große Reiße gut gelungener Lichtbilder wirksam unterstützt. BeiPalermo, wo unsere Reise beginnt, besuchen wir die berühmtenKatakomben des Kapuzinerklosters: in langenReihen übereinander stehen hier die mumifizierten Leichen sizilischerGrotzen, die da glaubten, in der Kutte leichter zum Himmel ein-gehen zu können. Die Stadt Palermo selbst vereinigt in sich groß-artige Denkmäler aus den Zeiten der Normannen und der hohen-staustschen Kaiser. Heute pulsiert dort echt italienisches Leben, undzu den bekanntesten Straßentöpen gehören der Obst- und der Thun-fischhändler.— An der Südküste bei G i r g e n t i mit seinen ge-waltigen Tempelresten aus griechischer Zeit liegen die s i z i l i a-nischen Schwefelgruben. Hier ist alle Arbeit auf Men-schcnkräfte gestellt; Maschinen gibt es noch nicht. Von außen herwerden Stollen in die Berge gegraben, und abwärts geht es aufsteilen, engen Treppen bis zu 390 Meter Tiefe. Es ist ergreifend,zu hören, das; hier besonders die Kinder in schwerer Arbeit undgrsundheitmordender Luft dahinsiechen.— Syrakus, die einstgrößte Stadt des Griechentums, der Schaffensplatz des A r ch i-m e d e s, des Vaters unserer Technik, ist heute ein Provinzstädt-chcn, aber voll von großen Erinnerungen: hier hat einst Dionysgeherrscht, und in den Katakomben soll Paulus gewirkthaben. Die Bevölkerung hier hat manchen sonderbaren Brauch:man liebt das Bunte; sogar die Lastkarren tragen grellfarbigeBilder aus der Ritterzeit: sizilianische Bauernehre, cavalleria rusti-rang, schimmert noch durch. Auch die Tiere putzt man, ohne sie etwazu lieben; um ihnen die Quälereien erträglicher zu machen, führtMan sie einmal alljährlich zum„heiligen Antonio der Tiere" lUnd Ostern ist dort unten ein lautes Fest: die Matratzen werdengeklopft, und die Weiber rufen dazu:„Heraus, heraus, ihr faulenWanzen, Christus der Herr ist allmächtig auferstanden!"— VonCatanja aus besteigen wir in langem Ritt den Aetna. Nico-l 0 s i am Bergeshang, das auch heute wieder bedroht ist, hat diegewaltigen Lavaausbrüche von 1633 und 1886 überdauert, weil nachMeinung der Bewohner der Schleier der heiligen Agathe die feurigeFlut aufhielt! Ein treffliches Bild zeigt uns, wie fest die Kirchehier im Sattel sitzt. Je höher wir kommen, desto kahler wird derBerg infolge ddr Lava- und Schneemassen. Der Sonnenaufgangam Hauptkrater, der sich übrigens friedlicher verhält als all seineSöhüe und Enkel um ihn herum, macht die Mühen des Aufstiegsvergessen. Die- Lavamassen sind für den Geologen eine überreicheSchatzkammer, wenngleich die Menschheit und die Kultur dort untenein über das andere Mal durch sie dem Untergange geweiht werden.— Unser Reiseziel ist T a o r m i n a, auch eine Stätte ehrwürdigenAlters.„Weiße Neger" möchte man die Einwohner nennen; dennso deutlich sieht man ihnen an, daß afrikanisches und europäischesBlut in ihren Adern rollt. Von den Ruinen des griechi«schen Theaters aus überblicken wir zum Abschied Land undMeer: Der rauchende Bergriese über uns und die Fluten dortunten geinahnen uns an das ewige Werden und Vergehen in derNatur._Aus Barietöprogrammen.Das Apollo-Theater bringt im neuen Programm fastausschließlich ersttlassige Nummern. Borwiegend ist die Tanzkunstvertreten. Eüvas ganz Aparte« auf diesem Gebiete leiste»zwanzig englische Backfische. Ein