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Beilage zum Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

r. 131.

Die Reichstagswahlen.

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von Bonin,

Mittwoch, den 7. Juni 1893.

Kandidaten.

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nationalliberalen

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10. Jahrg.

Mannesseelen nicht zu verwundern

Was für dumme Wahllügen die Zentrumspresse zu senden, wird bei der diesmaligen Wahl eine Stimmenzahl für sammenschmiert. Das ultramontane, Fränkische Volts die Sozialdemokratie abgegeben werden, die der schwarzen Garde Ans Reppen, einer kleinen Stadt bei Frankfurt   a. D., be- blatt" schrieb: Waldbüttelbrunn  , 1. Juni. Die heute Nach zu denken geben wird, nicht minder aber auch dem ganz auf den richtet die Märkische Volksstimme": Zu einer hochintereffanten sämmtlichen hiesigen Wählern besucht. Den Vorsitz führte Herr Schwaben   verteufelt wenig zu verlieren hat. Im 1. Wahl­mittag hier stattgehabte Zentrumsversammlung war von fast Hund gekommenen Nationalliberalismus, der eigentlich in Kundgebung unserer Partei gestaltete sich die zu Sonntag Nach- Dekonom August Ros von hier. Herr Redakteur Seiwert von freise( Augsburg  ) ist die Wahl unseres Kandidaten nicht mittag in die Etadtbrauerei" einberufene allgemeine Wähler- Würzburg sprach über die Militärvorlage, den fränkischen ausgeschlossen. In den übrigen fünf Kreisen werden versammlung. Hatten es die Konservativen am 1. Juni fertig Bauernbund und den unterfränkischen Bauernverein auf chriftlich wir ansehnliche Minoritäten bekommen. Die Agitation ist eine bekommen, unsere Versammlung zu sprengen, so war ihnen das bayerischer Grundlage und unterzog zum Schlusse den Wahl- sehr rege unsererseits. Am 2. Pfingstfeiertage gelangten im diesmal unmöglich, da unsere Genossen schon lange vor Beginn aufruf des Bauernbunds- Kandidaten, Herrn Bürgermeister und Kreife 60 000 Flugblätter zur Vertheilung, die zum großen Theile der Versammlung den Saal besetzt hatten. Trotzdem waren auch die Gegner sehr stark vertreten. In zweistündiger mit großer Landrath Wander in Roßbrunn  , einer scharfen Kritik. Besonders vom Landvolke sehr sympathisch entgegengenommen wurden. Ruhe von der Versammlung angehörter Rede entwickelte Genosse dieser lezte Theil seiner Rede fand bei der Versammlung leb- Leider ist es uns nur sehr ausnahmsweise möglich, dem Wunsche Wagner aus Berlin   das Programm der Sozialdemokratie. baften Beifall. Herr fgl. Pfarrer und Privatdozent Dr. Stahl der Landbevölkerung, bei ihnen Versammlungen abzuhalten, nach­Er widerlegte schlagend alle die von den Gegnern unserer machten Vorwürfe und schloß mit der Aufforderung, auch für die Gebrauch. In Augsburg   ist es uns unmöglich, ein dem gegen­Er widerlegte schlagend alle die von den Gegnern unserer widerlegte glänzend die dem Zentrum von seinen Gegnern ge- autommen. Wo es aber möglich, machen wir den ausgiebigsten Partei vorgeworfenen Mißstände und wies nach, daß gerade alle Zukunft treu und unentwegt zur Fahne des Zentrums zu stehen wärtigen Stande der Partei entsprechendes Lokal zu bekommen. diese Mißstände in der heutigen Gesellschaft zum Aus: druck fämen. In der Diskussion sprach zunächst Herr Bjarrer Herchenbach von Zell   richtete an die Versammlung einen Eine Eingabe an den Stadtmagistrat war, wie dies ja warmen Appell, ihre Stimme feinem anderen Kandidaten zu bei der fich felbst der Versammlung als Großgrundbefizer vorstellte. Er suchte nachzuweisen, daß, wie geben, als dem Zentrumskandidaten, Herrn Meggermeister und ist, nublos, obwohl geeignete städtische Lokale vorhanden wären. der Arbeiter, so auch heute oftmals der Großgrundbesitzer in Gemeindebevollmächtigten Peter Neckermann   in Würzburg  , der Sonntag, den 4. Juni, hielten wir eine Versammlung unter freiem gewissem Sinne Noth leiden müsse; eine Behauptung, welche all- das auf ihn gesetzte Bertrauen glänzend gerechtfertigt habe. Er Himmel in einem Wirthschaftsgarten ab, die sehr zahlreich besucht gemeine Heiterkeit erregte. Nun gab Herr v. Bonin eine Blüthen- Schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf unseren war und in welcher unser Kandidat, Genosse Breder, sein Pro­lefe von Aussprüchen früherer sozialdemokratischer Reichstags: demokraten einberufene Wählerversammlung" stattfinden. Da aitingen, Piersee und Schwabmünchen   abhalten. In dem Wahl­zu gleicher Zeit sollte hier auch eine von Sozial- gramm entwickelte. Weitere Versammlungen fonnten wir in Groß­Abgeordneten, welche bis zu zwanzig Jahren zurückdatirten, und die Herren rothen Volksbeglücker jedoch feine Zuhörer fanden, so freise Donauwörth   Nördlingen   war es uns gelungen, eines der versuchte, hieran sein Schwert zu wegen, um besser gegen die Sozialdemokratie tämpfen zu können. Dies Schwert erwies sich beehrten" sie die Zentrumsversammlung mit ihrem Besuche größten dortigen Lokale zu bekommen, dasselbe war überfüllt( ca. aber als sehr schartig; Herr v. Bonin vermochte uns damit feine und glaubten, hier ihre Weisheit" an den Mann bringen zu 800 Personen). Genosse Renner Augsburg referirte unter leb­tönnen." haftem Beifall. Keiner der zahlreich anwesenden Gegner hatte, Wunden zu schlagen, trotzdem er das Vaterland, die Pariser uns entgegen Kommune und auch noch den lieben Herrgott gegen uns ins Feld Wie verhält sich die Sache in der That? Die Würzburger trotz mehrmaliger Aufforderung, den Muth, führte. Endlich erfuhren wir roch, daß auch ihm ein warmes unterfränkische Volkstribüne" theilt darüber mit zu treten. In Kempten   und Füssen   wird Genosse Birk referiren. Herz unter dem Busen für seine Arbeiter schlage. Wagner be-" Nachmittags 4 Uhr fand in Waldbüttelbrunn   im Gasthaus In Kaufbeuren   der Kandidat des dortigen Wahlkreises, Genosse tonte in seiner Entgegnung, daß es allerdings leichter sei, mit den Grafer eine starkbesuchte, ca. 80 Theilnehmer zählende sozial- Bitt. In Memmingen   und Senden referirte am 4. Juni Genosse tonte in seiner Entgegnung, daß es allerdings leichter sei, mit den demokratische Wählerversammlung statt( die Zentrumsversammlung Säckler- Augsburg, in letzterem Orte in Ermangelung eines Lokals heutigen Verhältnissen zufrieden zu sein, wenn man Rittergutsbesitzer zählte kaum die Hälfte), in der unser Reichstags- Kandidat, in einer Riesgrube. Der Pfarrer, der die Versammlung stören ist, als wenn man als Arbeiter bei einem solchen pro Tag 60 Pf. Redakteur Albrecht Fülle, in einem zweinündigen, ungemein wollte, bat während des Vortrages ums Wort; als ihm dasselbe verdient, oder als Handwerker für einen solchen arbeitet und beifällig aufgenommenen Vortrag über die Auflösung des nach dem Vortrage ertheilt wurde, war der Herr verschwunden, wenn man nachher Zahlung verlangt, erfahren muß, daß der Reichstags und das Programm der Sozialdemokratie referirte. was bei den zahlreich anwesenden Landleuten große Heiterkeit Herr Großgrundbefizer die Zahlung wegen erfolgter Verjährung und angesichts dieser Thatsache erbreitet sich das jeden Anstandes erregte. Die Stimmung ist für uns sehr günstig, so daß wir am verweigert und dann noch obendrein die Kosten des Verfahrens bare Zentrums- Schmierblatt, das auch nicht einen Funken eigenen 15. Juni ein recht beträchtliches Kontingent zur sozialdemokrati. zu tragen hat. Hierauf versuchte Herr v. Bonin die Aus- Spirituses verräth, die elende Lüge in die Welt zu posaunen, die schen Stimmenzahl stellen werden. führungen Wagner's zu widerlegen, was aber kläglich mißlang. Bersammlung hätte gar nicht stattgefunden. Genug der Albern­Nun sprach noch Lövy aus Frankfurt   im Sinne des Referenten heit!" und nach ihm ein junger Pfarrer. Dieser gab zu, daß in der Sozialdemokratie ein berechtigter Kern stecke, der auch zum Siege Herstellung einheitlicher Stimmzettel haben ferner be gelangen werde. Er hob hervor, daß die Ansicht, daß die Sozial- schlossen: im badischen Wahlkreise Heidelberg berbach­Demokraten theilen wollten, falsch sei. Die Sozialdemokratie Mosbach   sämmtliche Parteien. Die Bevollmächtigten wolle nicht theilen, sondern nur das Privateigenthum der Parteien nahmen in einer Zusammenkunft den dahin ge­richteten Antrag unserer Genossen einstimmig an. Jeder an ständige Gegner mag energisch dafür wirken, daß die gleiche Einrichtung in allen Wahlkreisen getroffen wird.

