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Gewerkschaftliches.

Buzug ist fernzuhalten. Alle arbeiterfreundlichen Blätter wers um Abdruck gebeten. Deutscher Kürschnerverband. Filiale Berlin . Deutfches Reich.

wird wohl auch mit der Zeit einer besseren Erfenntnis weichen 1 müssen. Seit 1907 war es den Arbeitern allerdings nicht gut den möglich, bei den tariflosen Firmen mit dem nötigen Nachdruck Der Handelstag für Maßregelungsnachweife. borzugehen. Dazu lag der Geschäftsgang zu sehr danieder. Das Der deutsche Handelstag hielt am 15. und 16. März unter hat sich jetzt gebessert; es ist wieder Arbeit genug in der Draht­Die Tagung der Scharfmacher. Vorsiz des Freisinnsmannes Abg. Kaempf eine Ausschuß warenindustrie vorhanden. Die Arbeiter find, bis auf eine ver­schwindend geringe Bahl, fest organisiert. Die Firma Lerm fizung ab, in der man sich unter anderem auch mit der Frage u. Gebr. Ludewig hat sich zwar seit zwei Jahren eifrig be treterversammlung am 12. April in Berlin ab. Nach Erledigung Der Zentralverband Deutscher Industrieller hält seine Ver der Arbeitsnachweise beschäftigte. müht, ihre Arbeiter um das Koalitionsrecht zu bringen; es ist der geschäftlichen Angelegenheiten werden sich die Scharfmacher mit Ueber den, dem Reichstag vorgelegten Entwurf eines ihr aber doch nicht gelungen, die Organisation aus ihrem Betriebe dem Hausarbeitsgesetz, der Abänderung der Gewerbeordnung, dem Stellenbermittelungsgesetzes erstattete Herr fernzuhalten. Bei dieser Firma sowie auch bei ein ze werden Stellenvermittlergesek und dem Arbeitskammergeseh, sowie der Engelhard( Manheim ) Bericht. Er sprach sich dahin noch recht elende Löhne gezahlt, was nicht nur den Arbeitern Reichsversicherungsordnung beschäftigen. Die Kommissionsverhand­aus, daß der Gefeßentwurf, soweit er offenbaren Mißständen sondern auch der Drahtwarenindustrie im allgemeinen Schaden lungen im Reichstage sind bis dahin natürlich noch nicht ab entgegentreten solle, anzuerkennen sei, er hegte aber gegen haben ihn gleichwohl in der Pragis anerkannt und die Lohn- und geben werden, für die Regierung noch zu rechter Zeit kommen. bringt. Andere Firmen, die den Tarifvertrag nicht unterzeichnen, geschlossen, so daß die Direktiven, die von den Scharfmachern ge wichtige Bestimmungen des Entwurfs schwere Bedenken, vor Arbeitsverhältnisse dementsprechend geregelt. Es ist selbst. allem dagegen, daß die Zulassung von Stellenvermittlern von verständlich, daß die Arbeiterschaft der Drahtwarenindustrie nun Zu dem Vorgehen des Herrn Reyhäuser dem Nachweis eines Bedürfnisses abhängig gemacht sei und mit erneuter Kraft danach strebt, dem Tarifvertrag bei allen dieses Bedürfnis verneint werden solle, soweit für den Ort Firmen Geltung zu verschaffen. Wenn aber einzelne Firmen nimmt auch der Grundstein", das Organ des Maurerverbandes, oder den wirtschaftlichen Bezirk ein öffentlicher gemeinnüßiger auf ihrer Abneigung gegen den Tarif beharren, so wird es sicher. wie folgt Stellung: " Eine verheißungsvolle Perspektive hat der Redakteur bea Arbeitsnachweis in ausreichendem Umfang bestehe. Sier- lich hier und da zum Stampf fommen. Dabei muß es natürlich durch werde die Gefahr geschaffen, daß ein Mangel solcher ubfgabe aller Arbeiter und Arbeiterinnen der Branche sein, Buchdruckerorgans, Ludwig Rerhäuser, der deutschen Arbeiter öffentlicher Nachweise entstehe, und die Möglichkeit, daß dieses Streitarbeit angefertigt wird.- Den Ausführungen des Re- gegen die Sozialdemokratie in Aussicht stellte. Wir dürfen voraus fest zusammenzuhalten und dafür zu sorgen, daß nirgendwo bewegung eröffnet, indem er das Erscheinen einer Sudelschrift Gewerbe in einer den individuellen Bedürfnissen entsprechen- ferenten, die allgemeinen Beifall fanden, folgte eine rege Dis. fehen, daß unseren Kollegen die eigenartige Stellung Rerhäusers den Weise ausgeübt werde, unterbunden. Das weitere aus- fuffion. Es zeigte sich eine starke Entrüstung über die Zustände sur politischen Arbeiterbewegung bekannt ist, sie hat ja schon oft drückliche Bedenken richte sich dagegen, daß die Entwickelung bei den beiden oben genannten Firmen. Bei Berm u. Gebr. ein recht unerfreuliches Aufsehen erregt. In den früheren Katz­gewerbsmäßiger Nachweise, also öffentlicher, auch solcher, die Budewig in Tempelhof waren am Sonnabend Flugblätter ver- balgereien ist auch Rerhäufer manchmal Unrecht geschehen, und man von Arbeitgebern eingerichtet seien, durch die Landesregie- breitet worden; aber kaum hatte die Firma Kenntnis von diesem hat ihm darum mandes nachgesehen, was