Einzelbild herunterladen
 

Erpressungsversuch eines Landwirts gegen einen Bosbeamten.

D

Etwa 400 Schiffbrüchige find in London eingetroffen, wo die Bertreter der Dampfergesellschaft für ihre Unterkunft sorgten, während die übrigen in Dover blieben und sich wahrscheinlich an Bord der Cairnrona" nach London begeben werden.

"

Die Eisenbahnkatastrophe in Mülheim .

Am Mittwoch fand an der Stelle, wo das Eisenbahnunglüd sich ereignete, eine Untersuchung statt, wozu auch der verhaftete Lokomotiv­führer Garbs- Osnabrüd hinzugezogen wurde. Diefer beteuert, tie aus Mülheim gemeldet wird, nach wie vor seine Unschuld an dem Unglüd. Im Untersuchungsgefängnis hat Garbs einen genauen Blan der fraglichen Eisenbahnanlagen, lleberführungen, Gleise usw. entworfen. In dem Kölner Hospital befinden sich zurzeit noch einer der schwerverletzten Soldaten und der schwerverwundete Schaffner. Jm städtischen Strankenhause liegen nod) 28 Soldaten, die übrigen haben inzwischen Aufnahme im Garnisonlazarett in Köln gefunden.

Ueber eine Bluttat wird aus Frankfurt a. M. folgendes ge meldet: Gestern abend drang in die in der Vogelsberger Straße belegene Wohnung des Ehepaares Weller der Schreiner Beder ein, der 30jährige Bruder der Ehefrau. Er stach beide Eheleute nieder und flüchtete dann, wurde jedoch im Hofe verhaftet. Die Cheleute find schwer verlegt, die Frau dürfte faum mit dem Leben davon lommen. Der Täter behauptet, im hypnotischen Zustande gehandelt zu haben.

