Einzelbild herunterladen
 

«kprallte, drang das andere Gesckob dem 28jähr!gett Fräulein Elise Reite. Waisenstratze 30 wohnhaft, in den Kopf. Nur dem Um- stände, daß die Wucht der Kugel durch den Hut und die Frisur stark abgeschwächt war. ist es zu danken, datz die N. mit einer nicht erheblichen Verletzung davonkam. Die Verwundete setzte_ die Fahrt nach Berlin fort, erhielt auf der Unfallstation am Grünen Weg die erste ärztliche Hilfe und konnte sich dann nach ihrer Wohnung begeben. Die polizeilichen Nachforschungen nach dem Revolverhelden sind bisher ohne Erfolg gewesen. Ein Bootsunglück ereignete sich am Sonntagnachmittag SM Uhr in der Nähe der Villa Wcitzeniburg bei Sadowa. Das� mit zwei Personen besetzte SegelbootMartha" kenterte an dieser Stelle, wodurch die Insassen in die Fluten stürzten.«Einer derselben wurde durch den RuderklubHelvetia " gerettet, während der andere, ein Herr Giese, noch ehe seine Rettung möglich war, wahr- scheinlich infolge eines Herzschlages versank. Die Leiche konnte bis gestern mittag noch nicht gefunden werden. Straßenunsälle vom Sonntag. Nachmittag gegen%3 Uhr ver­suchte die vierjährige Martha Busch, Schlotzstr. IIS in Steglitz bei den Eltern wohnhaft, in der Nähe des elterlichen Hauses vor einem herannahenden Straßenbahnwagen der Linie F der Westlichen Berliner Vorortbahn das Gleis zu überschreiten und wurde dabei umgestoßen. Die Kleine geriet mit den Beinen unter den Schutz- rahmen des Vorderperrons und konnte nur durch Anheben des Waggons befreit werden. Das Mädchen erlitt drei blutende Kops- wunden, Quetschung beider Beine und erhebliche Hautabschürfungen im Gesicht. Die Verunglückte erhielt von einem in der Nähe woh- nenden Arzt Notverbände und wurde nach der elterlichen Wohnung übergeführt. Vor dem Hause Alexanderstr. 5 stürzte der Arbeiter Franz Kremer aus der Kaiser-Friedrich-Straße in Rixdorf beim Befahren der Kurve von dem Vorderperron des Anhängewagens 839 eines Straßenbahnzuges der Linie 49. K. erlitt eine Gehirn- erschütterung und wurde auf seinen Wunsch nach seiner Wohnung gebracht. Beim Verlaffen eines fahrenden Straßenbahnwagens schwer verunglückt ist gestern die Buchhalterin Agnes Hübner. Camphausenstr. 3 wohnhaft. Fräulein H. sprang am Kaiser- Friedrich-Platz trotz der Warnung des Schaffners von einem in der Anfahrt zur Haltestelle befindlichen Straßenbahnwagen der Ringlinie 3 ab. Sie kam zu Fall und trug eine schwere Gehirn- erschütterung davon, die ihre Ueberführung nach dem Krankenhause am Urban notwendig machte. Beim Besteigen eines fahrenden Straßenbahnwagens kam in Tegel der Arbeiter Karl Wilhelm von dort schwer zu Schaden. Als er an der Ecke der Tresckow- und Hauptstraße den Vorderperron eines Straßenbahnwagens der Linie 26 besteigen wollte, glitt er ab und schlug im Fallen mit dem Kopf gegen einen Baum. Dadurch geriet er mit dem rechten Fuß unter den Schmierkasten der Vorderachse und wurde etwa 4 Meter mitgeschleift. Der Verunglückte erlitt rechtsseitigen Knöchelbruch, sowie Verletzungen am Kopf und wurde nach dem Paul-Gerhardt- Stift gebracht. Von einem Geschäftswagen überfahren und getötet wurde am Montagnachmittag gegen 6 Uhr an der Ecke Wall- und Roßstraße der dreijährige Sohn Fritz des in der Wallstr. 