sonst schärfsten Tadel rungen nicht nur unter gewisse Bestimmungen des Gesezes Unternehmen erhalten, als sie auch schon die Polizei in Bewegung verdient hätte. Bei seinem Konflift jedoch mit dem geschäftlichen sette. Fünf starte Männer waren sogleich zur Stelle, und der Leiter des Vorwärts" betriebes, dem Genossen Richard Fischer, der gestellt, sondern auch noch in völlig unbestimmtem Maße ge- Bettelverbreiter wurde zur Wache gebracht. Er konnte jedoch nach zu einem gerichtlichen Austrag führte, hatte sich Rerhäuser solche regelt werden könnte. Gegen eine derartige Maßnahme gegen feststellung seiner Personalien wieder seiner Wege gehen. Blößen gegeben, daß jeder rechtlich denkende Gewerkschaftler von diese Nachweise müsse man sich entschieden aussprechen. Der Uebrigens scheinen bei jener Firma in mancher Hinsicht Zustände ihm abrüden mußte. Die damalige moralische Niederlage mag ihn Ausschuß stimmte den Ausführungen des Berichterstatters zu. zu herrschen, die weit mehr als das bißchen Flugblattverbreiten sehr gewurmt haben, weshalb er gierig nach einer Gelegenheit spähte. Die einseitigen Nachweise der Unternehmer, die aner- ein Eingreifen der Behörde rechtfertigen tönnte. So wurde aus um sich zu revanchieren. Genosse Fischer bot sie ihm in einer fannterweise Maßregelungszwecken dienen und dienen sollen, geführt, daß der Meister Arbeiterinnen bei der Ginstellung allerlei Polemit, die er int Reichstage gegen einen nationalliberalen Reichs­betrachtet der Handelstag offenbar nicht als Mißstand. Das zu allzu weitgehende Fragen vorlegt, wie die, ob sie einen Bräutigam verbändler führte. In seiner Verteidigung der Geschäftsusancen haben, ob sie nicht vielleicht schwanger feien und dergleichen mehr. des Borwärts" betriebes ließ Fischer auch einige Worte gegen Reg betonen ist nowendig, weil die erwähnte Organisation zum Ferner wurde berichtet, daß Arbeiterinnen an großen Maschinen bäuser fallen. Poftiendend antwortete dieser mit einer wütenden Teil aus Leuten besteht, die gern mit einer gewissen Gewerk- beschäftigt werden mit einer Arbeit, die eigentlich nur für Männer Schimpffanonade, die in der Drohung gipfelte, er werde außerhalb schaftsfreundlichkeit paradieren und besonders den Hirsch geeignet ist, und daß, wenn die Gewerbeinspektion fomme, biefe des von ihm redigierten Blattes eine gründliche Abrechnung nicht Dunckerschen nahe stehen. Maschinen mit einem Male stillgelegt werden, und alle spulen nur mit Fischer und dem von diesem geleiteten Betrieb, sondern müssen, solange der Beamte im Betriebe ist. Dir Firma hat es auch mit der sozialdemokratischen Bartei halten. Das bedeutet auch für zweckmäßig erachtet, eine Betriebskrankenkasse zu gründen, also, daß Rerhäuser zu einem ähnlichen Werk rüstet, wie es die und pflegt, wenn ein Arbeiter oder eine Arbeiterin einmal er- alte Sudelfchrift des Korbmachers Fischer oder" Der rote Sumpf" krankt oft die Entlassung zu verfügen. Ein solcher Entlassungs- des Roche ist. Diese Drohung zeigt, daß Rerhäuser in einen Zu brief wurde in der Versammlung verlesen. Er ist an eine Ar- stand geraten ist, der es ihm unmöglich macht, sich Rechenschaft von beiterin gerichtet, die sich für einen halben Tag wegen Unwohlseins der Moral seines Tuns zu geben. Sein Haß hat ihn völlig blind entschuldigt hatte, dann aber, weil sie der Arzt für arbeitsunfähig gemacht. Wäre es anders, so hätte er für die Abwehr von Fischers erklärt hatte, auch am Nachmittag nicht zur Arbeit tam. Noch Angriffen wenigstens nicht eine so herausfordernde Form gewählt. am selben Tage hatte ihr die Firma die Entlassung zugeschickt. Ausgerechnet an dem Tage, wo die ganze übrige Arbeiterpresse Im übrigen soll die Firma ihre Lehrlinge über die geseklich zu- Artikel mit der Ueberschrift August Bebet" brachte, kam der lässige Beit beschäftigen. Die Erörterung dieser und anderer Korrespondent" mit dem Schimpfartikel Richard Fischer" heraus. Mißitände, wie fie teils bei jener Firma, teils bei einge Wenn Reghäuser noch eines guten Rates zugänglich ist, so mag ev herrschen, konnten natürlich nur dazu dienen, die Anwesenden in sich gesagt sein lassen, daß es jetzt endlich mehr als genug ist. Die ihrem einmütigen Willen, geregelte Verhältnisse zu schaffen, zu ihm lange unverdient zuteil gewordene Nachsicht mag ihn hoffen bestärken. laffen, auch mit seinem neuesten Stück durchzukommen; aber der einmütige Protest in der Arbeiterpresse, dem wir uns hiermit an schließen, wird ihm zeigen, daß alles ein Ende hat, auch die Nach sicht der Arbeiter einem Entgleisten gegenüber."

