Einzelbild herunterladen
 

Nr. 57. 27. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

51. Sigung vom Dienstag, den 8. März, nachmittags 1 Uhr.

Am Bundesratstisch: v. Tirpit.

Die Beratung des Marineetats wird fortgesetzt und zwar beim Kapitel Intendanturen". Abg. Werner( Antis.) wünscht eine Aenderung des Titels der Intendantursekretäre. Vizeadmiral Capelle: Diese Wenderung werden wir vornehmen, sobald sie bei der Armee erfolgt. Das Kapitel wird bewilligt.

"

Beim Kapitel Indiensthaltungen" beantragt die Kom­mission eine Neuregelung der Bestimmungen über die Tafel- und Messegelder im Laufe des Rechnungsjahres 1910 und eine Dent­schrift über das gesamte Zulagewesen der kaiserlichen Marine. Ferner verlangt ein konservativ- nationalliberaler Antrag die Erhöhung der Tafel- und Messegelder um 180 000 M.( die von der Kommission gestrichen sind). Der Antrag wird debattelos abgelehnt; für ihn stimmen nur die etwa zehn anwesenden Konservativen und National­liberalen.( Heiterkeit.)

Bei der Abstimmung über die Resolution erklärt der Präsident fie zunächst für abgelehnt( Lebhafte Rufe: Gegenprobe!); nach furzer Besprechung mit dem Bureau erklärt der Präsident die Resolution für angenommen.

Beim Titel Schiffsverpflegung" beflagt Abg. Hormann( Fortschr. Vp.), daß auf den Schiffen aus­ländischer Tabak ohne Zoll viel geraucht wird, zum Schaden der deutschen Produktion.

Vizeadmiral Capelle : Die Marineverwaltung ist stets bestrebt, das heimische Gewerbe zu schützen; aber ein direttes Verbot, fremdes Fabrikat zu benutzen, kann den Kantinen nicht auferlegt

werden.

Abg. Leonhart( Fortschr. Vp.) und Abg. Hormann( Fortschr. Bp.) behaupten, daß den Stantineninhabern ein solches Verbot sehr wohl auferlegt werden könne.

Beim Titel Betriebs- und sonstige Materialien" wünscht Abg. Paasche( natl.), daß in stärkerem Maße von der Kohlen­feuerung zur Betroleum feuerung übergegangen werde; in Amerita und England gehe man damit um, die Koblenfeuerung in der Kriegsmarine ganz durch Petroleumfeuerung zu ersetzen.

Staatssekretär v. Tirpit: Die Marineverwaltung ist durch­drungen von der Bedeutung, welche die Delfeuerung für Kriegsschiffe haben kann, und behält die Frage ständig im Auge. Das Kapitel tvird bewilligt.

Beim Titel, Bekleidung" wünscht

Abg. Dr. Görde( natl.), die Verwaltung möge das Leder direkt vom Gerber kaufen, um 3 Proz. Vermittelungsprovision für die Ledervereinigung zu sparen.

Mittwoch, 9. März 1910.

