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ansässig machte. Nach Fall des Sozialistengefezes im Jahre 1890| ftraße 12, hatte sich beint Spielen ein Gefäß als Helm auf den 1 Lasten kommt das Weib nfe zu furz, aber es bleibt ausgefchloffen fehrte Dabers nach Berlin   zurück, wo er wieder eine Beit lang mit Stopf gestülpt. Als er dann das Gefäß wieder herunterziehen von allen staatsbürgerlichen Rechten. arbeitete. Dann aber zog er fich zurück und trat nicht mehr hervor, wollte, gelang ihm dies nicht. Auf das furchtbare Geschrei des Der Macht- und Ausbeutungshunger der herrschenden Sippen wozu ihn auch Krankheit nötigte. Die wenigen Alten aus der vor- Knaben cilte die Mutter herbei, doch auch diese versuchte vergeblich, proklamiert das schamloseste Unrecht als gottgewollte Einrichtung! fozialistengesetzlichen Zeit werden fich Dabers noch erinnern. ihr Kind zu befreien. Nachbarsleute machten ebenfalls vergebliche

Unter zahlreicher Zeilnahme wurde gestern nachmittag der Anstrengungen, den Topf zu entfernen. Man rief schließlich einen Das Aufbäumen dagegen verhöhnt des Junkertums Geschäftsführer Unter zahlreicher Zeilnahme wurde gestern nachmittag der Schlosser herbei, der mit der Bange längere Zeit an dem Kinde als Sittenverohung. Es fehlte nur noch, alle Soldatenizhandler Genoffe Robert Weber auf dem Friedrichsfelder Friedhofe zur herumarbeitete, doch auch ihm sollte es nicht glüden, mit Erfolg vor- und Streifbrecher in die erste Wählerabteilung zu verweisen, dann legten Rube bestattet. Der Wahlverein des vierten Wahlkreises, zugehen. Nun ging es mit dem Knaben, der schreckliche Qualen zeigte die Sittlichkeit der Wahlrechtsreform sich in vollster Glorie. der Holzarbeiterverband, die Kollegen der Innungskrankenkasse der auszustehen hatte, nach der Unfallstation in der Steinmetzstraße. Besser als durch den Entwurf der Regierung fann die preußische Tischler, der Arbeiter- Sängerbund hatten Vertreter mit Kränzen Auch hier war es nicht möglich, das Gefäß herunterzubekommen. Eigenart der Rückständigkeit und Brutalität nicht an den Pranger entfendet. Außerdem waren die Berufskollegen des Berstorbenen in Endlich wurde die Hilfe der Feuerwehr in Anspruch genommen. gestellt werden. Das Volk hätte die moralische Stäupung, die großer Anzahl erschienen, um dem unermüdlichen Kämpfer für die Auf der Feuerwache in der Erkstraße wurde der kleine P. nach politische Mißhandlung, die materielle Wehrlosmachung verdient, Organisation das legte Geleit zu geben. In der Leichenhalle wenigen Minuten durch Aufschneiden des Topfes mittels einer Blechbie der Schandentwurf bedeutet, wenn es ihn sich gefallen ließe. Eine noch nicht erlebte Demonstration, die Kundgebung des ent­würdigte Genosse Otto Büchner in zu Herzen gehenden Worten schere aus seiner qualvollen Lage befreit. das Wirken des Verstorbenen. Der Gesangverein Männerchor Charlottenburg. schlossenen Willens, ihn nicht erdulden, muß die Giftpflanze ver. Ost", dem Weber als Mitglied angehört hatte, widmete dem Toten nichten. den letzten Scheidegruß.

