Jahrg. Jahrg.
Br. 30. 27. Sabes. Beilage des„ Vorwärts" Anzeigen für Often, Süden, Westen.
Aus Induftrie und Handel.
Kapitalistischer Widersinn.
5. februar 1910.
Pleiten in Amerika . Aus New York wird gemeldet: Für die Wasseruntersuchungen für die Schwimmanstalt dauern nun schon Merican National Bading Company, New Jerfey, ist ein Konkurs zwei Jahre; diese Verschleppung ist nicht mehr zu entschuldigen. verwalter bestellt worden. Die Verbindlichkeiten betragen inklusive In diesen und vielen anderen Dingen muß Wandel geschaffen Aftienfapital 35 Millionen Dollar. Die Einfeßung eines Verwalters werden. Wir werden im Ausschuß dahin arbeiten, daß dies zum ist durch die neuliche Zahlungseinstellung der Ünited States Vanking Nußen der Allgemeinheit geschieht, ohne Rücksicht auf Intereffenden Company in Megico Cith notwendig geworden. Die ebenfalls in gruppen.( Lebhaftes Bravo! bei den Sozialdemokraten.) folvente Fist and Robinson- Bant war eines der angesehenſten Häuser der New Yorker Stock Exchange.
Die deutsche Staliindustrie, die bei ihrem Weltmonopol die Dingesalze für die Landwirtschaft aller Länder liefert, fann fich heute, durch die Syndikatspolitik fünftlich zurückgehalten, nicht zu ihrer vollen Höhe entwickeln. Eine Handvoll Großkapitalisten und Agrarier, an ihrer Spize der preußische Fisfus, bestimmen, daß die durchschnittliche Syndikatsbeteiligung der einzelnen Werke von Jahr zu Jahr geringer wird, obwohl die Gesamtabfazziffer von Jahr zu Jahr steigt. Es hängt dies damit zusammen, daß die unverschämt hohen Rigdorf. Preise, die das Shudifat festlegt, die Rentabilität der Werke fünstlich steigern, so daß sich immer neues Kapital in die Kaliindustrie drängt, während auf der anderen Seite durch eben diese hohen Preise die normale Steigerung des Absatzes berzögert wird. Die Kaliberren find eben nur an einem möglichst hohen Profit, nicht aber an der wirtschaftlichen Entwickelung der Industrie interessiert. In der nach stehenden Tabelle haben wir für das 80prozentige Chlortalium, das wichtigste Produkt des Kalisyndikate, die Absazziffern, die Zahl der beteiligten Werke und die demnach auf jedes einzelne Wert tommende Durchschnittsquote zufammengestellt. Anzahl der
Jahr
Absatz des Syndikats
2122222
Doppelzentner
Werfe
1900
1854 418
9
·
1901
1 905 729
14
1902
1 686 556
20
1903
1891 006
24
1904
2 171 202
28
1905
2470 495
29
1906
2526 648
32
1907
2 628 750
85
2 806 338
Durchschnittss quote pro Werk Doppelzentner 154 585 186 128 84328 78 792 77548
Vorort- Nachrichten.
Die Fortsetzung des Berichts und den Schluß bringen wir morgen.
Unter der Maske eines Handwerkers arbeitet hier ein Dieb mit Erfolg. Er gibt an, im Auftrage des Hauswirts die Schlösser in Moden Wohnungen nachsehen zu müssen, wobei er dann Gelegenheit findet, die Mieter zu bestehlen. Unter anderen ist die Frau P., Weiseftr. 24, arg bestohlen worden. Charlottenburg .
Ein Zusammenstoß zweier Straßenbahnwagen ereignete fich gestern am Amtsgerichtsplatz. Als der Motorwaggon Nr. 1396 der Linie 80 die Haltestelle verließ, stieß er gegen den Motorwagen eines Straßenbahnzuges der Linie 8, der in der Anfahrt zu der dortigen Haltestelle begriffen war und hierbei die Ausfahrtsgleise freuzen mußte. Der Anprall war so heftig, daß an dem Waggon Nr. 1396 die Schußweste und das Schutzblech stark beschädigt und an dem angefahrenen Straßenbahnwagen die linte Berronede eingedrückt wurde. Der Schaffner des letzteren Wagens erlitt eine Berstauchung des rechten Fußes. Weitere Personen sind nicht berlegt worden.