schusses über die Eingabe Ser Freien Turnerschaft anf Ueberlaffung müssen. Jetzt endlich habe er Aussicht, in ein Jnvalidenheim auf- 1 Explosionen noch vermehrt, von denen die eine im Maschinenraum der Jubiläumsturnhalle zu turnerischen Uebungen. Wie der Refe- genommen zu werden. Das Gericht ließ sich durch diese Elends- stattfand und neun Mann der Besatzung getötet haben soll. rent, Stadtverordneter Oberlehrer Grube, mitteilte, hat der schilderung nicht erweichen, es hielt die Neberweisung ins Arbeits- Das Uebernehmen der Passagiere auf die zur Nettung herbei­7. Ausschuß beschlossen, da die Versammlung kein Recht habe, die haus aufrecht, weil, wie der Vorsitzende Landgerichtsrat Schettler geeilten Dampfer gestaltete sich äußerst schwierig, da die Auswanderer Turnhalle zu vergeben, und den Magistrat auch nicht veranlassen fönne, folches zu tun, über die Eingabe zur Tagesordnung über eine Leuchte der Erfurter Konservativen ausführte, der Ge- infolge ihrer Angst nicht zu regieren waren. Bier von ihnen fielen zugehen. Genoffe Pieper bertrat mit aller Energie den Stand- richtshof die Ueberzeugung hatte, daß der Angeklagte wohl imftande bei dem wilden Drängen ins Wasser und konnten nur mit Mühe punkt, daß die Versammlung wohl ein Recht habe, über städtische fei, leichte Arbeiten zu verrichten. gerettet werden. Viele Männer, die im Getümmel sich mit Gewalt Baulichkeiten, zu welchen die Gelder der Steuerzahler verwendet Die in dem Urteil zutage tretende vollständige Unkenntnis der vor die Frauen zu drängen suchten, wurden von den Matrosen zu werden, ein Wort mitzusprechen. Er schilderte in bewegten Worten, heutigen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse ist wirklich nicht Boden geschlagen. tie unrecht man die Freie Turnerschaft gegenüber der Deutschen zu überbieten. Was müssen diese weltfremden Richter für einen Die Seeleute von der Upland und Kanawha sowie die Turnerschaft behandele, und beantragte, das Schreiben dem Magi- Begriff von leichter Arbeit" haben! Dieser Weltfremdheit gegen Mannschaft der Cairnrona", die an Bord blieb, zeigten große ftrat zur Berücksichtigung zu überweisen. Natürlich war diefer über ist doppelt bedauerlich, daß die Justizkommission neulich mit Bravour. Appell an die Gerechtigkeitsliebe vergebens. Der konservative Stadtberordnete Schob meinte, es sei bedauerlich, daß die Sozial- einer Stimme Mehrheit den Antrag unserer Genossen, Betteln aus Demokratie einen Steil in das deutsche Volt getrieben. Wenn die Not straffrei zu lassen, abgelehnt hat. Sozialdemokraten sich nicht das Ziel gesteckt hätten, den Staat zu bernichten, dann würden solche Anträge, wie sie der Stadtverorb­nete Bieper gestellt habe, mit Freuden angenommen werden. Ges Das Landgericht Stolp hat am 1. Februar den Landwirt Fris wiß habe die Freie Turnerschaft dasselbe Recht, aber da sie Sozial- Droop und seine Ehefrau tegen falscher Anschuldigung, Beleidi demokraten find, müsse es ihnen verweigert werden. Der Vor- gung und versuchter Erpressung zu 2 Jahren bezw. 3 Monaten figende des hiesigen Reichsverbandes, Stadtverordneter Bender, Gefängnis verurteilt. Die Frau erhielt eines Tages eine Post­fprach fich ungefähr in demselben Sinne aus. Vergeblich war das anweisung über 100 2. vom Landbriefträger S. ausgezahlt. Später Bemühen des Genoffen Pieper, die Mehrheit der Stadtverordneten behaupteten die Angeklagten, die Bostantveisung habe über 400 2. für feinen Antrag zu gewinnen. Der rote Lappen hatte fie faft alle gelautet, und verlangten unter Drohungen von A. respektive der fcheu gemacht. Der Antrag Piepers wurde abgelehnt. Folgende Bost noch 300 W. Erwiesen ist, daß die Poftanweifung nur über größere Summen wurden dann von der Versammlung bewilligt: 100 m. lautete, und daß der Angeklagte damals zu einem Beugen 2800 M. für Auspflasterung der Böschung am Teufelsfeetanal; gesagt hat, seine Frau habe nur lumpige 100 M. erhalten. Auf 500 000 M. für Grunderwverb zur Heerstraße; 990 000 m. sunt die Revision der beiden Angeklagten hob am Donnerstag das Bau der Hafen- Anschlußbahn und der westlichen Industriebahn; Reichsgericht das Urteil wegen Beschränkung der Verteidigung auf. 17 000 M. für Abänderung der Wasserbrudrohrleitung nach dem Nonnenbamm; 23 000 m. für Entwässerung der Landesturnanftalt; Ein Nachspiel zum Hamburger Schüßenrummel. 