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Gewerkschaftliches.

Ein Kongreß der gewerkschaftlich organifierten Bermittlung der Regierung bekannt, und die Ueberzeugung Gründung vorbereitet. Die Konferenz verlief so glänzend, fie löfte Arbeiter und Angestellten Deutfchlands.

Die Branchenkommission.

Es war anzunehmen, daß die erste Beratung im Reichs­tage furz vor der Vertagung des letteren stattfinden und der Entwurf einer Kommission zugewiesen würde, die während Achtung, Fleischer! In der Wurstfabrik von Karl Risch, Binden­des Sommers tagen sollte. Sunmehr berichtet die Tagesstraße 105, find Sonnabend sämtliche organisierte Kollegen wegen presse indes, daß beabsichtigt sei, die Vorlage schon in der Lohnstreitigkeiten entlassen worden. ersten Woche nach dem Zusammentritt des Reichstages, also in der Zeit vom 12. bis 16. April, in erster Beratung zu erledigen und eine Verständigung in der Kommission über die neuen Grundzüge der Reform noch vor der Bertagung des Reichstages herbeizuführen. Die lettere ist bereits für die erste Woche im Mai vorgesehen. 1

Vor Zuzug wird hiermit dringend gewarnt.

Verband der Fleischer, Ortsverwaltung Berlin  .

