an der Eharloitenburger Thaussee in der Nähe der Roten Lrflcke de» touttto« auf einer Ruhedant liegend gefunden und habe ihn mit einer Droschke nach der Charitü gebracht. Dort habe der Arzt nur noch den infolge Herzschlags eingetretenen Tod feststellen können. Mit dem Berstorbenen verliert die Stadtverwaltung«inen ihrer wenigen Beamten, die unbekümmert um die reaktionäre Strömung ihr Amt in freiheitlichem Sinne zu verwalten suchten. Nach längerer richterlicher Tätigkeit würde Tourbib am t. Juli 1338 als Magistrats- asiesior angestellt. Am b. Mai 1852 wurde er zum Stadtrat ge- wählt und leitete als solcher zunächst die Armendirektion. Einige Jahre später. machte er auf diesem Gebiete dem Stadtrat Münster » berg Platz. Später, führte er in der GrundeigentumSdeputation und in der Steuerdepntation den Borsitz. Der rückschrittlichen liberalen Mehrheit sagte er bei der Vertretung deö Antrages auf Nicht- erhebuug der Steuerstufe. für Einkommen von SM— 00» M. bittere Wahrheiten. Die Nichterhebung der Steuer wurde nach wiederholter Ablehnung durch die Stadtverordnetenversamm- lung schließlich an,.1. April 1903 eingeführt. Der fleißige Mann hat sich mehrfach auch literarisch betätigt. So schrieb er für die der englischen Studienkvinmission im Jahre lVDö üverreichte Festgabe den Bericht»Die städtischen Abgaben vom Grundbesitz mit Rücksicht auf die staatliche Steuerreform von 1891/3". Seinen allgemeinwissenschaftlichen Neigungen, insbesondere aus philosophischem Gebiete— er ist Verfasser der.Gedanken eines Laien zur Philosophie'—- kam seine Tätigkeit im Kuratorium der Stadtbibliothek und der städtischen VolkSbidliotheken und Lesehallen entgegen. Die zehn Bände deS Berliner Gemeinderechts. eine Sammlung von erststatutarischen Dienstvorschriften und grund- legenden Verfügungen der Stadtgen, einde, sind von ihm heraus- Aus seiner Tätigkeit im Armenwesen und seinen häufigen gegeben. Reisen i lieisen in Skandinavien ist gleichfalls eine literarische Arbeit, ein »Dänisches Armenrecht", erwachsen. Bei der Arbeit vom Tode überrascht wurde gestern nachmittag der SS Jahre alte Maurer August Herrmann auS der Kopenbagener Straße 7. Der Mann arbeitete für sich allein und brach an der Ecke der Gleimstraße an der Schönhauser Allee mit einem Eimer Mörtel , den er sich von einem Bau geholt hatte, plötzlich zusammen und verlor da? Bewußtsein. Auf der Rettungswache in der Gaudy- straße, wohin Leute ihn brachten, koimte der Arzt nur noch den Tod feststellen. Der Dienst als Irrenarzt ist kein leichter Dienst und führt öfter dazu, daß Irrenärzte selbst geistig krank werden. UnS wird berichtet, daß der zweite Oberarzt an der städtischen Irrenanstalt Dalldorf, Seh. Medizinalrat Dr. König, sich zurzeit in einem Sanatorium be findet. Herr Dr. König hat nun während seiner Tätigkeit mehrere Gut achte» über geisteskranke Patienten zweck» Entmündigung ausgestellt, durlbschnittlich jede Woche 3—4. Irrenärzte beziehen anS dieser Tätigkeit eine nicht unerhebliche Nebeneinnahme. Es dürften manche Personen vorhanden sein, die aus Grund der in letzter Zeit von Herrn Dr. König ausgestellten Gutachten entmündigt worden sind und die diese Entmündigungen nunmehr anfechten werden. A»S Anlast deS Vorkommens mehrfacher Massenvergiftnngrn«ach