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In der 228,/279, Temeindeschule, Pasteurstrciße 5, Herr Dr.©um« pert. In Borhagen-Rummelsburg , in der neuen Schule in der Ddarnstraße, spricht am Dienstag, den 15. Februar, Herr Dr. Brunck über das Thema:Hals-, Nasen- und Ohrenleiden". In C h a r l o t t c n b u r g, in der 12. Gemeindeschule, Sophie- Charlottenbraße 6S/70, spricht am Mitttvoch, den 16. Februar, Herr Professor Dr. Albu über das Thema:»Nahrungsmittelver- giftung und deren Verhütung". In Köpenick , im Stadttheater. Friedrichstraße 6, spricht am Dienstag, den 15. Februar, Herr Dr. I. Friedeberg über das Thema:Ursachen und Verhütung der Schwindsucht". In Lichtenberg , in der Gemeindeschule, Kronprinzen- straße 16, spricht am Donnerstag, den 17. Februar, Herr Dr. Hoff- mann über das Thema:Hygiene des Auges". In Pankow , in der 2. Gemeindeschule, Grunowstraße, spricht am Donnerstag, den 17. Februar, Herr Dr. Lewin ebenfalls über das Thema:Hygiene des Auges". In Reinickendorf , in der 3. Gemeindeschule, Pankower Allee, spricht am Mittwoch, den 16. Februar, Herr Professor Dr. Brühl über da? Thema: Hygiene des Ohres, Nase und Hals". In Rixdorf, in der g./K). Gemeindeschule, Kaiser-Friedrich- siraße 4, am Hermannplatz, spricht am Freitag, den 18. Februar, Herr Dr. Schönfeldt über das Thema:Halskrankheiten, Schwind- sucht und ihre Verhütung". In Schöne b e rg, in der 1Y./11. Gemeindeschule, Feurig­straße 61/62, spricht am Dienstag, den 15. Februar, Herr Dr. Rot- schild über das Thema:Nierenkrankheiten". In Tempelhof , im Restaurant Heimann, Kaiserin- Augusta-Straße 1, spricht am Freitag, den 18. Februar, Herr Dr. Keil über das Thema:Geschlechtskrankheiten und ihre Per- hütung". In Weißensee. in der Gemeindeschule, LanghanSstr. 120. spricht am Freitag, den 13. Februar Herr Dr. Hirsch über das Thema:Wie haben wir uns bei Verletzungen, Blutungen und Knochenbrüchen zu verhalten?". Sämtliche Vorträge beginnen pünktlich um 3 Uhr abends. Gefundene Sachen. Beim Publikum herrschen vielfach unrichtige Ansichten über die Wiedererlangung verlorener Sachen. ES wird des« halb darauf hingewiesen, daß eine Anfrage, ob eine verlorene Sache als gefunden zur Anmeldung gelangt ist. im polizeilichen Fundbureau. Zimmer 32 s im Polizei-Präsidtum, in der Zeit von 9 Uhr vor« mittags bis 1 Uhr nachmittags werktäglich zu halten ist. Es ist nicht erforderlich, daß der Verlierer oder Eigentümer selbst nachfragt, es wird vielmehr auch jedem Beauftragten eine kostenlose Auskunft erteilt. Die Aushändiunng selbst erfolgt dagegen nur an den Ver- lierer oder Eigentümer selbst nach Vorzeigung einer Legitimation oder an seinen mit Vollmacht versehenen Beauftragten. Falls der Finder einen Finderlohn beansprucht, ist dieser bei Empfangnahme der Sache zu zahlen. Seine Höhe richtet sich nach dem derzeitigen Werte der Sache. Er hetrügt bei einem Werte bis zu 309 M. 5 Proz., bei höhcrem Werte 1 Proz. des Wertes der Fundmaffc. Bei der Demonstration am Sonntag ist am Schlesifchen Tor ein Trauring gefunden worden. Der Verlierer kann sich in der.Vorwärts"- Spedition, Lausitzer Platz 14/16, melden. Zeugengcsuch. Personen, die Zeuge waren, wie am Mittwoch, den 2. Februar, vormittags an der Schwedter Straße und Kastanien» Allee ein Mann von dem'Motorwagen Nr. 2387 überfahren wurde er ist jetzt