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nach a milicher Mitteilung folgendes: Abgegeben wurden 40 918 Stimmen, davon 20 375 für Oberlandesgerichtsrat Marr- Düffel­dorf( Zentrum), 10 922 für Schriftsteller Dr. Erdmann- Köln( So­zialdemokrat), 8462 für Rechtsanwalt Falf- Köln( Nationalliberal) und 1135 für Pfarrer Holmann- Gummersbach( christlich- sozial). Zersplittert waren 24 Stimmen. Die Stichwahl ist auf den 26. Februar festgesetzt.

Der Protest Teumünsters.

Maffenberanstaltungen und die Straßentumulte, die dabei vor- ist durch ein Versehen die Zahl der Teilnehmer mit 6000 an gekommen find, allenthalben lediglich die praktischen Wirkungen gegeben worden die richtige Zahl ist 10 000.

der demagogischen Regie hinter der Bühne, der revolutionären Eine Kundgebung bürgerlicher Frauen Berlins  . Hehmethode, nach der auf die Order der Parteileitung der Bürgerliche Frauen hatten zu Dienstagabend eine Protestver­Kampf gegen das preußische Wahlrecht organisiert worden ist. Die Absicht und der Zwed bleiben bei den Führern und Agita sammlung gegen die Bethmann, Hollwegsche Wahlrechtsreform­toren der Umsturzpartei immer die gleichen: alles wird sorgsam vorlage einberufen, die von Männern und Frauen start besucht darauf angelegt, daß es dant dem in Großstädten immer hilfs- war. Der Freifinn war durch Dr. Heinz Potthoff   vertreten, bereiten Mob zu Ausschreitungen kommt, so daß mit Waffen- der allerdings nicht im Sinne seiner Bartei geredet hat, als wie gewalt dagegen eingeschriften und Blut vergossen werden muß... der Rebner der Demokraten, Dr. Breitscheid, für das all­So werden die Massen für fünftige revolutionäre Machtproben gemeine, gleiche und geheime Wahlrecht für Männer und Frauen im großen Stile trainiert. Es bleibt immer wieder bedauerlich, eintrat. Frau Toni Breitscheid betonte unter stürmischen daß nicht endlich ernstlich auf gesetzgeberischem Wege Anstalten Beifall, das Bürgertum müsse mit dem Proletariat zusammengehen getroffen werden, die ermöglichen, die Rädelsführer, die Ne- und ihm auch folgen, wenn es stärkere Töne anschlage. giffeure hinter der Bühne zu fassen und als die intellektuellen Nach Schluß der Versammlung bildete sich ein Demon­Urheber der Ruheftörungen, zu denen die Demonstrationen des strationszug, der nach dem Reichskanzlerpalais zu gelangen Rechts auf die Straße führen müssen, exemplartsch zur bersuchte. Am kaiserhof" wurde er von der Polizei auseinander Verantwortung zu ziehen." gesprengt. Bemerkenswert war, daß sich in dem Zug, obwohl mur wenig Arbeiter zu sehen waren, die Kampfeslieder der Arbeiter­flaffe großer Beliebtheit erfreuten. Die Marseillaise   wurde immer wieder gesungen.