Berlin und Umgegend. Gendarmen und Streifbrecher gegen friedliche Arbeiter. Seit 14 Tagen befinden sich die Arbeiter der Firma Robert Guthmann, Kaltsandsteinfabrik in Niederlehme b. Königs- Wuster­haufen im Streit. 150 Leute wurden mit dem Einseten der Bewegung aus bez der Firma gehörenden Kaserne hinausgeworfen, 66 Stolonisten die Wohnung gekündigt. Solche Dinge vermochten nicht, die Streifen. den wankelmütig zu machen.

Der vielerfahrene Direktor Mohnika versucht nunmehr fein Heil mit Streitbrechern. Durch Agenten wurde ein größerer Trupp in Oberschlesien ( Ratibor ) angeworben, welche dann in der Nacht bom Freitag zum Sonnabend in Berlin , Schlesischer Bahnhof , an­Langten.

Lohnbewegung der Fräsckutscher.

Die Fräsekutscher und Hilfsarbeiter haben mit ihrem Beschluß Im Handumdrehen war die Gesamtpolizeibahnhofswache in den Dienst des bedrängten Direktors gestellt, weil einige Mitglieder vom 23. Februar, in eine partielle Rohnbewegung einzutreten, einen nennenswerten Erfolg erzielt. Nachdem der Fräsereibefizerverein Die Schuhmacher in Frankfurt a. M. haben Montagabend in des Verbandes und der Vertreter der Nationalpolen den Arbeits- es abgelehnt hatte, einen Lohnvertrag zu den gestellten Bedingungen einer außerordentlich gut besuchten Versammlung beschlossen, willigen erklärten, daß man in Niederlehnie streike. Nach umfang- einzugehen, unterbreiteten die Kutscher am 24. Februar ihre Forbes Dienstag sofort in den Streit einzutreten. Die Meistervereinigung reicher Arretierungsarbeit wurden die Streitbrecher per Wagen rungen einzeln und verlangten bis zum 28. Februar Bescheid. Eine hatte verlangt, den eingereichten Tarif zurückzuziehen, und wollte nach der Spree und von dort per Kahn resp. Dampfer nach Nieder- Anzahl Unternehmer bewilligte den geforderten Lohn, während damit die Bewegung verschleppen. Daraufhin ist der Streitbeschluß lehme transportiert. in zwei größeren Betrieben es am 28. Februar zur Arbeitsein- austande gekommen. Es kommen die bei den Handwerksmeistern Nachdem die Leute erfahren, um was es sich eigentlich handele, stellung fam. Nach halbtägigem Streit bewilligten die Unternehmer beschäftigten Schuhmachergesellen, und zwar sowohl die freie Ge dieser Betriebe die Forderungen ebenfalls. Bei einer weiteren werkschaft, wie solche christlicher Gewerkschaft, insgesamt etwa 400, verließen sie geschlossen den Betrieb. Beachtenswert ist, was man den Leuten beim Antwerben vor- Anzahl Betriebe wurde durch Verhandlung eine Verständigung in Frage. Die Schuhmacherinnung hatte jegliche Verhandlung mit herbeigeführt. Das Resultat der partiellen Bewegung ist, daß bis- den Gewerkschaften, auch eine solche vor dem Gewerbegericht, aba Die Arbeiter von Niederlehme dürfen nicht arbeiten wegen her 32 Betriebe den geforderten Lohn von 30 W. bewilligt haben. gelehnt. Die großen Schuhfabriken sind von diesem Streit nicht In drei weiteren Betrieben find den Kutschern Lohnzulagen von betroffen. der Wahlrechtsdemonstration, die Berliner Sozialdemokraten dulden 1 M. pro Woche gewährt worden. Für das Füttern der Pferde es nicht!"

