Gewerkschaftlichen.
Das Reichsamt des Innern als Vermittler im Baugewerbe.
Den widersprechenden Meldungen der bürgerlichen Bresse gegenüber können wir aus unterrichteter Quelle melden, daß das Reich, samt des Innern an die Zentralvorstände der vier bei den bevorstehenden Kämpfen in Betracht kommenden Bauarbeiterorganisationen eine Einladung zu einer Sigung gerichtet hat. Diese Sigung wird am Freitag, vormittag 10 Uhr, stattfinden. Ihr Zweck ist, eine Bermittelung zwischen den streikenden Parteien zu versuchen.
In München proklamieren die Unternehmer bereits den Krieg. Der Verband der Arbeitgeber für das Baugewerbe in München und Umgebung verschickt an seine Mitglieder ein Zirkular, in dem erklärt wird, daß die Schließung der Geschäfte am 15. April unvermeidlich sei; die Arbeitgeber werden ersucht, sich auf den Kriegszustand vorzubereiten.
Ein Vertreter der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft wird| Gelertschaftskommission Ser belgischen Arbeiterpartei berzeichnet Heute nachmittag hier eintreffen, um sich bei den Arbeitern sweds am Schluffe des Jahres 1908 noch 106 521 angeschlossene Gewert Einstellung über ihre Fertigkeiten zu unterrichten.
Sämtliche gekündigten Arbeiter haben sich von 2 Uhr ab bereit zu halten. Vorstellung erfolgt gewerksweise im Sigungszimmer. Spandau , 7. April 1910.
gez. Kähler, Oberst und Direktor.
schaftsmitglieder, gegen 138 763 am Schluß des Vorjahres. Echwere Opfer erforderte die ungeheuere Arbeitslosigkeit. Trotz dieser An forderungen haben sich die Finanzen infolge der Beitragserhöhung wie auch der langsam sich durchringenden Zentralisation bedeutend gebeffert. Das Verbandsvermögen berug pro Mitglied am Ende des Jahres 1908( in Klammern der durchschnittliche monatliche Beitrag): Nahrungsmittelindustrie 7,31( 0,85) Fr., Baugewerbe 4,57( 1,48) Fr., Holzindustrie 19,58( 1,36) Fr., Wagenbau 21,83 ( 2,57) Fr., Schuhindustrie 7,65( 1,40) Fr., Saute-, Leder- und Handbau 44,44( 1,69) Fr., gemischte Berufe 3,29( 1,10) Fr., Stein schuhindustrie 15,04( 1,52) Fr., Metallindustrie 7,62( 2,05) Fr., BergWir erlauben uns hiermit öffentlich anzufragen: Gehört es zu Tabatindustrie 7,17( 2,91) Fr., Textilindustrie 20,72( 2,03) r., industrie 21,51( 1,03) Fr., Buchdruckgewerbe 34,34( 2,04) Fr., den Aufgaben der Staatsbetriebe, der A. E. G. derartige Raus- Transportgetverbe 21,52( 1,60) Fr., Glasindustrie 4,12( 1,40) Fr., reißerdienste zu leisten? Erfolgt für diese besondere Tätigkeit be Bekleidungsindustrie 55,91( 2,60) Fr. fondere Honorierung oder geht es auf allgemeines Konto? Um Antwort wird gebeten!
Den Arbeitern ist nicht nur verschwiegen worden, daß fie als Arbeitswillige ihren streifenden Kollegen in der A. E. G. in den Rüden fallen sollten, es ist ihnen sogar der Wahrheit zuwider gesagt worden, es sei fein Streif.
Verfammlungen.