Barfußtanzquartettwird abgelöst von einem Statuentanz, doim folgt der Sprungseiltanz, der schottische Nationaltanz, der Bändertanz u. a. PrachtvolleKostüme und effektvolle Beleuchtung heben die Borführung noch be-sonders heraus. Als französische Tänzer stellte sich das Paar Melia.und Doris bor, während La Gitano internationale Tänze bringt.Bon den Artisten begegnen wir dem Kunstpfeifer Gialdini und denkomische» Hutjongleurcn Morau und Wisser. Ein. Mimodrama, dasin die Lasterhöhlen von San Francisco führen soll, ist eigentlich nurKtilissendarstellung. Der Humor kommt durch Rudolf Mälzer alssächsischer Komiker zu seinem Recht.Im Wintergarten begegnen wir einer Reihe alter Be-kannter. Da ist die Tänzerin Cleo de Mürode, die sich dies-mal in der Borführung eines griechischen Tanze« versucht, aber auchin diesem Falle nicht so etwas Besondere» leistet, als' daß sie alsein Genie angesprochen werden könnte. Mehr Interesse nötigt schondie russische Tanztruppe SaschoffS ab, die ihre Nationaltänze mitSchick und Leidenscöasl vorführt. Allerliebst sind die drei dressiertenHündchen des Frl. Caselli, die brillante Dressur verraten. Die Kunstkommt durch Dr. Angelos„Lebendes Porzellan" zur Anschauung. Diegestellten Bilder: Am Kamin, Base und andere verraten wirklichkünstlerisches Empsinden und rufen bei jedem Kunstfreunde lebhaftenBeifall hervor. Paul C o n ch a S, den wir auch wieder einmal hiersehen, spielt noch immer mit Kanonenkugeln und Granaten, alshätte er Spieldälle vor sich. Als Humorist erheitert SiegwartGentes mit seiner Opernprobe, die er aber auch schon seit Jahrenauf seinem Repertoire hat.Aus dem Ptogranrm des P a s s a g e- T h e a t e-r ist das Auftreten der tadellos arbeitenden Gymnastikertruppe. die W e l s o n S/herauszuheben.' Ueber gute Stimmittel und anmutige Vortragsweise verfügt die dänische VortragSdiva A z o e. Etne Gesangs-truppe, die sich„Gaudeamus" bezeichnet, führte unter ent-sprechender Aufmachung eine altdeutsche Studentenszene vorund brachte, den gut zusammenharmonierenden Sängern starkenApplaus ein..'_Vermißt. Seit dem 16. Februar 1310 wird der Maurer ArturKusch, am 10; Mai 1892 in Berlin geboren, Oldenburger Str. 22bei Fischer wohnhaft gewesen, vermißt. Beschreibung: 1,6S— 1,70groß, Haare blond, Mmid gewöhnlich, gähne gesund, Gesichtsbildunglänglich. Gesichtsfarbe gesund, Gestalt schlank, Körperhaltung gerade.Bekleidung: schwarzer steifer Hut, dunkelgestreifter Aiizug, schwarzeSchnürstiefel mit Lackkappen, graue wollene Strümpfe, rotgestreistesBarckendhemd, graue Unterhose. Es wird Unglücksfall vermutet.Zweckdienliche Mitteilungen zur Auffindung des Genannten werdensowohl von der Kriminalpolizei als auch bei jedem Polizeirevierz» den Akten 1172 IV 28. 10 schriftlich oder mündlich entgegengenommen.Zwei Dachstuhlbrände beschäftigten gestern früh gleichzeitig dieBcrlnicr Feuerwehr in der Lychener Straße 9 und Badstr. 45/46.Beide Brände kamen früh gegen 7 Uhr zum Ausbruch und befchäf-tigten die Züge 3 und 16 längere Zeit. Die Entstehung wird inbeiden Fällen von Hausbewohnern auf Brandstiftung zurück.geführt. Geschädigt sind in der Hauptsache Mieter, denen eineMenge Hausrat und Brennmaterialien usw.