Stadtverordneten- Bersammlung. Am Donnerstag nachmittag lag der Haushaltsvoranschlag für 1910/11 zur Beratung vor. Die Generaldebatte leitete Oberbürgermeister Saiser ein, indem er eine Uebersicht über die allgemeine Wirtschaftslage Rigdorfs gab. Unter der herrschenden Depression hat auch Rigdorf gang bebentend zu leiden gehabt. Wenngleich 1908 618 Baufonsense erteilt wurden, stieg die Zahl 1909 auf 707; desgleichen stiegen die Gin. lagen der Sparkasse um ein Mehr von 3% Millionen zum Vorjahre. Troß dieser erfreulichen Zeichen sind die Aussichten des laufenden Geschäftsjahres teine allzu günstigen. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Krankenhauses, die Erhöhung der Beamten- und Lehrergehälter sowohl wie die Erhöhung der Arbeiterlöhne stellen enorme Anforderungen an den Gemeindesädel. Insbesondere find die Gehälter der Lehrer bis zu einer Höhe gesteigert worden, die Neues Boftamt für den Kurfürstendamm . Am Kurfürstendamm , das Maximum für Rigdorf darstellt. Das sollte insbesondere von Ecke der Leibnizstraße, wird im Rechnungsjahre 1910 ein neues den Lehrern dankbar anerkannt werden, was bisher leider zu bere stamt unter der Bezeichnung Charlottenburg 7" eröffnet missen ist. Redner hebt noch weitere Pofitionen hervor, die den werden. Das neue Bostamt wird als Zweigstelle des Postamts 4 Etat bedeutend belasten, unter anderem die Polizeikoften, die um Charlottenburg eingerichtet werden und auch eine Baletannahme55 000 m. gestiegen sind. Das Extraordinarium zeigt gewiffer stelle und eine Telegraphenbetriebsstation erhalten. Mit der Einmaßen das Programm des Magistrats, das zweifellos großzügig richtung des neuen Bostamtes ist einem alten, bereits im Jahre 1907 ift und für die Entwickelung Rigdorfs zum Vorteil und Segen erstmals gestellten und seitdem dreimal wiederholten Antrage des gereichen wird. Für die Balanzierung des Etats eine Erhöhung Es zeigt sich ganz deutlich, daß die Werke, deren Zahl fich von des Einkommensteuerzuschlages in Betracht zu ziehen, wäre ein Charlottenburger Magistrats entsprochen worden. Jahr zu Jahr vermehrt, eine immer geringere Förderquote vom schwerer Fehler; ebenso ist die Gaspreiserhöhung zu verwerfen. Wilmersdorf . Syndikat zugeteilt, bekommen. Die Produktionsmöglichkeit der Ein Wasserwert ist leider noch nicht im Besitz der Stadt. EinWerte und ebenso ihre Absazmöglichkeit bei vernünftigen Preisen nahmequellen sind in der Einführung der Schankfongessions- und ist in Wirklichkeit viel größer; fie fommt nur nicht zur vollen der Wertzuwachssteuer tros des Sasses, mit dem beide Steuerarten Entfaltung, weil die Preispolitik des Syndikats und seiner bedacht werden, zu suchen. Die erstere werde mit Unrecht als Anteilbefizer es nicht zulassen. Die weitere Folge ist, Schädigung der Gastwirte bezeichnet. Mit Rücksicht auf die Abdaß, wie jetzt im Syndikatsvertrag vorgesehen, ganze Werke ficht des Reiches auf Einführung einer Wertzuwachssteuer müßte stillgelegt werden, deren Förderquote dann auf ein anderes die letztere städtischerseits jetzt beschlossen werden. Wollten wir Wert übertragen wird. Die hohen Gewinne des voll ausgenugten darauf verzichten, so wäre das ein schwerer Fehler. Die Errich Berles ermöglichen dann nicht nur einen weiter gesteigerten Eigen tung der Badeanstalt ist wiederum auf Schwierigkeiten gestoßen, profit, sondern auch noch die völlige Schadloshaltung der Gewerken welche den Charlottenburger Wasserwerfen, die unentgeltlich das des stillgelegten Bergwerks. Daß die Arbeiter der betreffenden Waffer hergeben wollten, durch den Kreis wegen Benußung der Bergwerke, auch wenn sie in dem anderen teilweise wieder Be- Chauffeen bereitet werden. Die Wasserwerke wollen nunmehr nur fchäftigung finden, unter folchen Erschütterungen schwer leiden müffen, noch 200 000 Stubikmeter( etwa die Hälfte des benötigten Quanliegt auf der Hand. Doch das fümmert die falt rechnenden Syndikats- tums) pro Jahr unentgeltlich liefern. Herren nicht.
