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Gewerkschaftliches.

Neutralität oder nicht?

Lohnabzüge in der Stralauer Glashütte. Firma Thoß u. Gushurst, die bereits 15 Samburger beschäftigte, Die organisierten Flaschenmacher der Stralauer Glashütte be- tam dem Verlangen der Polizei nach, machte aber die Rechnung Diese, 17 Mann stark, verklagten die schäftigten sich in einer am Sonntag abgehaltenen Mitglieder- ohne die Streitbrecher. den von der Firma angekündigten Lohn- Firma beim Gewerbegericht, wo es am Donnerstag zu einem Das Schmerzenskind der liberalen" Hirsch- Dunckerschen verschlechterungen. Um diese durchführen zu können, ist man nicht Bergleich tam. Herr Thoß als Beklagter erklärte sich bereit, pro mann 24 M. und 6 M. Fahrgeld nach Berlin zu zahlen. Er fühle Gewerkvereinler, Anton Erkelenz , macht wieder von sich davor zurückgeschreckt, die vereinbarten Abmachungen zu umgehen, Mann 24 M. und 6 M. Fahrgeld nach Berlin zu zahlen. Er fühle reden. Der Mann begeisterte sich seit Jahren dafür, mit indem man bei einzelnen Sorten Flaschen die Gewichtsstala außer sich eigentlich überhaupt nicht als Beklagter, er habe diese 17 Mann feinem Häuflein Steifleinener sich bei irgendeiner liberalen acht ließ und dieselben nach eigenem Ermessen berechnete, natürlich gar nicht in Arbeit genommen, weil sie keine geübten Arbeiter seien, rechtlich sei die Firma Walter Müller- Wandsbeck zu verklagen. Gruppe anzubiedern. Auch die Nationalliberalen hat nicht zum Vorteil der Glasmacher, welche zum Teil den Winter hindurch Er mache den Vergleichsvorschlag nur deshalb, weil den Fabri­arbeitslos waren oder ein halbes Jahr in 3 Schichten gearbeitet haben. Erkelenz noch liebevoll in sein Herz geschlossen. Mit Zu diesem eigenartigen Sparsystem kommt noch ein zweites hinzu. teren fremden Arbeiter einzustellen, um den allabendlich stattfin feinen staatsimännisch" verdrehten Artikeln macht die zu dieſem eigenartigen Sparsystem fommt noch ein zweites hinzu. fanten von der Stadt Plauen nahegelegt worden sei, teine wei­Die Flaschenmacher erhalten einen Mietszuschuß. Erkrankt nun Hirschengröße die paar unbedeutenden Gewerkvereinsblätter jemand längere Wochen, so wird ihm gekündigt, um dadurch die denden Auflauf zu vermeiden. Die Arbeitswilligen nahmen den im Lande unsicher und jetzt sein eigenes Grüppchen dabei Mietsentschädigung zu sparen. Es steht ihm jedoch frei, nach seiner Bergleichsvorschlag an, und 510 M. waren für die lieben Arbeits­mehr wie einmal in die Patsche. Vor einigen Wochen schrieb Strankheit bei der Firma wieder in Arbeit zu treten. Gegen diese willigen zum Fenster hinausgeworfen. der große Mann wieder mal einen Artikel: Lernt starke Maßnahmen erhoben die Mitglieder in der Versammlung Nach diesen bösen Erfahrungen suchen die Fabrikanten durch Kämpfer zu sein", in dem folgende Säße vorkamen: energischen Protest, und es sollen schärfere Mittel angewandt Annoncen in allen Gegenden nur noch geübte Arbeiter, Buchbinder und Kartonnagenarbeiter. Neutralität ist Unsinn.... Deshalb ergibt sich von selbst werden, falls die Direktion sich nicht eines Besseren besinnt. aus der Praris, daß dem Gewerkvereinler, der weiß, was er will, Folgende Resolution gelangte einstimmig zur Annahme: politisch nur drei Parteien zur Verfügung stehen: Demokratische Die am 27. Februar 1910 stattgefundene Mitgliederversamm­Vereinigung, Freisinnige oder Nationalliberale Partei , lettere lung der Flaschenmacher verurteilt es aufs schärfste, daß die ver­soweit sie wirklich liberal ist." einbarten Tariffage bei einzelnen Sorten Flaschen nicht inne­gehalten werden, sowie die borgenommenen Sündigungen der Kranken. Die Versammelten verlangen von der Direktion, daß die vereinbarten Abmachungen streng eingehalten werden.