3wei riefige Protestversammlungen, Die von 3500 Personen besucht waren, tagten am Dienstag abend in Neumünster  . Eine grenzenlose Empörung über das finnlos- brutale Vorgehen der Polizei am Sonntag erfüllte die Teilnehmer. Es wurde festgestellt, daß der Polizei­fommiffar Gutsmann, der die Polizeibeamten kont Die Städte und die Wahlrechtsreform. mandierte, der erste gewesen sei, der mit der Waffe geschlagen habe. Ferner wurde festgestellt, daß der Die sozialdemokratische Frattion der Stadtverord Leiter des Polizeiwefens, Statdrat Nissen, von seinem netenversammlung in Magdeburg   hat einen Dringlichkeits­Balfon aus der Demonstration zugeschaut habe, sich aber antrag eingebracht, der die Stadtverordnetenversammlung im zurüdzog, als das Dreihauen der Beamten begann; jedoch Interesse der Stadt Magdeburg   erfucht, bei dem Abgeordnetenhause nicht, um das Gemezel zu verhindern, sondern um nicht zum Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten fchauer zu fein. Die Versammlungen nahmen scharfe Wahlrechts zum preußischen Landtage zu petitionieren. Refolutionen gegen die Polizei an, in denen Die Frankfurter   Wahlrechtsschlacht aum Ausdruck gebracht wurde, daß die Polizei der Stadt Neumünster   nicht beanspruchen könne, als Schuß und Schirm für die Einwohner der Stadt zu gelten; sowohl die Leitung als auch die Beamten hätten sich unfähig erwiesen, die nötige Ruhe und Gemessenheit zu wahren. Die Versamm Tungsbesucher sprechen der Polizei ihre grenzenlose Berachtung aus und fordern insbesondere die Beseitigung der Beamten, die sich gegen friebliche Bürger wie russische Rosaken benommen haben. Zum Schluß heißt es: ,, Keine Polizeitat und fei fie noch so grausam wird die Arbeiterschaft verhindern, das Recht der Straße für sich in Anspruch zu nehmen. Nun erst recht muß die Parole sein: Nieder mit dem Dreiflassenwahlrecht!"

Zur politischen Cage in England.

London  , 14. Februar.( Eig. Ber.) Seit dem Jahre 1886 war die Lage der liberalen Bartei nicht so ernst wie int gegenwärtigen Augenblic Wir stehen vor einer Ab­vor den Stadtverordneten. tenn Die iplitterung der Lintsliberalen, Die fozialdemokratische Stadtverordneten- Regierung den Einflüsterungen der Konservativen nachgibt fraktion zu Frantfurt a. M. brachte, wie fchon telegraphisch und den Etat dem Vetorecht der Lords voransezt. Die große gemeldet wurde, am Dienstag eine Interpellation ein, in Frage ist: Budget first or Veto first?" Soll die Regierung ber der Magistrat um Auskunft ersucht wird über die Benutzung beim Zusammentritt des Parlaments die gewöhnlichen Staats­ber städtischen Straßenbahnwagen durch die Susgeschäfte, darunter den Etat, vornehmen, oder soll sie ihrem Leute am letzten Somitag. Der Oberbürgermeister setzte geschäfte, darunter den Etat, vornehmen, oder soll sie ihrem es aber durch, daß die Interpellation vorläufig nicht Versprechen gemäß das Land vor die Alternative stellen: das zur Verhandlung fam, vielmehr vertagt wurde, weil Vetorecht der Lords einschränken oder abdanken? ber Magistrat angeblich nichts davon weiß", daß alle Bert. Die gemäßigteren Elemente der liberalen Partei sind der stätten der städtischen Straßenbahn am Sonntag mit Ansicht, daß die Regierung vorerst den Etat erledigen müßte, husleuten befegt waren. ehe sie an die Oberhausreform herangehen könnte. In Wahrheit würde dies eine Vertagung der Oberhausfrage be beuten.

Gegen diese Politik des Scheins, der Schwäche und der Unehrlichkeit wenden sich die Radikalen und die Jren. Die Justiz gegen den Wahlrechtskampf. Sie haben der Regierung mit aller Deutlichkeit erklärt, daß Die Montagsnummer der Dortmunder   Arbeiter. fie einer derartigen Politik nicht folgen könnten und deshalb eitung" wurde wegen eines Artikels über die Wahlrechts- den Etat ablehnen müßten. Die Regierung würde in einem demonstration on fissiert. 200 Exemplare wurden beschlag- solchen Falle gezwungen sein, entweder die Hilfe einer_ent­nahmt. In der Redaktion wurde aussuchung nach dem sprechenden Anzahl von Konservativen in Anspruch zu nehmen manuskript gehalten, um den Verfasser festzustellen. Sie war oder zurückzutreten. Die erstere Alternative wäre in einem

ergebnislos.

