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wolle.

in dem Verträge nicht mehr bor. Vor allem hoffen wir, daß die bert, Herr Niehoff, aber verstößt nach wie vor in dieser Weise fünf Sibungen beraten. Der Wirtschaftsplan" des landwirtschaft. Vorlage der erste Schritt nach der Richtung hin sein wird, unsere gegen die Gewerbeordnung. Hier haben Sie auch eine Gelegenheit, lichen Direktors Schröder hat lebhafte Befürwortung und noch leb Grenzen auszudehnen.( Beifall.) die Antialkoholbewegung zu fördern; machen Sie davon Gebrauch! haftere Anfeindung erfahren, die die hißige Debatte um das Stadtv. Borgmann( Soz.): Wenn man Herrn Dove hört, wird Wird unser Antrag angenommen, so sind wir nicht abgeneigt, der Sägewerk und seine Erweiterung bei der Statberatung wieder­man an das Dichterwort erinnert: Vor Tische las man's Vorlage zuzustimmen. Aber wir müssen dabei bleiben, daß es sich spiegelte. Schließlich ist alles in der Vorlage Geforderte lediglich anders." Ich denke dabei an die Schönhauser Allee, wo man hier nur um ein Uebergangsstadium zur Berstadtlichung handeln mit Ausnahme der 43 000 M. für Erweiterung des Sägewerks in den Bewohnern einfach eine bestehende Anlage wegnimmt, während fann. Wir beantragen ferner, daß wenigstens nach Ablauf der Hobrechtsfelde  , Herstellung einer Holztrockenanlage und Aufstellung hier, wo es sich um den Südwesten handelt, ganz anders vorges Verträge die Kommunalisierung vom Magistrat so schnell wie von Tischlereimaschinen" bewilligt worden. Auch die Ablehnung der gangen werden soll. Wenn man das Projekt annehmen soll, muß möglich durchgeführt werden soll. 43 000 M. erfolgte nur mit 6 gegen 6 Stimmen, wobei der Bor man sich doch auch finanziell über seine Tragweite klar sein. Stadtv. Rettig( A. 2.) empfiehlt die Vorlage zur Annahme, sißende den Ausschlag gab. Das ist hier aber nicht der Fall, denn ein Plan für die Anlegung durch die die Stadt 200 000 m. gewinne. Redner richtet an den Referent des Ausschusses ist Stadtv. Deutsch  ( soz.- fortschr.). des Parts selbst ist uns nicht mitgeteilt. Ich behaupte, es werden Magiftrat die Frage, ob er nicht endlich dem Unwesen der sozial- Stadtv. Goeroldt( Fr. Fr.) begründet einen Antrag, die Be­dafür noch etwa Millionen erforderlich sein, und das ist doch demokratischen Stadtverordneten steuern werde.( Große Un- ratung der Vorlage zu vertagen, bis die Versammlung vom für die Steuerzahler nicht gleichgültig. Die Frage der Erwerbung ruhe und Erregung bei den Sozialdemokraten; andauernde Magistrat eingehenden Aufschluß über die Pläne des Magistrats des Tempelhofer   Feldes ist seinerzeit durch unseren Bürgermeister 8 wischenrufe), die in Arbeiterversammlungen tagtäglich An- bezw. des Güterdirektors erhalten hat. Die Pläne des letzteren be= angeregt worden. Damals hat der Provinzialausschuß die Ein- griffe gegen die Stadtverwaltung richteten, wie auch der Vor- deuteten eine Gesamtausgabe von 20 Millionen. Man habe alle gemeindung in Erörterung genommen und der frühere Oberpräsi- wärs" täglich die städtischen Anstalten, insbesondere die Kranken- Ursache, den Gesamtplan fennen zu lernen. bent von Trott zu Solz erklärte damals, die Regierung dente gar häuser, verunglimpfe. Die Begründung eines Kartells stadt. Stadtrat Marggraff: Die Vorlage dieses Jahres hat eigentlich nicht daran, das Tempelhofer Feld nach Berlin   eingemeinden zu getreuer Arbeiter würde mit Freuden zu begrüßen sein. Die nichts Neues gebracht, sondern lediglich einen Ausbau der im vorigen laffen. Bei einem solchen Widerstand gegen die Bestrebungen Politik der Sozialdemokraten sei keine Sozial-, sondern eine Jahre erfolgten Bewilligungen. Die Stadt soll ihre Güter und Berlins   geht doch das Ansinnen, dort den Spekulanten mit einem Standalpolitik.