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Saltomortale muffe als elwa'S kühn erscheinen. Sie uvlernehmen !daher noch eine eingehendere Beweisführung die daneben haut. DaS Einfuhrkontingent an Weizen wird der UeberauSfuhr an Roggen gegenübergestellt. Der Mangel der Beweisichlüssigkeit ergibt kich dabei schon daraus, dast die Weizeneinfuhr der in Be- tracht kommenden Zeit den Durchschnitt nicht überragt. Ja. in den beigsfügten Tabellen wird in einer Zusammenstellung der Mengen des Jnlandsverbrauchs an Brotgetreide das Gegenteil der amtlichen Ansicht bewiesen. Ganz einwandfrei ergeben das jedoch Aerbrauchsbercchnungen des kaiserlichen Statistischen Amts im Statistischen Jahrbuch für daS Deutsche Reich (190g). In den ziemlich umfangreichen Nachweisungen der Denkschrift fehlen, wohl bersehentlich. die Verbrauchsangaben. Wir setzen sie hierher, uin den Fehlschluß der Denkschrift darzutun. Nach Abzug der AuS- saat und Ausfuhr, und unter Zusatz der Einfuhr, der Mühlenlager- Verzollung sowie unter Mitberücksichtigung der auf Getreide um- gerechneten Mengen an Mehl und Malz, resultierten pro Kopf der Bevölkerung folgende Verbrauchsmengen: Weizen und Spelz Kilogramm 100.1 93,2 93.4 99,8 94.4 SO, 7 Roggen Kilogramm 1902/08.. 158,3 1903/04.. 154,8 1904 05.. 147,0 1905/06.. 149,0 1906 07.. 143,5 1907/08.. 142,4 Trotz der guten Jnlandsernte hat das Jahr 1907/1908 seit 1902/1908 die niedrigste VerbrauchSziffer. Die Ursache dafür findet man in den hohen Preisen, die die ärmere Bevölkerung zwangen. vielfach an Stelle des BroteS minderwertige Surrogate zu konsu- mieren. Die Einschränkung deS Brotverbrauches bedeutet ganz selbstverständlich aber auch eine Schmälerung der Zolleinnahmen für die Reichskasse. Macht die Denkschrift bei Brotgetreide noch den vergeblichen Versuch, eine Mindereinnahme aus Zöllen, infolge forcierter Aus- fuhr, zu leugnen, sieht sie sich jedoch gezwungen, eine solche Schädigung als Folge enorni gesteigerten Exportes von Hafer zuzugeben. Im Erntejahr 1907/1908 sind nämlich 223 332 Tonnen Hafer mehr aus- als eingeführt worden. Das bedeutet eine Verminderung des Zollaufkommens um rund 11 Mib lionen Mark. Die Denkschrift sucht in der anwachsenden Gerstem einfuhr, hie als Ersatzsutter für Hafer in Betracht kommen könnte, Trost. Aber mit süßsaurer Miene muh sie eingestehen, daß selbst dann, wenn an die Stelle der ausgeführten Hafermengen gleich große Mengen von Futtergerste einwanderten, der Zollwert der Hafer-MehrauSfuhr doch nur in der Höhe deS Gerstenzolls aus» geglichen würde. Ein besonders wunder Punkt wird hiermit be rührt. Der vertragsmäßige Haferzoll beträgt jetzt etwa daS Vierfache deS Zolles auf Futtergerste. Wer eine Tonne Hafer gegen Einfuhrschein ausführt, ist in der Lage, für die Verminde» rung seines Futtervorrats durch zollfreie Einfuhr einer Tonne Futtergerste annähernd Ersatz zu schaffen und kann außerdem noch Getreide, Kaffee oder Petroleum im Zollwert von 37 M. zollfrei einführen. Einen solchen Zusammenhang von Hafer und Gerste, als von den Interessenten geschaffen, bestreitet die amtliche Quelle. Gegen die Gefahr einer künstlichen Steigerung de? Haferanbaues zu Ausfuhrzwccken sprechen, nach Meinung deS amtlichen Bericht erstatterS, die vielen Gründe, die einen willkürlichen Uebergang von Hafer- zum Gerstenbau als unmöglich erscheinen lassen. Zum Schluß heißt eS:.Immerhin kann die Gefahr, daß zum Nachteil der Zolleinnahmen sich beim Hafer Ausfuhrüberschüsse wiederholen, nicht'» Abrede gestellt werden." Trotz diesevGefahr", die gegenüber der oben geschilderten Schädigung der Volksinteressen weniger bedeutungsvoll ist. denkt man natürlich nicht an eine Beseitigung der Ausfuhrprämie; ja, nicht