Nr. 36. 27. Jahrgang.
Sonnabend, 12. Februar 1910.
Nieder mit der Junkerschaft!
Das muß nach den Herausforderungen des Oldenburg und des Wahlrechtsmachwerks die Parole aller Entrechteten sein! Ein Mittel im Kampf gegen die Junker ist der Schnapsboykott!
33. Sihung vom Freitag, den 11. Februar, nachmittags 1 hr.
Am Bundesratstisch: Kriegsminister v. Heeringen. Die
zweite Lesung des Militäretats wird fortgesetzt beim Kapitel„ Betleibung und Ausrüstung der Truppen".
Abg. Dr. Goerde( natl.) begründet eine Resolution Basser mann( natl.) auf Vorlegung einer Denkschrift über die Organt sation des Militärbekleidungswesens, über die Kosten der Berwaltung und Herstellung der Militärbekleidungsstücke nach dem alten und dem jetzt in Einführung begriffenen System.
Denkschrift vorzulegen.
Kriegsminister v. Heeringen erklärt sich bereit, die geforderte Abg. Dr. Faßbender( 3.) wünscht stärkere Berücksichtigung der Handwerker, besonders der Handwerkergenossenschaften, bei der Vergebung von staatlichen Lieferungen.
Abg. Stüdlen( Soz.):
gegeben, aber durch Stärkung der Seimindustrie wird der Herd der Tuberkulose immer wieder gestärkt! Deshalb berlangen wir in erster Linie Herstellung der Arbeiten in eigener Regie, soweit sie aber bergeben werden, muß die Heeresverwaltung sich um die Lohnfäße und um die gesundheitlichen Berhältn je der Werkstätten fümmern.( Sehr richtig! bei den Sozialbemotraten.) Ferner müßte die Verwaltung der übermäßigen Ausbeutung der Dekonomiehandwerker entgegentreten; bei einem
Stundenlohn von 7 Pf.
mußte ein Mann beim Regimentsschneider Kilian in Hanau zehn Stunden hindurch arbeiten, und wahrscheinlich ist das kein bereinzelter Fall! Das Wohlwollen, das der Kriegsminister den Handwertern entgegenbringt, möge er auch den Arbeitern entgegenbringen.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.)
Abg. Wiedeberg( 3.): Ich bitte den Kriegsminister im Gegensatz zu meinem Borreoner, den Heimarbeiterinnen recht biel Arbeit zukommen zu laffen, aber auf möglichst direktem Wege, damit der Lohn nicht beim Unternehmer bleibt. Kriegsminister v. Heeringen sagt möglichst wohlwollende Be. rücksichtigung der Handwerkervereinigungen bei Vergebung von
Lieferungen zu.
Abg. Sommer( frs. p.): Meine Freunde glauben im Gegenab au dem Abgeordneten Albrecht, daß die Heeresverwaltung auch dafür zu sorgen hat, daß das Handwerk wieder goldenen Boden bekommt. Die fostspieligen Paradeuniformen sollten beseitigt werden.( Bravo ! bei den Freisinnigen.) bleiben, denn man soll aus dem Soldatenleben doch nicht alle Kriegsminister v. Heeringen: Die Paradeuniformen müssen Boesie herausstreifen.( Heiterkeit.) Für die ganze Armee fosten die Paradeuniformen nur 120 000 m., das ist also gar nicht der Rede wert gegenüber dem ethischen Wert dieser Uniformen. ( Lachen bei den Sozialdemokraten. Zustimmung rechts.)
Der Resolution Bassermann werden wir zustimmen und für die dritte Lesung wollen wir eine Resolution beantragen, die sich auch auf die anderen Betriebe erstrect; denn in alle Betriebe muß hineingeleuchtet werden. Es darf nicht wieder vorkommen, daß für 20 Millionen Mark blaues Tuch lagert, wie das in der Budgettommission enthüllt worden ist. Das macht jährlich einen Bins verlust von 1 Million Mark! Das Geld wird trok der schlechten Finanzlage des Reiches einfach auf die Straße geworfen. 23as mag alles in Waffen und Munition in überflüssigen Mengen lagern! Besonders bei der Kavallerie sollen überflüssige Quantitäten an Sätteln und Lederzeug vorhanden sein. Die Bekleidungsämter arbeiten viel teurer als früher die Defonomiehandwerker; der Grund liegt vor allem in der mili tärischen Beitung der Bekleidungsämter. Die Offiziere haben ja gar nicht die nötige technische Vorbildung für diese Stellungen und sollten sich von selbst gegen eine solche Verwendung zu Dingen, von denen sie nichts verstehen, auflehnen. Jebenfalls sollte man die Bahl ber Stabsoffiziere bei den Beau Kleidungsämtern erheblich einschränken.