( Wachsender Lärm.) Dies sei Terrorismus der ihre Produkte möglichst so verwenden, daß ihre Bedürfnisse aus ihren nicht zu Berlin   gehörigen Gelände auf Kosten Berlins   eine Sozialdemokratie genug. Der Magistrat solle den Vorwärts" aus Betrieben gedeckt werden können. Immer neue Betriebe zu schaffen, große Bartanlage zu schaffen, entschieden zu weit. Wir können den städtischen Betrieben und Anstalten hinausweisen. ist nicht die Aufgabe der Kanalisationsdeputation. Das will auch nur zustimmen, wenn uns ganz bestimmte Erklärungen abgegeben Stadtv. Ewald fragt den Vorsteher, ob er die Aeußerung von der Magistrat nicht; aber für ewige Zeiten irgendeinen Betrieb aus­werden können, daß nicht derart den Spekulationen der Provinzial- dem Unwesen der sozialdemokratischen Stadtverordneten durchlassen zuschließen, kann auch der Magistrat nicht versprechen. Eine Zurück­berwaltung ein ganz unberechtigter Vorteil zugeschanzt wird. Er­stellung der Anlagen würde uns direkt schädigen. halten wir feine bessere Aufklärung, so müssen wir mindestens Aus­Vorsteher: Darüber, ob Mitglieder der Versammlung in Ar- Stadtv. Borgmann spricht gegen die Vertagung. Die Frage schußberatung verlangen, denn wir müssen uns über die Verhält- beiterversammlungen gehen dürfen, brauchen wir uns wohl nicht sei fpruchreif. Die Gründe der Gegner wurzelten in der Ab­nisse gründlich informieren können. zu streiten. neigung dagegen, die Verwaltung der Rieselgüter mit den Hilfs. Stadtv. Kyllmann( Fr. Fr.): Wir haben doch zur Genüge ge= Stadtv. Dr. Nosenfeld: Die Stadt darf nicht nur darauf sehen, mitteln auszustatten, wie sie die anderen städtischen Verwaltungen hört, weshalb es notwendig ist, heute schon ein glattes Ja oder Nein Geld zu sparen, sondern sie muß auch prüfen, wie es gespart wird. längst befäßen. Unter den beantragten Anlagen und Arbeiten zu sagen. Meine Freunde werden die Vorlage glatt annehmen. Hier wird es dadurch gespart, daß die Arbeiter übermäßig aus- feien eine Reihe unaufschiebbar. Die jebige Unterbringung Daß kein Plan vorgelegt ist, zeugt nur für das diplomatische Ge- gebeutet werden.( Widerspruch der Mehrheit.) Das sind durchaus des Viehes in Buch sei absolut nicht länger haltbar; für die Ar­schick, womit die Angelegenheit bis jest behandelt worden ist, denn Wahrheiten.  ( Stürmische Rufe: Nein!) Ja, warum haben Sie beitskräfte müsse Wohngelegenheit geschaffen werden. im Hintergrunde der Vorlage steht doch die Möglichkeit, auf die Er- sich denn im Ausschuß dazu still verhalten? Die zu lange Arbeits- Eine Fleischerei und eine Wurstfabrik sei für die Stadt nichts werbung des westlichen Teils des Tempelhofer   Feldes zurückzu- zeit und die zu geringen Löhne hat man nicht bestreiten können; eu es; das Moabiter Krankenhaus und andere städtische An­Stadtv. Dove: Daß die Schönhauser Allee nochmals auferstehen zu verden.( Buruf: Etatsausschuß!) Da ist darüber nicht ber- tätigkeit durch eine solche Bertagung zu unterbinden, habe die Ver­icht kommen Sie damit, weil es anfängt, Ihnen unbequem ftalten befäßen sie bereits. Die Durchführung der Verwaltungs­würde, hatte ich nicht erwartet. Es liegt hier fein richtiges handelt worden, sondern in dem Sonderausschuß, in dem ich ge- sammlung kein Recht; es bedeute das eine schwere Schädigung der Moment vor. Ich finde in der heutigen Ausführung des Kollegen fessen habe. Verwaltung, der Anstaltsinsassen und der Arbeiter. Borgmann eine gewisse Engherzigkeit. Immerhin hat Herr Borg­Der Vorredner forderte den Magistrat auf, einzuschreiten gegen mann sich heute auch der Steuerzahler angenommen. Bürgermeister Dr. Reide: Es ist nicht richtig, von schwebenden das Unwesen der sozialdemokratischen Stadtverordneten", die sich um die Verhältnisse der Arbeiter kümmern und in die Versamm­Berhandlungen zu viel zu sprechen. Vielleicht genügt es Herrn Borgmann, wenn ich erkläre, wir sind in der Richtung seiner lungen gehen. Wir halten es für ein Unwesen, wenn es Stadtver­ordnete gibt, die nicht in solche Versammlungen gehen; wir halten es für die Pflicht der Stadtverordneten, aus eigener Anschauung darüber ein Bild zu gewinnen. Ich habe lediglich meine Pflicht erfüllt, als ich in die Gastwirtschaft ging, wo der Lohn ausgezahlt wurde, und aus demselben Grunde ist der Kollege Manasse in die Arbeiterversammlung am letzten Montag gegangen. Auch ohne die Sozialdemokratie können die Interessen der Arbeiter hier genügend vertreten werden, meint Herr Rettig.

