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Nr. 86. 27. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 14. April 1910.

Partei- Angelegenheiten.

An die Parteigenossen Berlins und der Provinz Brandenburg ! Zum Himmelfahrtstage erscheint wiederum eine neue Lokal­liste. Wir ersuchen daher, alle Aenderungen bezw. Neuaufnahmen bis spätestens Sonntag, den 17. April, an die nachverzeichneten Kom­missionsmitglieder gelangen zu lassen: Für den I. Wahlkreis an den Genossen Paul Bartsch, NW. 29, Leffingstraße 82. Für den II. Wahlkreis an den Genoffen Heinrich Schröder, S. 53, Bergmannstraße 95, II. Für den III. Wahlkreis an den Genossen Karl König, S. 59, Urbanstraße 93. Für den IV. Wahlkreis an den Genossen Karl Rott, O. 34, Straßmannstraße 29. Für den V. Wahlkreis an den Genossen Albert Hahnisch, C. 54, Auguststraße 51, Quergeb. IV. Für den VI. Wahlkreis an den Genoſſen Richard Henschel, N. 58, Ueckermünder Straße 17, II. Für Nieder- Barnim an den Genossen Hermann Elias, O. 112, Für Teltow - Beeskowo an den Genoffen Karl Rohr, Nigdorf, Für Potsdam - Osthavelland an den Genoffen Emil Schubert, Spandau , Kurstraße 21. Für alle übrigen Orte der Provinz find Mitteilungen zur Lokai­lifte durch die Vorsitzenden der Kreise an den unterzeichneten Ob­mann der Kommission zu richten. Um das rechtzeitige Erscheinen der Lokalliste zu ermöglichen, ersuchen wir die Parteigenossen dringend, alle Mit­teilungen in Lofalangelegenheiten für Groß- Berlin dem zu ständigen Kommissionsmitgliede, für die übrigen Orte der Provinz dem Vorsitzenden des betreffenden Streises zu übermitteln. Ferner weisen wir wiederholt auf den in den Lokalkonferenzen der Lokalkreise so oft gefaßten Beschluß hin, wonach die örtlichen Kommissionsmitglieder unbedingt verpflichtet sind, vor dem Erscheinen jeder neuen siste rechtzeitig an den Obmann ihres Kreises einen Bericht einzusenden, gleichgültig, ob Veränderungen vor­gekommen sind oder nicht.

Blumenthalstraße 24.

Selchower Straße 15-16, IV.

Orte, aus denen kein Bericht kommt, werden in der Liste nicht weiter aufgeführt und haben sich die betreffenden Genossen die etwa hieraus entstehenden unangenehmen Folgen felbst zuzu­schreiben.

Alle nach dem 17. April einlaufenden Meldungen können nicht mehr berücksichtigt werden und ersuchen wir, dies zu beachten. Des weiteren ersuchen wir wiederholt, alle Mitteilungen in Lokalangelegenheiten nur durch die oben genannten Kommissions­mitglieder an den Obmann der Kommission zu richten und nicht direkt an den Vorwärts". Es entstehen hierdurch nur unnötige Verzögerungen, und da die meisten Einsendungen immer erst in letter Stunde einlaufen, ist, wenn es sich um eine Sperrnotiz handelt( Bergnügen in einem gesperrten Lokal), eine Publikation nicht mehr möglich.

Der Obmann der Lokalkommission: Richard Henschel, Berlin N. 58, Uedermünder Straße 17, II.

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Das obdachlose Dienstmädchen.