74/7S wohnenden Schneidermeisters Schädler. Der Kleine spielte mit anderen Kindern auf den Fahrdamm, als aus der Roßstraße kommend ein Geschäfts- wagen in schnellem Trabe um die Ecke bog. Bei dem Versuche, sich in Sicherheit zu bringen, geriet der erschreckte Knabe in das Gespann, wurde umgeriffen und kam unter den Wagen zu liegen. deffen Räder über das Kind hinweggingen. Fritz Sch. erlitt so schwere innere und äußere Verletzungen, daß er wenige Minuten später in den Armen der hinzukommenden Mutter verstarb, noch ehe der aus der Unfallstation am Spittelmarkt herbeigerufene Arzt zur Stelle war. Kindesmird? Im Müllkasten des Hauses Rosenthaler Straße Nr. 66 fanden zweiNaturforscher" gestern morgen eine große Zigarrenkiste, die ihnen etwas schwer vorkam. Sie öffneten sie und fanden darin die nackte Leiche eines neugeborenen Knaben. Ob das Kind, dessen Mutter noch nicht bekannt ist. ermordet worden ist, kann erst die Obduktion der beschlagnahmten Leiche feststellen. Ein Kindesmord liegt anscheinend auch einem Leichenfund zu- gründe, der im Nordhafen gemacht wurde. Dicht an der Seller- brücke entdeckten Schiffer auf der Oberfläche des Wassers den nackten Leichnam eines Kindes. Sie schafften ihn ans Land und die benachrichtigte Polizei stellte fest, daß der tote Körper schon einige Zeit im Wasser gelegen hat. ES handelt sich um einen Säugling weiblichen Geschlechts. Festgestellt ist endlich die Person des Mannes, der bor acht Tagen im Treptower Park vergiftet aufgefunden wurde. Der Ver- storbene ist der 35 Jahre alte frühere Schlafwagenkontrolleur Julius Neumann, der seit dem. März aus seiner Wohnung verschwunden war. Neumann hatte neun Monate keine Arbeit mehr und schuldet schon für ein Vierteljahr die Miete. Er hatte sich deshalb heimlich entfernt, wo er bis zu seinem Tode gewesen ist, weiß man nicht. Aus der Spree gelandet wurde am 16. April unweit derEier- Häuser" die Leiche einer unbekannten Frau. Sie ist zirka 29 bis 2S Jahre alt, 1,60 Meter groß, von mittlerer Gestalt, hat dunkel- braunes Haar, hohe Stirn, eingedrückte Nase, rundes, voll.es Gesicht und trug einen grauen Mantel, blaugrünen Rock, schwarze Strümpfe, braune Schnürstiefel, weißes Beinkleid und weiße Wäsche, die nicht gezeichnet war. Diejenigen, die eine solche Person vermissen, werden ersucht, sich an die Polizeiverwaltung in Treptow zu wenden. Radrennen zu Steglitz , 17. April. Ein sehr reichhaltiges Pro« gramm kam am Sonntag bei bestem Wetter und gutem Besuch zur Erledigung. Der größte Teil der Rennen war denFliegern", d. h. den Fahrern über die kurze Strecke, vorbehalten. Im Preis von Steglitz über 1999 Meter<159. 100, 75 M.) siegte nach 6 Vor« und 3 Zwischenläufen im Eudlauf O t t o M e y e r in S Minuten 202/5 Sekunden(1) vor Rütt und Wegener. Die drei Fahrer übten sich im Langsamfahren und Stillstandsversuchen, da keiner führen wollte. Etwa 79 Fahrer waren in den Vorläufen. Die Zweiten und Dritten aus diesem Rennen bestritten den Preis von Friedenau <69, 59, 49 M.): 1. Peter, 2. Schürmann, 3. Stabe. EntschädigungS fahren, offen für die Zweiten der Vorläufe des Preises von Friedenau <39, 25, 29 Mark): 1. P a w k e, 2. Fr. Hoffmann, 3. Techmer. Ein Prämienfahren über 3999 Meter<25. 