tommen.

Wünsche tätig.

Stadtv. Borgmann: Wir haben schon des öfteren an die Steuer­zahler gedacht, öfter als sie( lebhafter Widerspruch); in dieser Be­ziehung lassen wir uns von Ihnen nicht den leisesten Vorwurf machen( Gelächter). Ich habe darauf hingewiesen, daß es für die Spekulanten, die das Tempelhofer Feld ausbeuten wollen, ein außerordentlicher Nuken ist, wenn der Vittoriapark derart aus. gebaut wird, also die Stadt Berlin   für diese Spekulanten den Wert des anstoßenden Terrains in die Höhe treibt. Das Kriegsministe­rium geht doch damit um, diesen Teil des Feldes zur Bebauung zu verkaufen, also der Bauspekulation auszuliefern. Seinerzeit hat Schöneberg   für die Erwerbung des Botanischen Gartens einen Bei­trag zu liefern abgelehnt. Ebenso liegt es doch hier, wo nun Berlin   den Junterinteressen entgegenkommen will, die auch bei der Bebauung des Tempelhofer   Feldes auf ihre Rechnung tommen

wollen.

Stadtv. Ladewig( N. 2.): Wir werden die Vorlage ohne Aus­schußberatung annehmen. Stadtv. Caffel( A. L.): Bauspekulanten und Junker wollen auch wir nicht begünstigen. Vom Preise können wir nichts mehr herunter. handeln; darum wollen wir mit der Vorlage reinen Tisch machen. Auch ich bedaure die Erklärung des früheren Oberpräsidenten und jebigen Kultusministers; wenn wir aber die Vorlage ablehnen, ver­scherzen wir überhaupt jede Aussicht, auf das Schicksal des Tempel­hofer Feldes Einfluß zu gewinnen.

Wer vertritt denn hier die Interessen der Arbeiter? ( Stürmische Zurufe: Wir alle!) Ich habe immer gefunden, daß, wenn jemand hier über die ungünstigen Arbeitsverhältnisse sprach, es immer ein Sozialdemokrat war. Gerade in der vorliegenden Angelegenheit haben wir allein die Erörterung dieser Frage be­trieben. Ich hoffe, der Magistrat wird die Erklärung des Kollegen Rettig in den Papierkorb werfen, wo sie sicherlich am besten aufgehoben ist.