16. Jahre, werden unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten und beste Beweis, wie innig sich die russische Regierung der liebbetter Neigungen planmäßig dahin gebracht, daß sie nicht nur Intereffe lichen in Preußen seelenverwandt fühlt. Wofür Rußland mit und Freude an geregelter Arbeit gewinnen, sondern auch eine Orden für unsere Polizei so spendabel umspringt, ist allgemein theoretische und praktische Berufsausbildung in eigenen Werk bekannt. Willigere Helfershelfer findet die russische Reaktion in der ganzen Welt nicht. stätten der Anstalt erwerben. Und neben der Erziehung zur Ar­beit steht die Erziehung zur Lebensfreude! Jawohl, auch sie, die in so vielen Erziehungsanstalten verpönt ist und den Un­Zu diesem Thema berichteten wir in Nr. 74 des Vorwärts" verbesserlichen" mit Sieben ausgetrieben wird, gehört in der An- über die plöbliche Entlassung des zwanzigjährigen Fräulein stalt Am Urban" zu den Erziehungsmitteln. Der Erholung und Marie B., das bei dem Oberlehrer Bahr in Schöneberg , Belziger­dem Spiel wird ein so breiter Raum gewährt, daß manche Ver- straße 7, als Dienstmädchen seit drei Monaten angestellt war. wahrlostenerzieher ganz fassungslos über eine solche Erziehungs- Das Mädchen wurde, als es um 8 Uhr abends von einem Gang methode find. Gepflegt wird auch der Kunstsinn, damit auch er aus Anlaß einer demnächst anzutretenden Stellung zurückkehrte, den Kindern eine Quelle des Genusses werde und sie mit neuen nicht mehr in die Wohnung eingelassen und stand obdachlos und Lebenswerten bereichere. Plaß steht auf dem Standpunkt, daß noch das Kostgeld bis zum Ablauf des Kündigungstermins. Mit­mittellos auf der Straße. Es erhielt weder den schuldigen Lohn, gerade Verivahrloste, die oft infolge der Not ihrer Eltern und der leidige Leute im Hause nahmen sich des armen Mädchens an, trüben Familienverhältnisse eine an Entsagungen reiche, an Freu- das in Berlin fremd war und den Eindruck eines sehr verschüch den arme Kindheit durchzumachen hatten, in der Besse- terten und hilflosen Wesens machte. Fremde Leute sorgfen auch rungsanstalt es besser haben sollen, als sie es im dafür, daß gegen den Oberlehrer Bahr eine Klage auf Zahlung Elternhause haben konnten. Er geht noch weiter: auch den Drang des rüdständigen Lohnes nebst Kostgeld anhängig gemacht wurde. nach Selbständigkeit, nach Betätigung der Persönlich- Diese Tatsachen stehen fest, so unangenehm dem Oberlehrer teit sucht er nicht zu unterdrücken, sondern zu fördern. Er die öffentliche Feststellung auch sein mag. Und sie müſſen öffent fürchtet nicht den Korpsgeist unter seinen Zöglingen, sondern lich festgestellt werden, weil der vorliegende Fall typisch ist für die Verhältnisse im Dienstbotenberuf. Wir haben den Fall auf pflegt ihn. Er läßt sie sich zusammenschließen zu Turnvereinen, eine Beschwerde des Herrn Bahr nochmals geprüft und können von Gesangvereinen, Tanzkränzchen usw., er gewährt ihnen ein Recht unserer ersten Darstellung nichts zurücknehmen. Wenn der Herr der Selbstverwaltung, er gewöhnt sie an Betätigung im Dienst Bahr behauptet, daß er mancherlei Grund zu Klagen über das einer gemeinsamen Sache, er arbeitet der Erziehung Mädchen gehabt habe, daß es kein Recht hatte, an dem fraglichen zum Staatsbürger vor. Aber gerade darum merkt man in der Tage auszugehen und darum nicht wieder eingelassen wurde, so Plaßschen Anstalt am wenigsten von jener Untergrabung der mag das alles richtig sein, wenn auch andererseits das Mädchen Autorität", vor der so viele Anstaltsleiter sich fürchten, von jenen behauptet, daß es gern längst diesen Dienst verlassen haben würde, Grzessen der Unbotmäßigkeit", die den Gewaltspädagogen immer wenn man es nicht so dringend zum Bleiben genötigt hätte. Jedenfalls ist es eine arge Rücksichtslosigkeit, das Mädchen plötzlich wieder zu schaffen machen. obdachlos zu machen, weil man annahm, daß es zu einem Aus­gange nicht berechtigt gewesen sei. Und wegen des schuldigen Lohnes, der 17,50 m. pro Monat betrug, mußte erst Klage erhoben werden!

