Nr. 56. 27. Jahrgang.
Der gemaßregelte Tdealismus.
Bei dem großen Interesse, das gegenwärtig mit Recht die preußische Wahlrechtsbewegung in Anspruch nimmt, wäre beinahe eine Episode der öffentlichen Aufmerksamkeit entgangen, die dieserhalb und außerdem" ein besseres Schicksal verdient hat." Aber glücklicherweise haben die Dinge der Welt ihre eigene Logik, durch die sie sich letzten Endes die Berücksichtigung erzwingen, die sie verdienen. Und so sorgt eine unrühmliche Fortsetzung der Episode dafür, daß auch ihr unrühmlicher erster Teil der Vergessenheit entrückt und der öffentlichen Stäupung preisgegeben werden kann.
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In der kleinen Republik Bremen , dem angeblich liberal regierten hanseatischen Freistaat an der Weser, hatten in den lezten Jahren die Volksschullehrer öfter in achtungswerter Weise von sich reden gemacht. Eine glückliche Verfettung von Umständen brachte es mit sich, daß dort fozialdemokratische Erkenntnis in die Kreise der Lehrerschaft eindrang und wie das auch sonst der Fall zu sein pflegt gerade die Köpfe der Besten und Tüchtigsten erhellte. Sozialdemokratische Erkenntnis aber ist nichts Passives, sie begnügt sich nicht damit, den Erwerber besserer politischer Einsicht innerlich zu beglücken, sondern sie ist in höchstem Maße aktiv, fie will fortzeugend qutes gebären, sie will sich im Kampfe für die Ideale des Sozialismus ringend und werbend bewähren.
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Dienstag, 8. März 1910.
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Bosse" hingestellt habe, wenn ein Lehrer gegen seine leber- zieht, daß sich die Ansichten, die Effert betunde, zeugung den Unterricht mit Gesang und Gebet beginnen müsse. in nichts von den Anschauungen der roten, Gegen diese vielen Sünden rückte die Behörde mit allen internationalen Sozialdemokraten unter Machtmitteln des Disziplinargesezes vor, und siehe da!-schieden. Die anderen Christen seien bloß es gelang ihr, den verstockten Sünder, der sich vor der pädago- borsichtiger". gischen Einsicht bremischer Pfeffersäcke und dem Rohrstöckchen Demnach ist also, wenn die frommenZentrums. eines ftrebfamen ehemaligen Selassenkollegen vom Seminar christen in beiden Lagern die Wahrheit sagen, nicht biegen wollte, zu brechen, radikal abzubrechen vom die ganze Zentrumsarbeiterbewegung völlig der Sozialdemo Baume der bremischen Volksschullehrerschaft. Holzmeier wurde fratie verfallen! feines Amtes entsetzt, das er über 25 Jahre mit dem größten Berlin und Umgegend. Geschick und mit der aufopferndsten Liebe zu den ihm anver- Die Aussperrung in der Waffenfabrik von Schwarzlofe. trauten Proletarierkindern ausgeübt hatte. Die ausgesperrten Arbeiter und Arbeiterinnen der Firma Was diese Verurteilung vor aller Welt als eine politische Schwarzlose hatten sich gestern vormittag wiederum in den Maßregelung schlimmster Art bloßstellte, sind die Zeugnisse, Moabiter Bürgersälen" versammelt, um über die Lage des Kampfes, die Staatsanwalt und Disziplinargericht bei aller Gegner- ber sich bekanntlich gegen die Berlängerung der täglichen Arbeitsschaft dem Angeschuldigten ausstellen mußten. Nach dem zeit und die Verschlechterung der Löhne richtet, zu beraten. Aus Staatsanwalt steht es außer allem Zweifel, daß der An- dem Bericht, der teils von dem Verbandsvertreter Behrend, geklagte eine energische Natur ist, der den besten Willen mit teils von den Streifenden gegeben wurde, ist zu entnehmen, daß idealem Streben verbindet". Und in der Begründung des die Firma selbst noch hartnädig auf ihrem Standpunkt behart. Es Urteils wird dem Angeklagten seine Ueberzeugung von der sind jedoch nach anderer Richtung hin Verhandlungen