bedeutendsten seien in Wilhelmshaven vorgekommen, schlimmer fei Die Auffassung, daß die Mitwirkung der Arbeiterausschüsse bei die Sache in Kiel gewesen, wo größere Quantitäten Del, Quecksilber, der Festsetzung der Lohnverhältnisse durchaus notwendig ist, auch Tauwerk entwendet sind. In diesem Jahre bedauerte der Staatssekretär im Interesse der Werft, wird auch von höheren Werftbeamten ge in der Budgetkommission, daß Admiral Heuffing beizeiten das Schlacht teilt. Ich freue mich, darauf hinweisen zu können, daß noch im feld verlassen habe. Ich mußte dabei an die Worte Burleighs legten Jahre der Torpedodirektor in Wilhelmshaven fich eingehend in Maria Stuart " denken:" Graf, dieser Mortimer starb mit der Mitwirkung der Arbeiterausschüsse bei der Neuordnung und Euch sehr gelegen!" Jch meine, der Staatssekretär hatte Festlegung der Lohnverhältnisse beschäftigt und diese Mitwirkung Ursache, fich au freuen, daß Admiral Heuffing in diefem Jahre direkt verlangt hat. Man kann diesen Herrn Torpedodirektor, der an unseren Erörterungen nicht teilgenommen hat! Denn wenn der solche vernünftige Anschauungen zum Ausdruck brachte, jedenfalls Admiral von ihm aufgefordert worden wäre, zu sprechen, so nicht im Verdacht haben, daß er dies um der schönen Augen der hätte er zugeben müssen, daß Unregelmäßigkeiten in allen Betriebs- Arbeiter willen getan hat. Von dem Gutachten des Torpedodirektors zweigen auf der Werft in Kiel vorgekommen find, ebenso aber auch heißt es u. a.: in Danzig und Wilhelmshaven , und daß diese Unregelmäßigkeiten Der Meister verteilt mit seinem Werkmeister die Leute fast zur Kenntnis der Marineverwaltung gekommen find!( hört! hört! felbständig. Damit hat er es in der Hand, ihnen nicht nur leichtere Deshalb find meine politischen oder unangenehmere, sondern auch einträglichere oder schlechter bei den Sozialdemokraten.) Freunde der Auffassung, der Reichstag habe alle Veranlaffung, bezahlte Arbeit zuzuweisen.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) den Ursachen dieser Unregelmäßigkeiten nachzugehen und auf Daß diese Verteilung nicht immer der Gerechtigkeit entspricht, kann Mittel ihrer Abstellung zu bringen.( Sehr richtig! bei den Sozial- wohl nicht bezweifelt werden."( Sehr richtig! bei den Sozial demokraten.) Wir haben deshalb die Refolution, obwohl sie in der demokraten.) Der Torpedodirektor gibt auch eine Erklärung dafür, weshalb Budgetkommission abgelehnt ist, hier wieder eingebracht und bitten um ihre Annahme. fich die Arbeiter, wenn ihnen Ungerechtigkeiten widerfahren, nicht Ich möchte darauf aufmerksam machen, daß der Reichstag bor befchweren: ,, Man wundert sich vielleicht oft, daß die Arbeiter berechtigte etwa zwei Jahren einer Resolution zustimmte, die in ihrem ersten Teil eine Förderung des Tarifgedankens enthielt und in ihrem Beschwerden selbst wohlwollenben Vorgesezten gegenüber nicht zweiten Teil die Marineverwaltung aufforderte, bei einer Neu- vorbringen. Erkennt man aber, wie machtvoll der Einfluß des Be ordnung der Arbeitsverhältnisse die Arbeiterausschüsse zur Mitwirkung amtenpersonals ist, dann sieht man ein, daß der Arbeiter ganz richtig heranzuziehen. In Bezug auf den ersten Teil führte vor wenigen handelt, wenn er schweigt.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Tagen der Staatssekretär des Reichsamts des Innern aus, nicht die Gerade der tüchtige Arbeiter ist in einem folchen Falle gewöhnt, formelle Seite des Tarifwesens verursache Schwierigkeiten, sondern zur Kündigung zu fchreiten."( hört! hört! bei den Sozialdemo die Abneigung vieler gegen den Tarifvertrag, die von ihm eine fraten.) mißverständliche Auffassung haben. Bei diesen Ausführungen hatte ich das Gefühl, daß zu diesen vielen in erster Linie auch die maß­gebenden Stellen des Reichsmarineamts gehören.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Bei einigem guten Willen wäre die Marineverwaltung sehr wohl in der Lage gelveien, in zahlreichen Betrieben eine Förderung des Tarifgedankens durchzusezen. Herr Admiralitätsrat Harms hat, Mit diesen Darlegungen dürfte der Grund aufgeklärt sein, wes glaube ich, für die Verwaltung des Marineamtes eine Erklärung ge­geben, durch seine Ausführungen in einer Generalversammlung der halb so mancher Mißstand innerhalb der Werftverwaltung nicht Schiffsbauindustriellen, die bald nach jenem Beschluß des Reichs aufgedeckt werden kann. Die zahlreichen Fälle von Maßregelungen tages stattfand. Diese Industriellen liefen Sturm gegen den ersten beweisen ja auch, daß gegen die Arbeiter in solcher Weise vor­Teil der Resolution, und Herr Admiralitätsrat Harms beruhigte sie gegangen wird, wenn sie sich beschweren.( hört! hört! bei den durch die Erklärung, daß ja an die Ausführung der Beschlüffe des Sozialdemokraten.) Daher ist es wohl begreiflich, daß sie lieber Reichstages im Reichsmarineamt nicht sofort gedacht würbe! Mißstände gefchehen laffen, als daß fie sie zur Anzeige bringen. Ich habe nichts Wenn es dahin kommen sollte, daß die Arbeiter ihre Wünsche und ( ört! hört! bei den Sozialdemokraten.) dagegen, daß das Reichsmarineamt sich nach der Meinung der Beschwerden vorbringen können, ohne sich der Gefahr der Maß Industriellen erkundigt. Dasselbe müßte sie aber auch bei den regelung auszusetzen, dann werden die Arbeiter in die Bage versetzt rbeitern tun.( Lebhaftes Sehr richtig! bei den Sozialdemo- werden, bestehende Mißstände zur Kenntnis der Werftverwaltung au fraten.) Aber davon habe ich nichts gehört, daß ein Vertreter des bringen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Reichsmarineamtes sich jemals zu einer Generalversammlung einer Gewerkschaft einfand.

