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und sprang dann mit dem Heizer von der Lokomotive ab. da ein Zusammenstoß undmneidlich war. Der Anprall erfolge mit solcher Wucht, daß der Packwagen vollständig zertrümmert wurde. Das Dach schob sich auf die Lolomotive, wo auch die beiden tödlich ver- unglücktcn Bahnbcamten aufgefunden wurden. Walther hatte sich mit dem Schaffner Metzenthin in dem Packwagen aufgehalten, da Metzenthin zum Zugführerdienst ausgebildet werden sollte. Das übrige Zugpersonal blieb unverletzt. Auf der Unfallstelle selbst sah es wüst aus. Die ersten sieden Wagen des Ruminelsburger Zuges waren aus den Gleisen gesprungen und zum Teil stark beschädigt. Um Betriebsstörungen möglichst zu vermeiden, wurden die um- liegenden Stationen von dem Unfall sofort benachrichtigt. Vom Bahnhof Dallgow-Döberttz traf bald eine Hilflokomotive ein, die die nicht entgleisten Wagen zurückzog und so die Weiche freimachte. Auch der Berliner   HilfSzug vom Lehrter Bahnhof   war in kurzer Zeit zur Stelle. Nachdem der Tatbestand aufgenommen worden war, wurden die Leichen nach einem Bahnhofsraum getragen und die Aufräumungsarbeiten sofort in Angriff genommen. Der Per- sonenverkchr erlitt keine Unterbrechung, da der Betrieb dort vier- gleistg ausgebaut ist und die Güterzüge besondere Gleise haben. Unfall beim Fußballspiel. Ein schwerer Unglücksfall hat sich am Karfreitagnachmittag auf dem Exerzierplatz in der Schönhauser Allee   zugetragen. Dort wurde von einem Berliner   Fußballklub ein Wettspiel abgehalten, bei dem der 39 jährige Schuhmachermeister Adolf Kraft aus der Carmen-Shlva Straße 169 als Zuschauer zu- gegen war. Von einem über den abgegrenzten Spielplatz hinweg- fliegenden Ball wurde K. mit solcher Wucht getroffen, daß er zu Loden stürzte und einen komplizierten Bruch des rechten Unter» schenkels sowie erhebliche Hautabschürfungen im Gesicht erlitt. Der Verunglückte erhielt auf der Rettungswache in der Gaudvstratze Notverbände und wurde auf seinen Wunsch nach seiner Wohnung gebracht. Bon einem Pferde schwer verletzt wurde der 28 jährige Schmied Paul Grasde aus der Gneisenaustr. 23G, der in der Lehrschmicde in der Spreestrahe in Charlottenburg   einen Kursus im Hufbeschlag durchmacht. Er hatte ein junges, feuriges Pferd zu beschlagen, das un- ruhig wurde und ausschlug. Die Schmied wurde so unglücklich an der Stirn getroffen, daß er sofort blutüberströmt und befinnnngS- los zusammenbrach. Auf der Unfallstation in der Berliner Straße. wohin der Verunglückte gebracht wurde, wurde ein schwerer Schädel- bruch konstatiert. Nach Anlegung von Notverbänden wurde Grasde noch der Königlichen Klinik in der Ziegelstraße gebracht. Unter den Rädern eine» Fernzuges. Auf den Ferngleisen der Stadtbahn zwischen den Bahnhöfen Zoologischer Garten   und Savignyplatz wurde in der Nacht zum Karfreitag von einem Bahnbeamten ein Mann mit abgefahrenen Beinen und schweren Körperverletzungen aufgefunden. Der Beamte schaffte den Ver- unglückten nach dem Bahnhof Savignyplatz, wo ihm die erste Hilfe geleistet wurde. Dann wurde der Schwerverletzte nach dem Keankenhause Westend   transportiert. Nach den vorgefundenen Papieren handelt es sich um den 4öiährigen Kaufmann Samuel Schmidt aus Zechanotv in Rußland  , der sich