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Nr. 33. 27. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.od, 9. Februar 1910.

11. Verbandstag der Maurer Deutschlands  .

Leipzig  , 7. Februar.( Eig. Ber.)

Jm großen Saale des Volkshauses begann heute der 11. Ver­bandstag des Zentralverbandes der Maurer  . Es sind 267 Dele­gierte, Vorstandsmitglieder und Gaubeamte anwesend. Von den Bruderorganisationen hatten als Vertreter entsandt: der Zim­mererberband die Genossen Schrader und Laue, der Ver­band der Isolierer und Steinholzleger die Genossen Lange und Brinke. Von den ausländischen Bruderorganisationen sind ver­treten: Jtalien durch Quaglino, Frankreich   durch Bericat, Desterreich durch Meißner und Tetenta, die Schweiz   durch Soppler und Montanard, Belgien   durch de Brouvère, Helland durch van Achterberg.

Bömelburg erstattet den Borstandsbericht.

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voll. Sind wir wirklich auf die Calwer und Schippel angewiesen?| ein Dußend Verbände. Dem Bauhilfsarbeiterverband gehörten In der sozialdemokratischen Partei müssen doch noch Leute zu 38 136 34,33 Proz. und anderen Verbänden 12 707= 24,99 haben sein, die solche Arbeiten übernehmen können. Auch in Prozent an. der Bildungsschule sollte man Leute wie Bernhard und ähnliche Die Lohnbewegungen sind im Berichtsjahre im Ver­Elemente nicht verwenden. Wir sind Sozialdemokraten und ver- hältnis zu den Vorjahren prozentual ganz erheblich gestiegen. Aus langen von unseren Mitarbeitern, daß sie sich mit der gesamten der Zahl der an den Bewegungen beteiligten Personen geht hers Arbeiterbewegung solidarisch erklären. bor  , daß man es in der Hauptsache nur mit kleinen unbedeutenden Däumig- Berlin   hätte es gern gesehen, wenn der Vor- Bewegungen zu tun hatte, oder doch mit solchen, bei denen nur standsbericht schriftlich gegeben worden wäre. Er tritt für die eine geringe Personenzahl in Betracht kam. Geht man den Arbeitslosenunterstützung ein, durch die es dann auch ermöglicht Bewegungen näher nach, dann findet man, daß dort, wo es sich werden würde, die Unterstüßungen der Kommunen nach dem um Angriffe der Arbeiter handelt, solche meistens unternommen Genter System in Anspruch zu nehmen. sind, um den bestehenden Tarif auch auf Uuter. Junold Leipzig wendet sich scharf gegen einen Artikel im nehmer auszudehnen, die sich bisher widerspenstig gezeigt Grundstein", in dem die Arbeitsruhe zur Maifeier beeinträchtigt haben. Dort, wo es sich um eine Abwehr handelt, sind es meistens worden sei. Er weist auf die wirtschaftlichen Artikel der Leip- Fälle, in denen Versuche der Unternehmer, den Tarif zu ziger Volkszeitung" zum Beweise dafür hin, daß es Leute in der durchbrechen, zurüdgewiesen werden mußten. Im Berichts­Partei gibt, die Calwer durchaus erjeßen fönnen. jahr fanden 334 Bewegungen in 419 Orten mit 2008 Betrieben Auch in der lehten Berichtsperiode hatte der Verband eine Rose Hamburg   fordert, mehr Branchenkonferenzen abzu- und 17 919 Beschäftigten statt. Von den Arbeitern wurden bei Reihe von Todesfällen zu beklagen, leider auch einen unter den halten. sämtlichen Bewegungen Forderungen gestellt. Diese fanden ihre Vorstandsmitgliedern, der verschiedene Aenderungen in der Ver- Grundmann- Berlin erklärt sich als Freund der Ar- Erledigung: 1. ohne Arbeitseinstellung in 42 Fällen in 42 Orten teilung der Vorstandsämter veranlaßte. Neben der Erledigung der beitslosenunterstützung. Er ist verwundert, daß jemand auf ein- mit 355 Betrieben 4510 Beschäftigten; 2. durch 157 Angriffs Verschmelzungsfrage und einigen weniger wichtigen Sachen war mal nichts mehr taugen soll, weil er aus der Partei ausgetreten streifs, die 3878 Tage dauerten und 4778 Personen umfaßten; dem Vorstand auch vom letzten Verbandstag der Auftrag erteilt sei. Von den Vertretern der Regierung fordern wir, sie sollten 3. durch 112 Abwehrstreifs, die 1399 Tage dauerten und an denen worden, für die Errichtung eines Verbandshauses in Hamburg   den Sah anerkennen, daß die Wissenschaft frei ist. Auch wir 2878 Personen beteiligt waren; 4. durch 23 Aussperrungen, die zu wirken. Es ist ein Grundstück für 128 000 m. gekauft worden. fellen danach handeln Leuten gegenüber, die einmal zu einer an- 592 Tage dauerten und 5753 Personen umfaßten. Durch Vergleich Mit dem Bau wird bald begonnen werden. Er wird in eigener deren Auffassung in politischen Dingen gekommen sind. Wenn wurden die Bewegungen in 193 Fällen beigelegt und Tarifverträge Regie ausgeführt( Lebhafter Beifall.), andere als Maurerarbeiten Calwer für den Hochschutzoll eintritt, so kann das kein Arbeiter wurden in 65 Fällen mit 9354 Beteiligten abgeschlossen. Von den sollen nur solchen Unternehmern übertragen werden, die von den unterschreiben. Aber man soll einem Manne keine Steine in den Bewegungen endeten: in Frage kommenden Organisationen empfohlen werden. Wir Weg werfen, der sein ganzes Leben der Partei gewidmet hatte. wollen hier zeigen, was Musterarbeit ist!( Beifall.) Muth- Köln: Man kann nach den statistischen Stichproben eines Jahres nicht schon ein Urteil über die Arbeitslosenunter­stüßung fällen, wie das Bömelburg getan hat. Aber vorläufig ist an ihre Einführung nicht zu denken. Es handelt sich hier um eine Frage der Praxis und nicht des Prinzips. Der Grundstein" hätte in der Frage der Finanzreform mehr leisten können. Die Dema- Angriffsstreits gogen von München- Gladbach haben im christlichen Maurerverband Abwehrstreits eine Rede darüber halten lassen und haben sie unter dem Titel: Aussperrungen Der Voltsbetrug der Sozialdemokratie" zahlreich verteilt. Da­gegen hätte der Grundstein" vorgehen müssen. Winnig steht da aber auf dem Standpunkt der goldenen Mittellinie, der hier nicht angebracht ist.