seinen Verletzungen erlegen werden um Angabe ihrer Adresse an Witive Fischer, Kastanien-Allee 88, gebeten. Vorort- JVadmcbtetn Ueber die Wahlrechtsdemonstratioa am Sonntag wird noch aus einer Anzahl Vororte berichtet. Aus allem geht hervor, daß nach Schluß der überfüllten Versammlungen imposante Demonstrationen aus der Straße stattfanden. In Friedrichshagcn füllten etwa 1000 Personen die.Conrads- fäle", die dem Referat des Genossen Jul. Cohn lauschten. In der Diskussion nahm ein Herr Kühne von der Demokratischen Ver- Einigung daS Wort, die Forderung des allgemeinen gleichen Wahl- rechts unterstützend. Die sich an die Versammlung anschließende Demonstration verlief ohne Zwischenfall. In Treptow versammelten sich 700 Personen im Restaurant Zur Rennbahn". Nach der Versammlung erfolgte eine imposante Straßendemonstration. 700 Personen demonstrierten in Könkgs-Wusterhausen gegen die Wahlrechisvorlage. Unter Absingen der Marseillaise und Hochrufen aus das gleiche, geheime und direkte Wahlrecht bewegte sich der De« monstationszug vom Bahnhof kommend die Schloßstraße entlang nach dem Versammlungslokal, in welchem Genosse Störmer unter großem Beifall das Machwerk der Regierung kennzeichnete. Nach Absingen der Marseillaise im Saal begab sich der Demon- strationszug geschlossen zum Bahnhof. Die Polizei verhielt sich zurückballend, jedoch war angeblich die Feuerwehr feldmarschmäßig ausgerüstet, um den vom Demonstrationszug aufwirbelnden Staub zu nässen. In Zehdenick nahmen über SOv Personen an der Demon- stration teil. In Bruchmühle referierte vor imposanter Versammlung Genosse 83 Ü h l e r- Lichtenberg. In Nieder- Schönhausen füllten über 400 Personen den Saal von Steffens. Das Referat hielt unter stürmischem Beifall Genosse Wissel. Unter den Klängen der Arbeitermarieillaise verließen die Versammelten daS Lokal und bewegten sich im Zuge durch den Ort, wobei Hochrufe auf das gleiche Wahlrecht ausgebracht und Arbeiterlieder gesungen wurden. Als sie von der Kaiser- Wilhelmstraße nach der Eichstraße einbiegen wollten, trat den Demonstranten ein braver Landgendarm mit blanker Waffe entgegen. Der Zug setzte sich fort, auch als die Polizeimacht auf vier Mann angewachsen war. Ani Kirchplatz treimlen sich die Demonstranten unter Hochrufen auf das allgemeine gleiche Wahlrecht. Trebbin . Hier waren über 300 Personen anwesend, welche dem Referat deS Genossen Drunsel folgten. Nach Schluß der Ver« sammlung ging es in losem Zuge durch die Stadt bis zum Rathause, wo sich daim die Menge zerstreute. In Kalkberge- Rüdersdorf lauschten 450 Versammelte den zündenden Worten des Genossen T h u r o w- Rixdorf. In der Diskussion sprach sich der freisinnige Glasermeister Klinger wohl für das allgemeine gleiche Wahlrecht, jedoch gegen Straßendemonstrattonen aus. Die Versammlung war indessen anderer Meinung. In Wölkersdorf referierte in gut besuchter Versammlung Genosie Liesgang- Ober-Schöneweide unter lebhaftem Beifall der An- wesenden.' Schöneberg . Erst genehmigt und dann verboten wurde die am Sonntag im Garten der Schloßbrauerei geplante Demonstrationsversmnmlung. Schon nach einigen Stunden erhielt der Ei»berufer eine Verfügung, die das Abhalten der Versammlung untersagte. Das Verbot deS hiesigen Polizeipräsidenten hat folgenden sonderbaren Wortlaut: Der Ort der geplanten Versammlung ist