Nr. 35. 27. Jahrgang.

4. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Stadtverordneten- Verfammlung.

5. Gizung vom Donnerstag, den 10. februar, nachmittags 5 Uhr.

Der Vorsteher Michelet eröffnet die Gizung gegen 5% Uhr und veranlagt zunächst die Einführung des an Stelle des Dr. Mugdan neugewählten Stadtv. Geh. Sanitätsrats Herzberg ( A. 2.), der dann auf die Städteordnung berpflichtet wird. In den Ausschuß für die Vorbereitung der Neuwahl eines unbesoldeten Stadtrats( für v. Friedberg ) find unter anderem von der sozialdemokratischen Fraktion deputiert Borgmann, Bruns, Singer.

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In erneuter Ausschußberatung ist die Borlage wegen der Krananlage der Ziegeltransport A. G. am Safen plak erörtert worden. Es wird jetzt folgende Beschlußfassung vorgeschlagen:

" Die Versammlung erklärt nachträglich ihre Zustimmung zu der erfolgten Einrichtung der Krananlage. Gleichzeitig er sucht die Versammlung den Magistrat, die Genehmigung für die übrigen bereits errichteten Kräne nicht auf länger als auf drei Jahre zu erteilen, sowie etwaige neue Kräne der Gesellschaft vorläufig nicht zu fonzessionieren.

in Betracht gezogen werden soll.

Ein Gegenantrag der Soz.- fortschr. Fraktion will die Ges nehmigung zum Betriebe für 1910 und 1911 gestatten und fordert außerdem, daß die Uebernahme der Anlagen in städtische Regie Referent Stadtv. Haberland( A. 2.) betont, daß im Ausschuß allseitig die Ansicht vorherrschte, ein Monopol der Gesellschaft aut alle Fälle zu verhindern; man glaube, mit den vorgeschlagenen Kautelen dieses Ziel erreichen zu können.

Freitag, 11. februar 1910.

beseitigt werden, wollen wir nicht übernehmen. Wir schlagen vor, nehmens. wurden im Berichtsjahre 396 610 000 Personen gegen die Frist nur auf die Jahre 1910 und 1911 zu erstrecken.

Stadtv. Flohr( Fr. Fr.): Wir werden für die Vorlage stimmen. Solche Verkehrseinrichtungen müssen stets den modernsten Anforde­rungen entsprechen. Wir kommen mit der Anlage ohnehin 20 bis 30 Jahre zu spät. Für das Ausladen gilt ein Tarif, den drei Minister genehmigen müssen; die Gesellschaft wird also nicht so leicht hohe Säße festsehen dürfen. Im übrigen ist bis heute noch fein Unternehmen, das sich bewährte, ohne Konkurrenz geblieben; das wird eventuell auch hier geschehen, und die Bäume werden auch hier nicht in den Himmel wachsen. Mit der Zeit freilich wird die Kleinschifferei darunter leiden. Stadtv. Dove( A. L.): Der größte Teil meiner Freunde stimmt für die Ausschußanträge. Wir sind auch keine Freunde von Monopolen, aber dieser Kran ist sicher nicht die Geburtszange für ein Ziegeltransportmonopol.( Heiterkeit.) Die Verkehrsdeputation hat keinen Staatsstreich begangen, sondern durchaus nach ihrer Kompetenz gehandelt.

397 200 000 im Vorjahre befördert; die Einnahme aus der Personen­beförderung betrug 37 779 274 m. gegen 37 886 921 M. im Vorjahre. Die Gesamteinnahme einschließlich der auf Betriebsrechnung verbuchten Nebenerträge beläuft sich auf 38 610 757 M. gegen 38 496 352 M. und die Gesamtausgabe auf 21 164 732 W. gegen Nach der Gewinn- und Berlust­21 569 950 W. im Vorjahre. rechnung ergibt sich für das Geschäftsjahr 1909 einschließlich des Vortrages aus dem Vorjahre ein Reingewinn von 9 922 421 W. ( 9 946 678), aus dem wieder eine Dividende von 84 Proz. auf das Aktienkapital von 100 982 400 m. gezahlt werden soll. Für das Geschäftsjahr stellten sich die Obligationentilgungsquoten auf 1360 600 2. gegen 1314 100 m., die Obligationenzinsen auf 115 356 m. gegen 162 747. im Jahre 1908; die Hypothekenzinsen beliefen fich auf 68 941 m. wie im Vorjahre.