anscheinend auf der Suche nach seiner Tochter, die von ihrem Liebhaber entführt wurde, befand. Er hatte eine Fahrkarte bis zum Bahnhof Char- lottenburg. Wie das Unglück geschehen ist, konnte noch nicht fest- gestellt werden. Vermutlich ist Schmidt, da der Zug einen Augen- blick auf freier Strecke halten mutzte, aus die Plattform getreten und dann beim Wicderanfahren des Zuges abgestürzt. Tätlicher Automobilunfall. Von einer Kraftdroschke uberfahren und tätlich verletzt wurde in der gestrigen Nacht der 31 jährige Schlosser Paul Jakisch. Petersburgerplatz 7 wohnhast. Gegen 1 Uhr passierte I., auf dem Nachhausewege begriffen, die Frankfurter Allee  . An der Ecke der Warschauerstratze wollte er sich nach dem jenseitigen Bürgerstcig begeben. Dabei wurde er von einer Auto- mobildroschke umgerissen und überfahren. In besinnungslosem Zu- stände wurde der Verunglückte nach der Unfallstation in der War- schauerstraße gebracht, wo bei ihm mehrere Rippenbrüche und innere Verletzungen festgestellt wurden. Dann wurde er nach dem Krankenhaus am Friedrichshain   übergeführt, wo Jakisch alsbald »ach seiner Einlieftrung verstarb. GUttUche" Wcltortmang. Ein trauriges Osterfest ist der Fa- miste des Klempners Schräder, Martin Opitzstr. 18, beschieden. Ech. war seit längerer Zeit arbeitslos und er äußerte seiner Ehefrau gegenüber wiederholt, wenn er nicht bald Arbeit finde, so werde er sich ein Leid antun. Seitdem schwebte Frau Sch. fortwährend in großen Aengsten um ihren Mann. Als sie nun gestern früh auf- stand und die Küche betrat, fand sie dort zu ihrem Entsetzen ihren LbenSgefährten erhängt auf. Sch. war bereits tot. Wegen ArbeitSlofigkett hat sich ferner der wohnungslose Mecha- niker Otto Kahner d>aS Leben genommen. Der Bedauernswerte, der im 44. Lebensjahre stand, erhängte sich im Friedrichshain   an einem Baum. Mord im Spreewald. In Schönwalds im Spreewald kehrte am Karfreitag ein Paar Lei einem Gastwirt ein und blieb über Nacht. Gestern morgen wurde der Mann mit durchschnittenem Halse tot im Bette aufgefunden. Seine Begleiterin hatte heimlich die Stube und daS Gasthaus verlassen. Mehrere Anzeichen sprechen dafür, daß sie den Mann ermordet hat. Der Tote ist ebensowenig bekannt wie seine Begleiterin. Ob sie aus Berlin   gekommen sind, steht noch nicht fest. Allgemeine Städtebau-AuSsiellung 1919 in Berlin  . Nachdem die meisten Entwürfe zum Wettbewerb für den Bebauungsplan Groß-Berlins zur Lösung der brennenden Frage der Nord-Süd- Verbindung für die Lerlmer Bahnen einen Tunnel vorgeschlagen haben, wird zum Vergleich ein großes Modell von New Uork be- sonders interessant sein, mit dem die größte Eisenbahngesellschaft Amerikas  , die Peimsylvania Eisenbahn, die Allgemeine Städtebau- Ausstellung beschicken wird. Dieses Modell zeigt die mit enormen Arsten angelegten Eisenbahntunnels. die nach der Elektrifizierung der dortigen Eisenbahnen unter der Stadt angelegt worden sind und die ermöglichen, die Eisenbahn bis inS Herz der Stadt zu führen. Das Modell wird zu den größten der Ausstellung gehören�, Unzuverlässige Nachrichtenvermittler. Montag nacht wurde der Schlosser Lamprecht. Hermsdorf wohnhaft, vom Bahnhof Ge- fundbrunnen erheblich verletzt nach der Unfallstation in der Hoch- iraße gebracht und von dort nach einem