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zu helfen, wollen sich an diesem Tage von früh 1/28 Uhr an bei Gaündel, Dresdenerstr. 116, einfinden. Die bereits für später in Aussicht genommenen Verbreitungen werden hierdurch nicht berührt. Der Vertrauen3mann.

Achtung! Köpenick ! Genossen, welche Sonntag, 4. d. M., an der Agitationstour theilnehmen wollen, haben pünktlich 5 Uhr früh am Schloßplay einzufinden.

Der Vertrauensmann.

den sich

Rummelsburg . Alle Genoffen, welche gewillt sind, sich an der Vertheilung von Flugblättern zu betheiligen, werden hiermit aufgefordert, sich Sonntag, den 4. Juni, früh 7 Uhr, pünktlich im Lokal des Herrn Borchmann, Berlinerstr. 83, einzufinden.

Hofprediger Dr. Braun Stuttgart sprach dann über Die Annäherung der Stände in der Gegenwart".

gemeinschaft bestehe nicht, die Bildungs art sei durchaus ver- während der gottesdienstlichen Zeit und darüber hinaus ein schieden. Die besigende Klasse erwerbe eine ästhetisch- philosophische Ende zu machen, weil dadurch öffentlich der Sonntagsfriede ge­Bitdung, die Arbeiter eine naturwissenschaftlich- ökonomische. Man stört wird. folle nicht blos darauf bedacht sein, die Bildung der besitzenden 7. Das Verkehrs- und Schankgewerbe fann nicht dauernd Klasse den Arbeitern zukommen zu lassen, sondern auch, die ohne gefeßliche Hegelung der Sonntagsruhe bleiben. Den ökonomische Bildung in die besigende Klasse zu tragen. Wie es mit darin Angestellten muß mindestens der dritte Sonntag völlig der Annäherung in der äußeren Lebenshaltung bestellt sei, das frei sein. zeigten statistische Tabellen über das Jahreseinkommen der ver- Den großen Sonntagsverkehr auf den Bahnhöfen hält der

Prof. Harnack stattete dann den vier Referenten und dem Präsidenten und Ehrenpräsidenten den Dant des Kongresses ab, worauf die Versammlung eins fang, ein Gebet, zu ihrem Gott anhörte und demnächst auseinanderging.