Demonftrationen.

Die Duisburger   Polizeiattacken. Aus Duisburg   wird uns geschrieben:

Lande der Parteiregierung offenbar absurd. Die andere Alternative würde entweder zu Neuwahlen führen oder zur lebernahme der Regierung durch die Konservativen, wenn diese die Mitarbeit der Jren erhalten könnten.

Bei der Gelegenheit erklärte der freisinnige Stadtverordnete Goll, daß in Frankfurt   wohl die gesamte Bürgerschaft ohne Unterschied der Parteirichtung empört fei über die unerhörten Bru Nach den Versammlungen ist es wieder zu 3utalitäten der Frankfurter   Schuhleute am vorigen Sonntag. fammenstößen mit der Polizei gefommen. Die Versammlungsleiter hatten die Besucher aufgefordert, ruhig nach Hause zu gehen, was auch befolgt wurde. Ein Trupp junger Leute ist indes vor das Rathaus gezogen und hat der Erbitterung der Bevölkerung gegen die Polizei durch laute Pfuirufe Ausdruck gegeben. Sie haben auch mit Steinen auf Polizeibeamte geworfen. Besonders als der Kommissar Gutsmann aus dem Rathause trat, ist mit Steinen und Kaffeeflaschen geworfen worden. Gleich­geitig fiel ein Schuß, von dem nicht festgestellt ist, woher er fam. Jegt stürzten die Polizeibeamten aus dem Rathause In der Frage, ob eine Anzahl von Konservativen sich und vertrieben die Menge vom Großfleden( Rathaus­gestatten dürften, der liberalen Regierung aus der Verlegen­plat) mit blanker Waffe in eine der nächsten Straßen. Dabei heit zu helfen und ihr die Annahme des Etats zu ermög­wurde der dreiundzwanzigjährige Arbeiter Ahrens an einem lichen, herrscht in der konservativen Partei teine Ueberein­Arm so schwer verletzt, daß nach ärztlicher Angabe der Von der Polizeiattade bei der hiesigen Sonntagsdemonstration ftimmung. Die entschiedenen Tarifreformer erklären, die Arm womöglich amputiert werden muß. Ein Polizist wurde entwirft die bürgerliche Preffe ein total falsches Bild, um den konservative Partei dürfe- nach allem, was bis jetzt geschehen durch einen Steinwurf berlebt. Nach neun Uhr durch nichts gerechtfertigten Angriff eines einzelnen ist für den Etat nicht stimmen. Sollen die Liberalen die rüdte eine Kompagnie des Infanterie- Bolizeiaufgebots zu rechtfertigen. Diese Berichte tragen so sehr Regierung niederlegen und Neuwahlen veranlassen! Worauf diese regiments mit aufgepflanzten Bajonetten den Polizeiftempel an der Stirn, daß ihre Verfasser nicht schwer Leute rechnen, ist etwa folgendes: Wahlen sind kostspielig und an. Nach dreimaliger