1908
41
Bom nationalen Schwein.
85 189 78.958 75 107 68 447
Wirtschaftskrise und Gemeindeetat. Auch im Etat der reichen Stadt Wilmersdorf macht sich die wirtschaftliche Krife der letzten Beit geltend. Für Unterstügungen, Pflegegelder, Krankenfürsorge der Armen usw. waren im laufenden Giat 48 600 M. angefezzt worden. Diese Summe ist jetzt schon um einige Tausend Mart überschritten worden, und der Magistrat rechnet damit, daß bis zum Ablauf des Etatsjahres Ende März 1910 im ganzen 71 200 W. gebraucht werden. als Grund für diese Ueberschreitungen gibt der Magistrat an, daß die Bahl der zu unterstützenden Personen wegen der allgemeinen ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse größer gewefen fei, als vor auszusehen war. Bahllose Berfonen mußten in lezter Beit trop bes milden Winters wegen Arbeitslosigkeit unterstüßt werden. Da die Lungenfürsorgestelle mehr als früher bei Kranten die Notwendigkeit der Heilstättenbehandlung erkannt bat, so müssen auch hierfür mehr Mittel angewandt werden. Desgleichen war die Erhöhung der Kur und Pflegefäße in den Krankenhäusern derart von Einfluß auf den Etat, daß die Strankenhauskosten sich bon 33 000 auf 43 000 m. erhöht haben. Ferner hat nach dem Bericht die Zahl der Geistes
Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Büchtungskunde, Dr. Wilsdorf- Berlin , führte in einer dieser Tage in babe. Die 220 000 M. Ausfall des Vorjahres brauchten nicht durch tranten in Wilmersdorf ftart zugenommen.
Hildesheim abgehaltenen Versammlung von Schweinezüchtern aus, daß die deutsche Schweinezucht im allgemeinen sehr daniederliege. Dies fei unter anderem darauf zurüdzuführen, daß die Seuchen unter den Schweinen einen erschreckenden Umfang angenommen hätten. In der Provinz Brandenburg gebe es heute teine einzige Zucht, die nicht verfeucht sei. Es sei unmöglich, einen Eber aus einer einwandfreien Herde zu bekommen. Falsche Zuchtziele feien zum Teil daran schuld; vor allem die naturwidrige Haltung und auf allzugroße Frühreife gerichtete Zuchtweise der Schweine. So weit habens die Junker mit den Grenzsperren gebracht.
Bertenerung der Lebenshaltung.
Erledigung von Grenzftreitigkeiten.
Die Stadtverordnetenversammlung hatte sich in ihrer legten Sigung mit einer Magistratsvorlage befaßt, die dem Grenz streit zwischen Schöneberg und Wilmersdorf ein Ende machen soll. Danach sollen die Hausgrundstüde Bamberger Straße 8, 8a 9, 10 und 12 fowie das Grundstüid Barbaroffaftraße 82a zu Wilmersdorf gefchlagen werden, wogegen die Hausgrundstücke Bame berger Straße 18 fortlaufend bis 19, Barbarossastraße 32 und 34, Aschaffenburger Straße 5 und Jenaer Straße 28 nach Schöneberg eingemeindet werden. Da Wilmersdorf in diesen Grundstücken zum Teil Steuern erhoben hatte, so waren von Schöneberg Klagen angestrengt worden, die auf Forderung eines Schadenerfazes bon 50 000 W. hinausliefen. Von diesen Forderungen will Schöneberg jetzt zurücktreten. In dem Friedensvertrag ist u. a. bestimmt, daß Schülerinnen, welche zur Zeit des Inkrafttretens des Vertrages in die auf den eingemeindeten Grundstücken wohnhaften Schüler und der bisherigen Wohngemeinde eine Schule besuchen, den Schulbesuch fortfegen dürfen, ohne daß für fie das erhöhte Schulgeld für Auswärtige au zahlen ist. Die Stadtverordnetenversammlung überwies die Angelegenheit einem Ausschuß. Marienfelde .