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müthliches Leben führen?

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Von den Vertretern sämmtlicher Parteien Münchens   wurde, ähnlich wie bei der Reichstagswohl von 1890, folgende einbarung abgeschlossen:

Tokales.

Achtung, Wähler des sechsten Berliner   Reichstags­Wahlkreises. Wir ersuchen die Genossen, am Sonntag, den 11. Juni, früh 7 Uhr, zur Flugblatt- Vertheilung zahlreich an folgenden Stellen zu erscheinen: Moabit  : Hermerschmidt, Perlebergerstraße 28. Ver- inneken, Beuffelstr. 57. Wedding  : Hilgenfeld, Bergstr. 60. Gießhoit, Boyenstr. 40. Gleinert. Müller- und Fennstr.- Ecke. Bahr, Gerichtsstr. 19. Haferland, Bellermannstr. 87. Rosenthaler Vorstadt: Wiel, Elisabethstr. 18. Raabe, Ruppinerstr. 46. Gnadt, Swinemünderstr. 120. Schönhauser Vorstadt: Liegte, Schwedterstr. 33.

München  , 2. Juni 1893.

1. Von seiten der Wahlausschüsse wird für die Reichstags­Wahlkreise München I nd II- sowohl Stadt- wie Landtezirke zu den Wahlzetteln eine einheitliche, aus der Fabrik von May Bullinger hier zu beziehende Papier­forte verwendet.

2. Von den Delegirten wurde die vorliegende Papierprobe

Nr. 468, im Preise von 24 M. für 1000 Bogen, wovon der Bogen 16 Bettel ergiebt, zur Verwendung bestimmt. 3. Die Namen der verschiedenen Kandidaten sollen in gleich heitlicher Schrift, und zwar der Name in Garmond­Fraktur, Stand und Wohnort desselben in Petitschrift ge­

druckt werden.

4. Das Falten der Wahlzettel hat von sämmtlichen Parteien nach einem Normalschema zu geschehen. Die Faltung geschieht zuerst der Länge, dann der Breite nach. Der Druck befindet sich auf der unteren Hälfte des Wahl­gettels.

5. Es wird ausdrücklich festgesetzt, daß von seiten der Wahl­ausschusse ausschließlich die oben beschriebenen Wahlzettel vertheilt werden.

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Schmidt, Wörtherstr. 19. Dengler, Fehrbellinerstr. 81.

Die Vertrauenspersonen.

Achtung, 6. Wahlkreis( Rosenthaler Vorstadt). Partei­genossen, die sich erboten haben, während der Wahlbewegung und am Tage der Wahl thätig zu sein, werden ersucht, am Donnerstag, den 8. Juni, Abends 81/2 Uhr, bei Keller, Bergstr. 68, wegen einer Besprechung zu erscheinen. G. Wizel. C. Helbig.

Aufruf. Achtung, Genossinnen! Da es uns un­möglich ist, noch eine Frauenversammlung bis zum 15. Juni ab­uhalten, so ersuchen wir Euch, recht zahlreich die noch statt­findenden Wählerversammlungen zu besuchen.