Das Plaßsche Erziehungssystem hat, wie zu erwarten war, bei den Anhängern der Gewaltspädagogik den heftigsten Wider­spruch gefunden. Einer der Rufer im Streit wider Plaß ist zum Beispiel auch der Leiter einer gleichfalls nahe bei Berlin gelegenen Anstalt, der Pastor Seiffert, Direktor der Brandenburgischen Pro vinzial- Erziehungsanstalt zu Strausberg . Wir haben Grund, gerade der Anstalt dieses Pastors Seiffert etwas mehr von dem Geist zu wünschen, der in der Plaßschen Anstalt herrscht. Die Einwendungen solcher Gegner werden entkräftigt durch die Tat­sache, daß diese planmäßige Erziehung zur sozialen Brauchbarkeit bei den meisten Zöglingen durch den Erfolg einer dauernden Bewährung gekrönt worden ist. Wo sind die Anstalten, die das gleiche von ihrer eigenen Erziehungsarbeit sagen dürften? Mag sein, daß auch bei Plaß nicht alles Gold ist, was glänzt". Aber auch so stände er noch turmhoch über manchem derer, die ihn zu verkleinern suchen. Männern wie Plaß wird es zu danken sein, wenn das Wort Besserungsanstalt" wieder zu Ehren kommt.

Am Montag fam die Klage des Mädchens vor dem Amtsgericht Schöneberg zur Verhandlung. Eine Frau, die sich des Mädchens bon vornherein warm angenommen hatte, fungierte als Verteidi. gerin, was der Richter zuließ in Anbetracht der Unbeholfenheit und Unfähigkeit des Frl. B., ihre Sache selbst zu führen. Als der Richter dann einen Vergleich vorschlug, bot der Oberlehrer Bahr 10 M., und das Mädchen gab sich damit zufrieden. Es erhieit somit feinerlei Entschädigung, sondern nur knapp den Lohn bis zum Tage der Entlassung, und es hatte noch 1,65 M. an Kosten zu bezahlen, da man ihm das Armenrecht zur Klage verweigert hatte.

Wir können nur wiederholen, was wir schon am Schlusse der borigen Notiz sagten, nämlich, daß die Mädchen zu ihrem Schube ( Bureau: Michaelfirchplak 1) ist die Organisation, der sich alle fich organisieren müssen. Der Zentralverband der Hausangestellten Dienstmädchen, wie auch Aufwartefrauen usw. anschließen sollten. Dort wird ihnen als Mitgliedern Rat, Schuß und Hilfe gewährt, dort werden sie über ihre Rechte aufgeklärt und finden einen starken Rückhalt gegen anmaßende und ungerechte Herrschaften.

Volksversammlungen unter freiem Himmel in Berlin im Jahre 1848. Seit dem Jahre 1848 hat Berlin zum erstenmal wieder Volks- Die große Buddelei in der Schönhauser Allee zur Weiter­Neuenhagen und Umgegend. Die regelmäßige Mitgliederversammlungen unter freiem Himmel gefehen. Vor 62 Jahren führung der Untergrundbahn vom Schönhauser Tor ab bersammlung des Wahlvereins findet am Sonntag, den 17. April, waren solche Versammlungen fast alltäglich; man hielt sie ab, wo bis zur Fransedistraße hat begonnen. Partarbeiter sind dabei, die nachmittags 4 Uhr, im Alten Dessauer", Petershagen , statt. Auf und wann man wollte und ohne die Polizei zu fragen. Aber trok gefährdeten Bäume und Sträucher der Schmuckanlagen auf dem der Tagesordnung steht: Bericht von der Kreisgeneralversammlung; der Erregung der Gemüter, welche der 18. März hinterlassen hatte, Senefelderplatz und auf dem schönen Promenadenwege der Schön­Maifeier; Verschiedenes. Der Vorstand. ging alles glatt ab. Unordnung gab es nur bei einigen Ver- hauser Allee in Sicherheit zu bringen. Hinter der Fransedistraße sammlungen vor dem 18. März, wo Gendarmen und Militär die wird bekanntlich die viel gelästerte Hochbahnstrecke gebaut. Hier Teilnehmer auf dem Rückwege zur Stadt auseinandertrieben. Nach dürften aber die Anwohner in diesem Jahre vor der Buddelei dem 18. März häuften sich die öffentlichen Zusammenfünfte, ohne noch Ruhe haben. daß irgendwie die Ordnung gestört worden wäre. Am 19. März Sechsuhrschluß in der Damenkonfektion. Auf dem Wege zur erfolgte die Verteilung der Waffen an die Bürgerwehr aus dem englischen Tischzeit ist ein neuer Schritt erfolgt. In einer Ver­Zeughause durch die Minister Graf Arnim und Graf Schwerin , sammlung der Vereinigung Berliner Damen- und Mädchenmäntei­und nachmittags 5 Uhr zog die erste Bürgerwehr im Schloß auf. fabrikanten wurde gestern auf Anregung des Vorsitzenden, Kom­Es ging, tann man sagen, recht gemütlich zu. Neugierige um merzienrats Bamberg , beschlossen, den Berliner Damen- und standen die Bürgerposten und knüpften mit ihnen Gespräche an. Mädchenmäntelfabrikanten borzuschlagen, ihre Geschäfte mit Aus­Der 20. März brachte die Freilassung der Polen aus dem Moabiter nahme der Hochsaison in ihrem eigenen und im Interesse der Gefängnis, deren Einzug in Berlin sich zu einem Triumphzug Angestellten spätestens um 6 1hr nachmittags zu schließen. 34 gestaltete. Mieroslawsti hielt vor der Universität eine Ansprache, nächst soll dieser Vorschlag versuchsweise in der Zeit vom 15. Mai und der König begrüßte die Polen vom Balkon des Schlosses bis zum 25. August durchgeführt werden. Die zahlreich erschiene­aus. Abends hatte man sogar zum Teil illuminiert.