Daß dabei die Frauen nicht fehlen dürfen, sie zu Hauf dabei sein müssen, ist selbstverständlich! Sie haben doppelten Grund zu demonstrieren, der Regierung ein Pfui! entgegen au schleudern. Ginmal, weil sie selbst sowohl vom passiven als auch vom aktiven Wahlrecht ausgeschlossen bleiben, dann aber auch wegen des Privi­

Mordversuch und Selbstmord. In der Zaubenkolonie am Kranten­haus Westend   spielte fich gestern nachmittag eine blutige Liebes­tragödie ab. Gegen 4 Uhr wurde dort der Arbeiter Baul Ein Einbruch in einer Drtskrankenkasse. In dem Hause Wasser: Gramin sy aus der Snobelsdorffftr. 7 erfchoffen aufge torstraße 10/11 hat die Ortsfrankenkaffe der Gürtler im ersten Stock funden. Neben ihm lag feine Geliebte, die Arbeiterin Margarete des Borderhauses und des rechten Seitenflügels ihre Kaffenräume. Raddy aus der Knobelsdorffftr. 50 schwer röchelnd, durch zwei Ueber diesen steht jetzt eine Wohnung leer. Geldschrankeinbrecher, die fich wahrscheinlich gestern abend auf dem Grundstück hatten ein Schüsse verletzt. Das Mädchen wurde nach dem Westender Kranken legiendharakters des geplanten Wahlrechts. Die Reform würde die des Mannes nach dem Schauhaufe gebracht. Beide stehen erst im 21. Lebensjahre. Spandau.

tür der leeren Wohnung auf, schnitten ein Stück aus dem Fußboden heraus und gelangten durch die Deffnung in die Geschäftsräume der Staffe hinunter. Hier erbrachen sie im Kontor die Bulte und den Geldschrank und erbeuteten daraus gegen 3000 M. Genau ist die Summe noch nicht festgestellt. Die unbekannten Täter ließen einen Bohrer und einen alten Regenschirm, mit dem sie Mörtelstücke der Dede beim Durchbrechen aufgefangen hatten. zurüd.

Lieber sterben, als die Kinder hergeben. Ein tragischer Bor­gang hat sich in dem Hause Wiesenstr. 32 abgespielt. Die dort wohnhafte Witive Luise Sch., die in den ärmlichsten Verhältnissen lebt, hat zwei Kinder im Alter von 13 und 14 Jahren. Nachbars­leute hatten bald bemerkt, wie es mit den petuniären Verhältnissen der Witwe stand, und um der Frau eine Erleichterung zu ver­schaffen, war der Beschluß gefaßt worden, die beiden Kinder in ber Belleftiftung in der Quizolvoftraße, wo sie gut aufgehoben ge­wesen wären, unterzubringen. Es wäre auf diese Weise ermöglicht worden, den Kindern gute Nahrung und eine ordentliche Erziehung angedeihen zu laffen. So erschienen denn gestern in der Behausung der Witwe ein Arzt und eine Schwester, um die Kinder abzuholen. Frau Sch. weigerte sich aber ganz entschieden, ihre Kinder heraus­zugeben. Alle gütlichen Vorstellungen halfen nichts. Man wandte sich schließlich an die Polizei und als ein Beamter erschien, bat die Frau weinend und händeringend, man möge ihr doch die Kinder laffen. Lieber wolle sie sterben, als die Kinder hergeben. So blieb denn nichts anderes übrig, als unverrichteter Sache wieder fortzu­gehen.