Jm lebten Jahre ist eine Statistik über die Arbeits losigkeit unter den Maurern aufgenommen worden. Sie ergab ein erschreckendes Bild von der Wirkung der Krise. Von den Verbandsmitgliedern waren an den Stichtagen arbeitslos: im Januar 62,67 Proz., im Februar 62,46 Proz. und im März 21,43 Proz. Selbst in den Sommermonaten mußte noch fest­gestellt werden, daß an einzelnen Orten zirka 20 Proz. der Mit­glieder arbeitslos waren. Je weiter nach dem Winter zu hob sich auch wieder die Arbeitslosigkeit, die dann im November 29,11 Prozent, im Dezember 29,08 Proz. betrug. 60 Proz. aller Ar­beitslosen waren dies aus Arbeitsmangel. Diese Zahlen dürften für die begeisterten Anhänger der Arbeitslosenunterstüßung im Berband durchaus nicht verlockend sein. Wenn sie ihr Biel er­reichen wollen, müssen sie uns dazu auch erst die Mittel an die Hand geben, um die zu einer solchen Einrichtung notwendigen ungeheuren Summen zu beschaffen.

Der Mitgliederbestand ist von der Krise stark beein­flußt worden. Betrug der Mitgliederzuwachs in den Jahren 1904 bis 1906 immer je 27 000, so fant er 1907 auf 9000; der Gesamt­bestand war Ende 1907 192 000 Mitglieder. 1908 fant dann die Mitgliederzahl start. Die Mitgliederzahl war in den einzelnen Quartalen von 1908 um die folgenden Zahlen niedriger als 1907: 1. Quartal 1908 um 10 000 Mitglieder

2.

21 000

"

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3.

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"

"

4.

" 1

"

19

21 000 17.000

1909 wuchs dann die Mitgliederzahl wieder beträchtlich. Daß an diesem Mitgliederschwund 1908 nur die Krise schuld war, geht daraus hervor, daß der Bestand dort stabil blieb, wo die Krise nicht oder nur schwach auftrat.

