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Br. 70. 27. Jahrg. Beilage Beilage des Vorwärts" Anzeigen für Often, Süden, Weften.

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg  .

Die Stadtverordnetenversammlung genehmigte in ihrer außer­ordentlichen Sibung vom Dienstag zunächst einige Nachbewilli­gungen des laufenden Etats. So wurde die Position Lernmittel für Schüler der Gemeindeschulen um 3000 M., die Position Not­standsarbeiten um 900 m. verstärkt. Weiter erklärte sich die Ver­famlung einverstanden mit dem Bau einer Gemeinde- Doppel­schus in der Wiebestraße und mit den vom Magistrat beantragten Aenderungen der Sparkassensazungen.

An Stelle des Stadtrats Brof. Dr. Jastrow, der sein Mandat niedergelegt hat, wurde der frühere Direktor der Berliner  Elektrizitätswerke Leopold Aschenheim mit 40 Stimmen zum unbesoldeten Magistratsmitglied gewählt.

Hierauf sette die Versammlung die Etatsberatung fort. Die Sonderetats für das Elektrizitätswerk und für die Gas­anstalten wurden debattelos genehmigt. Beim Sonderetat für die Deüllbeseitigung wurde eine Aenderung des Ortsstatuts nach der Richtung hin angeregt, daß die Gebühren nicht mehr lediglich nach dem Nuhungswert der Grundstüde bemessen werden. Diese sehr wichtige Frage fonnte beim Etat selbst nicht erledigt werden, sie wird voraussichtlich in einer der nächsten Sizungen von neuem an­geschnitten. Beim Etat der allgemeinen Verwaltung sprach Genosse Klid   den Wunsch aus, es möchte in Zukunft dem Etat ähnlich wie das in Berlin   geschieht eine Aufstellung über die Neben einnahmen der städtischen Beamten beigegeben werden. Sowohl die Vertreter des Magistrats als auch die Bertreter der Mehrheits­parteien erflärten sich mit aller Entschiedenheit gegen diese An­

regung.

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Sehr lebhaft ging es schließlich noch bei der Beratung des Ka­pitels Steuern" zu. Der Etatsausschuß, unter dem Einfluß der Bausagrarier, hatte die vom Magistrat beantragte Erhöhung der Grundsteuer gestrichen und dafür lieber die Gewerbetreibenden mit einer höheren Steuer bedacht. Der Vertreter unserer Fraktion, Genosse irsch, hielt im Plenum mit den Hausagrariern gründe liche Abrechnung, er wies nady, wie unberechtigt das Geschrei über die angeblich zu hohe Belastung des Grundbefizes in Charlotten­ burg   ist und verlangte die Wiederherstellung der Magistratsbor lage. Mit dieser Forderung drangen unsere Genossen freilich nicht durch, aber auch die Hausagrarier erreichten ihr Ziel nicht, denn es wurde ein von liberaler Seite gestellter Vermittelungsantrag angenommen, der von einer Erhöhung der Gewerbesteuer abfieht und die Grund- und Gebäudesteuer um die Hälfte des Betrages erhöht, den der Magiftrat beantragt hatte.

Hiermit hatten die Etatsberatungen ihr Ende erreicht. Es ist möglich gewesen, den Etat mit 100 Broz. Einkommensteuer zu balanzieren, aber der Ausgleichsfonds, der für schlechte Etatsjahre angesammelt ist, dürfte so gut wie aufgebraucht sein. Hoffentlich wird die jetzt endlich beschlossene Wertzuwachssteuer die erwarteten Einnahmen bringen und die Finanzlage Charlottenburgs   wieder günstiger gestalten. Wilmersdorf  .