gautelte:

Die Tarifbewegung im Kölner Holzgewerbe ist beendet. Soa an den Sonntagnachmittagen bewilligten 7 Firmen die gestellte wohl die Unternehmer- als auch die christliche" Organisation und Nachdem die Rausreißer ausgeriffen, wurden aus Hamburg Forderung von 1 M., während bei den übrigen der alte Satz von der Deutsche Holzarbeiterverband haben den Vereinbarungen der neue zirka 200 Mann Herangeholt, die am geftrigen Tage in Berlin 50 Pf. für diese Arbeit beibehalten werden soll. In Verhandlungen, Kommission zugestimmt, der lektere allerdings nur mit neun eintrafen und mit wenigen Ausnahmen bald wieder zu den die mit 11 kleineren Firmen, die bisher noch keine Zugeständnisse Stimmen Mehrheit. Der Tarif läuft drei Jahre, während deren gemacht haben, gepflogen wurden, erklärten einige Firmeninhaber, Die noch im Betrieb befindlichen Staatsstüßen glaubten nun daß sie der Einführung eines Korporativbertrages nun doch wieder die Löhne sich um 4 Pf. pro Stunde erhöhen sollen. Die Arbeits wichtigste ist die Festlegung eines Durchschnittslohnes, der auf wohl, gestützt auf den bei solchen Anlässen ausgiebig von seiten den Vorzug geben würden. Vielleicht revidiert der Verein der seit wird am 1. Oftober 1912 um eine Stunde verkürzt. Das 56 f. festgefest wurde und auf 60 f. steigt. der Behörde gegebenen Schuß, sich nun auch einmal in Streit. Fräsereibefizer nunmehr feinen früheren Beschluß? brechermanier betätigen zu können.

Streifenben übergingen.

Achtung, Klavierarbeiter! In der Pianofabrik von Förster in Wie auf Kommando öffnete der Portier einmal die Tore; 2öbau und Georgswalde find Rohndifferenzen ausgebrochen, wie herausstürzten die Streifbrecher, auf die bei solchen Anlässen sich uns telegraphisch mitgeteilt wird, hat die bekannte Hamburger ansammelnden Neugierigen mit Revolver schießend und Steine Streifbrecheragentur Müller" den Auftrag erhalten, in Berlin Arbeitswillige anzuwerben. Wir ersuchen um Bekanntgabe des werfend. Während bis zum Dienstag das Verhalten der dort zurzeit obigen unter der Kollegenschaft, damit die Bemühungen der Firma ftationierten Gendarmerie zu Klagen feinen Anlaß bot, ja selbst erfolglos find. eine gewisse Zurüdhaltung beobachtet werden konnte, änderte fich die Situation mit einem Schlage; denn anstatt nun den tobenden Etreifbrechern entgegenzutreten, drangen die Gendarmen mit blanker Waffe auf die friebliche Einwohnerschaft ein, was natürlich zu einer maßlosen Erbitterung führte.

Jm Betriebe hat man sich nicht gescheut, benen, die ihre Papiere verlangten, eine Behandlung mit Gummischläuchen zuteil werden zu lassen.

Die Direktion machte weiter böses Blut, indem fie auch ein bermittelndes Eingreifen der Gemeindevertretung ablehnte. Der Kampf geht also weiter.