Erkelenz findet also selbst noch Liberalität an der Partei der Großindustriellen! Die Blätter der Zentrums­christen griffen aber diese neue neutrale Reßerei auf und hielten sie den Hirschen unter die Nase. Die Folge war, daß abermals ein Reßergericht über Erkelenz abgehalten wurde. Nach den Hirsch- Dunckerschen Blättern ist die Ange­legenheit am 23. Februar in einer Zentralratssitzung zur Sprache gekommen und wurde in einer angenommenen Reso­lution ,, die Art des Vorgehens von Erkelenz scharf ver­

urteilt".

Buchbinder, Kartonnagen- und andere Arbeiter, meidek Plauen i. V.

200 Leberarbeiter der Badischen Lederwerke in Karlsruhe und 3euthen haben den bisherigen Tarif gekündigt. Sie ver­langen Verkürzung der Arbeitszeit. und entsprechende Lohnerhöhung, sowie Gewährung von Urlaub.

Husland.

Drohender Bergarbeiterstreif.

Der Kampf der Hartsteinarbeiter in Niederleh me nimmt durch die Schuld der Firma größere Dimensionen an. Am Donners­London, 28. Februar 1910. Die Situation in der Bergwerks­tag und Freitag versuchte man von seiten der Direktion auf die Arbeiter des Mörtelwertes und eines Siesberges, beides der Firma industrie in Südwales ist sehr kritisch; ein Streit der 200 000 Berg­Der Bergarbeiterverband Süda gehörend, einen Druck dahingehend auszuüben, daß man diese Ar- arbeiter scheint unvermeidlich. beiter in die Hartsteinfabrik hineindirigierte. Die Arbeiter lehnten wales fündigte am 1. Januar den Lohnkontrakt, da der Kontrakt aber dieses Anerbieten ab, und sind dadurch ebenfalls zu zu einer richterlichen Entscheidung Anlaß gegeben, gemäß der die den Streifenden übergegangen. Jezt versucht man auf Arbeiter gezwungen werden konnten, die in dem Achtstundengeſe Wenn dann ferner der Regulator", das Blatt des Ge- die Arbeiter in Kiesbergen einzuwirken, damit vorgesehenen 60 Ueberstunden im Jahre einzuhalten. Am Ende werkvereins der Maschinenbau - und Metallarbeiter, den diese die Minderproduktion an Kies, Sand usw., die des Monats März läuft der Rohnkontrakt ab und mit ihm kommt Artikel des Erkelenz als dessen Brivatansicht hinstellt und durch die Stillegung des einen Berges und des Mörtei- auch der Arbeitskontratt zu Ende. Die Verhandlungen, die über fich ganz entschieden" dagegen verwahrt, daß die Arbeit wertes entstanden ist, durch lleberarbeit wett machen sollen. einen neuen Sontraft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern eines einzelnen als die Meinung der deutschen Gewerkvereine" Aber auch dieses Anfinnen dürfte von seiten der Arbeiter abge gepflegen worden sind, haben bis jetzt noch kein Resultat gezeitigt. ausgegeben wird, so wirkt dies recht puzig, wenn man dem lehnt werden, und liegt es ja an den Befibern der einzelnen Berge, Auf der am letzten Sonnabend zwischen den Parteien stattgefun­entgegenhält, daß der Regulator" zur Zeit der letzten Reichs- fich derartige Zumutungen von seiten der Firma Gutmann zu ver- denen Konferenz konnte man sich nicht einmal über die Grundlagen bitten, anderenfalls müssen sie mit den eventuell dadurch herauf der Verhandlungen einigen; die Parteien weigerten sich einfach, tagswahl ganz ähnlich schrieb. Es hieß damals auch, daß für beschworenen Konsequenzen rechnen. Am Montag, den 7. März. gewisse von der Gegenpartei aur Diskussion gestellte Fragen anzu den Gewerkvereinler Konservative, Zentrum und Sozialdemo- findet bei Thormann in Neue Mühle eine öffentliche Volksversamm- schneiden. Man ging auseinander, ohne etwas verrichtet zu haben. traten bei der Wahl nicht in Frage kämen. lung statt, die sich mit der Ausstandsbewegung beschäftigen wird, Zwar sind die Brüden noch nicht abgebrochen, aber eine friedliche find doch alle in Niederlehme, Neue Mühle und Umgegend Woh- Beilegung des Streits ist jetzt ohne das Eingreifen eines außen­nenden ganz besonders start an dem Ausgang dieser Bewegung in- stehenden Fattors kaum denkbar. teressiert.