Krankenhause über- geführt. Wie uns berichtet wird, hatte der Schutzmann es über- nommen. für Benachrichtigung der Angehörigen des L. zu sorgen. Diese waren aber bis Freitag noch ohne Nachricht. Hätten sie eS nicht in der Zeitung gelesen, würden sie über den Verbleib des L. noch heute im unklaren sein. Uebrigens ist der Unfall des Lamprecht auf der Station Westend pasjiertz der Verunglückte wurde aber bis Gesundbrunnen mitgenommen, um nach der in der Nähe des Bahnhofes gelegenen Unfallstation eingeliefert zu werden. Der Jugeudkursas für Fortgrschrittrnc soll unter der Leitung des Genossen Grunwald auch im nächsten Quartal weitergeführt werden. Es werden von jetzt ab im wesentlichen Uebungen im Steden und in schrifilichcn Arbeiten über besondere Themata aögehalien werden. Neue Teilnehmer, die über eine entsprechende Vorbildung «erfügen, sind noch wilfkomytnr. Der Kursus beginnt am Sonn- tag, den 17. April /nicht, wie erst beabsichtigt war. am 10. April», btznniliags Vü13 Uhr. in der Ätbeiter-BildungSschule, Grenadierfir. 37. Die späteren ZufammenLinsts sollen dann nach «erriuvarung mie den Teilnehmern zu einer früheren Wunde ve- ginnen. Arbeiter-BildungSschule. Der Unterricht in Naturcrkennt- nis findet am M ittw o ch, den 30, März, Freitag, den 1. April und Montag, den 4. April statt. Am Sonntag, den 3. April findet im Königstadt-Kasino, Holzmarkt- straße, eine Versammlung statt, in welcher die Genossin Luise Zietz   einen Vortrag hält. Gesangliche Osterveranstaltungen. Sängerchor Wedding (129 Sänger, 5N. d. A.-S.-B., Chdrmeister Herr E. Thilo) ver- anstaltet am 27. März 1919, abends 7 Uhr(1. Osterfeiertag) in denPharussälen"(großer Saal), Müllerstr. 142, einen Konzert- und GesangSabcnd. Mitwirkende: die hervorragende Konzert- und Oratoriensängerin Frl. Jenny Bremer, am Klavier Herr E. Thilo, sowie das neue Tonkünstlerorchester, Dirigent Herr Fr. Hollfelder. Programm inkl. Tanz 59 Pf. Ter MännerchorSchönhauser V o r st a d t"(27?. d. A.-S.-B.) hält unter Leitung seines Dirigenten Herrn P. A. Joseph am 1. Osterfeiertag in Dräsels Festsälen, Neue Friedrichstr. 35, ein Vokal- und Jnstrumentalkonzcrt ab. Der GesangvereinKreuzberger Harmonie"(M. d. A.-S.-B.) veranstaltet am Montag, den 28. März(2. Osterfeiertag), mittags 12 Uhr, in Happolds Konzertsaal, Hasenheide 32/38, unter Mitwirkung des Berliner   Sinfonieorchesters(M. Fischer) eine 27!atinee. Programm 25 Pf. Bei der Karfrritagspartie deS sechsten Wahlkreises nach dem alten Freund in Pichelswerder hat eine Teilnehmerin einen schweren Verlust erlitten. Sie hatte der Sicherheit wegen aus Furcht vor Spitzbuben einen größeren Geldbetrag, den sie am dritten Feiertag abliefern sollte, mitgenommen, ihr ist aber da? Portemonnaie mit dem gesamten Inhalt abhanden gekommen. Es enthielt zwei Hundertmarkscheine, einen Fünfzigmarkschein, zwei Zwanzigmarkstücke, ein Zehnmarkstück und für S M. kleines Geld. 1 Ring. 1 Reinigungskarte von Spindler und einen Steuerzeticl. Sollte ein Teilnehmer der Partie oder eine andere Person das Portemonnaie gefunden haben, so wird der ehrliche Finder um Ab- gäbe gebeten bei Frau Böhme» Pankstr. 76. Auf der Treptvw-Sternwarte spricht Direktor Dr. Archenhold am Ostersonntag.   