angebahnt. Richtigkeit seiner Ideen und sein Idealismus" zugute ge- s ist klar, daß die Aktionäre, die ja schon bei der alten Mizoirt. halten. Idealismus und ideales Streben aber ist mit dem fchaft im Betriebe, wie wir sie in Nr. 53 des Vorwärts" schilderten, teinerlei Aussicht auf Gewinn haben konnten, sich nun erst recht sagen Beamtengesetz nicht zu verbinden. Darum hinaus mit dem müssen, daß es so nicht weiter gehen kann. Die Firma hat zwar energischen, überzeugten Idealisten aus dem Reiche des kapita- eine Anzahl Streitbrecher herangeholt, sie können jedoch die 130 listischen Klassenstaates! Ausgesperrten nicht im mindesten ersehen. Es sind eben Arbeits Natürlich hat Holzmeier auch dieser Schlag nicht der willige, mit denen eine Produktion nicht möglich ist. Sie sollen Haltung beraubt. Er weiß, wo Idealismus, ideales Streben auch bereits, statt Revolver zu produzieren, Arbeitsmaschinen In diesem Sinne sind auch die sozialdemokratischen Volks- und Ueberzeugungstreue noch eine Stätte finden. Bereits ruiniert haben. Die Firma gibt sich alle Mühe, durch Annoncen Schullehrer Bremens tätig gewesen. Sie haben für die wich- am bergangenen Freitag stand er vor einer überfüllten in zahlreichen Provinzblättern brauchbare Arbeitsträfte heranzu tigsten Prinzipien der sozialistischen Pädagogik, für die Welt- Maffenversammlung der bremischen Arbeiterschaft und sprach schaffen. Dabei hat sie Arbeiter nach Berlin gelockt, die durchaus lichkeit und Einheitlichkeit des Schulwesens, und für den Ge- nunmehr auch aller äußerlichen Fessel ledig über die nicht Lust haben, Streifbrecher zu spielen, und die nun, weil sie über die über die Lage irregeführt worden sind, die Firma schadenersaz banken der Arbeitserziehung in jahrelanger Aufklärungsarbeit interessante Frage: Warum ich nicht mehr Volks- pflichtig machen. Aus den Reihen der Ausgesperrten sind nur zwei gekämpft. Aber sie haben neben der theoretischen Vertiefung schullehrer sein darf?" Arbeiter und drei Arbeiterinnen abtrünnig geworden, und das ihrer pädagogischen Tätigkeit auch nicht den unmittelbaren Aber es scheint, als ob die bremische Behörde ein unnatür- find solche, bei denen man von vornherein gar nicht damit rechnete, Einer von diesen, ein praktischen Kampf aus dem Auge gelassen. Den Höhepunkt liches Gelüst danach trägt, diese Frage auch noch von daß sie am Stampfe teilnehmen würden. Sohn des Restaurateurs König in der Zinzendorfstraße 7, dieses Kampfes bildete die Beseitigung des ehemaligen bremi- anderen bremischen Volksschullehrern beantwortet zu sehen. schen Schulinspektors, eines orthodoren, aus Preußen impor- Am Tage der Dienstentlassung Holzmeiers fand sich eine war sogar noch in die gestrige Versammiung gekommen und benahm tierten Schulbureaukraten. Reihe seiner gesinnungsverwandten Kollegen mit ihm zu- fich da so, daß man es für angebracht hielt, ihn hinauszubefördern. sammen, um ihm zu zeigen, daß er nicht allein stehe. Da am Gesuche um Arbeit dazu auszunuken sucht, der Firma Schwarzlofe Es wird vermutet, daß die Firma Ludwig Löwe an sie gerichtete Tage darauf Bebels siebzigster Geburtstag war, tauchte der Streitbrecher zuzuführen. Es ist also auch in dieser Hinsicht Vornaheliegende Gedanke auf, diesem leuchtenden Vorbild für sicht notwendig. unerschütterliche Ueberzeugungstreue und unerschrockenen Kampfesmut ein Glückwunschtelegramm zu senden. Daß eine solche harmlose Höflichkeit in Preußen- Deutschland und insbesondere in Bremen besonderes Aufsehen und bei allen Nichtsozialdemokraten Bestürzung oder gar Entrüstung hervorrufen kann, beweist nichts gegen die Absender des Telegramms, wohl aber sehr viel gegen die skandalöse Rückständig keit der deutschen Zustände.