dem Genuß von anscheinend frischem rohen Fleisch macht der Polizeipräsident daS Publikum daraus aufmerksam, daß der Genuß von rohem Fleisch, namenllich von Hackfleisch, nicht unmer un- bedenklich ist. Die städtische Fortbildungsschule für Schwnchvernnlagte wurde im vergangenen Winterbalbjahr von zirka 4M Schulern und Schülertimen besucht. Das Sommerhalbjahr beginnt für die Jünglinge am Donnerstag, den 7.. für die jungen Mädchen am Freitag, den 8. April. Die Jünglinge erhalten Unterricht im Rechnen, Deutsch ,. Zeichnen und Handfertigkeit, die Mädchen in Deutsch , Rechnen, weibliche Handarbeit, Hausimrlschaft, Turnen und Gesang. Ainiieldungen werden täglich von V— L Uhr im SchulhauS, Brunnenstr. 186, zweiter Hof. angenommen. Ein tödlicher Straßenbahn, infall ereignete sich am Freitag früh gegen 10 Uhr am Wittenbergplatz. Dort versuchte der 3Sjährige, in der Eisenacher Straße 121 m Schöneberg wohnhafte Hotelportier, Gerhard Wels, vor einem herannahenden Straßenbahnwagen der Linie ll der Westlichen Berliner Vorortbahn die Glelse zu überschreiten. Er wurde von dem Bahnwagen umgestoßen und stürzte so unglücklich unter den Vorderperron, daß er einen schweren Schädel» bruch.erlitt, an dessen Folgen er auf dem Transport nach der Unfall- station am Zoologischen Garten verstarb. HUfloS ertrunken. Auf seltsame Weise ist der Schiffbauer Her- mann Heinrich um» Leben gekommen. H. befand sich gestern mit einem Handlahn auf der Ooerspree, und als sich das Fahrzeug ln der Richtung nach Berlin bewegte, stellte sich an der Nudervorrichtung ein Defekt ein. Während sich nun H. seitwärts beugte, um den Schaden zu beheben, wurde er von einem Schwindel erfaßt und fiel mit dem Kopf vornüber. Da« Gesicht kam aus dies« Weise im Wasier zu liegen, und da niemand in der Nähe war und den Vor- gang beobachtete, so mußte H. hilflos den Tod durch Ertrinken er- leiden. Als später einige Schiffer aus da« seltsame Fahrzeug aus- merksam wurden und hinzuruderten, war H. bereits tot. Ein gefährlicher Brand, wobei eine Person schwere Brandwunden erlitt, kam in dem Hause Hasenheide 01 zum Ausbruch. In dem Lagerkeller der Drogerie von Paul Ellgard, in dem große Vorräte an Benzin, Terpentinöl. Petroleum und anderen feuergefährlichen Stoffen lagern, entstand auf noch nicht aufgeklärte Weis« Feuer» da« bald da« Benzin- und Petroleumlager ergriffen halte. Die alarmierte Feuerwehr hatte bei dem Löschen deS Brande» einen schweren Stand. Ein Angestellter der Drogerie, der sich au den Loscharbeiten beteiligte, zog sich erhebliche Brandwunden zu. Vorort- JVadmcbtem Rixdorf. Da«„Berliner Tageblatt" brachte in seiner Abendausgabe vom Donnerstag, den 81. März, die Mitteilung, daß der Stadt« verordnete Genosse Groger sein Mandat wegen Ber « zugs nach Treptow niedergelegt hat. Dies« Mitteilung entspricht nicht den Tatsachen. Trebbin (Kreis Teltow). AuS der Gtadwcrordnetenfitzung. Bor Eintritt in die Tage»- ordnung nahm der Vorsteher Koppen noch bezug auf die statt- gefundene Bürgerverfauimlung. Er stellte in Abrede, bei den ein- zelne» Stadtverordneten gewesen zu sein, um sie vom Besuch der Versammlung fernzuhalten. Genosse Richter erklärte hierauf, daß er und seine Parteigenossen sich nicht davon abhalten lassen werden, von Zeit