29, 15, 19 M., dem ersten jeder Runde 19 M.). 1. R u d e l, 2. Saldow. 3. Sonntag, 4. Kendelbacher. Prämien gewannen Sterba, Großmann, Rudel, Saldow<2). lieber 59 Fahrer in einem Lauf. Ein Dauerrennen Der große Frühjahrs-Preis" über 199 Kilometer <2999, 1299, 1999, 399, 699 M) wurde von dem Berliner Fritz T heile in 1 St. 24 Min. 16% Sek. vor Salzmann<2289 Meter zurück), Rhser<5799 Meter). A. Stellbrin!(6299 Meter) und dem Holländer Dickentmann gewonnen. Theile zeigte sich seinen Gegnern überlegen, vom 19. Kilometer an hatte er die Spitze, er konnte seinen Vor'prung ständig vergrößern. Beim 39. Kilometer kam es für Theile zu einem kritischen Moment. Er war eines Reifen« schadenS wegen gezwungen, sei» Rad zu wechseln, wo- durch er einige Runden verlor; Salzmann rückte dadurch vor? aber nachdem Theile wieder im Rennen war, fuhr er so vorzüglich, daß er den müde gewordenen Salzmann mit über vier Runden Rückstand auf den zweiten Platz verwies. Rvser wechselte wiederholr seine Führung. A. Stellbrink war nicht auf dem Posten, er spielte gar keine Rolle; nicht besser stand es um Dickentmann, der unter Motordefeklen zu leiden hatte und bei dem 94. Kilometer aufgab. Den Schluß bildeten einige Rennen für Zweisitzer, die sehr spannend verliefen. Das Tandem-Hauptfahren über 2999 Meter<299, 129, 39 M.) gewannen R ü t t« S t a b e vor Meyer-Schürmann und Peter-Schwabe. Im Tandem-Entschädigungsfohren <69, 59, 49 M.) siegten die Treptower Fr. H o f f m a n n- Fr. Stellbrink bor Techmer-Wegener und Kendelbacher-Ganze« voort. Die Nennen verliefen ohne jeden Unfall. Straßensperrung. Das Tempelhofer Ufer von der Schöne« berger Straße bis zur Luckenwalder Straße wird behufs Um- Pflasterung sofort bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter ge- sperrt, desgleichen die Scharnhorststraße von der Jnvalidenstraße bis zur Kesselstraße wegen Asphaltierungsarbeiten sofort bis auf weiteres in halber Breite und streckenweise für Fuhrwerke und Neitep,_ Vorort- Nachrichten. Steglitz-Friedenau . Der hiesige BildungSauSschuß veranstaltet am Sonntag, den 24. April, nachmittags 2 Uhr, im Rheinschloß, Friedenau , Rhein straße 69, eine künstlerische Frühlingsfeier. Bei dieser wirke» mit Herr Tobias(Klavier), Herr Heinr. Schulz(Festrede, Rezitation), Frau H. Barwich(Gesang), MännerchorFriedenau-Steglitz"<M. d A.-S.-B.). Die hiesige Arbeiterschaft, besonders die jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen sind hierzu freundlichst eingeladen. Der Eintritt ist frei. Charlottenvurg. Todcssturz von der Leiter. Ein entsetzlicher Unglücksfall hat sich am gestrigen Montagvormittag in der Uhlandstraße ereignet. Dort war auf einem Neubau in dem Hause Nr. 179/189 der bei dem Malermeister Heller angestellte 2Sjährige Hermann Sceger auf einem Gerüst in der Höhe der zweiten Etage beschäftigt. Als S. auf einer Leiter herabsteigen wollte, stürzte diese um und der Maler fiel köpf über auf die Straße hinab, wo er blutüberströmt