Abg. Erzberger( 3.) erkennt die Kritik des Vorrebners als berechtigt an und wünscht ebenfalls die von der Resolution Basser mann verlangte Denkschrift.
Abg. Albrecht( Sog.):
Die Zahl der Offiziere bei den Betleib.ingsämtern steigt bes ständig; statt beren sollte man mehr fachmännisch und kaufmännisch geschulte Kräfte in die Stellen bei den Bekleidungsämtern bringen. Bei taufmännischer Leitung könnte eine Ansammlung von Militärtuch für 20 Millionen Mart nicht vorkommen. Es scheint, als ob die Offiziere von den patriotischen Lieferanten tüchtig eingefeift werden.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Daß mit Lieferungen auch Handwerker bedacht werden, dagegen haben auch wir nichts, aber so darf man es nicht hinstellen, als ob man das Handwerk durch die Armeelieferungen fünstlich erhalten will. Vor allem soll die Verwaltung aber auch an die Arbeiter denken und bei der Vergebung von Arbeiten auf Einhaltung der tariflichen und gewerkschaftlichen Arbeitsbedingungen bringen.( Lebhafte Bustimmung bei den Sozialdemofraten.) Heute ist dafür gar keine Garantie gegeben, weil die Unternehmer, welche die Lieferungen bekommen, die Arbeiten weiter bergeben, so daß sie schließlich vielfach sogar in der Heimindustrie zu den erbärmlichsten Löhnen gefertigt werden! Millionen werden jährlich zur Bekämpfung der Tuberkulose aus
Kleines feuilleton.
er unter anderem seinen Roman Krante Liebe" schrieb, den er
Abg. Bauli- Potsdam( f.): Die Seele der Bekleidungsämter find die Handwerksmeister, und gerade deren Stellung ist außer ordentlich gedrückt; die Offiziere können diesen Meistern boch baran denken, die Stellung der Handwerksmeister bei den Beteine sachgemäßen Weisungen geben! Daher sollte man vor allem fleidungsämtern zu heben. Herrn Albrecht gegenüber bemerke ich, daß die Militärverwaltung allen Anlaß hat, das Handwert unterſtüßen, aber um die Löhne, welche die Unternehmer zahlen, fann fich die Militärverwaltung nicht fümmern.( Widerspruch bei den Sozialdemokraten.)
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Sommer bemerke ich, daß wir keineswegs gegen die Heimarbeiter Abg. Albrecht( Soz.): Den Abgeordneten Wiedeberg und auftreten ich erinnere nur an den Heimarbeiterschußtongreß. Wir verlangen aber, daß die Militärverivaltung die Arbeiten in erster Linie in eigener Regie ausführen läßt; dadurch wird auch Arbeitsgelegenheit für die Heimarbeiterinnen geschaffen. Abg. Jrl( 3.): Wenn die Handwerkervereinigungen Arbeit zugewiesen erhalten, liegt das auch im Interesse der Arbeiter. Abg. Wiedeberg( 8.): Es gibt viele Heimarbeiterinnen, die nicht in die Fabrik gehen können, Herr Albrecht: geschiedene Frauen usw. Diesen sollte die Heeresverwaltung direkt Arbeit zuweisen.
Hierauf wird das Stapitel bewilligt und die Resolution Bassermann angenommen.
Beim Kapitel Garnisonberwaltungs- und Servis wesen" bitten die Abgg. Werner( Ant.), Dr. Görde( natl.), Arning( natl.) um fleine Garnisonen für kleine Städte in ihrem betreffenden Wahlkreise.
Oberst Wandel sagt tunlichste Berücksichtigung der Rufe nach fleinen Garnisonen zu.
Die Abgg. Dr. Görde( natl.) und Erzberger( 8.) wenden sich gegen die vom Abg. Werner( Ant.) vorgetragenen Wünsche verschiedener Militärbeamtenkategorien um Aufbesserung. Nach
der vorjährigen großen Gehaltsaufbesserung müsse erst einmal Ruhe eintreten.
Das Kapitel wird bewilligt. Beim Kapitel„ Ersaß- und Reservemannschaften sowie Arrestanten auf dem Marsche" wendet sich Abg. Dr. Müller- Meiningen ( frs. Vp.) gegen die drakonische und viel böses Blut machende Bestrafung von Personen des Beurlaubtenstandes wegen Bergehen gegen die verwickelten und Laien oft kaum verständlichen Paßvorschriften. Durch solche Nadelstiche ruft man nur Unzufriedenheit hervor.( Sehr richtig! links.) Abg. Gothein( frs. Vg.) fragt, ob ein Erlaß vorliege, der eine schärfere Bestrafung der Baßbergehen vorschreibe.