Trebbin . Am Sonnabend, den 16. April, abends 8 Uhr, findet bei Wolf die Wahlvereinsversammlung statt. Tagesordnung: 1. Kaffe und Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Abrechnung vom ersten Quartal 1910. 3. Parteiangelegenheiten.

Berliner Nachrichten.

Es war

nen Mitglieder der Vereinigung erklärten sich für ihre Firmen mit Einstimmigkeit bereit, diesen Vorschlag zu akzeptieren. Es kann deshalb angenommen werden, daß die gesamte Damenkonfet tion diesen Beschluß durchführen und damit vorbildlich für die gesamten Berliner Engrosgeschäfte wirken wird.

Eine neue Fusion im Verkehrsbetriebe. Eine neue Vorort.

Eine Befferungsanstalt für Verwahrlofte. Eine Befferungsanstalt"! Wie war es möglich, daß das Wort zum Inbegriff aller Schrecken wurde? Daß mit diesem Wort solche Vorstellungen unwillkürlich sich verbinden, ist das ver­nichtendste Urteil, das über die bisher übliche Methode der Ver­Am 21. März unternahm der König seinen Umritt durch die wahrlostenerziehung gefällt werden kann. Und jene Verwahr. Straßen, umringt von einer jubelnden Menge und kam nachher Toftenerzieher, die hier einwenden, daß Berwahrlosten die an ihnen noch einmal aus dem Schlosse zu den Bürgern hinaus. Es war eine festliche Erregung ohne die geringste Unordnung. Dann tam vorgenommenen Besserungsversuche natürlich nicht als eine ihnen das großartige Begräbnis der Gefallenen am 22. März. Der Zug erwiesene Wohltat gelten werden, bekräftigen nur noch jenes Ur- währte fait vier Stunden, alle Straßen waren von Menschen be­teil. Denn eben das ist das Geheimnis des Erfolges der rechten fett, aber es herrschte eine feierliche Ruhe. Am 30. März rüdten straßenbahn wird sich die Große Berliner Straßenbahn anglies Verwahrloftenerziehung, daß man den Bögling dazu bringt, felber bereits wieder Truppen in Berlin ein. Da geschah allerdings bern. Der Aufsichtsrat hat in seiner gestrigen Sißung beschloffen, die Erziehung als eine Wohltat zu empfinden und etwas Seltsames: die Maschinenbauer der Oranienburger Vorstadt die Attien der Neuen Berliner Straßenbahnen Nordost, Attien­freudig mitzuarbeiten an ihrem Gelingen. holten sie mit ihren Bannern und Fahnen festlich ein. Weiter gesellschaft, Berlin - Hohenschönhausen", die sich bisher im Besize Wie man es nicht machen soll, das haben wir an Blohmes blickende Leute hatten vergeblich gewarnt. Die Reaktion war der Continentalen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen in Wildnis" und an dem Fürsorgestift Mielczyn" mit Schaudern inzwischen schon wieder im stillen bei der Arbeit. Am 1. April Nürnberg und der Elektra in Dresden befanden, zu erwerben. gesehen. Wie man's machen kann, das zeigt uns die Granrüdte, um die Versammlung zu sprengen; es stellte sich nach Großen Berliner Straßenbahn in ein ähnliches Betriebsverhältnis tagte der politische Klub im Mehrhause, als ein lärmender Haufe Das Unternehmen soll selbständig weiterbestehen und zu der aiehungsanstalt" Am Urban", die in nächster Nähe her heraus, daß es gedungene Leute waren. Ein Beamter der treten wie die Berlin - Charlottenburger Straßenbahn sowie die Berlins , in Zehlendorf , sich befindet. Pastor Plaß, der seit Generalstaatstasse, 2., hatte sie für acht Groschen( auch heute gibt Westliche und Südliche Berliner Vorortbahn. Es ist beabsichtigt, nun neun Jahren diese Anstalt leitet, hat soeben eine ausführliche es noch Achtgroschenjungen) geworben und vom Armenkirchhof im den Namen in" Nordöstliche Berliner Vorortbahn" Darstellung der Erziehungsmethode veröffentlicht, die dort ange- Buge nach dem Mehlhause geführt. Am 4. April, als der Klub umzuändern. Die Neuen Berliner Straßenbahnen Nordost wur wendet wird.