unmittelbar an der .Hauptstraße", der'Hauptverkehrsstraße SchönebcrgS belegen und von dieser nur durch einen, den freien Durchblick gestattenden, hölzernen Stacketenzmin getrennt. Um die Versammlungszeit Sonntags zwischen 12 und 1 Uhr mittags findet auf der Sauptstraße ein sehr lebhafter Wagen- und Fußgängerverkehr statt. s ist bestimmt anzunehmen, daß die Ungcwöhnlichkeit zu erheblichen Ansammlungen von Menschen vor dem Schloßbrauerei- Grundstück ans der Hauptstraße führen und daß dadurch die Sicherheit des öffeinliche» Verkehrs auf der Hauptstraße, unter Umständen die Sicherheit von Leben und Gesundheit deS Straßen- Publikums gefährdet werden würde. Chr. v. Lüdinghausen . 1. Die Begründung deS Verbots hat dem Polizeipräsidenten sicher einiges Kopfzerbrechen verursacht. Träfe das, was hier angeführt wird, zu, so müßte im Sommer auch jedes Militärkonzert sowie das Abhalten von Vergnügungen der Klimbimvereine untersagt werden. Rixdorf. Der Magistrat beschloß in seiner letzten Sitzung, eine Kam- Mission, bestehend aus dem Stadtbanrat Weigand, Stadtrat Mier, den Stadtverordneten Gröpler und Thurow und dem Direktor Boß, nach Stettin zu entsenden, um den Verbrennungsversuchen mit einem Schachtofen beizuwohnen. Der Dezernent gab hierauf Kenntnis von der Genehmigung der Besoldungsordnung für die höheren Knabenschulen durch die Aufsichtsbehörde. Die in der bei den Allen befindlichen Zusammenstellung enthaltenen Etats- Überschreitungen für 1903 wurden gebilligt und sollen der Stadt- verordnctenversammlung zur Genehmigung vorgelegt werden. Der Magistrat erklärte sich grundsätzlich damit einverstanden, daß das bisherige Vertragsverhältnis mit der Polizeibehörde über die Erhebung der Lodestellengebühren für den Schiffahrtskanal und Landwehrkanal zum 1. April 1910 gekündigt wird und beschloß die Erhebung durch städtische Beamte. Lichtenberg . Warum die Polizei keiilc Zeit hat. In der Nacht vom Sonn- abend zum Sonntag haben Spitzbuben dem Gefliigelbestand deS Eier- Händlers Kellner in der Blumenthalstr. 44 einen Besuch abgestattet und dabei ackitzehn Hühner, zwei Gänse und eine Pule erbeutet. Als Sonntagmorgen der Besitzer der Kriminalpolizei telephonisch von dem Tatbestand Mitteilung machte, wurde er keiner Antwort gewürdigt, erst bei der persönlich gemachten Anzeige erfuhr er, warum kein Beamter zur Ermittelung der Diebe geschickt wurde; aus dem Revier erklärte man ihm, daß heute wegen der zu er- wartenden Demonstration kein Beamter frei sei. Deshalb konnte man auch am Sonntagnachmittag um'/«3 Uhr vor dem Hause Franlsurter Chassee 155 eine Gruppe von sechs Be- amten in Zivil stehen sehen, die ihre Erlebnisse beim Umzüge der Lichtenberger Genossen austauschten, etwa drei Meter seuwärts standen noch zwei dieser Herren. Mahlsdorf a. d. Ostbahn. Zum Gemeindeetat will der hiesige HanSvesitzerbereln heute abend in einer öffentliwen Versammlung in dem der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung stehenden Lokale von Anders Stellung nehmen. Der Vorstand des Wablvereins hält es für selbstverständlich, daß unsere Genoffen dieser Versammlung fernbleiben. Weiheusee. Infolge nervöser Ucberreizung ist eS, wie wir derW. Ztg." entnehmen, im Hause deS Direktors der hiesigen Realschule, deS Herrn Prof. Dr. Kemsies zu einem Aufsehen erregenden Vorfall ge- kommen. Vor einigen