Oberst Wandel stellt die Gristenz eines solchen Grlaffes in Abrede. Bei einem der von Müller- Meiningen angeführten Fälle handle es sich um einen Vorbestraften.( hört! hört! rechts.) Abg. Geck( Soz.):
nur bestätigen. Auch mir sind Fälle bekannt, in denen wegen leichter Paßbergehen, die noch dazu aus untenntnis erfolgten, fofort zu verbüßende Arreststrafen von 48 Stunden verhängt wurden.( Hört! hört! lints.)
Ich kann die Ausführungen des Kollegen Müller- Meiningen
Das Kapitel wird bewilligt.
Zum Kapitel Reisegebührnisfe" hat die Budgetfommission eine Resolution angenommen, in welcher der Wunsch ausgesprochen wird, daß die Kontrollversammlungen der Bersonen des Beurlaubtenstandes alljährlich nur einmal stattfinden mögen.
Abg. Naden( 3.) empfiehlt die Resolution. Abg. Dr. Görde( natl.): Meine Freunde halten es für bebentlich, ber Resolution zuzustimmen, da sowohl die Frühjahrsals die Herbstkontrollversammlung von der Heeresverwaltung für
notwendig gehalten wird.
Abg. Dr. Müller- Meinigen( frf. Bp.): Meine Freunde werden der Refolution austimmen, obwohl sie vom Zentrum stammt; wir sammeln feurige Kohlen auf Ihr Haupt.( Seiterkeit.)
Abg. Stüdlen( Soz.):
Troß der von der Kommission gemachten Abftriche betragen die Reisegebührnisse in diesem Kapitel noch rund 12 Millionen Mark, und dazu kommen noch Reisegebührniffe in 23 anderen Kapiteln. Es wäre interessant, au wissen, wieviel im ganzen für Reisen bezahlt wird. Es wird im Heere viel zu viel gereift. Ein kome mandierender General erhält
pro Tag 35 M.,
also gewiß ausfömmlich. Unhaltbar ist es auch, daß angeklagte Offiziere für die Reise zum Gericht Tagegelder bekommen. Ueberflüssig scheinen auch die vielen Reisen von Offiziersdeputationen zu Beerdigungen usw. ins Ausland. Diese haben einen rein höfischen Anstrich und haben nichts mit der Wehrhaftigkeit zu tun. Weiter muß ich einen schon im Vorjahre erwähnten Fall noch einmal zur Sprache bringen. Ein General, der zehn Tage in Döberitz sein mußte, ließ, um Tagegelder beanspruchen zu können, einen Schreiber und eine Ordonnanz in Berlin zurück, obwohl alle Arbeiten in Döberit verrichtet wurden!( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Derselbe Herr hat, als er zum General be fördert wurde, Umzugsgelder liquidiert, ohne überhaupt umges zogen zu fein! Im vorigen Jahre hat Herr General v. Lochom hier erklärt, er halte einen solchen Vorgang für unmöglich. Inzwischen hat eine Untersuchung alle meine Angaben bestätigt, aber das Gericht des Gardetorps hat dem General den guten Glauben zu gebilligt!( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Jedenfalls scheint dieser Herr eine sehr eigene Art von Vorgesetzter zu sein. Das au viel berausgabte Geld muß zurückgefordert werden.