nachmittags 5 Uhr, über:Kann die Erde unter- gehen?", abends 7 Uhr über:Unser Wissen von den Kometen". am Ostermontag, nachmittags 5 Uhr. über:Der Halleysche Komet", abends 7 Uhr über:Das Geheimnis des Weltenbaues" und abends 9 Uhr über:Boten aus den fernsten öimmelsräumen". Herr Dr. Voith spricht am Dientag, den 29. März, nachmittags 5 Uhr, über:WeliuntergangSprophezeiungcn". Mit dem großen Fernrohr der Treptow  -Swrnwarte wird am Tage die Sonne, abends der Mond bezw. Saturn. Orionnebel und Jupiter gezeigt. Der Klapperstorch der Königin", Karl Böttcher  ? er- folgreiche satirische Komödie, deren Berliner   Erstaufführung vorigen Montag im Luisen-Theater stattfand, gelangt am am Montag, den 2. Osterfeiertag. dort zur Wieder- holung._ Vorort-]N ach rieb tem IchSneberg. Em mit Lebensgefahr verbundener Spielplatz sst der am Sachsendamm, Ecke Königsweg, liegende Lehniberg. Dieser mehrere Meter hohe Berg liegt aus militärfislalischem Gelände und wird von Kindern mit Vorliebe als Rodelbahn benutzt, nur mit dem Unter» schied, daß als Unterlage die Kleidungsstücke verwendet werden. Dabei werden nicht die Gefahren beachtet, die bei diesem schnellen Abrutsch entstehen können, da am Fuße dieses Berges viel Lastfuhr- werk sowie die Straßenbahn verkehren. Ein höchst bedauerlicher Unfall passierte dort vor einigen Tagen der 12jährigen Tochter des Beamten Schwarziopf. der sich zu Besuch bei Bekannten am Sachsendamm befand. Das Mädchen hatte am Lehmberg gleichfalls den Abrutsch mit unternommen, dabei verunglückte es so schwer, daß es eine Gehirnerschütterung davon- trug und nach dem Krankenhaus geschafft werden mußte; hier erlag das Kind am nächsten Tage seinen Verletzungen. Den Elten, kann nur angeraten werden, ihre Kinder vor diesem lebensgefährlichen Spiel zu warnen. Rtxdorf. Dir Reife um dl« Erde  " ist das Thema, welches Herr R. Schulz (Rixdorf) morgen, zweiten Osterfeiertag. nachmittags 2>/z Uhr, in den Bürgersälcn. Bergstr. 147, behandeln wird. Der mit Ltchtbildern ausgestattete Vortrag dürfte für unsere Jugend ganz besonders inter- essant sein. Eintrittskarten(pro Kind 10 Pf.) sind in den Lokalen von Hoppe, Hermannstr. 49. und Meier, Prinz-Handjerystr. 3, er- hättlich. Saaleröffnung l'/z Uhr. AuS den letzten MagifwatSsitzungen. Die Veränderung der Grenzen der Stadtbezirke l3a und 18b dahin, daß die Grundstücke Kopfstraße 2344 aus dem Bezirke 13 b ausscheiden und dem Bezirk 13 a. einverleibt werden, wurde beschlossen. Die Reinigung der Schulen soll nicht einem Unternehmer, sondern den Schul- dienern unter Aufsicht der Schuldeputation übertragen werde,«. Die Anschaffung eigenen Fuhrwerks für die Krankenhaus- Verwaltung wurde beschlossen; eS sollen zunächst beschafft werden: 1 Milchwagcn. 1 Arbeitswagen, 1 Pferd sowie die notwendigen Utensilien und Gerätschaften. Die Dienstleistung des Kranken- hauspcrsonais in der Pflichtfeuerwshr der Gemeinde Buckow   soll durch Zahlung eines jährlichen Beitrages von S M. für die aus- geloste Person abgelost werden. Dem Entwurf der Polizei- Verordnung betreffend die Reinigung und Spülung der Triiikgefäße in den Schank- und Gastwirtschaften wurde zugestimmt. Zehlendorf  (Wannseebahn  ). Di« Stichwahl im Südbrzirl findet am Mittwoch, den 39. März, abends von S 8 Uhr im»Fürstenhof" statt. Der Kandidat der Sozialdemokratie