Stadtv. Juftizrat Abraham ist anderer Meinung als der Magiftrat; er malt die Finanzlage der Stadt rosenrot. Das Jahr 1910 wird so meint er-von seinem 37 millionenetat sicher 700 000 m. Ueberschuß abwerfen, obwohl man freiwillig(!) die Beamten, die Lehrergehälter und die Arbeiterlöhne erhöht die auch von ihm gehaßten neuen Steuern gededt werden. Bezüg lich der Schanktonzessionssteuer stellt sich Redner auf denselben Standpunkt, den die kürzlich stattgehabte Berfammlung des Gast wirtevereins eingenommen hat, obwohl ihm die bom lepteren ber. heißene Demonstration im Rathause bei Abstimmung über die besagte Steuer sehr unangenehm ist. Die Wertzuwachssteuer hält ber err Justizrat immer noch für verfrüht; im nächsten Jahre ist dazu immer noch Zeit, ruft er unter dem Gelächter der Sozialdemokraten aus. Wenn zu der Grundwertsteuer von 6 pro Mille noch weitere Lasten dem Grundbesitz aufgebürdet werden, dann bleiben die Spekulanten zu Hause.( Burufe links: Oh! oh!) In ben Sammel- und Ausgleichsfonds find 3% Millionen vorhanden. Diese sind doch dazu da, wenn Not am Mann ist. Redner spricht Der Preis für Schweinefleisch ist allmählich auf einer Höhe an- zum Schluß die Erwartung aus, daß man sich im Ausschuß nach gelangt, die den Konsum ungewöhnlich belastet. Heute fostet dieser Richtung hin schon noch verständigen werde. Schweinefleisch durchschnittlich 1,75 m. pro Kilogramm, während vertritt doch eine merkwürdige und bezeichnende Finanspolitik. Stadtv. Dr. Silberstein( Soz.): Herr Justizrat Abraham Rindfleisch nur 1,37 M. toftet. Im Laufe des Jahres 1909 bat handelt es sich um Schaffung notwendiger städtischer EinrichtunSchweinefleisch eine Preissteigerung von annähernd 10 Proz. durch gen, dann ist nie Geld da; sollen aber Mittel im Steuerplan vorlaufen. Zu Beginn des Jahres 1909 tam der Nahrungsmittel gefehen werden, dann schwimmt die Stadt angeblich im Gelde. In aufwand für eine vierföpfige Familie, den wir im Durchschnitt von Wahrheit will man nur berhindern, daß dem Grundstüdsagrarier 55 deutschen Blägen auf Grund der Verpflegungsration tum bom mühelos in den Schoß gefallenen und unverdienten Wert des deutschen Marinesoldaten in der Weise berechnen, daß unter zuwachs etwas abgenommen wird, ein Bestreben, das deutlich die In der Wählerliste des hiesigen Ortes find in der ersten Klasse Reduzierung von zwei Kindern auf eine Person das breifache Seelenverwandtschaft dieser Interessentenclique mit dem preußider Normalration des Marinefoldaten angefegt wird, auf ſchen Junfertum zeigt, dessen Kampf gegen die Erbschaftssteuer 5 Wähler verzeichnet. Der Höchstbesteuerte( die Daimler Motoren 22,46 M. zu stehen, während sich für das Ende des Jahres ein Sab Unterbrechungen.) Die Wertzuwachssteuer ist eine der gerechteften faß von 2931,14 M. In der zweiten Klaffe find 37 Wähler; der von den gleichen eigenjüchtigen Motiven getragen wurde.( Lebhafte werfe) zahlt 19 513,17 M. Die erste Selasse schließt mit einem Steuervon 23,60 M. ergibt. Bon den 55 Städten, die in die Berechnung Steuern und für Rixdorf notwendig, da hier noch wichtige fultu- höchste Steuerfaß ist 2206,58., der niedrigste 521,54 M. In der einbezogen find, haben allerdings nicht alle an der Preissteigerung relle Einrichtungen fehlen.( Wiederholte Unterbrechungen. Zuruf dritten laffe find 545 Wähler; hier beträgt die Höchstsumme bon November auf Dezember teilgenommen, in einer ganzen Anzahl des Stadtv. Abraham: Ziehen Sie uns nur wieder in den Schmutz!) 