Schiffsräuber suchten in den letzten Tagen die an der Char­lottenburger Schleuse überwinternden Zillen heim und machten in vielen Fällen gute Beute. Um der Diebe habhaft zu werden, organisierten die Schiffseigner eine Nachtwache. In der ver­floffenen Nacht überraschten nun die wachehaltenden Bootsleute awei 20- bis 22jährige Männer, die im Begriff waren, auf einem Kohlenkahn einen Einbruch zu verüben. Bei dem Anruf der Wächter ergriffen, die beiden die Flucht und es entwickelte sich nun eine wilde Jagd über die Billen hinweg. Als die Spizbuben fahen, daß es ihnen nicht gelingen würde, zu entkommen, zogen fie plöblich ihre Revolver hervor und schossen damit blindlings auf die Verfolger, die ihererseits ebenfalls von mitgeführten Schußwaffen Gebrauch machten. Glücklicherweise wurde bei diefem Seegefecht" niemand verletzt. Schließlich gelang es mit Hilfe von Schußleuten, die beiden Schiffsräuber nach kurzem Handgemenge festzunehmen. Es find bie ftellungslosen Boots­männer Peter Wandel und Emil Güldenpfennig, die gestanden, bereits eine Anzahl derartiger Einbrüche verübt zu haben. Schiffsdiebe treiben auch auf den Gewässern in der Umgebung Berlins   ihr Wesen. So wurde in der verflossenen Nacht auf den im Rummelsburger See vor Anker liegenden Schleppdampfern " Stralau und Gertrud" Ginbruchsdiebstähle verübt. In beiden Fällen handelt es sich allem Anschein nach um dieselben Täter, Die in den Maschinenraum eindrangen und von den Maschinen Metallteile im Gesamtwerte von fast 600 m. gewaltfam ent­fernten. Von den Dieben, die ziemliche Sach- und Ortskenntnis gezeigt haben, fehlt bisher noch jede Spur.

entrechten. Die Majestät des Schußmannes, auf das politische Gebiet übertragen, soll eine neue Fessel für die Arbeiterbewegung werden, Darkber kann nun aber fein Zweifel fein, daß eine Berschlechterung des Wahlrechts für die Männer die Groberung des politischen Rechtes für die Frauen weiter hinausschiebt.

Jeder Peitschenschlag, den das Schnapsjunkerregiment auf dem Gebiete des Wahlrechis den Männern verfest, wird für das weib liche Geschlecht doppelt fühlbar. Muß schon brennende Scham ob des Sohnes und Spottes, mit dem der Hausknecht des Juntertums, die preußische Regierung, das Bolt behandelt, die Männer zu ener gischem Protest aufpeitschen, um so mehr die vielfach verhöhnten und mißhandelten Frauen.

Darum herbei Ihr Frauen und Töchter des Bolles! Erscheint am Sonntag ohne Ausnahme in den Proteftver sammlungen! Zeigt, daß Ihr der Schnapsjunker und Heiligen Herrschaft und Anmaßung endlich überdrüffig ſeld! Herbei zum Protest!!

Berbot der Nachtarbeit für Frauen. Der österreichische Handels­minifter übermittelte dem Präsidium des Abgeordnetenhauses einen Gefeßgentwurf betreffend das Verbot der Nachtarbeit der Frauen in industriellen Unternehmungen. Der Entwurf ist zur Durchführung der Berner Konvention von 1908 bestimmt, der Defterreich- Ungarn  beigetreten ist.

Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 13. Februar, vormittags 9 Uhr, Bappel- Allee 15-17: Freireligiofe Borlesung. Vormittags 11 br: Kleine Frankfurter   Str. 6: Bortrag von Herrn Dr. B. Wille: Die Mythen bon Paulus und Petrus  ". Damen und Herren als Gäste sehr willkommen.

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Vermischtes.