und besinnungslos liegen blieb. Der Verunglückte wurde nach der Unfallstation am Zoologischen Garten gebracht, wo ein komplizierter Schädelbruch und innere Verletzungen festgestellt wurden. Nach Anlegung von Nod verbänden wurde S. nach dem Krankenhause Moabit überführt, wo er in hoffnungslosem Zustande daniederliegt. Schöneberg . Ein tödlicher Unglücksfall ereignete sich am Sonnabendmittag%1 Uhr in der Belziger Straße. Dort wurde die siebenjährige Tochter Käthe des Stereolypeurs Braunschweig vor dem elterlichen Wohnhause von einem Geschäflswagen des Eicrhändlers Herbst, welcher aus der Merseburger in die Belziger Straße einbog, überfahren. Der Kutscher fuhr, wie man uns mitteilt, mit dem Gefährt davon, wurde aber durch einen Radfahrer gestellt. Die kleine Br. ist am Sonntag- mittag im Schöneberger Krankenhause den erlittenen inneren Ber- letzungen erlegen. Der Kutscher wurde am Sonntagmorgen ver- haftet. Die Eltern des Kindes bitten den betreffenden Radfahrer, seine Adresse bei Braunschweig . Belziger Str. 7, abzugeben. Unter einen Stadtbahnzug geworfen. Zwischen den Stationen Schöneberg und Ebersstraße warf sich gestern ein Lebensmüder vor die Lokomotive eines heranbrausenden Südringzuges. Der Lokomotiv führer hatte den Borgang zwar beobachtet, doch vermochte er den Zug bei der geringen Entfernung nicht mehr früh genug zum Stehen zu bringen. Der Selbstmörder wurde überfahren und zerstückelt Papiere, die über die Persönlichkeit des Toten Aufschluß geben könnten, wurden nicht vorgefunden. Ein Kind verbrannt. In der Borbergstraße 13 hat sich vor gestern nachmittag wieder ein schwere? Brandunglück zugetragen, bei dem der 2>/zjährige Sohn Rudolf des Portiers Ahrend den Tod fand. Während der Vater schlief und die Mutter in dem Hause einige Besorgungen machte, spielte das kleine Kind im Bett mit Streichhölzern. Plötzlich entzündete sich ein Holz und im nächsten Augenblick stand das Bett in Flammen. Als der erschreckte Vater zu Hilfe eilte, war es schon zu spät Der Körper des kleinen Knaben wies schwere Brandwunden auf, denen er alsbald erlag. Das Feuer wurde von Hausbewohnern erstickt, noch bevor die Feuerwehr eintraf. Ober-Schönelveide. Bei der am 16. April erstmalig stattgcfundcncn Kaufmanns gerichtöwahl für Ober- und Nieder-Schöneweide war das Ergebnis wie folgt: Liste I(Hirsch-Duncker) 55 Stimmen, 1 Beisitzer; Liste II (Deutschnational) 82 Summen, 2 Beisitzer; Liste III(gelbe Werks­liste) 90 Stimmen, 2 Beisitzer; Liste IV(Leipz. Verband) 67 Stimmen 2 Beisitzer; Liste V(Zentralverband) 38 Stimmen, 1 Beisitzer. Grüna«. Mit dem Ausfall der Gemeindevertreterwahl beschäftigte sich die Generalversammlung des WahlvercinS. De» Referent Gen. Mitzner suchte die Gründe dafür, daß uns der Sieg nicht zugefallen ist, in dem sonderbaren Berhalten des hiesigen Bürgervereins. In der Diskussion wurde dagegen hervorgehoben, daß die Genossen nicht anderen, sondern sich selbst die Schuld daran beimessen müssen, da noch viel mehr hätte gearbeitet werden können. Bon mehreren nosien wurden taktische Fehler hervorgehoben und Ratschläge zur Abhilfe in künftigen Fällen erteilt. Drei Genossen wurden