Erhöhung der Butterpreise.

gegen

Kein Fleisch mehr im Topfe des amerikanischen Arbeiters.

Die Gesamtabschreibungen einschließlich der Rücklagen zu den Erneuerungsfonds, der Obligationen- Tilgungsquote und der Ab­schreibung auf den Geschäftsanteil der Großen Berliner Motor­Stadtv. Barth: Es handelt sich hier in der Hauptfache nicht omnibus- Gesellschaft m. b.. fowie der Rückstellung für die M. W. um den Steintransport, sondern um den Steinhandel. Will die Talonfteuer betragen 5 302 594 9. gegenüber 4 667 515 92. der Bruttoeinnahme an die Stadtgemeinde Berlin Gesellschaft florieren, so muß fie den Steinhandel in die Hand Die von andere Gemeinden vertragsmäßig zu entrichtende Ab­bekommen. Ich will nicht, daß die Gesellschaft erst seßhaft wird; und gabe beziffert sich im Berichtsjahre auf 2 640 375 M. gegen hat sie die 3 Jahre hinter sich, dann ist sie in Permanenz erklärt. Stadtv. Cohn( Soz.): Ueber den technischen Fortschritt sind 2 650 747 M. im Vorjahre; der vertragsmäßige Anteil der Stadt­wir alle einig, denn auch wir wollen den technischen Fort gemeinde Berlin am Reingewinn beträgt 862 739 W. schritt absolut nicht ablehnen. Einig sind wir auch darüber, 889 325 M. im Jahre 1908. baß ein Monopol für die Ziegeltransport- Aktiengesellschaft verum so mehr als der letzte Winter für die Straßenbahn sehr günstig Bemerkenswert ist der Rückgang der beförderten Berfonen. hindert werden soll; nur darüber besteht Streit, ob die Vorlage Um die Gefahr des Monopols näher rüdt. Wenn Herr Dove meinte, war, nicht so viel Störungen und Betriebsausfälle infolge Unwetter es handle sich bloß um den einen Kran, so ist das uns zu verzeichnen waren als im Jahre vorher. gefähr dieselbe Methode, die das Mädchen befolgte, als sie auf den Borwurf, daß sie ein uneheliches Kind habe, erwiderte:" Ja, aber Stadtv. Wurm( Soz.): Wenn auch diese Krananlage nur ein nur ein ganz fleines."( Seiterkeit.) Nach drei Jahren wird es Teil dessen ist, um was es sich bei unserer Genehmigung handelt, heißen: Ja, wir haben einmal die Sache, verlängern wir fie Der Verein Berliner Butterlaufleute G. V., der schon mehrfach so ist es doch der bedeutendste Teil, nämlich der Teil der Kette, weiter auf 3 oder 5 Jahre, und so wird es dann weiter gehen. bersuchte, die Butterpreise in die Höhe zu schrauben, hat jetzt einen welche den Ziegelhandel mit der Ziegelproduktion verbindet, so( iderspruch.) Stadtrat Alberti meinte, die Gesellschaft neuen Vorstoß nach dieser Richtung gemacht. Er fündigt eine Er­daß der Berliner Markt von der Gesellschaft beherrscht werden önne das Monopol gar nicht an sich reißen. Das höhung auf 1,50 M. bis 1,60 m. für das Pfund Tafelbutter an. tann, wenn dieses Glied in die Kette eingefügt wird. Hier deckt ftimmt nicht mit den Tatsachen. Jeder der Transportkähne der Bei solchen Preisen wird natürlich noch mehr als bisher nach Ersatz­sich einmal der Standpunkt der Petenten gegen die Vorlage, Steinhandels- Gesellschaft faßt 40 000 bis 41 000 Steine. Der fetten gegriffen werden. Und wenn das in ausreichendem Maße ge­das Brivatinteresse der Kleinschiffer, die Stellungnahme der Kleinschiffer rechnet mit 300 Tagen im Jahre, ich will die Gesellschieht, dann wird man wohl auf die Preissteigerung verzichten Aeltesten der Kaufmannschaft mit dem Interesse der Gemeinde, schaft nicht günstiger stellen, nehme auch für sie 300 Tage an, das müssen. 