Damit fordert ja Serr Rettig den Magistrat zum Terroris Der Magistrat foll gegen den Vorwärts" einschreiten. mus auf, den er den Sozialdemokraten vorwirft. Eine Rüge haben feine Aeußerungen nicht erhalten; sie sind aber so haltlos, daß es sich

Stadtb. Caffel hält den Antrag für geschäftsordnungsmäßig unzulässig. Weitere Meldungen zur Geschäftsordnung läßt der Vorsteher

nicht zu.

Der Vertagungsantrag wird angenommen. Stadtv. Borgmann protestiert dagegen, daß ihm das Wort zur Geschäftsordnung verweigert worden sei, da er die Beschluß­fähigkeit der Versammlung habe bezweifeln wollen.

Der Vorsteher muß nach Informierung durch die Beisitzer fon. statieren, daß bei der Abstimmung über den Antrag auf Vertagung die Zahl der Anwesenden zur Beschlußfähigkeit nicht genügt hat. Die Verhandlungen müssen daher gegen 10 Uhr abgebrochen werden.

Hus der Frauenbewegung.

Zur Krise im Bund für Mutterschuß. Grneut und heftiger als je ist der Kampf im Bund für Mutter. schuß ausgebrochen. Die alten Gegensätze zwischen den Radikalen abhängigen Ortsgruppe München   führten, find nun so scharf und und Gemäßigten, die einst zur Ablösung der jetzt vom Bund un­deutlich zutage getreten, daß wir die Frage aufwerfen dürfen: welches wird das Schicksal des Bundes sein?

Im Bund selbst sind die heterogensten Elemente vereinigt. nicht verlohnt, darauf einzugehen; Männer und Frauen, die selbst in Beziehungen stehen, die von sonst müßte ich die Geschichte der Tätigkeit der Sozialdemokratie der offiziellen Gesellschaftsfitte verfemt werden, sie suchen morali in der Kommune in den legten 25 Jahren vortragen, die lesen schen und freundschaftlichen Rückhalt bei Gleichhandelnden, Gleich Sie besser in dem Buche von Baul Hirsch nach. Stimmen Sie für denkenden. Andere, die theoretisch die neue Ethit" mitzudenken Der Antrag auf Ausschußberatung wird abgelehnt und unsere Anträge, dann werden Sie auch einmal für die Arbeiter wagen, sie finden ihre Wünsche und Triebe, die sie sich selbst klar die Vorlage in zweiter Beratung mit großer Mehrheit angenommen. etwas getan haben. auszusprechen scheuten, erkannt und benannt, so daß sie selbst scheu Die Vorlage wegen Ankaufs eines Schulgrundstücks an der Stadtv. Manaffe( Sog.): Wenn Herr Rettig sich dagegen wendet, mitrufen. Und schließlich jene große Zahl, die von neuen seguellen Schönfließer Straße hatte der eingesetzte Ausschuß abgelehnt. Der daß ich eine Versammlung besuchte, so fehlt ihm dazu jeder Schein der Forderungen nichts oder wenig wissen wollen, die sich aber heraba Referent, Stadv. Gronewaldt( A. L.) berichtet, daß der Ausschuß Berechtigung. Der Verband der städtischen Arbeiter beugen, um ihren armen gefallenen Mitschwestern" zu helfen, eine Lokalbesichtigung vorgenommen habe, und daß die Mehrheit hat auch gar nicht unsere Frattion nötig; die Fraktion war nicht die allenfalls auch ihre Stimme geben, um durch gefeßliche Rege­die Fundamentierungsverhältnisse als nicht besonders günstige einmal eingeladen; ich bin aus Interesse an der Sache zu der lung( rechtliche Gleichstellung der unehelichen Kinder, staatliche anjah. Außerdem hätten die Verkäufer die Wertzuwachssteuer Versammlung gegangen. Das Wort" Standalpolitik statt Sozial. Mutterschaftsversicherung) die Sünde der Schwachen" zu beseiti von 65 000 M. zu tragen sich geweigert. Nachdem sie sich nachträglich politik" ist gerade durch diese Bersammlung ad absurdum geführt gen. Da die Gründung von Vertretern der beiden ersten Gruppen dazu bereiterklärt, sei der Ausschuß heute vor der Sizung noch worden. Als ich dort a. B. hörte, daß ein Arbeiterausschuß ausging, fühlte sich zunächst die lehte Gruppe etwas beklommen mals zusammengetreten, und nun habe sich eine Mehrheit für die Jahre auf Bescheid gewartet hat, habe auch ich begreifen im Bund. Sie tatete mit und schwieg über die extravaganten Vorlage gefunden. fönnen, daß diefe 3000 Männer zu der Ueberzeugung fommen Worte der anderen. Je breiter aber die Bewegung wurde, werden Stadtb. Borgmann hält dieses Verfahren für gefchäfts- fonnten, die Arbeiterausschüsse seien machtlos. Ich wünschte, mußte, um die Geldmittel für die wachsenden Ausgaben aufzu ordnungswidrig und wird darin von den Stadtvv. Gaffel und daß in jeder Bersammlung die Ruhe, Würde und Undacht vor. bringen, desto breiter machte sich auch die letzte Richtung. Nun Kyllmann unterstützt, während Stadtv. Ulstein( soz.- fortschr.) ent- handen wäre, wie sie in dieser Versammlung vorhanden war. Es scheint sie die herrschende zu werden. Anlaß zu diesem Systemwechsel gaben persönliche" gegengesetter Meinung ist. fam mir beinahe bor, als wenn Herr Kollege Rettig geladen war wie ein Affumulator; er hat wohl selbst das Kopfschütteln seiner eigenen Freunde erregt. Man ist in Preußen manches ges wohnt; aber daß der Magistrat einem fozialdemokratischen Stadt verordneten verbieten will, in eine Versammlung zu gehen, ist selbst in Preußen neu.( Heierfeit.) Die Stadt Berlin   würde in ihren Betrieben lahmgelegt, wenn die Sozialdemokraten heraus­gewiesen werden.