Kriegsminister v. Heeringen: Die Liquidationen des Generals waren im Einklang mit der Gebührenordnung. Seine Umzugs
ist ein Kunstwert an sich und hat die Direktoren des Theaters ein Klassencharakter der Ideale nichts weiß. Dann trat Bruno Vermögen gekostet. Es fehlt nicht an Skeptikern, die in diefem stetig ille mit Nachdruck für die freie Bildung aller Volksgenossen ein wachsenden Buge zur Steigerung des Bruntes und der Echtheit der Aus- und begründete feine Forderung vom Ostwaldschen Standpunkt der Der Bohème- Jäger. Der norwegische Schriftsteller Hans Jäger ftattung eine schwere Gefahr fowohl für die dramatische Stunft wie für die Energetit aus, die verlange, daß alle im Wolfe fchlummernben ist am Dienstag in Kristiania gestorben. Er ist 54 Jahre alt wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Theater ſehen, aber die Be- Schäße gehoben würden. Unentgeltlichkeit aller Bildungsmittel, geworden. Die letzte Beit wohnte er in einem Hotel, ziemlich ein- begung greift immer weiter um fich. Jezt sind auch in New York Beseitigung der Militär- und Marinelaften böten die Mittel bazu. fam und nur mit einem fleinen Streis von Freunden Umgang große Werkstätten entstanden, die jahraus jahrein damit beschäftigt In all den schönen Reden vermißten wir das eine erlösende pflegend. Hans Jäger ist Ende der achtziger Jahre durch seinen find, das Ausstattungsbedürfnis der amerikanischen Bühnen zu Wort: daß die Energielehre jeweils die Konzentration aller Sträfte großen Roman Die Kristiania- Bohème", der treffliche Schilde befriedigen. Nur echte, tostbare Stoffe fommen noch zur auf einen Bunkt verlangt, und das Mittel, berehrte BildungsVerwendung; das beste Material ist für die Bühne gerade freunde, das uns zur befferen Volksbildung allein verhelfen fann, rungen des Künstler und Studentenlebens der norwegischen noch gut genug; da liegen in großen Haufen auf- heißt zunächft: ein freies Wahlrecht für Preußen! Hauptstadt enthält, weithin bekannt und bei den Vertretern Nach wehen der Segeffionstrifis. Herr Paul der bürgerlichen Moralheuchelei berüchtigt geworden. Man fand geschichtet prachtvoll getönte alte Brokatftoffe oder farbenglühende das Buch unfittlich. es wurde Anklage gegen Jäger erhoben, er bunte orientalische Seidengewänder, kunstvoll gearbeitete Spigen. Gaffirer, ber bisherige Geschäftsführer der Sezeffion, ist aus verlor sein Amt als Barlaments stenograph und wurde zu anderthalb Welche Preise die amerikanischen Opernleiter heute für Kostüme an dem Vorstand der Sezeffion ausgetreten und hat sein Amt als Jahren Gefängnis verurteilt. Später begab er sich nach Baris, wo Staatsfleid, wie es die Chordamen in„ Rigoletto" tragen, ist aus u. a. auch gegen die Doppelstellung Cassirers als Kunsthändler und legen, wird in einem Auffaß des World Magazine" erzählt. Ein Geschäftsführer niedergelegt. Die Angriffe der Opposition waren jedoch aus Furcht vor der Beschlagnahme nicht öffentlich erscheinen beſter Seide, aus Brokat oder aus Samt gearbeitet und fostet 800 m. maßgebendes Borstandsmitglied eines Künstlervereins gerichtet geließ. Sein legtes großes Wert war„ Die Bibel der Anarchie", die von diesen Kostümen werden zur Aufführung des Rigoletto" nicht wesen. Herr Caffirer andererseits hofft durch seinen Stücktritt die im Jahre 1906 im Gyldendalschen Verlag erschienen ist, ein um weniger als rund 50 gebraucht, so daß allein die Kostüme der Hofdamen Freiheit feines Urteils im vollen Maße wiederzugewinnen. -Der Klapperstorch der Königin". Karl Böttchers fangreiches Werk und eine gewaltige Anklageschrift gegen die die Opernverwaltung über 40000. toften. Dazu treten noch die tapitalistische Wirtschaftsordnung und das Privateigentum, als das offoftüme, die Staatsgewänder der männlichen Chormitglieder. fatirische Komödie, deren Uraufführung in Halle a. G. der füralidh Grundübel des Elends und der Not, worunter die Menschheit leidet. Ein Ballettkostüm für die New Yorker" Aida"-Vorstellung kostet von verstorbene Autor noch beiwohnen konnte, wird auch auf die frans „ Nieder mit dem Eigentumsrecht! et mit dem Geld!" heißt es in 160 bis zu 320 M.; in der Oper treten 40 Tänzerinnen auf, sodaß zöfifche Bühne fommen. Galipaug wird die Hauptrolle übernehmen. fichmettert sie. die teuflischen rund 10 000 M. nur für die Kostüme des Balletts in diefer einen In Berlin geht das Stück demnächst im Luisen Theater in Ketten, die die Füße der Menschheit