Stadtverordnetenversammlung. Es waren zunächst wieber einige Spezialetats festzustellen. In erster Linie der Forstetat, der in der vorigen Sizung nicht festgestellt werden konnte, weil der Etatsausschus 10 000 2. abgefekt hatte für Ausbaggerung der Kuhlake und die Versammlung dieser Ausbaggerung zugestimmt hatte. Der Magistrat verlangte die Wiedereinstellung der Summe, da dieselbe bereits ausgegeben ist. Wohl oder übel mußte fich die Bersammlung diesem zwingenden Grunde fügen und die 10 000 m. wieder einsehen. Der Stat wurde nunmehr mit einer Einnahme bon 65 546,50 M. und einer Ausgabe von 50 167,50 M. festgefeßt. Alsdann kam der Straßenbahnetat wieder an die Reihe, der bereits die vorige Versammlung auch längere Zeit beschäftigt hatte. Namentlich wegen zweier Hauptmomente war dieser Etat an die betreffende Deputation zurüdgegeben worden. Das erste betraf die Erhöhung der Arbeitermonatskarten von 2 auf 3 M., das zweite den Wegfall der Zahlmarten am Sonntage. Die Deputation war zu dem Beschluß gekommen, den Wegfall der Zahl­marten an Sonntagen beizubehalten, dagegen die Arbeiter- Monats­farten von 2 M. auf 2,50 M. zu erhöhen und diese Karten nur an folche Arbeiter abzugeben, die ein Einkommen bis zu 1800 M. haben. Ferner hatte die Deputation beschlossen, das Gehalt für die Hilfsschaffner, die nur an Sonn- und Feiertagen beschäftigt werben, einheitlich auf 40 Pf. pro Stunde festzusehen. Zweifellos hätte der Etat, nach der Stimmung in der Versammlung au urteilen, wieder eine Ablehnung wegen der Erhöhung der Arbeiter­Fahrkarten auf 2,50 M. erhalten, wenn nicht der Referent, Stadtv. Brager, entgegen den Beschlüssen der Kommission den Antrag ftellte, den Preis für die Arbeiter- Monatstarten auf 2 M. bestehen au laffen, da die Ziffern des Etats dadurch gar nicht berührt würden. Dieser Antrag fand denn auch allseitige Zustimmung Verein ehemaliger Hoheneller. Sonntag, den 13. Februar, abends und wurde nur vor dem Oberbürgermeister Kölge bekämpft. Der 7 Uhr, bei C. Berndt, Köpenider Str. 147: Monatsversammlung. Ehemalige Hohenelser willkommen. Antrag des Referenten sowie die beiden Anträge der Deputation Deutscher Arbeiter Abstinenten- Bunb. Drtsgruppe Berlin  . bezüglich den Wegfall der Zahlmarken am Sonntag und der ein Der zum Sonntag, den 13. d. Mis. geplante Ausflug nach Grünau findet heitlichen Festsetzung des Stundenlohnes für die Hilfsschaffner auf der Demonstrationsversammlungen halber nicht statt. 40 Pf. wurde von der Versammlung nach längerer Debatte ange nommen. Genoffe Pieper gab bei diefer Gelegenheit die Er­flärung ab, daß die Spandauer Zeitung" in dem Bericht über die vorige Versammlung ihn als einen Befürworter der Erhöhung der Arbeiter- Donatstarten aufgeführt hat. Dies sei eine Unrichtigkeit. Er habe sich stritte gegen die Erhöhung ausgesprochen. Der Ge­noffe beantragt fodann, den Stundenlohn der Hilfsschaffner ein­heitlich auf 50 f. festzusehen und die Zahlmarken an Sonntagen beizubehalten. Mit beiden Anträgen fonnte er aber nicht durch bringen. Der Etat felbft wurde wie folgt festgefeßt: 1. Nonnen damm- Straßenbahn: in Einnahme und Ausgabe mit 110 685 M. Diese Bahn erfordert einen Zuschuß von 53 985 M. und wird der felbe aus den Ueberschüssen, welche die anderen Straßen­bahnen bringen, gebedt. 