- verbrannt sind. DerDachstuhl des HauseS Lychener Straße 3 ist in großer Ausdehnungvernichtet._Vorort- JVacbricbtcmLichtenberg.Stadwcrordnetensitzuug. Zunächst teilte der Magistrat mit, daßdie I. Abteilung der beschlossenen 4 proz. Anleihe mit 3 MillionenMark an die Direktion der Disiontogesellschaft in Berlin in Gemein-schaft mit der Berliner Handelsgesellschaft zum Kurse von 99,75 Proz.begeben worden ist.— Aus eine Anfrage deS Genosien Grauer, wieweit die Angelegenheit betreffend Untersuchung etwaiger Ueber-trelung von Wahlvorschriften bei der Wahl des Genossen A. Beckergediehen ist, antwortete der Vertreter des Magistrats, daß die Unter-suchmig bald abgeschlossen sei. Auf eine wettere Anfrage unseresRedners, warum man die Sitztingen trotz der von allen Seiten an-erkannten Eile der Etatsberatung erst jetzt einberufe, trotzdem dieEtatskommisstön ihre mit fliegender Hast erledigten Arbeiten bereit»am 23. März beendet habe, wurde geantwortet, daß sowohl derMagistrat wie auch da» Stadtverordnetenbureau bemüht sein werde,in den nächsten Jahren den Etat vor dem 1. April fertig zustallen. Im übrigen entschuldigte man sich damit, daß doch eigent-sich noch sehr schnell gearbeitet worden sei, wenn man demgegenüber die Erledigung de S preußischen Etats stelle.Zur Befestigung des Tristweges von.der Treskow-Allee in Friedrichs-felde bis zu unserem Wasserwerke wurde, da die jetzigen Zuständejeder Beschreibung spotten,«in Beitrag in Höhe von 5000 M. be«schlössen.— Einer sich notwendig machenden Erweiterung desWasserwerkes wurde zugestimmt und die hierfür erforderliche Smnmevon 14 250 M. aus Anleihemitteln bewilligt. Desgleichen wurdenfür die Erweiterung des Wasserrohrnetzes nach der Herzbergstraße42 225 M. debattelos bewilligt.— Nunmehr wurde, nachdem dieeben erwähnten Punkte mit Windeseile erledigt worden waren, indie Etatsberatung eingetreten. Gleich zu Beginn der Beratungsprach der Vorsteher die Erwartung aus, den gesamten Etat noch indieser Sitzung zu erledigen. Und daß dies auch die Absicht derbürgerlichen Mehrheit war, ergab sich daraus, daß der Führer der-selben, Herr Rechtsanwalt Schachtel, alsbald anfing zu beantragen,über einzelne Kapitel enbloc abzustimmen. Unser Vorgehen jedochhinderte die Herren an ihrem Vorhaben, sodatz, trotzdem bis>/z1 Uhr getagt wurde, einige der wichtigsten Kapitel auf den nächstenTag zurückgestellt werdet! mußten.Charlottenburg.Der Brand in der Technischen Hochschul«» über den wir be-richtete», hat einen Schaden von 15 000 M. verursacht. Der ge-räumige Zeichensaal muß vollständig renoviert werden, da infolgeder Hitze von den Wänden und von der Decke der Putz abgefallenist. Die gesamten notwendig gewordenen Reparaturarbeiten, mitdenen unverzüglich begonnen wird, dürften etwa ein Vierteljahr inAnspruch nehmen. Der Feuerschaden ist durch Versicherung nicht ge-deckt. Ueber die Ursache des Feuers konnte auch bisher noch nichtsPositives festgestellt werden.Schöneberg.Ein Zusammenstoß dreier Gefährte ereignete sich am gestrigenMittlvochvornnttag in der Grunewaldstraße. Die AutomobildroschkeNr. 