120 Rähne find vorhanden, macht weil doch die Konzessionierung der Krananlage und die damit in ergibt 12 Millionen Steine. Aussicht stehende Monopolisierung des Ziegelhandels hier zu sehr 1440 Millionen Steine. Der ganze Bedarf Berlins an Mauer- Bierzig Prozent Dividende. Die Aktionäre der Continental übertriebenen Ziegelpreisen führen kann, die auch das Bauwesen steinen beträgt jährlich amei milliarden; sie kann also schon Caoutchouce und Gutta Percha Companie in Hannover sollen, wie Berlins empfindlich beeinträchtigen könnte. Das brandenburgische jebt annähernd% des Bedarfs heranschaffen, wenn sie ge- im Vorjahre, wiederum 40 Prozent Dividende erhalten. Ziegeleigewerbe hat ja tatsächlich in der Zwischenzeit ein Syndikat nügend Ausladepläge hat. Sie fann ja auch die Zahl gebildet; die letzte Wirkung davon muß eine Verteuerung des der Kähne vermehren. Das Unternehmen ist zudem nicht von Wohnens sein. Auch der Preis des Mörtels ist in den legten irgend einem Beliebigen begründet, sondern von der A. G.-G. und Jahren um 50 Broz. gestiegen. Das Interesse der Hausbesizer von Siemens u. Halste, und es ist sehr auffällig, daß diese beiden Man schreibt uns aus Ne to ort: Die amerikanische Union wie der Mieter ist gleichmäßig durch diese Anlage gefährdet. Gs Unternehmungen, die sonst Konkurrenten find, sich hier zu steht im Zeichen der Boykotts gegen die Nahrungsmitteltruists. Um ist auch im Ausschusse nicht der geringste Grund vorgebracht fammengetan haben. Lediglich ihrem Einfluß und ihren die Mitte des Januar fing es in Cleveland an. Dort verpflichtetent worden, warum die Stadt nicht sofort von ihrem Rechte Gebrauch guten Beziehungen zum Kriegsminister fich 20 000 Familien mit etwa 80 000 Stöpfen schriftlich zur Fleisch­machen soll und die von der Werkehrsdeputation erteilte Geist es zu danken, daß die Biegeltransport- Aktiengesellschaft das die Bewegung auf Omaha , Nebraska über, und darauf war es das enthaltsamkeit, bis die Preise heruntergesetzt feien. Dann sprang nehmigung zurüdnimmt und sofort in Verhandlung über die Vorschleuserecht bekommen hat. Es handelt sich hier also nicht Federated Trades Coungit( Gewerkschaftsfartell) von Milwaukee, dec Uebernahme in städtische Regie eintritt. Die Krananlage ist eine bloß um bie Anbahnung eines verlustreichen Geschäfts, wie sozialistischen Hauptstadt Amerikas , das einen Beschluß zugunsten des feststehende und ihre Arbeitsweise lediglich im Interesse einer des Biegeltransports. Das Ziegeleienversorgungsgebiet für Berlin Sozialistischen Hauptstadt Amerikas , das einen Beschluß zugunsten des großen Firma, während die Kleinschiffer meist in der unangenehmen umfaßt eine Menge Stellen nicht weit von Berlin , aber von sehr Bontotts faßte und zum 15. Februar eine Waffenversammlung zu dem Lage find, Ziegel für mehrere Abnehmer in einem Kahn ber- verschiedener Beschaffenheit. Die Gesellschaft hat jedes Geld der gleichen Zweck einberief. Der gewerkschaftliche Zentralförper Pittsburgs frachtet zusammenzuhaben, die sie nicht gleichzeitig abladen können; Welt zur Verfügung und wird leicht imstande sein, die Preise für folgte am 20. Januar, indem er einen Fleischboykott von 60 Tagen sie sind daran interessiert, zunächst einen Teil auszuladen und den Berliner Baumarkt zu normieren. Das kommende Monopol beschloß. In wenigen Tagen nahm die Bewegung dann riefige später einen anderen, so daß inzwischen ein anderer Kahn an ist in der Vorlage nicht nur zu wittern, sondern schon zu greifen. Dimensionen an. Bereits eine Woche, nachdem sie in Cleveland ein­Bauftran, nicht bei einem feststehenden Kran. Es ist also nicht wird die Verkehrsbeputation das nächste Mal beffer auf meile auf Maryland , Delawares, Wisconsin , Missouri , Jowa, den Kran herankommen kann. Das ist aber nur möglich bei einem Von einem Mißtrauensvotum ist hier gar keine Rede; hoffentlich geleitet war, wurde es in der Presse als sicher bezeichnet, daß eine Million Menschen an dem Boykott beteiligt seien, der sich mittler­ein Zufall, daß hier entgegen den sonstigen Gepflogenheiten der paffen. Technik ein feststehender