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24. März 1910.

rinnen beschäftigt und gegen den Leiter der Armenverwaltung, Imann bezüglich der Gemeindearbeiter ein. Er fragte an, ob es Stadtrat Samter, den Vorwurf erhebt, er lege sich deshalb so sehr denn nötig sei, daß die Gemeinde zirka 47 Arbeiter und Feuer­für besoldete Waisenpflegerinnen ins Zeug, um eine Verwandte in wehrleute beschäftige. Nach seiner Meinung sollte man die alten die Stellung hineinzubringen. Die Nachricht ist, wie der Ober- Leute, die Armenunterstüßung bezögen, als Gemeindearbeiter bürgermeister erklärte, völlig unwahr. Die Vertreter der Libe- einstellen. Damit würde man sie als Arme los, sie kosteten als ralen und der Unpolitischen beeilten sich, sofort dem Stadtrat Arbeitskräfte nicht soviel und die Gemeinde erspare auch noch die Samter in aller Form eine Ehrenerklärung zu geben. Unsere Armenunterstützung! Es ist bedauerlich, daß kein Gemeindever­Fraktion hatte hierzu keine Veranlassung. Nicht etwa, als ob die treter diese menschenfreundliche Ansicht des Herrn Kollegen be­Sozialdemokraten auch nur einen Augenblick die Angriffe des er- tämpfte und noch bedauerlicher ist es, daß kein Vertreter der Ar­wähnten Artikels für begründet halten, im Gegenteil, auch sie sind beiterklasse auf dem Rathause sich befindet, der in der Lage ge­davon überzeugt, daß hier ein niederträchtiger Angriff auf den wesen wäre, diesen Volksfreund" auf den er sich so gerne Stadtrat Samter vorliegt, aber sie halten es nicht für nötig, das hinausspielt. festzunageln. Beim Titel Armenverwaltung" besonders zu betonen um so weniger, da es ein offenes Ge- rügte Gemeindevertreter Souchau die seltene Einberufung der heimnis ist, von wem jener Artikel in die Zeitung lanziert ist. Armenkommission zu den Sizungen. So hätten im letzten Jahre Der Artikelschreiber dürfte den Stellen, die dem Stadtrat ein Ver- nur vier Kommissionsfizungen stattgefunden. Dadurch komme es, trauensvotum erteilt haben, nicht allzu fern stehen. Wozu also daß die Armenpfleger sich kaum dem Namen nach kennen. Gine dies Komödiespielen? öftere Zuſammenkunft sei aber nötig. Die Kosten der Armenver­waltung stiegen ständig, so allein von 1906 bis 1908 um 25 Proz. Es sei notwendig, daß die Kommissionsmitglieder die Folgen ihrer Bewilligungsfreudigkeit fennen lernen würden. Schöffe Dr. Domino bemerfie, daß bei öfteren Sizungen der Besuch seitens der Kommissionsmit glieder sehr schwach sei und sie ihren Zwed nicht erfüllten. Im übrigen sei es klar, daß mit der Zunahme der Bevölkerung audy die Armenlasten wüchsen, die zu 50 Proz. auf zugezogene ent fielen. Gie sehr großer Teil der Armen gehörten früher gut bürgerlichen Kreisen an, die in ihren Verhältnissen zurüdgekommen feien. Die Anregung des Gemeindevertreters Engelmann, diese Leute als Gemeindearbeiter zu beschäftigen, sei undurchführbar, da sie förperlich ganz hinfällig und arbeitsunfähig seien. Der Betrag für die Ferienkolonie wurde Zum Etat der Gemeindeschulen beantragte Stadt­von 800 auf 1500 M. erhöht. Ein Antrag des Gemeindevertreters berordneter Dr. Piepmann( natl.), die Ausgaben für die Jäger auf Erhöhung der Gemeindeeinkommensteuer um 5 Proz Städtische Schulzahnpflege um 3000. zu verringern. Genosse wurde gegen zwei Stimmen abgelehnt, desgleichen ein