Wir können sagen, daß der Verband die Krise glänzend über­standen hat. Noch 1908 hatten wir einen Kassenüberschuß von einer Million, der allerdings 1909 durch gewaltige Rämpfe auf

Did Karlsruhe   wünscht, daß die Strafen, die unsere Kol legen betroffen haben, im Bericht aufgeführt werden, damit sie den Genossen vorgeführt werden können, die davon faseln, daß sich die Frau Juftitia gebessert habe. Auch über die Bauunfälle muß

berichtet werden.

Schrader, Vorstand des Zimmererverbandes, wünscht, daß von einer Beschlußfassung über die Differenzen abgesehen werde. Das könnte nur zur Folge haben, daß auch der nächste Zimmerer verbandstag einen solchen Beschluß annehmen würde. Die Frage tann nur von den beiden Vorständen erledigt werden.

Die Situng wird am Abend fortgeführt.

Erhöhung des Kampffonds.

Leipzig  , 8. Februar.  ( Privatdepesche des Bor wärts".) Der Maurerverbandstag in Leipzig   hat in nament­licher Abstimmung mit 256 gegen 9 Stimmen beschlossen, den Wochenbeitrag um 10 Pf. zu erhöhen. Dieser Betrag fließt un­berkürzt in die Hauptkasse.

Lohnbewegungen ohne Arbeits. einstellung

Teilweise erfolgreich

Erfolgreich Erfolglos Unbekannt Ans Be- An Be- Ans Be- An Be­zahl teiligte zahl teiligte zahl teiligte zahl teiligte

28

872 14 3573

61

2266 12

65

9

7

1926 129

753 24 8 486 21 7 5524 4

1164

305

68

.

Summa 161 5193 41 10336 49 1537

1885 8

60

595

161

32

83

788

Die Gesamtausgabe betrug für alle Bewegungen 536 460 M. Durch die Bewegungen wurden erzielt: Für 42 498 Personen eine Lohnerhöhung von 51 699 m. pro Woche und für 1502 Stollegen eine Verkürzung der Arbeitszeit um 4619 Stunden wöchentlich. Für den einzelnen Kollegen beträgt die Lohnerhöhung 2 Pf. pro Stunde, das macht 1,20 M. pro Woche oder 48 M. pro Jahr. Die Verkürzung der Arbeitszeit beträgt für den einzelnen Kollegen 3 Stunden pro Woche oder 120 Stunden pro Jahr.

Den Bericht der Redaktion gab Röste- Hamburg. Er glaubt, seine Pflicht und Schuldigkeit getan zu haben. Die Zeitung habe er im Interesse und im Geiste der modernen Arbeiter. bewegung redigiert.

Aus dem Bericht der Revisoren, den Stampe. Bremen   erstattet, ist zu entnehmen, daß bei allen Revisionen Kaffe und Bücher in bester Ordnung gefunden wurden. Stampe beantragt Entlastung für den Kassierer.

Berichterstatter des Ausschusses ist Heidemann. Berlin  . In der Berichtsperiode gingen beim Ausschuß neun Be schwerden wegen verweigerter Unterstützung, drei wegen Ausschlusses aus der Organisation und eine anderer Art ein.. Von den Be­schwerden wegen Ausschlusses erkannte der Ausschuß eine als be rechtigt an und wies den Hauptvorstand sowohl als auch die Ortsverwaltung des betreffenden Zweigvereins an, den Kollegen wieder aufzunehmen. Beide Instanzen lehnten die Wiederauf­nahme ab. Heidemann ging auf die einzelnen Beschwerdefälle Die

450 000 M. zurüdging. Da der Kaffenabschluß nicht vor Mära Elfter Verbandstag der Bauhilfsarbeiter Deutschlands  . näher ein.

fertig werden konnte, ist über Einnahmen und Ausgaben nicht biel zu sagen. Eine Erhöhung der Einnahmen um 12 000 M. gegen das Vorjahr allein für Eintrittsgelder zeigt die große Zunahme der Mitglieder. Die Mitgliederbeiträge stiegen um 136 000 m. Für Streits wurden 972 000 m., also fast eine Million ausgegeben, gegenüber 1908 ein Mehr von 611 000 M. Die An­ferderung an die Krankenunterstübung sind enorm ge­ftiegen. Ramen hierfür 1904 81 Pf. auf das Mitglied, so 1908 2,29 M., 1909 2,27 M. Jm ganzen wurden in den letzten beiden Jahren je 400 000 M. ausgegeben.