schiedenen Schichten der Bevölkerung. Die Sakramente anlangend, Referent für übermäßig, und er erachtet es als nothwendig, den= solle der Referent doch bedenken, daß dieselben schon Jahrhunderte selben einzuschränken! Er habe das Gefühl: die Arbeit am bestehen und trotzdem die Stände" immer weiter auseinander Sonntag werden wir los, aber die Verwüstung des geben. Sonntags durch Luftbarkeiten und Vergnü Geheimrath Prof. Wagner stimmt im Gegensage zum gungen ist die viel größere Gefahr. Pfarrer Naumann dem Referenten im wesentlichen bei und freut Nach dem mit Beifall aufgenommenen Vortrage forderte sich, von demselben gehört zu haben, daß auch auf dem Boden Prediger Wagner- Darmstadt eine gefeßliche, einheitliche Regelung Der vierte evangelisch- soziale Kongreß hielt heute seine der gegenwärtigen Verhältnisse viel Gutes zur Besserung der der Sonntagsruhe und fürchtet, daß das ganze Sonntagsruhe­zweite und legte diesjährige Sigung ab. Vor Eintritt in die Zustände geschehen kann. Redner erwärmt sich dann für die Gesetz gefährdet sei. Ein anderer Prediger vermißt vor allem Tagesordnung theilte der Vorsitzende mit, daß eine Lifte zur Miquel'sche Steuerreform und verurtheilt die Bekämpfung der die Heiligung" des Sonntags, worauf ibm Prediger Schall ent­ Zeichnung von außerordentlichen Beiträgen für den evangelisch- felben durch die besitzenden Klassen, die dabei sicher einen Beweis gegnete, er habe in einem sechsbändigen Werfe von Johann David fozialen Kursus in der Versammlung zirkuliren werde. Mit der ihres Mangels nationalöfonomischer Bildung geben. Michaelis aus dem vorigen Jahrhundert gelesen, daß das biblische Zahlung der Beiträge wurde den Herren Zeit bis zum 1. Sep. Man habe in Preußen die Besitzenden in der Besteuerung Gefeß, man solle am Sabbath dem Herrn ein Fest feiern, bedeute: tember gelaffen. lange Beit zu sehr geschont. Die Gegenfäße der Stände des man solle fröhlich bei Speise und Trank zusammen sein. Nach Ferneren seien in den früheren Jahrhunderten doch viel einem Schlußworte Stöcker's stimmte der Kongreß den Leitsägen schlimmer gewefen als jetzt. Auch im Essen sei der Unterschied Stöcker's zu. Er wies auf die Gleichförmigkeit hin, die sich in Kleidung zwischen Hoch und Niedrig geschwunden. Es esse doch zum Früh und anderen Dingen bei Hoch und Niedrig geltend mache. Dabei stück der Arbeiter seine gute Butterſtulle mit Schinken oder Giern sprach er auch von einer Bildungsgemeinschaft, die zwischen dem und trinke sein Bier dazu. Die Einkommensteuer- Statistik sei Boltsschüler und dem Schüler der höheren Schulen bestehe. Gr nicht geeignet dazu, Schlüsse zu ziehen wie Pfarrer Naumann meinte, ein begabter Boltsschüler, der die Schule einer Großstadt Allerdings sei die Lebenshaltung der Reichsten besonders start besucht hat, werde ohne große Schwierigkeit die Lücke aus- gehoben worden, aber das seien doch nur wenige. Die schnelle füllen können, die ihn von einem Realschüler unterscheidet. und beträchtliche Volksvermehrung in Deutschland führe zur Be Auch in der Wohnungseinrichtung bemühen sich, nach dem Redner, einträchtigung der Lebenshaltung des Voltes. Es sei eine Un die sogenannten niederen Stände", e3 den höheren gleich zu thun. wahrheit, wenn man thue, als ob wir von Natur gleich find": Um dies zu beweisen, erzählt der Herr, em Arbeiter, der von wir sind nicht", so sagt der Redner, gleich, wir sind ver­ihm hatte Geld borgen wollen, habe ihm, als er demselben vor schieden nach Körper, Geist und Gemüth." Er müsse den hielt, daß er doch einen ganz guten Verdienst habe, geantwortet: Herren empfehlen, welche der Sozialdemokratie näher stehen, anderer gemacht. " Ja, er habe alles in feine neue Wohnungseinrichtung gesteckt; stets sich bezüglich ihrer Forderungen zu fragen, ob sie möglich. nun habe er sich noch für 28 M. einen Regulator getauft." Selbst- und in absehbarer Zeit ausführbar sind. Redner fordert Die unentgeltliche Lieferung von Lehrmitteln für die verständlich erregte der Vortragende die Heiterkeit der Versamm- schließlich mehr Aufwendung von Mitteln für die Pflege der lung damit, er erreichte seine Absicht, daß die verständige Ver- Kunst. fammlung über den" dummen Arbeiter" lache. Das ist die Art, wie die Evangelisch- Sozialen über die Lage und Verhältnisse der Arbeiter sich auftlären". Redner bezeichnet furz die Bestrebungen der höberen Stände", gegen die äußere Annäherung der Stände sich zu steifen, wie die Herausfehrung einer spezifischen Standesehre, die Be­tämpfung des allgemeinen Wahlrechts, als vergebliche. Dann hebt er die innere Entfremdung, welche neben der äußeren An­näherung der Menschen besteht, hervor und verlangt, daß das Verhältniß zwischen Hoch und Niedrig herzlicher werde, daß es auf Anerkennung der gegenseitigen Arbeit beruhe. So lange das nicht geschehe, werde für die Arbeiter der Gegensatz zwischen Sein und Schein um so peinlicher sein, werde alles, was sie von der Bourgeoisie annehmen, ihnen nur dienen zum Kampfe gegen diefelbe, zur Schärfung des Klassenbewußtseins. Redner stellt folgende Leitsäge auf:

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1. Gine wirklich werthvolle und fruchtbare Annäherung der verschiedenen Stände hat zu nothwendigen Voraussetzungen a) eine derartige Gestaltung der materiellen Lage für die Glieder aller Stände, daß jedem ein Gefühl der Sicherheit und Befriedigung ermöglicht, und dem Neid wie dem Uebermuth der Boden entzogen wird,

b) den innerlich verbindenden Besitz idealer, insbesondere religiöser Güter und Jnteressent, c) Achtung und Vertrauen als Grundton aller persönlichen Beziehungen.