solcher auf Sr. Borchardt wies darauf hin, daß seine Freunde nach wie Erhöhung der Hundesteuer. Nach einigen weiteren nebensächlichen oor die Gewährung unentgeltlicher Lernmittel an die Schultinder Erörterungen wurde der gesamte Etat angenommen. Am Schluß verlangen; wenn sie in diesem Jahre von der Stellung eines be­der Sigung brachte Gemeindevertreter Rade eine Resolution sonderen Antrages abgesehen hätten, so dürfe man daraus nicht dahingehend ein, daß in allen Verwaltungszweigen möglichst spar­ben Schluß ziehen, als ob sie sich davon überzeugt hätten, daß der fam gewirtschaftet werden solle, daß insbesondere durch eine ander von ihnen gewiesene Weg ungangbar sei, sie ständen nach wie vor weitige Organisation in der Verwaltung eine Beschränkung der auf ihrem grundsäßlichen Standpunkt. Auf den Antrag Liepmann Zahl der Gemeindebeamten und eine Vereinfachung der dienstlichen wolle er nicht eingehen, er hoffe, daß dieser Antrag gegen die Zu einem Streit der Berichterstatter" ist es am Dienstag Geschäfte anzustreben sei. Diefe Resolution wurde angenommen Stimmen des Antragstellers und seiner beiden Fraktionsfreunde während der außerordentlichen Tagung der Stadtverord- und dem Gemeindevorstand überwiesen. abgelehnt werde. Auch Genosse Bogel rechnete gründlich mit neten- Bersammlung gekommen. Wir hatten schon früher dem Stadtverordneten Liepmann ab, dessen reaktionäre Anfichten über die Rücksichtslosigkeit berichtet, mit der das Wilmersdorfer   Treptow  - Baumschulenweg. schon vor 6, 7 Jahren erfolgreich in der Charlottenburger   Stadt- Stadtparlament die Presse behandelt. In anderen Berliner   Vor- Der Haushaltsetat für 1910 schließt ab mit 2 355 445 M. und berordnetenversammlung bekämpft seien. Die Zahnklinik sei ein- orten hört man, daß die Presse Entgegenkommen findet. Anders in übersteigt den vorjährigen mit 436 445 M. Die allgemeine Ver­gerichtet, und hoffentlich werde sie noch vergrößert werden. Mit Wilmersdorf  . Zwar ist die Stadtverordneten- Versammlung in Er- waltung erfordert einen Zuschuß von 214 497 M. Das ist gegen der Bewilligung von Lernmitteln werde es genau so gehen wie mit mangelung eines eigenen Sigungssaales auf die Gastfreundschaft das Vorjahr ein Mehr von 33 931 M., welches durch die Auf­allen anderen sozialdemokratischen Anregungen. Auch die Wert des Direktors der höheren Töchterschule angewiesen und hat hier befferung der Gehälter und durch Vermehrung der Beamtenstellen zuwachssteuer habe man ja alljährlich abgelehnt, und jetzt sei man selber nicht viel Bequemlichkeiten, ja felbst keine bibliothetarischen verursacht wurde. Die Kapital- und Schuldenverwaltung erfordert doch dazu übergegangen. Zum mindesten wünscht Redner, es würde oder sonstigen Hilfsmittel zur Hand. Wohl aber ist die Arbeits einen Zuschuß von 235 781 M.; gegen das Vorjahr ein Mehr von einmal ein Anfang gemacht und für die unterften Klassen die methode der Stadtverordneten- Bersammlung von solcher un- 67 000 M. Das Schulwesen erfordert für die Gemeindeschulen einen Lernmittel unentgeltlich geliefert werden. derlichkeit, daß nicht nur den Pressevertretern, sondern auch dem Zuschuß von 207 518 W., für die gewerbliche Pflichtfortbildungs­Zum Etat des Straßenbaues beantragten unsere Genossen die Publikum im Allgemeinen die passive Teilnahme an