Nr. 42. 27. Jahrgang.
3. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 19. Februar 1910.
Partei- Angelegenheiten.
Stadt und Polizei.
Heilsarmeeblech.
Im 6. Kreis sind die Konzert Hallen Süß- Duldung ihrer Anwesenheit.im Rathause gewissermaßen ein vermilch", Jnh. Georg Rosenthal, Bornholmer Staße 7 frei. brieftes Recht auf Aufenthalt im Rathause erworben zu haben glaubt. Bezugnehmend auf unsere Notiz in Nr. 29 vom 4. d. Mts. be- Wenn in Zukunft in städtischen Gebäuden Polizei nicht mehr unter treffend die Theatervorstellung mit Tanz des Sportklub gebracht wird, wird sich niemand darüber grämen. Berolina", Köpenid, am heutigen Tage in dem der Arbeiterschaft die die Polizei am Donnerstag ob ihrer Aufdringlichkeit sich zuDie Blamage, nicht zur Verfügung stehenden Lokale von A. Ruhle, Mitten walde , teilen wir mit, daß das Radfahrertrio„ Vorwärts", Alt- gezogen hat, scheint„ oben" schwer verwunden zu werden. Glienicke , seine Mitwirkung abgelehnt hat. Die Lokalfommission.
Der Umstand, daß die Polizei am Donnerstagabend gelegentlich Ueber die Geschäftsführung der Heilsarmee haben wir am der Stadtverordnetenversammlung im Rathause sich eingefunden Donnerstag einige nähere Mitteilungen gemacht. Diese Angaben Zur Lokalliste. Am heutigen Tage veranstaltet der Sparberein hatte, aber schließlich sanft hinauskomplimentiert wurde, veranlagt haben es einem Heilsarmeekapitän angetan, der in einer HeilsSpare fleißig" im 3entral- Schüßenhaus", Reiniden- den Polizeipräsidenten zu folgender Mitteilung:„ Bon jeher ist, armeeversammlung folgenden Blödsinn zum besten gab: Der Herr dorf, Scharnweberstr. 3 sein Stiftungsfest. Von Mitgliedern des wenn mit Straßenunruhen zu rechnen war, das Rathaus als fende uns oft Prüfungen, oft nehme er ganz wunderbare Mitie!. Vereins wird behauptet, daß dies Lokal frei sei, demgegenüber Unterkunftsort für Abteilungen der Schußmannschaft benutzt Vorwärts" den Auftrag gegeben, gegen den sich der Vorwärts" Hier habe er nun den Vorwärts" dazu aušersehen; er hat dem stellen wir ausdrücklich fest, daß dies nicht der Fall ist, vielmehr worden. Der Polizeipräsident hat angeordnet, daß wird uns dasselbe nach wie vor streng berweigert. fortan nicht hat wehren können, gegen uns zu schreiben. Und daß dies städtische Gebäude grundsäglich nicht für eine In Wandlik N.-B. steht uns jetzt das„ Gesellschafts- Belegung in derartige geschrieben worden ist, ist gut, denn wir sind schon zu stolz, zu hoch Anspruch genommen werden follen." Mit näfig, wir sind nicht mehr ans Kämpfen gewöhnt, denken, uns haus", Inh. Georg Laßau, Prenzlauer- und Bernauerstraßen- Ede, dieser Bekanntmachung will der Polizeipräsident offenbar weiteren fönne niemand etwas. Er will uns hiermit demütigen, damit wir zu allen Veranstaltungen zur Verfügung. Alle anderenLokale find gesperrt. Kreisen zu Gemüte führen, daß die Polizei, sich durch die frühere mehr Kraft gewinnen, neue Zeugen seiner Macht heranzuschaffen. Ich weiß nicht, was daran Wahrheit ist, es kann ja sein, ich will es stellt ist es. Wenn es aber wahr ist, dann ist es gut, dann müssen nicht bestreiten, daß vielleicht etwas wahres daran ist, aber ents die Frevler streng bestraft werden, wir aber müssen immer mehr so mehr unfern Gott. ( Leiter Beifall.) Der Herr hat es dem den Herrn preisen. Ist es aber nicht wahr, dann preisen wir um Vorwärts" geheißen, damit wir vorwärts gehen.