489,50. bis herab zu 4,80 m. Die bürgerlichen Vereine sind in Städte ist der Kostenaufwand vielmehr gleichgeblieben, in einigen Auf diese abgedroschene Phrase verlohnt es nicht mehr au ants emfiger Tätigkeit, die vielen Forensen einzuheimfen. Wenn unfere ist er sogar zurüdgegangen. Umso stärker fällt natürlich die Preiss worten. Was wir an der geplanten Wertzuwachssteuer auszu- Genoffen nur einigermaßen auf dem Poften find, müssen wir die steigerung in den übrigen Städten ins Gewicht. An der Spige der sehen haben, das ist der dafür eingestellte lächerlich geringe Betrag beiden Mandate der dritten Klasse erobern und die vor zwei Jahren Orte mit einer Berteuerung des Nahrungsmittelaufwandes im von 150 000 m., der sich gut verbierfachen ließe und die geplante erlittene Schlappe wieder gutmachen. Dezember steht die Reichsbauptstadt. Sier ging er bon demokratische Frattion entschieden ankämpfen wird. Nun einiges Schanktonzeffionssteuer überflüssig machte, gegen welche die sozial Lichtenberg . 22,95 M. im November auf 23,16 m. im Dezember hinauf. aum Etat! Die Gehälter für den Magistrat werden wir ablehnen, Stadtverordnetenfitung. Die ersten Punkte der Tagesordnung Relativ noch stärker ist der Nahrungsmittelaufwand in Allenstein weil dieser wegen seiner oftentativen Unterstützung der Wahlrechts- betrafen Ergänzungswahlen zur Besetzung verschiedener Komin die Höhe gegangen; er betrug im Dezember 20,19 gegen 19,32 M. räuber nicht unser Bertrauen hat; das wird solange geschehen, bis miffionen. In die Deputation der Städtischen Werke wurde an im November. die Wirkungen des Wahlrechtsraubes beseitigt sind. Auch Ge- Stelle des Genossen Seifel der Genosse Düwell gewählt, in die finnungsschnüffelei betreibt der Magistrat; er hat durch einen Feuerlöschdeputation an Stelle des ausgeschiedenen Genossen Gliese Magistratsboten mittels eines in der Magistrats- Schreibmaschinen- der Genosse Eisenstädt . Sodann wurde beschlossen, einige Etatsftube hergestellten Birkulars bei den Aerzten herumfragen lassen, pofitionen zu verstärken, unter anderem mußte auch der Posten ob sie sich an der Kaisergeburtstagsfeier beteiligen wollen oder von 2000 m. für Beseitigung. des Schnees bei großen Schneenicht. Gegen die Vergebung der Rathausreinigung an einen fällen infolge des neulich eingetretenen Schneetreibens auf 7000. Privatunternehmer, der die Reinigungsfrauen geradezu unerhört erhöht werden. Ein von den Stadtverordneten Franke und Gen, ausbeutet, muß ebenfalls protestiert werden. Die endlich in einer gestellter Antrag auf Abänderung der Dienst- und BesoldungsSchule eingerichteten Brausebäder sind einfach außer Betrieb ge ordnung der mittleren und Unterbeamten, dahingehend, daß auch febt worden, weil angeblich die Kinder sich am Baden schlecht be- die Beamten in den Genuß der bereits beschlossenen Gehaltsteiligten. Es wäre segensreich, wenn die Herren Rektoren hierin zulagen gelangen, welche ihr Examen bisher nicht abgelegt haben, ihren Einfluß geltend machten, anstatt gleich Order zu parieren, wurde, nachdem sich unser Fraktionsredner dafür und der bekannte wenn ihnen aufgegeben wird, gegen die Arbeiter- Turnvereine vor- Stadtverordnete Rott dagegen ausgesprochen hatte, mit geringer Die Zahl der betriebenen Bergwerke hat sich also um alvei augehen, was sie gar nichts angeht. Mehr Schulärzte müssen an- Majorität angenommen. Hierbei muß bemerkt werden, daß diese gestellt werden. Ueberall Sparsamkeit an der verkehrten Stelle: Abänderung sich nur deshalb notwendig machte, weil in der zur Drittel vermindert, die der beschäftigten Arbeiter in der gleichen Zeit für Schülerbibliotheken waren 3000 m. im Etat eingestellt, 746 M. Vorberatung eingesezten Kommission die Herren Rott und Franke verdreifacht, die