Tagen schloß Pros. K. seine Familie in den Baderaum ein. verbarrikadierte die Tür, demolierte einen Teil der Wohnungseinrichtung und brachte sich eine Verletzung am Kopfe bei. Ein Sohn deS Prof. K. ließ sich an einem improvisierten Seile aus der ersten Etage aus den Hos hinab und holte polizeiliche Hilfe her- bei. Unter dem Beistände von Hausbewohnern wurden die Familien- angehörigen dann aus ihrer bedrängten Lage befreit. Herr Prof. K. ist bekanntlich schon häufig in die Oeffentlichkeit getreten, so als Landtagskandidat und Begründer des Vaterländischen Arbeits- Verbandes, als Vorsitzender des nationalliberalen Orlsvereins und als Mitglied der Pfhchologischen Gesellsckast zu Berlin . Auch der Sozialdemokratie am Ort ist Herr K. nicht änbekannt. Köpenick . Aus der Stadtverordnetenversammlung. Zur Verhandlung stand zunächst die Resolution der städtischen Arbeiter, welche einen Protest gegen die Behandlung der ArbeiterauSschußmitglieder anläßlich der Verhandlungen bei den Lohnforderungen enthält. Genosse Woik hob hervor, daß ein Versteckspiel zwischen dem ArbeiterauSscbuß und den einzelnen Kommissionen stattgefunden habe. Bürgermeister PrümerS wandte sich gegen diese Ausführungen. Stadtv. Dr. Schulz(F. B. ) erklärte, die Angestellten seien zufrieden, nur die Parteiorgaulsationen seien es, die die Arbeiter aufstacheln, namentlich die von Berlin . Erster Bürgermeister Dr. Langerhans machte darauf aufmerksam, daß in verschiedenen Fällen Lohnerhöhung usw. eingetreten sei. Die Genoffen Nieke, Herbst und Woik stellen in bezug aus die Anfertigung der Resolution fest, daß diese von den Arbeitern herrührt, wenn auch die Organisationen als Auftraggeber der Arbeiter diese eingereicht hätten. Die Debatte verlief nach l'/zstündiger Dauer wie das Hornberger Schießen. Dem vom ersten Bürgermeister Dr. Langerhans gegebenen Verwaltungsbericht ist zu entnehmen, daß im Berichtsjahre 1400 polizeiliche Sistierungen vorgekommen sind. Beim Gewcrbegericht kamen 138 Klagen zum Austrag; das KaufmannSgericht erledigte 9 Sachen in 13 Sitzungen. Der Etat des städtischen Gaswerkes schließt in Einnahme und Ausgabe mit 396 691.95 M. ab. Der Stadrhaushaltsetat weist in den Endsummen 1694 344,70 M. auf. Die einzelnen Werke sind hier nicht enthalten, da für diese besondere Etats laufen. Die wichtigsten Positionen sind: Allgemeine Ver- waltung Einnahme 26 310 M., Ausgabe 133 273 M., Polizeiverwal» tung 10 341 M. Einnahme, 72 106 M. Ausgabe. Die Schul- Verwaltung weist eine Ausgabe von 377 824,70 M. auf. Armenpflege 8350 M. Einnahme, 65 516 M. Ausgabe, Kra»ke»haus 7010 M. Einnahme, 18 813 M. Ausgabe, Kapitalien und Schulden 526 351 M. Einnahme, 687 970 M. Aus- gäbe, Gemeindesteuern 933 567,70 M. Einnahme, 139 232 M. AuS- gäbe. Den Neigen der Elotsrcdner eröffnete Genosse Woik. Den Etat Hobe man diesmal mit gemischten Gefühlen entgegengenommen. Eine allzu große Sparsamkeit sei nicht zu empfehlen. An den Gemeiitdeschulen fehle bis jetzt immer noch die Einführung der Selelten. In den Armenetat müßten größere Mittel eingestellt werden. Obwohl der Plan zum Bau des neuen Krankenhauses schon lange fertig sei. gehe man nicht daran. Die Aushebung des Bürgerrechtsgeldes müsse unbedingt gefordert werden, da nur noch drei Gemeinden diese Beschräilkung haben._ Während Stadtv. Schneider<lib.) die Anschaffung eines