Beim Erkelenz soll das nun ein Verbrechen sein? Unwahr ist auch, daß die Gewerkvereinler die Hilfe jeder Partei annehmen, die im gegebenen Fall für Arbeiterinter­essen eintritt". Der Sozialdemokratie können ja auch die Hirsche diese Eigenschaft nicht aberkennen, aber sie soll nach deren Meinung deshalb nicht unterstützt werden, weil sie nicht vor der organisatorischen Leiſtung" der Gewerkvereine Hirsch- Dunder bewundernd in die Knie sinkt!- In ihrer völligen, rettungslosen Zerfahrenheit laborieren fich die Reste der Hirsch- Dunderschen Herrlichkeit durch die mächtig aufstrebende Arbeiterbewegung wie ein Häuschen Unglück. ... Auf dem Dache sitt ein Greis, Der sich nicht zu helfen weiß."

Berlin und Umgegend.

Zur Bewegung der Steinarbeiter.

Die Marmorarbeiter, die die Sektion II des Steinarbeiter­verbandes bilden, hielten am Donnerstag im Verbandslokal in der Seydelstraße eine außerordentlich zahlreich besuchte Versammlung ab, um für ihre Branche zur Tartffrage Stellung zu nehmen. Der Bor­fchlag der Seftionsleitung ging dahin, mit Rücksicht auf den in Aus­arbeitung befindlichen Reichstarif borläufig von der Einreichung von Tarifforderungen abzusehen. Ueber diese Frage entwickelte sich eine lebhafte Debatte, die damit endete, daß der Vorschlag der Seftions­leitung gutgeheißen wurde, obwohl allgemein betont wurde, daß die Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Marmorarbeiter derartig sind, daß fie dringend der Verbesserung bedürfen. Es ist merkwürdig, daß in einzelnen Werkstätten die bei der schweren und gesundheitsschäd lichen Arbeit schon zu lange Arbeitszeit von 9 Stunden nicht auszus reichen scheint und noch viel Ueberzeitarbeit geleistet wird, während andererseits überschüssige Arbeitskräfte genug vorhanden sind, um die Arbeiten in der regulären Arbeitszeit fertig zu stellen. Es muß als selbstverständliche Pflicht der Marmorarbeiter gelten, dafür zu sorgen, daß nicht ein Teil von ihnen durch Ueberarbeit seine Ge­fundheit allzu früh zugrunde richtet, während ein anderer Teil dem Elend der Arbeitslosigkeit preisgegeben ist. Das wurde in der Ver­fammlung start hervorgehoben.

Dentfches Reich.

Eine Militärbehörde als Helfer der Innungsmeister. In Graudenz gefällt es den Bäckermeistern nicht, daß sich die Gehilfen ihrer Organisation anschließen, und weil sie die Ge­hilfen durch ihre Ueberredungskünfte nicht davon abbringen konnten, versuchten sie durch die Militärbehörde einen Druck auf den Wirt des Versammlungslokales auszuüben. Bei dem Komman­deur der Festung denunzierten die Zünftler den Lokalinhaber und erreichten auch, daß von dieser Stelle nachstehendes Schreiben an den Wirt gerichtet wurde:

Die Hauptpunkte, um die es sich augenblicklich handelt, sind die Festsetzung des Minimallohnes und des dem Minimallohn ent­sprechenden Verkaufspreises der Kohle und die Festsetzung der Löhne Der Streik der Steindrucker in Crossen a. Mulde dauert fort. folcher Bergarbeiter, die an schlechten Plähen arbeiten. Die Frage Die Firma C. F. Leonhardt bemüht sich krampfhaft, die Stellen der 60 Stunden Ueberzeit im Jahre ist noch gar nicht aufs Tapet der Streitenden mit Arbeitswilligen zu befehen und leitet ihre Ab- gekommen. Zwischen dem Minimallohn, den die Bergarbeiter ver­nehmer durch einseitige Darstellungen irre. In Croffen werden langen, und dem, den die Werksbefizer geben wollen, besteht ein ausschließlich Badungen für Margarine, Teigwaren, Seife usw., großer Unterschied. Die ersteren verlangen 40 Pro3. über der also für den Massenkonsum gemacht. Zahlreiche Konsumvereine Lohnbafis des Jahres 1879, die letzteren wollen 20 Broz. geben. führen diese Waren. Dieser Minimallohn ist nicht der mit den Kohlenpreisen fluttu ierende kontraktlich abgemachte Lohn, den die Engländer auch Mini­mallohn nennen, sondern der unverkürzbare Lohn, den jeder Hauer verdienen muß. Worauf es den südwalisischen Werksbesikern aber tatsächlich ankommt, ist nicht die absolute Höhe des Minimallohns, sondern die Höhe des Verkaufspreises der Kohle, wie er im Tarif­kontratt als dem Minimallohn entsprechend angegeben ist. Je höher dieser Verkaufspreis angefekt ist, um so vorteilhafter ist es für den Unternehmer, denn um so weniger sett er sich der Gefahr müssen. Die Festsetzung eines hohen Verkaufspreises als Aequi­aus, tegen steigender Kohlenpreise Lohnerhöhungen gewähren zu valent für einen scheinbar hohen Minimallohn kommt der Fest­fegung eines in Wirklichkeit niedrigen Minimallohnes gleich. Es iväre daher zwecklos für die Arbeiter, einen hohen Verkaufspreis als Aequivalent für den von ihnen geforderten neuen Minimaliohn anzunehmen. Augenblicklich steht der Minimallohn in Wales auf 30 Proz. über der Lohnbasis des Jahres 1879. Das ist aber nur das Existenzminimum; der eigentliche Lohnsah ist höher. Ein Minimallohn von 40 Proz. bei hohem Verlaufspreisäquivalent würde an den bestehenden Lohnverhältnissen wenig ändern, würde aber die Lohnrate vielleicht auf Jahre hinaus immer auf dem Eristenzminimum halten. Die Festsetzung des dem Minimallohn entsprechenden Verkaufspreises der Kohle ist mithin ein' ungemein wichtiger Punkt.

Es ist hier zur Anzeige gelangt, daß in Ihrem Lokal der Verein sozialdemokratischer Bäckergesellen seine Versammlungen abhält.

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Da in Ihrem Lokal auch Soldaten der Garnison verkehren, so ersucht Sie die Kommandantur, bevor weiteres veranlagt wird, zur Aeußerung, ob Sie gewillt find, dem vorgenannten Verein auch weiterhin den Besuch Ihres Lokals zu gestatten. Sollte bis zum 25. d. M. eine befriedigende Antwort nicht ein­gegangen sein, so nimmt die Kommandantur an, daß Sie Ihr Lokal auch fernerhin den Sozialdemokraten zur Verfügung stellen und wird daraufhin ihre Maßnahmen treffen.

Mathey, Generalleutnant und Kommandant."

Freies Geleit für Streifverbrecher.

Nächste Woche wird wieder eine Spezialfonferenz der Berg­arbeiterföderation Großbritanniens stattfinden. Die Südwaliser haben die Einberufung derselben verlangt und wünschen, daß sie der Gesamtverband dieses Mal wieder in derselben Weise unter­Ende vorigen Jahres berichteten wir über die Ausweisung stüße wie im vergangenen Jahre, als die Föderation mit dem all­von drei in der Malzfabrik Warendorf in Striega u gemeinen Streit der britischen Bergarbeiter drohte. Die Arbeit­Achtung, Kleber! Sämtliche Bauten- und Privatarbeiten der beschäftigten tschechischen Arbeitern, weil sie Mitglieder des geber sollen fest entschlossen sein, diesmal nicht nachzugeben. Auf Firma Bade u. Dangers find gesperrt. Brauereiarbeiterverbandes geworden waren und sich an einer dem Kohlenmarkt zu Cardiff herrscht eine sehr pessimistische Verband der Tapezierer. Sektion Kleber. Lohnbewegung beteiligt hatten. Während der Frühstücspause Stimmung.