Leipzig  , 7. februar.( Eig. Ber.)

Der Verbandstag wurde heute vormittag im Boltshause von Behrendt Hamburg eröffnet. Dieser gab in der einleitenden Rede einen Rückblick über die Entwickelung des Verbandes seit seiner lezten Tagung in Leipzig  , vor fünf Jahren. Damals habe der Verband 39 000 Mitglieder gezählt, heute 68 000. Die Strife in den legten Jahren habe dem Veband zwar einen erheblichen Mitglieder­schwund gebracht, der Tiefstand sei aber glücklich überwunden, es gehe wieder vorwärts. Behrendt besprach dann die Frage der Berschmelzung, die schon seit Jahren eine Notwendigkeit sei, und betonte, es gelte nun, mit vereinten Kräften die Pläne der Unter­nehmer zum scheitern zu bringen.

Nach Konstituierung des Verbandstages und Einseßung einiger Kommissionen erstattete Verbandsvorsitzender Behrendt den Geschäftsbericht.

2ohnbewegungen fanden 1909 429 statt. 4759 Unter­nehmer und 52 434 Arbeiter waren daran beteiligt. Von den Lohnbewegungen wurden 180 Fälle durch Verhandlung, 25 Fälle durch stillschweigende Bewilligung, 60 Fälle durch Zurückziehung der Forderungen, 154 durch Arbeitseinstellung erledigt. In 162 Fällen hatte die Lohnbewegung vollen, in 166 teilweisen, in 101 feinen Erfolg. Erzielt wurde Lohnerhöhung für 37 987 Personen, Er verweist auf den gedrudt vorliegenden Bericht und bespricht eine Berkürzung der Arbeitszeit für 4451 Personen. Tarifver- mehr interne Angelegenheiten. So erörtert er den Falle Roche. träge wurden 214 abgeschlossen. Vergleicht man die Lohnbewe- Roche   war früher Hilfsarbeiter im Verbandsbureau. Er wurde dort gungen im Vorjahre mit solchen früherer Jahre, dann muß man entlassen und gab als Antwort darauf die Broschüre" Der rote zugeben, daß sie von geringerem Umfange waren. Berücksichtigt Sumpf" heraus, in der es von Unwahrheiten gegen den Verband man aber alles, was hemmend eingewirkt hat, dann können wir und die Arbeiterbewegung wimmelte. In dem gedruckten Bericht fagen, das Jahr 1909 hat uns eine gewaltige und erfolgreiche wird eingangs ausgedrückt, daß die Hoffnungen auf eine Wieder­Rehnbewegung gebracht. Wir sind über die Krise ohne Lohnredut belebung des Wirtschaftslebens nicht unerfüllt geblieben sind. Im tionen hinweggekommen. Das ist ein hervorragender Erfolg der Baugewerbe stockte allerdings die Beschäftigung infolge des lang Organisation. Daß es weiter aufwärts geht, das zeigt schon das anhaltenden Winters im ersten Vierteljahre fast vollständig. Aber verflossene Jahr. Zu bedauern ist, daß der Zimmererverband bald fonnte in fast allen Landesteilen eine mittelmäßige wieder Angriffe gegen den Maurerverband erhoben hat. Wir Konjunktur fonstatiert werden. Wenn dennoch, so wird in wollen hier darauf nicht eingehen, weil alles, was die Eintracht dem Bericht angeführt, für den einzelnen Ort oder auch in ein Der Arbeiterbewegung hindert, fie gerade jetzt schwer schädigen zelnen Gaubezirken eine merkliche Besserung nicht eingetreten ist muß.( Lebhafter Beifall!) und zu einzelnen Zeitperioden sich der Andrang der Arbeitsuchenden derartig steigerte, daß er noch größer war als im Jahre 1908, so darf man deshalb doch nicht das verflossene Jahr als ein Krisen­jahr bezeichnen. Es bildete ein Uebergangsjahr mit mittelmäßiger Bautonjunttur und den besten berichtet Winnig- Hamburg  . Durch den Todesfall im Haupt- Aussichten auf die Zukunft, die selbst nicht getrübt worden sind vorstand mußten innig und Ellinger die Redaktion über- durch die Steigerung des Binsfußes, die im Spätherbst wieder nehmen. Leider war das Blatt durch andere Dinge so überlastet, einsetzte. daß die sozialpolitischen Artikel nicht so zahlreich gebracht werden Der wenn auch langsame Aufschwung im Baugewerbe kam fonnten wie früher. Da aber die Farteipreffe besser verbreitet naturgemäß auch bei der Zahl der Stellensuchenden zum Ausdruck. ist, ist das nicht allzu erheblich. Man hat der Redaktion Vorwürfe So ging der Andrang von Arbeitsuchenden im Baugewerbe, der im gemacht, daß die Calwerschen wirtschaftlichen Artikel abgedruckt Januar 1909 im Reichsdurchschnitt 441 pro 100 offene Stellen wurden. Wir verurteilen den Schritt Talwers, durch den er betrug und im Februar sich sogar auf 644 steigerte, bis zum fich außerhalb der Partei stellte, aufrichtig. Wir haben uns aber September auf 120 zurüd. Gine merkliche Steigerung dürfte auch trotzdem nach mehrfachen Erörterungen nicht entschließen können, in den letzten Monaten nicht eingetreten sein; wenigstens reicht auf den Abdruck der wirtschaftlichen Berichte zu verzichten. Es fie nicht annähernd an die Zahlen des Jahres 1908 heran. So kann, besteht eben ein großes Bedürfnis nach Aufklärung in wirtschaft lichen Fragen und die bringen die Korrespondenzartikel Galwers. Der Redner gibt vor allem dann noch eine Anzahl Wünsche an die Berichterstatter und die Zweigvereinsleitungen. In der nun folgenden Debatte