den Verhand- fchule 3570 M., für das Realgymnafium 7880 W., für die Vorschule Regulierung der Straße 45 am Nonnendamm. Der Antrag wurde lungen arg verleidet wird. Wie schon mehrfach, fo ging es 250 M. und für die höhere Mädchenschule 3600 M., zusammen von dem Genoffen wilt begründet, der in längerer Rede auf die auch am Dienstag wieder. Es stand eine Magistratsvorlage über 222 318 M., das ist gegen das Vorjahr ein Mehr von 42 552 M. Vernachlässigung des Stadtteils jenseits der Spree   und die dortigen Schaffung einer Wertzuwachssteuerordnung zur Ver- Für das Armenwefen find 19 000 M. in Ausgabe gestellt, gegen das ungenügenden Berkehrszustände hinwies. Jm einzelnen verlangte handlung. Der Stadttämmerer empfiehlt die Vorlage und mun- Vorjahr ein Mehr von 5200 M. Die Brauchwasserkanalisation weist er den baldigen Bau der Brücke im Zuge der Pastalstraße, da jett felt geheimnisvoll von Informationen, die Vertreter der Reichs- eine Einnahme und Ausgabe von 109 850 M. auf. Das find 11 750 Schultinder, die die Schule in der Hallerstraße besuchen, einen behörden den Vertretern der Stadt erteilt hätten. Das seien aber m. mehr als im Vorjahre. In der Einnahme find die Kanalisations großen Umweg machen müssen. Der Stadtfynditus Dr. Maier fetrete Angelegenheiten, deren Erörterung in Anwesenheit des gebühren von 8 Proz. auf 21% Proz. herabgefezt worden. An Ges erwiderte, daß die Straße 45 erst dann reguliert werden fönne, Bublifums nicht angängig wären. Man beschließt den Ausschluß meindesteuern werden wie bisher 100 Proz. der Staatssteuern ers wenn die Anlieger sich bereit erklären, die Mittel dafür aufzu- der Oeffentlichkeit, und Zuhörer wie Pressevertreter haben das Ver- hoben, fie figurieren mit 380 000 m. Das ist gegen das Vor­ein Mehr bon 45 000 m. Die Gewerbesteuer be­bringen. Die Verhandlungen mit den Anliegern feien eingeleitet, gnügen, einstweilen auf einem zugigen Korridor, wo weder Sitzfahr bon ergibt die Summe man tönne aber noch nicht wissen, welches Ergebnis fie zeitigen gelegenheit noch sonst irgend eine Annehmlichkeit vorhanden ist, sich trägt 150 Broz. und 81 000. würden. Genoffe Wilt entgegnete hierauf, daß die Antwort des die Zeit zu vertreiben. Am 3. März dauerte eine solche Kunstpause Die Grundwertsteuer wird erhoben bom bebauten Grundbefit mit Magistratsvertreters eine Verschleppung bedeute. Der Magistrat drittehalb Stunden. Daß die Geduldsprobe vorgestern nicht fo 2,20 m. und vom unbebauten Grundbesig mit 4,40 m. vom Tausend. habe der Firma Siemens u. Halste, die hier in erster Linie in lange Zeit in Anspruch nahm, ist gleichgültig, wo es fich grund- Der Wert der bebauten Grundstücke beträgt 79 Millionen und der Frage tomme, stets Schwierigkeiten bereitet. Als die Firma fich in fäßlich um die Frage handelt, ob man der Oeffentlichkeit über der unbebauten 48 Millionen, es ergibt sich demnach eine Steuer An indirekten Steuern werden erhoben: Charlottenburg   niederlassen wollte, habe ein Stadtrat fogar gefagt: haupt eine derartige Rücksichtslosigkeit bieten fumme von 385 000 m. Wir werden die Industrie in Charlottenburg   ausräuchern." Die darf. Gerade am Dienstag, wo man vorher wußte, wie gehandelt Hundesteuer( pro Hund 20 M.) 12 000 m. Luftbarkeitssteuer Entwickelung des Stadtteils jenseits der Spree werde systematisch