Kran errichtet wurde, sondern ein weiteres Glieb in der Kette der Maßnahme jener Gesellschaft, den die Herren Borgmann und Singer, und die haben die Genehmigung Pittsburg , wie aus Cleveland wurde am 25. Januar berichtet, Stadtrat Alberti: In der Verkehrsdeputation siten doch auch Michigan und Jalinois ausgedehnt und auch schon in Benn­sylbanien, Connecticut und Kansas Fuß faßte. Sowohl aus Kran in ihrem Interesse voll ausnußen zu können und die mit beschlossen. Tatsächlich bewältigt die Biegeltransportgesell- daß 125 000 Menschen den Boylott aufgenommen hätten. anderen Interessenten warten zu lassen oder ihnen alle möglichen schaft nur den dritten Teil des Berliner Bedarfs; diese Angabe New York zögern die Arbeiter noch, von der unfreiwilligen Ver­Ju Schwierigkeiten zu bereiten. Nachdem dem Großbetriebe durch ist auch von allen anderen Interessenten als richtig anerkannt wor das Vorschleuserecht eine außerordentliche Begünstigung zuteil ben. Die Ueberführung der Kräne in die städtische Regie würde minderung des Fleischgenusses zur organisierten Entfagung forts geworden ist, wird diese durch eine solche Art der Anlage zu- an dem Geschäftsgange der Gesellschaft, an ihrer Macht, ihrem suschreiten; in Chicago wird der Stampf dagegen sehr energisch und ungunsten der Kleinschiffer nur noch gesteigert. Neben diesen Einflusse nicht das geringste ändern. nicht ohne Erfolg geführt. In Baltimore wirkt die Federation of wirtschaftlich- technischen Gründen, welche uns zur strikten Ab- Stadtv. Singer( Soz.): Es ist richtig, daß in der Verkehrs- abour in gleicher Richtung mit bürgerlichen Frauenverbänden zu lehnung des Magistratsantrages veranlassen, betonen wir noch deputation diese Sache ohne erheblichen Widerspruch durchgegangen sammen. Natürlich konnte der Boykottsturm beim Fleisch nicht Halt mals, daß wir kein Präzedens dafür schaffen wollen, daß Rechte ist, wenngleich ich schon damals die Anregung der Uebernahme in machen, da ja ungefähr alle anderen Nahrungsmittel ebenfalls enorm der Stadt einer Privatgesellschaft in die hand gegeben werden. städtische Regie gab. Dann aber fette ein 3 wischenspiel ein. berteuert sind, und zwar einschließlich des Brotes. Man hört aus Ganz zufällig, nämlich durch die Verhandlung über die Zeitungs- Zwischen der Magistratsvorlage und der Beratung im Plenum allen Teilen des Landes von Boykottierung auch der Milch, der Butter, Kioske, find wir gewarnt worden, sonst hätten wir von der ganzen erhielt ich eine Menge neues Material, auf Grund dessen wir Sache nichts erfahren, zumal fich die Interessentenkreise viel zu spät Ausschußberatung beantragten. Da haben wir die Genehmia an uns gewendet haben, viel zu spät ihre Rechte geltend zu machen gung der Krane mit aller Energie bekämpft und den Ueber­gesucht haben. Warum soll denn die Stadt nicht in der Lage sein, gang in die städtische Regie gefordert; speziell auf unser einen solchen Kran zu übernehmen, wo andere Städte das längst Betreiben hat der Ausschuß beschlossen. Erhebungen stattfinden zu getan haben? Was soll der Antrag Marggraff? Zwischen ihm laffen bei den Interessenten, und auf Grund der Ergebnisse der und dem Magistratsantrage ist ja taum ein Unterschied. Wozu selben ist weiter beraten worden. Wir haben gar keine Schwenkung die Genehmigung auch noch für zwei toeitere Jahre? Das bedeutet gemacht. höchstens einen Unterschied von einem halben Jahre gegen den Magistratsvorschlag. Ist ein solcher Kran erst ein paar Jahre in Gang, so tann er soviel Unheil an den Kleinschiffern und dem Ziegelhandel angerichtet haben, daß es nachher ganz gleichgültig ist, was hier beschlossen wird, wenn die Einrichtung Monopol einer Kapitalistengruppe geworden ist.( Beifall bei den Sozialdemo­