einmal einer Reform des Systems ist die Regierung geneigt, Auf die wirklichen Gründe dafür lassen Auslassungen in der Denk» schrtft schließen. So heißt es da u. a.:Die Verhandlungen des Reichstages(1803) über den Vertrag mit Rußland haben mit be. sonderer Deutlichkeit die Notlage der deutschen Landwirtschaft, namentlich derjenigen des Ostens, erkennen lassen. Als eines der Mittel, die geeignet erschienen, hier die dringend gebotene Hilfe zu schaffen, wurde die Beseitigung des Identitätsnachweises an- gesehen." Die Begründung, die dem damaligen Entwurf der Re» gierung gegeben wurde, bewegt sich in folgenden Gedankengängen: Infolge der durch die Einführung und Erhöhung der Getreidezölle bewirkten Steigerung der Inlandspreise über den Weltmarktpreis liefere dir Absatz von Getreide nach dem Auslande in der Regel die geduldig auf Erlösung aus Direktorspulten warten; wie das Ganze nicht auf alten Zopf, sondern auf blühendes Leben hinaus- kommt: wie die Vorsicht gegen die Dissonanzen zu einer Milde führt, sie zugleich hohe Kraft zuläßt und dadurch eine der größten aller Kunstforderuiigen erfüllt: darüber ist ebenso schwierig zu reden, wie es leicht ist, seinem Schaffen als Hörer Zeugnis zu geben. SeinMadrigal-Hymnus" für Chor, Soli und Orchester- Die neun Musen", wurde am Freitag in der Sing akademie aufgeführt. Griechische und römische Lyriker gaben die Texte; Jiebachs Musik gab als Unterschicht etwas, das an die Wucht des antiken Schicksals erinnert, als Oberschicht die Leicht- füßigkeit des lieblichen Liedes, als Mittelschicht eine Fülle von Virtuosität der Stimmführung im Orchester und ganz besonders im Sologuartett. Kalte Zurückhaltung nach der ersten, warme Freude nach der Schlußhälfte war die Haltung des Publikums. Zum Erfolge half in erster Linie Max Batke. Vor Jahren sprachen wir von ihm öfter, als wir seine Jugendkonzerte mit manchem Zweifel batrachteten. Inzwischen hat er in seinemM o z a r t- C h o r" ein überraschend durchgebildetes Organ geschaffen, für das die Vorführung Fiebachscher Tonkunst allein schon ein Eigenverdienst bedeutet. er. Humor und Satire. ManteuffelöVertraukiche Sammlung". Die Beiträge fließen nicht so zahlreich, als erwartet wurde. Deshalb hat man den Umfang der Ehrengabe immer mehr ver. ringern müssen. Der Plan der Ehrengabe ist nach und nach, wie folgt, geändert worden: 1. Ursprünglich sollten auS den Zinsen des gesammelten Kapitals vierteljahrliche Reit- und Arretierprämien an sämtliche Schutzleute verteilt werden und zlvar je nach der Qualität ihrer Leistungen. Zur Prüfung der letzteren seilte quartaliter ein Probe-Publikumüberreiten und ein Probe-Publikuinarretiercn veranstaltet werden. 2. Dann sollte am Rande des Tiergartens auf der Stelle des Goethedenkmals, das man nach Hamburg verkaufen wollte, das Rtesendenkmal eines reitenden Schutzmanns errichtet werden. g. Dann wollte man für sämtliche Schuhleute alljährlich«in Festessen von drei Gängen mit Wein. Musik und festlicher Beleuch- tung veranstalten. 4. Dann hatte man folgenden Plan: Dasselbe Festessen mit Bier, ohne Musik und Beleuchtung, bestehend nur aus Pökelfleisch, Erbsen und Sauerkohl. 5. Dann wollte man eine künstlerisch ausgeführte Dankadresse stiften. 0. Dann ein Danltelegramm. 