ist Genosse Söhre. Es ist nunmehr unbedingte Pflicht jedes Genossen und Arbeiters, mit aller Kraft für die Wahl misereS Kmididaten einzutreten. Am Tage darauf, also am Donnerstag, den 31. März. findet die Stichwahl im Nordbezirk, wo unser Genoste Ulm  kandidiert, imKaiserhof" statt. Auch Hier ist die Wahlzeit von 58 Uhr abends festgesetzt. Für die Wähler und Genossen dieses Bezirks gilt natürlich dasselbe wie für den Südbezirk. Heute früh V-ß Uhr: Wichtige Fingblattverbreitung von Mieck und Micklcy auS. Ober-Tchöneweide. Eine Qual, so wird uns geschrieben, bedeutete für alle Be- teiligten die am vergangenen Sonntag stattgefundcne Gewerbe- gcrichtswahl. Gewählt wurde nach aufgestellten Listen. Diese waren sehr mangelhast angefertigt und eine ganze Anzahl Wähler nicht angetragen. Den Wählern war keinerlei Mitteilung zu- gegangen, ob und unter welcher Nummer ihre Eintragung ge- schehen. DaS Aufsuchen der einzelnen Namen war daher auch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Noch mehr Zeit nahm das Suchen nach denjenigen Wählern in Anspruch, die wicht «ingetragen. Durch diese langsame Abfertigung kam es zu be- cmgstigendem Gedränge, viele Wähler verließen nach stunden la-mem Warten das Wahllokal, ohne ihr Wahlrecht ausgeübt zu haben. Herrn Bcrthold. unserem erst kürzlich gewählten Oberhaupt. wird es angelegen fein ulüsieu, Einrichtungen zu treffen, nach denen die Geduld der Arbeiter auf keine zu Hartz Probe gestellr wird. Es ist gewiß kein Vergnügen, namentlich für die in Berlin  wohimildeil Wähler, einen ganzen Soluitagnachmitiag in einer Turnhalle zu stehen und abeitds unp errichteter Sache abziehen zu Muffen. Tie Wahl der Arbeitgeber am' Montag vollzog sich weit eintöniger. Nur 104 Stimmen wurden in ö Stunden abge- geben, von denen 49 die Kandidaten der sozialdemokratischen Liste erhielten. Am zwelle« Feiertag öormittag veranstalten die Arbetier- gesangvereineOber- SchLneweider Liedertafel",.Adlershofer Männergesangverein".Köpenicker Männerchor".Friedrichs- Hagener Männerchor",Vorwärts I" Berlin   undFichte-Georginia" Berlin   im Restaurant von Höflich eine Morgensprache. Freunde des Männergesanges werden dort auf ihre Kosten kommen. Adlershof  . Bei der am Donnerstag fiattgcfundcnen Gemeindcvorstehcrwahl wurde der Beigeordnete HanS Köhler, Boxhagen-Rnmmelsbuig. mit acht gegen sechs Stimmen, welche für den jetzigen Gemeindevorsteber abgegeben wurden, gewählt. In der hieran anschließenden Ge- meindevertretersitzung wurde die Verteilung des Steuersolls zun» Voranschlag nochmals beraten. Der Kommunalzuschlag wurde auf 169 Pro.;., die Gewerbesteuer der Klassen I und U aus 255 und der Klassen III und IV aus 180 Proz. fellgesetzt. An Grund- und Ge- bäudesteuer werden erboben bei bebauten Grundstücken 4 pro Mille und bei unbebauten Grundstücken 5,6 pro Mille. Zum Ausgleich des Voranschlages wurde die Wertzuwachssteuer mit 341,60 Mark höher eingesetzt. Nieder-Tchönhause«. Die Stichwahl zwischen unserem Genossen Adolf Woschke und dem bürgerlichen Mischmaschkandidaten Krause, findet am Li i t t w o ch, den 3 0. März, von 11 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends statt. Wahllokal: R'e staurant Liedemit am Kirchplatz. Da die Bürgerlichen beabsichtigen, da? Wablburcau aus ihren Reihen zu besetzen, so ist es dringend notwendig, daß die Genossen, die bereits früher abkommen können, sich um%11 Uhr vor dem Wahllokal treffen. DeS weiteren werden die Genossen ersucht, etwas zahlreicher als wie bei der Hauptwahl sich dem Wahlkomitee zur Verfügung zu stellen. Unser Schleppbureau be- findet sich wieder bei Radseck, Kaiser-Wilhclmstr. 