wegen Nichtbeteiligung an der Wahl aus dem Verein ausgeschlossen. Ausi genommen wurden ebenfalls drei Mitglieder. Kassierer und Spediteur gaben alsdann ihre Abrechnung. Zur Maifeier wurde beschlossen, die Vormittagsversammlung sowie die Nachmittagsfeier beim Ge- nossen Duchoffour abzuhalten. Weihensee. Bei der gestrigen Nachwahl zur Gemeindevertretung im alten OrtSteil siegte trotz der größten Anstrengung der bürgerlichen Partei unser Kandidat Genosse Block mit 164 gegen 147 Stimmen der Gegner. Sogar der Mieterverein machte Propaganda für den Hausbesitzerkandidaten aus Rache dafür, weil wir bei der Haupt- wähl den Mietervereinler nicht unterstützten. Potsdam . AuS der Gtadtverordnetenverfammlung. Der Stadtverordnete Bernhardt hatte in einer Novembersitzung anläßlich einer Rede des Oberbürgermeisters über die Bürgerversammlung bei Heinerici den ZwischenrufFeige Sekte" gemacht. Dieser Zwischenruf bezog sich auf den Reämungsrat Drömer, der in der Bürgerversammlung einigen Magistratsmiigliedern vorgeworfen hatte, daß sie ihr Amt zu ihrem persönlichen Vorleil benutzt hätten. Die Folge war eine Klage wegen Beleidigung und Stadtverordneter Bernhardt einigte sich vor Gericht mit dem Beleidigten dahin, daß er seinen Zwischen- ruf in öffentlicher Stadtverordnetenversammlung zurücknehme. Dies geschah am Freitag. Dem seinerzeil beschlossenen Orlsstatut betreffend die Gebührenordnung für die Müllabfuhr hat der Bezirksausschuß die Genehmigung versagt, weil es den gesetz- lichen Anforderungen nicht entspricht. Siadtv. Kraemer bedauert, daß die Verwaltungskeimtnisse der juristischen Magistratsmitglieder hinter denen der Mitglieder des Bezirksausschusses zurückstehen. Bürgermeister R o d i g verteidigte seine Magistratskollegen und meinte, die Ausführungen des Stadtv. Kraemer entsprächen seinem bisherigen Verhalten gegen den Magistrat. Einen Teil des städtischen Grundstücks Neue Luisenstr. 25 will der Prinz Eitel Friedrich kaufen. Da derselbe jedoch recht billig kaufen möchte, wurde die Vorlage zurückgestellt, bis man den Herrn Prinzen zu einem höheren Angebot bewegt hat. Der Play an der Alten Köuigstraße soll eine lebende Hecke und eine Straßenbahnwartehalle erhalten. Die Kosten in Höhe von 6979 M. wurden bewilligt, nachdem der Magistrat erklärt hatte, den Bau dieser Wartehalle entgegen der in Aussicht genommenen auswärtigen Firma einem hiesigen Gewerbetreibenden zu über- tragen. Für die Oberrealschule machen sich Neuanschaffungen und bauliche Veränderungen notwendig, wozu man 4399 M. bewilligte. Für das Realgymnasium wurden 2599 M. für Anschaffung von Lehr- Mitteln ausgeworfen. Ein Dringlichkeitsantrag verlangt 399 M. als Belohnung für die Ermittelung des Täters im Park Sanssouci; sie wurden bewilligt._ Lese» und Diskutierklub»Osten«. Heuleabend 8'/, Uhr bei Franke tausburgstr. 