7. Zuletzt beschränkte sich die Ehrengabe auf das Recht der Schutzleute, vor dem Präsidenten des Herrenhauses strammzu- stehen. f., Jugend".) Rotize», Die Venus von Velasquez. die nach James Greig die Initialen de» Schwiegersohnes von Velasquez aufweisen soll ist in der Londoner Nationalgalerie von acht Auroritäten untersucht worden. Sie haben indes in den Sprüngen und Rissen kein Monogramm erkennen können. Damit ist freilich die Herlunkt des Bilde» von Velasquez keineswegs erwiesen. keine lohnenden Erträgnisse mehr," Der ausgesprochene Zweck der Zollerhöhungen und der Aufhebung des Identitätsnachweises war demnach: Steigerung der Inlandspreise durch Erschwerung der Einfuhr und durch Gewährung von indirekten Ausfuhrprämien, Und schon im Herbst des JahreL 1894 konstatierte die Kaufmannschaft in Königsberg,daß der Preisunterschied zwischen inländischem und unverzolltem russischen Brotgetreide infolge des Gesetzes fast durchweg höher als der Zoll gewesen sei". Am 7. Februar 1896 erklärte der Staatssekretär des Reichsschatzamtes, das Gesetz betreffend Aufhebung des Identitätsnachweises habe sichaus- gezeichnet bewährt".Aus der Statistik ergebe sich, daß der in der Gesetzgebung von 1879 beabsichtigte Zollschutz erst jetzt voll erreicht sei, da die Preise für Jnlandsbrotgetreide in Königsberg, Danzig und Mannheim um den Betrag des Zolles oder mehr über den der Transitware gestanden hätten." Im Gegensatz zu der üblichen agrarischen Behauptung, es handle sich bei allen Maßnahmen nur um die Erschwerung der Einfuhr ausländischen Getreides, bemerkt die Denkschrift:Der Entwurf zum neuen Zolltarifgesetze 1902 sah die Erteilung von Einfuhrscheinen für die Erzeugnisse der Oelmüllerei und für Buchweizen vor. letzteres, um den Anbau dieser Fruchtart, der gegen früher zugenommen hatte, durch Erleichterung der Ausfuhr noch weiter zu fördern.. Und an anderer Stelle heißt es:Je weniger aber die Verwendbarkeit der Scheine be- schränkt ist, um so mehr wird die Ausfuhr erleichtert, zumal wenn, wie feit dem 1. März 1906, infolge der Erhöhung der Zölle der in Betracht kommenden Waren auch die Einfuhrscheine im Werte steigen." Wenn auch in der Schlußbemerkung der Denkschrift er- klärt wird, es seijedes Eingehen auf die Frage vermieden worden, ob und in welcher Richtung etwa Abänderungen des geltenden Rechtszustandes erforderlich erscheinen", so ergibt die beliebte Argumentation und die Materialienzusammenstellung doch ganz unzweideutig die Ansicht der Regierung: Gerade weil das Einfuhr- schcinsystem als indirekte Ausfuhrprämie die Preise für Brot- getreide scharf in die Höhe treibt, darum soll es erhalten bleiben! __ D, ßutterboyhott,Vorwärts" and stoalamgeiioNelischsklliche Kandfctzaa" DieKonsumgenossenschaftliche Rundschau" beschäftigt sich in ihrer Nummer 15 auch mit dem von den Hirsch-Duncker'schcn im szenierten Butterboykott. Dabei wird auch die Stellungnahme desVorwärts" erwähnt. DieKonsumgenossenschaftliche Rund- schau" stimmt demVorwärts" bei,daß die Boykottbewegung der Gewerkvereinler recht wenig Aussichten bietet, den Butterkonsumen ten dauernd zu billigen Preisen zu verhelfen". Aber merkwürdig, meint dieRundschau", berühre doch der Fatalismus, mit dem der Vorwärts" verkünde: Eine Macht, die etwas ausrichten kann, fehle. Das sei doch nicht die Stimmung, die sonst im sozialdemo- kratischen Lager herrsche. Ein Hinweis auf die Konsumvereine sei da angebracht gewesen. Dazu bemerken wir, daß jedermann auS der Satzverbindung der Notiz imVorwärts" entnehmen konnte, daß die Macht, die fehle, bei dem Häuflein Hirsch-Duncker- scher mangelt. In seiner gloriosen Strategie hat der Eickelenz ja richtig herausgefunden, daß eS den Hirschen an Aktivität gebricht, daß aber wegen ihrer zahlenmäßigen Unbedeutenheit die Hirsch Dunckcr'schen verdammt bleiben, immer die Aktivität der sozial' demokratischen Organisation unterstützen zu müssen, wenn sie über Haupt ein wenig nützen wollen, das begreift der Stratege immer noch nicht. Die Wichtigkeit der Konsumgenossenschaftsbewegung hat der Vorwärts" besonders noch in letzter Zeit des öfteren betont. Und der Satz auS der Vorwärtsnotiz:nirgends