2. Hiernach wird der Annäherung der Stände wenn auch nur mittelbar, so doch um so gründlicher gedient

a) durch energische Thaten der sozialen Reform, b) durch Pflege der idealen Faktoren in allen Ständen, ins­besondere kraftvolle Bethätigung der christlichen Kirche und Seelsorge,

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Pfarrer Naumann ersucht uns zu berichtigen, daß in der Ausschußßigung der evangelischen Arbeitervereine am Mittwoch nicht er es gewesen sei, der sich als Anhänger des Achtstunden­tages bekannt, aber gegen die Aufnahme desselben in das Pro­gramm gesprochen habe, weil es nach einem Handinhandgehen init der Sozialdemokratie aussehe. Diese Ausführung habe ein

Berliner Gemeindeschul- Kinder hatte die bürgerliche Presse fürzlich dadurch als überflüssig hinzustellen gefucht, daß fie Amtsrichter Rulemann Braunschweig stimmt nach der meldete, die auf Drängen der sozialdemokratischen Stadtver­wirthschaftlichen Seite dem Pfarrer Naumann, nach der ideellen ordneten zur theilweisen Erfüllung dieser Forderung bewilligte, dem Geh. Rath Wagner bei. Er freut sich feststellen zu können, aber bekanntlich noch sehr geringe Summe sei im letzten Jahre daß gegen die Anschauung des Vortragenden, daß das allgemeine nicht einmal ganz verbraucht worden. Insbesondere feien auch Wahlrecht nicht angetajiet werden dürfe, von keiner Seite in dem die Mittel zur Verabfolgung von Heften nicht voll in Anspruch Kongreffe Widerspruch laut geworden ist. Die soziale Seite genommen worden, trotzdem auch hier wohl jedes Gesuch berück­dieses Rechtes werde zu wenig beachtet. Redner fordert die fichtigt worden sei. Hierzu wird jezt der Pädagogischen Geistlichen dann auf, die plutokratische Unterscheidung Beitung" von einem Berliner Gemeindeschul- Lebrer geschrieben: in den Kirchen bezüglich der Sigpläge aufzuheben; die- Diese Nachricht entspicht nicht den thatsächlichen Verhältnissen. felbe fei ein zu bequemer Angriffspunkt für die Sozial- Vielmehr sind die durch Umfrage des Rettors an unseren Schulen demokratie. Was die Standesunterschiede angeht, so halte ermittelten nothwendigen Hefte in uns bekannten Fällen nur in er es nicht für richtig, das Ziel einer vollständigen Verwischung verminderter Anzahl geliefert worden. Es fonnten dem­aller Standesunterschiede zu stecken. Er halte das in absehbarer gemäß auch die Gesuche um freie Seite nicht immer berücksichtigt Beit nicht für durchführbar. Redner schließt mit einer Warnung, verden. Nur den erfolgten Abstrichen in den Forderungen dem Pfarrer Nauniann ganz zu folgen, man möchte dabei viel ist ea wohl zuzuschreiben, daß die eingefeßte Summe leicht sich den Arbeitern ein gut Theil nähern, aber würde sich nicht verbraucht worden ist." Es ist doch gut, daß es doch andere Kreise( gemeint ist die besitzende Klasse) entfremden. noch Lehrer giebt, die, dem Verbote des Stadtschulraths Deshalb sei es gut, daß Pjarrer Naumann einstweilen Hecht im Bertram troßend, aus der Schule plaudern". Auf diese Weise Karpfenteiche bleibe. erfährt man doch gelegentlich, wie es gemacht wird. Nachdem die freisinnige" Mehrheit der Stadtverordneten- Versammlung durch Bewilligung einiger Tausende den Schein der Arbeiter­freundlichkeit gerettet hat, wird durch eigenmächtige Abstriche von seiten der ausführenden Organe ein Theil des ach! so be­scheidenen Geldstromes wieder in den Stadtsäckel zurückgeleitet. Dadurch wird nicht nur gespart, sondern es wird auch der Un­schein erregt, als ob man in der Arbeiterfreundlichkeit noch viel zu weit gegangen fei, als ob man noch viel zu viel bewilligt habe. Und die freisinnige" Presse preist dann die Fürsorge" der städtischen Verwaltung für die Berliner Arbeiterbevölkerung und wettert gegen die böse Sozialdemokratie, die den Arbeitern Vortheile aufdrängen wolle, welche diese weder brauchen noch überhaupt haben wollen. Es ist immer und überall dasselbe Rezept, nach welchem diese Leute arbeiten.