4, Generalversammlung. Tagesordnung: Berichte, Anwäge, orlrag des Genossen Wieloch über Massenstreik. DiSlu'sion, Ver- IchiedeneS. Versammlungen. Di« Krankenkassenangestellten und die ReichsversicheNingsordnung. Eine stark besuchte Versammlung, von Krankenkassenangestellten aus Berlin und der Provinz Brandenburg , die am Sonntag im Musikersaal in der Kaiser Wilhelmstraße tagte, nahm Stellung zu dem Entwurf der Reichsversicherungsordnung, soweit derselbe in die Verhältnisse der Kasscnangestellten eingreift. Der Referent Giebel kennzeichnete den Entwurf als einen Versuch, die Selbst- Verwaltung der Ortskrankenkassen in weitgehendstem Maße einzu- schränken. Weiter führte der Referent aus, daß die gesetzliche Regelung der Verhältnisse der Angestellten, wie sie der Entwurf vorsieht, durchaus nicht im Interesse der Angestellten liege, und von diesen gar nicht gewünscht werde, denn die zwischen den Kassen- vorständen und den Angestellten abgeschlossene Tarifgemernschast regele die Verhältnisse in zufriedenstellender Weise. Mit Unrecht sage die Begründung des Entwurfs, daß die Angestellten der Will» kür der Vorstände ausgesetzt seien. Früher, als sich die Kassen- Verwaltung in den Händen von Unternehmern und unorganisierten Arbeitern befand, hätten die Angestellten allerdings zu klagen ge- habt. Das Verhältnis sei erst ein befriedigendes geworden, seitdem gewerkschaftlich organisierte Arbeiter in die Verwaltung der Kassen eingezogen seien. Unter dem Vorgeben, die Interessen der Ange- stellten zu schützen, verfolge die Regierung politische Zwecke. Die Bestimmungen des Entwurfes über die Verhältnisse der Beamten und Angestellten seien im wesentlichen so geblieben, wie sie im Voventwurs waren. Ebenso wie im vorigen Jahre, als der Vor- entwurf zur Diskussion stand, lehnen die Kassenangestelltsn die angebliche Fürsorge ab, welche ihnen der jetzige Entwurf zuteil werden lassen wolle. Sie sehen in diesen Bestimmungen eine drückende Zwangsjacke, denn sie sollen in letzter Linie der Willkür der Aufsichtsbehörden ausgeliefert werden. Die Angestellten wollen lieber die weiteste Willkür der Vorstände als die geringste Willkür der Auffichtsbeamten, denn gegen Maßnahmen der Vorstände können die Angcstellten.im Beschwerdewege ihr Recht finden, nicht aber gegen willkürliche Maßnahmn der Aufsichtbehörden. Die Kassenangestellten erwarten vom Reichstage, daß er der im Entwurf borgesehenen Regelung der Verhältnisse der Angestellten in keiner Form zu» stimmt Gemeinsam mit den Versicherten, deren Rechte durch den Entwurf erheblich beeinträchtigt werden;, wollen die Kassen/- angestellten den Kampf gegen den Entwurf der Reichsversicherungs« ordnung führen. Die Versammlung endete mit der debattelosen einstimmigen Annahme nachstehender Resolution: Die am 17. April versammelten Kassenangestellten von Berlin und der Provinz Brandenburg lehnen die im Entwurf der Reichsversicherungsordnung vorgesehene Regelung ihrer An- stellungsverhältnisse entschieden ab. Diese Vorschriften täuschen nur durch die äußere Form eine gesetzgeberische Hilfe vor, ver- folgen aber für die Praxis lediglich den Zweck, die Angestellten unter Entkleidung ihrer staatsbürgerlichen Pechte der Fuchtel des Staates auszuliefern. Die Ueberantwortung der Angestellten der Orts- und Jnnungskrankenkassen an die Disziplinargewalt des Staates ist aus keinem Vorgang der bisherigen Praxis zu rechtfertigen. Die Angestellten erheben deshalb und um so schärfer