( Louis Play, Praktische Erziehungsarbeit im Für in der Sophienstädtischen Reitbahn tagte, drang sogar eine mit den im Jahre 1899 mit einem Aktienkapital von 1 200 000 m. ge gründet. Sie betreiben eine Linie von rund 7,2 Kilometer Länge forgeheim Am Urban". Berlin , Carl Heymanns Verlag , 1910.) nütteln bewaffnete Rotte in die Versammlung ein. Als Plaz die Leitung dieser seit langem bestehenden Anstalt über bicht an einer Prügelei, als held mit einer fräftigen Burecht( darunter 1,6 Kilometer mitbenutte Strede der Großen Berliner nahm, fand er im wesentlichen die althergebrachte Erziehungsweisung der Eindringlinge die Gefahr beseitigte. Leider hatte Straßenbahn). Sie fährt vom Alexanderplatz durch die Elisabeth­man sich auch bald über die Bürgerwehr zu beklagen, welche sich und Waßmannstraße und über die Landsberger Allee bis zum weise vor. Er ging daran, eine Erziehungsreform durchzuführen, bereits als Polizei fühlte und sich vielfach Uebergriffe erlaubte. Schulhause von Hohenschönhausen und durchfährt dabei den Ort indem er versuchte, für die Erziehung der Verwahrlosten die sozial- Am 10. und 17. April fanden Demonstrations : Hohenschönhausen sowie die angrenzende Villenkolonie. Der Unter­pädagogischen Ideen unserer Zeit nubbar zu machen. Was er in Versammlungen für das dirette Wahlrecht statt, nehmung gehört ein in Hohenschönhausen gelegenes Kraftwerk, den neun Jahren geschaffen hat, das unterbreitet er dem Urteil und man wollte in einem Aufzuge die Beschlüsse dem Minister- das den Strom für den Betrieb liefert und auch an private Ab­der Oeffentlichkeit jetzt in seinem Buch. Es kommt gerade zu präsidenten überbringen. Aber die Regierung zog die Zügel be- nehmer elektrische Energie abgibt. Straßenbahnunfälle. Beim Besteigen in der Fahrt befindlicher rechter Zeit: nach der Aufdeckung jener Greuel von Blohmes reits straffer an. General Aschoff erhielt den Befehl, die Bürger­Wildnis" und vom" Fürsorgestift Mielczyn", die das Glend der wehr zu mobilisieren, und der König befahl, sie mit scharfer Straßenbahnwagen sind gestern nicht weniger als drei Personen Verwahrlostenerziehung so grell beleuchteten, und vor dem Be- Minition zu versehen. Der 11. Mai brachte die Rüdberufung des schwer verunglüdt. In der Schönhauser Allee versuchte der Prinzen von Preußen. Proteste folgten, eine Massenver Fischer Tzwrabbe aus der Dragonerstraße 32, einen Straßenbahn­ginn der Erziehungsreform, durch die die Stadt Berlin nunmehr sammlung vor den gelten fand statt, und im Zuge über- wagen der Linie 47E während der Fahrt zu besteigen und schlug helfen will, den Fluch der Fürsorgeerziehung in Segen zu ver- brachte man den beschlossenen Protest dem Ministerpräsidenten dabei mit solcher Gewalt mit dem linken Schienbein gegen das Camphausen. Die Menge, welche auf die Rückkehr der Deputation Trittbrett, daß er einen Bruch des Unterschenkels