Sechster Wahlkreis. Sonntag, den 20. Februar, abends 61%, Uhr, öffentliche Bersammlung für Männer und Frauen in den Prachfälen Nordwest, Wiclefftr. 24. Genoffin Iara Bettin Stuttgart spricht über:" Unsere Aufgaben im preußischen Wahlrechtstampfe". Nach der Versammlung: Gemütliches Beisammensein mit Tanz.
Der Vorstand.
In seinem Schlußgebet rede er unter anderm also: Wir danken Dir, lieber Herr Jesus , daß Du den Vorwärts" gegen uns hast schreiben lassen, damit wir gedemütigt werden. Ist daran auch Wahrheit, wir werden Dir immer mehr dienen zu Deinem Preis. O Sancta Simplicitas!
Und einer solchen Gesellschaft, die unheilbar blödsinnig ist und eine öffentliche Gefahr darstellt, wollte der Berliner Magistrat 3000 M. zuwenden!
Verschärfte Ermittelung von Vergiftungen. Eine gründlichere Untersuchung der Leiche oder sonst gefundenen verdächtigen Stoffe beim Verdacht einer Vergiftung bezweckt ein besonderer Erlaz des Kultusministers an die Regierungspräsidenten und den Polizeipräsidenten in Berlin . Wenn der Verdacht einer Vergiftung vorliegt, so ist nach der Strafprozeßordnung die Untersuchung der verdächtigen Stoffe in der Leiche oder sonst durch einen Chemiker oder durch eine für solche Untersuchungen bestehende Fachbehörde vorZehlendorf( Wannseebahn ). Sonntag, den 20. Februar Flugblatt- fuchungen fast nur Chemiker beauftragt. Man machte feinen Un- graph Hermann Splettstößer, der sich vor einigen Tagen mit Subli zunehmen. Bisher hat man mit der Ausführung solcher Unter- Im Krankenhause verstorben ist gestern der 21jährige Lithoberbreitung für die Gemeindewablen. In Anbetracht der terschied, ob es sich um eine gewöhnliche Vergiftung handelte oder mat zu vergiften versuchte. Obwohl der Selbstmordversuch, den Sp. Wichtigkeit dieser Arbeit ist es unbedingt Pflicht jedes Genossen, sich um eine Nahrungsmittelvergiftung, bei der oft nur die bakterio- mn der Werkstatt seines Meisters verübte, sofort entdeckt worden früh 28 Uhr in seinem Bezirk zur Verfügung zu stellen. logische Untersuchung ein Ergebnis über die Ursache des Todes war und Gegenmaßregeln ergriffen wurden, ist der Lebensmüde liefern kann. Es ist dies zudem auch nur dann möglich, wenn die am gestrigen Tage nach entsetzlichen Leiden den Wirkungen des Untersuchung frühzeitig vorgenommen wird. Die Kreisärzte sollen Giftes erlegen. deshalb angewiesen werden, bei dem Verdacht einer Vergiftung durch Nahrungsmittel außer der chemischen und mikroskopischen Ein Lotterieschwindler treibt im Westen Berlins und in CharUntersuchung der Zeichenteile auch die bakteriologische Unter- lottenburg gegenwärtig sein Wesen. Es handelt sich um einen suchung in Erwägung zu ziehen und nötigenfalls zu veranlassen. etwa 21jährigen, sehr elegant und sicher auftretenden jungen Mann, Weißenfee. Sonntag, morgens 8 Uhr Flugblattverbreitung von erner soll in solchen Fällen auf eine Untersuchung der Leichen fich Willi Soch nennt und angibt in Schöneberg , Feurigstr. 6, gu schließt. Auch die Gerichtsbehörden erhalten entsprechende Anwei wohnen. Für die schon in wenigen Tagen stattfindende Ziehung offeriert der Schwindler Loe, die meistens von Verkäuferinnen, fungen von dem Justizminister. Dienstmädchen usw. zum Preise von 3 M. gekauft werden. In einer Lotteriegesellschaft entgegen und läßt sich dafür das Eintrittsanderen Fällen nimmt der angebliche Koch Beitrittserklärungen zu geld in Höhe von 2 bis 5 M. zahlen. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß der Verkäufer gar nicht Vertreter einer Kopenhagener Lotteriegesellschaft ist, die Lose wertlos sind und der angebliche Koch auch nicht unter der angegebenen Adresse wohnt. Vor dem Gauner sei dringend gewarnt.