Unsere Kollegen in den Betrieben der Heeresverwaltung er suchen wir dringend: 2aßt Euch nicht zum Streifbruch In den Kreisen der Berliner Unternehmer scheint die das ist zum Verrat berleiten! Wenn Ihr die Staats- Berliner Neichstagswahlkreis einberufene öffentliche Ber Eine vom sozialdemokratischen Wahlverein für den vierten Stimmung für ein scharfmacherisches Draufgehen nicht be- betriebe verläßt, fönnt Ihr wieder offen Euere wahre Gesinnung fam m I ung im Konzerthaus" Sanssouci ", die am Dienstag fonders groß zu sein. Andererseits wird aber auch wieder bekunden. Zeigt den Herren, die Euch verleiten wollen Arbeits- den großen Saal bis zum letzten Plak füllte, hörte einen Vortrag versucht, Stimmung zu machen für die Annahme der Unter- willigendienste zu verrichten, daß die Tätigkeit in den Staatsbetrieben des Genoffsen Adolf Soffmann über: ft Religion nehmerforderungen, unter Hinweis darauf, daß die Situation Euch nicht zu Mameluden gemacht hat. Uebt Solidarität! Ihr werdet Brivatsache?" Man brauche nur, führte Redner aus, fich für die Arbeiter diesmal besonders ungünstig sein soll. Die sie bald genug von anderen Kollegen fordern müssen. den Etat der preußischen Duma ansehen, um darüber klar zu sein, Absicht ist nur zu durchsichtig. In der Morgenpost" nimmt Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin . daß Religion nichts weniger als Privatsache sei. Sie würde als ein Unternehmer das Wort. Er glaubt, daß die Donnerstag Staatssache, als Herrschaftssache betrachtet. Troß des ewigen in Berlin stattfindende Vorstandsfizung des deutschen Bau- Die Konjunktur im Bugerberuf wird veranschaulicht durch die Defizits und der wachsenden Staatsschulden stehe der Stultusetat arbeitgeberbundes die allgemeine Aussperrung Ergebnisse einer am 22. März vorgenommenen Bautenkontrolle, soweit es sich um Ausgaben für die Kirche handele. Anders liege in gar feinem Verhältnis zu der sonst gepriesenen Sparsamkeit, nicht dekretieren werde, insbesondere aus Rüdsicht welche am Mittwoch in einer Bersammlung der Bußersektion des es bei den Ausgaben für Kulturgwede. Redner belegt das mit auf die Sonderverhältnisse in Hamburg und Berlin . In Maurerverbandes bekanntgegeben wurde. Am Tage der Kontrolle Biffern des Etats und zeigt, daß die Ausgaben für die evangelische Berlin sei eine Einigung mit den Arbeitern möglich, aber arbeiteten auf 258 Bauten 2589 Buzer, davon 1113 außen und 1276 Kirche und Geistlichkeit mit einem Ruck um das Elffache( von nur auf der Basis eines auf drei Jahre abgeschlossenes Tarifes. 2 Wochen, auf 82 Bauten 3 Wochen, auf 64 Bauten 4 Wochen, auf die katholische Kirche und Geistlichkeit um das Sechsfache( von innen. Die Arbeit dauert auf 72 Bauten 1 Woche, auf 108 Bauten 2090 000 m. rund auf 23 350 000. rund) und die Ausgaben für Auf kürzere Perioden könnten sich die Arbeitgeber nicht ein- 39 Bauten 5 Wochen, auf 21 Bauten 6 Wochen, auf 11 Bauten 1 300 000 M. rund auf 7409 000 m. rund) in die Höhe geschnellt laffen. Die Situation sei für die Arbeiter jetzt viel schlechter länger als 6 Wochen. Außerdem wurden 315 Rohbauten ermittelt, feien. Dagegen seien die Ausgaben für Schulen, Blinden, Waisen als vor drei Jahren. Damals habe man eine zehnprozentige die zum Bußen fertig sind und zwar kann die Arbeit begonnen anstalten und ähnliche Anstalten noch nicht um ein Fünftel gestiegen. Lohnerhöhung schon zugesagt, heute liege die