Die Organisation der Hausdiener in den Warenhäusern. wurden sie von drei Polizisten, begleitet von Polizeihunden, ab- Ein Aufruhr"-Prozeß in Pennsylvanien . Nach einer Mel­Der Deutsche Transportarbeiterverband, Sektion Berlin I, hatte geholt und nach einem Verhör auf der Polizeiwache ausgebung aus Philadelphia hat die Große Anklagejury den die Hausdiener, Pacer usw. aus den Warenhäusern Berlins zu einer piesen. Notdürftig gekleidet und hungrig wurden sie über die Präsidenten der Zentralvereinigung der Arbeiterorganisationen öffentlichen Versammlung eingeladen, die am Donnerstagabend in den Grenze geschafft, wo sie in Ziegenhals auf Stroh übernachten und Murphy und den Arbeiterführer Pratt wegen Anstiftung zum Arminhallen" stattfand Auf der Tagesordnung stand der Bericht am anderen Morgen im tiefsten Schnee eine Stunde Wegs mar- Aufruhr in den Anklage zustand versetzt. über die erfolgreichen Verhandlungen bei der Firma Jandorf und schieren mußten, zur Uebergabe an die österreichische Behörde.

die Drganisation in den Warenhäusern. Rettig geigte als

Jebt hat ſich der ſo ſchon schwer Gestraften auch noch die Staats Letzte Nachrichten und Depeschen.

Die Färberaussperrung im Wuppertal .

Referent, wie es der Organisationsvertretung nach mehreren Ver- anwaltschaft angenommen. Zwei der Ausgewiesenen haben Klage­handlungen mit der Firma und nachdem man die Deffentlichkeit in Anspruch genommen hatte, gelungen war, ein befriedigendes Resultat zu erzielen. Die drei Mitglieder, deren Entlassung als eine Maß. regelung anzusehen war, wurden wieder eingestellt. Rettig be­merkte, daß er aus den Verhandlungen den Eindruck gewonnen hätte, als würde den einzelnen Inspektoren eine viel zu größere Macht befugnis eingeräumt. Man könne dies im Kaufhaus des Westens besonders beobachten. Von dort kamen auch aus diesem Grunde viele Klagen der Chauffeure, die erst durch Verhandlungen beigelegt werden fonnten. Die Inspektoren werden leicht anmaßend und spielen gern den großen Herren, obgleich fie oft genug aus den Streifen der Hausdiener hervorgegangen find. Leider find die Haus diener selbst viel zu ängstlich und zaghaft gegenüber den Inspektoren und lassen sich zu viel gefallen. Sie fühlen sich machtlos, weil sie gewöhnlich nicht organisiert sind. In den großen Warenhäusern fieht es mit der Organisation der Angestellten sehr wenig befriedigend aus. Unter den Hausdienern herrscht eine beflagenswerte Gleich gültigkeit. Wenn der Verband Tarife abschließen soll, so ist dazu in erster Linie notwendig, daß diejenigen, die den Tarif wünschen, Der Arm preußischer Gerechtigkeit reicht weit, er langt nach sich dem Verbande als Mitglieder anschließen und ihre Pflichten dem Streifverbrecher bis in das Ausland. Aber die Justiz ist doch Beuthen , 4. März.( B. H. ) Auf der Neuhofgrube geriet der übernehmen. Man darf sich nicht allein auf die Hilfe des Publikums auch vornehm und rücksichtsvoll: sie sichert dem Missetäter freies Bergmann Trimbakowski zwischen den Förderkorb und verlaffen, sondern muß selbst die Hand ans Werk legen. In den Geleit zur Richtstätte und freien Abzug nach seiner Heimat im die Schachtwand und wurde buchstäblich totgequetſcht. Warenhäusern bestehen auch die gelben Vereine, die gerade zur Be- Auslande zu. Und wenn sie kommen und von Schuld und Ver­tämpfung der Zentralverbände eingerichtet werden. In Opfer feines Berufs. gelben Verein bei Jandorf lautet eine Bestimmung in denr zweiten gehen freigesprochen werden, dann werden fie unter Eskorte von Czernowis, 4. März.( W. T. B.) Polizeibeamten und Polizeihunden psalmensingend nach ihrer Der Kammerfänger der Baragraphen: Gewerbliche Angestellte, welche einem Zentralverbande an- Heimat wallfahren und preußische Gerichtsbarkeit laut preisen. Wiener Hofoper 2eopold Demuth ist heute Abend während gehören, dürfen in den Verein nicht aufgenommen werden und sind Wenn sie aber verurteilt werden... Na, sie werden schon nicht eines hier gegebenen Konzerts infolge eines Schlaganfalls plöklich dieselben bei Verschweigen ihrer Mitgliedschaft zum Verbande unter verurteilt werden. gestorben. Verlust aller Rechte an den Verein fofort ausgeschlossen und vom Vorstand hierüber schriftlich in Kenntnis zu setzen."