Mit sozialdemokratischem Gruß: Die Frauen- Agitations. tommission.

in Kollektiveigenthum verwandeln. Wer meinte, die Sozial­demokraten wollen theilen, der irrte sich. Der Pfarrer führte ferner aus, daß es ihm schließlich ihm schließlich gleich sei, wenn einmal die Sozialdemokratie zur Macht gelange. Es werde sich ja wohl auch im sozialdemokratischen Staat ein Plätzchen für ihn finden, an welchem er, wenn auch täglich 8 Stunden, wirken tönne. Trotzdem der Pfarrer zum Schluß seinen kirchlichen Standpunkt betonte, sprach er sich doch so frei aus, wie man es von einem Manne seines Standes nur erwarten konnte. Guts befizer A. Kortüm nahm dann noch das Wort, um in gleichem Sinne wie Herr v. Bonin die Interessen des Großgrundbesizes zu vertreten, nur in noch weniger wirksamer Form, als dies Herr v. Bonin gethan hatte. Da die Zeit schon sehr vorgerückt war die Versammlung hatte 4 Stunden getagt und wurde nun unruhig nahm der Referent das Edlußwort. Schließ­lich ersuchte noch der Vorsitzende, auf die Märkisce Volksstimme", das Arbeiterorgan diefer Provinz, zu abonniren und am 15. Juni durch die Abgabe der Stimme für den sozialdemokratischen Kandidaten zu beweisen, daß der Same, der heute in der Versammlung gefäet, auf fruchtbaren Boden ge= fallen sei, dann schloß mit einem begeistert aufgenommenen drei­fachen Hoch auf die Sozialdemokratie die imposante, von 700 Theilnehmern besuchte Versammlung. Zu dieser Versammlung hatte, wie wir hören, Herr v. Bonin von seinen Gütern sieben Wagen voll Arbeiter mit in die Stadt gebracht. Wir bemerkten denn auch unter den Anwesenden viele, welche die Müze guts­herrlicher Arbeiter trugen. Ob Herr v. Bonin diese Arbeiter mit in die Versammlung gebracht hat, damit sie vom Referenten darüber belehrt würden, in welcher Weise die Herren Großgrund- In welcher Weise die Kartellbrüder in Sachsen   agitiren, beweist tomitee wegen der Auslegung der Wählerlisten beim Landrath ,, Ordnungsparteiliche Wahlagitation in Sachsen  . Achtung! Friedrichsberg! Nachdem das Wahls befizer auf Kosten des Arbeitsertrages ihrer Arbeiter ein ge- folgender, an mehrere Fabrikbefizer im Amtsbezirke Wittweida Beschwerde erhoben, hat derselbe verfügt, daß sie noch zwei Tage gerichtet geweiene Brief, deren Inhalt die Burgstätter Volfs- auszuliegen haben. Wir machen die Genossen darauf aufmerksam In Schwelm   fand am Sonnabend eine sozialdemokratische Stimme" veröffe tlichte. Das Schreiben lautet: Werther mit dem Ersuchen, nunmehr schleunigst das Versäumte nach­Wählerversammlung statt. Das Lokal, welches 600 Personen Herr.! Wie es in Auerswalde   zuging, wird Ihnen heute zuholen. Das Wahlfomitee. faßte, war bis auf den letzten Plaz gefüllt, Hunderte mußten das Wochenblatt erzählen Herrlich! Morgen Dienstag fahren wieder umkehren. Genosse Timm aus Berlin   entwickelte in wir mit vier Geschirren nach Sachfenburg, wo Ulrich spricht. Parteigenossen, welche gewillt sind, sich am Sonntag, den zweistündiger Rede unser Programm. Troßdem vor Beginn des Kommen Sie, bitte, auch mit Anhängern und benachrichtigen 11. Juni, einer Agitationstour nach Spandau   an­Vortrages den Gegnern vollkommene Wortfreiheit zugesichert wor: Sie Ottendorf. Wir haben uns in die Besuche der Veriamm zuschließen, werden ersucht, sich am Donnerstag Abend bei den war, versa, wanden die anwesenden Freisinnigen schon während langen getheilt, damit kein Bezirk die Jagerei fatt bekommt. Wernau  , Rosenstraße 30, zu melden. Zahlreiche Betheiligung ist des Vortrages. Mittweida   und Umgegend hat nich verpflichtet zu erscheinen am erwünscht. Aus Ostpreußen   berichtet die in Königsberg   erscheinende 30./5. in Sachfenburg, am 4./6. in Königshain  , 1/24 Uhr, Arbeiter- Wahl- Zeitung" unterm 3. Juni: am 4./6. in Wiederau  , 8 Uhr, am 11./6. in Leubsdorf­Im Tilsiter Kreise macht die Sozialdemokratie gute Eppendorf, das ist der Haupttag. Dort heißt es vor Allem Fortschritte zum größten Aerger der Freifinnigen. Sale be- antreten. Wir fahren von hier aus in zwei Omnibussen, drei­kommen unsere Genossen dort auch nicht, genau so wie in spännig, ab und haben 31 Stunden Fahrzeit. Im Bezirt Königsberg  . Am Sonntag fand in Tilsit- Preußen eine frei- Schellenberg haben die Sozialisten fcheußlich gewühlt; in finnige Versammlung statt, in der der freisinnige Kandidat jedem Orte hat sich ein solcher Hund verdammter an­v. Reibnitz seine Wahlrede hielt. Er hatte aber wenig Glück, fässig gemacht und agitirt. Dort hosse ich Sie mit denn die Mehrzahl der Anwesenden stimmte nicht ihm zu, son- mindestens zehn Wann zu sehen aus Krumbach   und Ottendori. dern unserm Genossen Kunze, der den Freisinnigen wegen Sollte Aenderung eintreten, bekommen Sie Nachricht, sonst aber ihres Verhaltens in der Arbeiterschutz- Gesetzgebung arg mitspielte. abren wir an diesem Sonntage 12 Uhr bier ab, also gegen Am andern Tage hatte Herr v. Reibniz noch weniger 1 Uhr in Ottendorf. Fahren wir einen anderen Weg, so er Glück. Als er in Dreibrücken für seine Kandidatur fahren Sie es, aber bitte, betheiligen Sie sich, ich habe die Ga­Stimmung machen wollte, trat ihm auch hier Genosse rantie für unser Verhalten übernommen. Heil!