Die Vorlage wird an den Ausschuß aur üdverwiesen. Die Vorlage betr. die Auswahl der im Rechnungsjahre 1910 neu- und umzupflasternden Straßen und Pläke hat der Pflasterausschuß mit geringen Modifikationen genehmigt. Stadtv. Ewald( Soz.) wünscht eine Erklärung des Magistrats, ob die Travemünder Straße, wenn die Ufermauer später hergestellt wird, wieder aufgerissen werden muß.

Baurat Gottheiner: Die Straße wird dann schlimmstenfalls teilweise gesperrt, aber der Verkehr nicht behindert werden; auch wird man den Bürgersteig einstweilen nur in einer geringeren Breite anlegen.

Die Ausschußvorschläge gelangen zur Annahme. Die Ausschußberatung des neuen

Bertragsentwurfs über die Schnee- und Kehrichtabfuhr hat zu einer Abänderung der von sozialdemokratischer Seite bean. standeten Beftimumngen in feinem Buntte geführt. Die Mehrheit will, in Uebereinstimmung mit dem Magistrat, zurzeit von der Uebernahme in die städtische Regie ebenso wenig etwas wissen, wie überhaupt von einer Garantie tarifmäßiger Lohn- und Arbeits­bedingungen für die Rutscher. Mit 11 gegen 3 Stimmen wird die Berlängerung des mit Tabbert und Genossen abgeschlossenen Ber trages um 3 Jahre, bis zum 31. März 1915 unter den von jenen angebotenen Ermäßigungen empfohlen.

Stadtv. Goldschmidt( N. 2.): Selbstverständlich muß es das Recht eines Stadtverordneten sein, auch in Arbeiterversammlungen zu gehn; es kommt aber darauf an, ob man da auch den nötigen Taft zu bewahren weiß, ob man nicht die Versammlung benußt, um Stimmung gegen die liberale Stadtverwaltung zu machen. Was wäre aus den Wünschen der städtischen Arbeiter geworden, wenn nicht unsere Mehrheit zustimmte? Der Vorwärts" muß ja schon aus Parteiinteresse alles übertreiben, die stärksten Farben auf­tragen; das wurde ja auch auf dem Parteitage in Leipzig   fest gestellt. Der Vertrag, den wir heute verlängern wollen, ist ge­schlossen worden zu einer Zeit, wo wir die erwähnte, für die Sub­misfionen geltende Vorschrift noch nicht hatten. Ich bin daher per­fönlich für Ablehnung des Vertrages.