10 265 versuchte, aus der Akazienstraße kommend, kurz vor einemStraßenbahnwagen der Linie 52 das Gleis zu kreuzen, wurde jedochvon dem Motorwaggon erfaßt und gegen einen aus entgegengesetzterRichtung kommenden Straßenbahnwagen der Linie 2 geschleudert.Personen sind bei dem dreifachen Zusammenstoß glücklicherweisenicht verletzt worden, die Insassen aller drei Gefährte kamen mitdem bloßen Schrecken davon. An der Autodroschke wurde dasVordergestell zertrümmert, die beiden Straßenbahnwagen aber nurganz unerheblich beschädigt. Die durch den Zusammenprall ver-ursachte Störung dauerte 13 Mnuten.Steglitz.In der Notwehr niedergeschlagen hat der Portter Meißner einenjungen Menschen, der sich eine unsittliche Handlung hatte zuschuldenkommen lassen. M. ging an den Fremden heran und hielt ihm seinunverschämtes Benehmen vor. Im nächsten Augenblick stürzte sichdieser auf ihn und versuchte ihn mit einem stumpfen Instrument,das er unter dem Jackett verborgen hielt, niederzuschlagen. Meißnerrettete sich durch einen Seitensprung. Als nun der Bursche noch ein-mal über ihn herfallen und auf ihn einschlagen wollte, ergriffMeißner in der Notwehr einen Hammer, den er gerade bei sich hatte,und versetzte dem Angreifer damit einen wuchtigen Schlag auf denSchädel. Blutüberströmt brach der Schwerverletzte, in dem späterder in Berlin wohnhafte Klempnergeselle Otto ermittelt wurde, zu-sammen. Er wurde in besinnungslosem Zustande nach dem Birchow-Krankenhause übergeführt, wo er in bedenklichem Zustande da-niederliegt.Schöneiche(Nieder-Barnim).Herr Heyden, die Oeffentlichkeit und die elektrische Klingelanlage.Zum nicht geringen Leidwesen manches Gemeindevorstehers enthältdie Landgemeindeordnung noch immer nicht die generelle Be«sttmmung, daß die Verhandlungen der Gemeindevertretungen hinterverschlossenen Türen ftattfiildcn müssen. Bei dem jetzigen Zustandeist trotz besten Willens nicht zu vermeiden, daß in öffent».sicher Verhandlung Worte fallen und Ansichten geäußert werden,die eigentlich nur in geheimer Sitzung ausgesprochenwerden sollten; sie werden dann von den Zuhörern auf-genommen, weitergetragen und von der gesamten Einwohnerschaftnicht gerade immer wohlwollend besprochen. Um diesen» Mißstand zubegegnen, werden oft harmlose Dinge in aller Oeffentlichkeit verhandelt.alles andere in die geschlossene Sitzung verlegt. In der Erkenntnis.daß eine elektrische Klingelanlage im SchulhauS zweifellos auch dasInteresse aller Einwohner wachruft, hatte der GeineindevorsteherHerr Heyden geruht, die Besprechung dieser wichtigen Frage als be-sonderen Punkt in der letzten öffentlichen Gemeindevertreterfitzungbehandeln zu lassen, die Regelung der Lehrerbesoldung dagegen indie geheime Sitzung verlegt. Nach menschlichem Ermessen mußtenun alles seinen geordneten Gang gehen, aber auch der geschicktesteRegisseur kann nicht verhindern, wenn einmal der Donner zu früheinsetzt. Der Strom der Klingelanlage schien plötzlich aufdie Gemeindevertreter übergesprungen zu sein und setzte deren Alarm-Werkzeuge in heftige Bewegungen; sie fuhren sich erst gegenseitigund dann Herrn Heyden in die Haare, weil dieser mehrfach dieGemeindevertretung bei Vergebung von Austrägen übergangen habensoll. Das schöne Programm des Gemeindevorstehers war damitzerstört. Wer konnte auch ahnen, daß derartiges in einer öffent-lichen Sitzung vor Zuhörern passieren konnte. Herr Heyden warganz verzweifelt. Als aber noch ein Gemeindevertreter beantragte,auch die LehrervesoldnngSftage öffentlich zu verhandeln, kreischte erauf. Etwas Derartiges werde er nie und nimmer zulassen. Zu»stände