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Die Polizei, als Beauftragte der Firma, verfucht fortgefeht, wie bereits in der Sonntagsnummer des Vorwärts" geschildert, den Ausgesperrten die Ausübung ihres Koalitionsrechtes unmöglich au machen. Die Ausgesperrten selbst halten sich vor dem Fabrik. gebäude in der Leveßowstraße nur insoweit auf, wie sie als Streifordentlichen Polizeimaßregeln hervorrufen, ist es natürlich nicht zu posten dazu berpflichtet sind. Bei dem Aufsehen, das die außer vermeiden, daß abends nach Feierabend andere Leute kommen, um
sich die Zustände einmal anzusehen. Wenn dabei wirklich einmal Ausschreitungen vorgekommen sind, so find die Ausgesperrten sicherlich nicht daran schuld. Werkwürdig ist, daß die Polizei eine 18jährige Arbeiterin, die weit davon entfernt ist, sich durch starten Körperbau auszuzeichnen, vorgeladen hat, weil sie einen großen starken Mann geschlagen haben soll. Die Beschuldigung erscheint bon vornherein ganz unglaublich und erregte dann auch in der Versammlung allgemeines Gelächter.
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Im übrigen bewies der ganze Verlauf der Versammlung, daß die Ausgesperrten treu und fest im Stampfe ausharren. wenigen unzuverlässigen Leute, denen man von Anfang an nicht traute, find ausgeschieden, und nun herrscht der einmütige Wille, die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen abzuwehren, foste es, was es mag. Wir können es noch wochenlang aushalten," sagten die Arbeiterinnen, und natürlich haben auch die männlichen Arbeiter deutlich zu verstehen, daß sie hinter ihren Kolleginnen in Kampfes mut und Ausdauer nicht zurückbleiben.
Da man in dem firchlich liberalen Bremen Sottisen gegen die Religion nach Herzenslust auf den Markt bringen darf, so bewahrten die Regierung und die hinter ihr stehenden maßgebenden Kreise Bremens dem religiösen Vorstoß der radikalen Volksschullehrer gegenüber noch einigermaßen Haltung und Tournüre. Zwar ließen sie die Haupträdelsführer auch nicht ungerupft, aber es blieb doch bei Geldstrafen und Verweisen. Die sozialdemokratischen Volksschullehrer haben sich weder durch das eine noch durch das andere ins Mauseloch jagen lassen. Sie haben durch Wort und Schrift und insbesondere durch Beschlüsse, zu denen ihre Beredsamkeit und ihre Logik Nun hätte man meinen sollen, daß der Liberalismus den Lehrerverein zwang, ihren Kampf um die Hebung der Schule und um die Durchsetzung der befreienden Grundsäge aller Parteischattierungen, vor allen Dingen aber die der sozialistischen Pädagogik fortgesetzt. Seinen Augenblid bremischen Lehrer, wes Geistes Kinder sie in anderen Fragen haben sie sich auch dadurch irreführen lassen, daß die Behörde auch immer sein mochten, sich geschlossen hinter das kleine an die Stelle des offenen und ehrlichen Reaktionärs als Schul- Häuflein sozialdemokratischer Lehrer stellen würden, die den inspektor einen versteckten liberal schillernden Reaktionär sezte, Mut gehabt haben, ihrer inneren Ueberzeugung in einer an einen ehemaligen bremischen Volksschullehrer, der es durch sich durchaus bedenkenfreien Weise offenen Ausdruck zu geben. ftrebendes Bemühen und unanfechtbare Gesinnung zum Aber da offenbarte sich wieder einmal die ganze Erbärmlich höheren" Lehrer gebracht hatte, und der sofort den Lehrern feit der politischen Erziehung des deutschen Bürgertums, vor den löblichen Beweis zu erbringen bemüht war, daß es von allen Dingen aber die schon von Diesterweg mit