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Nr. 87. 27. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Stadtverordneten- Verfammlung.

14. Sigung vom Donnerstag, den 14. April, nachmittags 5 Uhr.

Der Vorsteher Michelet eröffnet die Situng nach Uhr. Die Beratung der Vorlage wegen

Anlage zweier Feldbahnen und Errichtung verschiedener Baulichkeiten auf den städtischen Rieselgütern wird fortgesetzt. Bei der Abstimmung über den Antrag, die Be­ratung der ganzen Angelegenheit zu vertagen, bis der Magistrat erschöpfende Auskunft über den neuen Bewirtschaftungsplan ge­geben habe, hatte sich vor acht Tagen die Beschlußunfähigkeit der Bersammlung herausgestellt. Die Abstimmung muß zunächst wiederholt werden. Der ursprüngliche Antrag wird heute zurüd­gezogen und durch einen anderen ersetzt, wodurch die Angelegen­heit auf zwei Wochen vertagt werden soll.

Stadtv. Körte( Fr. Fr.) bemerkt zur Begründung des neuen Antrages, daß der Wunsch gründlicher Information nach wie vor bestehe. Man habe die Denkschrift des Güter­direktors nicht erhalten und wisse auch nicht, wie der Magistrat im einzelnen darüber denke.

Stadtv. Cassel( A. 2.) tritt dem neuen Vertagungsantrage entgegen. Man solle die Debatte regelrecht zu Ende führen. Der neue Vertagungsantrag wird hierauf abgelehnt; die Versammlung tritt in die materielle Beratung ein.

suchen.

Stadtb. Gassel: Wir haben uns in nochmaliger gründlicher Besprechung von der Notwendigkeit des jetzt Geforderten überzeugt und werden es bewilligen. Wir sind aber ebenso interessiert an der Borlegung einer Denkschrift über die Ziele des Magistrats bezüglich der wirtschaftlichen Zukunft der Rieselgüter, und wir beantragen, ihn um die baldige Vorlegung einer solchen zu er­Stadtv. Borgmann( Soz.): Die Versammlung hat nach unserer Meinung durchaus das Recht, bon der Verwaltung über ihre Pläne hinsichtlich dieser Güter ausführlich unterrichtet zu werden. Wir stimmen daher dem Antrage Cassel zu. Stadtv. Gelpde( Fr. Fr.) macht noch einen letzten Versuch, einige Posten aus der Vorlage zu beseitigen, nämlich die für die Ausdehnung der Milchwirtschaft in Buch und für die Unterbringung von 40 unverheirateten Arbeitern in Hobrechtsfelde in Aussicht

genommenen Baulichkeiten.

Stadtrat Marggraff bemüht sich nochmals, die Bedenken des Vorredners wegen des Kuhstalls und der Vierzigarbeiter- Barade insbesondere auch hinsichtlich der Kosten zu zerstreuen.

Stadtv. Borgmann: Die Abfälle aus den Anstalten werden als Schweinefutter, nicht als Kuhfutter verwendet. Das Vieh in Buch ist jetzt in einer Weise untergebracht, daß es so überhaupt nicht weitergehen kann. Die Forderung des größeren Kuhstalls ist also durchaus gerechtfertigt. Ganz hin­fällig ist auch die Behauptung, daß die Bauten für Arbeiter in Buch zu opulent und zu teuer wären. Auf die Schaffung des Ledigenheims tann Berlin geradezu stolz sein. Sollte der Versuch scheitern, so kann mit geringen Kosten eine Umwandlung für andere Bivede erfolgen.

Stadtv. Werner( N. 2.) fonstatiert mit Genugtuung, daß sein Standpunkt betreffs der Denkschrift nun doch Beachtung gefunden hat. Mit der Milchwirtschaft tann er sich immer noch nicht be­freunden. Nachdem noch Stadtrat Marggraff eine Dentschrift im Sinne des Antrages Caſſel zugesagt hat, wird die Vorlage und der An­trag Cassel angenommen.

Einige Vereine zur Förderung der

Zucht von Polizeihunden

Berführung bereits bewährter Exemplare, wodurch das Intereffe veranstalten im Mai 1910 auf der Rennbahn zu Karlshorst eine des Publikums, vor allem aber dasjenige der mit der Ausbildung von Hunden zu Dienstzwecken betrauten Polizeibeamten gehoben werden soll. Man will Aufmunterungspreise an die Führer be­sonders guter Hunde verteilen, und der Magistrat befürwortet die Bewilligung von 150 M. zur Beschaffung eines Ehrenpreises

der Stadt Berlin .

ist nicht zu finden, daß man die Züchtung prämiieren will; es sollen Hunde prämiiert werden, die schon bewährt sind, die Leistungen aufzuweisen haben. Welcher Art diese Leistungen sind, ist nicht ersichtlich.