57 326 M. für Aufhöhung und Chauffierung der Niederneuendorfer Landstraße. Der Antrag des Stadtverordneten Schob, den Unter der Anflage der fahrlässigen Tötung stand am Donners Priegsveteranen, welche nur ein Einkommen bis 900 m. jährlich tag der Färbereibejize: Heinrich Auguft Dantwerth aus Sildes. Priegsveteranen, welche nur ein Ginkommen bis 900 m. jährlich heim vor rer Straffammer I zu Hamburg . Unter den Tausenden Tjuven, die Gemeindeeinkommensteuer zu erlassen, sowie einige hierzu gestellte Anträge, diesen Erlag auf Invaliden- und Unfall aum vorjährigen Bundesschießen in Hamburg erschienenen rentner, folie auf alle älteren Leute auszudehnen, werden dem Schüßenbrüdern gehörte auch der Angeklagte, der am 16. Juli Etatsausschuß überwiesen, Gine rege Debatte erhob sich bei burch Fahrlässigkeit den Kaufmann Albert Schmidt aus Gebefce der Vorlage betreffs Erbauung eines zweiten Wasserturmes. Diese bei Erfurt erschossen haben soll. Als D. auf dem Stand 46 einige Vorlage wurde jedoch in geheimer Gigung zu Ende verhandelt. Schüsse abgegeben hatte und erneut anlegte, wurde ihm Halt! zu­gerufen. Er legte das Gewehr auf die Brüstung, von der es durch eine Erschütterung zu Boden fiel und fich dann entlud. Der Schuß ging dem am Stand 45 stehenden Schmidt in den Leib und vers Abteilung Pankow Nieder- Schönhausen. Sonntag, den 10. April: urfachte den Tod des im besten Mannesalter stehenden Sch. Die Ausflug nach dem Gorin- See. Treffpunkt der Bantower Teilnehmer um Angehörigen des Erschossenen haben Zivilprozesse gegen D., sowie 7 1hr an der Kirche, Treffpunkt der Schönhauser Teilnehmer um 7%, Uhr gegen den Deutschen Schüßenbund und die Hamburger Schüßen­am Hertha- Plaß. gesellschaft angestrengt. Diese sind bis zur Erledigung des Strafs Alle jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen find zu dieser Ver berfahrens ausgesetzt. Der Angeklagte bestritt, fahrlässig gehandelt anstaltung freundlichst eingeladen. Der Jugend- Ausschuß Tegel . Ein Frühlingsfest veranstaltet die Freie Jugendorganisation ou haben und führte das Unglück auf irgendeinen äußeren Umstand zurüd, den abzuwenden nicht in seiner Macht gelegen habe. Unter am Sonnabend, den 16. April, in Trapps Festfälen( Inhaber M. Gamm), ben vielen Beugen und Sachverständigen befanden sich viele pro­Bahnhofstr. 1. Das Programm fezt sich folgendermaßen zusammen Prolog( Kollegin Martha Böhm), Festrebe, Rezitationen( Sollege Start minente" Personen, darunter auch Kommerzienrat Körting- Han­Lüpnik), Liedervorträge( Frl. Margarete Fuchs), Chorgefänge( Gefangverein nover. Die Meinungen der Sachverständigen gingen auseinander. Immergrün") und Konzert mit anschließendem Tanzkränzchen. Eintritts. Einige erklären, sie würden ebenso gehandelt haben wie der An farten sind zum Preise von 25 Bf. in Tegel bei den Kollegen Behr, geklagte, andere bezeichnen es als eine Fahrlässigkeit, das geladene Schlieperstr. 74, Dito Strüger, Trestowoftr. 6 I, Sollegin alfes, Brunow Gewehr aus der Hand gelegt zu haben. Der Staatsanwalt führte ftraße 23, und in Borfigwalde beim Stollegen Starl Hahn, Ernftstr. 3 III aus, daß man für den Angeklagten das größte Mitgefühl haben bei Harder, zu haben. Die Stollegen und Kolleginnen haben zu dieser Ber­anstaltung freien Eintritt. Wir bitten die Arbeiterschaft, uns bei dieser Ber- fönne, aber doch zu seiner Berurteilung wegen Fahrlässigkeit anstaltung nach Sträften zu unterstügen und die Billetts von den genannten fommen müsse. Sie bestehe zweifellos darin, daß er das geladene Stellen zu entnehmen, da ein Berkauf an der Stasse nicht stattfindet. Gewehr aus der Hand gelegt und es nicht in den Augen behalten Reinickendorf - Dit. Heute Sonnabend, den 9. April, findet bei habe. Der Antrag lautete auf 2 Monate Gefängnis. Das Gericht Sadau, Residenzftr. 124, die Jugendfeier statt. Freunde und Gönner find sprach den Angeklagten frei. Seine Tat grenze wohl nahe an herzlich eingeladen. Der Jugend- Ausschuß. Fahrlässigkeit, doch sei eine solche nicht völlig erwiesen. Nachbildung von Grammophonplatten ohne Erlaubnis unzulässig. Das Urheberrecht gewährt für die auf einer Grammophona. platte enthaltenen Musifstücke und Vorträge keinen Schuß; es schüßt nur das persönliche Recht des Autors. Dennoch ist in einem ieht vom Reichsgericht entschiedenen Prozeß der Anspruch auf Schutz gegen Grammophonplatten gegen Nachbildung mit Erfolg auf Grund der§§ 823 und 826 bes Bürgerlichen Gesetzbuches erhoben.