Aufforderung und Trommelwirbel, den zu erraten find. Da die entstellten Berichte aber auch über erschöpfend. Kommt es jetzt wieder zu Neuwahlen, so werden Platz zu räumen, verteilte sich das Militär in Gruppen in die Duisburg   hinaus den Weg in die breitere Oeffentlichkeit gefunden nur die Reichen imftande sein, den Wahlkampf im großen am Blaze liegenden Straßen. Ernstere Zusammenstöße haben, so fei dem hier durch sachgemäße Darstellung entgegen Stile zu führen und zu siegen, während die Radikalen und haben sich dann jedoch nicht mehr ereignet. getreten. Wie der Vorwärts" schon tura berichtete, ist die die Arbeiter nicht die Mittel besigen, den Wahlkampf fo ener Das Wolfffche Bureau verschweigt, offenbar nicht ohne Demonstration an fich in Duisburg   in glänzender Weise gisch zu führen wie im Januar. Absicht, daß die Menge vor dem Rathaus aus jüngeren verlaufen. Weit über 5000 Personen bewegten sich unter Hoch­Die Lage ist spannend. Man erwartet mit Ungedu's den Leuten bestand. Es ist deshalb notwendig zu betonen, rufen auf das freie Wahlrecht und die Arbeiter- Marseillaise Busammentritt des Parlaments und die Verlefung der Thron­daß der Tumult auf dem Marktplatz teine Demon fingend durch die Straßen. Ein Aufaug, wie ihn Duis- rebe am nächsten Montag. stration der Arbeiterschaft war. In ihrer ge- burg noch nicht erlebt hat. Die Polizei verhielt sich wiß nicht unverständlichen Erregung ob der Polizeigreuel trok großen Aufgebots, bas aus dem ganzen Kreise zusammen­haben sich fingere Leute, denen die Disziplin der Arbeiter- gezogen tvar, verhältnismäßig tattvoll. Wohl hatte sie die Haupt­bewegung noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist, zu straße durch starke Polizeikommandos an allen Nebenstraßen ab­Handlungen hinreißen laffen, die gewiß nicht halb so schlimm gesperrt, aber sie ging doch nicht aggressiv vor und suchte nur dre find wie die Polizeiuntaten vom Sonntag, die aber doch sehr Demonstranten in die Nebenstraßen abzuschieben. Nach etwa ein­bedauerlich find. Die Polizei von Neumünster   und ihre Ver- stündigem Durchzuge durch die verschiedensten Straßen waren die Luft wahrscheinlich voller Gerüchte sein. teidiger find freilich die letzten, die sich darüber zu beklagen Demonstranten schließlich im Mittelpunkte der Stadt, auf dem haben, fie find in letzter Linie die Schuldigen an den Vor- Friedrich- Wilhelm- Blake, angelangt. Hier erfolgte langsame kommnissen des Dienstagabends.