werden sollte, war für die Stadtverordneten- Bersammlung nicht 18 500 m. Umfagiteuer 70 000 m. Wertzuwachssteuer 50 000 Mt. gehindert. Wollen Sie aus Charlottenburg   vielleicht eine Agrarier: das geringste im Wege, vor der öffentlichen Beratung die an- und Biersteuer 22 500 m. Die Gesamteinnahmen betragen in der stadt machen, wollen Sie nichts weiter hier haben als Kohlrüben- scheinend übrigens feineswegs belangreichen Regierungsinforma- ordentlichen Verwaltung 1 290 445 M., und in der außerordentlichen bauern?( Heiterkeit.) An diese Ausführungen unseres Genossen tionen mit aller gebührenden Andacht in geheimer Sizung ent- 1 065 000 M. Die Gesamtausgaben betragen in der ordentlichen knüpfte sich eine längere Auseinandersehung zwischen ihm und gegenzunehmen. Wo dies fich ohne Mühe ermöglichen ließ, er Verwaltung 1 282 145 M. und in der außerordentlichen 1073 330 M. dem Vertreter des Magistrats; im Verlaufe derselben erklärte der schien der Beschluß der Pressevertreter nunmehr überhaupt nicht Nowawes  . Magistratsvertreter, die Firma Siemens u. Halste habe niemals weiter über den Fortgang der Verhandlungen zu berichten, durch einen Antrag gestellt, der darauf hinausgehe, daß sie sich in Chare aus angebracht. Die gewünschte Wirkung hat dieser Beschluß aller- Der Kommunalzuschlag zur Staatseinkommensteuer ist auch in Lottenburg ansiedeln wolle. Allerdings seien derartige Gerüchte dings nicht gehabt. Während einige Berliner   Zeitungen gestern diesem Jahre auf 150 Broz. einschließlich Kreissteuer von der Ge berbreitet, aber sie seien vollkommen baltlos. Der Magistrat mache einer Erklärung der Berichterstatter Raum gaben, teilten andere meindevertretung festgesezt worden. Von diesem Sage werden auch den Siemenswerten nicht die geringsten Schwierigkeiten. Von der das Ergebnis der Verhandlungen mit. Danach ist in namentlicher die fingierten Einkommensteuersäße von 4 M. und 2,40 M. betroffen. von dem Stadtverordneten Wilt geführten Aeußerung bezüglich des Abstimmung mit 18 gegen 16 Stimmen die der Berliner   Steuer. Der Ertrag der Einkommensteuer ist mit 250 000 m. im Etat an Ausräucherns der Industrie sei dem Magistrat nichts bekannt. Daß ordnung nachgebildete Magistratsvorlage angenommen gefeßt. An Gemeindegrundsteuer einschließlich Kreissteuer kommen der Magistrat nicht auf einem solchen Standpunkt stehe, beweise worden. Allerdings mit dem einschränkenden Zusaß, daß die 3,5% des gemeinen Wertes der bebauten Grundstüde und übrigens schon der Bebauungsplan für den Nordwesten, wo neben Umsatzsteuer auf die Wertzuwachssteuer angerechnet werden soll. 5,8% des gemeinen Wertes der unbebauten Grundstücke zur Er­einem Quartier, in welchem der Bau von Fabriten verboten ist, Wie man im Wilmersdorfer   Stadtparlament die Presse ein hebung; diese Steuer soll eine Einnahme von 225 000 m. liefern. ein anderes ausdrücklich für Fabriten vorbehaltenes Quartier schäßt, zeigt noch der folgende Vorgang, über den wir von einem Die Gewerbesteuer I  . und II. Klaffe ist auf 225 Broz, diejenige vorgesehen sei. Der Magistrat denke gar nicht daran, die Industrie Zuhörer Mitteilung erhalten haben. In der Erörterung über die III. und IV. Alaffe auf 175 Broz. einschließlich Kreissteuer fest­ aus Charlottenburg   zu vertreiben. Hiermit schloß die