Tempelhof . Sonntag früh 8 Uhr Flugblattverbreitung zu der Dienstagabend im Wilhelmsgarten" stattfindenden Ge meinde wählerversammlung. Vortrag des Gemeindevertreters Gen. Sonnenburg- Friedrichshagen über: Staat, Gemeinde,
bekannten Lokalen aus.
Dienstag, 22. Februar Gemeindewählerversammlung im Vereins. haus. Aufstellung der Kandidaten.
Borhagen- Rummelsburg. Zu der am Dienstag, den 22. Februar, abends 8 Uhr, im großen Saale von Café Bellevue stattfindenden Gemeindewählerversammlung findet am Sonntag früh eine Flugblattberbreitung über den ganzen Ort statt. Das Wahlkomitee.
Nieder- Schönhausen. Am Sonntag, den 20. Februar, früh 8 Uhr findet von den Bezirkslokalen aus eine Flugblattverbreitung statt. Die Bezirksleitung.
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Notia:" Bum Rowdy geworden" eine Bufchrift, in der er unter Georg Haberfern, Auguftstr. 37, sendet uns mit Bezug auf die mißbräuchlicher Berufung auf das Preßgefes darlegen will, daß er Notiz:" Zum Rowdy geworden" eine Zuſchrift, in der er unter mißbräuchlicher Berufung auf das Preßgeseh darlegen will, daß er in Notwehr gehandelt habe. Das ist natürlich keineswegs richtig in Notwehr gehandelt habe. Das ist natürlich keineswegs richtig und wir meinen auch, daß die bevorstehende Gerichtsverhandlung und wir meinen auch, daß die bevorstehende Gerichtsverhandlung alles weitere ergeben wird.
Bermißt wird seit dem 9. Januar d. J. der 43 Jahre alte geistesschwache frühere Vogelhändler Hermann Sauermann. S. hat fich ohne Geld und Papiere aus seiner Wohnung entfernt und irrt wahrscheinlich planlos in Berlin umher. Er ist zirka 1,70 Meter groß und abgemagert, hat starten dunklen Schnurrbart und an der linken Innenhand eine vernarbte Schußwunde. Personen, welche über den Verbleib Auskunft geben können, werden gebeten, Mitteilungen nach Weidenweg 71 an Bucala zu machen.
Vorort- Nachrichten.
dem Bau des Polizeipräsidiums am Alexanderplatz begonnen wurde, Der Ochsenkopp. Es find jetzt gerade 25 Jahre her, seit mit wobei das alte Berliner Arbeitshaus verschwand, das im Voltsmunde den Namen„ Ochsenkopp" hatte. Dieser Beiname hat folgende Geschichte. Am Belleallianceplak 11 befand sich das Gilde Haus der Berliner Schlächter, von dem es im Hypothekenbuche heißt: Diefen Blaz haben die Fleischhauer am 1. Juni 1733 zu bebauen angewiesen bekommen und ist hierauf ein Haus erbaut." Der Sitte gemäß trug das Haus das Gildeabzeichen der Fleischhauer, Auf der Straße gestorben ist gestern abend um 8 Uhr eine einen Ochsenkopf, nach dem auch das Haus benannt wurde. Ale unbekannte Frau, die ein Schutzmann auf dem Flur des Hauses das Betteleiwesen unter Friedrich dem Großen überhand genommen Tilfiter Str. 24 frank und hilflos liegen fand. Der Beamte brachte hatte, entstand der Plan, ein Arbeitshaus zur Unterbringung von fie nach der Hilfswache in der Warschauer Straße, fie starb aber Bettlern zu errichten. Eine Kommission empfahl das erwähnte schon auf dem Wege dorthin, wahrscheinlich am Herzschlag. Die Gildehaus der Schlächter und am 30. April 1742 wurde in der Tat Frau hatte ein Gebetbuch mit dem Namen Wilhelm Miez bei sich. ein Mietsvertrag abgeschlossen, wonach der Ochsenkopf" gegen eine Verzweiflungstat aus Not. Großes Auffehen verursachte in der Fast keine Woche vergeht ohne die Unglücksbotschaft, daß Bereits im Mai wurden etwa einhundert beim Betteln ergriffene Weidendammer Brücke. jährliche Miete von 180 Taler als Arbeitshaus eingerichtet wurde. vergangenen Nacht die Verzweiflungstat eines Arbeiters an der ein Kind aus dem Fenster gefallen