erlitt. Der Den Willen der Böglinge zu brechen, war der Grund- wartete, murrte zwar etwas über den erhaltenen Bescheid, er er- Verunglückte wurde nach dem Krankenhaus Moabit gebracht. satz des Pastors Breithaupt, und in Mielczyn suchte er mit tönte auch der Ruf: Abdanken!", aber dabei blieb es. Man 30g Der zweite Unglücksfall ereignete sich in der Greifswalder Straße. Peitschenhieben ihn durchzuführen. Das ist der Grundsatz auch auch vor das Palais des Prinzen von Preußen, man demonstrierte Dort sprang der 40jährige, in der Waisenstraße 34 wohnhafte zahlreicher anderer Vorsteher von Besserungsanstalten, und mit bis in die Nacht, aber weiter passierte nichts. Am 13., 14. und Tischler Winzer auf einen fahrenden Straßenbahnwagen der ähnlich brutalen Gewaltmitteln glauben fie's erreichen zu können. 15. Mai fanden wieder Versammlungen statt, man zog am 14. Mai Linie 17, glitt dabei ab und geriet unter den Schutzrahmen des vor das Palais des Grafen Schwerin und schickte eine Deputation Anhängerwagens. W. erlitt außer erheblichen Verlegungen am Den Willen der Zöglinge nicht niederzuschlagen und zu brechen, hinauf, aber Ausschreitungen famen nicht vor. Ein Zug nach dem Kopf und an den Händen einen komplizierten Bruch des rechten sondern ihn aufzurichten und zu festigen und in die Friedrichshain von über 50 000 Mann am 4. Juni verlief ruhig Armes und wurde nach dem Krankenhaus am Friedrichshain richtige Bahn zu leiten, ist das Erziehungsideal von und würdevoll. Diese Beispiele zeigen, daß es ohne Polizei übergeführt.- Am Alexanderplatz kam durch die gleiche Unvor. Plaß. In jenen Besserungsanstalten", die dem Wort seine besser geht. sichtigkeit der Musiker Rudolf Scheibner aus der Prenzlauer Schrecken gaben, wird auch die Arbeit als Strafmittel benutzt, ftraße 28a zu Schaden. Als er den Motorwagen 1284 der Linie 35 Für Eifer" im russischen Schergendienste. Der während der Fahrt besteigen wollte, stürzte er ab und erlitt eine die stumpfmachende Arbeit, die dem Zögling zur Last werden und ihn niederdrücken muß. In dem Erziehungsheim Am Urban " Ordensbericht meldet: Den Kriminalschußleuten Schramm und schwere Kopfverlegung sowie erhebliche Hautabschürfungen im Ge­wird der Verwahrloste emporgezogen zu einer Arbeit, die ihm Sobiecki ist die Anlegung der russischen fleinen golde ficht und an den Händen. Nachdem ihm in der nächsten Unfall­nen Medaille mit der Aufschrift für Eifer" am Bande station Notverbände angelegt worden waren, wurde er nach seiner zur Lust werden soll und Lohn für ihn ist. Hier gilt des St. Annenordens, und den Kriminalschußmännern Klonici Wohnung übergeführt. Ueberfahren und schiver verletzt wurde am der Sabz: die Grundlage aller Erziehung zur Arbeitstüchtig und Schwarz die Anlegung derselben Medaille in Silber am Mittwoch früh gegen 8 1hr die 22jährige Verkäuferin Anna Frant, teit ist die Arbeits freudigkeit. Die Zöglinge, Knaben im Bande des St. Stanislausordens gestattet worden.- Derartige Greifswalder Straße 47 wohnhaft. Als sie an der Ede der allgemeinen bis zum 14. Jahre und Mädchen zumeist bis zum Freundschaftsdienste kommen neuerdings immer öfter vor. Der Kloster und Königstraße einen haltenden Straßenbahnwagen der

wandeln.

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