Debatte, Wilmersdorfer   Steuerpolitik gebrauchte ein Redner das Wort, daß gesetzt worden; hier rechnet die Gemeindeverwaltung mit einem der sozialdemokratische Antrag wurde abgelehnt. die Zeitungsberichterstatter anscheinend die Verhande Ertrag von 29 700 M. Die Betriebssteure, die 50 Proz. einschließ Zu dem Kapitel Verschiedene Einnahmen und Ausgaben" lungen zu langweilig gefunden hätten und aus diesem Grunde lich Kreissteuer beträgt, ist mit einem Soll von 1200 M. im Gtat schlug der Etatsausschuß die Annahme einer Resolution vor, die der Sißung ferngeblieben seien. Wo nun dieser Zufall eingetreten verzeichnet, die Einnahme aus der Hundesteuer ist mit 5000 M., der den Magistrat ersucht, dahin zu wirken, daß im Bezirke Ließensee und eine Veröffentlichung nicht zu befürchten wäre, fönne man sich Grtrag der Luftbarkeitssteuer mit 3000 m. in den Etat eingefeßt. ein neues Polizeirevier errichtet wird. Außerdem finden einmal ohne Zwang über die finanzielle Frage der Stadt( Die Steuer für jeden Hund beträgt 12 M. pro Jahr.) An Umfab­fich in diesem Etat 1000 M. zur Unterstützung der Witwen äußern. Der Mann, der sich, sei es immerhin mit einem Anflug steuer werden erhoben: 1 Proz. des Kaufpreises für bebaute und und Waisentasse der Schußmannschaft eingestellt. von Ironie, derart ausdrückte, war nicht etwa irgend ein dem poli Proz. für unbebaute Grundstücke; das Einnahmesoll für diese Genosse 8iets ch betonte, daß ja bei jeder Etatsberatung der Ruf tischen Leben fernstehender Grundstücksspekulant, sondern der Stadt. Steuer beträgt 35 000 M., während der Ertrag der Wertzuwachs­nach mehr Polizei erschalle. Dieser Ruf werde begründet mit der verordnetenvorsteher Prof. Dr. Leidig in eigener Person, also ein steuer auf 30 000 m. veranschlagt ist und ie Biersteuer 13 000 m. Unsicherheit in den Straßen. Tatsächlich bestehe eine solche Un- Herr, der selber publizistisch tätig ist. Man ist in Wilmersdorf   Einnahme liefern foll. Die Einnahme an dierekten Steuern ist ficherheit sogar in den belebtesten Vierteln, aber das liege nicht eben gut fonservativ und hält es mit dem ursprünglich in der preu- im Stat mit 505 900, an indirekten Steuern mit 86 000 m. ver­baran, daß es zu wenig Polizisten gibt, im Gegenteil, es gäbe Bischen Städteordnung aufgestellten Grundsaß, daß die Verhand zeichnet, was eine Gesamtsumme von 591.900 M. ergibt. Von diesem viel zu viel. Man brauche fich nur zu erinnern, wieviel Mann- lungen der Stadtverordneten Versammlung die Deffentlichkeit Betrage sind an die Kreiskaffe Teltolp 86 629 M. Kreissteuer zu fchaften zur Ueberwachung politischer Versammlungen verwendet überhaupt nichts angehen. Daß diese Bestimmung der Städte- leiffen, so daß nach Abzug einiger anderer Verwaltungsausgaben werden. Bei den Demonstrationszügen habe man esft gesehen, ordnung sei etwa fieben Jahrzehnten beseitigt ist, tut nichts. Etwa für die Gemeinde ein Steuerüberschuß von 504 100 m. verbleibt. wieviel Schuhleute eigentlich in Charlottenburg   vorhanden sind. ebenso lange ist nämlich auch die Stadtverordneten- Versammlung Am 6. März seien fogar 200 Schuhleute von Charlottenburg   nach hinter ihrer Zeit zurüd. Treptow   geschickt, und im Tiergarten hätten sie dann gefehlt. euerteit.) Dazu komme, daß die Polizei mit zahlreichen Ar- Groß- Lichterfelde.