entrinnt man der Au» beutung durch Reich und Staat", den dieRundschau" gesperrt wiedergibt, bleibt auch vor der Konsumgenossenschaft wahr. Die Rundschau" meint, daß in der Beziehung der Betonung der orga nisterten Konsumvereinsmacht selbst reaktionäre Blätter zukunstS- freudiger feien wie derVorwärts". Wenn dieRundschau" in ihrer Zukunftsfreudigkeit meint, daß etwas hinter den gelegent- liehen Worten der Blätter vom Schlage derPost",Hamburger Nachrichten" usw. stecke, so wird ihr Glaube za schon bald in die Brüche gehen. Geradezu naiv aber ist eS, wenn dieRundschau" so oft sträsi liche Lässigkeit bestimmter sozialdemokratischer Blätter in bezug auf die Forderung der Konsumgenossenschaftsbewegung konstatieren zu müssen glaubt, und wenn dann dieseKonsumgenoffenschaftliche 'Rundschau" selbst keinen Finger rührte, alS eS bei der Finanz reform galt, einen 500 Millionen-Raubzug auf die Taschen dcß Konsumenten abzuwehren. Wenn dieRundschau" sich das kindische Vergnügen macht, in der Frage der Wertung der Konsumgenossenschaftsbewegung reaktionäre Blätter gegen denVorwärts" auszuspielen, so wollen wir demgegenübcr-erwahnen, daß ein Blatt der Hirsch-Duncker'schen Gewerkvereine,Der Regulator", der am Kopfe als Organ deS Gwcrkvereins der Maschinenbau - und Metallarbeiter den Vermerk trägt:Einzige wirklich neutrale Berufsorganisation aller Metall- arbeiter", in einem Artikel über den Butterboykott am Schlüsse ausführt: Es gibt nur zwei Mittel, dieser Ungerechtigkeit(Ent- lastung der großen, B e lastung der kleinen Vermögen. Red.) ent- gegenzutretcn: Boykott solcher unnatürlich hoch versteuerter Lebens- mittel und bei politischen Wahlen: Weg mit jedem Lebensmittel- verteuern! Weg mit solchen Parlamentariern! DaS Volk hat es bei der Reichstagwahl in der Hand." Die Organe beb Zentralverbandes deutscher Konsumvereine aber sahen sch seinerzeit nicht einmal veranlaßt, zu der enormen Konsumentenbelastung durch die Finanzreform bestimmter Parteien überhaupt Stellung zu nehmen. Das Kritteln und Nörgeln an bestimmten sozialdemokratischen Zeitungen aber hört nicht auf. DerVorwärts" steht wie die sozial- demokratische Presse überhaupt auf dem Standpunkt, daß die Ar- beiter alle Möglichkeiten der Emanzipation und der Loslösung aus den Fesseln des Kapitals benutzen sollen, dieKonsumgen. Rund- schau" propagiert selbst dann die politische Abstinenz, wenn es die Masse der mittellosen Konsumenten schwer schädigt. Vor hat da Grund zur Kritik? Wenn derVorwärts" zu recht häufigen Darlegungen der Konsumgenossenschaftlichen Rundschau" und anderen Auslassungen don Konsumgenossenschaftsorganen geschiegen hat, die der all- gemeinen Bewegung der Arbeiterklasse und der speziellen Konsum- genossenschaftsbewemlng nichts weniger als förderlich waren, so geichah es aus Rücksicht darauf, daß auch ohne besondere Kritik der- artiger uberneutraler und nichts-alS-genossenschaftlicher Luftblasen » Organen der GcnossenschaftSbeweguny die übergroße Zahl der Koiisumgeiiossenschaftsmitglieder die Hohlheit der in genossenschaft- lichen Organen verzapften Ungereimtheiten erkennt. ES geschah ferner deshalb, weil derVorwärts" ohne zwingenden Grund eine Polemik gegen Verkehrtheiten in Genossenschaftsblättern nicht führt. WWWW___ zu einer ge- Unsere Leser möchten wir aber drin- gend bitten, sich durch derartige, leider recht häufige Entgleisungen in Genossenschaftsblättern von dem Eintritt in die Genosse, ischafien nicht abhalten zu lassen. Im Gegenteil, wer wünscht, daß die Genossenschafte» entsprechend dem Wunsch der übergroßen Mehr- heit der Genossenschaftsmitglieder mit sozialdemokratischem Geist erfüllt und als Glied der großen Arbeiterbewegung geleitet wer- den. hat