Zahl der auf einen Betrieb entfallenden Arbeiter find nur ausgegeben; von den 1500 M. für Hauspflege, die bitter immer und immer wieder mit neuen Dienst- und Besoldungsordberneunfacht. Wie Glückauf", dem diese Angaben entstammen, benottut in Rigdorf, ist überhaupt nichts verbraucht worden; die nungsvorlagen herausrüdten, so daß, um diesem Spiel ein Gnde richtet, entfallen von der Gesamtproduktion von 1908( 18,44 Millionen Statistik über die Armenpflege in Groß- Berlin beweist, daß Rig- zu machen, beide Herren beauftragt wurden, gemeinsam eine VorTonnen) 101,7 Millionen 55,1 Proz. auf vier Aktiengesellschaften, die mit einem Kapital von zusammen 42,6 millionen Kronen dorf mit 1,8 M. pro Kopf der Bevölkerung hinter allen anderen lage auszuarbeiten. In dieser Vorlage befand sich auch die jetzt Orten herhinkt. Von der Fürsorgeerziehung verlautet überhaupt abgeänderte Fassung, welche feinerzeit angenommen wurde, weil ( 36,2 Millionen Mark) arbeiten" und 17 440 Arbeiter beschäftigten. nichts; wir berlangen hier Einblid. Die Wohlfahrtspflege scheint die Herren fich als Sachverständige und Beamtenfreunde gerierten. Die größte Gesellschaft hat allein 7900 Arbeiter und erzielte eine beim Freiwilligen Erziehungsbeirat auch nicht mehr in rechten Zu einer sehr lebhaften Auseinandersetzung führte der Antrag Produktion von 4,5 mill. Tonnen, d. i. rund ein Viertel ber gesamten. Händen; die kürzlich herausgekommene und von Robhudeleien jo- Lindner u. Gen. betreffend Abänderung des Sibungsprotokolls Tonnen( 7,9 Proz.). So verbleiben für die übrigen 76 Unterweist dies." Das Krankenhaus ist überfüllt, die Not daher genau damaligen Sizung war, nach Ablehnung unserer Anträge, den nehmungen noch rund 11 000 Arbeiter und 7 Millionen Tonnen ( 38 Broz.), zufammen etwa die Hälfte mehr, als der größte Unter- so wie früher vorhanden, und doch ist von einem unbedingt not- Lehrern die Berliner Ortszulage bereits rückwirkend vom 1. April nehmer, die Brüger Stohlenbergbaugesellschaft, mit 16 Midionen Kronen wendigen Erweiterungsbau im Etat nichts gefagt; wir werden 1908, eventuell ihnen dieselbe vom 1. April 1909 ab zu gewähren, einen entsprechenden Antrag einreichen. Der Dezernent beherrscht ein Antrag Schachtel angenommen worden. Vor der Abstimmung Kapital, allein aufweift. überhaupt nicht seine Aufgabe, wie ein fürzlich in der Deputation wurde angezweifelt, daß der Antrag Schachtel weitergehend sei wie berhandelter Skandal gezeigt hat, wo dieser den Herrschgelüften die Magistratsvorlage. Stadtverordnetenvorsteher Plonz erklärte, der Oberin, einem abligen Junkerfräulein, die Stange gehalten der Antrag Schachtel sei, weil er bon 1911 ab die Berliner Säße hat, anstatt dieser plausibel zu machen, daß die Leitung eines borsebe, weitergehend wie die Magistratsvorlage. Lediglich auf Krankenhauses ausschließlich den ärztlichen Direktoren zusteht. Es Grund dieser Ausführungen wurde von vielen Stadtverordneten, muß vorgebeugt werden, daß dieser Dezernent nicht wieder, wie u. a. auch von unseren Genossen, dem Antrage zugestimmt. Wie schon einmal, brauchbare Kräfte von Rigdorf weggrault. Die sich später herausstellte, lautete der schriftliche Antrag, der bei der
Konzentration im öfterreich ungarischen Bergbau. Jm nordwest böhmischen Braunkohlen- Bergbau, der schon seit 1550 betrieben wird, hat sich die Zahl der Betriebe und der Arbeiter in den lezten Jahrzehnten gestaltet wie folgt: Unters Dabon Arbeiter nehmungen im Betrieb pro Betrieb 42 96 200
1878/77.
494
241
1888/87
500
139
Arbeiter 10 211 13 384
1898/97
462
112
22 408
1908/07.
94 81
27 462
1908
890 877
80 272
292 874