Der Magistratsantrag wird angenommen.

Im Mai soll einer auf der Reise durch Deutschland begriffenen Gesellschaft Turiner Kaufleute mit Damen in den Festräumen des Rathauses ein gaftlicher Empfang bereitet werden; es werden etwa 250 Personen erwartet. Der Magistrat sucht zu diesem Zwecke einen Kredit von 5000 M. nach.

Freitag, 15. April 1910.

Der Antrag Modler wird abgelehnt. Der Antrag Arons und Genossen( Soz.), den Magistrat zu er. suchen, der Versammlung in einer Vorlage zur Kenntnisnahme Mitteilung über den Stand der schwebenden Berkehrsfragen zu machen, wird für heute von der Tagesordnung abgesetzt.

Das Edgrundstück Landsbergerstr. 48 und Katharinenstr. 12. soll zur Verbreiterung der Landsbergerstraße für 351 500 m. freihändig erworben werden.

Stadtv. Manasse( Soz.) wünscht Auskunft über die Dauer der noch laufenden Mietsverträge; man sei durch sehr sonderbare Gr. Der IV. Internationalel Kongreß zur Fürsorge für Geistes- fahrungen auf diesem Gebiet gerade in der Landsbergerstraße ge­franke tagt vom 3. bis 7. Oktober in Berlin . Ihm soll im Rat- nugsam gewarnt. Länger als Jahre laufende Verträge dürfe hause ein festlicher Empfang bereitet und dafür ein Betrag von die Stadt nicht übernehmen. 7000 M. zur Verfügung gestellt werden. Für den Empfang soll in gleicher Weise wie bei den Turiner Kaufleuten und bei dem V. Internationalen Ornithologischen Kongreß eine gemischte Depu­tation von je 5 Magistratsmitgliedern und 10 Stadtverordneten ge=

bildet werden.

Die Versammlung stimmt den stimmt den Magistrats vor­schlägen zu.

Zur Beschaffung eines Ehrenpreises für hervorragende Leistungen in der Aviatik während der von der Gef. m. b. H. Flug­und Sportplat Berlin- Johannisthal vom 10. bis 16. Mai, 7. bis 13. August und 7. bis 13. Oktober veranstalteten internationalen und nationalen Fliegerwochen beabsichtigt der Magistrat 5000 M. zu stiften und sucht die Zustimmung der Versammlung nach. Die Zustimmung wird ohne Debatte erteilt.

Da Stadtrat Raft auf die Frage genaue Auskunft im Augen­blid nicht zu erteilen vermag, wird nach kurzer Debatte auf Antrag Ne Ite( A. 2.) die Sache auf die nächste Sibung vertagt.

Die Vorbereitung der Neuwahl eines befoldeten Stadtrats für den verstorbenen Tourbié wird dem schon bestehenden Ausschusse für die Neuwahl eines unbefoldeten Stadtrats übertragen. In diesem Ausschuß wird das erkrankte Mitglied Singer durch den Stadtv. Pfannkuch ersetzt. Schluß gegen 49 Uhr.

Aus Induftrie und Handel.

Gegen Schiffahrtsabgaben.

Mit der Frage der Schiffahrtsabgaben beschäftigte sich der Die Markthalle XIII, Wörther und Trescowstraße, soll zum Handelsvertragsverein in einer Sizung am 12. April. Reichstags­1. Juli 1910 geschlossen und der Bächter der Restauration zu abgeordneter Gothein als Referent vertrat die Ansicht, er müsse sich diesem Termin bom Pachtvertrage entbunden werden grundsätzlich gegen jede Abgabenbelastung der freien Ströme er­und noch eine Entschädigung von 2187,50 M. erhalten. Ein Pacht- lären, weil es die größten Bedenken habe, die durch unsere neuere angebot des Marktpächters Albert Marks in Borhagen- Rummels Handelspolitik schon schwer beeinträchtigte Exportfähigkeit der In­burg ist als viel zu niedrig vom Ausschuß einstimmig abgelehnt dustrie noch weiter durch eine Verteuerung der Frachten zu schwächen. worden. Die Versammlung beschließt den Ausschußanträgen Eine folche sei bei Einführung von Abgaben namentlich für Kohlen, entsprechend ohne Debatte.