Jugendveranstaltungen.

Gerichts- Zeitung.

Prozeß Kluge.

Die Raubmörderin vom Spreewald verhaftet. Das geheimnis volle Dunkel, das sich bisher über den Mord im Spreewald breitete, ist, jegt völlig gelichtet worden. Der Polizei ist es gestern gelungen, die 19 Jahre alte Mörderin Breitg off festzunehmen. Die Ver­mutung, daß sie sich von Frankfurt a. M. aus nach ihrer Heimat bes geben habe, hat sich bestätigt. Die Polizei ermittelte sie gestern in Saarlouis und verhaftete sie. Die jugendliche Mörderin wird zur Aburteilung nach Kottbus gebracht werden.

Der Hauptmann von Köpenid in Amerika . Wie aus New York gemeldet wird, sucht das Einwanderungsamt den in den lezten Tagen angekommenen Hauptmann von Köpenic, um ihn auss zuweisen.

9 Uhr, Bappel- Allee 15-17: Freireligiöse Borlesung. Bormittags 11 Uhr: Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 10. April, vormittags Seleine Frankfurter Straße 6: Bortrag von Fr. J. Altmann: landsliebe und internationale freireligiöse Bewegung. Damen und Herren Bater als Gäste sehr willkommen.

-

Freie Jugendorganisation. Abteilung XX. Sonntag, den 10. April, nachmittags 3 Uhr, bei Emil Schulze, Forster Str. 17: Versamm lung. Abteilung XXII. Sonntag, den 10. April, nachmittags 3 Uhr, In beiden Bersamm bei gelir Gahn, Laufiber Plat 12: Bersammlung. lungen: Bortrag über Bwede und Ziele der freien Jugendorganisation". Gäste willkommen.

Berein der Freibenker für Feuerbestattung. Montag, den 11 April, abends 9 Uhr, im Restaurant Ph. Hummel, Sophienstr. 5: Mitglieder berfammlung.

-

Allgemeine Kranken und Sterbekaffe der Metallarbeiter ( E.. 29, Hamburg ). Filiale Berlin 5. Sonnabend, den 9. April, abends 8%, Uhr, bei Grunow, Dragonerstr. 15: Mitgliederversammlung. Filiale Berlin 7. Sonntag, den 10. April, bormittags 10%, Uhr, bei effmann, Pafewalker Str. 3: Mitgliederversammlung.

-

Briefkaften der Redaktion.

Die juriftifche Sprechstunde findet indenstraße Nr. 69, vorn bier Trebben abeftahl, wochentäglich von 4 bis 7 lbr abends beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Eilige Fragen trage ftatt. Jeder Aufrage ift ein Buchstabe und eine Babl als werkzeichen man in der Sprechstunde vor.