die doppelte und dreifache Pflicht, den Genossenschaften beizutreten: nicht nur die Rücksicht auf seine eigenen Sausinteressen. sondern auch die auf eine gedeihliche Führung der Genossenschafs- bewegung zu einheitlichem Wirken Mit Gewerkschaft und Partei drängt dahin. In Berlin ist, nicht zuletzt infolge des fortdauernden Hin- weise» imVorwärts" auf die Notwendigkeit einer Vereinheit- lichung, auch der genossenschaftlichen Bewegung in Berlin die Ver- schmelzustg der Berliner . Konsumvereine seit April IVOS in die Wege geleitet und im großen unv ganzen jetzt durchgeführt. Die ge« nossenschaftliche Bewegung ist dadurch von etwa 15 000 auf über 29 000 Mitglieder emporgeschnellt und in erfreulichem Ausstieg von Tag zu Tag. Mögen unsere Berliner Genossen sich durch An- rempelungen ausgenossenschaftlicher" Druckerschwärze die Freude an dem Fortschritt der Berliner Genossenschaftsbewegung nicht ver- gällen lassen und dafür sorgen, das? die Berliner Genossenschafts- bewegung auch in diesem Jahre auf das doppelte seiner Mick- gliederzahl steigt. Der Umstand, daß bislang die Berliner Ge- nossenschaftler in sozialdemokratischem Geist und mit mühevoller Kleinarbeit die Verwaltung ihrer Konsumvereine führten, hat zu dem erfreulichen Aufschwung geführt und hat bewirkt, daß der gewaltige Gebäudekomplex in Lichtenberg hat er warben und vor- aussichtlos noch in diesem Jahre seiner Bestimmung auch der Pro- duktion zu dienen, cntgegengeführt werden kann. Da heißt es, die Unterminicrer des Genossenschaftswesens, auch wenn sie aus den eigenen Reihen der Genossenschaft von auswärts aus ihre genossen- schaftsfeindlichc Tätigkeit betreiben, in die Schranken zu weisen und die gute Sache sich durch sie nicht verekeln lassen. Wer in die Konsumvereine eintritt, verrichtet einen Teil dcS Kampfes des Volkes NM Freiheit und Recht. Darum: Hinein in die Kumfumvereine! parlamentarisches. Eingegangen ist die Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben der afrikanischen Schutzgebiete, des Schutzgebietes Neu» Guinea , der Verwaltung der Karolinen «. P a l a u Marianen» und Marschall-Jnseln, sowie des Schutz» gebieteS S a m o a für das Rechnungsjahr 1907. Hus cler Partei. Die Maifeier in Leipzig . Eine Parteiversammlung des 12. und 18. sächsischen Reichstags» Wahlkreises(Leipzig -Stadt und Land) beschloß am 8. April im Volkshause, die diesjährige Maidemonstration in der Weise zu begehen, daß nach einer größeren Anzahl von Mittags« Versammlungen die Teilnehmer gemeinsam nach dem großen Brauereigarten in Stötteritz spazieren. Dort werden fünf Massenversammlungen(vier unter freiem Himmel, eine im großen Saale ) abgehalten, in denen unter anderem die Genossen D i t t m a n n auS Solingen und D i ß m a n n aus Hanau sprechen werden. Ferner beschloß die Versammlung, für den SgitationSbczirk Leipzig (11., 12., 13. und 14. sächsischen ReichStagSwahlkreiS) einen Bezirksfonds für Unterstützung von Mai» ausgesperrten zu errichten, dem jeder gewerkschaftlich oder politisch Organisierte gemäß de» Beschlüssen des Leipziger Partei« mgeS und des Hamburger GewerlschaftSkoiigresseS im April jeden Jahres einen eimnaligen Beitrag zu leisten hat. der für männliche Mitglieder 20 Pf. und für weibliche Mitglieder 10 Pf. betragen soll. Der gemäß den Beschlüssen des Parteitages in Nürnberg (Antrag 90) von den einzelnen Angestellten abzuführende TageS» verdienst sowie freiwillige Zuwendungen sind dem Fonds zuzuführen. Maiausgesperrte erhalten aus diesem Fonds Unterstützung, soweit sie nicht Anrecht auS lokalen oder zentralen Kassen der Gewerkschaften haben. Die Gewerkschaften erhalten dann aus dem Fonds die ge- zahlten Unterstützungen zurück. Die Höhe und Dauer der