auch den Export

Die Betition der Berliner Magistratsbureauaffiftenten, ihnen Rohstoffe usw. ganz unausbleiblich und müsse vielen wichtigen Industrien die aber Produktionskosten, nach 10jähriger Dienstzeit den Titel" Sekretär" zu geben, vieler Fertigfabrikate wesentlich verteuern. Nachdem Handels­empfiehlt der Betitionsausschuß dem Magistrat insoweit zur Be- minister Dr. Weißkirchner noch vor kurzem erklärt habe, daß Defter rüdsichtigung zu überweisen, als ihm anheimgestellt werden soll, reich- Ungarn unter feinen Umständen in eine Beseitigung der Ab­ihnen nach einer längeren Dienstzeit eine andere Amtsbezeichnung gabenfreiheit auf der Elbe willigen werde und die holländische Ne­beizulegen. prüfen, aber in der Sache liegen Schwierigkeiten, die nicht so hein als gescheitert gelten. Es fei indeffen zu befürchten, Bürgermeister Dr. Reide: Wir werden ja die Bitte nochmals gierung diefelbe ablehnende Haltung für den Rhein einnehme, dürfe jetzt die preußische Schiffahrtsabgabenaktion für Elbe und leicht zu überwinden sind. Bloße Titel können wir nicht ver- daß Preußen feine verkehrsfeindlichen Bestrebungen auf den leihen, es sei denn, daß damit ein anderer Amtscharakter ver- anderen, rein deutschen Strömen verwirklichen werde, für welche bunden ist. ja nur der Schutz der Reichsverfassung bestände, und darum sei es Der Ausschußantrag gelangt zur Annahme. Der Stadtv. Modler( A. 2.) hat am 5. April den Antrag an den Reichstag und den Bundesrat hiergegen mit allem Nachdruck angezeigt, daß der Handelsvertragsverein in einer erneuten Eingabe eingebracht: Die Versammlung beschloß in diesem Sinne. An den Magistrat das dringende Ersuchen zu richten, mit Stellung nehme.- allen Mitteln dahin zu wirken, daß die Schwebebahn- Probeftrede in der berengerten Brunnenstraße unverzüglich ent. fernt werde.

Stadtrat Bohm bittet um Ablehnung des Antrags. Die Strede sei vor etwas mehr als 2 Jahren für 61 000 M. errichtet tuell zu errichtenden Bahn vor. Das Ergänzungsverfahren schwebe worden und stelle teine Kulisse, sondern ein Stück der später even seit Oktober 1909. Die Beseitigung der Strecke habe die Verkehrs­beputation nicht betrieben, um nicht den Schein der Voreinge­nommenheit zu erweden. Das Ergänzungsverfahren fönne in einigen Monaten zu Ende sein. Komme das anderweite Projekt Gesundbrunnen- Rigdorf zustande, so falle das Ergänzungsber­fahren in sich zusammen. Als Verkehrshindernis sei der Bau wohl nicht so schlimm.( Widerspruch.)

Stadtv. Hellriegel( N. 2.) bestätigt, daß das Verkehrshindernis ganz besonderer schlimmer Natur ist, empfiehlt aber doch den Aus­gang des Ergänzungsverfahrens abzuwarten.

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Stadtv. Dr. Rosenfeld( Soz.): Wir berkennen durchaus nicht die Bedeutung der Polizeihunde für die Aufspürung von Ver­brechern; aber mißtrauisch wie wir gegen alles sind und sein müssen, was mit Polizei zusammenhängt, fürchten wir, daß auch die Polizeihunde verwendet werden können gegen harmlose Stadtv. Landsberg ( A. 2.) schildert anschaulich die Unzuträg. Spaziergänger und dergleichen. Vielleicht werden solche Preise, lichkeiten, die dieser Galgen" in der engen Brunnenstraße er­swie sie hier in Aussicht genommen sind, solchen Beamten zuteil, zeuge. Eine Schwebebahn sei dort ein Nonsens. welche sich als besonders erfolgreich beim Einschreiten gegen De- Stadtv. Goldschmidt( N. 2.): Wir lehnen den Antrag monstranten bewiesen haben( Große Unruhe); ja, wir müssen auf unter Bezugnahme auf die Erklärungen des Oberbürgermeisters folche Gedanken kommen, nachdem man es fertig bekommen hat, a b. Wir verstehen aber auch, daß das anderweite Projekt der für die Polizeibeamten, die gegen die Demonstranten tätig waren, A. G. G. Widerst and findet, weil es in der Hasenheide aus Geld zu sammeln ich nenne nur den Namen Manteuffel. dem Untergrund wieder in eine Hochbahn aufsteigt. Mit dem Am letzten Sonntag hat man einen Polizeihund Unter den Binden spazieren geführt. Es fällt uns auch auf, daß die Preise nicht ausgesetzt werden sollen für hervorragende Züchtungen, son bern für hervorragende Leistungen".