Klägerin ist die Deutsche Grammophon- Aktiengesellschaft in Berlin . Sie hat gegen die Beklagten J. in Leipzig und A. in Berlin Klage erhoben, da diese Schallplatten vertreiben, die den von ihr unter vielen Kosten hergestellten nachgebildet werden. Diese Möglichkeit bietet sich durch die Erfindung eines gewissen W., der es bersteht, die Platten durch ein Abflatschverfahren genau so her R. P. 21. Anverwandte von Hausbewohnern haben das Recht, das zustellen, daß sie dem Slange nach sich nur wenig von den echten aus zu betreten. Der Portier bat fich, soweit aus Ihrer Sachdarstellung ersichtlich, nicht strafbar gemacht. Der Hausbewohner muß sich, falls Hinder Platten unterscheiden. Die Klägerin hat deshalb gegen sämtlicheniffe gemacht werden, an den Eigentümer wenden. H. M., Erasmus. 1. Nein. 2. Das hängt vom Ermessen der Stadt ab. Beklagte, die die nachgeahmten Platten in Deutschland und auch straße 3. in Rußland verbreiten, eine einstweilige Verfügung erwirkt und Göthenn. 3000. 1. Ja, falls Ladung erfolgt. 2. Sofern der Rohn 28,85 auch Silage auf Schadloshaltung erhoben. wöchentlich übersteigt. 3. Ja, die Frau die Hälfte des Betrages. Sie und Shre Frau schüßen sich dabbr, wenn beide aus der Landeskirche ausscheiben. C. R. 14. Benden Sie sich an den Transportarbeiterverband, Engel er 14/15. R. 5. 74. Der Stand bezw. die Lebenshaltung der Mutter fowle der Ort, an dem das Kind erzogen wird, sind für die Beurteilung der Höhe der Alimente maßgebend. Der Durchschnittssak für Berlin ist Pfeffer 4. Sie tönnen Klage bei dem für den Wohnfis des Schloffers zuständigen Amtsgericht auf Herausgabe der Maschine oder Grfaz des Wertes erheben.. 14. 24 Pf.- Marten. 2. 24. Die Forderung fönnen Sie ohne Zuhilfenahme eines Rechtsanwalts austlagen.

20-25 97.

-

-

Die Verhandlung im Prozeß gegen den früheren Angestellten der Firma Artur Koppel wegen Unterschlagung von 403 000 9. drehte sich gestern und vorgestern lediglich um die Frage der Zu­rechnungsfähigkeit des Angeklagten Kluge. Eine Reihe von Beugen befunbeten, er habe eine leichte Auffassungsgabe, schnelle Dispositionsfähigkeit und große Arbeitsluft. Durchweg wird be­fundet, daß er sehr aufgeregt und nervös gewesen sei. Ein Zeuge nimmt an, Angeflagter habe an moral insanity( Moral- Wahnsinn) gelitten, weil er erzählte, daß seine Geliebte auch mit anderen verkehrte. Andere Beugen meinen, Kluge sei das, was man im gewöhnlichen menschlichen Leben meschugge" nennt. Man habe von ihm gesagt:" Der hat noch etwas bom lezten Frost weg!" Der Barbier, der ihm im Gefängnis die Haaze geschnitten hat, teilt mit, der Angeklagte habe ihm viel von seinem Spielsystem erzählt, bei dem er 5 Millionen verdienen könne. Er habe auch bemerkt. der liebe Gott habe ihm gefagt, er folle fich die Saare fcheren laffen. Daß der Angeklagte dem Spielteufel ergeben Das Landgericht Leipzig hat in der einen Alage und das war und häufig Berechnungen darüber machte, wie er unbedingt Landgericht I Berlin in zwei weiteren Klagen die einstweilige Vera gewinnen müsse, wird vielfach bekundet. Zur Sprache kommt auch, fügung, die die Herstellung von Kopien der Grammophonplatten denen er vergeblich Herr zu werden versuchte, zu überwinden, untersagt, bestätigt. Das Oberlandesgericht Dresden und das einen Bertrag mit Gott abschloß, der unterzeichnet war: Ge- Kammergericht Berlin haben die Berufung der Beklagten zurück nehmigt. Der liebe Gott." Die ärztlichen Sachverständigen gehen gewiesen. In den Entscheidungsgründen, die im wesentlichen über­in der Frage, ob zurechnungsfähigkeit vorliege, auseinander. einstimmend lauten, wird dargelegt, welche erheblichen Summen Dr. Störmer, Dr. Hoffmann und Dr. Kortum meinen: Der An- die Klägerin aufwenden muß, um solche Musik- und Gesangsvor­geflagte ist degeneriert, neurasthenisch und hysterisch. Aus der träge auf die Platten zu bringen. Einzelne Sänger bekommen Systerie erklärt sich seine Gottesvision; es findet sich in seinem jährlich 20 000, Caruso 30 000 m. Ebenso müsse sie tüchtige Auf­Benehmen eine Menge Auffälliges; er fei geistig minderwertig, nehmer mit 15-20 000 m. jährlich honorieren. Auch komme es vor, aber nicht zurechnungsunfähig. Der§ 51 des Strafgesetzbuches finde also keine Anwendung. Dr. Bernhardt, Dr. Edel und Dr. daß viele Aufnahmen mißlingen, so daß die Platten reichlich Galmsohn haben Zweifel an der zurechnungsfähigkeit des An- geistige und förperliche Arbeit und großes Sapital verschlängen. getlagten, gelangen daher nicht zu einem flaren Schluß, sondern Es verstoße deshalb wider die guten Sitten, wenn die Beklagten reichlich, Geschäft sehr ft. Salat und Gurten faft unverfäuflich, Preise find der Anficht, es liege ein non liquet( nicht spruchreif) bor. diesen Aufwand der Klägerin für sich ausnüßen und die Platten Dr. Abraham hält den Angeklagten für geiftestrant und zu- topieren. Es sei mit den guten Sitten im menschlichen Verkehr rechnungsunfähig. Der Staatsanwalt beantragte, den Angeklagten nicht verträglich, die Arbeitsleistung und Tätigkeit des anderen für zu vier Jahren Gefängnis zu verurteilen. Das Urteil erging den eigenen Vorteil zu verwenden. Das Kammergericht zu Berlin dahin: das Gericht hielt den Angeklagten, der Spekulant und führt in dieser Beziehung besonders aus, daß deshalb der§ 826 Spieler fei, für nicht geiftestrant im Sinne des§ 51 und berbes Bürgerlichen Gesetzbuches verlegt sei, weil es fich um eine urteilt ihn zu fünf Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehr berlust unter Anrechnung von einem Jahr und drei Monaten Nachahmung unter erschwerenden Umständen handle. Ob auch Untersuchungshaft. andere so verfahren, sei unerheblich, da die Ausübung einer Un fitte diese nicht zu einer erlaubten mache.