so unerhört feinem erheblichen Unterschiede ist, ob man auf orthodore Art scharfen Worten gegeißelte hündische Demut des deutschen Bolksschullehrers! In feigster Weise lassen sie ihre Kollegen, gefotten oder auf liberale Weise gebraten wird.. Die Lehrer verlangten einen Schulkonvent, damit sie in die in politischen Fragen von ihnen abweichen, im Stich; mit Sachen der Schule ein Wörtlein mitreden konnten. Die Be widerlichster Gilfertigkeit bekunden sie der Behörde", den hörde fezte zwar einen Konvent ein, aber mit solchen reaktio- Borgesezten" ihre Ergebenheit und Treue, und zum selbstnären Wahlbestimmungen, daß das Wort der Lehrer darin schänderischen Beweise ihrer Gesinnungstüchtigkeit speien fie Die Tariffrage in der Herrenkonfektion. nicht zur Geltung fommen fonnte. Und außerdem suchte noch ihren andersdenkenden Kollegen ins Gesicht. Wie wir schon mitteilten, ist es bei Elsbach Na ch f. zu einer Der Wahlrechtskampf, so sagten wir zu Anfang, nimmt teilweisen Ginigung über den Tarif gekommen. In der Werk der neue Schulinspektor jeden Versuch einer freien Meinungsäußerung im Konvent selbst zu unterdrücken. Die Lehrer das politische Interesse der Deffentlichkeit mit Recht fast stättenversammlung am Sonnabend berichtete Kunze ausführlich verlangten die Einheitsschule und als Uebergang dazu die völlig in Anspruch. Aber so weit darf dieses Interesse nicht über das Ergebnis der Verhandlungen, soweit sie bis dahin gediehen Milderung der Unterschiede zwischen höheren und niederen gehen, daß nicht auch Vorgänge wie die jüngsten bremischen waren. Für Zivilsachen hat die Firma den bei Macholl u. Lewin Schulen. Die liberale Regierung in Bremen hält aber mit Schulfämpfe die ihnen zukommende Würdigung erfahren. abgefchloffenen Tarif anerkannt. Sie hatte sich hierzu übrigens aut würdiger Zähigkeit sogar an der nicht einmal in Preußen Es handelt sich um Liberale, die in Bremen gegen nächst sehr schnell bereit erklärt; als sie dann aber von dem Tarif mehr vorhandenen Scheidung der Volksschulen in entgeltliche andersdenkende Männer mit Mitteln kämpfen, an denen sich genaue Stenntnis erhielt, wurde es ihr bei manchen Positionen doch and unentgeltliche( sogenannte Frei"- und Armenschulen) ostelbische Junker ein Beispiel nehmen fönnen, wenn sie nicht so leicht, ihre Zustimmung zu geben. Es tommt oft vor, daß fest. Die bremischen Lehrer sind in ihrer großen Mehrheit wieder einmal liberale Lehrer wie feinerzeit Nickel in Tra- Firmen bei den Verhandlungen erklären, sie wollten den Macholl und Lewinschen Tarif sehr gern bewilligen, und zwar in der Meinung, daß für die Beseitigung des Religionsunterrichts aus dem Lehr- fehnen zu maßregeln gedenken. Gerade im preußischen Wahl- die Preise bei jener sehr tonkurrenztüchtigen Firma außerordentlich plane der Schule. Die Behörde aber stellt einen ehemaligen rechtskampf muß den Liberalen die Erbärmlichkeit ihrer niedrig sein müßten. Dies trifft jedoch bei weitem nicht in dem Pfaffen als Lehrer am Lehrerseminar an und zwingt die bremischen Spielart vor Augen gehalten werden. Vielleicht Maße zu, wie die anderen Stonfektionäre glauben. Für Maßarbeit Lehrer zur Abhaltung von religiösen Morgenandachten. Und sorgen fie dafür, daß die bremischen Liberalen ihre oftelbischen Gelüste ein wenig zügeln lernen. Wenn nicht auch gut! was dergleichen Steine des Anstoßes mehr sind! Dann werden die Arbeiter und die Lehrer innerhalb und außerhalb Bremens daraus ihre wertvollen Schlüsse ziehen.