Im Laufe der Versammlung wurde das negative Resultat| gliedern gegründet. Der Konferenz fonnte schon über 500 politisch der Verhandlungen zwischen den Parteien im Baugewerbe unter organisierte Frauen berichtet werden und in vielen Orten ist die herrschte vor, daß nunmehr der Krieg unvermeidlich sei. cine so begeisternde Wirkung aus, daß sich die Früchte bald zeigen Segawe machte noch einige Mitteilungen, den Töpfertarif be- werden. Der Arbeiterwille", das Tageblatt der Steiermärkischen treffend, über den hier und da noch manche Unflarheit herrscht; Sozialdemokratie, schrieb nach der Konferenz:" Wir wünschen, dass Der dem Reichstage furz vor den Osterferien zugegangene er gab auch bekannt, daß in den Orten an der Ostbahn, bis Straus- alle Tagungen von Männern auf solcher Höhe stehen würden, wie Entwurf einer Reichsversicherungsordnung bringt neben berg, der Tarif gekündigt worden sei, weil sich dort eine Neurege- die der Frauen." Aus sechzehn Orten waren dreißig Delegierte einigen notwendigen und seit Jahren erwarteten Reformen lung der Dinge, die in einer Versammlung am 8. Mai in Mahls- gekommen. Von Industriearbeiterinnen waren nur einige aus der derart erhebliche Verschlechterungen für die versicherte dorf besprochen werden soll, notwendig machte. Ferner erwähnte er, abatindustrie anwesend, die anderen waren aus den Gebieten, wo Arbeiterschaft, daß derselbe den einmütigen Protest der ge- daß für Fliesenarbeit, die Töpfer auszuführen hätten, ein be- die Männer in der Eisen- und Montanindustrie arbeiten oder im famten Arbeiterschaft herausfordert. Bereits der vorjährige, stimmter Tarif noch festzulegen sei. Die Unternehmer verlangen, Gisenbahndienst beschäftigt sind. Bei diesen Frauen fiel der sozial zur öffentlichen Diskussion gestellte Vorentwurf begegnete in daß die Töpfer nicht mehr berechnen wie die Fliesenleger. demokratische Gedante auf fruchtbaren Boden und bei der Konferenz den Kreisen der Versicherten und Arbeitgeber einhelliger sah und hörte man Arbeiterfrauen, denen die Sozialdemokratie Holzbildhauer! In Rabenau   stehen 65 Kollegen in Streit. Da Debensnotwendigkeit geworden ist. Der Kapitalismus mag sie von Zurückweisung. Der neue Entwurf hält im wesentlichen an vermutet wird, daß Streifarbeiten hier in Berlin   gefertigt werden, Ort zu Ort heben, unwandelbar bleibt ihre sozialistische Ueber­den reaktionären Plänen der Reichsregierung gegen die machen wir die Kollegen darauf aufmerksam. Sie wollen die ihnen zeugung. Die Genossinnen, die aus den verschiedensten Orten Selbstverwaltung der Versicherten fest und es bedarf der tat- vorgegebenen Arbeiten auf ihren Ursprungsort hin prüfen und eben Steiermarts gekommen waren, der berühmte Kurort Aussee   war fräftigsten Agitation der Arbeiterschaft aller Organisations- tuell zurückweifen. Alles Nähere in unserem Bureau Engelufer 14 IV, ebenso vertreten wie Krieglach  , die Heimat Rosseggers, Mürz­richtungen, um rechtzeitig auf die Beratungen des Entwurfs Bimmer 83. Es handelt sich um Stuhl- und Möbelarbeit in besserer zuschlag, Marburg  , Leoben  , Knittelfeld   und alle die kleineren Orie im Reichstage Einfluß zu gewinnen. Ausführung. des Mürztales hatten auch manche Klage vorzubringen, Klagen, Zentralverein der Bildhauer Deutschlands  . die nirgends fremd sind, wo die Arbeiterinnenbewegung in der Entwickelung begriffen ist. Unverständnis und Gegnerschaft von Seite der Genossen. Das ist zwar das Bitterste, das den Genossinnen gewiesen von Genossen Dr. Schacherl, daß die Anschauungen widerfahren kann, aber schon auf der Konferenz wurde darauf hin und Meinungen der herrschenden Klassen im Staate lange Zeit hin­durch die Anschauung und Meinung auch der unterdrückten Klasse bildeten. Da die Frau seit uralten Zeiten als die Minderwertige gilt und schon in der Religion als das Gefäß der Sünde", als die " Verführerin zum Bösen" hingestellt wird, so ist es kein Wunder, wenn auch die Männer der Arbeiterklasse lange Zeit über die Stellung der Frau befangen sind und schwere Mühe haben, sich als Mittämpferinnen oder als Gegnerinnen davon zu befreien. Die Männer haben zu wählen, ob sie die Frauen haben wollen, meinte Genosse Schacherl, und wir zweifeln nicht, daß alle, die heute noch mißbilligend auf die Organisations Bestrebungen der Frauen bliden, richtig wählen werden, wenn sie erkennen, wie gefährlich die unaufgeklärte Arbeiterin als Kont turrentin und wie schädigend die indifferente Arbeiterfrau als Werkzeug der Reaktionäre mit und ohne Kutte ist. Haben doch die Steiermärkischen   Genossinnen auch berichtet, wie sie von den Ge­noffen unterstübt werden und von den Vertrauensmännern jede Hilfe finden. Die Konferenz hat ein Bandesstatut beschlossen, das fich jenem der anderen Länder anpaßt. Ein Landesfrauenkomitee wurde zur Leitung der Agitation eingesetzt und die Landesparteis vertretung überläßt dem Komitee von den Parteibeiträgen der weiblichen Mitglieder je 2 Seller zur Bestreitung der Auslagen. Eine besoldete Genossin- Marie Roch steht an der Spike des Komitees und ist unermüdlich tätig, die Frauen der Partei zu­auführen, sie zu bilden und aufzuklären. Die Konferenz nahm audy einen Antrag an, in allernächster Zeit in allen Orten Steiermarks  eine Aktion für die Beseitigung des§ 30 des Vereinsgesetzes zu veranstalten. Das ist der Paragraph, der die Frauen von poli­tischen Vereinen ausschließt und der es notwendig macht, daß sich die Frauen außerhalb der sozialdemokratischen Parteivereine organis fieren. Da diese Aktion für ganz Oesterreich vorbereitet ist, so tann man erwarten, daß eine große Anzahl bisher indifferenter Frauen aufgerüttelt und für die Frauenorganisation gewonnen werden.

Dieses beschleunigte Tempo der Verabschiedung eines fo umfangreichen Gesezeswerkes zwingt die Arbeiterschaft, so fort Stellung zu dem Entwurf zu nehmen und ihre Forderungen geltend zu machen, denn jede Aktion der Arbeiter­schaft, um auf die Gestaltung des Gesetzes einzuwirken, würde vergeblich sein, wenn die Grundzüge des Gesetzes bereits in der Kommission festgelegt sind.