Bautätigkeit werden auf 62 Bauten in 1 Woche, auf 74 Bauten in 2 Wochen, auf Wo folle man denn auch anders sparen, als bei den Kulturausgaben! faft ganz danieder, und es könnte höchstens in eine staffel- 63 Bauten in 3 Wochen, auf 51 Bauten in 4 Wochen, auf 23 Bauten Das sei der Standpunkt auch der preußischen Duma. Als Beweis förmige Lohnerhöhung für die nächsten Jahre gewilligt in 5 Wochen, auf 42 Bauten in 6 Wochen. Ferner sind 62 Bauten dafür, daß die Religion zur Herrschaftssache, ja zur Geschäftssache vorhanden, die erst gerichtet worden sind. Die Arbeitsgelegenheit geworden sei, berlas Genosse Hoffmann den Bettelbrief eines Natürlich versuchen sich die Oberscharfmacher bei dieser fann nach diesem Ergebnis als eine recht günstige angesehen Kirchenvorstandes mit dem Herrn Pfarrer an der Spitze, in dent Natürlich versuchen sich die Oberscharfmacher bei dieser werden. Die Verhältnisse haben sich aber seit dem 22. März noch die Forderung nach Geld den Besitzenden schmackhaft zu machen Situation wieder im Schleifsteindrehen. Für sie ist es ja günstiger gestellt, denn, wie der Vorsitzende Neumann mitteilte, versucht wird durch die Worte, daß die Erhaltung der Religion im undenkbar, daß die Regierung bermittelnd eingreifen wird. ist zurzeit die Nachfrage nach Bubern so start, daß der Arbeits- Interesse eines jeden Besitzenden liege. Die Religion sei also In einem Leitartikel:" Die Machtprobe im Baugewerbe" nachweis den Bedarf nicht ganz deden konnte. Von den sonstigen tatsächlich nicht Privatsache. Das werde auch nicht, wie Gegner falfuliert die Bost" heraus, daß es die 22 000 Unternehmer Ergebnissen der Bautenkontrolle ist noch zu erwähnen, daß nur auf oft behaupteten, von der Sozialdemokratie gesagt. Sondern die länger im Kampfe aushalten werden, als die 400 000 Arbeiter. 105 Bauten gute Baubuden vorhanden waren. Auf 115 Bauten Sozialdemokratie to ünsche und fordere nur in ihrem ProBei der hierzu angestellten. Rechnung läßt das Scharfmacher- waren sie mangelhaft. Von den bei der Kontrolle ermittelten gramm von der heutigen Gesellschaft die Gra organ bereits die vorhandenen gewaltigen Summen für 2589 Buzern gehören 1792 dem Maurerverband, 167 anderen Orklärung der Religion zur Privatsache, im Gegensatz zum be Unterstügungszwecke auffliegen. Ihre Wut über die Einigkeit| ganisationen und 568 feiner Organisation an.
werden.
der Arbeiter kommt in einer Schimpferei über die Christlichen zum Ausdruck. Die" Post" wendet sich dann gegen eine Vermittelung der Regierung, die gar keine Ursache habe, die Geschäfte der Sozialdemokratie zu besorgen. Und dann fagt fie:
Den übermütigsten aller organisierten Arbeiter wird mit gebührender Entschiedenheit entgegengetreten werden, und sollte der äußerste Fall eintreten, daß die Arbeitgeber im Baugewerbe allein den Kampf nicht mehr durchhalten könnten, dann wird ihnen voraussichtlich von anderen Arbeitgeberorganisationen Hilfe geleistet werden. Es handelt sich um das Ansehen der gesamten deutschen Arbeitgeberschaft."
Auch die ihr verhaßten Kathedersozialisten bekommen ihr Teil ab. Ihnen foll angesichts der entschlossenen Haltung der Arbeitgeber das Herz in die Hofen gefallen sein und sie schreien jest ängstlich nach der Regierung. Daß in diesem Artikel auch eine Gemeinheit gegen die Arbeiter enthalten ist, versteht sich am Rande. Es heißt da:
Deutfches Reich.
Streiks in Baumschulbetrieben.