und Debatten, wie fie in de« Nachbargemeinden— wieKlein- Schönebeck— zu finden seien, werde er von Schöneichefernzuhalten wiffen usw. Selbstverständlich trat dann der roteLappen in Aktion. Die sozialdemokratische Kritik liegt Herrn Heydenschwer im Magen. Die Abfuhr, die er fich verschiedentlich in Klein-Schönebeck und insbesondere von unseren Parteigenossen geholt,erklärt sein Angstgefühl vor der Oeffentlichkeit. Hätte Schoneichenur einen einzigen sozialdemokratischen Gemeindevertreter, dannwürden derartig zugestutzte Tagesordnungen der Gemeindevertretungbald verschwinden»»d der Einwohnerschaft die Möglichkeit gegebenwerden, die Tätigkeit der Gemeindevertretung in weitestem Maße zukontrollieren. Allerdings würden einige Herren sehr schlecht vor derOeffentlichkeit bestehen.Borfigwalde-Wittenau.Die Ausgaben für den RathauSneubau beziffern sich einschließ.sich einer weiteren Nachbewilligung von 140 000 M. in der letztenGemeindevertretersitzung auf 650 000 M. Bei der Landcsversiche-rungsanstalt der Provinz Brandenburg soll eine Anleihe von 500 000Mark zu einem Zinsfuß von 4 Proz. und 2 Proz. Amortisation auf.genommen werden.— Für die Erhebung einer Biersteuer wurdenfolgende Sätze in Anschlag gebracht: Ein Hektoliter besseres Biermit 1?L Proz. Alkoholgehalt 65 Pf., geringeres 30 Pf. Unser« Ge.nassen beantragten Ablehnung dieser ungerechten Steuer; dieselbewurde jedoch beschlossen. Die Ortszulage der Lehrerinnen wurdevon 250 auf 350 M. erhöht.Spandau.Arbeitcr-S amariterkolonne. Heute abend 8Vz Uhr bei Bühle,Havelstr. 20: Uebungsabend. wozu der leitende Arzt Herr Dr. Kallnereinen Vortrag über„die inneren Organe des menschlichen Körper»"halten wird. Mitglieder sowie Gäste sind hierzu eingeladen.Potsdam.Unglücksfall eines OffizierSburschen. Der beim Major Haribertv. Spee vom Regiment GardedukorpS dienende Bursche Dennis istgestern beim Pferdeputzen im Stall durch einen Husschlag vor denLeib verletzt worden. Der Verunglückte wurde nach dem Garnison-lazareit transportiert. Er hat einen Leberrtß erlitten, der sofortoperiert worden ist.Ein vorgeschichtliches Kulturdenkmal. Vertreter des PotsdamerStadtmuseums unterzogen gestern das zwischen Bergholz und Saar-mund gelegene Sierigsche Grundstück, da» sich als wertvolle Fund-stelle erwiesen hatte, einer neuerlichen Vesichtignng. Bei denVisitierungen des Bodens stieß man 51,75 Meter von der Wand desHauses entfernt auf einem Dünensandhügel in einer Tiefe von35 Zentimetern unter dem Terrain auf eine sich weit hinziehendeSteinpgckung. Sie wurde in der Erwartung, ein Skelettgrab odereinen UrnenvestatwngSplatz bor sich zu haben, borsichtig bloßgelegt.Bei dieser Arbeit kamen Urnenscherben der Lausitzer Keramik mitRillenornament und Leichenbrandteile zum Vorschein, die teil-weise durch Kupfersalze aus Bronzeresten grün gefärbt waren.Ein gesteigertes Jnn-resse nahm dann die Steinlage inAnspruch. Gleichsam«ach einem gewissen System geordnet miteinem eigenartigen Einschnitt in der Richtung des Sonnenunrer-ganges zog sich eine aus großen Steinen hergestellte Bettung hin.In Größe und Grundriß fcrnr sie vergleichbar mit den schleswigschenDolmengräbern, den Ganggräbern. Vorderhand entbehrt die auf-gesundeue Steiubettung der sachlichen Erklärung. Die aufgestmdenenReste waren zu spärlich. Ein