zu Zeit die Bürger mit den Vorkommnissen bekannt zu machen. I» der Schulangelegenheit des gräul. Raabe sei auch noch nicht da» letzte Wort gesprochen. Ehe die EtatSderawng bcaann, gab der Herr Bürgermeister folgende Erklärung: Er könne die erfreuliche Mitteilung machen, daß der Stadt«in auf drei Jahre feststehender Zuschuß von SSM M. zu den Sckullasten bewilligt sei. Die» ergebe, da nur hierfür 10M M. ein- gestellt waren, ein Mehr von 2üM M. Dazu kommen die SM M. von der E. L. G. und dam, fallen 7M M. Ausgabe für die Ver- zinsung und Tilgung der 10 OM M. Anleihe, betr. Lehreraehälter. welche von der Regierung versagt worden sei. Diese 27M M. er« geben bei der Reuumrechnung nur»inen nötigen Zuschlag von 185 Proz., also 12 Proz. weniger al» zuerst veranschlagt war. Nachdem verschiedene Monita« vorgebracht worden waren, welche im nächsten Etat bei frühzeitiger Beantragung Berück- fichtigung finden tvcrden, wurde der Antrag angenommen, die Kirchensteuer als eine getrennte Position in Ein- und Ausgabe zu führen und die Steuer selbst getrennt von den Ein- koniinenstcuerzuschlägen zu erheben. Eine neue Pofilion wurde serner dahin geschaffen, daß 2M Mark für Rellan,-zwecke aufgestellt wurden. Ter Antrag ans Fallenlassen der Betriebssteuer für dleS Jahr wurde abgelehnt. Hierauf wurde ber Etat in Höhe von 1w SM M. mit 11 gegen 6 Stimmen angenommen. Die Zuschläge wurden mit 11 gegen 6 Stimmen wie folgt angenommen: Einkommensteuer iC9 Proz. exklusive Kirchensteuer, Grund-, Gebäude- und Gewerbe- steuer 135 Proz., BetriebSsteucr IM Proz. Alle anderen Punkte wurden wegen vorgerückter Zeit von der Tagesordnung abgefetzt. Wahlergebnisse. KSnigS-Wusterhausen. Bei der vorgestrigen Stichwahl wurden die bürgerlicheit Kandidaten Schicke und SaUer mit 226 Stimmen gegen unsere Genossen, auf die 165 Stimmen entfielen, gewählt. Ber dieser Wahl zeigte es sich so recht, daß die Bürgerlichen und mit ihnen das hiesige„Jntclligenzblatt' kein Mittel unverschont ließen, daS Eindringen der Sozialdemokratie in das Ortsparlament zu verhindern. Den hiesigen Parteigenossen hat der Verlauf und Ausgang der Wahl in verstärktem Maße zum Bewußtsein gebracht. daß wir allein auf unsere Kraft angewiesen sind und daher die Agitation für unsere Partei noch viel intensiver wie bisher betreiben müssen._ Jugendveranstaltungen. Dt« Versammlungen finden statt! 1. Abteilung bei Berger, Grannstr. 4l; 2. Abteilung bei Kelich, Schönhauser Allee «3ta! 7. Abteilung bct Bieber. mann, Zonidorser Str. V; 10. Abteilung bei Wil «. Schulstr. 74; 15. Ab» teilung bei Schilncntann, Alle yatobslr. 144: 17. Abteilung bei Maatz, Bergmannstr. 07; T« m p el h o s bei Apclt, Berliner Str. 4l/4L. Bernau. Am Sonntag, den 3. April,»achmiltagS 2 Uhr, veranstaltet der Jugenbausschufc im Restaurant Salziiiann, Schönower Chaussee, eine Zulammenkunst aller jugendllcheii Arbeiter und Arbeiterinnen, zu der Kolleg« Horiitz-AdlerShos daS Reserat übernommen hat. Wir bitten die erwachsene Arbeiteifchast bringend, die jugendlichen Arbeiter und Arbetlerinnen zum Besuch diejer Lcranftallung anzuhalten, eventuell die- selbe persönlich zu besuchen. Gerichts-Zeitung Polizeiliche Anklagen gegen Jugendliche. Als anfangs November vorigen Jahres die Berliner Jugend- oryanisation