Die

Der Wahlrechtskampf.m

bes

Wahlrechtsinterpellation. fozialdemokratische Frattion Reichstages hat, wie bereits berichtet, eine Interpellation eingebracht. Diefelbe hat folgenden Wortlaut:

Was hat den Herrn teichsfangler veranlaßt, in der Sigung des preußischen Abgeordnetenhauses bom 10. Februar d. 3. Ausführungen zu machen, welche das in der Verfassung des Reiches und mehrerer Bundesstaaten gewährleistete allgemeine, gleie, geheime Wahlrecht herab aufezen und zu bedrohen geeignet sind?

Die Wut der Bismarckheringe.

Innerhalb des Kabinetts scheint biel Unsicherheit über die tommende parlamentarische Tagesordnung zu herrschen. Das Daily Chronicle", das vor einigen Zagen für Budget first  " plädierte, gibt heute die Möglichkeit zu, daß die Regierung Veto first" bornehmen werde.

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Bis zur Veröffentlichung der Thronrede wird die politische

Politifche Ueberficht.

Auflösung der Massen. Teilweise gingen die Leute selbst in fleineren Trupps, teilweise wurden sie von den zahlreichen Polizei­beamten in die Seitenstraßen gedrängt. So geschah es auch mit einem Trupp von etwa 150 Personen, die durch die Nasinoftraße Berlin  , den 16. Februar 1910. zur Bedstraße, eine enge, aber lebhafte Geschäftsstraße, ab- Arbeitskammergesetz und Hausarbeitergesetz. geschoben wurden. In der Bedstraße stellte sich ihnen plößlich eine Ein Reihe Aus dem Reichstag  , 16. Februar. Polizeiabteilung von 8 Mann unter Leitung eines Wachtmeisters sozialpolitischer Gesezentwürfe, die in der vorigen Seffion entgegen, die den Abziehenden den Weg versperrte! Das gab bereits die Kommissionsberatung passiert hatten, infolge des natürlich eine plöhliche Stauung. Die vorderen Reihen drehten Sessionsschlusses unerledigt unter den Tisch gefallen waren, find sich um und wollten zurüd, konnten aber in der engen Straße von der Regierung mit geringfügigen Aenderungen wieder nicht, weil die Masse auf der lebhaften Verkehrsstraße sofort an- vorgelegt worden und kamen nun nacheinander wieder zur schwoll und nach vorne drängte. Wären nun die Polizeibeamten borgelegt worden und kamen nun nacheinander wieder zur auch nur ein flein wenig besonnen gewesen, so hätten sie die Leute ersten Lesung. ruhig gehen lassen. Statt dessen ertönte plötzlich ein Pfiff, und Zunächst das Arbeitskammergesetz. Die Regierung hatte nun flogen die Säbel aus der Scheibe und drauf ging es! Ein es für angebracht gehalten, sogar Bestimmungen wieder in das Gesetz plöbliches Geschrei von Geschlagenen und Empörten durchzitterte hineinzubringen, die nicht nur von der Sozialdemokratie, sondern Wir haben gestern die Aeußerungen verschiedener bürgerlicher die Buft. Ginige aus den vorderen Reihen, die sich nicht wie auch von halbwegs fozialreformerisch gerichteten bürgerlichen Blätter über die Maffenfundgebungen des letzten Sonntags mit- tolle Sunde niederprügeln lassen wollten, sprangen durch die Parteien verworfen werden. Die Debatte drehte sich hauptsächlich geteilt. Heute liegt eine Reihe weiterer Auslassungen liberaler, Polizeifette und liefen fort, die Polizei mit gezogenen Säbeln um diese Punkte, so vor allem um die Fragen, ob die Verhandlungen fleritaler und konservativer Breßorgane vor. Sie sämtlich im hinterher. Und nun gab es hiebe nach allen Seiten. Ein Re- der Arbeitskammern öffentlich sein und ob die Arbeiter Auszuge wiederzugeben, fehlt der Raum. Nur eine dieser Stim- batteur unsers Duisburger Parteiorgans wurde von drei Mann freie Auswahl für ihre Vertreter haben oder ob Ar­men möchten wir unseren Lesern nicht vorenthalten: die Aeuße- etwa 30 Schritt weit verfolgt, wobei er mehrere Siebe über den beiterfetretäre von der Vertretung aus. rung ber Hamburger Nachrichten", des Organs der Hamburger Rüden und einen Säbelhieb über den Kopf erhielt, ber eine geschlossen fein follen. Schon der Vertreter des Scharfmacher und begenerierten Bismarckheringe, da sie außer tlaffende Wunde hinterließ und ärztliche Hilfe notwendig machte. Bentrums, der Elsässer Dr. Will, ging ziemlich scharf ordentlich charakteristisch dafür ist, wie diese niedliche Tierspezies Ein altes 67jähriges( 1) Mütterchen, bas