Deutsches Reich  .

Die Erfolge der Tarifbewegung in der Holzindustrie laffen fich erst jetzt, nun die Bewegung ihrem Ende zuneigt, in vollem Umfange übersehen. Es wurde erreicht an

Arbeitszeitbertürzung:

Jn 2 Städten mit 1900 Arbeitern 3 Stunden pro Woche

282

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20

.

2120 10970

9

2

1

"

Lohnerhöhung:

Ju 2 Orten mit

400 Arbeitern 3 Pf. pro Stunde

5

16 000

"

"

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31/2

"

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"

19

13 740

4

"

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16

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2

5 170 1250

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5 6

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Die Generalfommission der Gewerk. schaften Deutschlands hat die Veranstaltung eines Allgemeinen Kongresses aller gewerkschaftlich organisierten Arbeiter und Angestellten Deutschlands   zum 25. April d. J. in Berlin  in Aussicht genommen. Zu diesem Kongreß sollen alle Auch in den Drten, in denen zunächst eine Verständigung Organisationen gewerkschaftlichen Charat zwischen Barteien nicht zustande tam, gelingt es dem Bemühen der ters zugelassen werden, und es sind bereits die ent- beiderseitigen Zentralvorstände, nach und nach eine Einigung herbei­sprechenden Einladungen an die Zentralverbände, sowie an auführen. Bisher ist es nur in einem Falle, bei der Firma die Zentralen der Hirsch- Dunderschen Gewerkvereine, Chrift- Sehmann in Essen Krah zum Ausstand gekommen, weil lichen Gewerkschaften und die Polnische Berufsvereinigung die Firma fich hartnädig weigert, den getroffenen Vereinbarungen ergangen. Auch die sonst bestehenden Organisationen gewert zu entsprechen. Die Holzarbeiter hoffen, den Herrn Heymann binnen schaftlichen Charakters von Arbeitern und Angestellten, die furzem zur Anerkennung des Tarifes zu bringen. teiner Zentrale angehören, tönnen an diesem Kongreffe teilnehmen und wollen sich diesbezüglich mit der unterzeichneten Generalfommission in Verbindung segen. Das Tagungslokal sowie die Tagesordnung und die Referenten des Kongresses werden bekannt gegeben, sobald ein Einverständnis darüber mit den übrigen Gewerkschafts­zentralen erzielt ist.

Eine Tarifbewegung der Flößer.

Für die Flößer der Drage   von 8uchow Mühle nieder wärts bis Stettin   ist durch die Organisation ein Tarif an die nehmer wird zum 12. April cr. erwartet. Expeditionsgeschäfte eingereicht worden. Eine Antwort der Unter­

Erst im letzten Jahre hat in dieser weltabgeschiedenen Gegend die Organisation Eingang gefunden. Es ist dies daher die erste Forderung, die die Flößer stellen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es zum Streit kommen.

Wir bitten alle Gewerkschaften Deutschlands  , ungefäumt zu diesem Kongreß Stellung zu nehmen und hoffen, daß die Beteiligung an demselben der Bedeutung der notwendigen Abwehraktion entspricht. Außerordentliche Umstände sind es, organisierten Schuhmachergehilfen in Solingen   mit der Zwangs­Einen Tarifvertrag für die Dauer von drei Jahren haben die die ein rasches Handeln bedingen. Die deutsche Arbeiterinnung der Schuhmachermeister abgeschlossen. Der Tarif tritt am schaft wird zeigen, daß sie ihre Rechte und Interessen wohl 1. mai in Kraft und bringt den Arbeitern eine Rohnerhöhung zu wahren weiß. bon 5 bis 15 Prozent. Ein Antrag der Gehilfen, in den Die Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands  . Tarifvertrag die Bestimmung aufzunehmen, den 1. Mai als C. Legien  , Berlin   SO. 16, Engelufer 14/15. gefeglichen Feiertag zu erklären, glaubten die Innungs­meister nicht annehmen zu lönnen; fie gaben jedoch die Erklärung ab, daß Maßregelungen von Arbeitern, die den 1. Mai feiern, nicht

Berlin   und Umgegend.