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stehenden Zustand. Redner beleuchtete dann unter häufigen Bei fallsäußerungen der Versammelten in seiner satirischen Weise den Gewissenszwang, den Aberglauben und die Bigotterie, die heute herrschen. Er schloß: Wir wünschen, daß die Religion zur Privats Die Gehilfen und Arbeiter der Baumschulgärtnereien waren fache werde, zur Sache jedes einzelnen, daß der Mißbrauch der bisher unter allen Gärtnerbranchen noch am wenigsten der gewerk. Religion ausgeschlossen werde und wirkliche Gewissensfreiheit zur schaftlichen Organisation zugänglich. Das hat aber nicht gehindert, Geltung tomme. Aber wir berlangten auch das Recht einer ge daß sie an mehreren Pläzen denn noch schon mehrmals in Streit sicherten Eristenz und gleiches politisches Recht. Wir wollen poligetreten sind. Es waren immer wilde Streiks. Die miserablen tisch nicht als minderwertig angesehen werden. Keine Ruhe, bis Lohnverhältnisse drängten da jedesmal in der Hochkonjunktur des wir in Preußen die Rechte erlangt haben, die wir fordern! Unsere Jahres zur plötzlichen Katastrophe. Der Allgemeine Deutsche Feinde muß zermalmen der Geist der Zeit, den sie empört!( Stür Gärtnerverein sprang den Ausständigen immer hlifreich zur Seite, mischer Beifall.) Der Vorsißende empfahl dann den Anschluß und so gelang es auch in fast jedem Falle, wenigstens etwas heraus an die Organisation, die die Kämpfe führe gegen die geschilderten zuholen. Auch das gegenwärtige Frühjahr hat schon wieder zwei Mißstände und zur Erreichung gleicher Rechte. Nach furzer Dis folcher Ausbrüche gezeitigt. Der erste spielte sich in dem Großbaum- fussion im Sinne des Referenten und einem begeisternden Schlußschulbetrieb von 2. Späth in Baumschulenweg bei Berlin ab. wort Hoffmanns sprach noch eine Genossin zu den zahlreich ver tretenen Frauen. Sier sind die Arbeiter schon seit einigen Jahren bestrebt, die elfstündige Arbeitszeit auf eine zehnstündige herabzusehen. Da entsprechende Vorstellungen bei der Firma fruchtlos blieben, so verlegten sich die Arbeiter zunächst auf die passive Resistenz, fie gingen nach zehnitündiger Arbeitszeit einfach nach Hause. Da aber die Gefahr bestand, daß nach einem energischen Eingriff von seiten der Firma die Mehrzahl abschnappen könnte, so beschloß man den Ausstand. Bon 150, die sich dafür erklärt hatten, folgten indes nur 30 dem Beschlusse. Damit war der Streik mißglüdt. Die Hälfte der Streitenden stellte die Firma wieder ein, die anderen, die Hezer" wurden gemaßregelt. Der Streifbeschluß war von Unorganisierten gefaßt worden. Der Organisation fielen nur die Opfer zu. Aehnlich vollzog sich ein Ausstand in Toltewiß bei Dresden . Dort legten bei der Firma Paul Hauber sämtliche 36 Gehilfen die Arbeit nieder. Der Streif ist ergebnislos verlaufen, und die Firma stellt die Streifenden nicht wieder ein. Auch hier muß die Organisation helfend eingreifen und den mittellosen Gehilfen zu neuen Stellungen verhelfen.
" Die Gewerkschaftstassen, an die ungeheure Unterstützungsansprüche wöchentlich gegen 5 Millionen gestellt werden dürften, werden diesen Anforderungen nicht lange gerecht werden. Allerdings pflegt ja die Sozialdemokratie die fähigsten ihrer Simulanten an die Krankenkassen abzukommandieren, um so die Gewerkschaftskassen etwas zu erleichtern. Aber weder mit dieſem noch mit anderen Mitteln werden sie etwas anderes Tun wir es zu den übrigen. Die überschäumende Wut dieser Schleifsteindreher wird schon noch besänftigt werden. Auf einen ähnlichen Ton ist ein Artikel der Kölnischen Beitung" gestimmt. In ihm werden die von Bömelburg verführten Arbeiter bemitleidet. Auch sie berechnet, daß die 8-9 Millionen Streifgelder bald werden verbraucht sein. Wenn bei dem Streit Mäßigung geübt worden sei, so wäre das von den Unternehmern geschehen. Die Arbeiter müßten Tapezierergehilfen die Arbeit eingestellt, nachdem die Berhandlungen Streit der Tapezierer in Görlik. In Görliz haben die fich mäßigen, wenn sie nicht den Schaden tragen wollten. Doch mit den Arbeitgebern wegen Abschluß eines Tarifes fich zerschlagen berlangt die Kölnische schließlich eine Vermittelung der Unter- hatten. Die Jnnung bat beschlossen, daß diejenigen Meister eine nehmer. Im übrigen mögen die Warner fich trösten: Bange Strafe von 20 M. zu zahlen haben, die die aufgestellten Forde machen gilt nicht, auch bei den Bauarbeitern nicht. rungen der Gehilfen durch Unterschrift anerkennen. Die Tapezierer Dagegen bringt die Frankfurter Zeitung " einen sehr gehilfen in anderen Orten werden ersucht, Görlig bis auf weiteres objektiv gehaltenen Artikel, der an die Vernunft der Unter- streng zu meiden. nehmer appelliert und das Vertragsmuster des Arbeitgeber- Die Transportarbeiter in Hirschberg fegten nach 32 tägigem verbandes in seinen einzelnen Positionen zerzauft und nach- Strei! eine allgemeine Erhöhung des Lohnes durch. weist, daß es für die Arbeiter unannehmbar ist. Treffend heißt es in dem Artikel, in dem auch eine Vermittelung der Regierung verlangt wird, u. a.:
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Erfolgreicher Töpferstreik in Liegnik.