Zuzug nach Niederlehme ist streng fernzuhalten, und ersuchen wir alle arbeiterfreundlichen Blätter, namentlich auch die polni schen, um Abdrud des vorstehenden Berichtes. Fabrikarbeiterverband.

Ferner teilen wir mit, daß der Ausstand in der Klaviatur. fabrit von Merseburg fortdauert. Dann haben am Montag in der Pianofabrik von Weber, hier, die Bodenmacher wegen Lohnrebut­tionen die Arbeit niedergelegt. Buzug ist fernzuhalten.

Die Branchenleitung.

Lohnbewegung der Tapezierer von Hamburg , Altona

und Wandsbeck.

Nachdem die Verhandlung mit dem Borstande der Zwangs. innung resultatlos verlaufen war, haben die im genannten Städte fompler beschäftigten Tapezierer ihre Kündigung eingereicht. Die Arbeitseinstellung erfolgte am 16. März. Unter Beibehaltung der Arbeitswoche von 53 Stunden wird der Mindestlohn festgesetzt für Ausgelernte während der ersten zwei Jahre von 46 auf 50 und für ältere Gehilfen von 56 auf 60 Pf. Auf alle bestehenden Löhne bis zu 70 f. erfolgt ein Aufschlag von mindestens 4 Bf. pro Stunde; die höheren Söhne unterliegen der freien Vereinbarung. Bon der von 600 Personen besuchten Versammlung stimmten nun 40 gegen die ultima ratio. Die jungen Kollegen sollen das Streit. gebiet verlassen. Der Innungsarbeitsnachweis ist gesperrt; die Arbeitsvermittelung geschieht ab 14. März durch das Verbands bureau. Bislang haben 20 Firmen die Forderungen anerkannt.

Bremen , 16. März.( Pribatdepesche des Borwärts".) In der heutigen Sigung der Bremer Bürgerschaft fanden anläßlich der Be. ratung des sozialdemokratischen Antrages wegen der Lehrermaß­regelungen Tumultszenen statt. Die bürgerliche Mehrheit ließ jedesmal das Fallbeil der Schlußbeantragung fallen. Der Präst bent ließ die Tribünen räumen.