Unter- stiitzung wird noch zwischen der Partei und den Gewerkschaften ver- einvart. Die Beschliisse über die Errichtung des UnterstützungSfondS sollen sofort in Kraft treten, sobald das GewerkschaftSlartell ihnen zugestimmt hat. ES werden dann schon für dieses Jahr Beiträge für den Fond« erhoben. Erwähnt möge hier noch Werden, daß auch diese geschlossene Parteiversammlung trotz des.liberalen" Reichsvereinsgesetzes polizeilich überwacht wurde._ Personalien. Am 1. April ist der feit 1. Februar in der Redaktion desStettiner Volksboten" tätig gewesene Genosse Böttcher wieder ausgetreten, und Genosse Heise aus Barmen an feine Stelle getreten._ Außerordentlicher Parteitag in Dänemmark. Der Vorstand der dänischen Sozialdemokratie hat auf den 21. April d. I. einen außerordentlichen Parteikongreß einberufen, der in Kopenhagen im alten VerjammlungShause in der Römers- gade 22 statlfinden und sich mit de» bevorstehenden FolkethingS» wählen beschäftigen wird._ Bon der schweizerischen Sozialdemokratie. In der letzten in Biel abgehaltenen Sitzung de» sozialdemokratischen Parteikomitees wurde be- richtet, daß sich die sozialdemokratische Partei de» KantonS Tessin nach fünsjährigcmStreik" mit 200 Mitgliedern der schweizerischen sozialdemokratischen Partei angeschlossen hat. Bei der Maifeier sollen allerorten zur Stärkung der Parteikasse Geldiammlungen vor» genommen werden. Auch die Beschickung des Jnter» nationalen Sozialistenkongresses in Kopen» a g e n. für den der Schweiz 10 Delegierte eingeräumt sind, wurde eschlossen. Zu den poliiischen Tagesfragen wurde ebenfalls Stellung genommen. Gegen das neue Maulkorbgesetz soll sofort das Referendum ergriffen werden, sobald eS parlamentarisch er» ledigt ist.__ Hus Inckultrie und Handel. StinneS abgeblitzt. Als im Jahre 1904 die ZechenstillegungSaktion im Ruhrrevier einsetzte, gelang eS dem Grubenmagnaten SlinneS,«ine ganze Reihe Gruben für einen verhältnismäßig niedrigen Preis zu erworben. Zunächst war allgemein die Ansicht verbrettet, StinneS werde vor wie nach sämtliche Gruben stillegen und die Beteiligungsziffer auf seine im nördlichen Kohlenrevier belegenen Gruben übernehmen. Dieser Plan, der auch wohl anfänglich bei StinneS bestand, ist indes»llr auf Zeche.Marianne-Steinbank" zur Ausführung gelangt. Die übrigen damals von StinneS erworbenen Zechen.Hasenwinkel', Baakor-Miilde",Friedl. Nachbar".Prinz-Regent", die Dannenbaum» schächte und.JuliuS-Philipp" find nicht stillgelegt worden. StinneS hat durch Zusammenlegung der einzelnen Felder recht leistungsfähige Grubenbetriebe erstehen lassen. So beschäftigt z. B. die Zeche .Baaker Mulde", die früher kaum 500 Mann beschäftigte, jetzt etwa 2500 Arbeiter. Die Förderung ist ganz gewaltig gestiegen. Auch die übrigen Gruben haben bedeutende Leistungssteigerungen auf» zuweisen. Allerdings seit Uebernahme der Gruben durch Stinne» weisen sie auch eine beängstigende Zunahme der tödlichen Unglücksfälle auf. Die genannten Gruben liegen sämtlich im engeren Ruhrbecken und dazu auf einer von Westen»ach Osten führenden Linie, so daß die Gruben miteinander.durchschlägig" sind und die Kohlen von einem Betriebspunkte zum andern transportiert werden können. Einzelne Schächte, u. a.Prinz Regent"..Baaker-Mulde". sind auf da« modernste als Hauptförderschächte ausgebaut, während die alten Schächte im allgemeinen nur der Leute- und Materialförderung, nur wenig der Kohlenförderung dienen. StinneS beabsichtigte nun auf dieser Linie weiter zu gehen. Ihm eignet bereits in Langen- dreer die ZecheDruchstraße". ferner die auf derselben Lini» liegenden Zechen.Luise-Tiefbau" undWiendalsbank" in Barop . Sein Bestreben ging nun offensichtlich dahin, auch die Zechen»Kaiser