Den Bericht der Revisoren und des Ausschusses geben Marte Hamburg und Daehne- Berlin  . Ueber die

tritt

Redaktion des Grundstein"

wird in dem Bericht gesagt, der Tiefpunkt der Krise im Bau­gewerbe mit der ersten Hälfte des verflossenen Jahres als über­schritten gelten. Die zweite Hälfte galt der Erholung und Wieder­fräftigung. Das Jahr 1910 gilt dem Aufschwung. Die Widerstandskraft der Faktoren, die auf den Aufstieg hin­arbeiten, ist mächtig genug, um gewaltsam aufgerichtete Hindernisse beseitigen zu fönnen.

Debatte über die Berichte

ist sehr ausgiebig. Sie dreht sich aber in der Hauptsache um persönliche Sachen. Fast jeder Redner ging auf den Fall to che oder den Fall Peters ein. Daß die Gesamtdebatte durch diese Erörterungen litt, ist erklärlich, nur wenige Redner gingen auf den Geschäftsbericht näher ein, oder sie bemängelten nur un­wesentliche Sachen. Einige erklärten, mit dem Borstandsbericht zufrieden zu sein, andere wiederum griffen Entscheidungen des Aus. schusses an.

Beisig Hamburg erklärte, einen Teil von dem, was Roche  in seiner Broschüre gebracht habe, unterschreibe er( Pfuirufe), einzelne Handlungen, die Roche   geschildert habe, seien vorgekommen. Zeifig schildert dann ausführlich die Affäre Peters. Er hat gegen Peters schon seit Jahren den Vorwurf des Streitbruchs erhoben. Der letzte Verbandstag in Köln   beschäftigte sich ausführlich mit der Sache. Peters bestritt dort die Richtigkeit des Vorwurfs, und wurde ihm anheimgegeben, Beifig zu verklagen. Er tat dies und erzielte auch eine Berurteilung Beifigs. Im Vorjahre gelang es erzielte auch eine Berurteilung Zeisigs. Im Vorjahre gelang es Er unterbreitete die Schriftstüde dem Hauptvorstande, und dieser mun Zeisig, flare Beweise für seine Behauptungen aufzubringen. forderte Peters auf, sich zu rechtfertigen. Peters antwortete mit seiner Kündigung und bestätigte dadurch die Richtigkeit der Be hauptung von Zeisig.

gegeißelt und beantragt, Beisig in der Klage Peters gegen ihn In der weiteren Debatte wurde das Verhalten Peters scharf Rechtschuh zu gewähren, der früher ja Peters zugestanden wurde. In dem Falle Roche   betonen fast alle Redner, daß dessen Behaup fungen unwahr feien. Gegen den Hauptvorstand wurde der Vor­wurf erhoben, daß er Roche   als Hilfsarbeiter anstellte, obgleich ihm die moralische Minderwertigkeit Noches bekannt hätte sein müssen. Debatte öfters angegriffen wurde, erklärte, er sehe ein, daß er Der zweite Vorsitzende, Töpfer Hamburg, der in der der Organisation durch sein früheres Gintreten für Roche   einen schlechten Dienst geleistet habe.