Ich gebe zu, daß die Ausführung der Resolution für das Marine­amt etwas schwierig ist. Das steht im Zusammenhange mit der Monopolstellung von Krupp und Dillingen .

Der Torpedodirektor führt in seinem Gutachten weiter aus: ,, Es kommt mitunter vor, daß ein Arbeiter selbst bittet, die lage nicht weitergehen zu lassen, daß er lieber auf die Klage vers zichtet, als daß er namhaft gemacht wird. Er fürchtet, daß ihm fonft fchlechte Arbeit zugewiesen werden könnte."( hört! hört! Bei den Sozialdemokraten.)

Heute wird der Arbeiter vor seiner definitiven Anstellung auf einer Werft sehr genau daraufhin geprüft, ob er nicht etwa Sozial demokrat ist.( hört! hört! bei ben Sozialdemokraten.) Nun hat Kollege Leonhart bei der Besprechung der Werstinterpellationen sehr richtig darauf hingewiesen, daß die Werftverwaltung überhaupt nicht in der Lage wäre, auch nur ein einziges Schiff zu bauen, wenn sie grundsäglich alle Sozialdemokraten von der Werftarbeit ausschließen wolle. Mit welchen Kleinlichen Mitteln

Bizeadmiral Capelle: Die Marinebertvaltung ist an die Leder Wenn ich auch der Meinung bin, daß angesichts der bestehenden vereinigung nicht gebunden und bei Ueberteuerung auch von ihr Verhältnisse der Abschluß eines Tarifvertrages fich in diesen Be­abgegangen. Die Gerbervereinigung wird von der Marine- trieben nicht durch das Reichsmarineamt ohne weiteres erreichen läßt, will man doch der sozialdemokratischen Partei Abbruch tun verwaltung ebenfalls berücksichtigt. so kann doch die Marineverwaltung dahin wirken, daß die Arbeits­und bersucht man, fozialdemokratische Arbeiter bon der Das Kapitel wird bewilligt. Beim Kapitel In standhaltung der Flotte und der verhältnisse in diesen Betrieben mehr den Verhältnissen in der Eisen- Werft fernzuhalten!( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Werften" beantragen die Abgg. Albrecht u. Gen. die Einschung industrie angepakt werden. Wenn es gelingen sollte, eine Konkurrenz ins Die Werftverwaltung zieht ihre Erkundigungen über die bei ihr um einer Untersuchungskommission, deren Mitglieder zur Hälfte vom Leben zu rufen, möchte ich das Reichsmarineamt schon heute ersuchen, in Arbeit nachsuchenden Arbeiter bei den Polizeibehörden ein. Reichstag aus seiner Mitte ernannt werden, zur Untersuchung der den Verträgen möglichste Rücksicht zu nehmen auf die Bestimmungen, Glaubt fie etiva, auf diese Weise objektive Berichte zu bekommen? Ursachen der Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung der Reichswerften die in unserer Resolution vom Jahre 1908 enthalten sind und sich( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Wie soll z. B. Herr v. Jagow, und zur Beratung von Maßnahmen zur Reform der Werftbetriebe auf die Mitwirkung der Arbeiterausschüsse beziehen. Der Reichstag der Berliner Polizeipräsident, objektiv über Arbeiter berichten tönnen? hat damals der Resolution mit erdrückender Mehrheit zugestimmt. Er, der noch nicht einmal die Geseze richtig kennt!( Lebhaftes Sehr auf sozialpolitischem, technischem und faufmännischem Gebiete.