10. Parteigenossen? Noch einmal heißt es an die Arbeit gehen, noch einmal alle Energie aufbietent Agitiert, was in Euren Kräften steht! Zeigt, daß unser Kampfesmut. unsere Disziplin und unsere Organisation selbst über dreihundert Papierwähler zu triumphieren vermögen! Der Mittwoch muß uns den zweiten sozialdemokratischen Gemeindcvertrcter in unser Ortsparlament bringen. Ter MünergrsaitgvercinZukunft" veranstaltet am 27. März (1. Osterfeiertag), abends 7 Uhr, im Restaurant Liedemit, am Kirchplatz, ein großes Konzert. Da der Verein alles aufgeboten hat, einen genußreichen Abend zu bieten, derselbe sich auch bei allen von der Partei getroffenen Veranstaltungen stets bereitwillig zur Verfügung stellt, so wird den Parteigenossen der Besuch dieses Konzerts empfohlen. Reinickendorf  . In der letzten Gemeindrvertretersttzmig fand die Fortsetzung der Etatsberamng statt. Der Armenetat erfordert bei einer Ein- nähme von 27 475 M. und einer Ausgabe von 105 575 M. einen Zuichuß von 78 l00 M. Vom Genossen Kölln wurden einige Po- silionen wegen ihrer Niedrigleit bemängelt, lieber die Täligleit deS Vereins für Ferienkotonie, der einen Zuschuß von 700 M. erhätt, soll ein Bericht eingefordert werden. Der Etat wurde genehmigt. Der Etat der Kranlenhousverwaltung erfordert einen Zuichuß von 30 355 M. Die zu erbebenden Sätze wurden gegen die Stimmen unserer Genossen von 3 M. aus 8,50 M erhöht. Der Etat wurde genehmigt. ebenso fast debattelo» der Etat der Kanalifationsverwoltung. der zum ersten Mal« in diesem Jahre keinen Zuschuß erfordert. Beim Etat der Wasserwerksverwallung beantragten unsere Genossen, den Ueberschuß von 7900 M. zur Bildung eine? Reservefonds zu verwenden. Der Antrag wurde abgelehnt. Der Ueberschuß wird in der allgemeinen Verwaltung mit verwandt. Der Etat wurde ge- nehmigt. Der Friedhosseta« schließt in Einnahme und Ausgabe mit� 11 900 M. und erfordert keinen Zuschuß. Die vor kurzem vor- genommene Erhöhung der Gebühren bringt einen Ausgleich zustande: Die Gärtnereiverwaltung deckt ihre Ausgaben in Höhe vo» 7600 M. durch den Verkauf von Sträuchen«, Bäumen usw. und erfordert daher keinen Zuschuß. Der Etat der Schlachtvieh- und Fleischbeschau- und Freibankverwaltung erfordert einen Zuschuß von t200M.. der event. durch Erhöhung der Freibank- gebühren wieder eingebracht werden soll. Das von der Gemeinde angelegte Industriegleis erfordert einen Zuschuß von 4990 M. bei einer Einnahme von 33 500 M. und einer Ausgabe von 37 500 M. Aus dem Etat der Kapital- und Scbuldenverwaltnng ist zu er- wähnen, daß Reinickendorf   jetzt eine Schuld von 11295 783.18 M. kontrahiert bat. für welche ein Zinsendienst von 640 900 M. zu leisten ist. Der Titel Straßen- und Wegebauvecwaltung führte zu erregten Debatten zwischen unseren Genossen und der bürgerlichen Majorität über einzelne vom Verband der Gcmeindearbeitcr erhobene Forderungen, in deren Verlauf unsere Genossen den Saal