Gewerkschaftliches.
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ist bei Gisbach ebenfalls dasselbe wie bei Lewin u. Macholl bewilligt. Auch für die Tagfahneider ist 30 M. als Mindestlohn anerkannt; Da wallt einem der bremischen Lehrer, einem ihrer beften, ebenso find die Ferien für die Tagschneider bewilligt. Bei den noch dem auch in weiteren Arbeiterfreisen durch seine naturwissenvorliegenden Differenzen handelt es sich hauptsächlich um die Sport und Lodensachen. Die Berliner Konfektionäre pflegen sich hier bei ihren schaftlichen Schriften bekannten Paul Sonnemann, sein Blut, niedrigen Angeboten auf die füddeutsche Konkurrenz zu berufen, was und er bringt im Lehrerverein eine Anfrage ein: Welche jedoch, nachdem nun auch in Süddeutschland die Konfektionsschneider in Schritte gedenkt der Vorstand des bremischen Lehrervereins Lohnbewegung getreten sind, nicht maßgebend sein fann, zumal der Münchener Tarif, verglichen mit den Berliner Verhältnissen, ziem zu tun, um gegen die 8urüdsezung der LehrerDicke zentrumschriftliche Wahrheiten! lich hohe Lohnfäße enthält. Der Hauptkonkurrenzort in Loden schaft und die Nichtachtung ihrer Beschlüsse zu protestieren und der Würde des Lehrerbereins Bei den Auseinandersetzungen zwischen den katholischen fachen wird also auch nicht in der Lage sein, an den Arbeitslöhnen zu sparen. Die Firma Elsbach wünscht, daß der Tarif erst am und seiner Beschlüsse mehr Nachdruck zu verleihen?" Sonne - Fachabteilungen und den christlichen Gewerkschaften kommt 15. April in Kraft trete und beruft sich darauf, daß auch bei den mann selbst fann wegen Krankheit die Anfrage nicht vertreten. auch der Humor zu seinem Recht. Auf beiden Seiten würden anderen Firmen kein früherer Zeitpunkt angefeßt sei. Das ist nicht Da springt Wilhelm Holzmeier, ein alter Rämpe der radi die katholischen Christen ja in heilige" Entrüstung geraten, zutreffend. Wenn auch bei Adalbert Stier die Sache so liegt, so ist falen bremischen Lehrerschaft, seinerzeit ihr Wortführer auf wenn wir von wissentlicher Entstellung reden würden, um bort doch auch schon eine Lohnerhöhung sofort durchgeführt worden, der Münchener Lehrerversammlung, und ungezählte Male ihr dem frommen Zentrumsbruder aus dem anderen Lager eins und bei anderen Firmen ist teils der 1. April als Datum für das Inkrafttreten der Tarife eingesetzt, teils sind die Tarife schon durchFührer in anderen Schlachten, auf den Plan und begründet auszuwischen. Lassen wir die Zentrumsleute selbst reden. die Anfrage. In ihrer Fachabteilungs- Nummer tam die Westdeutsche geführt. Bei Firmen, wo wie bei Elsbach ein Streit notwendig In dieser Anfrage und ihrer Begründung sah die bre- Arbeiter- Zeitung " auch auf den Trierer ( jezt Berliner ) Eisen- wurde, um zum Ziele zu kommen, muß die Arbeiterschaft um so mische Schulbehörde eine ungebührliche und gröbliche Ver- bahnerverband zu sprechen. Der widerstand bekanntlich dem mehr verlangen, daß der Tarif sofort durchgeführt wird. Gemeinsam mit den Elsbachschen waren die Herrenkonfektionslegung ihrer Würde. Sie zog Holzmeier zur Verantwortung, christlichen Liebeswerben beharrlich. Der christliche Bruder schneider der Firma Cohn u. Sohn versammelt. Die Verhand den aber die alten Wunden, die er sich im jahrelangen Kampfe griff dann zu recht schoflen Mitteln, um sich für die vergeb- lungen sind hier im Vergleich zu denen mit einer Reihe anderer