Abg. Severing( Soz.):

Der Staatssekretär hat bereits in seiner Antwort an den Grafen Oppersdorff der Erwartung Ausdrud gegeben, daß eine ausführliche Debatte über den Bertrieb des alten Eisens

Nur einige Herren von der Rechten und von den Nationalliberalen gut! bei den Sozialdemokraten.) was bei diesem Erkundigungs­waren dagegen. Man hätte nun erwarten dürfen, daß der Mit- berfahren herauskommt, ist natürlich nur eine wirkung der Arbeiterausschüsse durch die Marineverwaltung feine Spigelwirtschaft. Schwierigkeiten bereitet werden( Sehr richtig! bei den Sozialdemo

fraten), aber bereits wenige Monate nach der Annahme der Refo-( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) In den Ver­lution wurde mir mitgeteilt, daß das Gesuch des Arbeiterausschusses in dacht sozialdemokratischer Bestrebungen bei der Marineverwaltung bei diesem Kapitel einfegen werde. Ich muß aber feiner Auffassung Wilhelmshaven , bei der Festsetzung der Löhne und Arbeitsbedingungen au tommen, ist außerordentlich leicht. Je de Opposition gilt entgegentreten, als ob die Kritik im Dezember vorigen Jahres sich mitzuwirken, durch einen Vertreter des Oberwerftdirektors abgelehnt einfach als fozialdemokratisch. Wenn einmal die ver Der Staatssekretär steht worden sei!( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Aber auch ehrten Kollegen Leonhart, Struve oder fogar Erzberger ihre nur gegen den Alteisenvertrieb richtete. unter einer Autosuggestion. Er meint, alle Betriebe find intaft, nur aus anderen Orten sind mir Mitteilungen zugegangen, daß der doch Mandate verlieren und ivas Gott berhüten möge bei der in Stiel feien beim Alteisenvertrieb einige unliebsame Erscheinungen wahrlich recht bescheidene Wunsch des Reichstags nicht erfüllt worden Stieler Werftverwaltung um Arbeit nachsuchen müßten( Große vorgefommen und deshalb sei die Aufregung im Publikum und im ist. Das ist doch wahrlich eine Barlament nicht berechtigt. Aber im vorigen Jahre hat in der Budgetkommission der Admiral Heuffing davon gesprochen, daß bie Summe der Unterschlagungen eine Million erreiche! Der Berichterstatter der Kommission fagte auch im Blemm, daß diese Unregelmäßigkeiten zur Sprache gekommen seien; die un­

Kleines feuilleton.

Nichtbeachtung der Reichstagsbeschlüsse.

( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ich freue mich, daß auch die Herren von der nationalliberalen Partei versuchen wollen, daß das, was die Marineberwaltung verfäumt hat, möglichst schnell nach geholt wird.