für politisch erklärt war, löste sich die OrtSabteilung Lichtenberg dieses Vereins auf. Nach einiger Zelt lourde dann in Lichtenberg eine selbständige neue Jugendorganisation gegründet. Nach ungefähr e>nem Monat bekam der Borsihende dieser Organi- sation, KaufmannSlehrling Düwell» von dem Polizeipräsidenten die Mitteilung, der Verein sei für politisch erklärt, eS müsse daS Verzeichnis der Vorstandsmitglieder eingereicht werden. Nach vier- zehn Tagen schrieb Tüwell an den Polizeipräsidenten, er bestreite die Verpflichtung zur Angabe der gewünschten Namen und Adressen, weil der Verein ein unpolitischer sei, im übrigen aber wolle er mitteilen, daß er nicht mehr Vorsitzender der Organisation sei und er auch schon darum die Angaben nicht machen könne. ES wurde dann eines guten Morgens um 6 Uhr bei fünf Jngend- lichen Haussuchungen von je S Kriminalbeamten vorgenommen. Selbstverständlich war der Ertrag gleich Null. Trotzdem wurden Düwell und die Buchdrucker Kaftlcr und Schulz wegen Uebertretung de» BereinSgeseve» unter Anklage gestellt. Gestern wurde die Sache vor dem Schössengericht in Lichtenberg verhandelt. Der An- geklagte Düwell erklärte, er verzichte zunächst darauf, über Zweck und Tätigkeit des Vereins irgendwelche Mitteilungen zu machen, er wolle erst mal abwarten, welcher Vergehen er beschuldigt werde und welche» Material dafür vorliege. Der Angeklagte Schulz er- klärte zur Verwunderung deS Vorsitzenden, er sei gar nicht Bor!- standsmitglied des Vereins gewesen und habe da» auch bei der Vernehmung angegeben. Darauf meinte der Borfiyende: Dann hätten Sie ja gar nicht geladen werden sollen I Die Beweis- erhebuug bracht« dann genau so viel Anklagemäterial gegen die Organisation zutage, al» der Angeklagte Düwell schon verraten hatte: nämlich nichts! Zeuge Kriminalkommifiar Baumann sagt al» Zeuge au «: Die Jugendorganisation sefi politisch, weil sie aüs dem früheren Berliner Verein hervorgegangen ffei, Daß dieser politisch sei, ergäbe sich auS Materialien des Berliner Vereins. Flugblätter, Protokolle usw., weiter auS einem vorliegenden Flug- blatte des Vereins Jugendheim und auS den Verhandlungen auf dem sozialdemokratischen Parteitage in Nürnberg . Der Vertei- diger der Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Weinberg, bemerkte dazu: Das war ein Gutachten, aber kein Zeugnis. Auf die Frage deS Vorsitzenden an den Zeugen Kriminalkommissar Baumann, ob er denn von der Tätigkeit des Vereins selbst etwas bekunhen könne, erscholl ein lakonisches:„Nein!" Hernach fiel' dem Zeugen ein, in ÄummelSburg habe der Berein eine Versammlung abgehalten. in der ein politischer Vortrag gehalten worden'sei. Er und auch der Vorsitzende waren erstaunt, als man'hörte, daß erstens der Nummelsburger jugendliche Verein mit dem Lichtenberger nichts zu tun habe, und zweitens die in Betracht kommende Versammlung nicht von der Jugendorganisation, sondenfbom.Jugend-AuSschuß in Rummelsburg einberufen war. Nun, meinte der Kriminal- lommissar, vielleicht könne der Leutnant, der die Versammlung überwacht habe, Angaben darüber machen, inwiefern die Versamm- lung in Beziehung steche zur Lichtenberger Jugendorganisation. Telephonisch wurde dann der Polizrilrutnant Flcsch herbeizitiert. Auf die Frage, ob