Die Krifis im Baugewerbe. Der Verband der Baugeschäfte von Berlin   und den Vororten" hat aus Anlaß der gestrigen Abstimmung über die Schließung der Baugeschäfte folgendes Rundschreiben an seine Mitglieder erlassen:

vorkommen sollten.

Die Maschinenfabrik Augsburg im Kampfe gegen die Techniker.

Moloch Kapital.

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Eine amerikanische Zeitschrift stellt fest, daß die Kinderschutz­geseze im Lande des Dollars einfach verlacht werden. Kinder jeden Alters fönnen arbeiten so viel sie wollen. Wohl werden die ge­werblichen Betriebe amtlich inspiziert, aber die Inspektoren be­tommen diese Kinder nie zu sehen. Man bringt sie, wenn Gefahr droht", in versteckten Abteilungen unter.

Schweizerische Arbeiterinnenbewegung.

Der in Winterthur   domizilierende Zentralvorstand des Schweis zerischen Arbeiterinnenverbandes veröffentlicht in der letzten 1909/10; dem zu entnehmen ist, daß sich der Verband in der Be nummer seines Organs, der Borkämpferin", den Jahresbericht für richtsperiode behauptet und in einzelnen Seftionen wohl auch weitere Fortschritte gemacht hat. Die Einnahmen betrugen 958,30 Frant, die Ausgaben 488,28 Frank, der Vermögensbestand beläuft fich auf 875,02 Frant. Der Preßfonds beträgt 372,55 Frank. Von den Sektionen veröffentlichen nur einige Jahresberichte, aus denen hervorgeht, daß zum Teil eine recht rege Tätigkeit, namentlich durch die Abhaltung von Vorträgen, entfaltet wurde. Daneben wurden verschiedene praktische Kurse in der Kochkunst usw. veranstaltet und durch Ausflüge, Abendunterhaltungen, Christ­

Wie feinerzeit berichtet, hatte die Maschinenfabrik Augsburg ben Ingenieur Scheib vom Bunde der technisch- industriellen Die gestrige Besprechung zwischen dem Vorstand des Beamten wegen feiner Zugehörigkeit zur Organisation gemaßregelt Deutschen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe und den und ihm den Zutritt zur Fabrit verweigert, jedoch weber den baumfeiern das gesellige Leben gepflegt. In mehreren Vereinen Hauptborständen der deutschen   Bauarbeiterorganisationen, die fälligen Gehalt ausbezahlt, noch ein Zeugnis ausgestellt. Auf wurden die Kinder der Mitglieder zu Weihnachten   beschert. An den auf Beranlassung der Regierung stattfand, hat zu feiner Ver- erfolgte Klage tourde die Maschinenfabrik Augsburg vom Land- Beranstaltungen der gesamten Arbeiterschaft, wie z. B. der Mais ständigung geführt. Die Verhandlungen über ein neues Tarif- gericht Augsburg   verurteilt, dem Kläger Scheib 1000 Mt. Gehalt feier, beteiligen fich ausnahmslos alle Arbeiterinnenvereine, wie bertragsmufter für ganz Deutschland   sind demgemäß als end- nebst Zinsen zuzuschicken und ihm ein Zeugnis auszustellen. Gegen sie auch bei Streife, Wahlen und anderen Anlässen ihre Solidarität gültig gescheitert anzusehen. Infolgedessen hat der Vorstand des dieses Urteil hatte die verurteilte Firma Berufung zum Oberlandes- betätigen. In Winterthur   und Basel   wird von den Frauen auch Deutschen   Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe gestern abend gericht eingelegt. In dieser Sache war zum 7. April Termin an der Gesang gepflegt. beschlossen, daß alle Baubetriebe der dem Deutschen Arbeit gefegt. Die Maschinenfabrik hat es nun in Voraussicht einer neuen geberbund angeschlossenen Verbände am 15. April abends ge- Niederlage vorgezogen, den Anspruch der gegnerischen Partei boll zu schlossen werden. Damit sind die Würfel gefallen. erfüllen und zum Termin nicht zu erscheinen. Die Streitfache hat damit ihre endgültige Erledigung zugunsten des Klägers Scheib ge­funden. Das scharfmacherische Borgehen der Maschinenfabrit Augs­burg gegen die Mitglieder des Bundes technisch- industrieller Beamten ist fläglich ins Waffer gefallen.