Die Tarifbewegung in der Holzindustrie. Am Montag nahm eine Versammlung der Drechsler-, Treppen­geländer- und Augusmöbelbranche den Bericht über die Vertrags­berhandlungen entgegen. Es tam zu einer regen Aussprache. Mehrere Redner gaben ihrer Unzufriedenheit darüber Ausdruck, daß der neue Vertrag wesentlich hinter den Wünschen der Arbeiter Letzte Nachrichten und Depefchen. zurückbleibe. Besonders wurde bedauert, daß die Verpflichtung zur Benutzung des paritätischen Arbeitsnachweises noch gewiffe Gin- Die Lehrermaßregelungen in der Bremer Bürgerschaft. schränkungen erfahren habe, während ein unbedingtes Obligatorium gefordert wurde. Ferner wurde darauf verwiesen, daß nach dem endgültigen Abschluß des allgemeinen Vertrages ein Spezialtarif für die Branche zu bereinbaren ist, welcher die Akkordjabe festlegt. Die in der Drahtwarenindustrie beschäftigten Arbeiter und Es wurde eine Resolution angenommen, welche sagt: Die Ver­Arbeiterinnen hielten am Sonntag bei Wollschläger in der sammlung bedauert, daß durch die Tarifverhandlungen nicht alle Adalbertstraße eine zahlreich besuchte Versammlung ab, um dazu Wünsche der Arbeiter erfüllt worden sind. Die Kommission wird Stellung zu nehmen, daß einige Firmen sich weigern, einen beauftragt, dahin zu wirken, daß bei der Beratung des Spezial Tarifvertrag abzuschließen. Der Vertreter des Metallarbeiter- tarifs alle Wünsche der Branche berücksichtigt werden. Sozialdemokratischer Wahlfieg. berbandes, andte, schilderte zunächst den Wert und die Ent­wickelung der Tarifverträge im allgemeinen und ging dann be- Achtung, Zurichter! Am 4. Januar 1909 wurde mit den ber­Flensburg, 16. März.( Privatdepesche des Vorwärts".) Bei fonders auf die Verhältnisse in der Drahtwarenindustrie ein. einigten Rauchwaren- Zurichterei- und Färbereibesizern Deutsch der heutigen Stadtverordnetenwahl wurden zum ersten Male Für diese Industrie wurde im Jahre 1904 ein Tarifvertrag ab- lands ein Reichstarif für das Zurichtereigewerbe bis zum 31. De geschlossen, der drei Jahre Geltung hatte. Inzwischen schloffen gember 1911 abgeschlossen. Infolgedessen wurde der für Berlin und zwei Sozialdemokraten gewählt. Sie fiegten mit einer Majorität fich die Arbeitgeber zu einer Organisation zusammen, und als im Umgegend bestehende Tarif gekündigt, um den neuen Reichstarif von 200 Stimmen. Jahre 1907 die Arbeitgeber den Tarifvertrag gefündigt hatten, unter Berücksichtigung der Arbeitsweise und den hier bestehenden lehnte ihr Vorstand jegliche Verhandlung mit dem Metallarbeiter örtlichen Verhältnissen anzupassen. berband ab. Es kam zu einem Kampf, der damit endete, daß der Insbesondere waren es 18 Pofitionen, über welche man unter Frankfurt a. M. In der Buchhandlung Belfastinte" find Tarifvertrag, zwar nicht mit dem Arbeitgeberverband, doch mit Hinzuziehung des Hauptvorsitzenden mit den Bertretern der Arbeit- eine Anzahl Exemplare der Wiener März- Zeitung" konfisziert den meisten Firmen auf weitere drei Jahre abgeschlossen wurde. geber in einer am 24. April v. 3. stattgefundenen Sigung ver- worden, weil darin ein Farbendrud aus dem Jahre 1848 re­Es waren nur die Firmen Lerm u. Gebr. Ludewig fowie handelte, in welcher diese 18 Pofitionen auf ein Jahr neben dem produziert wurde, der die große Barrikade nächst der Johannis­Heinze und einige fleine Geschäfte, die sich dauernd weigerten, Reichstarif von den Arbeitgebern den Arbeitnehmern zugestanden den Tarif zu unterzeichnen. Von den tariftreuen Firmen haben wurden. Jedoch sollten diese 18 Positionen noch der großen Tarif. firche unter dem Befehl des Generals Bem wiedergab. Diese nun in diesem Jahre zwei den Tarifvertrag gekündigt, obwohl, fommission in Leipzig aur Beratung überwiesen werden, um unter polizeiliche Beschlagnahme ist vom Amtsgericht auf Grund der wie verlautet, der Arbeitgeberverband beschlossen hat, daß die Hinzuziehung eines Berliner Vertreters für die Berliner Verhält§§ 110 und 130 des Strafgesetzbuches bestätigt worden. Kündigung auf der ganzen Linie erfolgen follte, und von den nisse einen festen Tarif zu schaffen. Da dies bis jebt nicht ge- Die Frankfurter Polizei sucht also immer noch nach Lorbeeren! beiden Firmen hat eine bereits wieder Verhandlungen angeknüpft. schehen, hängt es von der Willtür und Laune des Arbeitgebers ab, Es scheint also, daß in den Kreisen der Arbeitgeber doch die Er- ob er den Reichstarif oder die ausgeworfenen 18 Positionen zur fenntnis immer mehr zum Durchbruch kommt, daß die tarifliche Berechnung des Lohnsazes heranzieht. Regelung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse ihnen selbst keines- Dies Verhältnis, welches stets zu Streitigkeiten zwischen Ar­wegs zum Schaden ist, sondern vielmehr als ein Damm gegen beitgeber und Arbeitnehmer führte, wollen die Arbeitnehmer be­die unbegrenzte Schmuskonkurrenz zum Ruben gereicht. Die feitigen. Die Sektionsbersammlung beschloß Kündigung des Tarifs geradezu krankhafte Abneigung gegen den Tarifvertrag, die fich und arbeitete einen neuen Tarif aus, welcher mit der Kündigung bisher bei den Leitern des Arbeitgeberberbandes bemerkbar machte, den Arbeitgebern übersandt wurde. Berantw. Rebatt.: Richard Berth, Berlin . Inferatenteil verantw.: Ch, Glode, Berlin , Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftals

Konfisziert.

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Dynamitexplosion. Petersburg, 16. März.( B..) Wie aus Crasnojarst gemeldet wird, ist im dortigen Olgabergwert eine große Quantität Dynamit, angeblich zwei Bentner, explodiert. Das Bergwerk ist vollständig demoliert. Ob und wie viele Menschen dabei ums Leben gekommen sind, ist bis jetzt noch nicht festgestellt. Paul Singer& Co., Berlin SW, Hierzu 4 Beilagen u. UnterhaltungsbL