( Antisemitischer Runze   entgegen. Zum Schluß wurde den Freisinnigen noch die Schlachtruf. D. R.  ) Mittweida  , 29./15. 93. Ihr Wendler. Marseillaise   vorgeſungen. Am Dienstag Abend sollte in Bitte, treten Sie doch Ihren Gemeindevorstand Splitter bei Zilfit wiederum eine freisinnige Bersammlung Schrekenbach, von dem habe ich noch kein Wahlkomitee und stattfinden, zu der auch die Genossen Schulze und Lorenz aus keine Wählerzahl angegeben erhalten. Bitte!" Königsberg   sich einfanden. Doch, es wär' so schön gewesen, Wahlagitation der bayerischen Ordnungsstüßen. es hat nicht sollen sein." Die Freininnigen hatten Angst be: Dieser Tage jollte in Langenprozelten   im unteriränkischen Wahl­kommen und zogen es vor, die Versammlung nicht stattfinden zu freise Lohr   eine fozialdemokratische Wählerversammlung statt­lassen. finden, in der Genosse Galm, der dort kandidirt, sprechen wollte. In Memel   fand am Montag Abend eine imposante Wähler: Die Versammlung wurde aber, wie die in Würzburg   erscheinende versammlung statt, trozdem die Gegner alles aufgeboten hatten, , Unterfranfische Boltstribüne" meldet, durch die eigens dazu zu­um sie zu hintertreiben. Die Genoffen hatten den größten fammenberufene Feuerwehr unter Führung des Bürger durch die Volts. Mittel und höberen Schulen und durch die Saal Memels, den Schüßenhaus Saal gemiethet, für den meisters insofern gestört, als fofort nach faum 4-5minutiger Universitäten gerichtet. Er beklagt in seiner Bittschrift, daß der vorerst eine Kaution von 150 Mark für etwaige Demolirung Dauer ein Gejohle, Bieifen und Schreien losging, daß es un größte Theil der Erwachsenen über den wahren Werth der hinterlegt werden sollte und unsererseits auch zugesichert wurde. Als aber die Versammlung annoncirt und als Referent Herr möglich war, ſein eigen Wort zu hören. Ein größerer Trupp geistigen Getränke und über das Elend, das der Trunk hervor Schulze aus Königsberg   angegeben war, da zog der Vorstand der Schulkinder war im Hofe poſtirt, welche das passende Lied rufe, schlecht unterrichtet sei; daß sich die Erwachsenen vielfach Die Holzauftion" auf Kommando fingen mußten. Der hoch auch recht unempfänglich für die ihnen gebotene Belehrung über Schützengilde den Saal zurück. Trozdem gelang es uns, einen anderen Saal zu bekommen, und war denn auch die Versamm: würdige Herr Pfarrer hatte Morgens nach der seirche die männ- diese Dinge erwiesen, weil sie sich in ihrer bisherigen Lebens­lung eine impofante. Zirka 800 Personen( ein großer Theil lichen Einwohner dazu animirt, Borkehrungen zu tressen, daß die weise nicht beunruhigen lassen wollten. Die Volksschuler, Cemi Versammlung nicht stattfinden könne. Man sieht, wie die naristen, Realschüler, Gymnasiasten und Studenten würden da fonnte wegen Ueberfüllung faum Einlaß finden) stimmten unter großem Beifall den Ausführungen der Genossen Lorenz und getuigen Waffen der Herren Zentrumler beschaffen find. Gegen gegen eine solche Aufklärung unbefangener und bereitwilliger an den Burgermeister ist sofort Anzeige erhoben worden. nehmen. Der Verein wünscht daher: Abhaltung von Bor Schulze bet. Der Geit in Memel   ist ein guter, die Gegner lesungen an den Universitäten über den Alkoholismus, feine Aus Schwaben  . Die Wahlbewegung ist bei uns im voll- Ursachen, seine Gefahren und seine Bekämpfung; Vorträge oder rechnen selbst darauf, daß es zwischen Lorenz und einem Konser­vativen zur Stichwahl tommt, zumal unter ihnen eine große sten Fluß. Keine der in Frage kommenden gegnerischen Parteien Unterrichtsstunden darüber in den Lehrer- Bildungsanstalten, sowie Zerfahrenheit herrscht und nicht weniger als fünf fonfer ist so rasch und geschlossen in den Wahlkampf eingetreten, wie in Gymnasien, Real, Mittel- und und Volksschulen; häufig vative Kandidaten aufgestellt sind, zu denen sich noch ein frei- die Sozialdemokratie. In unserem Kreise, der stets die zweifel- wiederkehrende furze Besprechungen einzelner Schäden finniger und ein Lehrerkandidat gefellen. hafte Ehre hatte, sechs Zentrumsm- änner in den Reichstag zu des Trunkes,