Der Streit der Töpfer in Liegnis ist beendet. Die Arbeiter, 10 Broz. Lohnaufschlag auf den mußten, da
Deutscher Transportarbeiterverband. Zu einer außerordent lichen Generalversammlung waren die Mitglieder aus allen Branchen und Distrikten am Donnerstagabend nach Frehers Festfälen, Koppenstraße, eingeladen. Der Zusammenschluß der Ver bände der Hafenarbeiter, der Seemännischen Arbeiter und der Transportarbeiter stand als erster Punkt der Tagesordnung zur Beratung. Werner referierte. Er erinnerte daran, daß schon 1905 ein Kartellvertrag mit den Hafenarbeitern und Arbeitern ver wandter Berufe abgeschlossen wurde, der als Vorläufer des jeßigen Zusammenschlusses zu betrachten ist. Im vorigen Jahre erwartete man vom Verbandstage in München , daß er die Einheitlichkeit in der Organisation, soweit noch die Transportarbeiter auf dem Wasser und in den Häfen in Frage kommen, besiegeln werde, aber es ent widelten sich Uneinigkeiten, und neue Verhandlungen mußten ein geleitet werden, die auch Erfolg hatten, so daß am 1. Juli d. J, der Busammenschluß perfekt werden wird. Die Vereinigung erfolgte auf der Grundlage des Statuts des Deutschen Transportarbeiter verbandes, von geringfügigen Aenderungen abgesehen. Das Publi Beiträge sollen aber für die Mitglieder des Deutschen Transporttationsorgan der Seeleute soll bestehen bleiben, dagegen wird das der Hafenarbeiter mit dem„ Courier" verschmolzen werden. Die arbeiterverbandes eine Erhöhung um 10 Bf. erfahren, also 50, 45 und 40 Pf. betragen. Darüber entspann sich in der Versammlung eine längere Diskussion; der Erhöhung wurde schließlich zugestimmt. Dagegen wurde die gleichfalls vorgeschlagene Erhöhung der Ein trittsgelder abgelehnt. Nachdem noch einige Anträge für den außerordentlichen Verbandstag, der im Mai in Hamburg stattfinden foll, erledigt waren, stellte die Versammlung 50 Kandidaten auf zur Wahl von 25 Delegierten zu dem Verbandstag.
Ein Mitglied, Ernst Welzin, der Spikeldienste verrichtet hat, wurde ausgeschloffen. Sein Bildnis ist im Straßenbahner" ber öffentlicht worden.
„ Aber wenn überhaupt verhandelt werden soll, dann muß bieten, die unternehmes nur ganz winzige Erhöhungen, an- Letzte Nachrichten und Depeschen.
doch immerhin die Bahn frei sein, und es darf nicht von vorn herein durch Beschlüsse über diese Kardinalpunkte die Ver- boten, die sie noch obendrein durch Abzüge auf andere Positionen handlungsmöglichkeit völlig eingeschränkt sein. Und so zeigt des Affordtarifs zu kompensieren fuchten, zur Durchführung ihrer sich denn auch hier wieder, daß der Arbeitgeberbund die ganze Forderungen zum Streit greifen. Durch Eingreifen beider Sache gar nicht auf Verhandlung und Verständigung angelegt Organisationsleitungen ist nunmehr am 6. April eine Einigung ern einer von über 2000 Maurern, 3immerern und Bauhat. Es soll gekämpft werden, die Gewerkschaften sollen Siebe folgt. Es wurde eine fofortige allgemeine Lohnerhöhung von bekommen, damit sie einfähen, daß sie die Schwächeren seien. 5 Broz., nach Ablauf eines Jahres weitere 4 Proz. auf den Gesamt tarif erreicht. Außerdem wurden noch verschiedene besondere Bofitionen des Affordtarifes aufgebessert.
Das ist der Kern der Sache.
