 8 M. und für 4 M. 10 Pf.- Postmarken, welche dem Wahl­manchen Unternehmern nur als Gelegenheit, recht billige Arbeiter verein des 6. Kreises angehörten, gestohlen. 2 Kisten Bigarren zu erhalten, benutzt zu werden. So wurde durch erwähnte Ber- und diverse Eßwaaren hatten die Diebe mitgenommen und dabei mittlung ein Landarbeiter dem Herrn Holzhausen in Königl. auch die Getränke nicht geschont. Die Genossen werden ersucht Reez bei Wrießen überwiesen. Der Lohn wurde nicht verein- zur Wiedererlangung des Materials der Arbeiterinstitute beizu bart. Der betreffende Arbeiter erhielt freie Kost und Logis und tragen.

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hatte von Morgens 4 bis Abends 1210 Uhr( bei etwa 20 Mi- Die Gerichtsverhandlung gegen den früheren Bahn­nuten Mittagspause) zu arbeiten. Nach Ablauf einer Woche er- hofs- Inspektor Sachtler in Groß- Lichterfelde wegen Unter­bielt er einen Wochenlohn von 2 Mart. Solche Vorkommniffe fchlagung amtlicher Gelder findet in den ersten Tagen des müssen unbedingt die Wohlthat", die man den entlassenen tommenden Monats statt. Zu dem Termin sind verschiedene Strafgefangenen zuwendet, felbst wenn sie von wohlmeinender feiner früheren Untergebenen geladen worden, die zum Theil sur Seite ausgehen, geradezu in üblen Geruch setzen. Sache felbft vernommen werden sollen, zum Theil Auskunft über die Lebensweise ihres Vorgesezten zu geben haben. Hiernach Grober Unfug wird jetzt vielfach mit den fogenannten fcheint es, als ob man feststellen wolle, ob vielleicht Sachtler in Flaschenposten" getrieben. Nachdem erst vor zwei Monaten bei Grünau eine Flasche gefunden wurde, in welcher der Noth sich zu Unterschlagungen hat hinreißen laffen. sich ein Bettel befand, laut dessen Inhalt ein Selbstmord dort Vergiftet mittels Salpetersäure hat sich am Freitag stattgefunden haben sollte, ist nach Pfingsten auf dem Nummels- zwischen 12 und 1 Uhr Mittags der Zimmermann Sina burger See eine solche Flaschenpost aufgefischt worden. Der in tewitsch in feiner Wohnung in Weißenfee, Straßburgstr. 22, dem Gefäß gefundene Bettel war mit der Unterschrift Max S. 3 Treppen. Anhaltende Arbeitslosigkeit ließ ihn zu der versehen und besagte, daß der Schreiber der Zeilen in der Nacht verzweifelten That schreiten. Er hinterläßt eine Frau und drei vom ersten zum zweiten Pfingstfeiertage sich in dem obengenannten Kinder. Während so die Noth, die bitterste Noth Familienväter See ertränkt habe! Er bittet, seinen in Köpenick , Schloßstraße in den Zoo treibt, weil sie es nicht ertragen fönnen, ihre Fa wohnenden Eltern hiervon Mittheilung zu machen. Die Flasche milie hungern zu sehen, prahlt das Prozenthum mit seinem mit dem Bettel ist am 22. d. M. von einem Berliner Schneider Patriotismus", indem es das nothleidende Bolt mit immer gelegentlich einer Gondelfahrt aufgefifcht und der hiesigen Polizei neuen Millionen für den Militarismus zu belasten sucht. abgeliefert worden. Die auf dem fraglichen Zettel verzeichneten Eltern sind alsbald von dem Inhalt in Kenntniß gesetzt worden, wobei fich aber herausstellte, daß dieselben einen Sohn May garnicht besitzen!