an die verfluchten Bleiklöße Oper angelegt werden. Für die" Carmen"-Aufführung wendet die Szene. fesseln, damit sie frei und stolz emporschweben fanm, jubelnd das amerikanische Oper nicht weniger als rund 30 000 m. allein für die Der Schachwetttampf Easter- Schlechter wurde Kostüme des Chores auf; zu diesem Etat treten dann noch die Donnerstagabend in Berlin beendet. Erst die letzte Partie brachte Ziel ihrer großen Bestimmung zu verfolgen: das Univerfum zu erobern und sich darin einzurichten wie ein Herr in feinem eigenen Stoſtüme der Solisten, die für sich allein ein Vermögen bedeuten, die Entscheidung zugunsten Lasters, dem Schlechter bis dahin voraus Gauie. Was, zum Teufel, zögert Ihr noch? Berreißt doch, die dann die Dekorationen, deren Preis im gleichen Verhältnis wie der war. Von den zehn ausgemachten Partien waren acht remis, eine der Garderobe gewachsen ist. Ketten und macht die Menschheit frei. Laster hat seine Weltmeisterschaft laßt dieien vieltausendDie Welt, deren einziges Biel das Geldmachen ist, muß natür- also gegen den ebenbürtigen Gegner gerade noch behauptet. Schachjährigen Wahnwiz endlich einmal ein Ende nehmen!" Hans Jäger war auch eine Zeitlang" Socialdemokratens" Mit- lich dahin kommen, alle Dinge nach ihrem Geldwert zu beurteilen. freunde machen wir darauf aufmerksam, daß einige der gespielten arbeiter und redigierte Ende der neunziger Jahre den Auslandsteil. Eine Ausstattung, die nicht viel gekostet hat, ist schon von vornherein Bartien in der Deutschen Arbeiter- Schachzeitung" mit Analysen verUnser Bruderorgan in Kristiania widmet ihm einen ehrenden Nach- nichts. Der tapitalistische Theaterbesucher will nicht mehr Phantasie öffentlicht werden. ruf und schreibt unter anderem:„ Hans Jäger starb, wie er gelebt und Jalufionskraft im Theater aufbieten, seine robe Progenmanier hatte: start, unbeugfam und unverföhnlich der Welt gegenüber, die wil alles luguriös und teuer, womöglich mit Preisangabe. so viele mißhandelt, betrogen und unterdrückt hat, die Welt, die auch ihn zu zerschmettern suchte, es aber nicht fertig brachte. Hans Jäger starb als ein Sieger."
dem Vorwort dieses Buches.
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In seiner legten Beit arbeitete er an einer Schrift über den Sozialismus, die er fast vollendet hat.
Notizen.
gewann Schlechter, eine Laster.
-Bon Charcots Sübpolegpedition. Nach Tele grammen aus Punta Arenas hat der Dampfer„ Sud", der bort angekommen ist, gemeldet, daß er den Dampfer Pourqui Pas" der Südpolarexpedition des Dr. Charcot verankert im Hafen von Port Galast im Gebiete der Magellansstraße angetroffen habe. Der Kommandant des" Sud" übergab dem Dr. Charcot frische Lebensmittel. Dr. Charcot hat über seine Expedition feinerlei Auskunft gegeben. Seit zwei Jahren war von der Expedition keine Nachricht mehr eingetroffen.
- Ostwald in der Freien Hochschule. Zu Ehren des fürzlich mit dem Nobelpreis bedachten Prof. Ostwald, der nach einem Leben reicher und fruchtbringender Arbeit als Theoretiker der Chemie Was moderne Bühnenausstattungen toften. Die Rolle, die die und Hochschullehrer sein Amt niedergelegt hat und sich jetzt zum EntBühnenausstattung, der Prunk und die Echtheit der Kostüme in der fezen seiner Kollegen mit allgemeinen Fragen und öffentlichen Vor-- Ein Plagiat Prozeß. Der Wigblattreballeur Jenker modernen Theaterkunst spielen, ist in den legten Jahren immer be- trägen befaßt, veranstaltete die Berliner Freie Hochschule am Donners in Temesvar verklagte den Komponisten Lehar , den er beschuldigt, deutender geworden; wo früher mit verhältnismäßig geringen tag einen Kommers. Professor Ostwald hielt eine Ansprache das Libretto der Operette Zigeunerliebe" von ihm plagiiert zu Mitteln der Verfuch der Wiedergabe dramatischer Meisterwerke ge- über den Optimismus als Prinzip des Lebens, haben. Die Verhandlung findet demnächst vor dem Wiener Gericht wagt wurde, muß der moderne Theaterdirektor heute Zehntausende, die neben sehr viel Vortrefflichem erkennen ließ, daß statt. Die Terte der modernen Operetten find derart blamabel, ja oft Hunderttausende für die Inszenierung eines einzigen Werkes der Praktiler Ostwald bon der materiellen und sozialen daß wirklich leberwindung dazu gehört, fich als Water wenn auch ausgeben. Die Bühnenausstattung des vielberühmten Chantecler" Bebingtheit auch der Lebensanschauungen und bon dem nur eines plagiierten Tertes zu belennen.