Die Debatte wurde am ersten Verhandlungstage nicht mehr zu Ende geführt. Sie wird morgen fortgesetzt.

Pulver für den Kampf!

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Leipzig  , 8. Februar.  ( Privatdepesche des Vor. wärts".) Der Bauhilfsarbeiterverbandstag beschloß mit 100 gegen 3 Stimmen ab 1. März bis zur Beendigung der Lohn bewegung den doppelten Beitrag zu erheben.

Gerichts- Zeitung.

Die Frau als Wahlhelferin.

Im Landtagswahlkreis Berlin XII( Moabit  ) wurde im Serbst 1909 bei der dort notwendig gewordenen Ersatzwahl von den konkurrierenden Parteien die Agitation mit außer Heilmanne Altenburg für die Arbeitslosenunterstützung Die Mitgliederbewegung hatte unter der geringen ein. Borschläge über die Ausgestaltung der Unterstüßung könnten Bautätigkeit besonders im ersten Quartal zu leiden. Die Zahl ordentlichem Eifer betrieben. Auch Frauen beteiligten sich so lange nicht gemacht werden, als keine Unterlagen vorhanden der Mitglieder ging in diesem Quartal von 61044 auf 47 574 an den Agitationsarbeiten, und besonders am Tage der Ur­wären. Viele Bauhilfsarbeiter treten anderen Organisationen bei, zurüd. Die nächsten Quartale brachten aber wieder einen Auf- wahlen stellten sie zahlreich fich ihren Parteien zur Zer­fügung und übernahmen bereitwillig auch die mühevolle Auf­weil ihre Organisation teine Arbeitslosenunterstüßung gewährt. schwung, so daß der Verband am Ende des dritten Quartals Janson Mannheim hätte gewünscht, daß der Verbands vom vierten Quartal liegen die Zahlen noch nicht vor 67 194 gabe, fäumige Wähler heranzuschleppen. Nach der Wahl las borstand energisch Verleumdungen gegen den Verband und Bömel betrug. Der Zuwachs betrug also in den drei Quartalen 6150. man in einem Freisinnsblatt einen Lobeshymnus auf die burg   entgegentrete. Als Grund für das Sinten der Mitgliederzahl führt der Vorstand Frauen, deren tatkräftige und opferfreudige Mitarbeit in Fint- Coswig ist der Meinung, daß eine ganz gewaltige nicht nur die große Arbeitslosigkeit im Baugewerbe, sondern auch manchen Wahlbezirken des Wahlkreises XII geradezu ent­Steigerung, vielleicht eine Verdoppelung der Beiträge nötig wäre, die Krise in den übrigen Gewerben und den dadurch verursachten scheidend für den Ausgang des Wahlkampfes gewesen sei. wenn die Arbeitslosenunterstüßung eingeführt werden sollte. Das Zuftrom berufsfrem der Arbeiter zu dem Baugewerbe' an. könnte den Ruin des Berbandes bedeuten. Sein Kampfescharakter Ueber die Zugehörigkeit der Bauhilfearbeiter zu den Organisationen Dieses Lob galt selbstverständlich nur den bürgerlichen Frauen, müßte darunter leiden. wurde im Berichtsjahr eine Statistit aufgenommen. An dieser nur denen, die gegen die verhaßte Sozialdemokratie fich als Heise Bernau  : Es ist gesagt worden, wir könnten auf beteiligten fich 77 202 Personen, von denen 50 843 65,77 Prog. Schlepperinnen betätigt hatten, um in Moabit   dem Freisinn 843= bie bürgerlichen Mitarbeiter nicht verzichten, die wären zu werte organijiert waren. Die Organisierten erstreckten sich auf über zum Siege zu verhelfen. Ueber sozialdemokratische Frauen,