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Wegen Unterschiebung eines Kindes in gewinnsüchtiger Abficht ist die unverehelichte Luife 2. verhaftet worden. Sie unterhielt ein Liebesverhältniß und glaubte den Bräutigam da­

um feinen Lesern zu versichern, daß alles Heil nur von ihm Einladungen zu fröhlichen Strohwittwerbällen verzeichnet tommen könne, und daß er der Einzige ist, welcher uns von der stehen. Wer sich von den Strapazen der Winter­Militärvorlage erlösen wird. Es soll noch einige Leute tampagne gründlich erholen will, schickt die vielgeliebte R. C. Je näher wir dem Termine der Wahlen tommen, geben, die wirklich an Herrn Richter glauben und weit und Gattin ins Bad, und schließlich ist ja gerade Berlin der besto angenehmer wird die Situation. Rüften sich die Bar- breit wird seine Kandidatur gegen Herrn Hinze als die Ort, wo man sich mit Leichtigkeit über die Qualen der teien in ihrer Allgemeinheit zur Wahlschlacht, so will auch größte Waffenthat dieses Jahrhunderts gepriesen. Es ist Einsamkeit hinwegsehen und hinwegtrösten tann. Daß der Einzelne nicht zurückbleiben, und wenn der Spießbürger traurig und es muß als ein höchst bedeutsames Zeichen der hierbei die Sucht, Vereine zu bilden, nicht zu kurz fommt, nichts befferes thun tann, so schimpft er wenigstens am Beit aufgefaßt werden, daß die freisinnigen Zeitungen aller beweist der Umstand, daß der Strohwittwer Verein des Biertische. Er thut recht daran, denn ihm gewährt es eine Schattirungen zu diesem Männerstreit ein höchst sauer- süßes Wedding bereits seine erste Landpartie vom Stapel gelaffen gewiffe Erleichterung, und anderen Leuten macht das Bu- oder sollte es ein süß- saures sein?- Gesicht machen, hat. Aber Wiedersehen macht Freude" und schließlich hören Freude. So ballen sich die Wolfen zusammen, bis aber wo sich ein paar solche Kampfhähne in die Federn haben die verheiratheten Leute' jener Stände nur zwei ver­endlich der Augenblick fommt, an welchem der Wetterstrahl gerathen, da schweigen natürlich alle Flöten und das frei- gnügte Tage im Jahre, den einen, wenn die Gattin abreift, aus der Wolke herniederzuckt. finnige Bublifum tann nichts weiter thun, als dabei stehen den anderen, wenn sie wiederkehrt das heißt, wenn