Schmiergelder?

Wegen Annahme von Geschenken wurde Ser Werkstätten meister B. der Potsdamer Eisenbahnhauptwerkstätte von dem dortigen Gericht zu 400 M. Geldstrafe eventuell 40 Tage Haft verurteilt. B. hat dem Ladfabrikanten v. Unwerth die Gründe der Be­anstandungen des von ihm gelieferten Materials mitgeteilt und dafür in zwei Fällen mehrere blaue Rappen", so ungefähr 700 bis 800 M., angenommen. Da er in seiner amtlichen Eigenschaft die eingehenden Farbenproben zu prüfen hatte, hielt das Gericht ihn nach§ 331 des Strafgesetzbuches für schuldig. Der Staats­anwalt hatte 600 M. Geldstrafe eventuell 60 Tage Haft beantragt. In einem Falle, in welchem er für Mitteilung des Rezeptes für die Herstellung der Farben ebenfalls 700 m. vom Fabrikanten erhalten hatte, erfolgte Freisprechung.

Das Reichsgericht ist am Donnerstag diesen Ausführungen ber Vorderrichter beigetreten und hat die von den Beklagten ein gelegten Revisionen zurückgewiefen. Damit ist die gewerbsmäßige Nachbildung von Grammophonplatten als verboten anzusehen.

Vermifchtes.

Ein Auswandererschiff in Brand.

Der mit 900 größtenteils ruffifchen, armenischen und monte negrinischen Auswanderern auf der Fahrt nach Portland ( Maine ) befindliche englische Bassagierdampfer Cairnrona" geriet, wie ein Telegramm aus London meldet, im Aermelfanal auf der Höhe von Beachy Head gestern mittag in Brand. Der schwedische Dampfer Upland und der Passagierdampfer, Kanawha " nahmen die Reisenden auf und brachten sie nach Dover , wo sie nachts eintrafen. Auch die Cairnrona" ist in Dover eingetroffen. Ihr Kapitän berichtete, daß das Gener sich unter Kontrolle befinde.

Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen Direktion über den Großhandel in den Sentral- Marttballen. Wartelage: Fletfo: Bufuhr genügend, Geschäft lebhaft, Breise unverändert. Bild: Bufuhr fehr schwach, Geschäft ruhig, Preise gut. Geflügel: Zufuhr ziemlic reichlich, Geschäft rege, Breise gut. Fife : Zufuhr genügend, Geschäft ruhig, Breise wenig verändert. Butter und Käse: Geschäft ruhig, Gemüse, Db und Südfrante: Bufubr Breise unverändert.

wenig verändert.

Witterungsübersicht vom 8. April 1910, morgens 8 Uhr.

Stationen

Baromeler

Swinembe 760 92 Damburg berlin Franj.a

761 NND 760 2323 762 S

Better

Stationen

3 bebedt 2bedect 2 bebedt 3 Regen 4 Regen

5 Haparanda 756

5 Petersburg 759 MB 762D

Better

88

4 mollig

1heiter

3 heiter

1 tolfent 1

763 SS 1 wollig

5

5 berbeen 767 NN23

7 Scilly

Münden Wien

763 2

4 Baris

761 2823 3 bebedt

Wetterbrognofe für Sonnabend, den 9. April 1910.

10

Ein wenig fühler, zeitweise aufflarend, vorwiegend trübe mit geringen Niederschlägen und ziemlich frischen nordwestlichen Binden.

Berliner Betterbureau

Wafferstands.Nachrichten

Der Landesanstalt für Gewäfferfunbe, mitgeteilt vom Berliner Wetterbureau.

Basserstand memet, Tuft Bregel, Snsterburg eiiel, Thorn Dber, Ratibor Krossen

( πιο

am

feit

am

feit

7. 4. 6. 4.

cm 207

cm!) -5

17-2

Bafferftand Saale, Grochlit Havel , Spandau

7. 4.

6. 4.

cm

114

90

78.

Rathenow )

140

161

+1

Spree, Spremberg )

76

112

Beeston

104

128

Beser, Münden

-52

46

39

30

2

178

8+6

Köln

175

Dresden Darby Magdeburg

-114

-1

Redar, Heilbronn

69

148

0

Main , Wertheim

149

128

Mofel, Trier

71

Frankfurt

Das Arbeitshaus als Nettung aus fozialen Nöten. Ein etwa 65 Jahre after Juvalibe war vom Schöffengericht Erfurt wegen Bettelne zu 4 Wochen Haft und leberweisung an die Landespolizeibehörde verurteilt worden, weil er beim Betteln er wischt worden war. Arbeiten fonnte der Mann nicht mehr toegen Barthe, Schrimm eines soweren Beinleidens. Die Haftstrafe nahm der Mann an, Landsberg Aus den Mitteilungen der Baffagiere geht herbor, daß eine. Reze, Bordamm gegen die Ueberweisung legte er Bernfung ein, zu deren Begrün- Explosion in den Rohlenbunkern die Frauenabteilungen zerstörte, wo- 1be, Leitmeriz bung er am Montag vor der Straffammer Erfurt ausführte, er sei durch ein Kind getötet und mehrere Frauen schwer verlegt wurden. erft am 14. August 1909 als arbeitsunfähig aus dem Arbeitshause Die bestürzten Auswanderer eilten jammernd und schreiend auf das entlassen worden und habe in letzter Zeit wiederholt in den Kranken- Berded. Der Schreden wurde durch die aus dem Innern des Gäufern in Stadtilm , Gotha , Eisenach , Weimar und Jena zubringen! Schiffes dringenden dichten Rauchmaffen und die fortwährenden

Minden

Rhein , Maximiliansan 370

Naub

5)+ Bedeutet Bugs, Fall.- Unterpegel.

T