mit einem Storbe im gegen die Engherzigkeit der Regierung vor, ebenso Herr über das arbeitende Bolt denkt. Das Blatt schreibt nämlich: Arm über die Straße ging, wurbe in roher Weise zur Seite ge- Naumann für die Freifinnigen, worauf der Staatssekretär " Die maßlose systematische Wühlerei, deren fich Tag aus stoßen, so daß die Greifin hinfiel und eine erhebliche Berlegung Delbrüd den Versuch machte, die bureaukratische Abneigung Tag ein die sozialdemokratische Presse und nicht minder die an der Stirn erlitt. Einige Schulkinder( 1) erhielten Gäbel- gegen Arbeiterfefretäre als einen besonderen Ausfluß des führenden Genoffen in den Barlamenten gegen die preußische hiebe, ebenfalls mehrere Frauen, die sich vor den wütenden Wohlwollens für die Freiheit" der Arbeitervertreter in der Be­Wahlrechtsvorlage befleißigt haben, hat gestern hier und da ihre Polizisten nicht zu retten vermochten. Ein alter Invalide, Krüppel tätigung ihrer inneren Ueberzeugungen auszumalen. Er deduzierte Früchte gezeitigt. In Berlin   und in anderen größeren Städten und halber Idiot, der zufällig in die Nähe der Polizisten geraten nämlich ein Arbeiterfekretär sei durch irgend ein Programm der preußischen Monarchie ist es zu Straßendemonstrationen war, wurde so verlegt, daß er ins Krankenhaus geschafft werden oder durch die Zugehörigkeit zu einer Organisation gebunden, gekommen, bie, wie nicht anders zu erwarten war, zu Ruhestörungen und infolgedessen auch ber mußte. Ein Passant erhielt einen Stich in den Rüden. Ueber- also unfret in feinem Urteil, während ein noch im als Arbeitskammervertreter einzelt au blutigen 8usammenstoßen zwischen haupt find die meisten Verlegungen durch Schläge auf Fliehende Betriebe stehender Arbeiter als dem Janbagel und der Polizei geführt haben. erfolgt. Bis in die Häuser wurden die Fliehenden verfolgt. An böllig frei" der inneren Stimme seiner Ueberzeugung ... Dabei handelt es sich durchweg um eine fünstliche Bebe. Ohne Gegenwehr war natürlich fein Gebante. Es wäre das auch folgen fönne. Dieser Gedankengang steht auf dem die voraufgegangene revolutionäre Schür und Wühlarbeit wäre geradezu Wahnsinn gewesen. Und trotzdem berichtet das bürger- nämlichen Niveau wie der Philosophatsch des Herrn ber Böbel selbstverständlich niemals auf den Gedanken verfallen, Breßgefindel im Bedientenstil von einem Sturm der Demon b. Bethmann Hollweg   über das System von Abhängig gestern gleichzeitig in den größeren Städten plöglich und un- ftranten auf die Polizei" und ähnlichen, für die Nerven bes feiten", in denen die Menschen leben. Beide logischen Burzel­bermutet", überall aus vollkommen freiem Entschluß, auf die honetten Bürgers berechneten Gruselgeschichten. Da eine solche bäume der Herren Minister dienen ja auch dem nämlichen Straßen zu ziehen, um so die Machthaber einzuschüchtern und ihnen durch Drohungen ihren Willen aufzuzwingen. Auch die Polizeiattade nur an diefer einen Stelle erfolgte, so muß an reaktionären 8wed: die Arbeiterrechte zu verhungen. Rüpelfaene, die am Donnerstag die sechs Genossen im genommen werden, daß es fich um einen in vollständiger Kopf­preußischen Abgeordnetenhause zum Empfang des Herrn v. Beth. losigkeit begangenen Angriff durch untergeordnete Beamte handelte, mann sollweg aufgeführt hatten, sollte nach der Darstellung die in keiner Weise der Situation gewachsen waren. der sozialdemokratischen Blätter ein Aft der Spontanität gewesen

fein, während sie in Wirklichkeit nichts anderes als einen wohl­

Die Kundgebung in Königsberg  .

borbereiteten Theatercoup, einen forgfältig einstudierten ko- In unserem Bericht über die Demonstration der Königs mödienhaften Auftritt bedeutete. Und so sind auch die gestrigen berger Arbeiterschaft, den wir im Extrablatt vom Montag brachten,

Genosse Begien unterzog den Gefeßentwurf sowie die Rebe des Ministers einer scharfen Stritit. Er bezeichnete den Entwurf als ein Machwert des Zentralverbandes deutscher Industrieller. Die Minister hätten sich schon völlig in dic Auffassung der Unternehmer hineingelebt. Habe doch der neugebackene Handelsminister Sydow einige Monate nach) feinem Amtsantritt bereits die überraschende Entdeckung