werden, ebenfalls mit Maiblumen

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Inzwischen hat sich Herr Ahlwardt mit seiner Busen- und das geehrte Maul aufsperren. Und damit erfüllt das inzwischen nichts Unliebsames passirt ist. freundin, der Staatsbürger- Zeitung", vollständig verkracht. freifinnige Bublifum stets gewissenhaft seine politische Pflicht, Das ist das Gute, daß sich solche Leute die Politik Er, der früher im blechernen Leitartikel den hölzernen Säbel und wenn Herr Richter, dem eine bedeutendere Lungenkraft zur vom Halse halten können. Was fümmert es sie, daß der schwang, ist hinten in den Annoncentheil geworfen, wo Verfügung steht, über Herrn Hinze gestegt haben wird, so Professor Mommsen den Aufruf der Freisinnigen Bereini­christlich germanische Geschäftsleute ihre Waaren anpreisen, schreit man Hurrah, und alles bleibt beim Alten. Go tobt wo aber auch von Juden und Judengenossen Geld ge- dieser Hahnenkampf, und wäre er nicht, so wüßte man gung unterzeichnet hat? Sie sind glücklich, denn für ge­nommen wird. Und nun heult und stöhnt er, daß es wirklich nicht, worüber man sich in dieser traurigen Beit möhnlich haben sie nicht einmal von der römischen Geschichte eine Ahnung. Aber auch weitere Voltskreise werden von einen Stein rühren könnte, und was niemand bisher be amüsiren sollte. zweifelt hat, das behauptet er immer wieder mit un- Denn der Berliner Korso macht es allein auch nicht. Dieser Thatsache kaum in Erregung verfezt werden, denn nachahmlicher Grazie. Daß er sich für den ersten Mann der Wenn wir schon so weit sind, daß die reich gewordenen ein Sturm im Glase Waffer hat noch nie jemandem die Welt erklärt, ist eine liebenswürdige Schwäche, die ihm Berliner Bäcker- und Schlächtermeister mit der nothleidenden Besinnung geraubt. Aber natürlich, wo junge Kräfte fehlen, da muß man die alten Scharteten hervorholen, und in der feine Beitgenossen längst verziehen haben. Findet er nie. Landwirthschaft fiegreich konkurriren können, so fehlt nur fauren Gurkenzeit muß man mit allem vorlieb nehmen. Ist mand anders, den er verleumden fann, so fällt er über seine noch, daß die armseligen Breßkohlen Wagen, die von es ein Spiel des Zufalls, daß sich gerade augenblicklich in bisherigen Bundesbrüder her er schmäht Liebermann Hunden gezogen von Sonnenberg und Stöcker gleichmäßig, und auf Dr. und Marschall Niel- Rosen beträngt werden, und dann Berlin ein Herr produzirt, ber eine echte, veritable Flugmaschine Edwin Bauer in Leipzig fpeit er Gift, weil dieser so vor- ist unsere Beit so illustrirt, daß sie keines besonderen Schilderers erfunden haben will? Er will mit seiner Flugmaschine durch den großen Saal der Philharmonie schweben, und wer einige fichtig ist, den gesammelten Mammon zunächst für sich zu mehr bedarf. Aber unser Prozenthum ist bereits so ge- Mart übrig hat, der kann dem Schauspiel beiwohnen. Es behalten. Du lieber Himmel, als ob das elende Geld nicht sunken, daß es kein anderes Vergnügen fennt, als der gehört allerdings eine starke Einbildungskraft dazu- aber auch in ganz anderen Kreisen, als es die antisemitischen sogenannten Aristokratie nachzuäffen und sich von dieser es giebt ja Leute, die eine so ausgebildete Phantasie be= find, eine Hauptrolle spielte. Aber wird der Ahlwardt verlachen zu lassen. Wohl ihnen, daß sie sich mit dieser Fonds nicht an denjenigen ausgeliefert, der seinen Namen schäbigen Rolle abfinden und wenn der Herr Bäcker- izen, daß sie glauben, wenn man ihnen hinten eine Krähen Dazu hergegeben hat, so hat die ganze Sammelei keinen meister im Thiergarten spazieren fährt und der Herr feder anbindet, sie wären ein Paradiesvogel. Zweck denn fein Geld, feine Antisemiten. So war es Schlächtermeister in Begleitung seiner umfangreichen Gattin von Alters her und so wird es wahrscheinlich sein, wenn seine feurigen Roffe zügelt, lösen sie von ihrem Standpunkte von Herrn Ahlwardt nicht einmal mehr der glorreiche Ruf aus die soziale Frage, während ihre Gesellen in Höhlen vorhanden sein wird. hausen und im Schweiße ihres Angesichts für das Brot ihrer Herren Arbeitgeber sorgen müssen.

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Natürlich läuft man in den traurigen Ueberresten, die vom Freifinn übrig geblieben find, Sturm nach rechts und links hin, und Herr Richter hat alle Hände voll zu thun,

Und so ist denn andererseits für unsere Bourgeoisie wieder die Zeit angebrochen, wo an den Litfaßsäulen die

So schreitet der Geist der Zeit unaushaltsam vorwärts, bald werden wir uns in die Lüfte erheben können, um den Trubel dieser Welt von der Vogelperspektive aus zu ge­nießen. Es muß ein Anblick für Götter sein, die Großen unter uns von oben beobachten zu fönnen wäre doch das Dichterwort erst Wahrheit:

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Wenn ich ein Vöglein wär'!"