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Stöcker hofft, daß eine Annäherung der Stände, wie Hof­prediger Braun sie gefordert, es bewirken werde, daß die Erneuerung der Gesellschaft nicht durch Revolution, sondern durch Reform ge­schehen werde. Stöcker erzählt dann eine Geschichte, wonach er fürz lich, als er auf Agitation in Sachsen war, in einer Versammlung dort die Sozialdemokratie scharf angegriffen und ihm zwei fchlichte Sozialdemokraten die Wahrheit so gut, wie es ging, gesagt hätten. Nach der Versammlung habe ein Kommers tatt gefunden, an dem die Gegner, die Sozialdemokraten, Theil ge­nommen und in das Hoch auf Kaiser und König eingestimmt hätten. Prediger Albert Eggert verlangt Hebung des Ansehens der Geistlichen. c) durch reichliche Anknüpfung und warme unermüdliche Kandidat Wangemann berichtet über die von ihm auf Pflege persönlicher Beziehungen, wie sich ungezwungen im einer dreimonatlichen Tour gemachten Beobachtungen, wo täglichen Leben ergeben. durch Hannover und Westfalen ging, um zu erfahren, wie die 8. In zweiter Linie haben auch besondere Veranstaltungen, Geistlichen und Gebildeten die chriftliche Nächstenliebe pflegen. die unmittelbar eine Annäherung größerer, den verschiedenen Er habe im Arbeiteranzuge bei verschiedenen Predigern vergeblich Ständen angehöriger Kreise herbeiführen und zunächst auf ge- um Unterstützung nachgesucht. Sein Ansprechen um Arbeit sei die felligem Boden( durch Zusammenkünfte, Vereine, Feste) verwirf- ganzen drei Monate hindurch erfolglos gewesen. In Hamburg habe lichen wollen, ihren Werth insbesondere als Gegengewicht er nach dem Gottesdienst einen berühmten Geistlichen ersucht, ihm zur Gehansfucht wurde am Donnerstag in der Buchdruckerei gegen Vereinsbildungen auf einseitiger Standesgrundlage aber Erlangung von Arbeit behilflich zu sein; der habe ihn aber einfach nur, wenn ihre Haltung von den in These 3 und 4 gezeichneten stehen lassen. Auch die Behandlung, welche die Organe der Revon W. Sarinner nach dem Manuskript eines Flugblattes, Gesichtspunkten bestimmt ist, und wenn alles Erfünftelte und gierung den Arbeitslofen angedeihen lassen, sei vielfach ver- welches, nach der Aussage der Beamten, etwas Anstößiges" innerlich unwahre und alle übermäßige Betonung ihrer sozialen legend. enthalten soll. Troy itundenlangem Suchen mußten die Herren Bedeutung vermieden wird. mit leeren Händen abgehen, da weder Manuskript noch Exemplare des Flugblattes gefunden wurden.

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Die antisemitische Kandidatur des Rechtsanwalts Hertwig für den 5. Berliner Wahlkreis ist, wie die, Staatsbürger­Beitung" mittheilt, vom Vorstand der reichstreuen Wähler dieses Wahlkreises zurückgezogen, weil Hertwig ein Gegner der Militär­vorlage ist.

Von Herrn J. Schindler geht uns bezüglich unserer Vers öffentlichung betreffs der Generalversammlung der Omnibus- und Backetfahrt Aftiengesellschaft folgendes Schreiben zu:

zukommen.