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Eingegangene Druckschriften.

Der Arbeitsmarkt." Nr. 6. Monatsschrift der Zentralstelle für Arbeitsmarktberichte. Herausgeber Prof. Dr. J. Jastrow. Verlag G. Reimer, Berlin  .

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Das System des Marrismus. Von Dr. B. Charafoff. 347 Seiten. . Bondy, Berlin  . Organisierung der Schulleitung anf Grundlage der Selbst.

beiten überlastet sei, die gar nicht zu den Aufgaben einer Sicher- Am Montag begann die Gemeindevertretung mit der zweiten heitspolizei gehören. Für das Geld, das die Stadt bezahlt, könnte Lesung des Gemeindeetats 1910, die in ein paar Stunden beendigt fie wohl eine beffere Organisation der Schußmannschaft verlangen. war. Gemeindevertreter K. Lehmann bemängelte die Heran Einspruch erhebe er auch gegen die beantragte Unterstützung anziehung von 81 000 M. aus dem Steuerausgleichsfonds zur Balan­die Witwen- und Waisentasse der Schußmannschaft, denn die Sorge zierung des Etats. Beim Titel Beamtengehälter" wünschte er die verwaltung. Von Dr. J. Nüchter. 2 M. F. Seybold, Ansbach  . für die Witwen und Waisen der Beamten müsse Sache der Regie- Gleichstellung der beiden Steuerrendanten mit dem Bureaudirektor, Der entfesselte Nieje. Roman von R. Saudet. 3 M., geb. 4 M.­rung und nicht Sache der Stadt sein. Er bitte, nicht zu glauben, da deren Arbeitsleistung mindestens dieselbe sei. Auch die Steuer- Schuster u. Löffler, Berlin  . daß er sich bei seinen Ausführungen etwa bon politischen Gehässig erheber feien benachteiligt, da ihnen jest die Dienstaufwandsent- Universal- Bibliothek Nr. 5175. Francesca. Dper von H. Goek. teiten leiten lasse. Im Gegenteil, die Polizei habe ja nur für die schädigung von 400 M. nicht als pensionsfähig angerechnet werde. 5176. Vom Juristentage. Posse von A. Langer   und D. Kalisch. Sozialdemokraten gearbeitet. Für die Witwen der Schuhleute zu Schöffe ange spricht sich gegen diese Alenderungen aus, die 5173. fo ich Dir!" Schauspiel von P. Lindau. Einzelnummer sorgen, könne unmöglich Aufgabe der Bürgerschaft sein, die von der wiederum zu einer neuen Besoldungsordnung führen müßten. Der 20 3. Ph. Reclam, Leipzig  . Polizei niedergeritten und niedergeknüppelt wird. 11. Jahresbericht 1909 des Kartells europäischer Nad-, Motorfahrer. Antrag wurde abgelehnt. Derselbe Gemeindevertreter gab seiner Nach einer kurzen Erwiderung des Oberbürgermeisters Verwunderung Ausdruck, daß im Kassenbuch eine Reihe Ausgabe- und Automobilistenverbände in München  . 52 Seiten. Soldaten sein schön. Roman aus dem Kasernenleben von Theodor Schuste hrus, der sich auf die Erklärung beschränkte, daß die poften als Entschädigung für geleistete Ueberstunden der Beamten Fischer. 1 M. Leipziger Buchdruckerei A- G., Leipzig  . Verwaltung der Polizei nicht Sache des Magistrats sei, und im Steueramt enthalten seien. Handele es sich um dauernde Die Legionäre. Drama von A. Noffig. 2 M., geb. 3 M. Verlag dringend um die Bewilligung der 1000 M. als Anerkennung für Mehrarbeit, so müsse man eben neue Beamte einstellen. Schöffe Kühling u. Güttner, Berlin  . das Verhalten bat, das die Polizisten seit Jahrzehnten der Bürger- ange erwiderte, daß diese Mehrarbeit nur zeitweise, z. B. ge- Die S. Fischers Berlag, Berlin  . Sträfte deshalb unzweckmäßig sei. Ein Antrag Jäger, die Ein­Der Existenzkampf. Soziale Bilder aus der Gegenwart von S. Bloch. 125 Seiten. Turnus Berlag, Zürich  , Bolleystr. 34. führung einer befferen Baukontrolle in Erwägung zu ziehen, wurde Die heilige Einfalt. Novellen von C. Biebig. 3 M. Verlag von Engelmann( Vertreter der Handwerker) bekämpft, von E. Fleischel u. Co., Berlin   W. 9. der Gemeindevertretung aber angenommen. Einen geradezu Der häusliche Ratgeber. Von F. und W. Moser. 2,50 M. wunderbaren Standpunkt nahm der Gemeindevertreter Engel. R. Defler, Berlin   SW. 61.

schaft gegenüber an den Tag gelegt haben, gelangten die Anträge legentlich der Steuerberanlagung notwendig, die Anstellung neuer geb. 4,50 97 Perrenhofallee. Roman von Gustaf af Geijerstam  . 3,50 M.,

des Etatsausschusses gegen die Stimmen der Sozialdemokraten zur Annahme. Bei dem Abschnitt Säuglingsfürsorge" brachte Ober­bürgermeister Schuste hrus den Artikel eines Berliner   Blattes zur Sprache, der sich mit der Frage der besoldeten Waisenpflege­

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