ist und dabei den Tod Personen hier untergebracht und der„ Ochsenkopf" behielt feine Maurer Paul Baldowski stürzte sich vor den Augen zahlreicher Der 22 jährige wohnungs- und arbeitslose fand oder mindestens zeitlebens zum Krüppel wurde. Nicht nunmehrige Bestimmung als Arbeitshaus, mußte sogar bald durch jedes Kind hat ein so wunderbares Glück wie der dreijährige Sinzunahme der benachbarten Gewerkhäuser der Schuhmacher, Bassanten von der hohen Brücke in die Spree hinab und verschwand Schlangenmensch", der aus dem dritten Stockwert auf Schloffer und Bäcker erweitert werden. 1747 saßen hier schon 400 in den Fluten. Auf einem sofort flott gemachten Rettungskahn Gartenerde stürzte, und sich seiner Wege trollte, als ob er Personen. Die Zunahme der Benutzung machte indessen die Er wurde der Lebensmüde wieder aus dem Wasser herausgeholt und aus dem Bett gestiegen wäre. Vielleicht melden sich die bauung eines eigenen Arbeitshauses notwendig. Im Jahre 1757 nach ber Charité gebracht. trüben Folgen erst nach langen Jahren. Nicht mal auf der Saus, errichtet und 1758 bezogen. Der Name Ochsenkopf" aber wurde das in der Alexanderstraße belegene Arbeitshaus, das graue Straße verunglüden so viele Kinder, obwohl doch hier die blieb an der Einrichtung haften und übertrug sich auf das neue Gefahren verhältnismäßig bedeutend größer find. In vielen Saus, während der ursprüngliche„ Ochsenkopf an die GervisFällen bilden die sozialen Verhältnisse die Ur- fommission und 1806 an das Kammergericht überging. Im Früh. sache der Unglücksfälle. Um das nötigste zum Unter- jahr 1885 wurde mit dem Abbruch des Arbeitshauses, dessen Inhalt heranzuschaffen, müssen die Mütter mitarbeiten. fassen nach Rummelsburg versetzt wurden, begonnen und es entMüssen sie um des lieben Brotes willen einen eiligen Ge- stand an seiner Stelle das Monumentalgebäude des heutigen Polischäftsgang machen, so entsteht die Frage: wo bleibe ich in- zeipräsidiums. Bis in die neuere Zeit hatte der" Ochsenkopf" am zwischen mit den Kindern? Sie mitzunehmen, ist tatsächlich fleranderplaß noch die berüchtigte Tretmühle beherbergt, die eine humanere Strafrechtspflege abgeschafft hat. nicht immer möglich. Nachbarsleute geben sich mitunter für die furze Aufbewahrung des zappelnden Familienglücks auch Rücksicht auf die Kirche. Gegen eine vorzeitige Entlassung aus nicht her. So bleibt denn der Mutter weiter nichts übrig, der Volksschule richtet sich eine bemerkenswerte Verfügung der Abals die Kleinen für einige Zeit mit Zittern und Zagen in der teilung für Kirchen- und Schulwesen der Königlichen Regierung in verschlossenen Wohnung allein zu lassen. Sie trifft die denks die Entlassung aus der Schule bei evangelischen Kindern mit der Potsdam , die von allgemeinem Intereffe ift. In der Regel erfolgt barsten Sicherheitsmaßregeln, berrammelt sämtliche Fenster, Sonfirmation. Auch die Kirche hält an diesem Grundsak fest, da Löscht das Feuer in der Kochmaschine, versteckt die Streich es zumeist unmöglich ist, die Kinder nach der Schulentlassung noch hölzer aber die Mutter denkt und das Schicksal. Ientt. zum regelmäßigen Besuch des Konfirmandenunterrichts anzuhalten. Solche allein gelassenen Kinder sind selbst in jüngerem Alter, Schuldeputationen haben nun in letter Zeit in verschiedenen Orta sobald sie nur trauchen können, unberechenbar. Sie suchen schaften Schüler vorzeitig vom Schulbesuch entbunden, die erst ein Nixdorf. förmlich die Gefahr im Hause auf, ohne sie zu kennen, und halbes Jahr den Konfirmandenunterricht besucht hatten. Es mußte machen sich gerade dort zu schaffen, wo die Mutter einen Kinder lernen dann weder in der Schule noch im kirchlichen Unterdeshalb auch jedesmal eine vorzeitige Konfirmation erfolgen. Die Riegel vorgeschoben zu haben meint. Kommt sie abgehetzt, richt das 4. und 5. Hauptstück des Katechismus.