Schluß ist nur in Verbindung mitden früheren Funden zulasflg. Damals wurden aus Urnen Bronze-ringlein und eine kniistvolhe Bronzenadel herauSgesuchi. Die Um-gebung war nach den Spure:» im Schöße der Erde in der frühenBronzezeit bevölkert m»d mit Resten aus dieser Kulturperiode batman zu rechnen. Parallel mit der Fundstelle war vor Jahresfristein sogenanntes Hünengrab aufgedeckt worden, über das sichauthentisches aber nicht in Erfahrung bringen läßt. Um wenigstensspäter ein anscha»lsiches Bild twn dem Fund geben zu könne», hatman die ausgehobenen Steine in gleicher Höhen- und Lageanordnunganeinandergereiht._Jngendvevanstaltnngen.Rixdorf. Eine F r ü h l i n g S s e i e r für die arbeitende Jugend veranstaltet der Jugendausschuß der At beiterschast Rixdorss am Sonntag, den15. April, abends 5'/, Uhr, im grogon Festsaal von Hoppe, Herlnarmstr. 49.Das Programm ist cm sehr gutes nreb setzt sich zusammen aus Festrede(Frau Luise Zietz), Rezitationen(Schauspielerin Frl. ToniWillens), Streichquartetts(Mitglieder des Berliner Sinfonie»Orchesters), Chorgejange(Männelgesangverein Rixdorf); ein geselligerTeil mit Tanzkränzchen schließt sich an. Eintrittskarten sind zu haben: sürJugendliche biS zum 18. Jahre unentgeltlich abends von 7 bis9'/, Uhr im Jugendheim(Jdealpassage 2), sür E r w a ch s e» e a 30 Pf.in den Geschäften der Konsumgenossenschast Friedelstr. 15, Weiscstr. SS,Wildenbruchstt. 6l/S2. Münchener Str. 39. Böhmische Str. 47, Emscr Str. 33.Der Besuch dieses Festes kann der Rixdorser Arbeiterjugend und derenEltern nur dringend empfohlen werden.Vermischtes.-Zum Mord im Sprcewald. � Der mysteriöse Mord, der a»26. März in einem Gasthofe in Schönwalde an einem unbekannte«Manne von einer ihn begleitenden Frau begangen worden ist, so»jetzt aufgeklärt sein. Wie gemeldet wird, ist der Ermordete derGeisteskranke Fritz Waldner aus Fürstenwalde a. d. Spree, der am18. Mai v. I. aus der Irrenanstalt Grafenberg entwichen ist, dieMörderin eine auS dem Rheinlande stammende Johanna Breitgaff.Der Aufenthalt der letzteren ist noch nicht ermittelt. Es wird mitder Möglichkeit gerechnet, daß die Mörderin nach Holland geflüchtetist, andererseits ist aber auch wahrscheinlich, daß sie sich noch imRheinlande aufhält und eine günstige Gelegenheit abwartet, umüber die Grenze zu kommen. Auf die Ergreifung der Mörderin isteine Belohnung von 1000 M. ausgesetzt worden. Auf dem Bahnhofin Luckau löste sie bei der Flucht am Nachmittag eine Fahrkortenach Berlin und ließ auf dem Bahnhof ein Päckchen zurück, in deinsich u. a. auch die Papiere deS Ermordeten befanden. Auf einerPostkarte, die den Poststernpel.Bahnpost Frankfurt a. M.—•Saar»brücken. Zug 308, 28. 8. 10." trägt, hat sie den Bahnhofsvorstandzu Lucka» ersucht, ihr das Päckchen postlagernd Frankfurt zu sendenund die Karte mit Helene Kullmann unterzeichnet. DaS Paket" Istin Frankfurt a. M. bisher nicht abgefordert worden. Daß I dieMörderin sich zuletzt in der Oberlausitz aufgehalten hat, geht daran»hervor, daß sie von dort aus noch einen Brief an ihre Mutter nachMülheim-Broich, Kreis Mülheim a. d. Ruhr, wo sie gebürtig ist.geschrieben hat._Brand des Oeynhausener KurtheaterS.Einer Meldung auS Oeynhausen zufolge ist gestern früh Beieinem Brande deS dorttgen Theaters der Theatersaal den Flammenzum