Wer die Verhandlungen der Gewerkschaften gelesen hat, wird nicht bestreiten können, daß sie einen guten Eindruck machen und der Wunsch nach Frieden darin offen zum Ausdruck fam. Ausdrücklich ist auch gesagt worden, daß die Gewerkschaften, wenn dritte Personen an sie zur Vermittelung heranträten, unter annehmbaren Bedingungen für Unterhandlungen immer zu haben seien.
Es muß aber von allem Anfang an beachtet werden, daß dies ein Kampf sein wird, den der Arbeitgeberbund gewollt hat, den er provoziert hat, um den Gewerkschaften einen empfindlichen, wenn möglich einen vernichtenden Schlag zu versehen. Das ist der entscheidende Gesichtspunkt für die Beurteilung der ganzen Sache; es ist der Gesichtspunkt, unter dem sich die öffentliche Meinung, wenn sie gerecht sein will, zu dem Kampfe stellen muß. Wie es aber auch kommen mag, die Oeffentlichkeit wird wissen, wer ihn heraufbeschworen hat."
So und nicht anders ist die Situation von jedem rechtlich benkenden Menschen zu betrachten, selbst wenn er nicht zu den um ihr Arbeiterrecht kämpfenden Bauarbeitern gehört.
Wie die königlichen Betriebe in Spandau Arbeitswillige vermitteln.
In den Spandauer Betrieben der Herresverwaltung ist am 7 b. M. folgende Bekanntmachung angeschlagen:
Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.:
Sklavengesinuung.
Bekanntlich ist jüngst in der Kulmbacher Spinnerei, die unter der Direktion des ber- ühmten Direktors Hornschuch steht, ein Streit der Spinnereiarbeiter ausgebrochen. 60 Wann blieben als Arbeitswillige stehen. Von dem mannhaften Charakter dieser nüßlichen Elemente gibt ein Inserat Kenntnis, das dieser Tage in einem bürgerlichen Blatte zu lesen war und das wie folgt lautet: Deffentlicher Dank.
Wir fühlen uns verpflichtet, unserem geehrten Herrn Dis rettor Hornschuch für die an dem Geschäft treugebliebenen Ar beiter heute ausbezahlte Gratifitation von 600.( 60 Arbeiter je 10 M.) fotvie für die volle Sonntagsentlohnung, die durch Still. stand der Fabrit infolge Ausstandes eines Teiles der Arbeiter zum Ausfall gekommen wäre, unseren herzinnigsten Dant
hiermit zum öffentlichen Ausdruck zu bringen.
Diese Leute werden wohl auch ihrem verehrten Herrn Direktor noch herzinnigft" danken, wenn sie nach dem Zuckerbrot wieder die Peitsche bekommen.
Husland.
Die Bewegung im Baugewerbe. Magdeburg , 7. April. ( Privatdepesche des Vorwärts".) arbeitern besuchten Versammlung erstatteten die Delegierten Bericht über die Verbandstage in Berlin . Die Ver sammlung nahm einstimmig eine Resolution an, in der die Beschlüsse der Verbandstage rückhaltlos gutgeheißen und den Leitungen der Organisationen uneingeschränktes Ver trauen für ihre Maßnahmen ausgesprochen wurde.
Sympathiestreik in Bona.
geschriebenen Seeleute erfahren, hat das Syndikat der eingeMarseille, 7. April. ( W. T. B.) Wie die streitenden einfchriebenen Seeleute und Dodarbeiter in Bona den Sympathicstreit beschlossen.
Streifbrecher an der Arbeit.
Marseille , 7. April. ( W. Z. B.) Heute nachmittag sind vier Paketdampfer mit vollständiger(!) Besatzung beziehungsweise mit einer aus eingeschriebenen Seeleuten und Marinesoldaten zusammengesetten Besatzung nach Algier und Australien in See gegangen.
Duellunfug.
Baris, 7. April. ( W. T. B.) Aus Algier wird gemeldet: Zwei Kammerkandidaten, der Generalrat Hoube und Die belgische Gewerkschaftsbewegung im Jahre 1908. der Bürgermeister von Orleansville Robert, duellierten sich auf Das Krisenjahr 1908 hat auch der belgischen Gewerkschaftz. Bistolen infolge eines 3wistes während der Wahlbewegung. bewegung schwere Verluste gebracht. Der offizielle Bericht der Robert wurde getötet. Th.Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW, Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltung85L