( Es wäre auch zu atemlos nach Hause, so liegt ihr Liebling zerschmettert, ent- fchrecklich, wenn die Kinder das 4. und 5. Hauptstück des Katechisseelt am Boden oder erstickt, verbrannt im Bett, auf der Diele. mus nicht lernten!) Mit Rücksicht auf die firchliche Unterweisung Viele Mütter nehmen ihre Zuflucht zu Strippe, Kinder- hat die Abteilung für Kirchen- und Schulwesen die Schuldepugarten und Kinderhort. Viele Tausende von Kindern solcher tation und Schulvorstände, sowie die Kreisschulinspektoren und RetEltern, die außer dem Hause den halben oder ganzen toren angewiesen, Gesuche um vorzeitige Entlassung aus der Schule Zag zu tun haben, erhalten hier notdürftige, mitunter einer besonders sorgfältigen Prüfung zu unterwerfen und darauf auch recht liebevolle Unterfunft. Aber zu halten, daß von der Ausnahme nur in Notfällen Gebrauch gewir stehen macht wird, wenn auch eine vorzeitige Schulentlassung sich nicht einigten Grundbesiger mit der Einführung der geplanten WertVor einigen Tagen befaßte fich eine Versammlung der vers wieder mal vor der leidigen Tatsache, daß noch gänzlich beseitigen lassen wird. zutvachssteuer. Da Herr Wahlrechts- Verschlechterer" Stadtverordfür Zehntausende von Kindern mitarbeitender Frauen keine neter Rahmig den Vorsitz führte, ist der Geist" dieser Versammlung folche Schutzgelegenheit vorhanden ist. Alle derartige Institute, eigentlich schon gekennzeichnet. Im übrigen wurden die alten ab die in der Hauptsache durch die private Wohltätigkeit und von Auf dem Ringbahnhof Frankfurter Allee wird gegenwärtig die gestandenen Redensarten, die auch anderen Drts gegen die Eineiner mäßigen Geldbeihilfe der Stadt unterhalten werden, bisherige hölzerne Dachkonstruktion durch eine eiserne ersetzt. Dabei führung der Wertzuwachssteuer angeführt wurden, hier aufs neue sind überfüllt. In den Kinderhorten mancher starkbevölkerter scheint man auf den Zived des Bahnsteigs: dem Verkehr zu dienen, zum besten gegeben, ohne jedoch die Beweiskraft zu erhöhen. Gewiß Bezirke muß die Anmeldung von Kindern mindestens ein nicht sonderlich Rücksicht zu nehmen. Troß der starten Frequenz ist läßt sich auch von unserem Standpunft vieles gegen die vorgeschlagene halbes Jahr vorher geschehen, und selbst dann noch ist keine der einzige Zu- und Ausgang des Bahnhofes durch Schließung des Form einwenden, jedoch kämpfen diese Herren gegen das Prinzip im allGewähr für die Aufnahme gegeben. Das alte Lied also! alles ein wildes Chaos. Seit einer Woche schon befindet sich die Grund der Einführung dieser Steuer, die von der Stadt betriebene einen Türpaares um die Hälfte eingeschränkt und auch sonst bildet gemeinen. Der Referent der Versammlung, Herr Notar Rehnelt, scheint als Die Stadt wälzt sich auch in dieser Lebensfrage den Kinder- auf dem erwähnten Bahnsteig befindliche Bedürfnisanstalt für Sozialpolitit zu betrachten. Er hält es für feinen wünschenswerten schutz mit ein paar braunen Lappen vom Halse und über- männer in einem derartig skandalösen Zustande, daß das Scham- Zustand, daß die Städte auf eigene Faust" Sozialpolitik treiben läßt alles andere der privaten Nächstenliebe. Stadtschulrat gefühl, besonders des weiblichen Publikums aufs empfindlichte ver- und verbreitete sich über die Einzelheiten der geplanten Steuerart. Dr. Fischer