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Die von der Lokalkommiffion in der gestrigen Nummer gebrachte Notiz über den Kellner Herrn Ebert beruht, was seine Person betrifft, auf einem Irrthum. Wie sich herausgestellt hat, handelte Herr Ebert durchaus in gutem Glauben, da er, im Besiz einer ihm von Herrn Hans Baake mit auf den Weg ge­gebenen Legitimation, in der That annehmen mußte, daß die Lokalfommission ihre Zustimmung zu dem von Herrn Baake be­absichtigten Unternehmen gegeben habe.

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seine Freunde, nachdem er sein Hofpredigeramt niederzulegen fich Für den Stöcker einen Predigtsaal zu baiten, beschlossen veranlaßt fah. Das Geld kommt jedoch schwer zusammen, trob der vornehmen und reichen Gönnerschaft Stöcker's. Noch fehlen 80 000 M. und die Herzliche Bitte" fein Scherflein für Herrn Stöcker beizutragen und es an ihn selbst zu schicken, dringt nicht nur in Krankensäle der Charitee". Wir möchten dieses groben Un­die Dachwohnung des ärmsten Arbeiters, sondern sogar in die fug" nennen, wenn nicht der fromme" Zweck den gröbsten Un­fug heiligte.

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Die Trunksucht soll jetzt auch durch die Schule bekämpft werden. Der Deutsche Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke" hat" an sämmtliche höchste Unterrichtsbehörden der deutschen   Staaten eine Bitte um Förderung seiner Bestrebungen

Einfügung zweckdienlicher Leseftücke

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