zustellung erhalten, sie sollen sich am 9. März vor dem Schöffen­Köln, 4. März.( Privatdepesche des Vor­gericht in Striegau wegen Vergehen gegen§ 153 der Ge­werbeordnung verantworten, da sie hinreichend verdächtig er­warts".) Die Färberaussperrung in den Wuppertaler scheinen, zu Striegau im Monat November 1909 durch fortgesetzte Handlungen andere durch Drohungen und Ehrverletzungen zum Textilbetrieben droht einen verhängnisvollen Umfang an­Der Fabrikantenverband für Bandstuhl­Beitritt zu einer Organisation behufs Erlangung günstiger Lohne zunehmen. verhältnisse zu bestimmen versucht haben". artikel hat beschlossen, zur Unterstüßung der Färberei- und Als Zeugen fungieren unter anderem der Malzmeister und Bleichereibefizer die Bandfabriken zu schließen. Infolgedessen der Fabrikbefizer. Gleichzeitig wird den Angeklagten mitgeteilt, haben zahlreiche größere Betriebe in Bändern, Kordeln und daß ihnen zum Zwecke des Erscheinens zu dem Termin sicheres Ligen einem Drittel der sämtlichen Arbeiter mitgeteilt, daß Geleit gewährt wird, unter der Bedingung, daß sie eine bestimmte die Kündigung, soweit sie bisher bestand, von jetzt ab auf­Route einhalten, nicht vor dem Tage des Termins das preußische Staatsgebiet betreten und dasselbe vor Ablauf des Termintages gehoben sei. Der Arbeitsmangel in den Riemendrehereien verlassen. Das freie Geleit erlischt, wenn auf Freiheitsstrafe er dürfte die Fabrikanten schon zur Stillegung der Betriebe fannt wird oder die Angeklagten Anstalten zur Flucht treffen oder alingen. obige Bedingungen nicht einhalten.

Bergmannslos.

Beigelegter Konflikt. Paris , 4. März.( W. T. B.) Die Wünsche der Loko­motivführer und Heizer der Staatsbahnen sind er­füllt worden. Der Konflikt ist damit beigelegt. 118 Tote.

Beim Antritt der Stellung wird gleich die Frage vorgelegt: Zum Buchbinderstreik in Plauen i. V. ,, Welchem Verbande gehören Sie an?" Man fieht die Mitgliedschaft Von Hamburg und Berlin waren den Buchbindermeistern durch in den Zentralverbänden nicht gern, weil diese Verbände die Inter- Agenten je eine Kolonne Streitbrecher zugeführt worden, die aus effen ihrer Mitglieder mit Kraft und Nachdruck vertreten. Das sollten Elementen bestanden, die wirklich eine Gefahr für die Bewohner der die Hausdiener einsehen und als Männer sich nicht bevormunden Stadt bildeten. Verschiedentlich ist es auch schon zu Erzessen Lassen, sondern es als ihr gutes Recht und als ihre Pflicht betrachten, zwischen Streifbrechern und Einwohnern der Stadt gekommen. Mitglied im Deutschen Transportarbeiterverbande Als ein dritter Transport Streitbrecher aus Hamburg anfam, legte Everett( Washington ), 4. März.( W. T. B.) Die Zahl der zu sein. Der Redner erntete lebhaften Beifall und in der Dis- sich die Polizei ins Mittel. Sie richtete an die Prinzipale- das durch den Lawinensturz in dem Eisenbahnzuge getöteten Personen fuffion wurden seine Ausführungen unterstüßt. Ersuchen, diese Elemente nicht erst in Arbeit zu nehmen. Die wird jezt auf 118 angegeben; darunter befinden sich 84 Passagiere. Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.:. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanftals Paul Singer& Co., Berlin SW. Hier zu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.