Polizeihundes als seinen EtatSwunsch bezeichnete, brachte sein Fraktionslollege Dr. Lehmann die Mißstände beim Eingartierungswesen zur Sprache. Stadtv. Jakobi<llb.) ritt wieder sein Steckenpferd Ausbau der Straßen­bahn nach den Müggelbergen. Bei der PositionGemeindesteuer" beantragte Stadtv. Lehman» eine Erhöhung, der Grundwertsteuer für unbebaute Plätze, sowie eine Erhöhung� der Gewerbesteuer. Gegen diese Vorschläge wandte sich Bürgermelster Dr. Langerhans. Erst in letzter Zeit sei die Wertzuwachssteuer eingeführt worden. Als ein Mittel zur Herabsetzung des Steuersatzes bezeichnete Stadtv. Cunitz<Llb.) die schon eiumal früher angeregte Fabrikgewerbesteuer. Unter Hinweis auf die höheren Sätze in den Nachbarorten bezüglich deS Marktstandgeldes schlug Stadtv. Nohrbeck ebenfalls einen Aus- schlag vor. Zum Schutze der hiesigen Geschäfte erklärte sich noch Stadtv. Jakobi für eine Filialsteuer. Nach dein Vortragen der einzelnen Wünsche ging der Etat an den EtalSausschuß. Als weitere Arbeit erhielt der Ausschuß den Antrag der Rektoren und Lehrer an den Gemcindeschulen um Gehaltserdöhnng zugewiesen. Der Magistrat hat mit Rücksicht auf die schlechten finanziellen Verhältnissezu seinem Bedauern" sich veranlaßt gesehen, eine Erhöhung nicht ein- trete» zu lassen, die Schulkommission nimmt den gleichen Stand- punkt eui. Einer» Antrag der Gemeindebeamten auf Erhöhung deS Gehalts hat der Magistrat anS demselben Grunde seine Zustinimung versagt: auch im BejoldungSauSschuß ist gleichfalls in diesem Sinne entschieden worden. Auf Antrag des Genossen Nißler wurde auch dieser Antrag dem EtatsauSschuß überwiesen. Treptow -Baumschulenweg. Aus der Gemeindevertretung. Gegen bauliche Verunstaltungen einiger Straßenzüge wurde der Gemeindevorstand beaustragt, ein Ortsstatut auszuarbeiten. Als Armenvorsteher für den Berliner Ortstcil wurde der Drogeriebesitzer Heberlein. Grätzstratze 2122 gewählt. Die durch die Höhcrlegung der Görlitzer Eisenbahn in der Elsen- und Bouchöstraße notwendigen TieferlegungS» und Pflaster­kosten betragen nach einem Voranschlage des Bauamte» 71 000 M. und die Entwässerungskosten zirka 15000 M. Auf Grund des% 9 des Kommunalabgabengesetzes sollen die Hausbesitzer der betreffenden Straßen zu den Pflasterkosten herangezogen werden. Die in der neuen Hundesteuerordnung enthaltene Bestimmung, wonach nur die- jenigen Personen, welche weniger als 3000 M. versteuern, auf Steuer­freiheit eines Hundes zu rechnen haben, ist von der Aufsichtsbehörde beanstandet worden. Mit dieser Streichung erklärte sich die Ver- tretung einverstanden, damit endlich die Ordnung in Kraft treten kann. Die an den Hofbrunnen zu treffenden Maßnahmen, welche in der vorigen Sitzung nach den Vorschlägen der GesundheitS- kommission zur Besprechung gelangten, führten zu folgendem Ergeb» niS: Wenn die Brunnen rein wirtschaftlichen Zwecken dienen, sind sie anzuschließen, mit einem Schildekein Trinklvassee" zu versehen und im Umkreise von 2 Metern zu pflastern. Durch Polizei- Verordnung werden die Besitzer hierfür verantwortlich gemacht. Bei Neuanlagen und bei denjenigen Brunnen, welche sich für Trinkwasser und für Feuerlöschzwecke eignen, sind in einer Entfernung von 5 Meter Gullys anzulegen und die Umgebung zu pflastern. Eine Petition des Grundbesitzervereins, welche verlangt, daß in den Laubon» kolonien an den Brunnen durch polizeiliche Anordnung dasselbe ver- langt werde, weil da in erster Linie durch Schmutzereien der Boden verseucht werden könne, wurde von der Vertretung als nicht zu- treffend erachtet und diese Brunnen von der beschlossenen Maßnahme ausgeschaltet. Es sollen jedoch von der GesundheitSkommission öfter Revisionen in den Laubengeländen vorgenommen werden. Gegen die Richtigkeit der Wählerlisten lagen drei Einsprüche vor. welche die Aufnahme von 24 Personen verlangten. 