In seinem Schlußworte bemerkte Hofprediger Braun bem 4. In bezug auf die Annäherung der Stände wie alle so- Pfarrer Naumann gegenüber, daß er das Materielle nicht habe zialen Aufgaben der Gegenwart haben wir ohne Rücksicht auf besprechen wollen, ohne es gering zu veranschlagen; er habe den Erfolg unentwegt zu arbeiten in Pflichtgefühl und brüder- heute nur das Jdeelle erörtern wollen. Redner polemiſirt des licher Liebe. Längeren gegen Naumann, um nachzuweisen, daß er nicht an­Als energische Thaten der sozialen Reform" wünscht derer Ansicht als Pfarrer Naumann sei. Mein Protest in der betr. Generalversammlung bezog sich Redner Thaten von Seiten des Staates und der Gesetzgebung, Der Kongreß nabm schließlich eine Resolution an, wonach in der Steuer- Gesetzgebung entsprechende Heranziehung des Beer in den Ausführungen des Hofpredigers Braun werthvolle nicht auf die Vertheilung einer Gratifikation von 28 000 W. an Beamte und Dotirung des Pensions- und Unterstützungsfonds sizes, weitere Durchführung der Sonntags- Geseggebung, noch ver- Mittel erkennt, den tiefen sozialen Konflikt, der durch unser mit 15 000 m., sondern generell auf die gesammte Gewinn­mehrte Fürsorge des Staates für die Arbeiter in seinen Be- Volk geht, nicht in revolutionärer, sondern in reformirender vertheilung, weil diese den Bestimmungen des§ 31 der Statuten trieben, so daß diese wirkliche Musterbetriebe werden, Ans- Weise zu lösen. Außer den erwähnten Posten wurden entgegen zuwiderläuft. bildung der Arbeiterschutz- Gefeßgebung und der privaten Wohl­Nach einer kurzen Frühstückspause theilte Generalsekretär den statutarischen Bestimmungen noch 5000 M. für Werthzeichen­fahrtsthätigkeit, nicht der Wohlthätigkeit. Außer den in den Göhre mit, daß auf der Liste, welche zirkulirt war, 630 M. Bei- Reserve und 62 127,10 m. außerord. Zuweisung zum Reserve­Thefen aufgestellten Forderungen weiß der Herr Hofprediger träge gezeichnet worden seien. noch eine ganze Menge Mittelchen zur Pflege der inneren An- Dann hielt Stöder einen Vortrag über das Sonntags- Gesammtvertheilung muß um so unstatthafter erscheinen, als onds seitens der Verwaltung vom Reingewinn verwandt. Diese näherung der Stände" zu empfehlen. Er warnt seine Be- gefeß und seine Konflikte im Volksleben". Er ging auf die ge- Vorstand und Aufsichtsrath von den erwähnten unrichtigen Posi­rufsgenossen davor, Standes predigten zu halten, wie das seglichen Bestimmungen über die Sonntagsruhe im Handels­von einem Kollegen in der Presse empfohlen worden sei, gewerbe und die dazu erlassene Verordnung kurz ein, gedachte der tionen 13 215,24 M. an Tantiemen beziehen, welche ihnen nicht weift auf die Gleichstellung hin, welche Hoch und Niedrig bei Klagen, welche die Ausführung des Gesetzes hervorgerufen habe, der Taufe und bei dem Abendmahle erfahren; diese Sakramente und meinte, auf dem Wege der Durchlöcherung des Gesetzes solle stellten sich demnach als soziale Heilmittel dar, die der Pfaffe man nicht über 2, allerhöchstens 3 Uhr Nachmittags hinaus gehen pflegen müsse. Das gleiche gelte von der Konfirmation, die sich und Beschäftigung der Angestellten gestatten. Redner stellt so sehr eingelebt habe, daß selbst die Berliner Freireligiöse Gefolgende Leitiäge auf: meinde eine allerdings gräßliche Nachäffung derselben nicht ent- 1. Die Sonntagsruhe in ihrer neuesten gesetzlichen Gestalt be­behren wolle. In der Konfirmation meint der Redner sei deutet einen Fortschritt gegen früher, aber noch nicht den normalen erreicht, was die Einheitsschule leisten solle; die Kinder würden Bunand, welcher erst mit der Befreiung des Feiertages von aller dort mit einem Wissensstoff und einer Weltanschauung ver- nicht unumgänglich nothwendigen Arbeit vorhanden ist. sehen. Bur inneren Annäherung der Stände empfiehlt Redner 2. Die aus dem gegenwärtigen Zustande im Handelsgewerbe des weiteren: freundlichen Gruß für den niedriger Stehenden, entstandenen Schivierigkeiten haben ihren Grund zum Theil nicht gelegentlich ein freundliches Gespräch mit dem Milch in der zu großen Schärfe, sondern in der Milde der geltenden mädchen, ferner Herzlichkeit in den täglichen, regelmäßigen Bestimmungen und werden mit der Gewöhnung des Volkes all­Beziehungen zwischen Herrschaft und Dienstboten, Abbalten mälig aufhören. Eine Abänderung ist nur dann erwünscht, wenn gemeinsamer Hausandacht mit den Dienstboten, Händedruck für sie die Geschäfts- und Arbeitszeit beschränkt. Die gefeßlich er­dieselben des Abends beim Gutenachtsagen. Nicht ganz so intim laubten Ausnahmen sind knapp zu bemessen. tönnten und sollten sich gestalten die Verhältnisse zwischen Ar­3. Die landesgefeglichen Berordnungen für die Sonntagsruhe beitern und Arbeitgebern; aber der Arbeitgeber sollte auch nicht in Industrie und Handwerk sind möglichst bald zu erlassen und stumm und grußlos durch die Werkstätten der Arbeiter gehen. bei den dazu erforderlichen Ermittelungen von den Staats­Bei dieser Aeußerung mußte man am Vorstandstische wohl Be- bebörden ebenso die Arbeiter wie die Unternehmer heranzu- an, und mit der landesüblichen Niederlage rothhofiger Franzosen forgnisse haben, die Vertreter der Presse tönnten verstanden ziehen. haben: Der Arbeitgeber solle nicht wie König Stumm grußlos 4. Die Verordnungen in betreff der Sonntagsruhe im Handels durch die Werkstätten gehen; denn Generalsekretär Göhre legte gewerbe entsprechen nur dann dem Geist der Gesezgebung, wenn auf den Tisch der Preffe einen Zettel mit dem Wortlaut stumm fie dem Handlungsgehilfen ten Sonntagnachmittag frei lassen und grußlos". Wie vorsichtig!- und am Morgen die Arbeitszeit mindestens eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes schließen.