für die Interessen der Schule und ihrer Lehrer zugezogen liche Mühe zu rächen. Der Trierer Verband wird nämlich als Firmen ziemlich weit gebiehen. Die Differenzen, die bei Cohn u. Sohn Allerdings liegt noch eine hatte, nicht schreckten, sondern der kampfesmutig wie immer sozialdemokratisch" verseucht hingestellt und so der Beachtung noch vorliegen, find nicht so bedeutend. auf den einen Schelmen der Behörde anderthalbe fezte. Er der Regierung empfohlen. Es heißt in Nr. 5 der„ Westdeutschen Reihe strittiger Positionen vor, namentlich soweit die billigsten beantwortete die Vernehmung durch eine Eingabe, in der er Arbeiter- Zeitung ":" fich freimütig über das Staatsbürgerrecht und die Beamtenpflicht aussprach und für die Beamten das Recht der freien politischen Meinungsäußerung verlangte. In dieser Eingabe fah die Behörde ein neues Vergehen, eine unzulässige Kritit", die sie dem Angeschuldigten zu seinen sonstigen Sünden aufs Kerbholz schrieb
Sachen in Frage kommen. Auch über einzelne Extraarbeiten ist noch Vor einigen Jahren hätte sich der Anschluß des Trierer feine Einigung zustande gekommen. Dann scheint es unmöglich, auf Eisenbahnerverbandes an den Gesamtverband der christlichen Ge- das Verlangen der Firma einzugehen, daß der Tarif erst am 1. Mai werkschaften ohne nennenswerte Schwierigkeiten vollziehen lassen. in Straft treten soll, was in der Diskussion ganz besonders scharf In der Zwischenzeit hat das Triersche Verbandsorgan in erziehlicher betont wurde. Im übrigen wurden in der Diskussion, die sich bis gegen Mitter. Hinsicht vollständig versagt, die Sozialdemokratie dagegen ihre Beit auszunuzen berstanden. Sie suchte sich im Stillen nacht hinzog, die noch bei beiden Firmen vorliegenden strittigen Der Eisenbahnhandwerker und Arbeiter zu be- Positionen gründlich besprochen. Daß bei Elsbach die Arbeit nicht mächtigen mit dem Erfolge, daß heute ber eher wieder aufgenommen wird, als der Tarif im ganzen Umfange Triersche Eisenbahnerverband, der sich inzwischen festgelegt und anerkannt ist, war für alle felbstverständlich. Die Berfammlung beschloß einstimmig, die Angebote der Firma Elsbach in bes Mola entledigte und feinen Sig nach Berlin verlegte, Bivilsachen anzunehmen und ebenso bei Cohn u. Sohn die Angebote, schon start fozialistisch durchsezt ist." Der Zweck dieser zentrumsbrüderlichen lebung ist völlig soweit sie mit den geforderten Löhnen übereinstimmen, gutzuheißen. Im übrigen beauftragte die Versammlung die Kommission, bei beiden Firmen, soweit die Einigung nicht erzielt ist, auf Grundlage der geforderten Löhne weiter zu verhandeln und auch den Zeitpunkt schaft festzulegen.
Aber auch dadurch ließ sich Holzmeier noch nicht biegen. Als Mitglied des Schulkonvents beantragte er:„ Es foll berboten sein, bei sogenannten patriotischen Festen den Lehrer zur heuchlerischen Betätigung von Ansichten, Gesinmungen und Gefühlen direkt oder indirekt zu zwingen, die feiner Ueberzeugung zuwiderlaufen." In diesem Antrage sah klar. die Behörde eine neue Unbotmäßigkeit", die der Anklage- Humorvoll ist nun, daß das Blatt der Eisenbahner an schrift gegen Holzmeier mit eingefügt wurde. Und als legtes die bekannte Aeußerung des chriftlichen Bergarbeiterfekretärs für das Infrafttreten der Tarife gemäß den Wünschen der Arbeiter Berbrechen bielt sie ihm vor, daß er es als eine würdelose Effert anknüpft und daraus nun seinerseits den Schluß