2. Die Spandauer Straßenbahn in Ein­nahme und Ausgabe mit 758 300 M. Der Hochbauetat wurde feft­gefeßt in Ginnahme mit 15 695 M., in Ausgabe mit 56 200 M. Bei diesem Etat fragt Genoffe Pieper an, ob die Kommission, welche feinerzeit auf seinen Antrag eingesetzt fei, um zu beraten, baß bei städtischen Bauten tarifmäßige Löhne gezahlt würden, noch au feinem Beschluß gefommen sei? Stadtverordneter Bender beantwortet diefe Frage dahin, daß die Behandlung der Materie eine Berbindung unmöglich war. eine sehr schwierige sei, daß aber in nächster Zeit die Beschlüsse Todessturz eines Oberften. Der Regimentskommandeur des vorgelegt würden. Der Tiefbauetat wurde in Einnahme mit 70. Infanterie- Regiments, Oberst v. Schwarztoppen, ist, wie aus 104 500 m. und in Ausgabe mit 221 000 W. festgesetzt. Damit find Saarbrüden gemeldet wird, gestern mittag auf der Landstraße mit die Spezialetats zunächst erledigt. Von den weiteren Vorlagen feinem Pferde gestürzt und war sofort tot. find noch bemerkenswert: Bewilligung von 100 M. als Zuschuß feinem Pferde gestürzt und war fofort tot. zu den Kosten der vom Innungsausschuß geplanten Ausstellung von Lehrlingsarbeiten. Die Summe wurde auf Antrag des Referenten auf 300 2. erhöht. Gleichzeitig wurde gewünscht, daß dem Innungsausschuß die Jubiläumsturnhalle zu dieser Aus stellung zur Verfügung gestellt wird. Genosse Pieper spricht den Wunsch aus, daß auch anderen Storporationen die gleiche Vergünstigung bezüglich der Jubiläumsturnhalle zuteil werde. Bei der Vorlage betreffend die Genehmigung des Gebührentarifs zur Friedhofsordnung erklärte Genoffe Pieper, daß er und feine Frattionsgenossen gegen den Tarif stimmen werden, da sie Zur Frage der Versicherungspflicht für Hausgewerbetreibende. den Standpuntt vertreten, daß die Beerdigungen auf Kosten der Im Oftober 1908 hat sich die Stadtverordnetenversammlung dem Stadt zu erfolgen haben. Die Mehrheit der Versammlung ge­Antrage unferer Genoffen auf Erlaß eines Ortsstatuts zur Gin- nehmigt natürlich die Vorlage. führung der Versicherungspflicht für die Hausgewerbetreibenden angeschlossen. Im Herbst der letzten Jahre wurde im Ausschuß für soziale Angelegenheiten ein Ortsstatut beraten, das aber so reaktionär war, daß selbst die Mehrheit der Bürgerlichen fich unferem Antrage auf Berbesserung anschloß und die Vorlegung eines neuen geänderten Statuts beschlossen wurde. Vor einigen Tagen wurde nun in einer Sigung des Ausschusses darüber beraten, aber nachdem die Bürgerlichen ihre Vertreter teilweise durch andere erfest hatten, war es nicht möglich, über den§ 1 des Statuts hinauszukommen. Die Vorlage war dem Vertreter des Lichtenberger Geldjads nicht reaktionär genug. Mit Emphase ertlärte Herr Kronhausen: Das ist wieder so eine Sache, wodurch bie Arbeitgeber zugunsten der Arbeiter geschröpft werden sollen; ich bin vollständig dagegen, die Regierung wird es auch gar nicht genehmigen."