er bekunde« könne, daß die Lichtenberger Orga- ntsatio« die Versammlung in RummelSburg einberufen habe, ge- stand er zunächst ein, darüber nichts sagen zu können. Dann mointe er aber, bestimmt aussagen zu können, daß der Angeklagte Dülvell in dieser Versammlung sogar am VorstandStisch gesessen habe. Der Vorsitzende, der auf eine Bemerkung de» Verteidiger» anscheinend die Situation überschaute, hielt dem Leutnant vor: Da« scheint bestritten zu werden I Trotzdem Rieb der Zeuge zu» nächst bei seiner Behauptung. Nachdem Düwell aber ganz be- stimmt erklärt hatte, nicht nur nicht am VorstandStische gesessen zu haben, sondern überhaupt in dieser Bersammlung nicht anwesend gewesen zu sein, gab der Leutnant zu, sich vielleicht— zu irren. Trotzalledem schien sich der Kriminalkommissar nicht für besiegt zu halten. Nun fiel ihm auch ein, daß auch die Lichtenberger Orga. nisation eine Versammlung arrangiert hatte, in der Reichstags» abgeordneter Stadthagen einen politischen Vortrag gehalten' habe. Der Verteidiger erklärte hierzu, daß kein politischer Vortrag ge- halten worden sei. Aber auch selbst wenn da» Gericht da? Gegenteil unterstelle, sei damit gegen di« Angeklagten nichts bewiesen, denn diese hätten, wie einwandSfrei festgestellt werde, auSdrück- lich eine unpolitische Versammlung angemeldet, bekannt gemacht und ganz ausdrücklich einen unpolitischen Vortrag verlangt. Der AmkSanwalt beantragte trotzdem, den überwachenden Beamten dieser Bersammlung erst noch zu laden und darüber zu vernehmen, ob ein politischer Vortrag gehalten worden sei. Das Gericht beschloß darauf, zu einer erneuten Verhandlung den überwachenden Beamten und den ReichStagSabgeordneten Stadthagen zu laden. Somit wird man noch einmal da» Vergnügen haben, vor Ge- richt konstatieren zu können, wie die Polizei ohne irgendwelche materielle Unterlage in großem Umfange Haussuchungen vor- nimmt und Anklagen erhebt._ Unterschlagungen eine» Kreissekretir». Wegen Vergehens im Amte, Untreue und Unterschlagung. ist am 3. Januar vom Landgerichte Tilsit der Kreissekretär Paul Kuhnke in Ragnit zu Strafe verurteilt worden. Er vermischte die für den Kreis eingezogenen Gelder mit denen des Landrats und des konservativen Vereiu». auch mit. seinem eigenen Gelde. Schließ. lich wurden Fehlbeträge festgestellt, und zwar in der Areiskaste von 1314,60 M.. in der Kasse des Landrats von 228 M. und in der Kasse des konservativen Vereins von b7S.40'M. Einen Teil der fohlenden Gelder konnte«r schließlich durch Vorlegung von Quittungen usw. nachweisen Das Gericht hat eine einheitliche Handlung angenommen.— Auf die Revision des Angeklagten hob am Donnerstag das Reichsgericht das Urteil auf und verwies die Sache an ba« Landgericht, zurück, weil unzulässiaerwelse die ganzen vereinnahmten Beträge al« unterschlagen angesehen waren. Derartige Vertvalker der Kassen konservativer Vereine schlägt die ReichSbersicherungsordnüng vor, zu Versicherungsamtmännern mit der Befugnis zu ernennen, ehrlich und ordentlich geleitete Krankenkasse » zu„beaufsichtigen". Vermischtes. Zwei neue Opfer der Eisenbahnkatastrophe. Wie auS Mülheim a. Rh. gemeldet wird, hat das Eiseirbahn» Unglück zwei neue Opfer gefordert. Gestern nacht starben von den verletzten Soldaten die