nug. Nach den Erfahrungen aus neuester Zeit aber sind die Kniffe der Medien gar nicht sehr kompliziert; sie sind im Gegenteil von einer wahrhaft verblüffenden Einfachheit und... Steckheit. Das gilt vor allem von Eusapia Paladino .. Seit 1886 aber trat Eusapia Kelten und Germanen. In Paris ist vor einigen Tagen der in allen Großstädten auf und wurde viel bewundert. Natürlich Historiker Henry d'Arbois de Jubainville gestorben, der erlitt sie auch empfindliche Niederlagen. Das Publikum aber ließ sich vornehmlich mit der Urgeschichte Frankreichs beschäftigt hat. sich dadurch nicht beirren und blieb gläubig. Sierbei fam er zu Folgerungen, die geeignet scheinen, das Gemüt Jetzt scheint Eusapia aber endgültig entlarvt zu sein. Sie manches deutsch - nationalen Oberlehrers in Wallung zu bringen. war vor einiger Zeit nach Nordamerika gereist und veranstaltete So behauptete er namentlich, daß die Kelten, die einst ganz dort Séancen. In der Februarnummer des Metropolitan Maga­Europa vom Schwarzen Meer bis zum Atlantischen Ozean und zine" erzählt Professor Münsterberg, der demnächst als Austausch­nach Süden hin bis zur Provinz von Ancona und Südportugal professor nach Berlin kommen soll, folgendes:" Eine Woche vor besetzt gehalten haben, in Germanien viel länger geblieben seien, Weihnachten, gegen Mitternacht, saß ich zur Linken der Frau als in Gallien , so daß man annehmen müsse, daß die heutigen Paladino, während Herr Carrington, ein bekannter Naturforscher, Deutschen mehr feltisches Blut in den Adern hätten als die zu ihrer Rechten saß. Wir hielten sie unter strenger Beobachtung. Franzosen. In derselben Richtung wirkten die burgundischen, Ihre linke Hand hielt meine Hand. Ihre rechte Hand lag in der westgotischen, fränkischen und normannischen Eroberungen in Hand ihres Nachbars zur Rechten. Ihr linker Fuß ruhte auf Frankreich . d'Arbois de Jubainville war der Meinung, daß diese meinem Fuß, während ihr rechter Fuß sich auf den Fuß meines mehr germanisches Blut nach Frankreich gebracht hätten als in Kollegen stüßte. Wir saßen im Finstern und warteten neugierig Deutschland geblieben sei, so daß zwischen den Erbfeinden" rechter und gespannt. Carrington bat den Geist John, meinen Arm zu be Hand linker Hand alles vertauscht wäre. Er nimmt weiter an, wegen und ein Tischchen, das hinter mir stand, von der Stelle daß die indo- europäischen Eroberer Frankreichs : die Ligurer, Kelten zu rüden. Und John kam. Er berührte mich zuerst am Handgelenk, und Römer wenig zahlreich waren. Die römische Ottupation hat dann am Unterarm und am Ellbogen. John sollte auch den Tisch länger gedauert als die keltische. Von der Urbevölkerung in der heben. Wir hielten noch immer die beiden Hände Eusapias; wir paläolithischen und neolithischen Zeit weiß man natürlich nichts Be- verloren nicht die Berührung mit ihren beiden Füßen. Troßdem stimmtes. Für die bestrittenen Vaterschaftsrechte an die heutigen begann der Tisch hinter ihr zu trappeln, und wir erwarteten, daß Patentdeutschen gibt d'Arbois de Jubainville den alten Germanen er sich vorwärts bewegen würde. Statt dessen ertönte plötzlich ein einen Ersatz, indem er ihnen die Erfindung der Hosen zuschreibt, wilder Schrei, ein Schrei, wie ich ihn noch nie zuvor gehört hatte. die man bisher gewöhnlich als Erzeugnis des feltischen Geistes Was hatte sich zugetragen? Weder das Medium, noch Herr Carring anjah. Die Gallier haben die Hosen nur von den unterworfenen ton hatten eine Ahnung davon, daß im Zimmer ein Mann lag, der germanischen Völkerschaften übernommen. Später machten auch geräuschlos bis hinter Eusapia getrochen war. Ich hatte ihm diesen die Römer die Mode mit, nur daß sie das neue Gewand der Togo Auftrag gegeben, da ich vermutete, daß geheimnisvolle Fäden irgend­auliebe verkürzten. Es gab römische Feldherren, ja fogar Bäsaren einen Teil des Körpers mit den Gegenständen, die es von der Stelle in Unterhosen. Das ist immerhin ein Trost. Vielleicht findet sich bewegen sollte, verbinden müßten. Der Mann hatte zu seiner noch ein deutsches Komitee zur Errichtung eines Nationaldenta größten Ueberraschung bemerkt, daß Eusapia einen Fuß aus dem mals für den Erfinder der Hosen zusammen. Die Roeren, Bohn Stiefel gezogen hatte, und daß sie durch wahrhaft athletische Bem­ufw. werden zweifellos an der Ehrung dieses germanischen Vor- bewegungen die Gegenstände erreichte, die sich auf so geheimnis­tampfers guter Sitte teilnehmen wollen. Die nötigen Mittel aber volle Weise bewegten. Er hatte sofort den Fuß gepackt und hatte fönnte man bei Konfektionären mosaischen Glaubens sammeln. ihn an den Fersen stark gedrüdt. Das entlockte ihr den geradezu Die Entlarvung eines berühmten Mediums. Unter den spiriti. tierisch wilden Schrei. Der Streich war glänzend gelungen." stischen Medien. die im letzten Vierteljahrhundert zu einer gewissen Berühmtheit gelangt sind, steht Eusapia Paladino an erster Stelle. Sie übt ihre mediumistische" Tätigkeit noch heute aus, und die naiven Menschenkinder, die an ihre wunderbaren Fähigkeiten glauben, erklären mit Stolz, daß hervorragende Gelehrte die von Gott begnadete Dame genau geprüft haben, ohne daß ihnen irgends etwas an ihr verdächtig erschienen wäre. Wahrscheinlich waren die betreffenden Gelehrten auf diesem Gebiete nicht sachverständig ge­