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Antrag Modler wird die Schwebebahnfrage nicht aus der Welt ge­schafft sein. Bisher ist dort auch noch fein Unglüd passiert. ( Widerspruch.)

Seit

Kapitalistische Gesetzgebung. Albany, die politische Hauptstadt des Staates Netv York, des Stadtv. Mobler hält für böllig überflüssig, nochmals dar. reichsten der Union , und die Eisenstadt " Pittsburg , das Zentrum zutun, wie unendlich häßlich und unschön architektonisch und ber- der amerikanischen Großindustrie, sind seit einiger Zeit der Schaus Ende März legte Senator kehrstechnisch die betreffende Baulichkeit dastehe. Daß die Stadt plaz entseglicher Korruptionsstandale. im Ergänzungsverfahren gezwungen werden fönne, die Schwebe- und Senatspräsident Alds in Albany sein Mandat nieder, bahn bauen zu lassen, hält er für unmöglich. Wie habe es tommen wenige Stunden, bevor ihn die Jury feiner Senatskollegen als der Annahme von Be­fönnen, daß man die Versammlung gar nicht fragte, als die Probes nach monatelanger Untersuchung Es folgt noch das Verfahren strede angelegt wurde? Die wirtschaftlichen Inter - stechungsgeldern überführt erflärte. eisen einer Privatgesellschaft habe die Stadt doch gegen Adds Ankläger, Senator Conger, den Bestecher und Mittels­nicht zu bertreten. Das Ergänzungsverfahren könne mann anderer fapitalistischer Bestecher, durchweg großer Storporationen, eventuell noch jahrelang bauern. An der Strede dürfe sie nicht bie es sich ein Heidengeld kosten ließen, die Gesetzgeber oder ihre bleiben, auch wenn sie genehmigt würde. Parteileitung, das republikanische Staatskomitee oder, wenn sie sicher gehen wollten, beide Teile zu kaufen. ganz langen Jahren haben die würdigen Senatoren, hat die Gesetzgebungs­Banfierssyndikate usw. boten für eine Abgeordneten- oder Senatoren fonfektion nach Order und auf Bestellung der großen Stapitaliſten gearbeitet. Brüdenbau- und Verkehrstorporationen, Gasgesellschaften, stimme zehn- bis vierzigtausend Dollar und verteilten in manchen Fällen Summen, die sich zwischen einer halben und einer ganzen million bewegten, um die Annahme eines die kapitalistischen Inter­effen berührenden Gesezes zu bereiteln oder sicherzustellen. worden. Der neue Vorsteher des Staats- Versicherungsamts, Hotchliß, Kürzlich ist mit einer neuen Standal- Untersuchung begonnen hat eine Untersuchung der Beziehungen des Feuerversicherungs geschäfts zu der herrschenden republikanischen Partei und der Gesetz­gebung eingeleitet. Das bisherige Ergebnis zeigt, wenn naturgemäß auch in etwas bescheideneren Dimensionen, dasselbe Bild wie die fenfationelle Lebensversicherungs- Enquete vor fünf Jahren, wobei den im Staate New Yort ansässigen Lebensversicherungsgesellschaften, beren Policeninhaber sich auf wohl alle Kulturländer verteilen, nicht nur eine schanderhafte Mißverwaltung, eine gewiffenlofe Spekulation mit Versicherungsgeldern, sondern auch organisierte Bestechung der Gesetzgebung nachgewiesen wurde. Dieselben metallischen Beziehungen sehen wir nun auch zwischen den Feuerversicherungsgesellschaften und den herrschenden Politikern enthüllt, und auch die demokratische Bartei, bie schon die Rolle der Tugend zu übernehmen gedachte, während sich das republikanische Laster in der Conger- Ande- Unter­Stadtv. Thieme( Fr. Fr.) plädiert in gleichem Sinne wie der fuchung erbricht, ist in die neue Korruptionsaffäre verwickelt. Borrebner für die Schwebebahn und gegen das Projekt der pfubt au tun. Ein vor mehr als Jahresfrist der Bestechung durch A. G. G., das unkaufmännisch sei. Stadtv. Kyllmann( Fr. Fr.): Ich stelle mich öffentlich als eine Reihe Banken überführter Stadtverordneter namens Klein Freund der Schwebebahn vor. In Elberfeld - Barmen ist sie aus- lieferte vor seiner Abführung nach dem Zuchthaus seine sämtlichen Der freisinnige Abgeordnete Müller- Sagan hat geführt und funktioniert ausgezeichnet. Die Brunnenstraße ist mitbestochenen Stollegen wie eine Anzahl städtischer Beamten ans am 28. Februar 1910 im Abgeordnetenhause auf ein Reichsgerichts- 22 meter breit; in Vohwinkel passiert sie Straßen von nur Meffer, nachdem seine Mitschuldigen ihn und seine Familie sich selber überlassen hatten. Gegen vierzig Stadtväter und Beamte find erfenntnis hingewiesen, wonach Polizeibeamte berechtigt sein Stadtv. Caffel: In Elberfeld und überall, wo sie hinpaßt, ist daraufhin Anklagen erhoben worden, die sich zum größten Teil follen, Radfahrer durch Bolizeihunde verfolgen zu laffen. Da fann eine Schwebebahn vorzüglich angebracht. Das hat aber mit un- durch sofortiges Geständnis ihrer Schuld Straffreiheit verschafft der Verfolgte leicht vom Rade