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Der Vortragende empfiehlt dann noch ungezwungenen Ver­fehr zwischen Hoch und Niedrig auf den Bolksfesten 2c. und schließt mit einer Ermahnung an die Anwesenden, fräftig für Annäherung der Stände" zu wirken.

Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn 28 000 M. Grati­fikationen und 15 000 W. Dotirang für den Pensions- und Unter­tügungsfonds vor Feststellung des Reingewinns in Ausgabe gestellt worden wären, nicht aber erschien es mir recht, daß Vorstand und Aussichtsrath sich von Ausgabeposten Tantiemen bewilligen lassen, indem sie dieselben statutenwidrig unter die Gewinnvertheilung einrangiren."

Der Berliner Hippodrom scheint die Sammelstelle für allerlei Leute zu sein, die nicht recht wissen, was sie mit ihrer Beit anfangen sollen. Wenigstens sieht man in den gähnenden Bänken nur gelangweilte Leute, die sich höchstens untereinander amüsiren. Die Reit- und Fahrkünste, Birkusspringereien, die man überall besser sieht, reizten vorgestern Abend das Publikum nur wenig, auch der Adler dressirende" Professor" machte nur geringen Eindruck mit feinen gefie derten Böglingen, bis man benn endlich zu einer Art bildlicher Darstellung der gesammten deutschen Geschichte überging. Mit der Rückkehr des Cherusters Herrmann aus der Schlacht am Teutoburger Walde fing man hörte man auf. Daß die Wacht am Rhein " und das heil dir im Siegertrang" dabei eine bedeutende Rolle spielten, ist selbst­verständlich.

Eine Prügelei unter Geldmännern fand in der Nacht zum Donnerstag auf dem Morigplah statt. In einem nahe­5. Die Ortsstatute in Stadt und Land sollen die Sonntags- gelegenen Lokale waren Bantbeamte unter sich zusammen­rube des Nachmittags nicht beeinträchtigen. Die Großstädte, gekommen und in Streit gerathen. Da ein Beleidigter in dem Berlin voran, verkennen ihre soziale Aufgabe, wenn sie im Lofale Genugthuung nicht erhielt, so schaffte er sich solche dadurch, Mit lebhaftem Beifall wurden diese Ausführungen von dem Handelsgewerbe die gesetzlich gestattete Arbeitszeit von 5 Stunden daß er seinen Gegner angriff. Infolge hiervon theilte sich die Rongreise aufgenommen. bestehen lassen. Sie vor allen haben die Initiative zu ergreifen Gesellschaft in zwei Parteien, und man wechselte blutige Hiebe In der Diskussion schließt sich Reiseprediger Wagner- und Statute zu erlassen, welche die gesammte Arbeitszeit mög- aus. Die Stimmung wurde schließlich derart flau, daß man für Darmstadt der sozialdemokratischen Forderung einer Einheitsschule lichst vor den Beginn des Gottesdienstes verlegen. die gezogenen Prügel Deckung auf zwei Sanitätswachen fuchen und freien Unterrichts an. 6. Die Staatsbetriebe haben, wie überhaupt, so auch in der mußte. Am schwersten verlegt wurde der Bankbeamte C. aus Vereinsgeiftlicher Naumann Frankfurt bekämpft die Aus- Sonntagsruhe eine vorbildliche Aufgabe zu erfüllen. Ins der Stalizerstraße, der drei erhebliche Kopfwunden aufzuweisen führungen des Referenten so ziemlich von A bis 3. Die Bildungs- besondere ist dem Fahren der Gepädwagen im Poftbetrieb hatte.