Iraten.)

Stadtv. Barth( A. 2.): Es ist sehr bedauerlich, daß die ganze Sache jetzt so verfahren ist. Es handelt sich hier nicht um die Aleinschiffer allein, sondern es liegt hier schließlich eine Gr

Nachdem nochmals Stadtrat Alberti und Stadtverordneter Deutsch sich furz geäußert, wird unter Ablehnung aller Anträge der Ausschußvorschlag angenommen.

Die Vorlage wegen Baues zweier Feldbahnen und wegen Errichtung einer Reihe von Baulichkeiten auf den städtischen Stiefelgütern überweist die Bersammlung einem Ausschuß.

Schluß 7% Uhr.

broffelung des Berliner Steinhandels und in der Konsequena eine Der Kongreß der englischen

partel.

der Gier usw.

Daß der Boykott seine augenblickliche Wirkung auf die Markt­preise nicht verfehlt, ist unteugbar. Die unmittelbare Einbuße im Fleischhandel trifft aber viel weniger den Trust als die unab­hängigen Schlächter und kleinen Händler, denn der Fleischtrust kann die boyfottierte Ware in seinen riefigen Stühlhäusern aufbewahren und warten, bis die Arbeiter, soweit sie fich den Lugus noch leisten Tönnen, wieder zu seinen Fleischtöpfen zurückkehren. Der Boykott­schaben wird dann reichlich wieder eingebracht. Innerhalb der Ar beiterfchaft regt sich denn auch bereits eine Reaktion gegen die Boykottidee. Gerade in Cleveland , von wo die Bewegung ihren Aus­gang nahm, war es acht Tage später die berufene Vertretung der orgas nifterten Geſamtarbeiterschaft, die gegen den Boykott Stellung nahm und den Kampf um höhere Löhne und die Errichtung eines städtischen Schlachthauses als wirksamere Heilmittel bezeichnete. Und die gleiche Körperschaft in Toledo erklärte den Boykott, insofern er von bürgerlicher Seite geschürt wird, gar als einen hinterliftigen Versuch, die Arbeiterlöhne zu beschneiden, indem man die Arbeiter­Arbeiterhaft an bedürfnislofere Lebensweise gewöhnt. Zu dieser Auf­Kalamität für den Berliner Baumarkt vor. Eine kapitalkräftige faffung ftimmt jedenfalls die verdächtige Begünstigung des Gesellschaft hat bereits eine Flottille von 120 Rähnen gebaut; Boykotts durch die großkapitalistische Bresse, die freilich nicht das schließt schon von Hause aus die Beteiligung anderer Intera durchweg so ehrlich ist, wie die" New Yorker Evening Post", essenten aus. Wie der Verkehr auf den Wasserstraßen frei ist, Newport, 10. Februar.( Privatdepefche des Vorwärts".) Am die es als das Gute des Boykotts hinftellt, die Arbeiter­sollte man ihn auch frei halten an den Anlegepläßen, die Ver- heutigen Vormittag diskutierte der Kongres stundenlang den Antrag familien zu überzeugen, daß eine vegetarische Ernährungsweise weit tehrszweden dienen. Den Zeitpunkt, wo man die Ueberführung der Weber und des Huddersfielder Gewerkschaftstartells, wonach die besser ist, als man gewöhnlich glaubt. Bedeutend mäßiger ist schon in die städtische Regie vornehmen kann, muß man so turs wie Kandidaten berechtigt sein sollen, offiziell als fozialistische Lauf gelegte Waffenpetition um zolfreie Einfuhr von Fleisch und die Begeisterung dieser Blätter über die in einigen Städten in Um­möglich bemessen. Ich möchte retten, was noch zu retten ist, und beantrage deshalb, die Frist auf nur ein Jahr zu bemessen. Arbeiterkandidaten aufzutreten. Die Hauptrebner für die Erhebung eines Ausfuhrzolles. Beide Maßregeln könnten dem Ich persönlich wäre am liebster für sofortige Berstadt . den Antrag waren der Maschinenbauer Butler und der Buchdrucker Trust weiter feine Beschwerden machen, wenn feine Erklärung. lichung im Sinne der Sozialdemokraten. Beide sind Mitglieder der sozialdemokratischen Partei. daß die Ursache der hohen Preise in der Viehknappheit Stadtrat Alberti: Die Verkehrsdeputation hat die Aufgabe Gegen den Antrag sprachen der Dockerführer Septon und der liege, ebenso wahr wäre, wie sie gelogen ist. Die Parteipresse unt das Recht. für das Lösch- und Badewesen in Berlin zu sorgen Gasarbeiter Clynes. Der letztere forderte den Stongreß namens hat von vornherein ben auf Kleinbürgerliche Experimente herein und alle bezüglichen Anlagen zu genehmigen und zu fördern. Auf des Parteivorstandes auf, den Antrag so entschieden abzus fallenden amerikanischen Arbeitern zugerufen: Kein Hungerſtreit! diese Ermächtigung hin haben wir schon eine Reihe solcher Kran- lehnen, daß er nimmer wiederkehre, da die Einheit und der Fort Kampf! Stärkung der gewerkschaftlichen und politischen Organisation arlagen genehmigt. Nachdem inzwischen der Wunsch der Ver- schritt der Partei von der Beibehaltung des Titels Arbeiterkandidat sammlung, bei solchen Anlagen vorher ihre Zustimmung au geben, geäußert war, find wir sofort diesem Wunsch entsprechend abhängig feien. Der Antrag wurde fodann mit 1492 000 gegen verfahren; in lohalfter Weise ist vereinbart worden, daß der Kran 42 000 Stimmen verworfen. wieder abgerissen werden muß, wenn die Versammlung die Gea nehmigung nicht erteilt. Mit der Verstadtlichung will man den Schäden abhelfen, die für die Zukunft befürchtet werden. Wir werden aber damit nichts erreichen. Wir sind auch nicht in der Lage, die Tarife festzusehen; die bekommen wir diftiert. Diese Gründe lassen es als höchst bedenklich erscheinen, diesen Teil selbst Die Reichsbank ermäßigte am Donnerstag ihren Diskont um in die Hand zu nehmen und zu glauben, daß wir damit die ganze 1, Proz. auf 4 Proz. Gleichzeitig wurde der Lombardzinsfuß für Situation beherrschen. In der Verkehrsdeputation waren früher Darlehen gegen Verpfändung von Effekten und Waren auf 5 Proz. teine Bedenken geltend gemacht worden; man dachte dort fogar an herabgefeßt. einen längeren Vertrag. Jeht haben wir uns auf 3 Jahre be­schränkt, und ich verstehe nicht, warum der Deputation Mißtrauen entgegengebracht wird.