Die größten Fernrohre der Welt. Mit den riesigen modernen Apparaten, die heute im Dienste der Astronomie stehen, beschäftigt sich die Revue Scientifique "; das größte Fernrohr der Welt be fist Amerika ; es ist das Teleskop des Verkes- Observatoriums der Universität Chicago, das im Jahre 1899 aufgestellt wurde. Das Objektiv dieses Riesenfernrohrs mißt nicht weniger als 1 Meter. Das Teleskop erzeugt eine 2000fache Bergrößerung, die durch be. fondere Umstellung auf eine 3000fache verstärkt werden kann. Das

Heiterkeit), etwa

als Instrumentenmacher oder Minenleger ( Stürmische Heiterkeit), so würden sie sicher, da sie bisweilen der Marineverwaltung Opposition gemacht haben, als sozialdemokratischer Gesinnung dringend verdächtig abgewiesen werden! Alle Barteien dieses Hauses, denke ich, sind darin einig, daß auf den Werften als folchen feinerlei Propaganda und Agitation getrieben werden soll. zweitgrößte Teleskop ist das Riefenfernrohr des Lid- Observa­toriums auf dem Hamiltonberg bei San Franzisko. Jm April des vergangenen Jahres ist das neue große Teleflop der Trep. to w sternwarte bei Berlin eingeweiht worden. Es erreicht stvar im Durchmesser des Objektivs nicht die Maße der großen ameri tanischen Teleskope, weist dagegen eine erheblich größere Länge auf und tann auch ungleich bedeutendere Vergrößerungen erzielen: das Magimum ist eine 6000fache Vergrößerung. Unter der Aufsicht der Carnegie- Institution arbeitet man gegenwärtig in Washington an einem großen Spiegelteleskop, das einen Durchmesser von 2,50 Meter haben soll. Der Glasblock, aus dem die Linse hergestellt wird, wiegt nicht weniger als 90 Bentner.

Humor und Satire.

Jm Tiergarten.

Von Dsten nach Westen Karriere reiten ( um die Kosten des Gelächters zu bestreiten) mußten diese Ritter vom Zanderplag, faft sprengte es ihnen den Hosenlag: Treptow - Tiergarten in einer Haz! Der Himmel lachte sein freieftes Blau und einem Gewissen ward eklich mau; denn bei sogenanntem Hohenzollernwetter fühlt man sich gern als doller'n Retter des überaus preußischen Vaterlands sowie der erhabenen Wonnegans.

Da fährt ein Schreck in die adligen Hintern, in die Knidebeine der Wohlgefinnter'n: es brodelt die rote Herenküche

mit einem Mal mang die Marmorbrüche der hochherrschaftlichen Siegesallee - Ja so was tut allen Schweißhunden weh; die trochen im Schlesischen Busch herum und fühlten sich schon als Napolejum. Indessen sind wir vorm Reichstag da,

es braust das Arbeitergloria,

und das Publikum muß mit Achtung geftehn: feinem Grashalm ist Leids geschehn! Aber dann ihr gut besteuerten Bürger­dann fielen euch an die Gesetzeswürger, auf eure Frauen prasselten Hiebe

-

-

fo taten's sonst nur die Pompadourdiebe! Eure Kinderwagen wurden zerftampft, und ihr seid Männer und ihr bleibt sanft? Tretet für's Wahlrecht nicht mit in's Glied, wenn fo wahllos vom Leder zieht diese Prätorianer- Sohorte,

die ihr bezahlt dem Unrecht zum Horte?!