Einspruch, als außerdem diese Bestimmungen eine Wirt- schaftliche Verbesserung des heutigen ZustandeS praktisch nicht bedeuten. Die Versammelten ersuchen daher den Deutschen Reichstag, die Vorschläge der Bundesregierungen zu verwerfen und eins gesetzliche Regelung, wenn sie erfolgt, nur im Sinne der Kongreß- beschlüsse der Angestellten vom 29. Mai 1999 vorzunehmen, Vermischtes. Wieder einer! Au» N a r n i wird demMessaggero" berichtet, daß der dortige Kaplan Mario Balentini in der Sakristei der Kirche von S. Francesco überrascht wurde, während er sich an einem acht» jährigen Knaben geschlechtlich verging. Die Karabinieri hatten Mühe, den Degenerierten bor der BollSwut zu schützen._ Et» gräfliches Schwindlerpaar. In Tours wurden der Graf und die Gräfin Aulvh d« Glatigny verhaftet, weil sie der Amerikanerin Frau Taine für den Preis von ungefähr einer Million Frank wertlos« gefälschte Bilder als Correggio, Tizian und Murillo verlaust haben._ eingegangene DruchFchrlften. Die soeben erschienene Mainummer des.Postillon« enthält an voll- bildern und Illustrationen: Der Sozi glückhafteS Schiff. Die Himmels» rute, Aus der Flucht aus Rußland. Eine alte Fabel In neuem Ge­wände. Illustriertes Beiblatt zu der Affäre Manteuffet Nikolaus der Blutige verbreitet russische Kultur w Finnland ; usw. AuS dem Texter- wähnen wir: Maiensonne. Ueber VersassungSwesen. Rundschreiben deS Reichskanzlers. Spitzels Maiseier. Äomctenjagd. Klassentamps. DaS Examen.1, Der Herr Staatsanwalt. Das Malgesetz; usw. Der Preis der Nummer ist 10 Ps. Probenummern sind jederzeit durch den Verlag Paul Singer tn Stuttgart , sowie durch alle Buchhandlungen und Kolporteure zu beziehen. Amtlicher Marktbericht der ftädttlchen Marktballen-Dtrektton llder den Großhandel in den Zenwal-Marktballen. Marktlage: Fl ei ich: Zulubr stark. Gclchäst ruhig, Preise sür Fresser, Hammel- und Schweine- fleisch nachgebend, sonst unverändert Witd: Zusuhr sehr gering, Geschäft ruhig. Preise besriedigend. G e s l ü g e l: Zusuhr knapp, Geschäst leb- hast, Preise gut Fische: Zusuhr mäßig, Gelchäst ruhig, Preise wenig verändert. Butter und Käse: Geschäft still, Preise unverändert emüse, Obli und Slldsrüchte: Zusuhr genügend, Geschäft ansangS rege, später abflauend. Preise wenig verändert BSitterungSubersich» vom 18. April 1910. morgens 8 Übe. «tationen SwMemd». Hamburg S-rlw Franks.» M, München Wien we til I? M* Etationen L= » 4§ c 5 £ e "b «Bettet Haparanda> 764 S Petersburg 767 ONO Sctllh j 762 WSW Aberdee» 756 SSO Parts 763 SSO 2 heiter 1 wölken! SNebei 3 bedeckt Iwolleni t* 2 7 10 6 6 Wetterprognose für DicnStag, den Ig. April Nachts ziemlich kühl, am Tage wieder wärmer, vorwie; lebhaften südlichen Winden; keüie oder unerhebliche Niedersc. , BerlinerWette 1910. end heiter, bei läge. rdureau. BSaflerstands.'ltachrtchte« ber LandeSanstalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berliner Wetterbureau. Wasserstand M e m e 1. Tllflt P r e g e l, Jnsterburg Weichsel. Thorn Oder, Ratibor » Krassen , Franklurt Warthe, Schrimm , Landsberg Rehe, Vordamm Elbe, Leitmeritz » Dresden , Barby , Magdeburg 0+ bedeutet Such». Fall. st Unlerpeget