13 davon wurden für be» gründet erachtet und 11 zurückgewiesen, weil die Bedingungen zur Aufnahme nicht vorhanden waren. Lichtenberg -FriedrichsfeldiA Jugeudausschuß. Am Mittwoch, den 16. d. M., abends SV, Uhr» im Lolole von Eitel , Pfarrstr. 74: Oeffentliche unpolitische Ver» sammlung. Zahlreicher Besuch wird erwartet. Trebbin (Zlreis Teltow). Brrtvundcruiig rief es in der letzten Stadtberordnetensihung hervor, als vor Eintritt in die Tagesordnung Genosse Richter an den Borsteher das Ersuchen richtete, sein Amt vorläufig seinem Stellvertreter zu übertragen, da Beschwerden über ihn vorlägen. Redner führte zunächst Klage darüber, daß die Eingänge nicht der Reihe nach auf die Tagesordnung gesetzt würden. Des weiteren zog er die Unparteilichkeit des Vorsitzenden in Zweifel; sei eS doch vorgekommen, daß der Vorsteher 48 Stunden vor der Stadtverord» netensitziing die bürgerlichen Herren zu einer Sitzung nach seiner Wohnung geladen hätte. Genosse Richter brachte eine Resolution ein, in welcher das Vorgehen des Vorstehers auf daS entschiedenste verurteilt wird. Hn der namentlichen Abstimmung wurde dieselbe mit 9 gegen 3 Stimmen abgelehnt. Für die Resolution stimmten außer unseren Genossen noch die Stadtverordneten Ribbek und Samuel, gegen dieselbe die Stadtverordneten Haase, Buchner. Götze, Schulze, Maaß, Schulz, Grunert und Jüttner. Für den Antrag auf Abschaffung des 13 M. betragenden Bürgerrechtsgeldes sprachen sich nach der Begründung durch unseren Genossen Richter auch die nachfolgenden bürgerlichen Rodner aus. Der Antrag selbst wurde, da an dem aufgestellten Etat Aenderungen nicht mehr vorgenommen werden können, einer Kommission überwiesen. Da bei der letzten Beratung der Grundwertsteuer als Hauptargument gegen dieselbe vorgebracht wurde, daß die Steuer besonders bebaute Grundstücke treffe, die an sich schon keine Höherbelastung vertrügen und auch auf Mietsaussälle keine Rücksicht nehme, sah sich der Magistrat veranlaßt, eine Aenderung dahin vorzunehmen, daß in dem Entwurf die unbebauten Grundstücke doppelt so hoch heran- gezogen werden, wie die bebauten. Die Vorlage wurde, nachdem sie nach längerer Debatte gute Aussichten auf Annahme hatte, von der Tagesordnung abgesetzt und einer Kommission überwiesen. Die Bormusterung findet, wie dasKreis blatt " mitteilt, zum diesjährigen Eisatzgeschäft sür Trebbin und die umliegenden Ort» schatten am 1. und 2. Mörz in Groß-Lichterfelde statt. Da diese Musterungen stets hierorts stattgefunden haben, soll durch eine Ein» gäbe versucht werden, diese Bestimmung abzuändern. Nieder-Tchönhaufe«. Der Umzug der Amts- und Gemeindeverwaltung nach dem neuen Rathaus sKaiser Wilhelm», Ecke Blücherstraße) findet für die Gemeindeverwaltung am 15. Februar, für die Amtsverwaltung am 16. Februar statt. Die Gemeindekasse zieht am 19. Februar um. An den