stürzen. Im Anschluß daran hat ferem Antrag nichts zu tun. Weshalb sollen wir nicht während haben. Herr Müller- Sagan- Ihr Parteifreund gesagt, er würde es des Ergänzungsverfahrens die Sache erörtern? Das Verfahren für sehr bedenklich halten, wenn die Behörde aus den Polizeihunden wird ja gegen die Stadt Berlin geführt! Der untere Teil der Wer sich allerdings der Hoffnung hingab, die Regierung werde eine Art Bluthunde und sie anderen als ihren eigentlichen Zweden Brunnenstraße ist für eine Schwebebahn viel zu schmal. nun mit starker Faust der Korruptionshydra das Haupt zerschmettern, dienstbar machen wollten. Er hat die Regierung um eine Erklärung Die Regierung hat die Entscheidung gegen Stadto. Borgmann: Die Verhandlung zeigt, wie unbedingt not. der ist schon betrogen. gebeten; der Minister von Moltte hat aber eine Erklärung abge­geben, die nicht Fisch und nicht Fleisch ist und unser Mißtrauen wendig der Antrag ist, den wir gestellt haben, der aber wahrschein. die großen Monopolgesellschaften wegen Verlegung der verschiedenen nur zu sehr rechtfertigt. Auch vor dem Jugendgerichtshof lich heute wegen der Kürze der Zeit nicht mehr zur Verhandlung gegen sie erlassenen Gefeße abermals aufgeschoben. Bei den Wahlen ist festgestellt worden, daß Polizeihunde in ungehöriger Weise auf fommen kann, daß wir vom Magistrat ausführliche Mitteilungen hatte sie schon eine recht bezeichnende Haltung angenommen. Sie Seitdem die vollte das Geld der Trusts und der Finanziers nicht missen. der Straße gegen junge Leute verwendet worden sind. In dieser über die schwebenden Verkehrsfragen erhalten. Gerichtsverhandlung habe ich gefragt, ob dies Verfahren zulässig Probestrede erbaut ist, find, wie mir glaubwürdige Anwohner während Herr Taft und seine Getreuen laut gegen die das Volk sei, und der Schuhmann von Rodstedt hat erklärt, es entspreche mitgeteilt haben, die dort Geschäfte betreiben, die Unfälle nicht auspowernden Kapitalisten und Trusts schrien, hatten diese schon die burchaus den gegebenen Vorschriften, daß sie auch gegen beliebige mehr im früheren Maße dort vorgekommen.( Heiterkeit.) Wir sind Gewißheit, daß nichts Ernstliches wider ihre Macht grschehen werde. Ausreißer verwendet werden. Angesichts dieser Nachrichten und keine Freunde von Hochbahnen ; trotzdem sind wir gegen den Daher hörte man denn auch in der bisherigen Dauer der gerichtlichen Feststellungen fönnen wir für die Forderung nicht Antrag Modler, und zwar deswegen, weil die Frage augenblidlich Taftfchen Regierung genug von Botschaften des Bräsidenten, von der stimmen. Gerade in einer Zeit wie derjenigen, wo Polizeibeamte so gelagert ist, daß man sie nicht gut anders als schweben lassen Einleitung von Klagen gegen die Trusts und von ihrer Verurteilung, fich immer wieder inkorrekt benehmen, halten wir es für gewagt, fann. Wir würden die Sache selbst mit der Annahme des Antrags niemals aber wurde durch den doch nicht schweigsamen Telegraphen auch nur einen Pfennig mehr zu bewilligen, als wir nach dem Mobler keineswegs fördern, nachdem wir einmal die Probestrecke verkündet, daß eine Botschaft zu einem Gesetz geworden wäre, daß Es blieb bei den guten Vor zugelassen haben. Bei der Besprechung unseres Antrages werden ein Urteil Rechtskraft erlangt habe. Gesetz gezwungen sind.( Beifall.) ivir auch Gelegenheit haben, die Schwebebahnfrage, wie auch das schlägen. Ja der Zolltarif, der die Macht der Trusts brechen sollte, Stonkurrensprojekt der A.-E.-G. gründlich zu erörtern. Für jetzt brachte ihnen einen erneuten Machtzuwachs. Es wurden gerade für wollen wir uns weder für das eine, noch für das andere er die Waren die Einfuhrzölle herabgesetzt, die den Trusts als klären; darum stimmen wir gegen den Antrag Modler. Rohstoff erwünscht sind. So erlangte der Stahltrust die Ermäßigung Stadtv. Gronewaldt( A. L.): Wenn in einer Straße ein solcher des Einfuhrzolles für Eisen und seine kanadischen Erzgruben. Dem Inselperron mit einer Mauer dasteht, tann sich ja möglicherweise Backertrust war der niedrige Häutezoll sehr willkommen, weil er erst Man fonnte gar nichts jezt daran denken konnte, das bisher unabhängige argentinische die Zahl der Unglücksfälle vermindern. Ungeschickteres tun, als die Schwebebahnprobestrede gerade auf jene Wirtschaftsgebiet mit seinen reichen Viehbeständen seiner Macht zu Stelle zu sehen; von dem Augenblick an haben sich die Gegner ber unterwerfen. Die Regierung hat die Macht der Monopolherren trotz mehrt und sind alle Anwohner der Strecke zu Gegnern des Ge- des Feldgeschreis bei der Wahl nicht nur nicht abgeschwächt, sondern sogar noch gestärkt. dankens überhaupt geworden.