Eingebrochen wurde in der Nacht zum Freitag bei der Firma Berliner   Margarine- Fabrit S. Thormühlen, Schönhauser Allee  . Die Einbrecher erbeuteten 2768 M. in barem Gelde.

Zu dem Sturz des Wegnerschen Söhnchens aus dem Fenster des vierten Stod im Haufe Niederbarnimer Straße 23 teilt uns der Bater des verunglückten Kindes mit, daß der Kleine in der kurzen Reit der Abwesenheit der Eltern auf die am Fenster stehende Näh­maichine geklettert sei und jedenfalls mit Hilfe einer Bange das Fenster geöffnet habe, um die Rüdlehr der Eltern beffer beobachten au fönnen. Dabei verlor das Kind das Gleichgewicht und stürzte zum Fenster hinaus.

Lichtenberg  .

Vorort- Nachrichten.

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Hus der Frauenbewegung.

Frauen und Wahlrechtskampf.

Ein Liebesbrama hat sich einer Meldung aus Dresden   zufolge in der gestrigen Nacht in einem Hotel der inneren Altstadt zu getragen. Dort war ein angebliches Ehepaar abgeftiegen und batte für zwei Tage ein Bimmer gemietet. In das Fremdenbuch trugen sie sich als Ingenieur Freund und Frau aus Reichenberg ein. Sie begaben sich abends in ihr Zimmer. Gestern vormittag gegen 10 Uhr öffnete der Wirt, da in dem Zimmer sich niemand regte, die Tür und fand die junge Frau in einer Blutlache bewußtlos am Boden liegen. Sie hatte kurz vorher noch die Klingel gezogen. Auf dem Bette wurde der junge Mann ebenfalls blutüberströmt tot aufgefunden. Er hatte sich einen Schuß in die Schläfe beigebracht. Die behördlichen Ermittelungen ergaben, daß der Zote der 21 Jahre alte Ingenieur Freund, Sohn des Dachpappenfabrikanten gleichen Namens aus Neu- Salza war. Seine schwerverlegte Begleiterin ist die 17 Jahre alte Donath aus Goeda   bei Baußen, Das Motiv ber Tat dürfte barin au fuchen sein, daß infolge Einspruchs der Eltern

Ein weiteres Steigen der Seine. Nach einem Telegramm aus Paris   ist die Seine   in den lekten 24 Stunden um 22 Zentimeter gestiegen. Für heute wird ein weiteres Steigen um 20 Zentimeter erwartet.

In Bertry ist ein leicht gebautes Wohnhaus eingestürzt, wo­durch neun Personen berschüttet wurden. Nur eine einzige erlitt lebensgefährliche Verlegungen, während die übrigen mit leichteren Verlegungen davontamen. Der Einsturz ist auf die heftigen Regengüffe der letzten Tage zurückzuführen, wodurch die Fundamente unterfpült wurden.

Eine Pariser Meldung von gestern abend lautet: Bom Doubs, der Saone und der Rhone   wird das Steigen des Waffers gemeldet. Bei Chalon   stehen zahlreiche Werke still. Die Straße nach Lyon   ist abgeschnitten. Jm Departement Allier, two der Schnee awei Meter hoch liegt, wüten Schneestürme.

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Der Rhein   ist Kölner   Meldung zufolge dort bis gestern vor­mittag um 9 1hr langfam bis zur öhe von 6,55 Meter an gestiegen; boch fällt er im oberen Laufe. Die Rebenflüffe, auch der Nedar, fallen gleichfalls.

Hochwasser in Böhmen  .

Daß der Regierungsentwurf zur organischen Fortentwidelung" des Wahlrechts in Preußen nicht die völlige Aufhebung der Ent­rechtung des weiblichen Proletariats borsehen werde, darauf fonnte man gefaßt sein. Das Machwert der Junkerregierung hat aber die schlimmsten Befürchtungen, den ausschweifendsten Verdacht in In ganz Westböhmen find, wie eine Notiz aus Bilfen lautet, bezug auf reaktionäre Bosheit und Tüde übertroffen. Aus dem infolge wollenbruchartigen Regens ernste Hochwasserkatastrophen Hohlweg seiner Gendarmen- und Einjährigenphilosophie hat eingetreten. Mehrere Deichdämme sind unter der Gewalt des Es sollen nun noch verschiedene Orte um Berlin  , die not- Preußens Ministerpräsident, von Bethmann Hollweg  , die völlige Waffers geborsten. Drei Mühlen mit ihren Nebengebäuden und gedrungen sich in letzter Zeit ein Ortsstatut geschaffen haben, Entrechtung der Frauen als eine unverrüdbare gottgegebene Ab bem gefamten Biehstand wurden weggefchwemmt. Der bayerische um Einsendung ihres Gefeßes ersucht werden. Der Ausschuß foll dann die darin enthaltenen realtionären Bestimmungen auf hängigkeit verteidigt. Die Frauen werden wie bisher gleich Grenzauffeher Karl Mayer wurde von den Fluten überrascht unser Ortsstatut übernehmen und die seinerzeit angenommenen geachtet dioten. Zuchthäuslern und unmündigen Kindern. Sie und ist ertrunten. Man befürchtet toeitere Menschenverlufte. Verbesserungsanträge wieder beseitigt werden. gehören weiter zu den Wahlrechtsheloten.