hat es ja im vorigen vorigen Jahre, als legt wird. Um eine bauliche Vorarbeit zu verrichten, hat man die In der anschließenden Diskussion wurde wiederholt betont, daß man die Berliner Kinderhorte ihr Jubiläum feierten, im breite Schußwand, welche an Stelle einer Tür den Eingang zu der auch ohne Wertzuwachssteuer auskommen könne, desgleichen ohne Bürgersaale des Rathauses scharf betont, daß die Stadt- Bedürfnisanstalt verdeckt, einfach beseitigt. Die Benußer der An- Erhöhung der anderen Steuerarten, es tönnen hingegen viele Ausverwaltung noch nicht Die zwingende Notwendigkeit talt sind nun gezwungen, vor den Augen des Publikums gaben gespart resp. brauchen die Sammelfonds nicht so hoch beziffert einsehen könne, die Kinderhorte oder ähnliche Institute in hr Geschäft zu berrichten. Der ganze Innen werden! Alte Kampfobjefte, die in jedem Jahre lebhaft umstritten städtische Regie zu übernehmen und großzügig auszubauen. jonen, wie auch ihre Handlungen, muß von dem strichen raum und die in demselben befindlichen Per- werden. Wenn nennenswerte Beträge aus dem Etat werden sollen, fann es nur Auf der soeben abgehaltenen siebenten Konferenz der deutschen auf diesem Teile des Perrons harrenden Publi. Fortschritts und der fulturellen Entwickelung geschehen. auf Kosten des Die Zentrale für Jugendfürsorge hieb der Herr Stadtschulrat, wie tum gesehen werden. Auch den aus den Waggonfenstern Gefahr, die in der Schmälerung der Sammelfonds liegt, ist schon berichtet, in dieselbe Serbe und erklärte die Forderung, hinausblidenden Reisenden ist es möglich. Der zur Beseitigung von unseren Genossen sowohl auch vom Magiftrat wiederholt auffür die Durchführung planmäßiger Einrichtungen zum verbesserten des Uebelstandes aufgeforderte Bahnhofsvorsteher lehnte eine Aen- gezeichnet worden, ohne jedoch bei den Herren vom Richardplas Schutz aussichtsloser Kinder eine halbe Million zu beschaffen, derung ab. Dafür wird eben gebaut". Ob die Eisenbahnberwal- Gegenliebe au finden. Gerade diese Herren hätten am wenigsten schlankweg als Zukunftsidealismus", der nur in einem reichen tung etwas derartiges auch auf dem Bahnhof" Friedrich- Veranlassung, sich gegen den geplanten Neuerwerb zu wenden, da deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl, daß man von der die Beseitigung des geschilderten Zustandes zu verlangen resp. An- Versammlung eine Resolution befchloß, die gegen die Einführung deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl, daß man von der Mann, der ersucht wurde, im Interesse der öffentlichen Sittlichkeit winn eingetragen hat und noch weiter eintragen wird. Daß die armen" Stadt Berlin die gewünschte Hilfe nicht erwarten zeige au erstatten, scheint nicht viel ausgerichtet zu haben, denn es der Wertzuwachssteuer protestiert, versteht. sich nach dem Vorstehenden folle. ist alles noch beim alten. 1 von selbst.
Eisenbahn und Sittlichkeit.
Gegen die Einführung der Wertzuwachssteuer machen die ber Bekanntlich hat der Magistrat 150 000 m. in den Etat als vorauseinigten Rigdorfer Grundbefizer Vereine mobil. sichtlichen Ertrag der von ihm geplanten Wertzuwachssteuer eingestellt. Eine an sich lächerlich geringe Summe im Verhältnis zu der bau. lichen Entwickelung der Stadt. Aber selbst diese geringe Sunime ist genügend Veranlassung, um die Interessenten zum Sturmlauf zu veranlassen. Allerdings und das muß betont werden gibt es auch in Rigdorf noch einige wenige Grundbefizer, die auch die Einführung dieser Steuerart für zweckmäßig erachten.
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