Grit vor einigen Tagen brachte der Borwärts" eine Nach richt, wonach junge Leute, welche spazieren gingen und fich irgends wie einem Polizeibeamten mißliebig machten, mit

Bolizeihunden gehegt wurden.

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Stadtrat Namslau : Gerade im Interesse unserer Bürger und ihrer Sicherheit möchte ich um die Bewilligung bitten. Die Er. sprießlichkeit der Dienste dieser Hunde bei Aufspürung von Wer­brechern hat der Vorredner selbst anerkannt.

Stadtv. Dove( A. L.): Es handelt sich wirklich hier nicht um Polizeispitel, sondern um Polizeispise".( Heiterfeit.) Es handelt sich hier um die Funktion der Hunde, von der wir wünschen, daß sie bie ausschließliche wäre. Ein Mißbrauch in der Verwendung der Sunde ist keine Eigenschaft des Hundes, im Gegenteil, ein guter Polizeihund apportiert da nicht.( Große Seiterkeit.)

Stadtv. Dr. Rosenfeld: Diese Ausführungen treffen durchaus vorbei. Die Polizeihunde weisen durchaus günstige Leistungen bei der Verfolgung von Verbrechern auf. Aber deshalb find wir nicht turzsichtig, denn es kann auch Mißbrauch damit getrieben werden; und so lange der Minister nicht Borschriften dagegen er läßt, bleiben wir bei unserem Mißtrauen stehen. In der Borlage!

17 Meter.

Stadtv. Caffel: Die Fälle, die ich vorhin anführte, find von Beugen bestätigt.

Stadtv. Goldschmidt: Größere und schlimmere Unglüdsfälle als irgendwo anders in Berlin sind hier nicht nachgewiesen.

Stadtv. Gaffel wiederholt seine eben abgegebene Erklärung.

In Pittsburg haben wir es mit einem städtischen Korruptions.

Leseabende. Wilmersdorf . Der nächste Leseabend wird nicht am Freitag, den 15. April, sondern erst Freitag, den 22. April, abgehalten. Der Vorstand.