verließen, nachdem ihnen in geradezu unanständiger Weile durch einen Antrag aus Schluß der Debatte das Wort abgeschniiten worden war. Wir lommen hieraus noch näher zurück. Beschlosseti wurde, die elektrische Beleuchtung der Straßen wieder einzustellen, falls sich die Stadt Berlin   nicht zu Konzessionen bereit erklärt. Gellagt wurde darüber, daß ständig viel Lampen der elektrischen Beleuchrung zerbrochen seien. Der Schöffe Kühnemann führt daS auf Zrr- siörungslust der Kutscher zurück, die sich alle Mühe geben. die Lampen mit ihren Peitschen zu zerschlagen. Die Kutscher betreiben daS förmlich sportmäßig. ES ist unglaublich, was dieser Herr durch seine Brille der Arbeiterfreundlichkeit" alleö sieht. Der Etat erfordert bei einer Einnahme von 39 690 M. und einer Ausgabe von 219 209 M. einen Zuschuß von 179 699 M. und wurde genehmigt. Bei dem Etat der Steuer» Verwaltung gerieten die bürgerlichen Herren, die jetzt ganz unter sich waren, einander selbst in die Haare. Wie der Fehlbetrag ge- deckt werden sollte, gab Anlaß zu der bitteren Fehde. Die Finanz- kommission hatte beantragt, den Zuschlag zur Staatsemlammen- steuer aus 199 Proz., den Zuschlag zur Gewerbesteuer für die erste und zweite Klasse auf 250 Proz., für die dritte und vierte Klasse auf 150 Proz. festzusetzen und als Grundwertsteuer 2,7 pro Mille für den bebauten und 5.4 pro Mille für den un» bebauten Grundbesitz zu erheben. Der Beigeordnete ver- teidigte diese Einteilung. Herr Reinecke und in ganz besonder? energischer Weise der Bürgermeister, der schon sämtliche Grund- bcsttzer am Himgertuche nagen sieht, wehrten sich gegen dieseun- gcheuerliche Belastung", gegen dieEnteignung" der Grundbesitzer. Der Bürgermeister schlug eine Heraufsetzung de« Einkommensteuer« Zuschlages auf 125 Pf., und der Gewerbesteuer aus 275 resp. 175 Proz. sowie die Herabsetzung der Grundwertsteuer von 2,25 Pro- mille resp 4,5 Promille vor. In namentlicher Abstimmung wurde schließlich dieser Antrag mit 10 gegen 4 Stimmen abgelehnt. Mit demselben StimmverHältmS schließlich der ganze Etat angeuommcn. Hermsdorf i. M. In der letzten Gemeinbevertretersstzung teilte der Gemeinde» Vorsteher mit� daß der Vertrag zwischen der Gemeinde und der Eisenbahnbehorde betreffs Umbau deS BahnofS behördlich ge­nehmigt ist. Die Gemeinde verpflichtet sich, zu dem Umbau etwa 170 000 M. beizutragen sowie die zu dem Umbau nötigen Gelände für die Eisenbahn zu erwerben. Die Gemeinde hat aber einen genau gleichlautenden Bertrag mit derHermsdorfcr Boden- Aktien- Gesellschaft" geschloffen, dadurch übernimmt eigentlich diese Gesell« schaft die vorstehenden Verpflichtungen der Eisenbahn gegenüber. ES entstehen also der Gemeinde durch den Umbau deS Bahnhofs. welcher erheblich vergrößert und den Ansprüchen der Einwohner- schaft genügen soll, keinerlei Kosten. Hierauf folgte die zweite Lesung des Etats. Genosse Sohrauer verurteilte in der Debatte, daß einzelne bereits sehr gut bezahlte Beamte noch immer extra honoriert werden, nur deshalb, weil hiejeiben in ihrer täglichen noch nicht siebcnstündigen Arbeitszeit <w ünd zu«Iii anberett Arbeiten beschäftigt würden. ES handelt sich um standesamtliche Eintragungen. Leider bewtlligic die Mehr. hrit diese Extrageschenke. Dagegen zeigte dann dieselbe Mehrheit