Was den Bezirk unseres Berliner   Verbandes anlangt, so haben wir Ihnen ja bereits mitgeteilt, daß wir mit Wissen des Deutschen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe noch weitere Verhandlungen mit den hiesigen Organisationen der Arbeit­nehmer führen werden und daß bis zum Abschluß dieser Vers handlungen bie Tarifverträge in Geltung bleiben. Wir bitten Sie daher nichts zu unternehmen, sondern ruhig weiterarbeiten zu lassen, bis Ihnen weitere Mitteilungen durch uns zugehen. ir jepen als selbstverständlich voraus, daß die Anordnungen des Berbandsvorstandes von jedem unserer Kollegen genauestens befolgt werden. Die weiteren Verhandlungen mit den hiesigen

Die Differenzen in der Luguspapierfabrik von Beger u. Rödl in München   sind durch Verhandlungen ausgeglichen worden. Es handelte sich darum, daß die Firma eine neue Arbeitsordnung zum Aushang brachte, durch deren Bestimmungen die bisher übliche Be zahlung der Feiertage in Wegfall kommen und auch der tariflich zu­gesicherte Minimallohn eine Einschränkung erfahren sollte. Nachdem waren, ließ diese sich bereit finden, die beanstandeten Bestimmungen zurückzunehmen.

Am 22. Mai d. J. hält der Verband in Zürich   seine Delegierten. versammlung ab.

In der Baumwollindustrie von Lancashire   werden 250 000 Männer und 400 000 meist unorganisierte Frauen beschäftigt, unter denen sich nicht weniger als 80 000 berheiratete Frauen he finden. Im Zeitalter des Kapitalismus bedeutet dieser Siegeszug der Frauenarbeit" Unterbietung der Männerlöhne, Arbeitslosigkeit der Männer, Vernachlässigung der Kinder, Raubbau an der Kraft der Frau und damit unvermeidlich verbunden- allgemeine Bere armung und Degeneration der Raffe.

Arbeitnehmerverbänden finden in der kommenden Woche statt." Bertreter des Buchbinderverbandes bei der Firma vorstellig geworben Letzte Nachrichten und Depeschen.

Die Berliner   Zimmerer hielten am Freitag abend eine Ge­meralversammlung ab, in der sie sich einstimmig mit den Beschlüssen der Delegierten auf der Generalversammlung einverstanden erflärten.

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Husland.

Aus der Frauenbewegung.

Gelinde Strafen für Soldatenschinder. Halle a. S., 9. April.  ( W. T. B.) Das Kriegsgericht der

zahlreicher Körperverlegungen und vorschriftswidriger Behandlung Untergebener zu je fechs bezw. fünf Wochen Mittelarrest und einen Gefreiten zu fünf Tagen Mittelarrest. Zwei Angeklagte wurden freigesprochen.

Schweres Automobilunglück.