Damit schließt die Diskussion. Im Schlußwort behauptet der Referent Stadtv. Barth( A. 2.), daß der Standpunkt des Kollegen Rosenfeld   im Ausschuß micht einmal von seinem Parteigenossen Pfannkuch geteilt worden sei.

Persönlich bemerkt Pfannkuch( Soz.), daß zwischen ihm und dem Kollegen Rosenfeld nicht ein prinzipieller, sondern nur ein Gegensatz der Anschauungen über die Ausführung besteht. Die Anträge Arons werden abgelehnt; die Vorlage ge­langt zur Annahme. Zur Leitung des

Stadtv. Dr. Rosenfeld( Soz.): Für uns ist die Vorlage nur dann annehmbar, wenn den Kutschern und Arbeitern, die bet Tabbert und Genossen angestellt sind, mindestens die tarifmäßigen Lohn- und Arbeitsbedingungen zuteil werden. Wir rechnen darauf, daß man dieser unserer Bescheidenheit Rechnung trägt und dem entsprechenden Antrag Arons zustimmen wird. In der Geschäfts. anweisung für die Hoch- und Tiefbaudeputation hat der Magistrat Erziehungswefens im Bereiche der städtischen Waisendeputation eine gleichartige Bestimumng selbst aufgenommen, und es ist tein Grund erfindlich, warum sie nicht auch für die Schnee- und soll ein erfahrener Pädagoge berufen werden, dem insbesondere die Rehrichtabfuhr gelten soll. Diese Minimalforderung müssen Sie Individualisierung der Fürsorgezöglinge, sodann die Oberaufsicht bewilligen, wenn Sie im Ernst behaupten wollen, daß Sie für die über die städtischen Erziehungsinspektoren und die von der Waisen­Forderungen der Arbeiter ein warmes Herz haben. Auf eine verwaltung belegten fremden Anstalten obliegen soll. Für diese Preisermäßigung, die lediglich auf der übermäßigen Ausnutung Persönlichkeit, die der Verwaltung auch allgemein als begutachtende der Arbeiter und Kutscher   beruht, verzichten wir; ein solcher Stand- und beratende Instanz zur Seite stehen soll, ist das Gehalt eines punkt ist der Stadt Berlin   nicht würdig; die Mehrheit der Ver. Stadtschulinspektors und 1000 M. Stellenzulage in Aussicht ge­fammlung fann einen so arbeiterfeindlichen Standpunkt nicht ein nommen. nehmen. Die Entlassung der alten Leute, womit man uns im Ausschuß hatte schreden toollen, braucht gar nicht die Folge der Annahme unseres Antrages zu sein. Auch ist die Zahl solcher alten Beute, welche die Herren Tabbert und Genossen beschäftigen, gans verschwindend. Meine Angaben über die übermäßig lange Arbeits­zeit und die schlechte Bezahlung hat man nicht bestreiten können; und zwar mit längerem( 13 Meter langem) Ausleger aufgestellt man bestritt nur, daß die Löhne in Gastwirtschaften ausgezahlt werden. Die Kosten von 16 500 m. schlägt der Magistrat vor, aus trerden. Feststellungen darüber scheinen nicht gemacht zu sein. dem Vorschußkonto zu entnehmen. Ich habe meinerseits festgestellt, daß in der Gastwirtschaft von Schulz in der Chriftburger Straße seitens eines der Unternehmer tatsächlich so berfahren worden ist, und zwar bis zum 8. März, wo ich das hier vorbrachte. Vom 5. März ab ist der Lohn plöslich im Rontor ausgezahlt worden. Der andere Kompagnon von Lab

Die Vorlage wird ohne Debatte genehmigt. Für die städtische Lagerhalle am Humboldthafen soll in An­betracht der sehr günstigen Entwidelung des Unternehmens ein britter elektrischer Krahn,