Umzugstagen werden nur die dringendsten Angelegen« heilen erledigt. Bernau « In der Stadtverordnetenversammlung wurden zunächst einige Ersatzwahlen der einzelnen Kommissionen vorgenommen. Der Armendeputation gehört Genosse Salzmann, der Kranken» und Armenhausdeputation Genosse Pohl und der FeuersicherheitS» devutation Genosse Wünsche an. Der Etat- und Rechnungs» kommission pro 19l0 gehören die Genossen Helbig. Wünsche und Schierz an. Der Antrag unserer Genoffen, betreffend die Anstellung eines Schularztes, wurde vom Genossen Helbig begründet. Redner verwies darauf, daß im vergangenen Jahre zum ersten Male vor der Elnschntung 29 Proz. Kinder durch den Kommunalarzt für nicht ausnahmefähig erklärt worden seien; er forderte daher die Unter» iuchung sämtlicher die Schule bciuchenden Kinder in bestimmten Zwischenräumen. In der sehr lebhaften Diskussion wurde vom Bürgermeister die Ansicht vertreten, daß die Eltern die Pflicht hätten, sür daS körperliche Wohl ihrer Kinder zu sorgen. Bon unseren Genossen wurde ihm entgegnet, daß sich auch die Kommune dieser Pflicht nicht entziehen dürfe. Der Antrag wurde mit 16 gegen die 8 Stimmen unserer Genossen abgelehnt. Desgleichen wurde der Dringlichkeitsantrag unserer Genoffen betreffend die Absenkung einer Petition an das HauS der Abgeordneten zwecks Ablehnung der Wahlvorlage gegen die Stimmen unserer Genoffen als nicht zur Kompetenz der Stadtverordnetenversammlung gehörig abgelehnt. Zwei weitere Anträge unserer Genossen, deren einer die Ein» sührung der Grundsteuer nach dem gemeinen Wert, der andere die Wertzuwachssteuer fordert, wurden vom Genossen Krüger damit begründet, daß in der letzten Zeit von einigen Stadtverordneten der Vermutung Ausdruck gegeben wurde, den Kouimunalstenerzuschlag auf 150 bis 160 Proz. zu erhöhen. Die Arbeiterschaft soioie die kleinen Gewerbetreibenden und kleinen Beamten seien bis auf den letzten Pfennig ihres Einkommens ver» steuert; dieses träfe aber bei den Grundbesitzern nicht zu. Es wäre daher Pflicht der Kominune, sich Einnahmequellen zu sichern, um eine Erhöhung des Kommnnalzufchlages zu verhindern. Vom Bürgermeister sowie einigen Bürgerlichen wurde zugestanden, daß eine Erhöhung deS KommunalzuichlogeS für Bernau nicht angängig fei, ja die Entwickelung dadurch bedeutend gehemmt würde. Im übrigen balanziere der Etat in diesem Jahre noch günstig, und wenn es not täte, könnte man sich noch nach anderen Steuern umsehe». Die Anträge verfielen ebenfalls gegen die Stimmen unserer Ge» nossen der Ablehnung. Vermischtes. Raubüberfall. Wie aus Dresden gemeldet wird, wurde dort in der vergangenen Nacht gegen S Uhr die im fünften Stock de» Hauses Jüdenhof 3 wohnhafte Witwe Heinz, als sie in ihr Zimmer zurückkehrte, von einem Manne überfallen, der sich unter ihrem Bette verborgen hatte. Mit den WortenGeld her oder das Leben I" würgte er sie am Halse und verletzte sie schwer, so daß sie heftig blutete und zu Boden sank. In ihrer Todesangst sichte die Frau um rhr Leben und holte ihre gesamten Ersparnisse im Betrage von 249 M. herbei. Met diesem Gelde flüchtete der Räuber ans demselben Wege, wie et gekommen war: durch ein. Fenster über die Dächer hinweg. Mßt Hilfe eines gewandten Schornsteinfegermeisters gelang es der inzwischen herbeigeholten Polizei, den miä de» Flüchtigen gu verfolgen. Er hatte sich über