Die armen franken Heimarbeiter können bis dahin ja ruhig Die geistig hochstehende Frau bleibt rechtlos, während der un- Furchtbare Bora. Nach einer Meldung aus Fiume wiitet in ärztliche Hilfeleistung entbehren oder den Armenarzt in Anspruch wissende Aderknecht mitentscheidet über des Voltes Geschick, und Quarnero eine furchtbare Bora, die fchon großen Schaden angerichtet nehmen. Die Unternehmer sollen so lange es irgend möglich ist, hat er sich beim Militär 12 Jahre durchkapituliert, eignet ihm hat. Das Passieren der Straße ist mit Lebensgefahr verbunden. vor sozialen Lasten geschont werden, wozu sie nicht durch das fogar ein gehobenes Wahlrecht. Das nichtsnukige Herrlein, das Das Ein- und Ausladen der Schiffe mußte eingestellt werden. Hoffentlich werden die Arbeiter und die sonstigen Angehörigen nicht lernen wollte, ober wegen dummer Streiche von der höheren Mehrere größere Dampfer können nicht in den Hafen einlaufen. der minderbemittelten Klaffen des 14. Wahlbezirts, die am 21. Fe- Schule relegiert wurde, wenn es nur das Einjährigenzeugnis in bruar Gelegenheit haben, bei der Stichwahl über unsere Stadt- der Tasche hat, dann im bunten Ehrenrod" als Offizier paradierte, verwaltung ihr Votum abgeben zu können, dafür sorgen, daß die es kann erstklassiger Wähler sein, aber die fleißige Arbeiterin, die foziale Rückständigkeit nicht durch die Wahl eines weiteren Bureau- forgende Hausfrau und Mutter, die Lehrerin, Erzieherin usw., sie fraten konserviert wird. Die befte Möglichkeit besteht darin, ge- alle bleiben fogar vom Stimmrecht in der dritten Abteilung aus­schlossen für unseren Kandidaten, den Gewerkschaftsbeamten August geschlossen. Beder zu stimmen. Rigdorf.

Mit einem sonderbaren Fall hatte sich gestern die Feuerwehr su beschäftigen. Der zweijährige Sohn des Maurers Baetsch, Leine­

Das Wahlrecht der Kasernenhoffultur will die Ausschaltung ber Frau von der Mitbestimmung im Staatsleben berewigen. Die vielberpflichtete, vielgeplagte, vielgescholtene Frau zählt weiter zu den politischen Parias! Bei der Verteilung der Pflichten und

Briefkaften der Redaktion.

Die furistische Sprechstunde findet indenstraße 3, swelter of. wochentäglich abends von 7% bis 915 thr statt. Geöffnet 7 Uhr. Sonnabends beginnt die Sprechstunde un 6 Uhr. Jeber Anfrage ist ein Buchstabe und eine Zahl als werkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Bis zur Beantwortung im Brieffaften tönnen 14 Tage vergehen. Ellige Fragen trage

britter Eingang, vier Treppen, ohrabr

man in der Sprechstunde vor.

Muna 32. Der Mietsstempel beginnt bei einer Jahresmiete von 360 M. Die Zabelle finden Sie in der Nr. 23 des Vorwärts vom 28. Januar