Die Versammlung genehmigt den Magistratsantrag ohne Debatte. Ueber die Vorlage, welche behufs rationeller Bewirtschaftung der städtischen Rieselgüter den Bau zweier Feldbahnen und eine Reihe anderer Baulichkeiten vorschlägt, hat ein Sonderausschuß in

Diferenzen zwischen der Gründerin und bisher dauernden Leiterin der Bewegung, Dr. Helene Stöder, mit einigen anderen im Bunde. Da die Vorwürfe, einflußreichen Personen

die sich gegen Selene Stöders Kaffenführung richteten, als uns berechtigt erwiesen und auch gerichtlich geahndet werden sollen, bleiben nur die, welche sich auf ihre persönliche Führung beziehen. Der Widersinn und die Komit, die sich daraus ergibt, daß der Bund seine Leiterin wegen nicht rechtlicher Beziehungen mit einem Manne angreift, der Bund, der saßungsgemäß für eine Wandlung der Beurteilung solcher Beziehungen im modernen" Sinne ein tritt, ist von Helene Stöder selbst kürzlich') treffend gezeichnet worden.

Auch wenn

Wir hätten teine Ursache, auf diese Differenzen einzugehen, wenn sie nicht geradezu ein Schulbeispiel für die Entwickelung bürgerlicher Reformbestrebungen in unserer Zeit wären. Es ist natürlich nichts falscher, als in diesen Streitigkeiten rein persön= liche zu sehen. Ob Selene Stöder oder irgendeine andere Frau entsprechend ihrer Lehre lebte, fie mußte von dem Teil der Arbeit des Bundes anzieht. Innerhalb der bürgerlich- tapitalisti. Bundesmitglieder angegriffen werden, ben nur die praktische" schen Welt kann nicht auf die Dauer eine Strömung bestehen, die sich mit Teilem der herrschenden sozialen Ordnung" in be wußten Widerspruch seht. Vereinzelte Köpfe mögen in eigener Unflarheit es tun; eine Organisation wird durch den Kampf um ihre Gristenz zur Stellungnahme gegenüber dem Sozialismus und dem bürgerlichen Individualismus gezwungen. vereinzelte unklare Köpfe fich zusammenfinden, die ein Hüben und Drüben zu vereinigen bermögen, gibt das noch keine Organi sation. Anschauungen, wie sie Helene Stöcker   u. a. vertreten, fönnen einmal in der kapitalistischen   Welt nicht zahlreiche An­hänger erlangen, viel weniger realisiert werden. Es wird zwar in jenen aufgeklärten Kreisen darauf hingewiesen, daß Tausende das gleiche Ungemach, die gleichen Widersprüche des sexuellen Lebens fühlen. Die tapitalistische Welt gebiert überall wider fprüche; aber es ist ihr Gesez, daß nicht einzelne gelöst werden fönnen, ohne das ganze Gebäude anzugreifen; und daß, wer den Grundriß lassen will, auch die Umrisse nicht ändern kann. Die Bund für Mutterschub"-Bewegung hatte einiges vom Sozialismus aufgenommen. Sie berührte sich mit ihm in der Methode zur Dautung segueller Verhältnisse in ihren geschichtlichen Wandlungen, auch in einzelnen praktischen Forderungen und Arbeiten. Aber auch hier ist schon ein Rückgang zu verzeichnen. Professor Dr. Flesch- Frankfurt2) 3. B. sucht rein naturwissenschaftlich die Priorität der Monogamie zu begründen, und sieht in den ber­schiadensten Formen des Seruallebens nur Abirrungen von der Urform. Da Flesch auch in den Ortsgruppen des Bundes, überall 1) Die neue Generation"( März- Heft 1910). 2) Vgl. Festschrift der Deutschen   anthropologischen Gesellschaft, gewidmet von der Frankfurter anthropologischen Gesellschaft ( Frankfurt   a. M.). 2. Bölsche vertritt nach mündlichen Nach richten die gleiche Anschauung; sein Liebesleben" spricht sie nicht so scharf aus wie Flesche Vortrag.