Musketiere Knieriemen und Diedrich W e f e r s. Damit erhöht sich die Zahl der Toten auf 22. Beschuldigungen gegen dir Eiscnbahnverwaltung. Zu dem Eisenbabnnnglück schrieb die.Kölnische VolkSzeitung�. daß daS Unglück, ebenso wie früher geschehene, zweifellos nicht hätte passieren können, iveirn die Strecke nicht einen förmlichen S- Bogen in einer Entfernung von nur IM Meter beschrieb. Dadurch sei den Lokomotivführern jede Aussicht genommen. Die Strecke hätte leicht durch daS unbebaute Gelände des Guilleaume-Lahmeyer-KabelwerkS gelegt werden können und wäre bann ganz gerade und übersichtlich gewesen._ Der Aetna -AuSbruch. Wie auS Rom gemeldet wird, nimmt der Ausbruch des Aetna seine normale Entwickelung. Die Ortschaft Borello hofft noch immer auf Rettung, falls, was nicht ausgeschlossen ist, der Lavasirom durch eine Terrainsenkung abgelenkt wird. Die Bevölkerung veranstaltet Bittprozesstonen. fleht zur Madonna, und der Kleru» beschwört die-Lava, stillzustehen. Doch bisher war alle? umsonst. Langsam rückt der Ladastrom vor. alle« unter sich tötend und zerstörend. Bor dem Lavastrome her ziehen heulende Pcozessionert mit Heiligenbildern, aber der Dämon der Vernichtung läßt sich durch kein Madonnenbild. keine Heiligen Halt gebieten. Der Direktor deS Observatoriums, Professor Ricco, konstatiert, daß der Ausbruch an den schon durch die Ausbrüche von 1883, 1886 und 1892 zerschmetterten Stellen erfolgte, und zwar in Gestalt eine« ge- waltigen komplizierten Radialbruchs, der von Nord nach Süd reicht, d. h. vom Mittelkrater nach Montirossi. Dies erklärt wohl auch, daß die Eruptionen des Mittelkraters noch von starkem Getöse begleitet waren. Das unterirdische Grollen war nur am 24. März und in der darauffolgenden Nacht, nämlich bei Beginn deS Ausbruchs zu ver« nehmen. Immerhin hält Prof. Ricco bei dem Aufhören der Eruption daS Eintreten von Erdstößen für möglich, über deren Bedeutung sich nichts vorhersagen lasse. Angesichts der verhältnismäßig ruhigen Tat« Wickelung des Ausbruchs stehe zu hoffen, daß die Eruption ohne schweres Erdbeben erlöschen werde. Eine geborstene Ordnung SfSnle. Wegen großer Uiuerschleife wurde der in Erfurt angestellte Oberpostschaffner Wuth verhaftet. Die Summe dev unterschlagenen Gelder soll sich auf 48 000 Mark belaufen. Da» Geld hat er, um keinen Verdacht zu erwecken, in Hausgrundstücken angelegt, und zivar auswärt», wie es heißt in Pößneck . Neuer» dingS hatte er sich sogar noch eine Villa gekauft. Die Unter» schlagungen deS Beamten, der sich schon 23 Jahre im Dienste be» findet, liegen schon eine ganze Reihe von Jahren zurück. Bei dl Verhaftung de« Wuth fand man gegen 20 0M Mark in fest Wohnung, weitere 80M Mark trug er bei sich.* Seine beiden Kinder und sich selbst erschossen. AuS Bamberg . wird vom gestrigen Tage gemeldet: Hinter der Schleßstätte de» Bamberger SchützenvereinS erschoß beute nachmittag der 86 jährige! Klavierbauer Hugo Müller au« Bamberg seine beiden Kinder, ein Mädchen von S Jahren und einen Knaben von 7 Jahren, und hierauss sich selbst. Neber ein« folgenschwere Sxploflon eine» Küchenofens wird aui KönigShütte vom gestrigen Tage folgende» gemeldet: Heute mitta explodierte in einem Hause der Hardenbergstraße in der Wohnun deS Schneidermeisters MuSkalla