Die Massenaussperrung in Dänemark  , die ja, nachdem fie eine 8. Division verurteilte heute nach dreitägiger Verhandlung, in der Woche hinausgeschoben worden war, gestern durchgeführt werden 42 Zeugen vernommen wurden, den Rittmeister Seubert vom follte, ist nach den jetzt vorliegenden Mitteilungen glücklich abgewehrt. 7. Stüraffierregiment in Halberstadt   wegen Nichtweitergabe einer In einer start besuchten Bauvertrauensmänner- Versammlung, Die Verhandlungen, die in der verflossenen Woche zwischen den die der Zentralverband der Töpfer zum Freitag abend nach dem Vorständen der Hauptorganisationen der Arbeiter und der Arbeit- Meldung über Mihhandlung eines Untergebenen zu 7 Tagen Stuben­Gewerkschaftshause einberufen hatte, wurde die gegenwärtige Lage geber und in nicht weniger als 11 interausschüssen gepflogen arrest, Leutnant Wuthenau wegen vorschriftswidriger Behand­im Baugewerbe besprochen. Segawe erklärte unter der Zu- wurden, haben zu einer Einigung geführt, durch die der allgemeine lung Untergebener in zwei Fällen zu drei Tagen Stubenarrest, stimmung der Versammelten, daß den Bauarbeitern in ihrem Stampf, den die leitenden Personen der Arbeitgebervereinigung awei Sergeanten und awei Unteroffiziere wegen Kampfe die volle Sympathie und die Unterstüßung der Töpfer heraufbeschwören wollten, vermieden wird. ficher fei. Obgleich die Töpfer gegenwärtig nichts zu befürchten hätten, so müsse doch damit gerechnet werden, daß ein Erfolg bei den Bauarbeitern die Angriffslust der Unternehmer auch bei den übrigen Gruppen im Baugewerbe weckt. Jm Bauarbeitgeberkartell sind auch die Töpfermeister vertreten, und wenn im Baugewerbe Die Arbeiterinnenbewegung in Steiermark  . irgendwo ein Kampf ausbricht, müssen die Töpfer auf der Hut sein. Bei dem bevorstehenden Kampf werden sie natürlich start in Die österreichische Arbeiterinnenentwidelung entwickelt sich von Mitleidenschaft gezogen und da gilt es beizeiten, entsprechende Maß- Provinz zu Provinz. Zuerst wurden die industriereichen Länder: nahmen zu treffen. Die Organisation muß gestärkt werdene, gute Böhmen  , Niederösterreich  , Mähren   und Schlesien   mit einem Nez von Fonds müssen da sein. Der Vorstand empfiehlt, daß nach Ausbruch Frauenorganisationen umzogen. Frauenkonferenzen wurden überall des offenen Kampfes die jungen Leute und die Ledigen sofort Berlin   abgehalten, Landeskomitees der Frauen eingesetzt und eine fyftema verlassen und sich auf dem Lande Arbeit suchen. Wenn die Arbeit tische Agitationsarbeit unternommen. Nachdem dies geschehen, bort auch nicht so lohnend ist, so müssen solche Opfer doch im In- komen die Agrarländer an die Reihe: Oberösterreich  , dann teresse des Gesamtwohls gebracht werden. Salzburg  , und am Sonntag, den 3. April, hatte Steiermark  Von einer Befferung der Lage im Töpferberuf hatte man sich die erste Frauen- Landeskonferenz. für die nächste Zeit in Berlin   recht viel versprochen. Gegenwärtig Die Genoffinnen der viel befungenen Steiermark fönnen stola find 96 Bouten in Arbeit und auf dem Arbeitsnachweis liegen noch fein auf die bisher vollbrachte Arbeit und auf ihre Tagung. Nicht 453 Arbeitslofe; aber dieser Zustand ist hauptsächlich auf den zur erst grundlegende Arbeit hatte hier die Frauenkonferenz zu leisten; zeit vorherrschenden Mangel an Kachelzeug zurückzuführen. Für sie fonnte weiterbauen. Durch die Energie und den raftlosen die nächste Woche schon rechnete man darauf, alle Arbeitslosen Fleiß einiger Grazer   Genossinnen wurde in der Landeshauptstadt Der Besitzer des Automobils ist der Berliner   Fabri. unterzubringen. vor einem Jahre die erste politische Frauenorganisation mit 57 it. Fant Rühling. Berantwo. Nedalt.: Richard Barth  , Berlin  . Injeratenteil verantw.; Ch. Glode, Berlin  , Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin   SW,

Wien  , 9. April.  ( W. T. B.) Heute nachmittag ereignete fich in Suetteldorf bei Wien   ein Automobilunglück. Der Chauffeur des Automobils hatte drei Kellnerinnen zur Fahrt eingeladen, außerdem machte der Berliner   Mecha. nifer Haerdtl die Fahrt mit. Man vermutet, daß der Chauffeur eine Kurve zu scharf genommen und an eine Barriere angefahren ist. Die Infassen wurden herausge schleudert, ausgenommen der Chauffeur. Zwei Personen wurden getötet, zwei schwer verletzt, darunter der Mechaniker Haerdt. Der Chauffeur blieb anscheinend unversehrt; er wurde verhaftet. Das Automobil ist fast vollständig zertrümmert.

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