Knee.

Hus Induftrie und Handel.

Diskontermäßigung.

.

der Arbeiter!

Das Beste des Boykotts ist seine alarmierende Wirkung auf die

öffentliche Meinung, der von ihm ausgehende Geist der Empörung

gegen das llebel. Ein deutschbürgerliches Blatt New Yorts zitierte dieser Tage folgendes Eingeständnis des republikanischen Senators Elfins von West Virginia : Die jetzigen Zustände lassen sich nicht biel länger ertragen, denn die Arbeiterlöhne find von den Lebens­mittelpreisen bereits überholt worden. Das bedeutet, daß die großen Maffen nicht mehr menschenwürdig leben tönnen. Wenn eine Familie nicht hungern soll, müssen die Kinder in zartem Alter zur Arbeit getrieben werden, um verdienen au Der Senator, der keine andere als die kapitalistische Zivilisation helfen. Das ist der Untergang der Bivilisation". Daß fennt, nicht zu schwarz sieht, bewies am gleichen Tage folgende bürgerliche Beitungsmeldung aus St. Louis : Die hohen Lebense

Die Bank von England ermäßigte ihren Diskont ebenfalls um mittelpreise haben viele Familien gezwungen, ihre Kinder anstatt in Prozent auf 3 Prozent.

Große Berliner Straßenbahn.

Stadtv. Deutsch ( foz. fortschr.): Alle diese Ausführungen fönnen unsere sachlichen Bedenken nicht beseitigen. Nachdem nun einmal eine Anzahl Kräne tongeffioniert zu unserem Bebauern find, tann man fich nicht auf den Standpunkt der äußerster Linken Das finanzielle Ergebnis des Jahres 1909 wirb bon ber Ver stellen:„ Weg damit!" Die Verantwortlichkeit dafür, daß sie wieder waltung als befriedigend bezeichnet. Auf den Bahnlinien des Unter­

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die Schule zur Arbeit zu senden. Noch nie vorher sind so viele Gesuche um Arbeitszertifikate für Kinder beim Fabrikinspektor ein­gelaufen und fast in jedem einzelnen Falle als Begründung die herrschende Teuerung angegeben." Schlimmere Erfahrungen sollten nicht nötig sein, um ein Bolt flug zu machen!