der Rüchenofen, Die Explosion ist anscheinend durch ein in den Kohlen befindliches Stück Dynamit verursacht worden. Der neunjährige Sohn MukallaS wurde so-» fort getötet. Frau MuSkalla ist schwer, drei Kinder sind leich* verletzt. Dr. Brenge» der Mörder de» Astronomen Eharloi». Wie auSj Nimes geineldet wird, ha« sich der deS Mordes an dem Aftronomcrr Eharloi« beschuldigte Dr. Brenges zu einem Geständnis bequemt} Er ist gestern abend nach Nizza gebracht worden. DaS Eisenbahnunglück bei Maggia . Nach den letzten Fest- stellungen wurden bei dem Eisenbahnunsall bei Maggia drei Personen getötet, drei schwer und zwölf leicht verletzt. ßrieffufteii der Redahtfoit* Dt«|«nnir«(«»r»chN»n», Nnvei SindenNratse Nr.«9, ber» vier rrrbvr»--FahrNahl-. w»0i-n,t>gNa, von»>/, dl»««»r adrnd» flau, iuvet«»trag- tft et« ftmbftakt und»tue Z»bl als wirrtzeilbeu be,«»tilge»,«rletltche«lnrwort wird»««, erteil«. tZilige Fragen trag« mau>» der EvreNiNande dar. W., Lindenstr. 3. Ja. Vielleicht bezeichnen Sie uns die Schule näher.— K. 10. Der Beruf«st. soweit unS bekannt, stark übersüllt, außerdem fordert die Ausbildung erheblich« Unkosten, ilmm bestimmten Rai möchten wir In der Anaeiegeiiheil nicht geben.— A. E. Line Ver« kaul«st«lle für Veihraiichbecken, die in der tatholischen Kirche gebraucht werden, können wir Ihnen nicht angeben.— steuer II. Da» vorhergegangene«alenderjutir.»ir bringen einen Ailtkci über Steuerfragen.— K. 3- Ja.— 1000«nd eilte Rächt. Das Testament kann zu nota« riellem oder gerichtlichem Prolotoll auch pridatschrifilich durch eigeiihändig« Riederfchrttt enichtei werden, ohne daß e» der Bezeichnung der Vermögens. objekte bedarf. Muster zu einem eigenhändigen Testament finden Sie ii» dem dem.Arbeitwchl' von Stadthagen angehängten Führer S. 23S. 209. Da» Buch liegt I» den öffentlichen Bibll-thelen aus.— W. B. 74, Wenn der Mieiezin» mehr als 300 M. dctraaen hat. find Sie zablungSpflichti» E. D. 76. 1 Bei zwei Kindern tritt Ermästtgung um«ine Steucrüuse ein. 2. Bei einem steuerpflichtigen Etlikonimen von 1200 Mark. — H. Bernau. Dazu war der Mieter berechtigt.— T. 100. 1. Klage. 2. Ein» Frist ist nicht gesetzt. Fragen Sie bel der StnatSanwaltschafi nach dem Stand des Verfahrens an.— N. W. 10. IV. 1. Zwei. S. Meldung seitene Ihrer grau hat bei dem PoUzeipräfidenten zu erfolge». Von dort erhält sie Belchetd, ob und wann fie zur Vorprnsung zugelassen wird. Späier ersolyl Einbenisung zu einem scchSmoiiatlichen Kursus in der Cfjarlle; dieser Kursus lostet 300 M. Es mutz ein Eziainen abgelegt werden. Bis»ur Zulassung können vier Jahre vergeben. Ist Ihre grau älter al» 27 Jahre, so hat die Meldung mit Rücksicht aus die lange K,ir,.�cil kaum Zweck, da über 30 Jahre alle Hebammen nicht eingestellt werden. 3. Nein. Tvi'terunasNberüch« vom|.«prU l»10. morgens 8 Uhr. Zwmemde 773 NNR Hamburg i 77b NNO ßerltn l77SRO ckräirks.a M 769 NO München!?S7 O Kien>77lNO 1 Wolken! Swoikenl üwoltenl S heiler S loolkenl l heiter �1010060 776 N -rSburg 769©3m Setllq 774 ONO Aderoe« Bari » t bedeckt\. 3 ivollenl 774 SSA 2«olke»l 766 NNO ■m & wolkig «vetterprognofe kür Sonnabend, den S. April ISIO. vorwiegend heiter«nd trocken, nacht»»och kalt, am Tage etlvaS wärmer bei mäßigen nordöstlich« winden. Berliner Vetterbureau.