Opfer gefallen, während eS gelang, die Bühne und den Bor-räum zu retten. Soweit bisher festgestellt werden konnte, ist da»Feuer im Obergeschoß eines zweistöckigen Rebengebäudes wahr«scheinlich durch Kurzschluß ausgebrochen. Für die diesjährige Saisonsoll ein provisorischer Theaterraum geschaffen werden. Da» ab»gebrannte Gebäude. daS in königlichem Besitz stand, ist etwa dreißigJahre alt._Der dreifache Raubmord in Genthin. Wie aus Genthin ge«meldet wird, siegt der zwölfjährige Stiefsohn deS AlthändlerS undftüheren Schneider, neisters Wöhe mit schweren Verletzungen imGenthiner Krankenhause danieder. Da das Gehirn bloßgelegt ist.wird der Knabe nach Ansicht der Aerzte wohl kaum mit dem Lebendavonkommen. Die Staatsanwaltschaft aus Magdeburg hat denTatbestand aufgenommen und auch einen Polizeihmld herangezogen.der jedoch keine Spur aufnehmen konnte. Als Täter kommen wahr-scheinlich Sachsengänger in Betracht, die bei Wöhe alte Kleiderkaufen wollten. Ein Kasten mit alten Uhren, die zum Verkaufstanden, ist unversehrt. Ueber den Umfang der geraubten Gegen-stünde konnte noch nicht» festgestellt werden.Unfall bei einer Lustballvulandung. Bei Hahndorf-Dannn landete.Osnabrücker Meldung zufolge, ein Luftballon aus Halle a. S., indessen Korbe sich drei Offiziere befanden. Einer derselben erlitt beibei der Landung einen Beinbruch.Gerüstkinsturz. Au» Beuthen(Oberschlefien) wird gemeldet:Bei einem Gerüsteinsturz auf dem Tecklenburgschacht verunglücktenfünf Maurer. Einer von ihnen war sofort tot. ein andererstarb auf dem Wege zum Krankenhause; die übrigen sind schwerverletzt.Der Hamburger Raubmörder verhaftet. Gestern nacht wurde.wie aus Hamburg gemeldet wird, der zwanzigjährige Gastwirts-gehilfe Paul Magnus verhaftet, der da» Geständnis ablegte, daß ermit einem Komplizen am Sonntag morgen den Mord an dem Uhr-macher Lessau in der Goernestraße verübt habe. Der Mörder hatrmr 11 M. und wertlose Uhrketten erbeutet. Sein Mitschuldigerkonnte noch nicht verhaftet werden.Einer späteren Meldung auS Hamburg zufolge wurde gesternnachmittag in Altona der 21 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter OttoBurghard verhastet, den nach Angabe des bereit» festgenommenenMörders Magnus die Hauptschuld an der Ermordung de» Uhr-macherS Lessau treffen soll.Abgestürzt! Wie auS München gemeldet wird, ist gestern nach«mittag 2 Uhr bei Flugversuchen auf dem Obertviesenfeld der Avia-tiker Dr. Alberti bei heftiger westlicher Windströinung, die seinenApparat von der Seite faßte, mit seinem Apparat aus einer Höhevon acht Metern abgestürzt. Der sinke Flügel des AeroplanS wurdezertrümmert. Der Aviatiker erlitt eine nicht unbedeutende Vor«letzung am Auge.Ein schwerer Bauunfall ereignete sich in München im Neu-bau des Verkehrsministeriums an der Arnulfstraße.Dort brach eine über eine Laufgrube führende hölzerne Laufbrücke,auf der mehrere Rollwagen standen, zusammen. Von acht Erb»arb eitern, die sich in der Grube befanden, wurden von denherabstürzenden Rollwagen einer schwer, drei leicht ver»letzt.Eine blutige Schlägerei. Nach einer Meldung aus Münchengeriet rn einer Gastwirtschaft zu Altötting der Hausicrersohn Bräu»Häuser und der Tagelöhner Eineder in Streit. Dabei wurde Bräu»Häuser so schwer durch Mefferstiche verletzt, daß er öald daraufstarb.